Duisburg, 18. Dezember 2011 – Auf
seiner gestrigen Mitgliederversammlung im Konferenzzentrum
„Kleiner Prinz“ hat der Verein Massenpanik Selbsthilfe e.V.
zahlreiche bedeutende Änderungen umgesetzt. Der Verein,
in seiner bisherigen Form tendenziell eher ein
Zusammenschluss Verletzter und Traumatisierter, führte in
den letzten Monaten zahlreiche Gespräche mit der
Betroffenengruppe der Hinterbliebenen, um einen
Zusammenschluss der beiden Opfergruppen unter einem
gemeinsamen Dach zu ermöglichen. Um dieses Ziel gemeinsam
umzusetzen, traten Hinterbliebene und ihre Familien in den
letzten Wochen dem Verein bei und erarbeiteten gemeinsam mit
der bestehenden Vereinsführung die neuen Strukturen. Auch
Hinterbliebene aus dem Ausland traten dem Verein bei und
nahmen an der gestrigen Mitgliederversammlung entweder
persönlich teil oder waren per Videostream zugeschaltet.
Unterstützt durch einen Simultandolmetscher hatte so auch
eine hinterbliebene Mutter aus Italien die Möglichkeit, die
Versammlung zu verfolgen und aktiv teilzunehmen. Nach
außen sichtbares Zeichen für diesen Prozess ist der neue
Name für den Verein, der unter Beteiligung aller Mitglieder
gefunden wurde: Loveparade Selbsthilfe
Verein der Hinterbliebenen und Verletzten des 24. Juli 2010
und ihrer Angehörigen Wesentliche
Veränderungen betreffen die Strukturen des Vereins. Separate
Abteilungen für Hinterbliebene und Verletzte ermöglichen bei
Bedarf den Austausch und Treffen angepasst an die
Bedürfnisse der jeweiligen Schicksalsgemeinschaft. Auch
die Vereinsführung passte sich den neuen Gegebenheiten an.
Der Vorstand des Vereins erweiterte sich auf sieben
Vorstandsmitglieder. Geführt wird der Verein künftig von
einer gleichberechtigten Doppelspitze. Im Ergebnis
ergaben die Vorstandswahlen des gestrigen Abends eine
ausgewogene Teilhabe aus beiden Betroffenengruppen auch in
der Vereinsführung, die künftig sowohl im Vorsitz, als auch
im erweiterten Vorstand gleichberechtigt vertreten sind. Der
derzeitige Vorstand trat während der Mitgliederversammlung
geschlossen von seinen Ämtern zurück, um sich selbst
ebenfalls dem demokratischen Votum aller Mitglieder zu
stellen. Der neue Vorstand:
Vorsitz Sabine Siebenlist (Hinterbliebene)
Jürgen Hagemann (Angehöriger einer Verletzten)
Weitere Vorstandsmitglieder Christiane Krause
(Hinterbliebene) Stefanie Mogendorf (Hinterbliebene)
Evelyn Hagemann (Angehörige einer Verletzten) Lidija
Vujnic (Verletzte) Detlev Keye (Verletzter)
Eine weitere Neuerung, die den Verein bei der Wahrnehmung
seiner Mitgliederinteressen durch externen Sachverstand
verstärken wird ist die Einrichtung eines Beirats.
Der Beirat setzt sich aus Experten verschiedener Sachgebiete
zusammen und wird themenbezogen mit Rat und Tat zur Seite
stehen. Ihre Mitarbeit in diesem Gremium haben zugesagt:
Annegret Keller-Steegmann (Kultur) Elisabeth Höller
(Kultur) Sybille Jatzko (Therapeutin) Lothar Evers
(Journalist) Dr. Julius Reiter (Jurist) Prof. Henning
Ernst Müller (Jurist) Der Verein wird künftig zu
den unterschiedlichen Themengebieten Arbeitskreise bilden.
„Wir sind nun in einer Position, an der zukünftig nicht mehr
an uns vorbei gehandelt werden kann“, so Jürgen Hagemann.
Themen gebe es noch reichlich. Sei es die Frage der
Offenlegung der Vereinbarung zwischen Stadt und dem
Versicherer Axa und des schäbigen
Entschädigungsverhaltens der Versicherung, sei es
die Frage der Gedenkstätte, zukünftiger Treffen und deren
Finanzierung, Mitgestaltung kommender Jahrestage uvm. Die
rechtlichen Vertreter des Vereins werden die neu
beschlossene Satzung und die Namensänderung nun zügig beim
Amtsgericht Duisburg in das Register eintragen lassen
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