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Sitemap Redaktion Harald Jeschke |
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Membrantechnologie im Wasser- und Energiemanagement
Wichtiger Beitrag zur Versorgung
in Afrika
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Duisburg, 14. Januar 2025 - Auf
dem afrikanischen Kontinent wächst die Bevölkerung stetig.
Sie mit sauberem Wasser und ausreichend Energie zu versorgen,
stellt für die Staaten eine Herausforderung dar. Die
Membrantechnologie könnte innovative und nachhaltige Lösungen
liefern. Im internationalen Projekt „WE-Africa, Membrane
Knowledge Hub“ wollen Forschende und Partner aus der
Wirtschaft deshalb eine Hochschul-Industrie-Plattform für
nachhaltiges Wasser- und Energiemanagement in Afrika
etablieren. Es wird von der Universität Duisburg-Essen (UDE)
geleitet und koordiniert.
Der Deutschen Akademischen
Austauschdienst (DAAD) fördert es für vier Jahre mit knapp
800.000 Euro.
Besuch einer Trinkwasseraufbereitungsanlage in Ghana:
Prof. Dr. Michael Eisinger (ZWU-Geschäftsführer) (l.) und
Hasan Idrees (Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mechanische
Verfahrenstechnik/Wassertechnik) (M.)..Foto © KNUST/Ghana
Die Membrantechnologie spielt
eine zentrale Rolle beim nachhaltigen Wasser- und
Energiemanagement. Beispielsweise ist der Einsatz von
Membranen beim Entsalzen von Meerwasser energiesparender
verglichen mit anderen Methoden. Außerdem werden Membrane
verwendet, um Schadstoffe aus Abwässern zu filtern, und in
Brennstoffzellen eingesetzt, wandeln sie Wasserstoff
effizient in Elektrizität um.
Im Projekt, das vom Zentrum für
Wasser- und Umweltforschung (ZWU) der UDE koordiniert wird,
soll nun an Partneruniversitäten in Ägypten, Ghana und
Marokko ein Membrane Technology Knowledge Hub entstehen. Dort
werden für Studierende und Fachkräfte Online-Kurse zur
Membrantechnik im Wasser- und Energiemanagement angeboten.
Gleichzeitig sammeln die Studierenden in Unternehmen
praktische Erfahrungen. In Intensivkursen zum Unternehmertum
erfahren sie, wie sie aus ihren Ideen ein Geschäftsmodell
entwickeln und in den lokalen Markt einbringen können.
„Wir unterstützen mit dem Projekt
den Wissensaustausch, den Aufbau von Kapazitäten und den
Technologietransfer“, erklärt Leiter Dr. Stefan Panglisch,
UDE-Professor für Mechanische
Verfahrenstechnik/Wassertechnik. „Damit leisten wir einen
wichtigen Beitrag zur sozioökonomischen Entwicklung und zum
Umweltschutz in Afrika.“
Die UDE ist Teil der Ghana-NRW
Universitätsallianz. „WE-Africa, Membrane Knowledge Hub“
leiste einen wichtigen Beitrag, diese Kooperation zu
intensivieren, betonte Prof. Dr. Karen Shire, Prorektorin für
Universitätskultur, Diversität und Internationales, kürzlich
bei der Auftaktveranstaltung des Projekts. Dazu waren
Verteter:innen von Partneruniversitäten aus Ägypten, Ghana
und Budapest an den Essener Campus gekommen.
Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/zwu/we_africa.php
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KI gestützte Vorhersagen: Frühwarnsystem für
Trinkwasserversorger |
Duisburg, 13. Januar 2025 - Rund 12 Prozent des Trinkwassers
in Deutschland stammen aus Seen und Talsperren. Deren Zustand
wird maßgeblich von den darin lebenden Organismen bestimmt.
Der Klimawandel, Umweltverschmutzungen und invasive Arten wie
Blaualgen gefährden jedoch die Biodiversität – und damit die
Qualität des Trinkwassers.
Im Forschungsprojekt IQ Wasser*
untersucht ein interdisziplinäres Team der Universität
Duisburg-Essen die mikrobiologische Biodiversität mithilfe
von Umwelt-DNA-Analysen. Ziel ist die Entwicklung eines
KI-gestützten Frühwarnsystems, das Veränderungen in der
Wasserqualität erkennt.
Das Team untersucht die
Wasserqualität und Biodiversität der Talsperre Kleine Kinzig
in den nächsten drei Jahren. Copyright: TZW, Michael Hügler
„Etliche Lebewesen tragen zur
Wasserqualität in Trinkwasserreservoiren bei“, erläutert Dr.
Julia Nuy aus der Umweltmetagenomik am Research Centre One
Health. „Muscheln filtern Partikel aus dem Wasser,
Bachflohkrebse zerkleinern organisches Material, und
bestimmte Bakterien verstoffwechseln Stickstoff oder
Kohlenstoff.“ Dabei gilt: Je höher die Artenvielfalt, desto
stabiler bleiben ökologische Dienstleistungen wie etwa das
Filtern des Wassers.
Die Rolle der Biodiversität und
insbesondere die mikrobiologische Vielfalt wird bei der
Bewertung der Wasserqualität bislang jedoch kaum
berücksichtigt. Mikroorganismen wie Bakterien übernehmen
dabei wesentliche Funktionen im Ökosystem, bergen aber auch
Risiken, wie etwa Cyanobakterien (Blaualgen), die sich bei
steigenden Temperaturen ausbreiten.
In den nächsten drei Jahren nimmt
das interdisziplinäre Team vier Mal pro Jahr Proben in der
Wahnbachtalsperre und in der Talsperre Kleine Kinzig. „Nach
der Filterung extrahieren wir die DNA und sequenzieren sie
vollständig“, erläutert Dr. Julia Nuy, die das Teilvorhaben
Mikrobielle Ökologie und Biodiversität leitet.
„Damit arbeiten wir
genom-aufgelöst und können aus kleinen Fragmenten nahezu
vollständige Genome rekonstruieren, das gibt präzise
Einblicke in die mikrobielle Vielfalt und die
Dienstleistungen eines Ökosystems“, erklärt Dr. Julia Nuy.
„Anhand der Genome können wir beispielsweise erkennen, ob
Bakterien Stickstoff oder Kohlenstoff verstoffwechseln – eine
zentrale Funktion für das Ökosystem“.
Ein weiterer Fokus liegt auf dem
Pathogenitätspotenzial: „Wir untersuchen, wie sich
Antibiotikaresistenzen zeitlich entwickeln, ob bestimmte
Resistenzgene nur in spezifischen Bakterien vorkommen oder in
einer breiten Vielfalt von Mikroorganismen. Zudem analysieren
wir, ob aktuelle Trends beim Antibiotikaeinsatz in den
untersuchten Bakterien nachweisbar sind“, so Nuy.
Die gewonnenen Daten fließen in
KI-Modelle ein, die Umweltveränderungen und ihre Auswirkungen
auf die Biodiversität vorhersagen. „Unser Ziel ist es, ein
Frühwarnsystem für Trinkwasserversorger zu schaffen“, betont
Nuy. „So können potenzielle Gefahren wie Algenblüten oder
antibiotikaresistente Keime frühzeitig erkannt und gezielte
Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.“
* IQ Wasser wird vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung mit etwa zwei
Millionen Euro gefördert und vom TZW: DVGW-Technologiezentrum
Wasser koordiniert. Weitere Partner sind das
Fraunhofer-Institut IOSB, das Museum für Naturkunde Berlin
sowie bbe Moldaenke GmbH und Ident Me GmbH.
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Zukunftsweisende Dämmstoffe |
Entwicklung nachhaltiger,
zirkulärer Lösungen in der Gebäudetechnik
Oberhausen/Duisburg, 8. Januar 2025 - Im Rahmen des neuen
Projekts »CircularInFoam« entwickeln Forschende des
Fraunhofer CCPE nachhaltige, zirkuläre Dämmstoffe auf Basis
von Rezyklaten und Biopolymeren. Angesichts der
Herausforderungen im Gebäudesektor, der für 35 % des
Endenergieverbrauchs in Deutschland verantwortlich ist, zielt
das Projekt darauf ab, Wärmeverluste zu reduzieren und die
Klimaneutralität bis 2045 zu unterstützen. Vorarbeiten werden
bereits auf der BAU 2025 in München präsentiert.
PLA-Partikelschaum als nachhaltiger Dämmstoff in der
Gebäudetechnik © Fraunhofer ICT
Der Gebäudesektor in Deutschland ist nicht nur für rund 35 %
des Endenergieverbrauchs, sondern auch für 30 % der
CO2-Emissionen verantwortlich. Um die Klimaneutralität bis
2045 zu erreichen, ist es unerlässlich, Wärmeverluste durch
die Gebäudehülle zu reduzieren. Neben zahlreichen anderen
Maßnahmen, wie dem Austausch von Heizungsanlagen, Fenstern
und Türen, müssen Undichtigkeiten beseitigt und das Mauerwerk
verstärkt gedämmt werden.
Jährlich werden rund 11,5 Mio. m³ Polystyrol-Dämmstoffe in
Deutschland eingesetzt, und die Nachfrage steigt.
Polystyrol-Schaumdämmstoffe machen einen Marktanteil von etwa
30 % aus. Benötigte Brandklassen können aber nur mit
halogenhaltigen Flammschutzmitteln erreicht werden, die
aufgrund ihrer Herstellung und Nutzung kritisch zu betrachten
sind.
Im Rahmen der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie sollen bis 2030
16 % und bis 2035 bis zu 22 % Energieeinsparungen im
Vergleich zu 2020 erzielt werden. Dies kann nur mit
nachhaltigen Dämmmaterialien erreicht werden. Nachhaltige
Polymere und halogenfreie Flammschutzmittel Daher haben die
Fraunhofer Institute LBF, ICT und IBP im Rahmen des
Fraunhofer CCPE das Projekt »CircularInFoam« neu gestartet.
Ziel ist die Entwicklung von thermoplastischen Schäumen für
den Einsatz als nachhaltige Dämmstoffe, die auf Rezyklaten
und Biopolymeren basieren. Hierbei steht der Einsatz
nachhaltiger Polymere und halogenfreier Flammschutzmittel im
Fokus. Angesichts strengerer regulatorischer Anforderungen
optimiert das Projektteam die Flammschutzeigenschaften des
neuen Dämmstoffs weiter.
Das Projekt berücksichtigt nicht nur technische, sondern auch
gesellschaftliche und regulatorische Anforderungen und bietet
das Potenzial, nachhaltige Dämmstoffe weiter voranzubringen.
Die Vorgehensweise gliedert sich in sechs Arbeitspakete, die
von der Auswahl geeigneter Flammschutzmittel über die
Prozessentwicklung bis zur Analyse und bauphysikalischen
Bewertung der hergestellten Schäume reichen. Interessierte
Industrieunternehmen sind eingeladen, sich zu melden, um als
Partner eingebunden zu werden und die Marktakzeptanz zu
sichern.
Die Ergebnisse werden abschließend aufbereitet und in einem
Leitfaden veröffentlicht. Die Fraunhofer Institute ICT und
das IBP präsentieren den aktuellen Stand der ins Projekt
einfließenden Komponenten nachhaltige Dämmstoffe und
halogenfreier Flammschutz auf der BAU 2025, München, 13. bis
17. Januar 2025, Stand 528, Halle C2.
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GOVSATCOM Hub stärkt Raumfahrtstandort
Nordrhein-Westfalen |
Düseldorf/Duisburg, 27. Dezember 2024 -
Die Entscheidung der EU-Kommission, einen GOVSATCOM Hub des
EU- Programms IRIS² (Infrastructure for Resilience,
Interconnectivity and Security by Satellites) am Standort
Köln anzusiedeln, markiert einen Meilenstein für die
Raumfahrt in Nordrhein-Westfalen. Mit dem Hub wird nicht nur
ein zentraler Baustein für Europas sichere
Satellitenkommunikation geschaffen, sondern auch die
strategische Bedeutung des Raumfahrtstandortes Köln weiter
ausgebaut.
Der GOVSATCOM Hub dient als hochsicherer Netzwerkknoten, über
den satellitengestützte Kommunikationsdienste für
sicherheitskritische Anwendungen bereitgestellt und gesteuert
werden. Er ermöglicht beispielsweise Behörden,
Katastrophenschutz und anderen öffentlichen Institutionen
eine resiliente und störungsfreie Kommunikation – auch in
Krisensituationen. Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Dass die
Entscheidung für das GOVSATCOM Hub auf Köln gefallen ist,
unterstreicht ein weiteres Mal die herausragende Bedeutung
Nordrhein-Westfalens als zentraler Standort für Luft- und
Raumfahrt in Europa.
In diesem Jahr haben wir bereits das einzigartige Trainings-
und Technologiezentrum LUNA in Köln eröffnet. Jetzt folgt die
Beteiligung am IRIS²-Programm zur Satellitenkommunikation der
Europäischen Union. Beides zeigt: Der Weg in den Weltraum
führt über Nordrhein-Westfalen. Mit dieser Investition in das
GOVSATCOM Hub schaffen wir eine sichere
Kommunikationsinfrastruktur und legen den Grundstein für
einen zusätzlichen Innovationsstandort, von dem die gesamte
Region nachhaltig profitiert.
Insbesondere Köln wird als Knotenpunkt für Weltraumforschung
gestärkt und leistet einen wesentlichen Beitrag zur
Weiterentwicklung technologischer Innovationen.“ Wirtschafts-
und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Der Standort Köln
entwickelt sich Schritt für Schritt zum führenden
Kompetenzzentrum für Raumfahrt und Zukunftstechnologien in
Europa. Hier finden Spitzenforscherinnen und -forscher
attraktive Bedingungen und eine strategische günstige Lage,
die eine intensive internationale Zusammenarbeit über
Forschungsbereiche hinweg ermöglicht.
Der GOVSATCOM Hub wird als Schnittstelle für sichere und
schnelle Kommunikationssysteme einen wichtigen Beitrag zu
mehr Resilienz und Souveränität in Europa leisten und die
Grundlagen für neue Technologie-Anwendungen schaffen. Das
zeigt: Wir haben in Nordrhein-Westfalen das Wissen und die
Fähigkeiten, mit wegweisenden Innovationen Zukunft zu
gestalten. Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort werden wir
die Entwicklung der Weltraumforschung in Köln weiter nach
Kräften unterstützen.“
Der Standort Köln, Heimat des Deutschen Zentrums für Luft-
und Raumfahrt (DLR) sowie zahlreicher internationaler Partner
wie der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), bietet mit
seiner einzigartigen Infrastruktur ideale Voraussetzungen für
die Integration des GOVSATCOM Hubs. Zuletzt hat die
Landesregierung den Standort mit der Förderung der LUNA-Halle
zur Simulation von Mondmissionen vorangetrieben.
Der GOVSATCOM Hub wird nicht nur die bestehende Infrastruktur
erweitern, sondern auch als Katalysator für weitere
Ansiedlungen in der Raumfahrt- und Hightech-Branche dienen.
Die Landesregierung hat aktiv dazu beigetragen, den GOVSATCOM
Hub nach Nordrhein-Westfalen zu holen. Mit der Zusage, die
Ausgaben für die Errichtung eines Gebäudes am Standort bis zu
einer Höhe von maximal 50 Millionen Euro zu übernehmen, hat
das Land entscheidend zum Erfolg der Bewerbung beigetragen.
Die laufenden Betriebskosten werden von der EU-Kommission
getragen. Die Landesregierung wird weiterhin eng mit dem
Bund, der EU und den beteiligten Partnern zusammenarbeiten,
um den GOVSATCOM Hub erfolgreich in die bestehenden
Strukturen einzubinden und die langfristige Entwicklung des
Raumfahrtstandorts Köln zu sichern.
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