Duisburg,
13. August 2022 - Seit
Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine engagiert
sich Deutschland in der Versorgung von Patientinnen
und Patienten. Hierzu gehören medizinische
Evakuierungsmissionen aus sicheren Anrainerstaaten
ebenso wie die Behandlung in deutschen
Krankenhäusern. Hierfür wird der etablierte
Kleeblatt-mechanismus erfolgreich genutzt.
In einer medizinischen Evakuierungsmission (MEDEVAC)
am 11.08.2022 wurde gemeinsam mit weiteren
Patientinnen und Patienten der 400ste erfolgreich
nach Deutschland geflogen, um hier in einem
Krankenhaus medizinisch behandelt zu werden. Der
Flug erfolgte im Rahmen des deutschen Engagements im
EU-Katastrophenschutzmechanismus (UCPM) gemeinsam
mit dem UCPM-Partner Norwegen. Diese erfolgreiche
und enge Kooperation für gemeinsame Flugmissionen
besteht schon seit mehreren Wochen. (Foto
Bundeswehr)
In Deutschland werden die
Patientinnen und Patienten über den sogenannten
Kleeblattmechanismus aufgenommen und verteilt. Mit
Beginn des Krieges wurde der zuvor für die
innerdeutsche Verlegung von an COVID-19 erkrankten
Intensivpatientinnen und -patienten etablierte
Kleeblattmechanismus für die Versorgung ukrainischer
Patientinnen und Patienten erweitert.
Erfolgreiche Zusammenarbeit von Bund und
Ländern im Kleeblattmechanismus Die
Koordination der Patiententransporte aus der Ukraine
nach Deutschland erfolgt über das Gemeinsame
Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ) beim
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe (BBK). Dort werden
Hilfeleistungsgesuche der Ukraine oder ihrer
Anrainerstaaten aufgenommen. Es kommt der
Katastrophenschutzmechanismus der Europäischen Union
(UCPM) zum Tragen. Innerhalb des Bundesgebiets
werden im Einzelnen die Verfahren und
Steuerungsmechanismen des sog. Kleeblattkonzepts
genutzt. Zusätzlich zu den fünf bestehenden
Kleeblattregionen in Deutschland wurde das BBK im
Rahmen des Ukraine-Kriegs als sechstes Kleeblatt
etabliert. In dieser Rolle koordiniert das BBK den
Transport und die Übernahme von Patientinnen und
Patienten aus der Ukraine. Die Verteilung der
Patientinnen und Patienten auf Krankenhäuser in den
fünf Kleeblättern erfolgt anschließend gemeinsam mit
den Kleeblattpartnern.
Es wurden somit
bislang über 400 Patientinnen und Patienten
aufgenommen. Diejenigen, die bereits in Deutschland
sind, werden hier erfolgreich durch verschiedenste
Kliniken und Krankenhäuser ihren medizinischen
Bedarfen nach spezialisiert versorgt. Hierzu zählen
verschiedenste Verletzungsmuster und andere
Krankheitsbilder.
Erfolgreiche
nationale und internationale Zusammenarbeit beim
Transport Um größere Gruppen von
Verletzten und Erkrankten aus der Ukraine zu
transportieren, stehen verschiedene Partner zur
Verfügung, die in den letzten Wochen und Monaten
intensiv zusammengearbeitet haben, um Verletzte und
Erkrankte unter medizinischer Begleitung sicher nach
Deutschland zu bringen. Für Deutschland
transportierte die Bundeswehr bislang die meisten
Patientinnen und Patienten mithilfe einer jedoch
zwischenzeitlich außer Dienst gestellten A
310-MEDEVAC-Maschine. Neben anderen Flugmustern, die
hier genutzt werden können, existiert auch eine
internationale Kooperation mit Norwegen, die einen
Transport größerer Gruppen gewährleistet. Die
Kooperation mit Norwegen findet im Rahmen des UCPM
statt. Mit Norwegen und Deutschland kommen zwei
Partner zusammen, die mittlerweile schon einiges an
spezifischer MEDEVAC-Erfahrungen in dieser Lage
sammeln konnten und fortwährend ihre Expertise
gemeinsam ebenso wie ihre Ressourcen synergetisch
nutzen können.
Aufgrund dieses gemeinsamen
und unermüdlichen Einsatzes sowie der
fortbestehenden Hilfsbereitschaft aller nationalen
und internationalen Partner kann die Ukraine auch
weiterhin beim Transport und der Versorgung von
Verletzten und Erkrankten unterstützt werden.
Deutschland wird sich weiterhin mit dem
Kleeblattmechanismus für die Übernahme, Transport
und Behandlung von ukrainischen Patientinnen und
Patienten engagieren.
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