Düsseldorf/Köln/Duisburg,
8. Mai 2025 -
Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten
Weltkriegs in Europa zum 80. Mal. Für uns, die
Gemeinschaft Freies Russland NRW, ist dieser Tag
kein Grund zum Feiern, sondern ein Anlass zum
Innehalten, zur Trauer und zum Erinnern – an die
Opfer des Krieges, nicht an ihre Täter.
Wir sagen Nein zu einem militarisierten
Gedenkkult, wie er heute vom Putin-Regime
propagiert wird. In Russland ist der 9. Mai zu einem
grotesken Spektakel des sogenannten „Siegeswahns“
geworden: Militäruniformen in Kindergärten,
Marschübungen in Krippen, Neugeborene mit
Soldatenmützen in Entbindungsstationen – all das
ersetzt Mitgefühl durch Machtsymbole, und Schmerz
durch Pathos. Ein Tag, der dem Erinnern und Mahnen
dienen sollte, wird zum nationalistischen Theater
mit Panzern, Hymnen und Propagandaklischees.
Wir halten dagegen. Wir erinnern an über
70 Millionen Menschen, die dem größten Krieg der
Menschheitsgeschichte zum Opfer fielen –
Männer, Frauen, Kinder. Ermordete in Lagern,
Gefallene an den Fronten, Verhungerte in belagerten
Städten. Menschen aus der ganzen Welt. Darunter rund
27 Millionen Bürgerinnen und Bürger der Sowjetunion,
über 7 Millionen Deutsche – und Millionen Jüdinnen
und Juden, Sinti und Roma, sowie zahllose andere
Menschen aus europäischen Ländern, die unter
Besatzung, Deportation, Terror und Vernichtung
litten. Jeder dieser Namen steht für ein zerstörtes
Leben, für einen sinnlosen Tod.
Unsere
Botschaft ist klar: Das Gedenken an diesen Krieg
darf niemals zum Vehikel für neue Kriege werden.
Es ist Aufgabe von Staaten, Politiker und
Politikerinnen – und von uns allen –, dafür zu
sorgen, dass sich der Schrecken von damals nicht
wiederholt.
Unsere Veranstaltungen zum
Gedenken: 8. Mai – Düsseldorf,
Gedenkaktion mit Kranzniederlegung und
stillem Protest Uhrzeit: 19:30 Uhr Ort:
Nordfriedhof, Mahnmal „Drei Nornen“ Wir legen
Blumen und Kränze nieder – nicht aus patriotischem
Stolz, sondern aus Trauer und Mitgefühl. Bei
einem stillen Zusammenkommen sprechen wir über
Verantwortung, Erinnern und darüber, warum „Nie
wieder“ kein leeres Versprechen bleiben darf.
Denn: Nie wieder passiert jetzt.
11. Mai – Köln, Gedenkveranstaltung
und Protest gegen Kriegspropaganda auf Rädern
Uhrzeit: 11:00 Uhr Ort: Westfriedhof,
Gräberfeld 81a für sowjetische Kriegsgefangene
Nach der Gedenkveranstaltung stellen wir uns
friedlich den geplanten Autoparaden von
Unterstützern des Putin-Regimes entgegen. Unser
Protest richtet sich gegen die absurde
Glorifizierung von Gewalt, gegen historische Lügen
und gegen eine Ideologie, die erneut Menschenleben
für Macht opfert.
Ein wichtiges Zeichen:
In einer Zeit, in der Russland mit Aggression und
Lüge von sich reden macht, wollen wir zeigen:
Nicht alle Russinnen und Russe in Deutschland
schweigen – und schon gar nicht alle stehen hinter
Putins Kriegspolitik. Wir stehen für Erinnerung,
Menschenwürde und Frieden. Und wir hoffen, dass
auch die deutsche Öffentlichkeit diese Stimmen hört.
Gedenken ist Verantwortung
Wir laden alle ein, gemeinsam mit uns ein
Zeichen zu setzen – für Erinnerung ohne
Militarismus, für Frieden ohne Pathos, für eine Welt
ohne Krieg.
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