Düsseldorf/Duisburg,
6. März 2023 - Am 4. März um 14:00 Uhr „eröffnete“
Nawalnys Pressesprecherin Kira Yarmysh und
Vorstands-vorsitzender von „Freies Russland NRW“
Yuri Nikitin die Isolationszelle von Alexej Nawalny
in der Düsseldorfer Innenstadt.
SPD-Bundestagsabgeordnete Zanda Martens fand viele
unterstützende Worte für das Engagement der
russischsprachigen Community in Deutschland. Bis
zum 13. März bleibt die Installation auf dem
Corneliusplatz und ist für alle Interessenten offen.
Jeder kann reingehen und sich einmal wie Nawalny
fühlen, der insgesamt bereits über 100 Tage in einer
solchen Zelle verbracht hat. Danach wird die
Isolationszelle in Paris, den Haag und den anderen
europäischen Großstädten zu sehen sein.
2,5x3
Meter winzig, ein Bett, das tagsüber hochgeklappt
werden muss, ein Hocker, ein Tisch. Ein Waschbecken
und ein Klo im Boden. Ein kleines vergittertes
Fenster und eine Stahltür. Nur stehen oder unbequem
sitzen können, liegen ist nur zwischen 9 Uhr abends
und 5 Uhr morgens erlaubt. Kälte, Feuchte und keine
Lüftung. Kameras und Lautsprecher unter der Decke.
Unter diesen folterähnlichen Bedingungen
verbringt russischer Oppositionspolitiker Alexej
Nawalny immer wieder – seit insgesamt über 100 Tage
– seine Haftstrafe im russischen
Hochsicherheitslager. Er wurde zu insgesamt 11,5
Jahren Haft verurteilt und steht vor einem weiteren
Verfahren, das weitere 35 Jahre bringen könnte.
Regelmäßig muss er wegen vorgeschobener
„Vergehen“ in die Isolationszelle. Oft ist er dabei
sehr krank.
Internationale Kampagne
#FreeNavalny Eine Isolationszelle wie
die, in der Nawalny viel Zeit verbringen muss, steht
nun auf dem Düsseldorfer Corneliusplatz.
Sie ist Teil der Kampagne „#FreeNavalny“, die
anlässlich des zweiten Jahrestages seiner
Inhaftierung am 17. Januar 2023 gestartet ist.
Das Ziel: mehr Aufmerksamkeit für die Situation
Putins Feindes Nummer 1. Der Politiker ist
regelmäßig im schlechten Gesundheitszustand, seine
Anhänger fürchten um sein Leben. Freies Russland
NRW, das demokratisch-orientierte russischsprachige
Community in NRW vereint, unterstützt die Kampagne
und brachte die Installation nach Düsseldorf. „Wir
setzen uns bereits seit 2021 für die Freilassung
Alexej Nawalnys ein“, betont Yuri Nikitin, der
Vorsitzende des Vereins. „Die Ursprünge unserer
Organisation liegen in den Demos im Januar 2021,
auch wenn unsere Aktivitäten inzwischen viel
breitere Themen
umfassen. ‚Freiheit für Nawalny und alle
anderen politischen Gefangenen in Russland‘
bleibt nach wie vor eine unserer zentralen
Forderungen“, ergänzt er. Bundestagsabgeordnete
Zanda Martens (SPD) besuchte die Veranstaltung und
sprach von einem starken Zeichen, die in Russland
kaum oder nur noch unter großer Gefahr möglich sei.
„Umso wichtiger, dass wir hier im demokratischen
Ausland alles unternehmen, um jede noch so kleine
demokratische, zivilgesellschaftliche Aktion
öffentlichwirksam zu unterstützen“, schrieb die
Politikerin später in den sozialen Netzwerken.
Düsseldorf/Duisburg,
4. März 2023 - Insgesamt über 100 Tage
verbrachte Alexey Nawalny bereits in einer
Isolationszelle im russischen Gefängnis unter
Folterbedingungen. Um den Menschen zu zeigen, was es
eigentlich bedeutet, haben seine Anhänger die
Einzelisolationszelle nachgebaut und in Berlin
gegenüber der russischen Botschaft aufgestellt. Nun
kommt die Installation auch nach Düsseldorf – auf
Einladung von „Freies Russland NRW“.
Am
Samstag, dem 4. März, ab 14:00 Uhr
wird die Installation in der Düsseldorfer Innenstadt
aufgestellt (genauer Standort wird noch mit der
Polizei abgestimmt). Ein Bett, das tagsüber
hochgeklappt wird, ein Waschbecken und ein Boden-Klo
– das ist die gesamte Ausstattung. Ein kleines
vergittertes Fenster und eine Stahltür.
Machen Sie selbst die Erfahrung: Gehen Sie in die
Zelle hinein, fühlen Sie das, was Nawalny seit
Monaten tagtäglich in einer 2,5x3 m Zelle fühlt.
Erst wenn man einmal drin gewesen ist, kann man das
Ausmaß der Folter überhaupt erahnen, dem Russlands
Oppositionspolitiker Nr. 1. Immer wieder seit Jahren
ausgesetzt wird.
Einen ersten Eindruck
bekommen Sie in diesem Video:
https://www.youtube.com/shorts/Ol1a49oXb9U
Freies Russland NRW nutzt die Installation, um
auch auf die anderen Opfer des Putin-Regimes
aufmerksam zu machen. Vor acht Jahren wurde der
Oppositionspolitiker Boris Nemzow vor den Toren
Kremls erschossen. Er war eine Galionsfigur der
russischen Opposition: Noch heute fragt man sich, ob
er den Lauf der Dinge in den letzten acht Jahren
hätte beeinflussen können.
Nawalny, Nemzow
und andere Kreml-Opfer stehen im Mittelpunkt einer
Kundgebung, die ab 14:00 Uhr an der Isolationszelle
stattfindet.
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