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Loveparade 2010
2. Jahrestag 24. Juli 2012

 

Vereinigung Loveparade-Selbsthilfe fordert:
Die Katastrophe aufklären - Hinterbliebenen und Traumatisierten helfen

Duisburg, 21. Juli 2012 - Aus Anlass des zweiten Jahrestages der Katastrophe erklärt der Vorsitzende der Vereinigung Loveparade-Selbsthilfe, e.V. i(Zusammenschluss der Hinterbliebenen, Verletzten und Traumatisierten der Loveparade), Jürgen Hagemann: „Auch zwei Jahre nach der Loveparade Katastrophe von Duisburg, bei der 21 junge Menschen getötet und hunderte verletzt und traumatisiert wurden, ist nicht geklärt, wer politisch, organisatorisch und strafrechtlich für diese beispiellose Missachtung der Teilnehmer verantwortlich ist. Bisher sind zahlreiche Fragen zur Loveparade 2010 unbeantwortet geblieben. Nicht selten hat man man uns gezielt desinformiert. Wir fordern daher die an Planung und Durchführung beteiligten Institutionen, also den Veranstalter Lopavent, die Stadtverwaltung Duisburg, und die Polizei dringend auf, ihre Dokumente zu Planung und Durchführung der Loveparade den Betroffenen und ihrer Selbstorganisation vollständig zur Verfügung zu stellen.
Der im Auftrag der Stadt Duisburg durch die Rechtsanwälte Dr. Ute Jasper und Andreas Berstermann erstellte Bericht zum 'Verwaltungshandeln der Stadt Duisburg' hat Unsummen gekostet. Er ist jedoch kaum geeignet, das Handeln innerhalb der Duisburger Verwaltung aufzuklären. Jasper und Berstermann schrecken nicht davor zurück, Fakten zu verschweigen und Dokumente gezielt zu selektieren.
Das ist inzwischen durch ergänzende Recherchen nachgewiesen:
- Ein Treffen im März 2010 der für die Loveparade verantwortlichen Mitarbeiter der Stadtverwaltung Duisburg mit auswärtigen Experten, die vor der Katastrophe warnen, wird unterschlagen.
- Es bleibt unklar, warum das Duisburger Bauamt eine Lautsprecher-Anlage für Durchsagen an Besucher der Loveparade erst fordert, dann aber das Gelände ohne deren Einbau abnimmt.
- Die Rolle des Krisenstabes der Stadt Duisburg unter dem Duisburger Rechtsdezernent Rabe, im Zwischenbericht noch angedeutet, fehlt im Endbericht.

 

Programm zur Gedenkfeier zum 2. Jahrestag der Loveparade-Katastrophe
Manfred Schneider

Duisburg, 6. Juli 2012 - Am 24.07.12 jährt sich zum zweiten Mal die Loveparade -Tragödie.

v. l. Angelika Köhler - Organisatorin des Vereins, Annegret Keller-Stegmann - Künstlerische Leitung, Jürgen Hagemann - Vorstandsmitglied, Dr. Peter Greulich - Stadtdirektor und Arno Eich - Steinhof-Geschäftsführer
Aus diesem Grund  soll an diesem Tag eine zentrale Gedenkfeier stattfinden. Die Veranstaltung will dem Gedenken der Opfer und der Trauer der Angehörigen und Verletzten einen würdigen Rahmen geben. Sie soll zugleich Ausdruck eines beginnenden Wandels in der Stadtpolitik und im Umgang mit der Tragödie sein.
Das an diesem Tage geplante Programm ist auf Wunsch vom Loveparade Selbsthilfe Verein der Hinterbliebenen und Verletzten, gemeinsam mit ihnen entwickelt und  gestaltet worden.
Stadtdirektor Dr. Peter Greulich hat sich nach eigener Aussage sehr für die Gedenkfeier eingesetzt. Es wurde ein Ratsbeschluss gefasst, den gewünschten Rahmen zu gewähren, damit die Veranstaltung in zentralster Stelle, am Opernplatz, durchgeführt werden kann.  

Folgender Ablauf ist geplant:
Der Tunnel Karl-Lehr-Straße wird ab 14:00 Uhr zum Gedenken am Unglücksort für den Verkehr gesperrt. Für Duisburger Bürger, die aus Solidarität gemeinsam begehen und anteilnehmen wollen, ist dies bis 15:45 Uhr möglich.
Danach ist Ort bis zur Aufhebung der Verkehrssperrung bis ca. 17:30 Uhr den Hinterbliebenen und Verletzten vorbehalten. Der Zugang zum Unglücksort ist in der Zeit von 15:45 bis 18:00 Uhr nur mit Zugangsberechtigungskarten zum Schutz der Privatsphäre möglich.
Gegen 18:00 Uhr ist ein Mahnmarsch von der Karl-Lehr-Straße zur Duisburger Innenstadt geplant.
Am König-Heinrich- und Opernplatz beginnt um 20:00 Uhr die etwa 75-minütige Gedenkfeier, zu der auch ausdrücklich die Bürger der Stadt Duisburg eingeladen sind, sagte  Vorstandsmitglied Jürgen Hagemann.
Der Opernplatz bleibt zur Innenstadt offen, sodass möglichst viele Besucher Platz finden, so Hagemann weiter.
Das Grußwort zur Veranstaltung, zu der auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft angekündigt hat, wird ausschließlich vom neuen Duisburger Oberbürgermeister Sören Link gesprochen. 
Auch Kurt Krieger, der auf dem Güterbahngelände ein Möbelhaus errichten will, wird eine Einladung zur Veranstaltung erhalten.
Für Arno Eich, Steinhof Geschäftsführer, der den Selbsthilfe-Verein in organisatorischen Fragen unterstützt, ist es ein tolles Zeichen der Stadt, dass die Veranstaltung auf dem Opernplatz stattfinden kann.  
Die Musikpädagogin Annegret Keller Stegmann, die die künstlerische Leitung der Gedenkfeier übernommen hat, kündigte an, dass das Programm , unterteilt in „Was war?“ - „Was Ist“ - „Was bleibt“, ca. eine Stunde dauern wird.

Die Mitwirkenden sind Mitglieder der Duisburger Philharmoniker und der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule der Stadt Duisburg, das „Junge Ensemble Ruhr“, Anja Lerch und Moritz Steckenstein (Gesang), das Ensemble Rodrigo Tobar, Angelo Gregorio Band, Peter Bursch´s „Allstarband“ und Medienbunker Duisburg mit einem Bildkonzept auf großer Leinwand.

Bereits am Samstag, 21. Juli 2012 findet die LoPa Benfizveranstaltung „Am Ende der Zeit“ 2012 statt.
Die Dortmunder Künstlerin Mara und ihre Freundin Mona Ziemes haben den Jahrestag zum Anlass genommen, diese Benefizveranstaltung zu Gunsten der des Duisburger Opfervereins Loveparade Selbsthilfe e.V. zu planen und zu veranstalten.
Die Musikveranstaltung wird es ab 18:00 Uhr in „Guidos-Sport & Eventbar“ an der Masurenalle 48 in 47055 Duisburg geben. Bisher haben folgende Künstler zugesagt:
Dj Danny van Tirtor, Dj Overlor, Dj Ruhrgebeat, Sängerin Esra, Sängerin Mara und die Gruppe Rhymes Ausm Pott. Mona Ziemes und Mara haben eigene Buttons entworfen und erstellt, die in Erinnerung an den 24. Juli 2010 käuflich zu erwerben sind. Der Erlös aus dem Verkauf geht an den Opferverein Loveparade Selbsthilfe e.V..