| Duisburg, 
							15. Februar 2023 - Vor fast einem Jahr, in 
							der Nacht zum 24. Februar 2022, hat Russland die 
							Ukraine überfallen. Bei der Debatte im 
							Europaparlament über den illegalen russischen 
							Angriffskrieg sagte Kommissionspräsidentin Ursula 
							von der Leyen, dieses Jahr sei ein Jahr der Einheit 
							und Entschlossenheit gewesen. Die Tapferkeit des 
							ukrainischen Volkes habe die Welt in Staunen 
							versetzt, der europäischen Kontinent stehe fest an 
							der Seite der Ukraine und Russland habe sich 
							komplett von Europa entfremdet. 
 Gemeinsam 
							mit dem Hohen Vertreter der EU für Außen- und 
							Sicherheitspolitik, Josep Borrell, stellte die 
							Präsidentin am Vormittag zudem die 
							Kommissionsvorschläge für ein zehntes Sanktionspaket 
							gegen Russland vor.
 Mit sieben 
							iranischen Unternehmen umfasst das Paket 
							erstmals auch Entitäten aus Drittstaaten, die 
							sogenannte Dual-Use-Güter, also sowohl zivil als 
							auch militärisch nutzbare Güter an Russland liefern. 
							Von der Leyen unterstrich, dass die Kommission 
							gemeinsam mit den EU-Staaten noch gezielter 
							russische Oligarchen und deren Versuche, ihr 
							Vermögen zu verschleiern, in den Blick nehmen wird. 
							Es soll ein Überblick erstellt werden, in welcher 
							Höhe sich eingefrorene Vermögenswerte der russischen 
							Zentralbank in der EU befinden – diese Information 
							ist bedeutend, wenn es zur Frage kommt, ob und wie 
							öffentliche russische Vermögenswerte zur 
							Finanzierung des Wiederaufbaus in der Ukraine 
							herangezogen werden können. Auch arbeite die 
							Kommission zudem eng mit den EU-Staaten zusammen, um 
							ein Umgehen der Sanktionen zu vermeiden.
 
 Bei 
							ihrer Rede im Europaparlamentbeschrieb von der 
							Leyen die aktuelle Situation so: „Auf der Weltbühne 
							steht Russland isoliert da. Ein Jahr ist vergangen, 
							und dieses Parlament hat den ukrainischen 
							Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als den Helden 
							empfangen, der er wahrlich ist. Nun, ein Jahr 
							später, ist Putin aus seinen Herrschaftsfantasien 
							jäh erwacht und hat eine düstere Realität vor Augen 
							– während die Träume der Ukraine mehr Kraft haben 
							als je zuvor.“
 
 Die Kommissionspräsidentin 
							würdigte den Mut und den Einsatz der Menschen in der 
							Ukraine für ihr Land: „Eine unbeugsame 
							Ukraine vereitelt weiter Putins perfide Pläne.“
 
 Die Kommissionspräsidentin sprach 
							vor den Abgeordneten im Plenum in Straßburg von drei 
							Zielen, die man im Blick habe:
 • 
							den Widerstand gegen den russischen Eindringling 
							unterstützen: Seit Kriegsbeginn beläuft 
							sich die wirtschaftliche, humanitäre und 
							militärische EU-Unterstützung für die Ukraine auf 
							67 Milliarden Euro. Für 2023 sind 18 Milliarden Euro 
							zugesichert. Über die sogenannten „Solidarity Lanes“ 
							kann die Ukraine Waren weltweit exportieren, bisher 
							kamen so 20 Milliarden Euro Einnahmen ins Land. Dazu 
							gibt es einen Zeitplan dafür, wie die Ukraine 
							zunehmend Zugang zum Binnenmarkt bekommt.
 
 Von der Leyen betonte: „Putin wollte den 
							europäischen Traum der Ukraine zerstören. 
							Stattdessen nähert sich die Ukraine der Europäischen 
							Union momentan schneller und überzeugter an als je 
							zuvor.“
 
 • die russische 
							Kriegsmaschinerie weiter unterminieren: Die 
							bisher beschlossenen neun Sanktionspakete haben 
							Russland empfindlich getroffen. Ein zehntes Paket 
							mit neuen Handelsverboten (Export-Verbote im Wert 
							von 11 Milliarden Euro) und Kontrollen für 
							Technologie-Exporte Richtung Russland (elektronische 
							Bauteile für Drohnen, Flugkörper und Hubschrauber) 
							wird gerade beraten mit dem Ziel, es bis zum ersten 
							Jahrestag der Invasion am 24. Februar in Kraft 
							treten zu lassen. Ein Sanktions-Vorschlag zielt 
							dabei auch auf iranische Unternehmen ab, da Russland 
							Drohnen iranischer Bauart in der Ukraine einsetzt.
 
 Putins Erpessungsversuch ist 
							krachend gescheitert
 Das Kalkül des 
							Kreml, Europa werde sich angesichts der Abhängigkeit 
							von russischem Öl und Gas erpressen lassen, ist 
							nicht aufgegangen. Von der Leyen betonte in ihrer 
							Rede im Europaparlament: „Wir haben mit Europäischer 
							Geschlossenheit und einer klugen Energiepolitik dem 
							russischen Druck widerstanden und uns von der 
							Abhängigkeit befreit. Unserer Wirtschaft geht es 
							heute deutlich besser als vorhergesagt. Wir konnten 
							am Wochenanfang die Wachstumsprognosen nach oben 
							korrigieren. Der Kreml dagegen muss Goldreserven 
							verkaufen, um angesichts fehlender Öleinnahmen seine 
							Löcher zu stopfen. Putins Erpressungsversuch mit 
							Energie ist krachend gescheitert.“
 
 • 
							gemeinsam die europäische Zukunft der Ukraine 
							aufbauen: Das Land macht auf dem Weg hin 
							zur Europäischen Union spürbare Fortschritte, und 
							das, obwohl es sich im Krieg befindet. Die 
							Kommissionspräsidentin sieht es als Aufgabe der 
							Europäischen Union an, eine Brücke der Hoffnung zu 
							bauen - von dem Grauen des Krieges in eine bessere 
							Zukunft.
 
 „Die Ukrainerinnen und Ukrainer 
							wissen, dass der Beitritt zu unserer Union von den 
							Leistungen ihres Landes abhängt. Sie haben bereits 
							Gesetzesreformen verabschiedet, von denen manch 
							einer dachte, dass sie Jahre brauchen würden. Sie 
							machen diese Fortschritte, weil sie mit ganzem 
							Herzen nach Europa streben. Die Ukraine ist eine 
							Nation, die sich nicht nur über ihre Geschichte und 
							ihre Traditionen definiert. Sie ist eine Nation, die 
							sich durch ihre Träume definiert. Und einer dieser 
							Träume heißt Europa.“
 
 
 
 
 
							
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