Duisburg, 19. Juni 2024 - Sowohl im
professionellen Bereich als auch bei Heimwerkern sind
Kunststoffplatten ein sehr beliebter Baustoff. Insbesondere
transparenter Kunststoff bietet viele
Gestaltungsmöglichkeiten und ist im Gegensatz zu echtem Glas
einfacher zu verarbeiten. Außerdem haben Kunststoffe ein
geringeres Gewicht und sind äußerst widerstandsfähig. In
Form leicht zuschneidbarer Kunststoffplatten lässt sich das
Baumaterial für viele Projekte einsetzen.
Die richtigen Kunststoffplatten für Ihr Projekt
finden
Welches
Ausgangsmaterial für ein bestimmtes Projekt am besten
geeignet ist, hängt von den Anforderungen ab, die Sie an Ihr
Vorhaben stellen. Die Eigenschaften von Kunststoffplatten
werden von ihrer chemischen Zusammensetzung bestimmt. So
gibt es formstabile Duroplaste, die auch bei starken
Temperaturschwankungen stabil bleiben, aber auch
Thermoplaste, deren Form sich leicht anpassen lässt. Bereits
seit den 1930er-Jahren gibt es zudem transparente
Kunststoffe, die der Optik von Glas recht nahekommen.
Hierbei stehen verschiedene Produktlösungen zur Verfügung,
deren Lichtdurchlässigkeit von milchigen Kunststoffplatten
bis hin zur glasähnlichen Volltransparenz reicht. Es gibt
sie sogar in verschiedenen Farben. Man findet sie häufig als
günstigen und gewichtssparenden Glasersatz bei Wintergärten,
Terrassen oder Garagendächern sowie bei vielen Hobby- und
Bastelprojekten.
Materialunterschiede bei transparenten
Kunststoffplatten
Unter der geschützten Markenbezeichnung Plexiglas sind
Kunststoffplatten aus Acrylglas ebenfalls bekannt.
Allerdings werden sie häufig mit Polycarbonat verwechselt,
das auf den ersten Blick ähnlich aussieht, aber andere
Materialeigenschaften aufweist. Obwohl Polycarbonat sehr
stabil ist, neigt es bei intensiver Sonneneinstrahlung zum
Vergilben. Dieses Problem gibt es bei Acrylprodukten nicht.
Überdies verkratzen diese nicht so schnell bei der
Verarbeitung und sind sehr pflegeleicht. Schmutz und Staub
lassen sich sehr schonend von Acryl entfernen, solange man
dies nicht mit einem trockenen Tuch versucht. Eine Reinigung
mit Wasser oder Seifenlösung ist in der Regel ausreichend,
aber bei sehr fettigen Oberflächen kann auch mit
alkoholischen Reinigern gearbeitet werden, ohne das Material
zu beschädigen.
Tipps zur Montage und Verarbeitung von
Kunststoffplatten
Je nach Materialstärke und Zusammensetzung lassen sich
Kunststoffplatten generell recht gut verarbeiten. Vor dem
Zuschnitt sollten Sie beim Ausmessen ein gewisses
Dehnungsspiel einkalkulieren. Bei
Acrylglas beträgt dieses ca. 5 mm pro Meter an Material.
Bei einer zwei Meter langen und ein Meter breiten
Kunststoffplatte wären dies also 10 mm in der Länge und 5 mm
in der Breite, die als Dehnungsspiel für Wärme und Feuchte
vorgesehen sind. Das Material lässt sich mit Kreissägen oder
Stichsägen zuschneiden, aber auch mit Oberfräsen bearbeiten.
Dünne Kunststoffplatten bis ca. 3 mm Dicke können Sie durch
Anritzen und Brechen bearbeiten. Für die Montage sind
außerdem oft Bohrungen erforderlich. Hierfür sollten Sie
einen für den Kunststoff geeigneten Bohrer einsetzen, den
Sie im Fachhandel bekommen. Alternativ kann man auch einen
Spiralbohrer für Metalle nutzen, wenn er für das Material
angeschliffen wurde. Viele Acrylplatten sind ab Werk mit
Schutzfolien versehen, um das Material bei zerspanender
Bearbeitung vor Rissen und Kratzern zu schützen. Fehlt diese
Folie, können Sie stattdessen auch Paketklebeband auf die zu
bearbeitenden Flächen kleben.
Flexible Bearbeitung durch thermische Umformung
Nahezu alle massiven Kunststoffplatten aus Acryl lassen sich
thermisch umformen. Die erwähnte Schutzfolie muss hierfür
vorab entfernt werden. Durch Erwärmung auf ca. 150 °C lässt
sich das Material hervorragend abkanten oder auch entlang
von Linien biegen. Für die Aufheizung empfehlen sich starke
Infrarotlampen oder auch Heizstäbe. Heißluftgebläse sind
ebenfalls möglich, sofern die Bearbeitungstemperatur nicht
überschritten wird. Komplette Platten können Sie alternativ
auch im Backofen erwärmen. Auf keinen Fall sollte das
Material jedoch in direkten Kontakt mit der Wärmequelle
kommen. Ein Mindestabstand von 1 bis 2 cm ist zu empfehlen
(hängt von der Materialstärke ab).
Fazit: Widerstandsfähig und leicht zu verarbeiten
Der große Vorteil transparenter Kunststoffplatten aus Acryl
liegt in der einfachen Verarbeitung im Vergleich zu echtem
Glas. Selbst Heimwerker können mit etwas Übung eine
thermische Umformung im Backofen vornehmen und die Platten
ganz nach Wunsch bearbeiten. Hinzu kommt der Kostenfaktor,
denn bei einer vergleichbaren Glasfläche müssen Sie in jedem
Fall sehr viel tiefer in die Tasche greifen. Nimmt man nun
noch die Gewichts- und Sicherheitsvorteile hinzu, sind
transparente Kunststoffplatten für viele Anwendungen im
Profi- und Heimwerkerbereich eine ideale Lösung.
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