Düsseldorf/Duisburg,
21. Januar 2023 -
Zwei Jahre nach Verhaftung des russischen
Oppositionspolitikers Alexej Nawalny hat sich die
Situation in Russland dramatisch verschlimmert. Die
von der russischsprachigen Community in NRW
gegründete Organisation Freies Russland NRW brachte
erneut Menschen auf die Straße, um auf die
politische Situation in Russland aufmerksam zu
machen: gnadenlose Unterdrückung politischer
Opposition, Kriegsgegner und weitere
Andersdenkender.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine
war eine Konsequenz von langjähriger Unterdrückung
und Verfolgung der politischen Opposition, der
konsequenten Zerschlagung der Zivilgesellschaft und
jahrelangen massiven Propaganda. Eines der
Wendepunkte in diesem Prozess war die Verhaftung von
Alexej Nawalny, oft als „persönlicher Putin-Feind“
bezeichnet. Dieses Ereignis vereinte die immer
größer werdende russischsprachige Community
weltweit. Auch Anfang 2023 rufen diverse
Organisationen rund um den Globus zu Aktionen auf,
die an Nawalnys Inhaftierung und die Situation aller
anderen politischen Gefangenen in Russland erinnern
soll.
In Düsseldorf haben sich heute Menschen aus ganz NRW
zu einer Kundgebung versammelt und haben für die
Freilassung des Oppositionspolitikers und aller
anderen politischen Gefangenen demonstriert.
„Die Verhaftung von Nawalny und der
Angriffskrieg auf die Ukraine liegen ein Jahr
auseinander. In diesem einen Jahr hat der Kreml es
geschafft, jegliche Opposition zu zerschlagen, die
russische Zivilgesellschaft nahezu vollständig zu
zerstören, unabhängige Medien zu vertreiben und eine
perfekte Grundlage für die Invasion in die Ukraine
zu schaffen,“ erläutert Yuri Nikitin,
Vorstandvorsitzender von Freies Russland NRW.
Die Forderungen, die auf der heutigen Kundgebung
gestellt wurden, waren erneut: Freilassung von
Nawalny und allen politischen Gefangenen in
Russland, Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen
Russland, persönliche Sanktionen gegen
Putins-Unterstützer, Propagandisten und
Kriegsverbrecher aus der sogenannten „Liste der
6.000“ von Nawalnys Antikorruptionsfond.
Nawalny und andere politische Gefangenen in
Russland Nawalny erschuf ein
landesweites Oppositionsnetzwerk, das lokal aber
auch national erfolgreich gegen Korruption und
Putin-Regime angetreten ist. Vor zwei Jahren, am 17.
Januar 2021, wurde der Politiker nach seiner
Rückkehr nach Russland am Flughafen verhaftet und
zu 9 Jahren Straflager verurteilt. Aktuell sitzt der
unter Folgerbedingungen in einem russischen
Straflager: ihm werden Medikamente verweigert und er
verbringt nahezu die gesamte Zeit in einer
Strafzelle. Neben Nawalny gibt es laut der Liste
der Menschenrechtsorganisation Memorial
(die in Russland inzwischen
verboten ist), weitere über 500 politische
Strafgefangene in Russland. Manche sitzen bereits
seit vielen Jahren, wie Alexej Pitschugin,
der Ex- Sicherheitschef von Michail Chodorkowski,
einige seit ein paar Monaten wie Lilia
Tschanischewa, die ehemalige Koordinatorin
eines regionalen Nawalny-Stabs.
Seit dem Angriffskrieg wurden mehr als 200
Strafverfahren wegen Antikriegsäußerungen und
ähnlichen „Vergehen“ eingeleitet. Auch diesen
Menschen drohen reale Haftstrafen in russischen
Gefängnissen.
Nawalny-Aktion in
Düsseldorf, 21. Januar, 14:00 Uhr, Schadowplatz Duisburg,
20. Januar 2023 - Seit zwei Jahren sitzt
Alexej Nawalny unter Folterbedingungen im Gefängnis.
Die Anzahl der politischen Gefangenen in Russland
hat sich seit seiner Verhaftung dramatisch erhöht,
inzwischen sind es über 500 Menschen. Mindestens 200
Menschen werden wegen ihrer Position im Ukrainekrieg
strafrechtlich verfolgt, die Anzahl der
„Ordnungswidrigkeiten“ wegen Antikriegsäußerungen
beläuft sich auch Tausende.
Den Jahrestag der Verhaftung von Nawalny nimmt die
russische Community weltweit zum Anlass, auf die
Straße zu gehen und Freiheit für alle politischen
Gefangenen in Russland, Ende des Krieges und
Sanktionen gegen Putinunterstützer zu fordern.
In mehr als 50 Städten auf der ganzen Welt sind
Aktionen geplant, der Verein „Freies Russland NRW“
ist ebenfalls dabei.
Wo: Düsseldorf
Wann: 21. Januar Uhrzeit: 14:00 Uhr Location:
Schadowplatz
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