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Redaktion Harald Jeschke |
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Wissenschaftler fordern Kurswechsel in der Klimapolitik
des Gebäudesektors
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Initiative Praxispfad
CO2-Reduktion im Gebäudesektor
Initiative Praxispfad
CO2-Reduktion im Gebäudesektor
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Neue Initiative vorgestellt
– Fokus auf Reduktion der Treibhausgase setzen, weg
von der Einseitigkeit der Energieeffizienz – GdW
tritt Initiative bei – Wissenschaftler fordern zum
Mitmachen auf
Berlin/Duisburg, 14.
November 2024 – Renommierte Wissenschaftler aus den
Bereichen Architektur und Ingenieurwesen haben am
Donnerstag in Berlin ihr Manifest für eine
nachhaltige, kosteneffiziente und sozial verträgliche
Klimapolitik im Gebäudesektor vorgestellt. Darin
kritisieren sie die seit vielen Jahren einseitige
Fokussierung auf immer höhere
Energieeffizienzstandards und fordern einen
politischen Richtungswechsel.
„Die historisch gewachsene, alleinige Fokussierung
auf Energieeinsparung im Gebäudesektor ist
gescheitert! Nur ein Paradigmenwechsel im Klimaschutz
bei Gebäuden auf einen Praxispfad, der die
Reduzierung von Treibhausgasemissionen ins Zentrum
unseres Handelns rückt, ist finanzierbar, stellt die
Erreichung der Klimaschutzziele sicher und
gewährleistet bezahlbares Wohnen“, so die Autorinnen
und Autoren. Das Manifest ist Gründungsdokument der
„Initiative Praxispfad CO2-Reduktion im
Gebäudesektor“.
Ziel der Initiative ist es, einen breiten Diskurs in
der Öffentlichkeit zu organisieren. Die Initiatoren
fordern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
sowie Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft und
Politik dazu auf, der Initiative beizutreten.
Die „Initiative Praxispfad
CO2-Reduktion im Gebäudesektor" definiert
fünf Kernpunkte für klimapolitisches Handeln. Demnach
soll die Wärmeversorgung möglichst schnell auf
emissionsfreie Energieträger umgestellt und von
kostspieligen Sanierungstiefen der Gebäudehülle
(Heizwärmebedarf unter 75 kWh/(m2a))
Abstand genommen werden.
Etwa Zweidrittel aller Mehrfamilienhäuser sind
bereits teilsaniert oder wurden nach Einführung der
Energieeinspar-Verordnung (EnEV 2002) gebaut. Diese
Gebäude sind i.d.R. niedertemperaturfähig und damit
für den Einsatz von Wärmepumpen geeignet. Die oft zu
hörende Meinung, dass vor dem Einbau einer Wärmepumpe
die Heizkörper ausgetauscht werden müssen oder eine
Fußbodenheizung eingebaut werden muss, ist eine
Fehleinschätzung wie umgesetzte Beispiele zeigen.
Darüber hinaus soll die politische Regulierung stark
vereinfacht und auf einen CO2-Emissionsreduktionspfad
abgestellt sowie der Erhalt von Bestandsgebäuden
gefördert werden.
Warum die derzeitige
Strategie im Gebäudesektor gescheitert ist
Im Manifest fassen die
Wissenschaftler ihre in jahrelanger Forschung
erlangten Erkenntnisse zusammen. Sie unterstreichen,
dass ein stärkerer Fokus auf CO2-Reduktion
– und nicht allein auf Energieeinsparung – das Ziel
der Klimaneutralität bei gleichzeitig bezahlbarem
Wohnen erreichbar machen kann. „Mit unserem
Praxispfad CO2-Reduktion senken wir die im
Vergleich zum heutigen Szenario benötigten
Fördermittel um fast zwei Drittel, von jährlich 50
auf 18 Milliarden Euro.
Damit zeichnen wir ein realistisches Szenario für die
Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor, weil mit
unserem Weg die knappen Ressourcen im Finanzbereich,
aber auch im Bausektor sinnvoller eingesetzt werden“,
sagt Prof. Dr.-Ing. Manfred Norbert Fisch, einer der
fünf Gründer der Initiative. „Zudem berücksichtigen
wir mit unserem Ansatz auch die
Treibhausgasemissionen, die durch den Bau der
Bestandsgebäude bereits entstanden sind bzw. jene,
die durch Neubau noch entstehen würden“, sagt Prof.
Dirk Hebel, Gründer der Initiative. Und
Initiativengründer Prof. Dr. Werner Sobek ergänzt:
„Wir müssen den CO2-Emissionen einen
angemessenen Preis geben. So können wir den Weg zur
Erreichung des Klimaziels realistischer planen und
sozial gerechter gestalten.“
Die aktuellen Ansätze, die
sich auf maximale Energieeffizienz und umfassende
Sanierungsmaßnahmen stützten, seien weder
finanzierbar noch klimawirksam genug, folgert das
Manifest der Wissenschaftler. „Was wir benötigen, ist
kein blindes Streben nach höchster Energieeffizienz,
sondern eine praxisorientierte Politik, die auf die
Senkung der Treibhausgasemissionen abzielt“, sagt
Prof. Elisabeth Endres, Gründerin der Initiative.
„Wir fordern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
und Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft
auf, den Diskurs mit uns zu führen und sich dieser
Initiative anzuschließen”, ergänzt Prof. Dipl.-Ing.
Dietmar Walberg, der ebenso Gründer der
Initiative und Erstunterzeichner des Manifestes ist.
Haushaltskrise als
Katalysator für dringend notwendige Reformen
Vor dem Hintergrund der
aktuellen Haushaltsdebatten und der gescheiterten
Ampel-Koalition wird eine Kurskorrektur umso
dringlicher. Die bisherigen Förderansätze übersteigen
die finanzielle Belastungsgrenze des Bundeshaushalts
bei weitem, so die Wissenschaftler.
Die Wissenschaftler rufen insbesondere die
Entscheidungsträger in der Politik dazu auf, die
Klimapolitik für den Gebäudebereich von Grund auf zu
überdenken und sie auf realistische, erreichbare CO2-Reduktionsziele
auszurichten – und nicht den Weg durch einen
Dschungel von Gesetzen und Verordnungen dahin
vorzuschreiben. In Anbetracht der gescheiterten
Regierung und der drängenden Haushaltsprobleme seien
die klimapolitischen Maßnahmen in den kommenden
Monaten von entscheidender Bedeutung.
GdW tritt Initiative bei
Angesichts der Dinglichkeit
des Themas für die Wohnungswirtschaft tritt der GdW
der „Initiative Praxispfad CO2-Reduktion
im Gebäudesektor" bei. Er fordert die politischen
Entscheidungsträger auf, die kommenden Neuwahlen als
Chance für einen neuen Ansatz zu nutzen. „Ein
Kurswechsel in der Klimapolitik ist zwingend
notwendig, um eine ökonomisch machbare, sozial
gerechte und ökologische Wende im Gebäudesektor zu
schaffen“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des GdW –
Bundesverband der deutschen Wohnungs- und
Immobilienunternehmen. „Es gilt, praxisorientierte
Lösungen zu fördern, die die Klimaziele erreichbar
machen und die sozialen Belastungen für Mieter und
Vermieter in Grenzen halten.“
Die Gründerin und Gründer
der Initiative
Prof. Elisabeth Endres,
Professorin an der Fakultät Architektur,
Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften der TU
Braunschweig; Leiterin des Instituts für Bauklimatik
und Energie der Architektur, TU Braunschweig,
Mitglied der Geschäftsführung des Ingenieurbüros
Hausladen. Sie ist Architektin und bekannt für ihre
Arbeit an nachhaltigen und innovativen Energie- und
Gebäudekonzepten, insbesondere im Diskurs von
Architektur und technischen Systemen mit Fokus der
Vereinfachung im Bauwesen.
Prof. Dr.-Ing. Manfred
Norbert Fisch, em. Professor der
Fakultät Architektur der TU Braunschweig und ehem.
Leiter des Instituts für Gebäude- und Solartechnik
(IGS) der Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und
Umwelttechnik; Leiter des Forschungsinstituts
SIZ-energieplus, Braunschweig / Stuttgart; Gründer
und Geschäftsführer der Ingenieurgesellschaft
EGS-plan, Stuttgart; Initiator und Entwickler des
Forschungsvorhabens „Klimaneutrales Stadtquartier –
Neue Weststadt Esslingen”. Er ist spezialisiert auf
ganzheitliche Energiekonzepte für Gebäude und
Quartiere, die technische Nutzung der Solarenergie
sowie die Produktion von grünem Wasserstoff. Er hat
zahlreiche Auszeichnungen im Bereich der Bauphysik,
Gebäude- und Solartechnik erhalten.
Prof. Dirk Hebel,
Professor für Nachhaltiges Bauen am
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Karlsruhe;
Vize-Dekan für strategische Weiterentwicklung der
Fakultät für Architektur, KIT Karlsruhe; Zuvor lehrte
und forschte er in Äthiopien, Singapur, den USA und
der Schweiz. Er ist Mitbegründer und Partner von 2hs
Architekten und praktiziert Architektur mit einem
Fokus auf ressourcengerechtes Bauen und
kreislaufgerechten Materialeinsatz.
Prof. Dr. Dr. E.h. Dr.
h.c. Werner Sobek, em. Professor an
der Universität Stuttgart, Gründer des Instituts für
Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK),
Stuttgart; Ehem. Mies van der Rohe Professor am
Illinois Institute of Technology, Chicago. Er ist
Gründer eines global tätigen Planungsbüros und
erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Beiträge
zur Bau- und Ingenieurwissenschaft; Mitbegründer und
ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Nachhaltiges Bauen (DGNB).
Prof. Dipl.-Ing. Dietmar
Walberg, Honorarprofessor an der
Technischen Hochschule Lübeck, Leiter des Fachgebiets
Nachhaltiger Wohnungsbau am dortigen Fachbereich
Bauwesen. Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für
zeitgemäßes Bauen e.V. (ARGE//eV). Er ist Experte für
Baukostensenkung und Klimaneutralität im Wohnbau mit
umfassender Beratungstätigkeit für öffentliche
Bauvorhaben.
Die fünf Kernforderungen
der Wissenschaftler: Paradigmenwechsel für mehr
Klimaschutz
1.
Emissionsfreie
Wärmeversorgung: Fossile
Energieträger müssen zügig durch emissionsarme
Technologien wie Wärmepumpen und die Nutzung
industrieller Abwärme ersetzt werden. Der Ausbau
erneuerbarer Energien auf Quartiersebene wird hierbei
priorisiert wie bilanzielle Ansätze auf der Ebene von
Gebäudeflotten und Quartieren im Allgemeinen und hier
insbesondere die gebäudeübergreifende bilanzierbare
Nutzung von Solarenergie.
2.
Maßvolle Sanierung:
Statt kostspieliger überzogener Sanierungstiefen
fordern die Experten eine Sanierung, die sich an der
Lebensdauer der Bauteile orientiert und unnötige
Kosten vermeidet.
3.
Effiziente
Wärmepumpen-Nutzung: Moderne
Wärmepumpen sind bereits für teilsanierte (ab EnEV
2002) oder moderat sanierte Gebäude geeignet, was den
Sanierungsdruck mindert und trotzdem eine
klimaschonende Wärmeversorgung ermöglicht.
4.
Einführung eines
Emissionsminderungspfads: Statt
unübersichtlicher Regelungen plädieren die
Wissenschaftler für einen verbindlichen
Emissionsminderungspfad bis 2045, der klare
Reduktionsziele für Gebäudeemissionen setzt und durch
eine unabhängige Emissionsagentur überwacht wird.
5.
Förderung von
Bestandserhalt und Kreislaufwirtschaft:
Neubauten sollen strengen Emissionsgrenzen
entsprechen, während der Erhalt bestehender Gebäude
die Nutzung grauer Energie maximiert und Abfall
reduziert.
Die „Initiative Praxispfad CO₂-Reduktion im
Gebäudesektor“ setzt sich für eine klimapolitische
Wende ein, die auf die Reduktion von Treibhausgasen
im Gebäudebereich fokussiert. Weg von einer
einseitigen Konzentration auf Energieeffizienz, hin
zu einem praxisorientierten Ansatz für nachhaltigen
Klimaschutz: Die Initiative fordert den zügigen
Aufbau einer emissionsfreien Wärmeversorgung, den
konsequenten Einbau von Wärmepumpen bei maßvoller
Sanierung und einen klaren Emissionsminderungspfad,
der auch die graue Energie von bestehenden Gebäuden
in der CO2-Bilanz berücksichtigt.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie
Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft sind
eingeladen, sich der Initiative anzuschließen und
gemeinsam den Weg für eine sozial gerechte und
bezahlbare Klimaneutralität zu ebnen.
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Zeitenwende in der
Verpackungsentwicklung – mit dem KI-Anwendungshub
Kunststoffverpackungen
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Oberhausen/Duisburg, 31. Oktober
2024 - Der vom Bundesministerium für Forschung und Bildung
geförderte KI-Anwendungshub Kunststoffverpackungen zur
nachhaltigen Verpackungsentwicklung durch den Einsatz
künstlicher Intelligenz stellt in einer deutschlandweiten
Aktion im November an vier verschiedenen Standorten erste
große Meilensteine vor. In Aachen, Darmstadt, Dresden und
Nürnberg präsentieren Experten der mehr als 51 Partner aus
Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft unter anderem eine
visionäre Verpackungsentwicklungs-Software sowie IT-Modelle
für die erstmalige Verknüpfung multipler Akteure der
Kunststoff-Verpackungsindustrie in einem virtuellen
Datenraum.
Die Verpackungsindustrie im Umbruch
Dass Verpackungen wichtig sind, um gerade Lebensmittel vor
schädlichen Einflüssen und Verderb zu schützen, ist
hinlänglich bekannt. Die jeweiligen Anforderungen an die
Verpackung sind je nach Produkt äußerst vielfältig und
komplex, die Kombinationsmöglichkeiten schier endlos:
Hygiene, Frische, Geruchsschutz oder der Schutz gegen
Beschädigung sind nur einige der entscheidenden Parameter für
die Auswahl der richtigen Verpackung.
Neben Funktionalität gilt es auch, Design, Kundenakzeptanz
und Kosten zu beachten sowie die Frage der
Umweltverträglichkeit und Ökobilanz. Letztere spielt eine
immer größere Rolle. Da Kunststoffverpackungen bekanntlich
schwer abbaubar sind, ist es umso wichtiger diese zu recyceln
und im Kreislauf zu führen. Das fordert auch eine neue
EU-Verordnung, wonach bis 2030 alle Verpackungen aus
Kunststoff zu einem Mindestanteil von bis zu 35 % aus
Rezyklaten hergestellt werden müssen. Hier setzt nun die
Forschung des KI-Anwendungshub an, welcher in zwei
Innovationslabore gegliedert ist: K3I-Cycling und KIOptiPack.
Ganzheitliches Verpackungsdesign dank KI-Einsatz
Im Rahmen des Innovationslabors KIOptiPack haben es sich die
Wissenschaftler zusammen mit den beteiligten Partnern und
Unternehmen zur Aufgabe gemacht, eine komplett neue,
branchenübergreifende Software zu entwickeln, welche eine
ganze Reihe oben genannter Anforderungen an eine
Kunststoffverpackung berücksichtigen kann und mit Hilfe von
mathematischen Modellen und KI-basierter Methoden zu einer
Gesamtschau vereint.
Nach vollständiger Integration aller Daten, schlägt zukünftig
die Software bestmögliche Verpackungsdesigns für ein
bestimmtes Produkt bei gleichzeitigem minimalem
Materialaufwand vor. Aktuell fügen führende Akteure aus allen
Bereichen der Verpackungswirtschaft bestehende
Software-Bausteine zusammen, die verschiedenste Faktoren
berücksichtigen, wie beispielsweise die Haltbarkeit des
Produktes, die Ökobilanz einer Verpackung, deren Auswirkungen
auf die Umwelt, den Einsatz von Rezyklaten und sogar die
Konsumentenakzeptanz.
Damit wird es den Unternehmen erstmalig ermöglicht, ohne
aufwendige Testphasen und zusätzlichen Materialeinsatz zu
einer optimalen Verpackungslösung im Sinne der Nachhaltigkeit
zu kommen. »Stellen Sie sich die innovative Software wie ein
persönliches Navigationssystem für die Verpackungsherstellung
vor. So wie ein Navigationsgerät verschiedene Routen
analysiert und die beste Strecke vorschlägt, bündelt diese
Software alle relevanten Faktoren und bietet Empfehlungen zur
Optimierung«, erzählt Dr.-Ing. Malte Schön, Projektleiter
KIOptiPack am Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) an
der RWTH Aachen.
So konnten die KI-Hub-Experten kürzlich mit Hilfe der schon
existierenden Software-Elemente in einer Studie zu
Fleischwaren-Verpackungen und deren Umweltauswirkungen vorab
nachweisen, dass die Antwort auf mehr Nachhaltigkeit bei
derlei Frischwaren entgegen allen Erwartungen nicht unbedingt
in der Reduzierung der Verpackungsmenge liegt. Weniger
Verpackung führt nicht automatisch zu weniger Umweltlasten –
wenn nämlich deren Einsparung eben nicht die erforderliche
Haltbarkeit bewirkt und der Verbraucher sein Lebensmittel
dann, statt es zu konsumieren, entsorgen muss.
Gemeinsamer Datenraum für nachhaltige Verpackungslösungen
Ein weiterer Meilenstein des KI-Anwendungshubs ist ein eigens
entwickeltes elektronisches System, welches die Erfassung und
Verknüpfung von Informationen verschiedenster Akteure der
Verpackungsindustrie erlaubt, um nachhaltigere
Produktionsprozesse etablieren zu können – mit anderen
Worten, eine gemeinsame Infrastruktur und einen
Datenaustausch über Fabriktorgrenzen hinaus. Beides wird
zukünftig essenziell notwendig sein, um Rezyklate besser in
Verpackungslösungen einarbeiten zu können.
Deren mitunter heterogene Qualität stellt die Branche vor
besondere Herausforderungen, weil oft nicht klar ist, aus
welchen Bestandteilen die Rezyklate eigentlich bestehen oder
wie viele und welche Störstoffe sie eventuell noch beinhalten
– von den Rezyklat-Herstellern über Unternehmen, die
Verpackungsfolien produzieren bis hin zur
Lebensmittelindustrie braucht es in Zukunft also einen
systematischen Datenaustausch und eine einheitliche
Begriffssprache.
»Um diesen Austausch sinnvoll zu gestalten, mussten wir in
einem ersten Schritt eine völlig neue Ontologie, also
Datensprache für die gesamte Branche entwickeln. Eine Art
»Duden« für alle Akteure der Wertschöpfungskette«, erklärt
Prof. Dr. Christoph Quix vom Fraunhofer-Institut für
Angewandte Informationstechnik FIT. »Einzelne Datensätze
können so konkreten und allgemeingültigen Oberkategorien und
Bezeichnungen zugeordnet werden und für alle zugänglich und
nutzbar gemacht werden.«
Am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung
IVV in Dresden wird dazu im Rahmen der Open Hub Days auch
erstmals ein IT-Verknüpfungsmodell für einen geplanten
Datenaustausch auf Basis der geschaffenen Kategorien
vorgestellt. Das zeigt, wie über eine Art gesicherten
Daten-Highway verschiedenste Akteure und Unternehmen und
deren Informationen miteinander verbunden werden können. Die
Daten selbst bleiben dabei geschützt auf den Rechnern der
einzelnen Akteure - keiner muss also sensible Informationen
an mögliche Mitbewerber preisgeben.
Auch auf diese Weise können wiederum Rückschlüsse auf
Materialverhalten von Verpackungen gezogen werden, die
schnellere und bessere Materialentwicklungen ermöglichen.
»Wir als Forscher freuen uns, mit unseren Entwicklungen einen
Beitrag in Richtung Transformation hin zu nachhaltigeren, auf
gesicherten Daten beruhenden Verpackungslösungen leisten zu
können«, freut sich Prof. Marek Hauptmann, Projektleiter
Anwendung KIOptiPack, vom Fraunhofer-Institut für
Verfahrenstechnik und Verpackung IVV. »In einem nächsten
Schritt wollen wir ähnliche Forschungsprojekte auch für die
Papierindustrie auf den Weg bringen.«
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Mit Recycling neue Kreisläufe schließen
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Oberhausen/Duisburg, 8. Oktober 2024 -
Recycling ist Ressourcenschutz. Das bestätigt die heute
veröffentlichte Studie, die Fraunhofer UMSICHT im Auftrag von
Interzero erstellte. Der Kreislaufwirtschaftsdienstleister
Interzero hat im Jahr 2023 durch das Recycling von rund 2,5
Millionen Tonnen Wertstoffen insgesamt 1,2 Millionen Tonnen
Treibhausgasemissionen vermieden. Gleichzeitig konnte
Interzero gemeinsam mit seinen Kunden über 11,1 Millionen
Tonnen Primärressourcen einsparen.
Damit die Transformation zu einer Circular Economy gelingt,
müssen zudem neue Kreisläufe für bisher wenig berücksichtigte
Werkstoffgruppen etabliert werden.
© Fraunhofer UMSICHT
Mit Recycling lassen sich große Mengen an
Treibhausgasemissionen vermeiden. Die Kreislaufführung von
Rohstoffen ist ein wirksamer Hebel beim Klimaschutz und sorgt
dafür, dass der Lebens- und Wirtschaftsstandort Deutschland
und Europa zukunftsfähig bleibt. Die heute veröffentlichte
Studie »resources SAVED by recycling« belegt: Interzero
konnte im Jahr 2023 durch das Recycling von rund 2,5
Millionen Tonnen Wertstoffen insgesamt 1,2 Millionen Tonnen
Treibhausgasemissionen vermeiden.
Gleichzeitig sparte Interzero gemeinsam mit seinen Kunden
über 11,1 Millionen Tonnen Primärressourcen ein. Fraunhofer
UMSICHT überprüft die Umweltwirkungen des Recyclings für
Interzero bereits seit über 15 Jahren. Die jährliche
Ökobilanzierung des Forschungsinstituts belegt den
nachhaltigen Impact des Recyclings. »Wir liefern einerseits
mit unseren Studien strategische Entscheidungsgrundlagen für
nachhaltiges Handeln, bieten darüber hinaus auch Expertise
beim Prozess der Transformation zu einer Circular Economy«,
erklärt Dr. Markus Hiebel, Abteilungsleiter Nachhaltigkeit
und Partizipation, Fraunhofer UMSICHT.
Textilrecycling noch nicht etabliert
Eine vollständige Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft
muss alle Werkstoffgruppen mit einbeziehen. Anders als etwa
das Verpackungsrecycling steckt das Textilrecycling noch in
den Anfängen: Weltweit werden jedes Jahr rund 92 Millionen
Tonnen Textilien weggeworfen. Bisher fließt jedoch nur ein
Prozent des riesigen Stoffstroms ins Faser-zu-Faser-Recycling
und damit zurück in den Produktionskreislauf.
»Mit Blick auf Textilien als Wertstoff wird deutlich, welch
enormes ökologische Potenzial im Recycling steckt – und warum
es dringend notwendig ist, die zirkuläre Transformation der
Wirtschaft auf allen Ebenen voranzutreiben«, sagt Dr. Axel
Schweitzer, Chairman und Gesellschafter von Interzero. »Das
gilt insbesondere auch für Wertstoffe, die heute noch nicht
konsequent im Kreislauf geführt werden. Wir wollen gemeinsam
mit der Branche den Textilkreislauf schließen und nutzen
unsere Erfahrung als etablierter Systemdienstleister, um ein
ganzheitliches Konzept für die Rücknahme, die Sortierung und
das Recycling zu entwickeln«, so Dr. Axel Schweitzer.
Ein wichtiger Bestandteil von Textilien sind Kunststoffe.
Gerade Kunststoffe sind durch ihre Eigenschaftsprofil in
unserer Volkswirtschaft sehr wichtig und werden daher im von
Fraunhofer UMSICHT koordinierten Fraunhofer Cluster of
Excellence Circular Plastics Economy CCPE übergreifend
untersucht. Ob Bio(Kunststoffe), dafür genutzte Additive,
Compoundierung sowie werkstoffliches und chemisches Recycling
- Fraunhofer CCPE vereint für den Wandel von einer linearen
zu einer zirkulären Kunststoffwirtschaft Kompetenzen von
sechs Fraunhofer-Instituten und Industriepartnern.
Betrachtet wird der gesamte Lebenszyklus von
Kunststoffprodukten.Das Fraunhofer CCPE Team hilft
Unternehmen dabei, ihre Produkte zirkulär zu gestalten und
Plastikabfall in wertvolle Ressourcen zu verwandeln.
Kompetenzen
Ökobilanzierung – Life Cycle Assessment LCA
Nachhaltigkeit und Partizipation
Transformation zur Circular Economy
Biokunststoffe
Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy
CCPE (ccpe.fraunhofer.de)
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Wasserstoff-Labor HyTechLab4NRW eröffnet - Forschung
made in Duisburg-Neudorf |
Duisburg, 27. September 2024 -
Am 26. September 2024 eröffnete Staatssekretärin Silke Krebs
vom NRW-Wirtschaftsministerium vor mehr als 100 Gästen aus
Wirtschaft und Wissenschaft das HyTechLab4NRW bei einer „JRF
vor Ort“-Veranstaltung am ZBT - Zentrum für
BrennstoffzellenTechnik, einem An-Institut der Universität
Duisburg-Essen ZBT – Zentrum für BrennstoffzellenTechnik GmbH
an der Carl-Benz-Straße 201 in Duisburg-Neudorf. Damit stärkt
das Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft seine
Expertise im Bereich Wasserstoff-, Brennstoffzellen- und
Elektrolyseforschung.
V.l.: Prof. Dr. Astrid Westendorf
(Prorektorin UDE), Dr. Peter Beckhaus (Geschäftsführer ZBT),
Prof. Dr. Harry Hoster (wiss. Leiter ZBT), Silke Krebs
(Staatssekretärin MWIKE), Prof. Dr. Dieter Bathen (Vorstand
JRF). © JRF e. V.
Bei der heutigen Eröffnung wurde
deutlich: Das HyTechLab4NRW stärkt die Potenziale
Nordrhein-Westfalens. Staatssekretärin Krebs gratuliert zur
Eröffnung und betont: „Wasserstoff ist ein Wachstumsmarkt und
für NRW mit seinem Maschinen- und Anlagenbau sehr wichtig. Es
gibt noch viele Themen, für die wir neue Technologien
brauchen, für die wir Prozesse erforschen müssen. Die Liste
an Erwartungen ist lang, aber die Unterstützung ist auch
groß. Wir freuen uns auf viele tolle Innovationen.“
Dafür wurde im Zuge des Umbaus
zum HyTechLab4NRW die Infrastruktur inklusive
Medienversorgung im Hauptlabor des ZBT auf dem Campus der
Universität Duisburg-Essen (UDE) umfänglich modernisiert und
auf den neuesten Stand der Technik gebracht. „Hier können wir
zukünftig Brennstoffzellen, Anlagenkomponenten und sogar
systemnahe Anlagen in größeren Leistungsbereichen, zum
Beispiel für Mobilitäts- oder Energieversorgungsanwendungen,
entwickeln und testen“, freut sich ZBT-Geschäftsführer Dr.
Peter Beckhaus auf die neuen Möglichkeiten.
Die Prorektorin Forschung der
Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Astrid Westendorf,
betont die Bedeutung für die Hochschullandschaft: „Wir feiern
heute einen echten Gewinn für die Forschungsinfrastruktur an
einem An-Institut unserer Universität – ein großes, gut
ausgestattetes High-end-Labor.“
Prof. Dr. Dieter Bathen von der
UDE unterstreicht als Vorstandsmitglied der
Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft die Bedeutung des
Projekts: „Diese Art der Forschungsinfrastruktur ist ein
großer Mehrwert für unsere gesamte Forschungsgemeinschaft und
bietet eine wunderbare Grundlage für die weitere
wissenschaftliche Zusammenarbeit unserer Mitgliedsinstitute.“
Das HyTechLab4NRW wird innerhalb der Initiative
Forschungsinfrastrukturen NRW zur Förderung des Forschungs-
und Innovationspotentials sowie aus Mitteln des Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
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Experten warnen: Veraltete Software auf Geräten erhöht
Cyberrisiko
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VDI-Stellungnahme zum Wasserstoffbeschleunigungsgesetz
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Experten warnen: Veraltete
Software auf Geräten erhöht Cyberrisiko
Duisburg, 27. September 2024 - Alle Unternehmen, die der
neuen NIS2 Regulierung unterliegen, müssen ihre
Gerätesoftware auf den neuesten Stand bringen Gilt für alle
Geräte, Maschinen und Anlagen in Büro, Labor, Produktion und
Logistik. „Der Regierungsentwurf NIS2 ist verabschiedet und
wartet nur noch auf Verkündung. Mit dem Inkrafttreten von
NIS2 unterliegen in den betroffenen Unternehmen nicht nur die
IT-Netzwerke den neuen Cybersicherheitsregularien, sondern
auch sämtliche industrielle Steuerungen, Büro- und
Laborgeräte Industriemaschinen und Anlagen, die in das
Netzwerk eingebunden sind“, sagt Jan Wendenburg, CEO des
deutschen Cybersicherheitsunternehmens
ONEKEY.
Als typische Beispiele im Bürobereich nennt der
Cybersicherheitsexperte Drucker, Sicherheitskameras,
Bewegungsmelder, intelligente Beleuchtungssysteme, vernetzte
Konferenzsysteme, Whiteboards und andere Präsentationsgeräte,
Zutrittskontrollen, Raumbelegungssensoren, Briefwagen und
intelligente Schließsysteme. In der Industrie kommen
CNC-Maschinen, Fertigungsstraßen, Lager- und Logistiksysteme,
autonome Fahrzeuge, Roboter, Sensoren und Anlagen aller Art
hinzu, gibt er weitere Beispiele. Jan Wendenburg stellt klar:
„Alle NIS2-pflichtigenUnternehmen müssen prüfen und
dokumentieren, dass all diese Geräte mit aktueller Software
ausgestattet und damit bestmöglich gegen Cyberangriffe
gewappnet sind.“
Die EU-Richtlinie „Network & Information Security 2" (NIS2)
ist auf alle Unternehmen anwendbar, die als Kritische
Infrastruktur (KRITIS) eingestuft werden. Dazu zählen
Betreiber und Zulieferer in den Branchen Energie, Transport,
Bankwesen, Finanzmarktinfrastruktur, Gesundheitswesen,
Trinkwasser, Abwasser, Öffentliche Verwaltung, digitale
Infrastruktur, IKT-Dienstleistungsmanagement, Post- und
Kurierdienste, Abfallwirtschaft, Raumfahrt, Herstellung,
Produktion und Vertrieb von Chemikalien,
Lebensmittelproduktion, -verarbeitung und -vertrieb,
Herstellung von Medizinprodukten, Maschinen, Fahrzeugen
sowie elektrischen/elektronischen Geräten und
Forschungseinrichtungen.
Das zuständige Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) geht von knapp 30.000 betroffenen
Unternehmen aus und bietet online eine Möglichkeit an, zu
prüfen, ob sie der NIS2 unterliegen:
www.bsi.bund.de/dok/nis-2-betroffenheitspruefung. Experte
Jan Wendenburg gibt zu bedenken: „NIS2 umfasst die gesamte
KRITIS-Lieferkette sowie deren Lieferanten und
Geschäftspartner. Jedes Unternehmen, das beispielsweise
Geschäftsbeziehungen zu einem Krankenhaus, einem
Energieversorger oder einem Finanzdienstleister unterhält,
sollte sich besser auf NIS2 vorbereiten, also auch seine
vernetzten Geräte im Büro, im Labor und in der Produktion.“
„Niemand kümmert sich um die Druckersoftware“ Nach
Einschätzung des Experten für die Cybersicherheit in Geräten,
Maschinen und Anlagen „haben die wenigsten Firmen die
Resilienz gegenüber Hackerangriffen außerhalb der
IT-Netzwerke im Blick.“ Er gibt ein praxisnahes Beispiel:
„Die Druckersoftware steht oft nicht im Fokus, solange der
Drucker reibungslos arbeitet. Tatsächlich aber können sich
Hacker über veraltete Programme in Druckern Zugang zum
Firmennetz verschaffen.“
Der Weg sei für geübte Programmierer ein Kinderspiel: „Die
Hacker gehen vom Drucker aus, finden ein Active Directory,
führen eine Abfrage mit einem Konto des Druckers aus und
landen im schlimmsten Fall mitten im IT-Herz des
Unternehmens.“ Software-Stücklisten für NIS2 und CRA
erforderlich Firmware, wie die eingebettete Software in
Geräten, Maschinen und Anlagen im Fachjargon genannt wird,
wird von vielen Experten als eine „kritische Lücke“ in der
Sicherheitsstrategie von Unternehmen und Behörden gesehen.
Die Empfehlung: „Von NIS2 betroffene Unternehmen sollten sich
schnellstmöglich von den Lieferanten aller vernetzter Geräte
im weitesten Sinne, die im betrieblichen Einsatz sind, eine
Software-Stückliste aushändigen lassen.“ Diese Stückliste, in
der Sicherheitsbranche Software Bill of Materials (SBOM)
genannt, listet alle im Unternehmen eingesetzten Programme
vollständig auf.
Da es bei älteren Geräten wie etwa einem Drucker, der seit
zehn Jahren seinen Dienst verrichtet, meist schwierig ist, an
die Firmware heranzukommen, empfiehlt Jan Wendenburg den
Einsatz von SBOM-Tools zur automatischen Erfassung aller
Softwarekomponenten und Generierung einer entsprechenden
Software-Stückliste.
„Das ist nicht nur für die NIS2-Konformität von Bedeutung,
sondern auch für den kommenden EU Cyber Resilience Act
(CRA).“
Technischer Hintergrund: Die Genauigkeit der
Komponenteninformationen wirkt sich unmittelbar auf die
Effektivität des Abgleichs mit der Datenbank „Common
Vulnerabilities and Exposures“ (CVE) des US-amerikanischen
National Cybersecurity Federally Funded Research and
Development Center aus. Dort werden alle nachgewiesenen
Schwachstellen in Software einschließlich Firmware zentral
erfasst, so dass durch einen Abgleich festgestellt werden
kann, ob das eigene Gerät längst bekannte – und damit auch
den Hackern bekannte – Einfallstore für Cyberkriminelle
aufweist.
„Eine lückenlose und aktuelle Inventarisierung der Software
in allen Geräten, Maschinen und Anlagen, die mit dem
IT-Netzwerk verbunden sind, ist die Voraussetzung für
Cybersicherheit und Compliance mit den rechtlichen Regularien
von NIS2 bis CRA“, fasst ONEKEY-CEO Jan Wendenburg zusammen.
Er betont: „Jede Sicherheitskette ist nur so stark wie ihr
schwächstes Glied. Ein einziges Gerät mit veralteter Software
kann ausreichen, um ein ganzes Unternehmen zur Zielscheibe
von Cyberkriminellen zu machen.“
Angesichts von Tausenden von Angriffen pro Tag stellt sich
für ihn „nicht die Frage, ob ein Unternehmen von Hackern
angegriffen wird, sondern wann und wie gut es davor geschützt
ist.“ Das Bundeskriminalamt weist für das Jahr 2023 knapp
135.000 offiziell gemeldete Fälle von Cyberkriminalität aus
und vermutet ein Dunkelfeld von 90 Prozent. Das entspricht
etwa 1,5 Millionen Angriffen pro Jahr.
VDI-Stellungnahme zum
Wasserstoffbeschleunigungsgesetz
„Das Wasserstoffbeschleunigungsgesetz ist ein wichtiger
Schritt für den Wasserstoff-Hochlauf in Deutschland. Dieses
Gesetz kann einen signifikanten Beitrag dazu leisten, die
Ziele der nationalen Wasserstoffstrategie zu erreichen."
"Durch Digitalisierung und Verschlankung der Prozesse können
Genehmigungs- und Planungsverfahren erheblich beschleunigt
werden. Gleichzeitig bestehen noch weiterhin Hürden bei
Genehmigungsverfahren für Power-to-X-Anlagen und ein
fehlender Standard für Elektrolyseure, an denen dringend
gearbeitet werden muss“, so VDI-Experte Kevin Hares, von der
VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt.
Beide Aspekte greift der VDI auf und arbeitet aktuell an
Lösungen. Die Einführung von Höchstfristen für
wasserrechtliche Zulassungen, die Erleichterung des
vorzeitigen Maßnahmenbeginns, die Verkürzung der
Instanzenwege und die schnellere Umsetzung von Eilverfahren
könnten aus Sicht des VDI zu einer Beschleunigung beitragen.
Von dem Gesetz betroffen sind Anlagen für die Erzeugung,
Speicherung und den Import von Wasserstoff, die den Kern der
Wasserstoffwirtschaft ausmachen.
Durch die großflächige Verfügbarkeit von Wasserstoff kann der
Hochlauf endlich Fahrt aufnehmen. Knackpunkt bleibt jedoch
das Genehmigungsverfahren für
Power-to-X-Anlagen. Das Verfahren ist aufwändig und
beinhaltet verschieden Prozesse, die in Kontakt mit
unterschiedlichen Stellen bei den zuständigen Behörden
durchgeführt werden müssen. Besonders für Start-Ups und junge
Unternehmen ohne eigene Abteilungen für Genehmigungen führen
diese zu großen Hürden.
Um diesen Prozess zu verbessern, hat der VDI einen Leitfaden
für die Genehmigung von Power-to-X-Anlagen erarbeitet (VDI-EE
4635 Blatt 4.1). Die Expertenempfehlung bietet eine
Zusammenfassung der notwendigen Verfahren sowie der
relevanten Gesetze und Verordnungen, wobei auch
Elektrolyseanlagen als Power-to-Gas Prozess berücksichtigt
werden. Der VDI befürwortet, dass durch das
Wasserstoffbeschleunigungsgesetz bereits auf der regulativen
Ebene einfachere Verfahren angestrebt werden und so Kosten
und Zeit gespart werden können, um den Wasserstoffhochlauf zu
beschleunigen.
Im Rahmen der Initiative Zukunft Deutschland 2050 hat der VDI
im Juni den
Zukunftsdialog Wasserstoff gestartet. Am Zukunftsdialog
nehmen namhafte Expertinnen und Experten aus Forschung,
Industrie, Politik und Gesellschaft aus allen Bereichen der
Wertschöpfungskette teil und arbeiten gemeinsam an Lösungen,
wie der Wasserstoffhochlauf in Deutschland gelingen kann. Die
Notwendigkeit zur Beschleunigung der Planung von
Elektrolyseuren wurde auch von dem Verbundprojekt
„Normungsroadmap Wasserstofftechnologien“ aufgegriffen.
Ein wichtiges Instrument ist hier die Entwicklung eines
entsprechenden Standards. Dadurch kann die Planung von
Elektrolyseuren effizienter gestaltet werden. Die normative
Grundlage dafür wird aktuell als VDI-Richtlinie
„Grundsätzen zur Planung, Auslegung und Betrieb von
Elektrolyseuren" erarbeitet. Die Richtlinie zielt darauf
ab, die Planung und Auslegung von Elektrolyse-Projekten zu
vereinfachen, indem das bisher erlangte Wissen aus der Praxis
zusammengeführt und als Stand der Technik festgehalten wird.
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Zentrum für angewandte Künstliche Intelligenz Duisburg:
KI-StartUp Festival 2024 des ZaKI.D in Duisburg
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Duisburg, 11. September 2024 - Die Zukunft
der Künstlichen Intelligenz hautnah erleben: Beim KI-StartUp
Festival des ZaKI.D, einem Highlight der RuhrStartupWeek
2024, wird das möglich. Teilnehmende treffen am 25. September
2024 visionäre Gründende, Fachleute und aufstrebende Talente
aus Duisburg und Umgebung sowie Projekte mit dem Schwerpunkt
KI. Das KI-StartUp Festival des Zentrums für angewandte
Künstliche Intelligenz Duisburg (ZaKI.D) bietet seinen
Besuchenden inspirierende Vorträge und spannende Diskussionen
rund um die Themen Künstliche Intelligenz und Gründung.
ZaKI.D in Duisburg-Neudorf
Am 25. September 2024 feiert es von 11 bis 16 Uhr im
Fraunhofer-inHaus-Zentrum (Forsthausweg 1, 47057 Duisburg)
seine Premiere: »Wir freuen uns, das erste KI-StartUp
Festival des ZaKI.D in Duisburg veranstalten zu dürfen und
damit einen spürbaren Beitrag zur Förderung von Innovation
und Unternehmertum in der Region zu leisten,« sagt Wolfgang
Gröting, Leiter des Fraunhofer-inHaus-Zentrums. Talks und
Networking Besuchende des Festivals erwarten Beiträge aus
Forschung und Wirtschaft.
Sascha Devigne von STUDIO 47 wird erfolgreiche KI-Lösungen
der Medienbranche vorstellen. Prof. Dr. Hannes Rothe von der
Universität Duisburg-Essen wird in seinem Vortrag über
KI-Entrepreneurship sprechen. Selbstverständlich kommen auch
Gründende selbst zu Wort: so wird Alesia Kunts über ihren Weg
zur Gründerin und CEO von LearnSlice berichten, genauso wie
Dr. Uwe Grünefeld, Gründer und CTO von GenerIO.ai.
Neben Ausstellungen und Prototypen zu Künstlicher Intelligenz
von Ausstellern wie dem Gründerinnen-Zentrum FACE@RUB, dem
Bots Store Bot World und der Duisburger Versorgungsund
Verkehrsgesellschaft (DVV), erwarten Teilnehmende des
Festivals zahlreiche Networking Möglichkeiten mit Startups,
Förderern und KI-Dienstleistern.
»Die Vernetzung mit anderen innovativen Köpfen und Förderern
ist essenziell für den Erfolg von Startups. Das KI-StartUp
Festival ist daher der perfekte Ort, um solche wertvollen
Kontakte zu knüpfen,« schildert Jonas Doese,
wissenschaftlicher Mitarbeiter im ZaKI.D-Projekt und
Organisator des Festivals. Für weitere Infos und die
Anmeldung besuchen Sie die Website des KI-StartUp-Festivals.
ZaKI.D
Das Zentrum für angewandte Künstliche Intelligenz Duisburg
(ZaKI.D) ist ein wegweisendes Projekt der Stadt Duisburg. Es
erhielt als erstes Projekt im 5-StandorteProgramm eine
Förderung über ca. 18 Millionen Euro vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie dem Ministerium
für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes
Nordrhein
Fotos ZaKI.D
Das Projekt konzentriert sich darauf, Künstliche Intelligenz
(KI) auf sehr kleinen Geräten wie Sensoren einzusetzen.
Dadurch können Datenschutzprobleme vermieden, wertvolle
Ressourcen geschont und neue Services direkt in Geräten oder
Maschinen angeboten werden. Ziel ist es, kleinen und
mittleren Unternehmen in der Region zu helfen, KI in ihre
Betriebe und Produkte einzubinden. Das Fraunhofer-Institut
für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS, die
Universität Duisburg-Essen und die KROHNE Messtechnik GmbH
arbeiten gemeinsam an dem Projekt.
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Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt übergibt
Zulassung für ersten Fahr- und Radarsimulator in Deutschland
an das Duisburger Schiffer-Berufskolleg RHEIN
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Duisburg, 10. September 2024 - Ob bei Tag
oder bei Nacht, bei Sturm oder lauem Lüftchen - in Duisburg
werden die Binnenschifferinnen und Binnenschiffer der Zukunft
ausgebildet. Und das alles per Knopfdruck. Heute wurde der
hochmoderne Flachwasserfahrsimulator SANDRA II als erster
Fahr- und Radarsimulator in Deutschland zugelassen.
Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und
Schifffahrt (GDWS), übergab am Nachmittag die offizielle
Zulassung an Marcus Hoffmann, Schulleiter des Duisburger
Schiffer-Berufskollegs RHEIN (SBKR). SANDRA II wurde bereits
2022 beim SBKR als Fahrsimulator zugelassen und wird seitdem
erfolgreich für die Patentprüfungen der GDWS zum europaweiten
Schiffsführerpatent genutzt. Das Schiffer-Berufskolleg RHEIN
bildet auf dem Simulator zudem künftige Binnenschifferinnen
und Binnenschiffer sowie Binnenschifffahrtskapitäninnen und –
kapitäne aus.
Der vor zwei Jahren in Betrieb genommene
Flachwasserfahrsimulator SANDRA II (kurz für: Simulator for
Advanced Navigation Duisburg Research and Application) im
Schiffer Berufskolleg Rhein erhält seine Zulassung als
Radar-Simulator. Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg
Die Zulassung von SANDRA II als Radarsimulator ermöglicht
jetzt auch die Abnahme von Radarprüfungen zur Befähigung von
Fahrten bei Dunkelheit und Nebel. Damit ist SANDRA II der
erste Simulator in Deutschland, der für praktische
Schiffsführerprüfungen und für die Radarprüfungen nach dem
neuen europäischen Befähigungsstandard (Richtlinie (EU)
2017/2397) behördlich zugelassen wurde.
Eric Oehlmann: „Mit der Zulassung des ersten deutschen Fahr-
und Radarsimulators werden die Prüfungen der Binnenschiffer
jetzt auf ein neues Level gehoben. Ab sofort profitieren die
zukünftigen Schiffsführer sowohl von den nautischen und
technischen Vorteilen als auch von den digitalen
Weiterentwicklungschancen. Denn nahezu jedes relevante
Szenario kann standardisiert simuliert werden. Das ist ein
enormer Mehrwert für die Qualität der Ausbildung und für die
Sicherheit des Schiffsverkehrs auf unseren
Binnenwasserstraßen.“
Angelika Voit, stellvertretende Schulleiterin des
Schiffer-Berufskollegs und Luca Schepers, Azubi
Binnenschifffahrtkapitän am Flachwasserfahrsimulator. Foto:
Tanja Pickartz / Stadt Duisburg
Im Zuge der Beschaffung durch die Stadt Duisburg und der
Zulassung durch die GDWS wurde auf Basis des europäischen
Befähigungsstandards mit der fachlichen Expertise der
Ingenieure und Nautiker der GDWS ein Testverfahren für den
Fahr- und Radarsimulator entwickelt und auf SANDRA II
realisiert. „Für die Ausbildung im Bereich Binnenschifffahrt
am Standort Duisburg ist dies ein Meilenstein“, betont
Duisburgs Bildungsdezernentin Astrid Neese.
Udo Joosten, Bereichsleiter Binnenschifffahrt im
Schiffer-Berufskolleg mit Anna-Sophia Treutlein, Azubi
Binnenschifffahrtkapitänin am Flachwasserfahrsimulator.
Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg
„Wir sind stolz darauf, dass zukünftige Schiffsführer in der
Binnenschifffahrt am Schiffer-Berufskolleg RHEIN mit
modernster Technik ausgebildet und geprüft werden können.“
„Der Flachwasserfahrsimulator SANDRA II ermöglicht eine neue
Art der Ausbildung, Schulung und Prüfung“, erklärt Marcus
Hoffmann.
In der Vergangenheit wurden Radarprüfungen an Bord von
Schiffen durchgeführt. Dabei bestand stets eine Abhängigkeit
von den äußeren Witterungs- und Verkehrsbedingungen. Der
Simulator erlaubt nun Prüfungen unter gleichbleibenden
Bedingungen. Neue Entwicklungen im Bereich der
Automatisierung und Digitalisierung können zukünftig mit dem
Simulator frühzeitig gelehrt und geschult werden.
Darüber hinaus werden bei dem aktuellen erasmus+
Kooperationsprojekt unter Koordinierung des SBKR neue
Unterrichtsmaterialen und Fahrgebiete für den Simulator
entwickelt. An dem Projekt beteiligt waren zahlreiche
Experten der Stadt Duisburg, des Schiffer-Berufskollegs
RHEIN, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des
Bundes und des Entwicklungszentrums für Schiffstechnik und
Transportsysteme e.V. Hergestellt und installiert wurde der
Simulator von der finnischen Firma Wärtsilä.
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Stecker-Solargeräte können einen wesentlichen Teil
des Haushalts mit Strom versorgen. |
• Eigenverbrauchsquote
mit Speicherlösungen und optimierter Nutzung erhöhen.
• Solarpaket 1
erleichtert Anmeldung des Balkonkraftwerks.
TÜV-Verband gibt Tipps zur Anmeldung und Installation
von Stecker-Solargeräten.
Berlin/Duisburg, 27. August 2024 – Solaranlagen für Balkon,
Terrasse oder Garten können sich langfristig finanziell
lohnen und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende
leisten. Der selbst produzierte Strom boomt: Etwa 220.000
neue Anlagen registrierte die Bundesnetzagentur im ersten
Halbjahr 2024. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 wurden insgesamt
rund 300.000 neue Balkonkraftwerke registriert.
• Für zusätzlichen Schub
soll das im Mai von der Bundesregierung verabschiedete
Solarpaket 1 sorgen, das es Bürger:innen erleichtert, ein
Balkonkraftwerk zu installieren. „An sonnigen Tagen und bei
optimaler Ausrichtung erzeugen Stecker-Solargeräte genug
Strom, um einen erheblichen Teil des Haushaltsstrombedarfs zu
decken“, sagt Dr. Hermann Dinkler, Energieexperte beim
TÜV-Verband. „Ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 800
Watt produziert unter optimalen Bedingungen circa 550
Kilowattstunden Strom im Jahr.“
Das entspricht etwa 40 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs
eines Einpersonenhaushalts. Entsprechende Beispielrechnungen
bietet zum Beispiel die Hochschule HTW Berlin auf ihrer Website
an. Der TÜV-Verband gibt Tipps für die Installation und
Nutzung von Balkonkraftwerken.
• Lohnt sich ein
Speicher für überschüssigen Strom?
Ein Solarmodul erzeugt aus Sonnenenergie elektrischen
Gleichstrom, der in einem Wechselrichter in Wechselstrom
umgewandelt wird. Über ein Anschlusskabel und eine
Außensteckdose fließt der selbst erzeugte Strom dann direkt
ins Stromnetz der Wohnung. „Fließt der Solarstrom durch das
Hausnetz, zählt der Stromzähler automatisch langsamer, weil
weniger Strom aus dem öffentlichen Netz benötigt wird“,
erläutert Dinkler. Ohne Speicher können Haushalte
durchschnittlich nur 55 bis 70 Prozent des erzeugten Stroms
direkt nutzen.
„In einer normalen Arbeitswoche deckt sich der Strombedarf
oft nicht mit den Produktionsspitzen um die Mittagszeit“,
sagt Dinkler. Haushalte, die überschüssigen Solarstrom in das
öffentliche Netz einspeisen und dafür eine Vergütung erhalten
wollen, müssen nach der aktuellen Gesetzeslage bestimmte
Anforderungen erfüllen. Diese bürokratischen Hürden sind
jedoch so hoch, dass es oft wirtschaftlich sinnvoller ist,
den überschüssigen Strom kostenlos abzugeben. Um dies zu
vermeiden, bieten einige Unternehmen inzwischen
Speicherlösungen an.
• Diese Batterien
speichern den überschüssigen Solarstrom, der dann zu einem
späteren Zeitpunkt für den Eigenbedarf genutzt werden kann.
Solche Speicher sind entweder als Ergänzung zu bestehenden
Balkonkraftwerken oder in Kombination mit neuen Anlagen
erhältlich. Preislich beginnen kleinere Speicher mit einer
Kapazität von weniger als einer Kilowattstunde bei etwa 400
Euro. Für Haushalte mit kleinen Anlagen mit ein oder zwei
Modulen lohnt sich ein Speicher oft nicht, da der
überschüssige Strom gering ist.
Bei größeren Anlagen mit vier oder fünf Modulen kann ein
Speicher jedoch sinnvoll sein, insbesondere, wenn er günstig
erworben wird. Unabhängig davon gibt es Möglichkeiten, den
Eigenverbrauch auch ohne Speicher zu optimieren, zum Beispiel
durch den gezielten Einsatz von Elektrogeräten in
sonnenreichen Zeiten. Dafür können Verbraucher:innen
Zeitschaltuhren nutzen und beispielsweise die Spülmaschine
dann laufen lassen, wenn die Sonne mittags am stärksten ist.
• Übrigens gibt es
in den meisten Bundesländern öffentliche Förderungen für die
Anschaffung und Installation von Stecker-Solargeräten. Die
Mittel werden in der Regel über die Kommunen vor Ort
ausgereicht. Eine Übersicht ist
hier abrufbar. Meldepflichten von Balkonkraftwerken
deutlich vereinfacht Das im Mai 2024 von der Bundesregierung
verabschiedete Solarpaket 1 erleichtert Bürger:innen die
Anmeldung von Balkonkraftwerken.
• Zuvor mussten
Verbraucher:innen ihr Stecker-Solargerät bei der
Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister und beim lokalen
Stromnetzbetreiber anmelden. Seit der Verabschiedung des
Gesetzespakets entfällt die Meldepflicht für Balkonkraftwerke
beim Netzbetreiber. Die Registrierung im
Marktstammdatenregister beschränkt sich nun auf wenige,
einfach zu erfassende Daten und ist unter
www.marktstammdatenregister.de möglich.
• Der Betrieb eines
Balkonkraftwerks mit einem Stromzähler ohne Rücklaufsperre
war bisher verboten. Eine neue Richtlinie im Solarpaket 1
erlaubt nun den befristeten Einsatz von rückwärtslaufenden
Stromzählern. Ferraris-Zähler und andere analoge Zähler ohne
Rücklaufsperre müssen innerhalb von vier Monaten nach
Inbetriebnahme durch den Messstellenbetreiber gegen einen
Zweirichtungszähler oder einen modernen, digitalen
Stromzähler (Smart Meter) ausgetauscht werden.
Der Austausch erfolgt automatisch und muss nicht gesondert
beauftragt werden. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) legt
fest, dass Stecker-Solargeräte eine maximale Modulleistung
von 2.000 Watt haben dürfen, um vereinfacht bei der
Bundesnetzagentur registriert werden zu können. Wichtig ist,
dass die Leistung des Wechselrichters dabei auf höchstens 800
Watt begrenzt ist, sodass nicht mehr Strom in das Stromnetz
eingespeist wird.
Auf sachgemäße Montage achten Verbraucher:innen sollten vor
dem Kauf überprüfen, ob ihre Wohnung den Anforderungen an die
Aufstellung und den Anschluss eines Stecker-Solargeräts
entspricht. Damit die Sonne die Solarzellen optimal
bestrahlen kann, sind Wohnungen mit einem zur Sonne
ausgerichteten Balkon, einer Terrasse, einer Dachfläche oder
einer Außenwandfläche am besten geeignet.
• Ungeeignet für die
Montage sind zum Beispiel schattige Plätze hinter der
Balkonbrüstung, an der Wand direkt unter dem Balkon der
darüber liegenden Etage oder Stellen mit ständiger
Verschattung. Außerdem sollte sich in unmittelbarer Nähe des
Solargeräts eine Außensteckdose befinden, um den erzeugten
Strom aufnehmen zu können. Balkonkraftwerke bestehen aus
mehreren Komponenten: Ein bis zwei Solarmodule: Die
Nennleistung eines Moduls beträgt etwa 300 Watt.
• Für Balkonbrüstungen
eignen sich leichtere Solarmodule mit einer Leistung von 50
bis 150 Watt. Auf eine ausreichende mechanische Stabilität
der Brüstung ist dennoch zu achten. Wechselrichter, der
entweder in das Solarmodul integriert oder separat montiert
ist. Die Anschlussleistung des Wechselrichters darf 800 Watt
nicht überschreiten.
Anschlusskabel, das vom Wechselrichter zu einer geeigneten
Außensteckdose führt. Schuko-Stecker: Balkonkraftwerke kommen
mit einem handelsüblichen Schuko-Stecker aus. Der Verband der
Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) empfiehlt
die Verwendung eines speziellen „Einspeise-Steckers“
nach DIN-Norm VDE 0100-551. Dieser kommt in der
Praxis bei etwa 80 Prozent der Stecker-Solargeräte zum
Einsatz.
„Optional kann ein passendes Strommessgerät für die
Funktionskontrolle angebracht werden. So können
Verbraucher:innen überprüfen, ob das Stecker-Solargerät
funktioniert und nachmessen, wie viel Strom produziert wird“,
sagt Dinkler. Ob auf dem Balkon, auf der Terrasse oder an der
Hauswand, Balkonkraftwerke müssen mit geeignetem
Montagematerial sicher befestigt werden. Denn die Solaranlage
muss Wind und Wetter standhalten und darf keinesfalls
herabfallen. „Beim Anbringen von Stecker-Solargeräten ist
deshalb besondere Sorgfalt geboten“, sagt Dinkler.
„Es gibt unterschiedliche Halterungen für Balkonbrüstungen,
Fassaden oder Dächer. Verbraucher:innen sollten darauf
achten, dass die Bauteile zum jeweiligen Montageort passen
und vom Hersteller mitgeliefert werden.“
Achtung: Bei der Anbringung an Außenwänden darf die
Fassadendämmung nicht beschädigt werden. Grundsätzlich gilt:
Verbraucher:innen sollten die Bedienungsanleitung sorgfältig
lesen und die angegebenen Montagehinweise unbedingt beachten.
Sicherheitshinweise beachten Stecker-Solargeräte gelten
grundsätzlich als sicher. Ein erhöhtes Brandrisiko besteht im
Vergleich zu anderen technischen Anlagen nicht, sofern die
Montage sachgemäß erfolgt.
„Es sollte immer nur ein Solargerät an eine Steckdose
beziehungsweise einen Stromkreis angeschlossen werden.
Niemals sollten mehrere Solargeräte an eine Mehrfachsteckdose
angeschlossen werden, um eine Überlastung und damit einen
möglichen Schwelbrand von Steckdose oder Stromleitungen zu
vermeiden“, sagt Dinkler.
Eine spezielle Produktnorm für Stecker-Solargeräte gibt es
derzeit noch nicht. Die Deutsche Gesellschaft für
Sonnenenergie DGS hat den Sicherheitsstandard DGS
0001:2019-10 für Stecker-Solargeräte eingeführt, der bereits
einige sicherheitsrelevante Aspekte festgelegt, die
voraussichtlich in die kommende Produktnorm integriert werden
sollen. Diese neue Norm wird unter der Bezeichnung DIN VDE V
0126-95 geführt, ihre Fertigstellung sowie Veröffentlichung
wird für Ende 2024 erwartet.
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Indoor Vertical Farming |
KI-gesteuerte Produktion von Beerenfrüchten durch neue
Sensorsysteme
Oberhausen/Duisburg, 15. August 2024 - Die Obst- und
Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden eG und die
Obstgroßmarkt Mittelbaden eG haben Fraunhofer UMSICHT mit der
Weiterentwicklung einer neuen Anbaumethode beauftragt. Im
Fokus des nun gestarteten Projekts »inBerry« steht eine
datengetriebene und ganzjährige Produktionsmethode im
Indoor-Anbau, die durch die Integration von neuartigen
Sensoren noch effizienter wird.
In Zusammenarbeit mit dem Technologieanbieter vGreens Holding
GmbH kann dadurch eine neue Produktionsmethode für den
nachhaltigen vertikalen Anbau von Sonderkulturen wie
Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren entstehen.
Erdbeerkultivierung im Gewächshaus des ALTMARKTgartens in
Oberhausen. © Fraunhofer UMSICHT
Erdbeerkultivierung im Gewächshaus des ALTMARKTgartens in
Oberhausen.
© vGreens Speziell abgestimmte Lichteinstellungen im Hinblick
auf Wellenlänge, Intensität und Belichtungsdauer sowie
kontrollierte Umgebungsbedingungen sollen die datenbasierte
Indoor-Kultivierung von Erdbeeren ermöglichen. Erdbeeren
gehören neben Äpfeln zu den beliebtesten Obstsorten der
Deutschen. Dabei wird die Erdbeerernte in Deutschland im Jahr
2024 voraussichtlich noch geringer ausfallen als im bereits
sehr schlechten Erntejahr 2023.
Speziell abgestimmte Lichteinstellungen im Hinblick auf
Wellenlänge, Intensität und Belichtungsdauer sowie
kontrollierte Umgebungsbedingungen sollen die datenbasierte
Indoor-Kultivierung von Erdbeeren ermöglichen. © vGreens
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer ersten
Schätzung mitteilt, erwarten die landwirtschaftlichen
Betriebe eine Ernte von rund 70 000 Tonnen Erdbeeren im
Freiland. Das wäre die niedrigste Erntemenge seit 1995; sie
liegt damit um 24 Prozent unter der Erdbeerernte des Jahres
2023[1]. Ursachen für diesen negativen Trend sind die weiter
rückläufige Zahl der Anbaufläche für Erdbeeren und
Ernteausfälle aufgrund von Wetterereignissen.
Insbesondere die Folgen von Starkwetterereignissen sind im
Geschäft mit Früchten und Beeren deutlich spürbar.
Reduzierung der Umweltauswirkungen Die Sicherstellung der
Versorgung mit frischen und hochwertigen Nahrungsmitteln bei
gleichzeitiger Reduzierung der Umweltbelastungen stellt
darüber hinaus eine weitere Belastung für die
landwirtschaftlichen Erzeuger dar. Studien zeigen, dass der
Fokus künftig nicht auf einer weiteren Ertragsmaximierung
liegen sollte, sondern vielmehr auf der Reduzierung der
Umweltauswirkungen bei gleichbleibendem Ertrag.
Das sieht auch Uwe Schwittek von der OGA Nordbaden eG so,
deren Kerngeschäft die Vermarktung von Obst und Gemüse ist:
»Unsere Aufgabe ist es, auch in Zukunft die Nachfrage des
Marktes zu erfüllen und ein entsprechendes Warenangebot
bereitzustellen. Vor dem Hintergrund der
gesellschaftspolitischen Anforderungen und der Notwendigkeit
einer klimaneutralen Produktion beschäftigen wir uns daher
mit neuen zukunftsweisenden Produktionsverfahren.«
Eines dieser Verfahren ist das Indoor Vertical Farming – eine
Form der sogenannten Controlled Environment Agriculture, die
eine ressourceneffiziente, platzsparende und regionale
Anbaumethode direkt am Ort des Bedarfs bietet. Effizienz der
Indoor-Kultivierung erhöhen Bisher wurde Indoor Vertical
Farming hauptsächlich für den Anbau von Salaten und Kräutern
genutzt. Das Produktionsspektrum soll nun im Rahmen von
»inBerry« erweitert werden.
»In Zusammenarbeit mit der auf die datenbasierte und
KI-gesteuerte Produktion von Erdbeeren spezialisierten
vGreens Holding GmbH arbeiten wir an einer Produktionsmethode
für Beerenfrüchte, die durch den Einsatz von optischen
Sensortechnologien für die Qualitätsbestimmung noch einmal
auf ein höheres Level gehoben wird«, erklärt Volkmar Keuter
vom Fraunhofer UMSICHT. »
In der Arbeitsgruppe Indoor-Farming entwickeln wir
datengestützte Technologien, um die Effizienz der
Indoor-Kultivierung zu erhöhen«, ergänzt sein Kollege Dr.
Felix Thoma. Das Vorhaben ist auf mehrere Jahre angelegt und
beinhaltet neben der datengetriebenen Erdbeerkultivierung die
Entwicklung von neuen Indoor-Kultivierungssystemen für
weitere Früchte.
[1] Erdbeerernte
2024 voraussichtlich 24 % geringer als im Vorjahr –
Statistisches Bundesamt (destatis.de)
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Wasser für die Energiewende – Lösungskonzepte im Dialog
mit den Akteuren |
EnAqua-Dialog
Oberhausen/Duisburg, 15. August 2024 - Die Energiewende wird
als gesamtgesellschaftliche Aufgabe von dem überwiegenden
Teil der Bevölkerung positiv wahrgenommen. Gleichzeitig
bestehen Herausforderungen und Konfliktpotenziale innerhalb
dieses Transformationsprozesses. Manche Konflikte sind direkt
sichtbar, andere sind eher latent, aber für das Gelingen der
Energiewende nicht minder von Bedeutung. Bei der Planung von
Wasserstoff-Hubs etwa sind die Nutzungskonflikte um die
Ressource Wasser bisher nicht als systemische Herausforderung
erkannt worden – und damit auch nicht adäquat thematisiert.
© Fraunhofer UMSICHT
Nutzungskonflikte um die Ressource Wasser erkennen und lösen:
Akteure und Betroffene an einem Tisch Die Wechselwirkungen
der Wasserstoff- mit der Wasserwirtschaft stechen als eines
von vielen Beispielen für Nutzungskonflikte im Rahmen der
Energiewende heraus. Vor dem Hintergrund einer zum Teil
äußerst angespannten Wasser-Konkurrenzsituation – lange
Dürreperioden und Wassermangel infolge des Klimawandels –
müssen gerade für diese Konfliktsituationen schnellstmöglich
effiziente Lösungsansätze gefunden werden.
Ein Konsortium aus Geistes- und Naturwissenschaftlerinnen und
-wissenschaftlern entwickelt aktuell gemeinsam mit Wasser-
und Energieversorgern aus zwei Wasserstoff-Modellregionen
(Metropolregion NordWest und Metropole Ruhr) einen
Dialogprozess mit dem Namen »EnAqua«.
Wissenslücken schließen und Zielkonflikte aufzeigen
Die Projektpartnerinnen und -partner wählen jeweils einen
Wasserstoff-Pilotraum in den Modellregionen aus und
analysieren die räumliche-infrastrukturelle Situation: Wie
ist die hydrogeologische und klimatische Situation vor Ort?
Welche vorhandene Wasserstoff- und Wasserinfrastruktur gibt
es? Sie untersuchen zudem die ökologische Situation und die
Akteursstruktur. Auf dieser Datengrundlage werden
Wechselwirkungen zwischen den Faktoren und
Konkurrenzsituationen im Pilotraum analysiert.
Beispielsweise verstärkt der Ausbau der
Produktionskapazitäten von Wasserstoff (Faktor: räumliche
Entwicklung) bei wachsendem Trockenstress (Faktor: Klima) den
Wettbewerb um Wasser. Der EnAqua-Dialog setzt auf die
Teilnahme aller betroffenen Akteurinnen und Akteure und
bezieht sowohl die Interessen von Bürgerinnen und Bürger als
auch die der Industrie, Landwirtschaft, Versorger und
Kommunen mit ein.
»Wir entwickeln den Dialog als szenarienbasierten Prozess
mittels WebGIS-Anwendungen und strukturierter
Kommunikations-, Abstimmungs- und Meinungsbildungsprozesse«,
erklärt Projektleiterin Dr. Ilka Gehrke vom Fraunhofer
UMSICHT. Transfer für andere Regionen Der Dialogansatz soll
später zügig auf andere Regionen übertragbar sein, wo er noch
während der Markthochlaufphase Lösungen für weitere
Nutzungskonflikte in der Energiewende ermöglicht. Ilka Gehrke
fügt abschließend hinzu: »Perspektivisch lässt sich so eine
Beschleunigungswirkung erzielen, da mögliche Konflikte
pro-aktiv im Dialog adressiert werden.«
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VDI will mit Zukunftsdialog den
Wasserstoffhochlauf in Deutschland voranbringen |
• Namhafte
Expertinnen und Experten aus Forschung, Industrie, Politik
und Gesellschaft arbeiten gemeinsam an Lösungen, wie der
Wasserstoffhochlauf in Deutschland gelingen kann.
• VDI-Energieexperte
Prof. Michael Sterner „Viele Fragen sind bei der Entwicklung
einer Wasserstoffwirtschaft ungeklärt. Daher nimmt der
Hochlauf nicht die notwendige Geschwindigkeit auf. Wir wollen
dazu beitragen, dass der Hochlauf von Wasserstoff und seinen
Derivaten gelingt und seiner wichtigen Rolle bei der
klimafreundlichen Energieversorgung der Zukunft gerecht
wird.“
• Auf
der Agenda stehen Aufgaben wie die technische Umsetzbarkeit
in verschiedenen Anwendungsfeldern, die Entwicklung
markfähiger Finanzierungsmodelle, der Aufbau von
Importinfrastruktur und der Ausbau des Wasserstoffkernnetzes
sowie notwendige regulative Maßnahmen für den Hochlauf der
Wasserstoffwirtschaft.
Düsseldorf/Duisburg, 22. Juni 2024 -
Wie beschleunigen wir den Markthochlauf einer
Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und Europa? Welche
technologischen Fragen müssen geklärt werden? Und wie kann
Planungssicherheit bei der Finanzierung wichtiger Projekte
geschaffen werden? Antworten auf diese Fragen will der
VDI-Zukunftsdialog zum Thema Wasserstoff finden, den der VDI
im Rahmen der Initiative „Zukunft Deutschland 2050“ ins Leben
ruft.
VDI-Energieexperte Prof. Michael Sterner „Viele Fragen sind
bei der Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft ungeklärt."
Symbolbild: onurdongel via Getty Images
Unter der Leitung des VDI-Energieexperten Professor Michael
Sterner, der u. a. Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat der
Bundesregierung ist, arbeiten namhafte Fachleute aus
Forschung, Industrie, Politik und Gesellschaft gemeinsam an
einem Zielbild und möglichen Lösungen, wie der
Wasserstoffhochlauf in Deutschland gelingen kann.
„Viele Fragen sind bei der Entwicklung einer
Wasserstoffwirtschaft derzeit ungeklärt. Daher nimmt der
Hochlauf nicht die notwendige Geschwindigkeit auf. Wir wollen
dazu beitragen, dass der Hochlauf von Wasserstoff und seinen
Derivaten gelingt und diese Zukunftstechnologien der
wichtigen Rolle bei der klimafreundlichen Energieversorgung
der Zukunft gerecht werden“, so Prof. Sterner, der den
Multi-Stakeholder-Dialog fachlich leitet.
„Wasserstoff und Power-to-X sind als klimaneutrale
Energietechnologien ein entscheidendes Puzzleteil für die
Energiewende. Wenn nicht jetzt die richtigen Entscheidungen
und Weichen gestellt werden, kann das Kartenhaus
Wasserstoffhochlauf nach wie vor zusammenbrechen.” Deshalb
initiiert der VDI in den kommenden Monaten einen
Multi-Stakeholder-Dialog zum Hochlauf der
Wasserstoffwirtschaft. Dabei werden im Rahmen verschiedener
Dialogformate Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung,
Industrie, Politik und Gesellschaft gemeinsam an tragfähigen
Lösungsansätzen und einem gemeinsamen Zielbild arbeiten.
„Wir wollen mit dem Zukunftsdialog Wasserstoff kluge Köpfe an
einen Tisch bringen, um Lösungen für die aktuellen Aufgaben
beim Markthochlauf zu finden”, so VDI-Direktor Adrian Willig.
„Wir bekommen mehr Tempo beim Aufbau einer
Wasserstoffwirtschaft, wenn wir die Aufgaben holistisch aus
unterschiedlichen Perspektiven betrachten und gemeinsam
Lösungen erarbeiten. Deshalb decken wir in unserem
Zukunftsdialog die gesamte Wertschöpfungskette ab, von der
Erzeugung über Transport und Speicherung bis zur Anwendung
und ermöglichen einen direkten Austausch mit Vertreterinnen
und Vertretern der Wissenschaft, den Kommunen und
Umweltorganisationen“, fügt er hinzu.
Gemeinsam werden sie Handlungsempfehlungen entwickeln, um
einen Beitrag für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in
Deutschland zu leisten.
Gemeinschaftsprojekt des VDI und externer Partner
Das neue Dialogformat zum Thema Wasserstoff findet im Rahmen
der Initiative „Zukunft Deutschland 2050“ statt, die der VDI
in diesem Jahr ins Leben gerufen hat. Als unabhängige und
nicht-parteiische Mitgliederorganisation möchte der VDI
strategische Impulse für Deutschlands Zukunft geben. „Viel zu
oft wird in unserer Gesellschaft stark polarisiert. Wir
brauchen mehr technologischen Sachverstand in den
wirtschaftspolitischen Debatten dieses Landes“, so
VDI-Präsident Prof.
Lutz Eckstein. „Unser Ziel ist es, Diskussionen zu versachlichen und
konkrete Wege aufzuzeigen, wie sich Deutschland auch in
Zukunft als führender Wirtschafts- und Technologiestandort
positionieren kann.” Neben dem Zukunftsdialog im Bereich
Wasserstoff, an dem ausgewählte Expertinnen und Experten
teilnehmen, aktiviert der VDI auch seine Fachgesellschaften,
Landesverbänden, Bezirksvereine und Netzwerke, um sich an der
Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten beim Wasserstoffhochlauf
zu beteiligen.
Weitere Informationen:
www.vdi.de/themen/zukunft-deutschland-2050
| #ZukunftDeutschland2050 Prof. Michael Sterner spricht im
VDI-Podcast "Technik aufs Ohr":
Ist Deutschland wirklich bereit für Wasserstoff als
Energieträger
VDI als Gestalter der Zukunft
Seit mehr als 165 Jahren gibt der VDI wichtige Impulse für
den technischen Fortschritt. Mit seiner einzigartigen
Community und seiner enormen Vielfalt ist er Gestalter,
Wissensmultiplikator, drittgrößter technischer Regelsetzer
und Vermittler zwischen Technik und Wissenschaft, Wirtschaft
und Politik.
Er motiviert Menschen, die Grenzen des Möglichen zu
verschieben, setzt Standards für nachhaltige Innovationen und
leistet einen wichtigen Beitrag, um Fortschritt und Wohlstand
in Deutschland zu sichern. Der VDI gestaltet die Welt von
morgen – als Schnittstelle zwischen Ingenieur*innen,
Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. In seinem
einzigartigen multidisziplinären Netzwerk mit rund 130.000
Mitgliedern bündelt er das Wissen und die Kompetenzen, die
nötig sind, um den Weg in die Zukunft zu gestalten.
|
Die Energie- und Rohstoffwende gestalten -
Berufsbegleitendes Studium Interdisziplinäres Studium zur Dynamik
der Sektorenkopplung DYNERGY
|
Duisburg, 21. JUni 2024 - Soll die Energie- und
Rohstoffwende gelingen, ist eine tiefgreifende Transformation in
Wirtschaft, Gesellschaft und Politik unabdingbar. Für eine
erfolgreiche Gestaltung dieser Veränderungen, ist es wichtig, die
Zusammenhänge zwischen den beteiligten Akteuren, Sektoren und
Technologien zu verstehen. Einen Weg, diese Expertise
berufsbegleitend auf- und auszubauen, eröffnen die FernUniversität
in Hagen und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und
Energietechnik UMSICHT mit dem weiterbildenden Studium DYNERGY.
Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Interessierte können sich jetzt für das berufsbegleitende
interdisziplinäre Studium DYNERGY anmelden.
Das modulare
Angebot richtet sich primär an Fach- und Führungskräfte in
Unternehmen, Kommunen, Verbänden und Behörden, die maßgeblich an der
Umsetzung der Energie- und Rohstoffwende beteiligt sind. Im Fokus
von DYNERGY stehen drei Themenbereiche: Dynamik von Energie- und
Rohstoffsystemen Im Kern geht es um die Frage, wie die
Transformation der Energie- und Rohstoffsysteme hin zu
klimaneutralen Energie- und Rohstoffsysteme im Rahmen der
Energiewende möglich ist.
Vermittelt werden Fachwissen,
Methoden und Werkzeuge in den Bereichen Energie & Rohstoffe,
Modellierung & Simulation und Digitalisierung. Futures Studies:
Energie, Technologie und Gesellschaft Die Studierenden erwerben
Kenntnisse der Zukunfts- und Trendforschung – mit Schwerpunkt auf
Technikfolgenabschätzung und Akzeptanzforschung in der Energie- und
Rohstoffwende. Dabei spielen auch die Beteiligung von und die
Kommunikation mit Bürger*innen eine wichtige Rolle.
Technologieansätze für die Sektorenkopplung Im Mittelpunkt
stehen technische Ansätze und Lösungen, die eine Schlüsselrolle bei
der Transformation hin zu klimaneutralen Energie- und
Produktionssystemen spielen. Zu Auswahl stehen Module wie »Grüner
Wasserstoff als Baustein der Sektorenkopplung«, »Power-to-X« und
»Carbon Management«. Der modulare Ansatz von DYNERGY ermöglicht es
den Studierenden, flexibel und individuell nach ihren Bedürfnissen
zu lernen.
Zum Einsatz kommt ein
Blended-Learning-Szenario, das eigenständiges und unabhängiges
Lernen sowie die Vernetzung fördert. Die Inhalte umfassen deutsch-
und englischsprachige Literatur sowie Vorträge von Fachleuten aus
den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und politische Beratung. In
Verbindung mit dem praxisnahen Ansatz gewährleistet DYNERGY eine
ganzheitliche und anwendungsorientierte Qualifikation, die optimal
auf die Gestaltung der Sektorenkopplung vorbereitet.
Das
interdisziplinäre Studium zur Dynamik der Sektorenkopplung DYNERGY
wird als berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot der
FernUniversität in Hagen in wissenschaftlicher Kooperation mit dem
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik
UMSICHT durchgeführt. Weitere Informationen
Nachhaltige Karriere:
Gestalten Sie die Rohstoff- und Energiewende (DYNERGY-Internetseite)
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Nachhaltige Geokunststoffe und Advanced Recycling |
Kreislauffähige
Kunststoffwirtschaft
Oberhausen/Duisburg, 25. Mai 2024 - Erstmalig stellt der
Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy
CCPE das Thema »Nachhaltige Geokunststoffe für den
Landschaftsbau« auf der ACHEMA 2024 neben dem Thema »Advanced
Recycling« vor.
© Fraunhofer LBF Geokunststoffe - Nachhaltiger
Landschaftsbau mit biobasierten Polymeren
© Fraunhofer CCPE
Mit der CCPE-Recyclingkaskade für kunststoffhaltige Abfälle,
beste-hend aus einer Kombination von drei
Fraunhofer-Technologien, können hochwertige
Kunststoff-Rezyklate bei einer optimierten Produktausbeute
erzeugt werden Ist es möglich, Kunststoffe für den
Landschaftsbau aus biobasierten Polymeren herzustellen?
Können Produkte ohne Umweltprobleme und mit kontrolliertem
Abbau hergestellt werden? Genau diesen Fragen, die für eine
Vielzahl an kommerziellen Produkten wichtig ist, widmet sich
das Fraunhofer CCPE in seinem neuen Forschungsschwerpunkt »Nachhaltige
Geokunststoffe für den Landschaftsbau«.
Vom 10. bis 14. Juni 2024 zeigen unsere Spezialistinnen und
Spezialisten auf der ACHEMA 2024 anhand unseres Exponats auf,
wie sich innovative und nachhaltige Materialien für den
Einsatz in komplexen Umgebungen designen lassen.
Geokunststoffe werden heutzutage bereits für diverse
Anwendungen auf Basis nachwachsender Rohstoffe, sowohl
Biopolymere als auch z. B. Naturfasern, hergestellt. Hierbei
gilt es, sowohl herausfordernden Anforderungen nicht nur
initial, sondern über eine vordefinierte Einsatzdauer zu
genügen, um gleichzeitig aber für viele Anwendungen
vollständig bioabbaubar zu sein.
In der Kooperation des Fraunhofer CCPE werden bereits
jahrelange Erfahrungen mit Biopolymeren, wie Polylactid (PLA)
und Polybutylensuccinat (PBS), sowie mit allen notwendigen
Prozessschritten mit Fokus auf die Herstellung
hochqualitativer Fasern aus PLA und PBS verfolgt. Flankiert
werden diese durch Untersuchungen zu zeitlich definiertem
Abbau in Böden und aquatischen Umgebungen sowie durch
ökotoxikologische Einschätzungen der Neuentwicklungen, um den
raschen Transfer in die Anwendung zu gewährleisten.
Ebenfalls auf der ACHEMA stellt Fraunhofer CCPE das »Advanced
Recycling« aus. Gerade bei schwer recycelbaren Abfällen ist
es oft eine Herausforderung, das passende Verfahren zu
finden. Mit der CCPE-Recyclingkaskade für
kunststoffhaltige Abfälle, die aus einer Kombination von drei
innovativen Fraunhofer-Technologien besteht, können
hochwertige Kunststoff-Rezyklate mit optimierter
Produktausbeute erzeugt werden.
Diese Abfälle umfassen beispielsweise gemischte
Verpackungsabfälle, Schredderreste oder Verbundmaterialien,
die mit konventionellen, mechanischen Verfahren nicht mehr
recycelbar sind. Die Einsatzstoffe werden vorsortiert und
dann mit einer Kombination aus drei innovativen
Recyclingtechnologien behandelt: lösungsmittelbasierter
Prozess, Solvolyse und iCycle®
Prozess.
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Das 100.000ste E-Bike mit FIT System ist ein BULLS VUCA EVO
FSX 1 |
Köln/Duisburg, 16. Mai 2024 -
Die Schweizer Biketec GmbH freut
sich darüber, dass bereits 100.000 mit ihrem innovativen FIT
System ausgestattete E-Bikes produziert und ausgeliefert
wurden. Das Jubiläums-Bike ist ein BULLS VUCA EVO FSX 1, das
alle Vorteile eines modernen E-Bikes mit der perfekten
Systemintegration von FIT vereint.
Für E-Biker bietet FIT viele Vorteile einer perfekt
abgestimmten Systemintegration. Smarte Funktionen, die das
modulare System vereinen kann sind: Individuelle
Motoreneinstellungen Elektronisches Sperren und Öffnen der
Komponenten via App, Display oder E-Bike Key (Handsender) Per
Smartphone, Display oder Handsender gesteuertes Rahmenschloss
Reifendrucksensoren Navigationsmöglichkeiten mit der App
USB-Ladebuchse zum Laden des Smartphones Geo Range –
Reichweitenprognose anhand der geplanten Strecke und
Unterstützungsstufe.
So wird E-Bike-Fahren einfacher und sicherer, und maximaler
Fahrspaß ist garantiert. Egal ob E-Mountainbike, Citybike
oder Lastenrad: FIT bietet eine breite Palette von Akkus,
Motoren, Displays und digitalen Funktionen. Zahlreiche
Modelle der ZEG – Europas größter
Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft – sind mit den konnektiven
Komponenten von FIT ausgestattet. Insbesondere die mit
der Weltneuheit der PINION
Motor-Getriebe-Einheit ausgestatteten E-Bikes werden dank FIT
zu besonders innovativen E-Bikes.
Jedes mit FIT ausgestattete E-Bike lässt sich über den
QR-Code auf der mitgelieferten Key Card mit dem Smartphone
verbinden und damit sperren bzw. entsperren; alle
Informationen rund ums Rad sind am Smartphone abrufbar, das
sich auch als Display – etwa zur Navigation – hervorragend
nutzen lässt. Auch der Fachhandel profitiert von der
E-Bike-Systemintegration von FIT. Die Vorteile liegen auf der
Hand: ein System, ein Händlerbereich, ein direkter Zugang für
Ersatzteile, ein Wartungstool für Diagnose- und
Software-Updates.
Über das BULLS VUCA EVO FSX 1
Dieses BULLS E-Bike bietet neben dem FIT System zahlreiche
weitere Ausstattungs-Highlights. Mit einer absoluten
Weltneuheit, dem Pinion-Getriebemotor, ist das Vuca EVO FSX 1
ein SUV, das in der E-Bike-Welt seinesgleichen sucht. Die
Kombination aus FIT System, starkem Antrieb und
12-Gang-Schaltung mit Riemenantrieb sorgt für ein Maximum an
Fahrkomfort bei einem Minimum an Verschleiß und Wartung. Mit
dem neu entwickelten Mono-Link-Swingarm, der innovativen
Hinterbaufederung, entsteht ein in allen Bereichen
außergewöhnliches Fahrerlebnis.
Im FIT System sind Akku-Kapazitäten von bis zu 960
Wattstunden erhältlich, womit der Reichweite kaum noch
Grenzen gesetzt sind. Fast schon Standard sind Features wie
eine absenkbare Sattelstütze, pannengeschützte und mit 62 mm
extrabreite Supero All Ground-Reifen sowie der
1,8-Zoll-Gabelstandard für zusätzliche Steifigkeit im
vorderen Rahmenbereich, der für maximale Lenkkontrolle und
Fahrstabilität sorgt. UVP ab 7.299 Euro
Zum BULLS VUCA EVO FSX 1
Die ZEG-Zweiradfachhändler bieten neben Modellen von BULLS
auch E-Bikes von PEGASUS und ZEMO an, die mit dem E-Bike
System von FIT und auch der Weltneuheit PINION MGU
ausgestattet sind.
Zu
den FIT-Modellen von BULLS
Zu den FIT-Modellen von PEGASUS
Zu den FIT-Modellen von ZEMO
Zur Website der FIT E-Bike System Integration
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Transparenz in der Ökobilanz: Welche Umweltwirkungen
haben recycelte Kunststoffe? |
Duisburg/Oberhausen, 15. Mai 2024 - Es besteht eine wachsende
Nachfrage nach Informationen über die Umweltauswirkungen der
Verwendung von recyceltem Kunststoff. Veröffentlichungen und
zuverlässige Daten sind jedoch rar. Jetzt ist es an der Zeit,
dass Industrie, Wissenschaft und politische
Entscheidungsträger Ideen austauschen und einen Konsens
darüber erzielen, wie die Umweltauswirkungen von recycelten
Kunststoffen modelliert werden können.
Genau hier setzt das Fraunhofer CCPE compact am 20. Juni 2024
zum Thema »Auswirkungen von recycelten Kunststoffen – Ein
Stakeholder-Ansatz zur Ermittlung eines Konsenses in der
Ökobilanz« an. Einen ersten Einblick geben uns Dr.-Ing. Anna
Kerps und Tanja Fell hier im Interview.
Tanja Fell im Gespräch mit einem Kollegen im Großtechnikum
für lösemittelbasiertes Recycling
Die Online-Veranstaltung Fraunhofer CCPE compact zum Thema
»Auswirkungen von recycelten Kunststoffen - Ein
Stakeholder-Ansatz zur Ermittlung eines Konsenses in der
Ökobilanz« findet am 20. Juni 2024 von 14 Uhr bis 16 Uhr
statt. Anna, du bist die Hauptautorin des im Januar 2024
erschienenen Positionspapiers »Challenges
and requirements in comparative life cycle assessment of
plastics recycling« von Fraunhofer CCPE.
- Was ist daraus, die für dich wichtigste Botschaft?
Anna Kerps: Wir – und damit meine ich vor allem die Forschung
und die Industrie – haben noch ein Stück Weg vor uns, bis wir
belastbare Aussagen zu vergleichenden Umweltwirkungen von
recycelten Kunststoffen durchführen können. Derzeit fehlt es
bei LCA-Studien im Bereich des Kunststoffrecyclings an
einheitlichen und harmonisierten Regeln, was zu irreführender
Kommunikation und Entscheidungsfindung führen kann. Im
Positionspapier haben wir zehn Herausforderungen und zehn
Anforderungen formuliert, die die Vergleichbarkeit von
unterschiedlichen Studien im Bereich des Kunststoffrecyclings
betreffen.
Gerade arbeiten wir daran, einige dieser Herausforderungen
beispielhaft am lösemittelbasierten Recycling zu adressieren,
was wir u.a. im CCPE-Cluster weiterentwickeln. Wir möchten
die Unterschiede und Unvergleichbarkeiten durch
Modellierungsentscheidungen am Beispiel des
lösemittelbasierten Recyclings sichtbar machen. Gerade neue
Recyclingtechnologien haben andere Anforderungen an die
Systemgrenzen und Modellierungsentscheidungen. Um die
umweltspezifischen Vorteile von recycelten Kunststoffen im
Vergleich untereinander und zu Kunststoffneuwaren aufzeigen
zu können, ist es nötig, einen einheitlichen Bemessungsrahmen
für die Ökobilanz zu schaffen, damit die Rohstofftypen
miteinander verglichen werden können.
- Wie zahlt darauf bereits eure Recyclingtechnologie, das
lösungsmittelbasierte Recycling, ein?
Tanja Fell: Wir halten Kunststoffressourcen aus solchen
Abfällen im Kreislauf, die ansonsten als nicht recyclingfähig
gelten, d.h. wir kommen z.B. aus einem stark verschmutzen
post-consumer Folien-Verpackungsabfall und können unsere
Rezyklate wieder in eine Folienanwendung für Verpackungen
bringen. Die dafür erforderliche hohe Rezyklatqualität
erreichen wir zum einen durch die hohe Selektivität unseres
Löseprozesseses und durch unsere effektiven
Reinigungsverfahren.
Das Verfahren benötigt weniger Energie als die
Neuwareherstellung und das chemische Recycling, kurzum wir
erreichen durch den Prozess hohe Qualitäten und eine positive
Ökobilanz. Das Verfahren sollte nicht als Konkurrenz zum
thermo-mechanischen Recycling verstanden werden, sondern
vielmehr als eine ergänzende physikalische Recyclingroute.
Denn der lösungsmittelbasierte Prozess zielt vor allem auf
heterogene Abfallstoffe, die bislang entweder nur thermisch
verwertet werden oder nur zu sehr minderwertigen Rezyklaten
verarbeitet werden können.
- Ihr werdet im Anschluss an das Fraunhofer CCPE compact die
Industrieunternehmen zu Interviews bitten. Um was soll es
dabei gehen?
Anna Kerps: Genau! Wir möchten mit den Kunststoffrecyclern in
einen Dialog treten, um die theoretischen Herausforderungen
aus dem Positionspapier mit dem praxisnahen Nutzen und
Aufwand beim Recycling abzugleichen. Ziel ist es, die
Herausforderungen besser zu verstehen und gemeinsam in einem
Stakeholder-Ansatz zu diskutieren.
Modellierungsentscheidungen in der Ökobilanz sind in der
Regel geprägt von unterschiedlicher Motivation, Zielsetzung,
Aktualität und zugrundeliegender (wissenschaftlicher)
Expertise sowie der potenziellen Anwendungsfelder der
Kunststoffe.
Zum einen möchten wir Wissen vermitteln und in einen Dialog
treten, zum anderen ist es das Ziel, einen Konsens zu
schaffen. Viele Einzelstudien zum Kunststoffrecycling zeigen
unabhängig voneinander, dass der Einsatz von Rezyklat im
Vergleich zu Neuware zu Umweltvorteilen führt. Bisher lassen
sich diese Studien allerdings nicht untereinander
vergleichen. Gemeinsam mit den Industrieunternehmen möchten
wir den Einsatz von Rezyklaten durch vergleichbare
Modellierungsentscheidungen stärken.
- Was ist Euch wichtig, der Industrie in Bezug auf die
Ökobilanz von recyceltem Kunststoff mit auf den Weg zu geben?
Anna Kerps: Es kann nicht sein, dass die Rezyklate große
Teile der Belastungen der Emissionen aus der nachgelagerten
Verbrennung von mitgesammelten Störstoffe tragen. Da das
Recycling ein multi-funktionaler Prozess ist und gleichzeitig
Abfall verwertet und neues Material erzeugt wird, sollten die
Umweltwirkungen der Sammlung, Sortierung und dem Recycling
entsprechend der Funktion der Abfallverwertung und der
Ressourcenbereitstellung zugeordnet werden.
Wir möchten dieses Multifunktionalitätsproblem gerne
gemeinsam lösen. Startpunkt für den Austausch ist die
kommende Online-Veranstaltung, wo wir die Herausforderungen
nochmal aufarbeiten, um dann gemeinsam in den Dialog zu
treten. Wir wünschen uns, dass möglichst viele mitmachen, um
eine große Tragkraft zu erzielen.
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Weltneuheit von PEGASUS jetzt beim Fachhändler |
Deutschlands
Fahrradmarke startet mit dem Verkauf der ESTREMO E-Bikes mit
der neuen PINION MGU.
Köln/Duisburg, 8. Mai 2024 -
Kölner Ingenieurskunst vom Feinsten Zum sehnsüchtig
erwarteten Start der Fahrradsaison bringt PEGASUS seine
Weltneuheit in den Fachhandel! Das PEGASUS ESTREMO EVO ist
mit der revolutionären Motor-Getriebe-Einheit PINION MGU
ausgestattet, die bereits zahllose Testfahrer begeistern
konnte.
PEGASUS zählt als exklusiver Entwicklungspartner der neuen
PINION MGU zu den ersten Herstellern, bei denen das
innovative System fester Bestandteil der Modellpalette ist.
Ganz aktuell wurde die Marke PEGASUS von der DtGV mit
zwei Siegeln ausgezeichnet: für herausragende Qualität und
für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in der
Kategorie E-Bike. Weltneuheit PINION MGU: Motor und Schaltung
vereint – für ein intuitives und wartungsarmes Fahrerlebnis.
Die PINION MGU (Motor Gearbox Unit) vereint Motor und
Schaltung. Der verschleißfreie Hochleistungsmotor mit 600
Watt Spitzenleistung trifft auf das innovative PINION
Getriebe – wahlweise mit 9 oder 12 Gängen und bis zu 600
Prozent Übersetzungsbandbreite. Der große Vorteil: Das
gekapselte System arbeitet fast verschleißfrei. Lediglich ein
Ölwechsel nach 10.000 Kilometer Laufleistung ist nötig.
Mit der PINION MGU am PEGASUS ESTREMO ergeben sich für
E-Bike-Fahrer weitere zahlreiche Vorteile. So lassen sich mit
den Smart.Shift-Funktionen die Gänge im Stand wechseln und
durch Start.Select und Pre.Select lässt sich ein frei
wählbarer Anfahr-Gang definieren oder die Schaltung wechselt
die Gänge ganz bequem und automatisch schon beim Rollen.
Durch die FIT E-Bike System Integration ist das moderne
Antriebssystem äußerst smart. Fahrer haben die Auswahl
zwischen verschiedenen Displays und können über die FIT-App
Navigationsfunktionen nutzen oder einen Diebstahlschutz
aktivieren. Sogar Reifendrucksensoren lassen sich erweitern
sowie künftig Service-Hinweise anzeigen.
PEGASUS ESTREMO EVO 9 LITE und 12 LITE – leistungsstark und
bestens ausgestattet
Die völlig neu entwickelten PEGASUS ESTREMO EVO E-Bikes
vereinen die innovative PINION MGU mit vielen sinnvollen
Detaillösungen für ein intuitives und wartungsarmes
Fahrerlebnis. Herzstück ist der hochwertige und leichte
Aluminiumrahmen, der als Tiefeinsteiger-, Trapez- oder
Diamantrahmen erhältlich ist. Die PEGASUS Komfortgeometrie
sorgt für lang anhaltenden Genuss im Sattel. Formschön
integriert findet ein FIT UltraTube Akku mit einer Kapazität
von 700 Wattstunden im Unterrohr Platz.
Das ESTREMO EVO 12 LITE ist mit dem pflegeleichten und
verschleißarmen Gates Riemenantrieb ausgestattet. Eine
Luftfedergabel, 4-Kolben-Bremsanlage SHIMANO XT,
MonkeyLoad-Systemgepäckträger und die helle LED-Lichtanlage
mit Fernlichtfunktion unterstreichen den Premium-Anspruch und
sorgen obendrein für sicheren Fahrspaß. Erhältlich ist das
ESTREMO EVO 12 LITE zum Preis von 5.999 Euro (UVP).
Link zum ESTREMO EVO 12 LITE Video
Alternativ ist das PEGASUS ESTREMO EVO 9 LITE mit der 9-Gang
PINION MGU und Ketten- statt Riemenantrieb erhältlich. Zum
UVP von 5.499 Euro ist es das aktuell günstigste E-Bike auf
dem Markt, das mit der PINION MGU ausgestattet ist.
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Diskussion um Mitnahmeverbot von E-Scootern in Bussen und
Bahnen. |
Unabhängige technische Prüfung mit
umfangreichen Batterietests gewährleisten hohes Sicherheits-
und Brandschutzniveau. TÜV-Verband warnt vor E-Scootern ohne
Betriebserlaubnis.
Berlin, 29. April 2024 – Die in
Deutschland zugelassenen E-Scooter verfügen über ein hohes
Sicherheits- und Brandschutzniveau, das mit dem von Pedelecs
bzw. E-Bikes vergleichbar ist. Zu dieser Einschätzung kommt
eine Expertengruppe der im TÜV-Verband organisierten
TÜV-Unternehmen.
•
„Serienmäßig produzierte E-Scooter-Modelle müssen eine
unabhängige Prüfung durchlaufen, bevor sie vom
Kraftfahrt-Bundesamt eine Straßenzulassung erhalten“, sagt
Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität
beim TÜV-Verband. „Im Rahmen dieser technischen Prüfung
werden umfangreiche Tests der Batteriesicherheit vorgenommen.
Daher gehen wir davon aus, dass ein hohes Brandschutzniveau
bei E-Scootern gewährleistet ist.“
•
Die Prüfungen erfolgen auf der Grundlage umfassender
gesetzlicher und normativer Anforderungen. Anlass für die
Einschätzung des TÜV-Verbands ist eine Empfehlung des
Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der den
Betriebsverantwortlichen der Verkehrsbetriebe nahelegt, die
Mitnahme von E-Scootern in Bussen und Bahnen aus
Brandschutzgründen zu verbieten. Dieser Empfehlung sind
inzwischen zahlreiche Verkehrsunternehmen gefolgt, darunter
in München, Bonn oder Dortmund. Die Mitnahme von Pedelecs
bleibt erlaubt.
•
„Die Entscheidung über die Mitnahme von E-Scootern im ÖPNV
obliegt den Betriebsverantwortlichen, die bei ihren
Sicherheitsabwägungen verschiedenste Aspekte in Betracht
ziehen müssen“, sagt Goebelt. „Dennoch sehen wir ein
Mitnahmeverbot kritisch, da E-Scooter über ein vergleichbares
Sicherheitsniveau wie Pedelecs verfügen und mit der
unabhängigen Drittprüfung als Voraussetzung für die
Allgemeine Betriebserlaubnis eine zusätzliche
Sicherheitsebene eingezogen ist.“
•
E-Scooter haben sich in den vergangenen Jahren als
Bestandteil des „intermodalen Verkehrs“ etabliert, bei dem
verschiedene Verkehrsmittel auf dem Weg zum Ziel kombiniert
werden. „Der überwiegende Teil der in Deutschland gefahrenen
E-Scooter wird privat angeschafft und genutzt, um Strecken
auf der ‚letzten Meile‘ zurückzulegen. Das sind Wege hin zu
oder weg von Bahnhöfen oder Bushaltestellen“, sagt Goebelt.
Ein Mitnahmeverbot in Bussen und Bahnen sei daher ein starker
Einschnitt, der sorgfältig abgewogen werden müsse.
•
„Die TÜV-Organisationen stehen für einen konstruktiven Dialog
mit den Verkehrsunternehmen zur Verfügung“, sagt Goebelt.
Dabei könnten sie ihre praktischen Erfahrungen aus der
Prüfpraxis von E-Scootern und der Brandschutzbegutachtung in
U-Bahn-Systemen (Fahrzeuge und Infrastruktur) einbringen.
Darüber hinaus setzt sich der TÜV-Verband dafür ein, dass bei
der anstehenden Novellierung der
Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung die normativen
Anforderungen von E-Scootern und Pedelecs weiter angeglichen
werden.
Goebelt: „Gemeinsames Ziel muss es sein, das Brandrisiko von
batteriebetrieben Fahrzeugen auf ein Minimum zu reduzieren.“
In diesem Zusammenhang warnt der TÜV-Verband ausdrücklich vor
so genannten „Grauimporten“. „Käufer:innen von E-Scootern
sollten unbedingt auf die Allgemeine Betriebserlaubnis
achten“, sagt Goebelt. „E-Scooter ohne ABE oder
Einzelbetriebserlaubnis sind nicht für die Nutzung auf
deutschen Straßen zugelassen, wurden nicht unabhängig geprüft
und es fehlt somit der Nachweis der geltenden
Sicherheitsanforderungen.“
•
Fachliche Einschätzung des TÜV-Verbands
E-Scooter benötigen eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE),
bevor sie in Deutschland am öffentlichen Straßenverkehr gemäß
Zulassungsbestimmungen teilnehmen dürfen. Grundlage für die
vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erteilte ABE ist die
„Verordnung über die Teilnahme von Elektrokleinstfahrzeugen
(eKFV) am Straßenverkehr“ vom 06. Juni 2019. Die ABE oder die
Einzelbetriebserlaubnis wiederum ist Voraussetzung für die
verpflichtende Ausstellung eines Versicherungskennzeichens.
In Bezug auf die Batteriesicherheit verweist die eKFV auf
eine Norm, die ebenfalls für Pedelecs gültig ist: „§7, Punkt
8.: Elektrokleinstfahrzeuge müssen so beschaffen sein, dass
ihre Batterien den Sicherheitsanforderungen des Kapitels
4.2.3 der DIN EN 15194:2018-11 entsprechen“. Das heißt, dass
E-Scooter-Batterien grundsätzlich die gleichen elektrischen
Anforderungen erfüllen müssen wie Pedelecs.
Lediglich bei der mechanischen Festigkeit gibt es einen
Unterschied: Neben den Anforderungen in Kapitel 4.2.3 der DIN
EN 15194 gibt es hinsichtlich der Batterie in Kapitel 4.2.10
weitere Prüfvorgaben zur mechanischen Festigkeit. Hier wird
je nach Verbau der Batterie eine für E-Scooter-Batterien
unkritische Schlagenergie an 3 Positionen aufgebracht oder
ein Fallversuch aus 0,9 Meter Höhe durchgeführt.
Der Fallversuch wird nur bei herausnehmbaren Batterien
durchgeführt. Der Nachweis zur Batteriesicherheit kann bei
beiden Fahrzeugarten (Pedelecs und eKFV-Fahrzeuge) alternativ
durch die DIN EN 50604-1 erfolgen. Mit der angekündigten
Novelle der eKFV sollte eine Angleichung der
Sicherheitsanforderungen für Batterien von E-Scootern und
Pedelecs erfolgen. Von den TÜV-Organisationen werden derzeit
für die ABE eines E-Scooters unter anderem folgende Prüfungen
der Batterien durchgeführt: Motorkurzschlusstest, auf dem
Prüfstand oder auch während der Fahrt Kurzschlusstest an
vollständig geladener Batterie Überladungstest (Ladedauer
erheblich erhöht) Kontrolle der Batterieanschlüsse gegen
unbeabsichtigten Kurzschluss Blockade-Test des
Antriebssystems.
Zusätzlich zu diesen Prüfungen wird von den
Prüforganisationen kontrolliert, ob entsprechende Prüfungen
auf Zell- und Packebene nach den UN 38.3
Transportanforderungen durchgeführt und positive Ergebnisse
nachgewiesen wurden. Europäische Regelungen: Einheitliche
Sicherheitsanforderungen für die Zulassung von E-Scootern im
Straßenverkehr innerhalb der EU gibt es nicht. Die
Nationalstaaten haben daher eigene Gesetze und Verordnungen
mit sehr heterogenen Sicherheitsanforderungen auf den Weg
gebracht.
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Das neue Gazelle Medeo T10 HMB |
E-Bike vereint Sportlichkeit und Komfort
Dieren, 17. April 2024 – Dass sportliches Fahren und Komfort sich
nicht ausschließen, beweist das neue E-Bike Medeo T10 HMB von
Gazelle. Das Design erinnert an ein sportliches Tourenrad, aber auf
dem Radweg ist es vor allem eines – komfortabel. So lassen sich ohne
Beschwerden viele Kilometer zurücklegen. Das Medeo T10 HMB ist ein
vielseitiges, hybrides E-Bike und eignet sich daher für den Weg zur
Arbeit, kurze Fahrten in der Stadt und Touren am Wochenende.
Foto Gazelle
Das schlanke Rahmendesign des Medeo T10 HMB ist charakteristisch für
diese Gazelle. Sowohl der Mittelmotor als auch der Akku (wahlweise
500 oder 625 Wh) sind in dem stromlinienförmigen Rahmen verborgen.
Die niedrige Position des Mittelmotors und des Akkus sieht nicht nur
gut aus, sondern sorgt auch für ein stabiles Fahrgefühl.
Bei grüner Ampel einfach weiterfahren
Dank des Performance Line-Mittelmotors spüren Radfahrer einen
kräftigen Schub von 75 Nm für ein entspanntes Fahrgefühl. Darüber
hinaus ist das Anfahren bei einer grünen Ampel mühelos. Und selbst
bei Gegenwind ist das Vorankommen garantiert. Bei dem Medeo T10 HMB
kommen außerdem die neuesten technologischen Gadgets zum Einsatz. Am
Lenker befindet sich der kompakte Bosch Purion 200-Bordcomputer.
Mit diesem cleveren Gerät wird die Unterstützung ganz einfach
gesteuert und auf dem hellen 1,6-Zoll-Farbbildschirm können wichtige
Fahrinformationen auf einen Blick abgelesen werden. Es ist auch
möglich, den Bosch Purion 200 über Bluetooth mit dem Smartphone zu
verbinden, um zusätzliche Funktionen zu nutzen.
Bereit für Schlaglöcher
Das Medeo T10 HMB kombiniert Stil und Funktionalität. Das E-Bike
sieht nicht nur sportlich aus, sondern dank der Auswahl an zehn
Gängen erklimmt man am Wochenende auch mühelos den nächsten Hügel.
Dank der extrabreiten, pannensicheren Reifen mit 62 Millimetern auf
den 27,5-Zoll-Laufrädern rollt das Medeo über jeden Straßenbelag.
Unebenheiten und Schlaglöcher können also kommen. Und dank der
fortschrittlichen Federung in der neuen Aluminiumgabel von Suntour
werden die Vibrationen auf ein Minimum reduziert.
Immer unter Kontrolle
Dank des stufenlos verstellbaren Vorbaus kann die Sitzposition auf
dem Gazelle Medeo T10 HMB ganz einfach angepasst werden. Die
ergonomischen Griffe sind bequem, verschleißfest und geben viel Halt
und die nötige Kontrolle. Ein unerwartetes Hindernis auf der Straße?
Die hydraulischen Scheibenbremsen bringen das Medeo bei jedem Wetter
schnell zum Stehen. Die Bremskraft ist dabei einfach zu dosieren.
Gepackt und verpackt
In einer Tasche auf dem Gepäckträger finden beispielsweise ein
Laptop oder die Einkäufe einfach Platz. Der Gepäckträger ist mit MIK
HD ausgestattet. Dabei handelt es sich um ein verbreitetes
Befestigungssystem, mit dem Taschen, Körbe und Zubehör im
Handumdrehen auf das Fahrrad geklickt und ebenso einfach wieder
entfernt werden können. HD steht für Heavy Duty, so dass es kein
Problem ist, das E-Bike voll zu bepacken.
Der robuste Seitenständer hält es immer aufrecht. Neue Farben Das
Medeo T10 HMB E-Bike ist mit einem High- und Mid-Step-Rahmen
erhältlich. Gazelle bietet das Rad in neuen Farben an: ‘Pine Green’
(High- und Mid-Step) und ‘Turmeric Yellow’ (Mid-Step). Das Medeo T10
HMB ist ab 3.499 Euro erhältlich. Über Koninklijke Gazelle Seit
über 130 Jahren ist Koninklijke Gazelle die bekannteste Fahrradmarke
in den Niederlanden.
Mehr Radfahren macht die Welt noch schöner, gesünder und
bringt viel Freude. Deshalb hat das Unternehmen es sich zum
Ziel gesetzt, das Radfahren attraktiver zu gestalten. Gazelle
ist einer der internationalen Marktführer für E-Bikes und für
die Qualität, den Komfort und das Design seiner Fahrräder
bekannt. Von Mailand über Santa Cruz bis nach Berlin und
Paris – überall auf der Welt findet man Fahrräder von
Gazelle. Für weitere Informationen:
https://www.gazelle.de/
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E-Mobilitäts-Atlas 2024 / Über 300.000 Autos: NRW ist
Spitzenreiter in der E-Mobilität |
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Bayern führend bei
Ladepunkten und Ladeleistung
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Mehr als jedes fünfte E-Auto ist in NRW zugelassen
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Elektromobilität kann in
Deutschland jährlich bis zu 3,4 Millionen Tonnen CO2
einsparen
München/Duisburg, 16. April 2024 - Die neuesten
Datenauswertungen im E.ON E-Mobilitäts-Atlas zeigen: Im
gesamten Bundesgebiet hat sich die Nutzung von
Elektrofahrzeugen im Vergleich zu den Vorjahren
kontinuierlich weiterentwickelt. Mehr als 1,4 Millionen
rein elektrische Autos sind auf den Straßen unterwegs,
mehr als 114.000 Ladepunkte mit insgesamt mehr als 3,6
Gigawatt Ladeleistung stehen zur Verfügung.
„Die Nase vorn hat bei der Ladeinfrastruktur für E-Autos
das Bundesland Bayern mit mittlerweile 690 Megawatt
installierter Ladeleistung – einem Plus von knapp 30
Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und mehr als 23.000
Ladepunkten. Bei den E-Autos liegt NRW mit 306.000 vorne,
gefolgt von Bayern mit rund 269.000.
Bundesweit tragen E-Fahrzeuge und die wachsende
Ladeinfrastruktur entscheidend zur Dekarbonisierung des
Verkehrs und somit zur Energiewende bei – insgesamt
sparen die mehr als 1,4 Millionen E-Autos in Deutschland
bis zu 3,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ein,
vorausgesetzt sie werden mit Strom aus erneuerbaren
Energien geladen“, so Jens Michael Peters,
Geschäftsführer für Energielösungen und E-Mobilität bei
E.ON Deutschland.
In Bayern stehen für jeden zugelassenen E-Pkw rechnerisch
etwa 2,6 Kilowatt Ladeleistung zur Verfügung. Am meisten
Leistung pro E-Auto gibt es mit 9,3 Kilowatt in Passau.
Von den 524.000 E-Autos, die 2023 in Deutschland neu
zugelassen wurden, haben knapp 106.000 ein bayerisches
Kennzeichen erhalten.
Spitzenreiter bei E-Autos: 108.000 neue Stromer allein in
Nordrhein-Westfalen In NRW wurden 2023 108.000 E-Autos
neu angemeldet und so überstieg der Bestand zum Stichtag
1.1.2024 erstmals die 300.000 Marke. Damit sind gute 22
Prozent aller deutschen E-Autos in NRW zugelassen. Mehr
als 740.000 Tonnen CO2 können in dem
bevölkerungsreichsten Bundesland dadurch jährlich gespart
werden.
ie
installierte Leistung der Ladestationen ist entscheidend für
den weiteren Hochlauf der Elektromobilität und damit für die
Energiewende. Der E-Mobilitäts-Atlas zeigt, dass die
Ladeleistung von 2023 auf 2024 um 30 Prozent gestiegen ist.
Besonders stark ist der prozentuale Zuwachs im Saarland: Hier
stieg die Ladeleistung um 45 Prozent von 20,2 auf 29,3
Megawatt.
Die
Europäische Union regelt in der sogenannten „AFIR“ unter
anderem die einheitlichen Anforderungen für den Aufbau von
Ladeinfrastruktur. Diese Verordnung sieht eine Ladeleistung
pro zugelassenem batterieelektrischen Pkw von 1,3 Kilowatt
vor. Diesen Zielwert erreichen alle deutschen Bundesländer
und bereits 93 Prozent der Landkreise und kreisfreien Städte.
Durch den
kontinuierlichen Ausbau von öffentlichen Ladestationen und
die Steigerung der Ladeleistungen wird das Aufladen von
E-Autos perspektivisch noch effizienter und zeitsparender.
Zum flächendeckenden Ausbau der Schnellladeinfrastruktur in
Deutschland trägt unter anderem das Deutschlandnetz bei, in
dessen Rahmen E.ON Drive Infrastructure über 1.300 neue
Schnellladepunkte installiert. Über die im E.ON
E-Mobilitäts-Atlas dargestellte öffentliche Ladeinfrastruktur
hinaus, sind die nicht-öffentlichen Ladestationen wie
Wallboxen für zuhause sowie die AC- und DC-Ladeinfrastruktur
von Unternehmen für ihre Mitarbeitenden wichtige Aspekte.
Daten für alle Landkreise und
kreisfreie Städte im interaktiven Energieatlas
Auf der interaktiven Karte des
E.ON Energieatlas sind die Daten zu E-Auto-Zulassungen,
potenziellen CO2-Einsparungen und Ladestationen
nicht nur auf Bundeslandebene, sondern auch für alle
Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland
übersichtlich dargestellt und abrufbar.
Link zum E-Mobility-Bereich des
E.ON Energieatlas:
https://energieatlas.eon.de/e-mobility/e-auto-besitzer
Der E.ON E-Mobilitäts-Atlas
visualisiert die E-Auto-Bestände und die Ladestationen und
Ladeleistungen in den Bundesländern und Landkreisen.
So wurde gerechnet:
Anzahl an E-Autos: Für den aktuellen Bestand der E-Autos auf
Bundesland- und Landkreisebene wurden die Daten das
Kraftfahrtbundesamts für den 1.1.2024 zugrunde gelegt,
veröffentlicht Ende März 2024.
Energieverbrauch/Emissionen im Fahrbetrieb: Die Berechnung
geht von einem durchschnittlichen und gleichbleibenden
Stromverbrauch eines Elektroautos von 19 kWh/100 Kilometer
aus. Für Verbrenner-Pkw wurde für 2024 mit einer
Flottendurchschnittsemission von 194 Gramm CO2-Äquivalent pro
Kilometer gerechnet. Quelle: ADAC.
Strommix: Angenommen wurde beim Szenario Ökostrom ein Ausstoß
von 0 kg CO2-Äquivalent/kWh beim Betrieb der E-Fahrzeuge,
beim Szenario „regulärer Strommix“ wurde mit dem
Bundesemissionsdurchschnitt in Höhe von 0,458 kg
CO2-Äquivalent/kWh gerechnet.
Anzahl Ladestationen, Ladepunkte sowie Ladeleistung: Hierfür
liegen die Zahlen des Ladesäulenregisters der
Bundesnetzagentur mit Stand 21. März 2024, abgerufen im März
2024, zugrunde.
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Abschlussdemonstration im Forschungsprojekt FernBin
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Duisburg, 19. März 2024 - Am 21. März 2024
findet im DST – Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und
Transportsysteme e.V. die Abschlusspräsentation des
Forschungsprojekts FernBin statt. Nach einem
Übersichtsvortrag über das Projekt wird live die
Fernsteuerung des Binnenschiffs „Ernst Kramer“ im Hafen
Duisburg und auf dem Rhein-Herne-Kanal gezeigt. In dem vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten
Forschungsprojekt FernBin (Ferngesteuertes, koordiniertes
Fahren in der Binnenschifffahrt) wurden alle notwendigen
Methoden entwickelt und erprobt, um ein Binnenschiff von Land
aus fernzusteuern.
Ernst Kramer bei einer ferngesteuerten Testfahrt (Foto: DST)
Der Schiffsführer wird dabei von Assistenzsystemen
unterstützt. Das Binnenschiff „Ernst Kramer“ der Reederei
Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG wurde dazu mit der
erforderlichen Technik ausgerüstet. Der Schiffsführer sitzt
in einem Steuerstand im Versuchs- und Leitungszentrum
Autonome Binnenschiffe, an dem ihm der Zustand der
Bordsysteme und alle Navigationsinformationen (elektronische
Wasserstraßenkarte, Radar usw.) angezeigt werden. Außerdem
stehen ihm acht Kamerabilder zur Navigation zur Verfügung.
Über den normalen UKW-Binnenschiffsfunk kann er mit den
anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren. Das ferngesteuerte
Fahren ist ein Zwischenschritt auf dem Weg zum
vollautomatisierten Fahren.
Fernsteuerstand (hier mit einer Simulationsdarstellung (Foto:
DST)
Die Verlagerung des Arbeitsplatzes des Schiffsführers an Land
kann zu einer Steigerung der Attraktivität führen und so dem
Fachkräftemangel in der Binnenschifffahrt entgegenwirken.
Gleichzeitig können Schiffe, bei gleicher Besatzungsstärke an
Bord und zusätzlichem fernsteuernden Operator die täglichen
Betriebszeiten verlängern, bis hin zum 24h-Betrieb.
Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr mit zwei Vorträgen, die
die Projektergebnisse zusammenfassen. Von 11:20 Uhr bis 13:20
Uhr wird dann die Fernsteuerung live gezeigt.
Informationsstände der folgenden Projektpartner:
• Argonav GmbH • Argonics GmbH • Bundesanstalt für Wasserbau
(BAW) • Ingenieurbüro Kauppert • in - Innovative Navigation
GmbH • Universität Duisburg-Essen (Institute SRS, IMECH und
ISMT) • Rhenus Partnership GmbH & Co. KG • RWTH Aachen
(Institut irt)
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Forschung Internationale Vergleichskampagne für Radiosonden mit
neuen Maßstäben
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Genf/ Payerne / Lindenberg / Offenbach,
15. März 2024 - Wettervorhersage, Warnmanagement,
Klimaforschung – alle diese Bereiche basieren auf Messdaten,
die mit unterschiedlichen Systemen in der Atmosphäre erfasst
werden. Ein grundlegendes und nach wie vor unverzichtbares
System zur Messung von Daten in Echtzeit sind Radiosonden -
kleine Geräte, die von Ballonen bis in Höhen von 35
Kilometern getragen werden und ihre Daten während des
Aufstiegs zu Empfangsstationen am Boden senden.
Zur Sicherstellung von Qualität, Vergleichbarkeit und
Nachvollziehbarkeit von Radiosondendaten werden in
mehrjährigen Abständen im Auftrag der Weltorganisation für
Meteorologie (WMO), einer UN-Sonderorganisation,
Vergleichskampagnen durchgeführt. Während solcher Kampagnen
steigen Radiosonden mehrerer Hersteller am selben Ballon auf,
was eine direkte Vergleichbarkeit der Messdaten ermöglicht.
Die jüngste Kampagne fand 2022 am Meteorologischen
Observatorium Lindenberg / Richard-Aßmann-Observatorium
(MOL-RAO) des Deutschen Wetterdienstes (DWD) statt.
Der Bericht dazu wurde jetzt von der WMO veröffentlicht.
Kampagne mit neuer Konzeption
Diese Kampagne wurde nach mehrjähriger Vorbereitung in enger
Zusammenarbeit von Kolleg:innen vom Observatorium Payerne des
Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz
und vom MOL-RAO durchgeführt. Bis zu 35 Wissenschaftler:innen
und Techniker:innen aus Indien, Großbritannien, der Schweiz,
den USA und Deutschland waren während des Projektes am
Observatorium Lindenberg im Einsatz. Gegenüber früheren
Vergleichen wurden neue konzeptionelle Ideen umgesetzt, z.B.
die Aufteilung der Kampagne in einen Labor- und einen
Sondierungsteil. Die Laborkampagne fand zwischen Februar 2022
und Januar 2023 in sieben zweiwöchigen Abschnitten vor und
nach der Sondierungskampagne (auch in-Situ-Kampagne oder
Feldkampagne genannt) statt.
Die vierwöchige Feldkampagne absolvierten die Forschenden von
Mitte August bis Mitte September 2022. Dabei wurden
Radiosonden von insgesamt zehn Herstellern auf Herz und
Nieren getestet. Die Hersteller kamen aus China, Deutschland,
Finnland, Frankreich, Indien, Japan, Südafrika und Südkorea.
Die wichtigsten Ergebnisse
- Bis auf ein Modell erfüllen alle Radiosonden die
erforderlichen Standards bei der Temperaturmessung für die
numerische Wettervorhersage. Labor- und Feldergebnisse
stimmen hier gut überein.
- Bis auf zwei Radiosonden erfüllen alle die Anforderungen
hinsichtlich der Messung der Luftfeuchte. Eine Tendenz zu
Auffälligkeiten zeigt sich jedoch bezüglich der Temperatur
beim Fliegen durch Flüssigwasser-Wolken (liquid clouds), die
zu einer Differenz von bis zu 4 Kelvin führen kann. Dies
wurde auch in der Laborkampagne bestätigt.
- Sieben der zehn getesteten Radiosonden senden ihre Daten
bereits im aktuellen standardisierten BUFR-Format für den
weltweiten Austausch über das Global Telecommunication System
(GTS) der WMO.
- Sechs der zehn Sonden werden von den unabhängigen
Operatoren als besonders nutzerfreundlich bewertet. Ein
zweitägiges Training für Bedienpersonal mit Grunderfahrung
sollte für den Einstieg in die Sondierung mit diesen Systemen
genügen.
- Insgesamt erfüllen alle zehn getesteten Systeme die
operationellen Anforderungen für tägliche Routine-Aufstiege.
Die Hersteller trainieren die
Operatoren in der Ballonhalle in Lindenberg. © Christoph von
Rohden, DWD
Laborkampagne: Test unter extremen Bedingungen
Radiosonden sind während ihres Einsatzes in der Atmosphäre
extremen Bedingungen bezüglich Luftfeuchte, Temperatur und
Strahlung ausgesetzt. Dabei muss sichergestellt sein, dass
die Sensoren konstant und zuverlässig Daten erfassen.
In der parallelen Laborkampagne wurden die Sensoren daher in
speziellen Feuchtigkeitskammern und einer Klimakammer
kontrollierten Bedingungen ausgesetzt, z.B. Feuchtigkeit in
verschiedenen Sättigungsstufen sowie Temperaturen bis -75
Grad Celsius. Die Sonneneinstrahlung hat einen wärmenden
Einfluss auf die Temperaturmessung, insbesondere in größeren
Höhen. In einer speziellen Laboreinrichtung, die die
Bedingungen einschließlich der Einstrahlung beim Aufstieg
simuliert, wurden die Radiosonden bei Luftdrücken zwischen
950 hPa und 5 hPa, was dem Höhenbereich zwischen Boden und 35
km entspricht, bezüglich dieses Effektes getestet.
Die Ergebnisse der Laborkampagne erlaubten einerseits eine
direkte Rückmeldung an die Hersteller über die
Leistungsfähigkeit und mögliches Potential für Verbesserungen
ihrer Systeme. Andererseits lieferte die Laborkampagne
wichtige Informationen für das Verständnis und die
Beurteilung der Resultate der Feldkampagne. Feldkampagne:
unabhängige und praxisgleiche Sondierung Eine Woche vor dem
Start der Feldkampagne bauten Vertreter der Herstellerfirmen
ihre Systeme am Lindenberger Observatorium auf. In dieser
Zeit schulten sie für die Bedienung der Systeme ein Team von
unabhängigen Operatoren aus zehn Ländern weltweit, die dafür
von der WMO eingeladen worden waren.
Kurz vor dem Start eines Radiosondengespanns © Ronny
Leinweber, DWD
Zoom
Sobald die Operatoren mit den Systemen vertraut waren,
mussten die Hersteller vor Beginn der Sondierungen das
Observatorium verlassen. Die Operatoren hatten die Aufgabe,
selbständig die Radiosonden vorzubereiten, die Sondierungen
unabhängig und praxisgleich durchzuführen und auch die
Bedienerfreundlichkeit der Systeme zu bewerten. Die Prüfung
der Instrumente und anschließende Analyse der Datenqualität
liefert den Nutzern der Radiosondendaten, meistens die
nationalen Wetterdienste, wichtige Informationen, ob und
welche Systeme die Anforderungen bezüglich der spezifischen
Anwendungen erfüllen.
Während der vierwöchigen Feldkampagne ließen die Forschenden
insgesamt 79 Radiosondengespanne steigen, 41 davon tagsüber
und 38 in der Nacht. Darüber hinaus wurden die durch die
Feldkampagne gewonnenen Daten mit anderen bodengebundenen
Fernerkundungssystemen wie Mikrowellenradiometer, Lidar und
Windprofiler verglichen.
Auswertung und Bewertung für jeden Aufstieg
Der Schwerpunkt in der Auswertung der Messdaten und des
abschließenden Berichts an die WMO liegt auf der Bewertung
der einzelnen Sondensysteme. Dabei werden für jeden Aufstieg
die Messabweichungen sowie die Messunsicherheiten bestimmt.
Die statistische Analyse des Datensatzes wird hinsichtlich
eines vorab definierten Kriterienkatalogs interpretiert und
dargestellt. Auf diese Weise wird jedes Radiosondensystem im
Hinblick auf die Erfüllung der Anforderungen für einzelne
Anwendungsbereiche wie Flugwetter, numerische
Wettervorhersage oder Klimaforschung bewertet.
Die Mitglieder des Kampagnenteams geben in ihrem
Abschlussbericht an die Hersteller zudem Empfehlungen in
Bezug auf mögliche Optimierungen, welche die Datenqualität
der Radiosonden weiter verbessern können. Die WMO
veröffentlichte jetzt den Abschlussbericht mit allen
Informationen zum Aufbau und Ablauf der Vergleichskampagne
sowie allen Ergebnissen im Detail. Er ist in englischer
Sprache online verfügbar. Neue Maßstäbe und optimales Umfeld
„Diese Kampagne hat für die Meteorologie neue Maßstäbe und
Standards gesetzt“, sagt Dr. Ruud Dirksen, Leiter der
Kampagne am Observatorium Lindenberg.
„Zum einen hat der Ansatz, eine Labor- und eine Feldkampagne
durchzuführen, für die Qualität der getesteten Systeme und
die Datenqualität insgesamt neue Erkenntnisse gebracht. Zum
anderen können diese Daten mit weiteren Referenzdaten, wie
zum Beispiel aus dem Globalen Klimabeobachtungsnetzwerk GRUAN
verglichen und validiert werden. Dies führt wiederum zu mehr
Datensicherheit und einer besseren Datenqualität.
Die Kolleginnen und Kollegen von MeteoSchweiz und DWD haben
gemeinsam für die WMO diese wichtige Aufgabe hervorragend
gemeistert. Ihnen gilt es für ihren Einsatz ganz besonders zu
danken.“ „Wichtig für den Erfolg der Kampagne war das hohe
persönliche Engagement aller Beteiligten und das Gefühl der
Verbundenheit bei der Erreichung eines gemeinsamen Ziels,“
sagt Dr. Alexander Haefele, Leiter der Abteilung
Atmosphärendaten am Observatorium Payern.
„Das international und interdisziplinär ausgerichtete
Arbeits- und Forschungsumfeld im DWD bot optimale
Voraussetzungen für die Entwicklung des Konzepts und die
Organisation der Kampagne, in koordinierter Zusammenarbeit
mit den internationalen Partnern. Die Kampagne hat sicher
auch von den einzigartigen Erfahrungen in der aerologischen
Forschung mit mehr als 100jähriger Tradition, insbesondere in
der in-situ-Sondierung, und den optimalen Bedingungen
bezüglich der besonderen wissenschaftlich-technischen
Infrastruktur am Austragungsort in Lindenberg profitiert.
Die Ergebnisse sind von hoher Relevanz, insbesondere für die
vielen gesellschaftlichen Bereiche, die auf
Wetterinformationen angewiesen sind, für die klimabezogene
Forschung, aber auch für die meist privatwirtschaftlichen
Entwickler und Hersteller der Instrumente.“ Auch die
Hersteller der Radiosonden zeigten sich sehr zufrieden über
die Organisation und Durchführung der Kampagne. Schließlich
lieferte die Vergleichskampagne weitere Anreize, die Systeme
zur Gewinnung der Echtzeitdaten aus der freien Atmosphäre
weiter zu optimieren – Daten, die für die Meteorologie und
Klimatologie essentiell sind.
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Verbundprojekt „BiFlex-Industrie“ Vorteil
Flottenkraftwerk |
Duisburg, 22. Februar 2024 -
Batterien für
Elektrofahrzeuge sind noch sehr teuer und werden im
Durchschnitt knapp 23 Stunden am Tag nicht genutzt – dabei
ließe sich die Energiespeicherfähigkeit der Batterien gerade
dann sinnvoll einsetzen. Erste Elektroautos können bereits
bidirektional laden, es lässt sich also Energie in die
Fahrzeugbatterie einspeisen, aber auch daraus entnehmen.
Mit diesem Vorgang beschäftigt
sich das neue Verbundprojekt „BiFlex-Industrie“*, an dem für
die Universität Duisburg-Essen der Lehrstuhl für ABWL &
Internationales Automobilmanagement (IAM) beteiligt ist.
Direkte und effiziente
Sektorenkopplung von Photovoltaik und E-Mobilität sind
wichtig für die Energie- und Verkehrswende. © Juan Enrique
del Barrio/Shutterstock.com
Dass Batterien „rückspeisefähig“
sind, ist besonders interessant, wenn mehrere Fahrzeuge z. B.
aus Firmenflotten zusammengekoppelt werden und damit
Flottenkraftwerke bilden. So kann nicht benötigter
Photovoltaik-Strom für andere Fahrzeuge zur Verfügung
gestellt oder zurück ins Stromnetz gespeist werden.
BMWK fördert das Projekt mit fast
15 Mio. Euro An „BiFlex-Industrie“ ist ein Konsortium mit 16
Partnern aus Forschung, Industrie und Anwendern, z. B. SAP
oder Mahle chargeBIG, beteiligt und hat sich unter der
Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme
zusammengeschlossen. Das Projekt wird vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit fast 15 Millionen
Euro gefördert.
Das gemeinsame Ziel ist es, das
volle Potenzial von rückspeisefähigen Fahrzeugflotten zu
nutzen. Im ersten Schritt werden die Partner zunächst
rückspeisefähige Ladestationen mit angepasster Hardware und
offenen Kommunikationsschnittstellen zu übergeordneten
Leitsystemen und Elektrofahrzeugen entwickeln und in Betrieb
nehmen. Anschließend ist geplant, Konzepte und Verfahren zur
Ermittlung und Prognose von Flexibilitätspotenzialen durch
Rückspeisung zu erarbeiten. Weitere Projektziele sind die
Standardisierung der bidirektionalen Ladelösung und die
Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Anwendungen.
Akzeptanzbereitschaft für
bidirektionale Laden Am Lehrstuhl IAM untersucht Prof. Dr.
Heike Proff gemeinsam mit David Meyer, Luca Husemann und Lisa
Kraus den wahrgenommenen Nutzen und die Akzeptanzbereitschaft
für das bidirektionale Laden am Arbeitsplatz – mit dem Ziel
der Markteinführung und der Entwicklung möglichst profitabler
Geschäftsmodelle.
„Ein Erfolg von BiFlex könnte
auch für das bidirektionale Laden zuhause wegweisend sein.
Die Speicherung der Energie aus der heimischen
Photovoltaikanlage in der Batterie des eigenen Elektroautos
könnte die Elektromobilität attraktiver machen und damit der
Energie- und Mobilitätswende neuen Schwung geben.“, sagt Frau
Prof. Dr. Heike Proff.
* BiFlex-Industrie -
Bidirektionale Flexibilität durch Flottenkraftwerke in und um
Unternehmen Weitere Informationen:
https://www.ise.fraunhofer.de/de/forschungsprojekte/biflex.html;
https://www.uni-due.de/iam/biflex.php
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Internationales Expertentreffen German Microwave Conference
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Duisburg, 22. Februar 2024 - Neuste Entwicklungen, aktuelle wissenschaftliche
Erkenntnisse: Expert:innen aus Forschung und Industrie aus den
Bereichen Mikrowellentechnologie und Hochfrequenz zieht es ins
Ruhrgebiet. Vom 11. bis 13. März lädt die Universität Duisburg-Essen
zur 15. Fachtagung „German Microwave Conference (GeMiC)“ in die
Mercatorhalle Duisburg ein. Erwartet werden rund 250 Fachleute aus
dem In- und Ausland.
Drei Tage lang referieren,
diskutieren und netzwerken Forschende von Universitäten und
Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Europa, USA und Japan, auch
im Austausch mit Experten aus der Industrie. Ein Fokus der
diesjährigen GeMiC ist die Funktechnik bei höchsten Frequenzen, den
Terahertz-Wellen, die auch an der UDE in drei Forschungsnetzwerken -
gefördert von Bund und Land - einen Forschungsschwerpunkt bilden.
Die Anwendungen der Terahertz-Wellen reichen von
Mobilfunk in zukünftigen 6G-Netzen über hochauflösende
Radartechnologie für intelligente Robotik bis hin zu medizinischer
Bildgebung und Sensorik für die ressourcenschonende Landwirtschaft.
Neben mehr als 80 wissenschaftlichen Beiträgen sind mehrere
hochkarätige internationale eingeladene Vorträge im Programm. Die
GeMiC 2024 wird von der Elektro- und Informationstechnik in der
Fakultät Ingenieurwissenschaften der UDE organisiert.
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Ministerin Ina Brandes eröffnet FutureLab.NRW am IUTA
Forschung made in NRW |
Duisburg, 19. Februar 2024 -
Ein digitales Modelllabor für die
Analytik der Zukunft: Heute am 19. Februar eröffnete
NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft Ina Brandes vor
über 100 Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft das
FutureLab.NRW am Institut für Umwelt und Energie, Technik und
Analytik, einem An-Institut der Universität Duisburg-Essen.
Ministerin Ina Brandes und UDE-Rektorin Barbara Albert
durchschneiden das Band. Im Bild außerdem: IUTA
Geschäftsführer Dr. Stefan Haep (l.), Dr. Linda Gehrmann
(2.v.l.), Projektleiter Dr. Thorsten Teutenberg (Mitte),
IUTA Vorstand Prof. Dieter Bathen (2.v.r.) und IUTA Vorstand
Jochen Schiemann (r.).
Damit stärkt das Mitglied der
Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft seine Expertise im
Bereich Chemische Analytik, Automation und Digitalisierung.
Das Real- und Demonstrationslabor FutureLab.NRW des Instituts
für Umwelt und Energie, Technik und Analytik (IUTA) an der
Universität Duisburg-Essen (UDE) steht
Technologie-Entwickler:innen und Anwender:innen offen, um
Laborsysteme stärker zu automatisieren: „Unser Ziel ist es,
isolierte Laborsysteme, die für sich genommen bereits stark
automatisiert sind, zu einem kommunizierenden und
interagierenden Gesamtsystem zu verbinden und gleichzeitig
mit der Gebäudeperipherie und Haustechnik zu verknüpfen“,
erklärt Dr. Thorsten Teutenberg, Abteilungsleiter am IUTA und
Hauptverantwortlicher für die Umsetzung des Projekts.
Das umfasst beispielsweise die Entwicklung miniaturisierter
Trenn- und Analyseverfahren sowie die Kopplung von Geräten
verschiedener Hersteller sowie die Standardisierung von Daten
und Kommunikationsschnittstellen. Das
FutureLab.NRW bietet Anwender:innen die Möglichkeit, neue
Konzepte zu erproben, bevor diese den Weg in Routinelabore
und die industrielle Praxis finden. So lassen sich neue und
innovative Produkte innerhalb einer echten Laborumgebung
evaluieren, um mögliche Schwachstellen bei der Entwicklung
von Software und Hardware zu identifizieren. Dies umfasst
auch mobile Robotersysteme, die autonom mit Analysenstationen
interagieren, sowie KI-Lösungen, die eine vorausschauende
Wartung und Qualitätssicherung unter Nutzung von Metadaten
erlauben.
Die Rektorin der UDE, Prof. Dr. Barbara Albert betont die
Bedeutung: „Das FutureLab.NRW eröffnet neue
Kooperationsmöglichkeiten zwischen IUTA und der Universität
Duisburg-Essen zum Thema chemische Analytik. Das IUTA ist als
An-Institut ein wichtiger Partner unserer Universität,
insbesondere beim Transfer von Forschungsergebnissen in die
Anwendung.“
Bei der heutigen Eröffnung wurde deutlich: Das FutureLab.NRW
stärkt die Potenziale des Landes NRW. Ministerin Ina Brandes:
„Spitzenforschung ‚made in NRW‘ leistet einen wichtigen
Beitrag, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu
bewältigen. Kluge Köpfe arbeiten an unseren Hochschulen und
Forschungseinrichtungen daran, das Leben der Menschen besser
zu machen. Mit dem FutureLab bauen wir eine Brücke zu
Unternehmen in der Region und machen so den Transfer von
Wissenschaft in die Anwendung leichter und schneller. Damit
stärken wir den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort
Nordrhein-Westfalen.“
Prof. Dr. Dieter Bathen von der UDE unterstreicht als
Vorstandsmitglied des IUTA und der
Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft die Bedeutung des
Projekts: „FutureLab.NRW schärft das Profil des IUTA als
Transferinstitut, wir leisten einen wichtigen Beitrag zur
Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Die
Zusammenarbeit mit insbesondere mittelständischen Unternehmen
und die Verwertung der Forschungsergebnisse stehen oben auf
der Agenda.“
Das FutureLab.NRW wird innerhalb der Initiative
Forschungsinfrastrukturen NRW zur Förderung des Forschungs-
und Innovationspotentials sowie aus Mitteln des Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Weitere Informationen:
https://www.iuta.de/forschung/analytik-messtechnik/futurelab-nrw/
|
Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft: Eröffnung des FutureLab.NRW
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Digitalisiertes Modelllabor für die miniaturisierte,
instrumentelle und wirkungsbezogene Analytik der Zukunft
Duisburg, 16. Febnuar 2024 -
Die Wissenschaftsministerin des Landes NRW, Ina Brandes, eröffnet am
19. Februar 2024 ab 14 Uhr in den Räumlichkeiten des JRF-Instituts
IUTA – Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik – in
Duisburg das „FutureLab.NRW – digitalisiertes Modelllabor für die
miniaturisierte instrumentelle und wirkungsbezogene Analytik der
Zukunft“.
Die Forschungsinfrastruktur
„FutureLab.NRW“ zielt darauf ab, die Digitalisierung des Labors, die
Entwicklung miniaturisierter Trenn- und Analyseverfahren, die
Kopplung von Messverfahren und die Verbindung von instrumenteller
und wirkungsbasierter Analytik voranzutreiben.
Eine
besondere Herausforderung liegt dabei im Umgang mit hochtoxischen
Substanzen. FutureLab.NRW stellt die Forschung für die Praxis und
den Transfer in Unternehmen in der Region und darüber hinaus in den
Vordergrund.
Die Zusammenarbeit mit insbesondere
mittelständischen Unternehmen aus den Bereichen Pharmazie, chemische
Analytik, Messgeräteherstellung, Laborausrüstung und Gebäudetechnik
ist wichtiger Bestandteil der Arbeiten. Das Projekt „FutureLab.NRW“
wird von der nordrhein-westfälischen Landesregierung über die
Förderlinie „Forschungsinfrastrukturen NRW“ aus Mitteln des
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Die
Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft ist die Forschungsgemeinschaft
des Landes NRW. Aktuell zählt sie 16 wissenschaftliche Institute mit
mehr als 1.600 MitarbeiterInnen in NRW und einem Jahresumsatz von
über 124 Millionen Euro. Gegründet hat sich der gemeinnützige Verein
2014 als Dachorganisation für landesgeförderte, rechtlich
selbstständige, außeruniversitäre und gemeinnützige
Forschungsinstitute.
Unter dem Leitbild „Forschung ‚Made
in NRW‘ für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik“ arbeiten die
JRF-Institute fachübergreifend zusammen, betreiben eine gemeinsame
Öffentlichkeitsarbeit, fördern wissenschaftlichen Nachwuchs und
werden von externen GutachterInnen evaluiert. Neben den
wissenschaftlichen Mitgliedern ist das Land NRW ein
Gründungsmitglied, vertreten durch das Ministerium für Kultur und
Wissenschaft. Weitere Informationen unter
www.jrf.nrw.
Das IUTA ist ein Mitgliedsinstitut der
Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft im Bereich der Energie- und
Umwelttechnik. Es arbeitet in den Leitthemen „Aerosole &
Partikeltechnik“, „Luftreinhaltung & Gasprozesstechnik“,
„Kreislaufwirtschaft & Wassertechnik“, „Analytik & Messtechnik“ und
bildet die Brücke zwischen Grundlagenforschung und industrieller
Anwendung.
Ziele der Forschung sind sowohl die Gewinnung von neuen
wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden als auch der Transfer
der Erkenntnisse in die Praxis. Die ca. 130 MitarbeiterInnen
arbeiten hauptsächlich an anwendungsorientierten Forschungs- und
Entwicklungsprojekten mit Industriepartnern. Zur Unterstützung der
anwendungsnahen Forschung werden zudem grundlagenorientierte
Projekte mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen
durchgeführt. Weitere Informationen unter:
www.iuta.de.
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Eine klimaneutrale Industrie braucht
schnelle Genehmigungsverfahren
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Duisburg,
16. Februar 2024 - Für die
Transformation der Industrie hin zur Klimaneutralität sind
zügige Genehmigungsverfahren eine zentrale Rahmenbedingung.
Denn sie bestimmen darüber, ob notwendige Maßnahmen schnell
umgesetzt werden können. Mit dem nun veröffentlichten
Diskussionspapier legt die unter dem Dach der
Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate arbeitende Initiative
IN4climate.NRW konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung des
Rechtsrahmens vor.
©
EnWG, UVPG, BImSchG, BauGB: Diese Kürzel stehen für
Bundesgesetze, die erheblichen Einfluss auf die Dauer von
Genehmigungsverfahren nehmen können. Um die Industrie beim
klimaneutralen Umbau bestmöglich zu unterstützen, ist es
notwendig, diesen bestehenden Rechtsrahmen
weiterzuentwickeln. Hier setzt das Diskussionspapier
»Vorschläge zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für
die Transformation der Industrie zur Klimaverträglichkeit«
an. In fünf Themenfeldern formuliert das Papier Vorschläge
zur Änderung des Bundesrechts.
Ausgangspunkt sind dabei Praxiserfahrungen der
energieintensiven Grundstoffindustrie und der zugehörigen
Infrastruktursektoren. Samir Khayat, Geschäftsführer von
NRW.Energy4Climate: »In unserer Initiative IN4climate.NRW
bringen wir Wissenschaft, Politik und Wirtschaft an einen
Tisch und erarbeiten Lösungsansätze, um den klimaneutralen
Umbau der Industrie in der Praxis umzusetzen. Schnelle
Genehmigungsverfahren sind hierbei von ganz zentraler
Bedeutung.
In dem Diskussionspapier machen wir konkrete Vorschläge, die
echtes Beschleunigungspotenzial haben. Denn notwendige
Umbaumaßen müssen, unter Wahrung der rechtlichen Vorgaben,
zeitnah und zielgerichtet umgesetzt werden können.« Den
Diskussionsbeitrag hat IN4climate.NRW gemeinsam mit
Partnerunternehmen in der Arbeitsgruppe
»Genehmigungsverfahren« erarbeitet. Hierzu gehören Heidelberg
Materials, thyssenkrupp Steel, Open Grid Europe und das
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und
Energietechnik UMSICHT.
Bundeseinheitliche Beschleunigung von Fachverfahren
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Seifert vom Fraunhofer UMSICHT und
einer der Autoren: »Die grundsätzliche Passfähigkeit der
Vorschläge in den bestehenden Rechtsrahmen und plausibel
darstellbare Bezüge zu übergeordneten, rechtsverbindlichen
Zielen des Klimaschutzes waren die Leitmerkmale, um aus den
beigesteuerten Hinweisen und Empfehlungen der
Industriepartner eine Auswahl treffen und ausformulieren zu
können. Die Vorschläge konzentrieren sich auf mögliche
Änderungen des Bundesrechts, da in erster Linie eine
bundeseinheitliche Beschleunigung von Fachverfahren
angestrebt werden sollte, die allen Betroffenen in der Praxis
zugutekommt. Sie folgen dem erkannten Bedarf,
Transformationsvorhaben in der Breite den Weg zu ebnen und
dabei auch notwendige Infrastrukturen einzubeziehen.«
Einige der in dem Papier enthaltenen Vorschläge sind bereits
Gegenstand laufender Prozesse zur Gesetzesnovellierung, zu
welchen das Papier durch die Einbettung in Praxiserfahrungen
einen ergänzenden Beitrag leisten möchte. Die Vorschläge sind
in die Themenfelder Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), Gesetz
über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG),
Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), Baugesetzbuch
(BauGB) und Übergreifendes untergliedert. Jedem
Änderungsvorschlag wird eine kurze Beschreibung der
rechtlichen Situation vorangestellt, die die Problematik mit
dem Blick auf zügige Genehmigungsverfahren veranschaulicht.
Dem einzelnen Änderungsvorschlag folgt die juristische
Begründung. Das Diskussionspapier »Vorschläge zur
Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für die
Transformation der Industrie zur Klimaverträglichkeit« ist
unter diesem Link abrufbar:
Zum Diskussionspapier
IN4climate.NRW
IN4climate.NRW ist als Initiative der Landesregierung
Nordrhein-Westfalen eine zentrale Arbeitsplattform rund um
Klimaneutralität in der Industrie. Unter dem Dach der
Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz
NRW.Energy4Climate bringt der Thinktank Wirtschaft,
Wissenschaft und Politik zusammen, um die klimaneutrale
Transformation der produzierenden Branchen voranzutreiben.
Mittlerweile engagieren sich mehr als 70 Industriepartner in
verschiedenen Arbeitsformaten in der Bearbeitung der
zentralen Transformationsthemen. Wissenschaftliche
Erkenntnisse aus SCI4climate.NRW zu Pfaden der
Industrietransformation fließen ebenfalls in die Arbeit von
IN4climate.NRW ein. Kompetenzen des Fraunhofer UMSICHT
Low Carbon Technologies (Abteilungsseite)
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Potenziale der Kälteversorgung für den Energieausgleich |
Projektabschluss FlexKaelte - Durch die Flexibilisierung von
Kälteversorgungssystemen CO2-Emissionen minimieren und
Stromkosten sparen
Duisburg, 15. Februar 2024 - Einspeisung und Verteilung
dezentraler, zeitlich fluktuierender erneuerbarer Energien in
unser Energieversorgungssystem sind eine der
Herausforderungen der Energiewende. Neben dem Ausbau der
Energienetze ist dazu auch der Einsatz von Energiespeichern
zum Lastmanagement gefragt. Lag der Fokus von Forschung und
Praxis bislang auf der Flexibilisierung von
Wärmeversorgungsanlagen, haben Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler von Fraunhofer UMSICHT diese Lücke
geschlossen und die Potenziale von Kälteversorgungssystemen
untersucht. Ergebnis: Ökonomische und ökologische Vorteile
einer Flexibilisierung der Kälteversorgung gehen Hand in
Hand.
Im Projekt »FlexKaelte« wurden die Potenziale der
Kälteversorgung für den Energieausgleich untersucht. ©
shutterstock/Composition: Fraunhofer UMSICHT
Charakterisierung von 73 Kälteanwendungen
Am Anfang des Projektes »FlexKaelte« stand eine Metastudie.
»Der ermittelte Gesamt-Energiebedarf des deutschen
Kältesektors liegt bei 92,7 TWh – davon 85 Prozent elektrisch
und 15 Prozent thermisch«, fasst UMSICHT-Wissenschaftler
Christoph Goetschkes zusammen. »Insgesamt haben wir 73
unterschiedliche Kälteanwendungen identifiziert und 27 davon
in Steckbriefform näher charakterisiert.« Darüber hinaus sind
auch Steckbriefe zu Kälteerzeugungs- und
Kältespeichertechnologien entstanden, in denen
Funktionsweisen erläutert und technologische Parameter
dargestellt werden.
Kältesektor weist hohes Flexibilisierungspotenzial auf In
einem zweiten Schritt haben die Forschenden das
Flexibilisierungspotenzial von zehn beispielhaft ausgewählten
Kälteanwendungs-Standorten untersucht: ein Krankenhaus, ein
Labor, eine industrielle Großbäckerei, eine industrielle
Fleischverarbeitung, ein Kühlhaus, ein Kleinstrechenzentrum,
ein Hochleistungsrechenzentrum, einen Supermarkt, ein Hotel
und ein Zulieferunternehmen für die Fahrzeugindustrie.
UMSICHT-Wissenschaftlerin Dr.-Ing. Annedore Mittreiter:
»Dabei haben wir festgestellt, dass Kälteanwendungen sehr
heterogen sind und das Bedarfsprofil von ein- und derselben
Kälteanwendung trotz ähnlicher Rahmenbedingungen für
verschiedene Standorte deutlich unterschiedlich ausfallen
kann. Das bedeutet: Für die praktische Umsetzung müssen für
jeden Standort individuelle Empfehlungen ausgesprochen
werden, wie die zu flexibilisierenden Kälteversorgungssysteme
ausgelegt und betrieben werden sollen.«
Nichtsdestotrotz weisen die Ergebnisse für die betrachteten
Standorte übergreifende Ähnlichkeiten auf, so dass die
projektbegründete Annahme, dass der Kältesektor ein hohes
Flexibilisierungspotenzial aufweist, gestützt werden konnte.
Um das Flexibilisierungspotenzial zu quantifizieren, kam ein
mathematisches Betriebsoptimierungsmodell zum Einsatz. Es
nutzt das zeitlich aufgelöste Ganzjahres-Kältebedarfsprofil
als Input und bildet sowohl den Betrieb der
Kälteerzeugungsanlagen als auch der Kältespeicher ab. »Unsere
Auswertungen zeigen, dass die ökonomischen und die
ökologischen Vorteile einer Flexibilisierung der
Kälteversorgung Hand in Hand gehen«, stellt Annedore
Mittreiter heraus.
»So lassen sich durch die Flexibilisierung im Vergleich zum
Referenzbetrieb die CO2-Emissionen um 22 bis 39 Prozent, die
Strombezugskosten um 35 bis 54 Prozent reduzieren.« Alle
Projektergebnisse – inklusive der Steckbriefe – stehen unter www.flexkaelte.de zur
Verfügung. Dort findet sich auch ein interaktiver
FlexKaelte-Check, der für Kälteanwender fragebogenbasiert
eine erste grobe Abschätzung vornimmt, ob und inwiefern ein
Flexibilisierungspotenzial am Standort vorliegt. Übrigens
steht ein Nachfolgeprojekt bereits in den Startlöchern: Dabei
werden die »FlexKaelte«-Ergebnisse mit zahlreichen
Praxispartnern vertieft und u.a. zwei Demonstratoren mit
unterschiedlichen Systemkomponenten aufgebaut.
Das Projekt »FlexKaelte – Flexibilisierung von
Kälteversorgungssystemen für den elektrischen
Energieausgleich in Deutschland« wurde vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Kennzeichen:
01EI1007. Weitere Informationen
FlexKaelte: Kälteversorgungssysteme flexibilisieren
(Projektsteckbrief)
FlexKaelte (Projektseite)
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Warn-App NINA: Hochwasserinformationen werden lokal
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Bonn/Duisburg, 15. Februar 2024 - Seit dem
01.02.2024 können in der Warn-App NINA die
Hochwasserinformationen nun regional statt für das ganze
Bundesland ausgegeben werden. Damit erhalten die Nutzerinnen
und Nutzer nun geografisch präzisere Informationen zu
Hochwasser bzw. drohendem Hochwasser in ihrer Region.
Verbesserung des Informationsangebots Insbesondere die
Darstellung der hydrologischen Daten in der Warn-App NINA
wurde optimiert.
In der Warn-App NINA können jetzt
regionale Hochwasser-Warnungen empfangen werden. Quelle
BBK
Bislang wurden in der Warn-App NINA
die Hochwasserinformationen der Landeshochwasserzentralen für
das gesamte Bundesland ausgegeben, auch wenn nur einzelne
Bereiche davon betroffen waren. Nun werden regionsbezogene
Hochwasserinformationen bereitgestellt. Die herausgebenden
Landesämter und -anstalten können diese
Hochwasserinformationen wahlweise für Flusseinzugsgebiete
bzw. Flussabschnitte innerhalb ihres Bundeslandes oder für
ihre Landkreise herausgeben. Unberührt davon können die
zuständigen Gefahrenabwehr- und Katastrophenschutzbehörden
weiterhin Bevölkerungsschutzwarnungen vor Hochwasser
herausgeben, welche ebenfalls in Warn-App NINA enthalten
sind.
Alle Smartphones mit installierter Warn-App
NINA erhalten eine Benachrichtigung, wenn für das ausgewählte
Gebiet eine Hochwasserinformation herausgegeben wurde. Dazu
müssen Nutzerinnen und Nutzer entweder den aktuellen Standort
abonnieren und sich im Einzugsgebiet befinden, oder sie
erhalten eine Benachrichtigung zu einer Hochwasserinformation
für einen abonnierten Ort, wenn dieser im Einzugsgebiet
liegt. Wichtig ist dabei, dass in den Einstellungen der App
die Funktion „Hochwasserwarnungen erhalten“ aktiviert ist.
BBK-Präsident Ralph Tiesler: „Wir entwickeln die
Warn-App NINA kontinuierlich weiter und passen sie auf neue
Bedarfe oder technische Neuerungen an. Dabei berücksichtigen
wir auch immer die Rückmeldung aus der Bevölkerung, wie in
diesem Fall: Der Wunsch nach einer genaueren Information zu
Hochwassergefahren war groß. Ich bin froh, dass wir gemeinsam
mit allen beteiligten Akteuren eine gute Lösung gefunden
haben, die den Schutz vor Gefahren verbessert und damit das
Vertrauen der Bevölkerung in unsere Systeme stärkt.“
Das Länderübergreifende Hochwasserportal Im
Hochwasserfall oder bei drohendem Hochwasser werden von den
Landesämtern oder -anstalten für Umwelt oftmals fortlaufend
hydrologische Lageberichte bzw. Hochwasserinformationen auf
ihren Hochwasserportalen veröffentlicht. Diese enthalten
zumeist detaillierte Informationen zur jeweiligen
Hochwassergefahr der einzelnen Einzugsgebiete. Die deutschen
Landesämter oder -anstalten für Umwelt sind an das
Länderübergreifende Hochwasserportal (LHP) angeschlossen.
Hinzu kommen das Bundesamt für Seeschifffahrt und
Hydrographie, welches Sturmflutwarnungen für die Nord- und
Ostseeküste herausgibt, sowie die Hochwasserwarn- und
-vorhersagedienste der Anrainerstaaten Frankreich, Luxemburg,
Schweiz und Tschechien. Das LHP bündelt diese
Hochwasserinformationen und bildet in aktuellen Lagekarten
die Gesamtsituation ab:
www.hochwasserzentralen.de. Um eine große Reichweite der
Informationen zu erzielen, werden die Hochwasserinformationen
des LHP automatisch in der WarnWetter-App des DWD und der
Warn-App NINA angezeigt. Mehr Informationen zum BBK und
zur Warnung der Bevölkerung finden Sie unter folgenden Links:
www.bbk.bund.de/warnung
https://warnung-der-bevoelkerung.de/
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Post-COVID-Nachsorge und
Diagnostik verbessern: Kontaktlose
Vitalparametermessungen und eine innovative App sollen die
Lebensqualität verbessern
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Duisburg, 2. Februar 2024 - Im Projekt
»KoVit – Kontaktlose Vitalparametererfassung für eine
objektive Verlaufskontrolle von Post-Covid zur Unterstützung
der medizinischen Diagnostik«1 wollen das Fraunhofer-Institut
für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS zusammen
mit der Klinik für Infektiologie des Universitätsklinikums
Essen, die Fimo Health GmbH und die MedEcon Ruhr GmbH das
Leben von Post-COVID-Patientinnen und Patienten nachhaltig
verbessern.
C) Fraunhofer IMS
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) gefördert und hat eine Laufzeit von
September 2023 bis August 2024. (Multidisziplinäres Projekt
soll neue Erkenntnisse für die Behandlung von
Post-COVID-Symptomen liefern Aufgrund der vielfältigen
Symptomatik erfordern die Diagnostik und die Therapie des
Post-CO-VID-Syndroms (PCS) einen multidisziplinären Ansatz.
Ein zentraler Baustein dieses Ansatzes ist die
kontinuierliche Messung der Vitalparameter.
Im Rahmen des KoVit-Projekts arbeiten Forscherinnen und
Forscher daran, ein fortschrittliches optisches System zu
entwickeln, das diese Messungen ermöglicht. »Wir setzen auf
kontaktlose Vitalparametermessungen durch optische Sensoren.
Dies ermöglicht ein kontinuierliches Monitoring von
Post-COVID-Patientinnen und -Patienten und eine präzise
Anpassung der Therapie«, erklärt Prof. Karsten Seidl, Leiter
Health am Fraunhofer IMS. Neben dem optischen System für die
berührungslose Messung von Vitalpara-metern vom Fraunhofer
IMS steuert die Klinik für Infektiologie des
Universitätsklinikums Essen ihre Expertise in Diagnostik und
Therapie von PCS bei.
Die Fimo Health GmbH bietet Expertise in Patientenbegleitung
durch eine innovative App mit Symptomtagebuchführung. Die
MedEcon Ruhr GmbH verantwortet die Anforderungsspezifikation
des Systems und bewertet das Konzept hinsichtlich
Überführbarkeit in Versorgungsstrukturen, um somit zur
Entwicklung von Behand-lungsstandards und
Überführungslösungen beizutragen.
Früherkennung von Spätfolgen ermöglicht präventive
Interventionen
Die kontinuierliche Überwachung durch Kamerascans unterstützt
nicht nur die medizinische Be-handlung und Therapie, sondern
ermöglicht auch die Früherkennung von Spätfolgen bei
Post-COVID-Patientinnen und Patienten. Das hybride
Interaktionssystem von KoVit spielt somit eine entscheidende
Rolle bei der Überwachung und Unterstützung von Therapie und
Versorgung von Post-COVID-Erkrankungen. Das Projekt strebt
eine wegweisende Entwicklung für die ganzheitli-che Betreuung
von Betroffenen an.
Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen
und Systeme IMS | Finkenstraße 61 | 47057 Duisburg |
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Start für das Projekt BEFuel: Von Abgasen und Abwässern
zu E-Treibstoffen und hochwertigen Chemikalien
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Oberhausen/Duisburg, 25. Januar 2024 - Wie
lassen sich aus Abgasen und Abwässern E-Treibstoffe und
Biotenside für die Industrie herstellen? Mit dieser Frage
befasst sich im neu gestarteten Projekt BEFuel ein
interdisziplinäres Konsortium koordiniert von Fraunhofer
UMSICHT. Im Fokus steht die gekoppelte bioelektrochemische
Produktion – also die Kombination von elektrochemischer
Synthese und biotechnologischer Synthese durch
Mikroorganismen.
Kick-off für das Projekt BEFuel (v.l.): Ramineh Rad
(Ruhr-Universität Bochum), Dr. Daniel Siegmund (Fraunhofer
UMSICHT), Prof. Dr. Karl-Georg Schmelz (Emschergenossenschaft
Lippeverband), Prof. Dr. Dirk Tischler (Ruhr-Universität
Bochum), Rebecca Schwantes (SolarSpring GmbH), Dr. Jens Alex
(Institut für Automation und Kommunikation e.V.), Dr. Tito
Gehring (Ruhr-Universität Bochum), Beyzanur Celebi
(Ruhr-Universität Bochum), Emeline Melchiors
(Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Ulf-Peter Apfel
(Fraunhofer UMSICHT | Ruhr-Universität Bochum) © Fraunhofer
UMSICHT.
Für die mit erneuerbarer Energie betriebene Elektrolyse
werden zwei unterschiedliche Abfallströme genutzt: An der
Anode kommt Rohglyzerin zum Einsatz, ein Abfallstoff aus der
Biodieselproduktion. Die Oxidationsprodukte können von
Mikroorganismen als Nährstoffe genutzt werden, um Biotenside
zu bilden. An der Kathode setzen die Forschenden auf Abwässer
einer Kläranlage. Hier entsteht zunächst grüner Wasserstoff,
den die Mikroorganismen als Energieträger nutzen, um in einem
ersten Schritt Kohlenstoffdioxid zu fixieren und in einem
zweiten Schritt organische C6- und C8-Säuren zu produzieren.
Sie können als Ausgangsstoffe für die Herstellung von
Biodiesel und Biogas dienen und werden über eine spezielle
Membrantechnik getrennt und angereichert.
Einzigartige Kopplung elektrochemischer Prozesse »Diese
Kopplung bioelektrischer Systeme für die gleichzeitige
Biokonversion mehrerer Abfallströme ist einzigartig«, sagt
Projektkoordinator Dr. Daniel Siegmund von Fraunhofer
UMSICHT. »Sie ermöglicht die parallele Produktion mehrerer
hochwertiger Güter, senkt die Betriebskosten und erhöht
gleichzeitig die Energieumwandlungseffizienz.« Weitere
Vorteile: Das neue System ist sowohl unabhängig von Importen
als auch dezentralisiert möglich. Zudem werden durch die
Einbindung an bestehende Klärwerke, die CO2 aus Rauchgasen
oder Biogasen sowie Nährstoffe für das Wachstum der Biomasse
bereitstellen können, Nährstoffe aus heimischen Abwässern und
organischen Abfällen wiederverwertet.
Für die Umsetzung zeichnet ein Team aus unterschiedlichen
Partnern verantwortlich und ermöglicht das Zusammenspiel
zwischen Elektrolyse, biotechnologischer Verarbeitung bzw.
Produktisolierung sowie ökonomischer und ökologischer
Bewertung. Neben dem Fraunhofer UMSICHT sind das die
Ruhr-Universität Bochum mit verschiedenen Lehrstühlen, die
SolarSpring GmbH, die Emschergenossenschaft und das Institut
für Automation und Kommunikation. Ihr Erfolg wird durch eine
umfassende Bewertung des Prozesses gemessen. Neben
Treibhausgasemissionsbilanzen und Kostenberechnungen umfasst
sie auch soziale und vor allem ökologische Aspekte, um das
Potenzial für eine kurzfristige industrielle Anwendung nach
Projektabschluss zu ermitteln.
Das Projekt »BEFuel – Gekoppelte bioelektrochemische
Produktion von E-Treibstoffen und hochwertigen Chemikalien
aus Abgasen und Abwässern« wird vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung im Rahmen der Maßnahme »Klimaneutrale
Produkte durch Biotechnologie – CO2 und C1-Verbindungen als
nachhaltige Rohstoffe für die industrielle Bioökonomie
(CO2BioTech)« gefördert.
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Reifen- und Fahrbahnabrieb
im Fokus einer neuen Publikation
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Duisburg, 15. Januar 2024 -
Gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie
(KIT) und der Carnegie Mellon University (CMU, Pittsburgh,
hat das Fraunhofer UMSICHT in einer Fachpublikation den
Forschungsstand zum Thema Reifen- und Fahrbahnabrieb
zusammengetragen. Der peer reviewed Artikel mit dem Titel
»Review: Mitigation measures to reduce tire and road wear
particles« beschreibt technische und nicht-technische
Maßnahmen, mit denen sich Emissionen aus Reifen- und
Fahrbahnabrieb in die Umwelt vermeiden und bereits
eingetragene Mengen reduzieren lassen.
©
shutterstock/Composing Fraunhofer UMSICHT
Rund 1,5 Milliarden Kraftfahrzeuge waren im Jahr 2023
weltweit zugelassen.
© Fraunhofer UMSICHT
Reifenabrieb: relevante Quelle für Mikroplastik
© Fraunhofer UMSICHT
Tyre and Road Wear Particles gelangen von der Straße in
Luft, Wasser und Boden. Es ist wissenschaftlich belegt,
dass Reifenabrieb eine relevante Quelle für Mikroplastik
ist. Dies resultiert bereits aus der Zahl von rund 1,5
Milliarden weltweit zugelassener Kraftfahrzeuge im Jahr
2023[1]. Alleine in den Vereinigten Staaten waren im
ersten Quartal 2023 gut 286 Millionen Fahrzeuge auf den
Straßen unterwegs[2].
In Deutschland wurden nach Angaben des
Kraftfahrtbundesamts KBA fast 70 Millionen gezählt (Stand
1. Januar 2023)[3]. Das Fraunhofer UMSICHT schätzt die
jährlich entstehende Menge an Reifenabrieb hierzulande auf
60 000 bis 100 000 Tonnen – was bei über 80 Millionen
Einwohner*innen einem rechnerischen Mittel von ca. 1 000
Gramm Reifenabrieb pro Kopf und Jahr entspricht.
Weitestgehend unbekannte Folgen für die Umwelt
Reifenabrieb tritt auf Straßen nicht als reines Material
auf.
Während der Fahrt reibt sich die Lauffläche des Reifens ab
und verbindet sich mit Material der Fahrbahnoberfläche
sowie weiteren Partikeln wie Sand, Straßenstaub oder
sedimentiertem Feinstaub aus der Atmosphäre zu sogenannten
TRWP (Tyre and Road Wear Particles). Durch Niederschläge,
Wind oder fahrzeuginduzierte Aufwirbelung können TRWP dann
von der Straße weiter in Luft, Wasser und Boden gelangen.
Einmal dort angekommen, ist der Reifen- und Fahrbahnabrieb
nur schwer wieder zu entfernen und verbleibt in der Regel
über lange Zeit – mit noch weitestgehend unbekannten
Folgen für die Umwelt.
Neue Schadstoffnorm Euro 7 soll Bremsen- und Reifenabrieb
berücksichtigen Es gibt bereits heute Maßnahmen, die sich
mindernd auf die Entstehung und Verbreitung von Reifen-
und Fahrbahnabrieb auswirken. Hierzu zählen präventive
Maßnahmen wie Geschwindigkeitsreduzierungen oder eine
defensive Fahrweise sowie nachgelagerte Maßnahmen wie die
Straßenreinigung oder passende Behandlungsmethoden bei der
Straßenentwässerung. Auch setzen immer mehr technische
Lösungsansätze zur Reduzierung von TRWP-Emissionen bei den
Fahrzeugen und Reifen an. Zu nennen sind zum Beispiel die
optimale Verteilung von Antriebsmomenten oder die
Steigerung der Reifenabriebresistenz.
Ebenso werden regulatorische Maßnahmen eingeführt. So
verständigte sich am 18. Dezember 2023 die EU auf die neue
Schadstoffnorm Euro 7, in der es erstmalig Grenzwerte für
Bremsen- und Reifenabrieb geben soll[4]. Studie zeigt
Ist-Zustand auf Um sich einen Überblick über bereits
existierende technologische, regulatorische und
verwaltungstechnische Maßnahmen und Entwicklungen gegen
Reifenabrieb zu verschaffen, beauftragten die European
Tyre & Rubber Manufacturers‘ Association ETRMA und die
U.S. Tire Manufacturers Association USTMA im Jahr 2022 das
Fraunhofer UMSICHT und seine wissenschaftlichen
Kooperationspartner KIT und CMU mit der Erstellung einer
Studie.
Die im internationalen Journal »Science of The Total
Environment« online erschienenen Publikation »Review:
Migration measures to reduce tire and road wear particles«
basiert auf der gleichnamigen Studie. Das Team um die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer
UMSICHT hat aus mehr als 500 Fachliteraturquellen den
aktuellen Stand an Minderungsmaßnahmen für TRWP
zusammengetragen, kategorisiert und bewertet. Auch
zukünftige Mobilitätstrends wie E-Mobilität und autonomes
Fahren wurden berücksichtigt.
Die Publikation schildert Wissenslücken und weist auf
vielversprechende Forschungsfelder hin. Ralf Berling vom
Fraunhofer UMSICHT: »Wirksame Maßnahmen, die die
Entstehung und Verbreitung von Reifenabrieb reduzieren,
liegen uns nun übersichtlich vor. Jetzt gilt es, ins
Handeln zu kommen und die Maßnahmen zeitnah anzuwenden.«
[1] https://hedgescompany.com/blog/2021/06/how-many-cars-are-there-in-the-world/
[2] https://www.statista.com/statistics/859950/vehicles-in-operation-by-quarter-united-states/
[3] https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/bestand_node.html
[4] https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2023/12/18/euro-7-council-and-parliament-strike-provisional-deal-on-emissions-limits-for-road-vehicles/
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