Duisburg, 24. Juli 2013 - Am 3. Jahrestag
der Loveparade-Katastrophe gab es einige Begegnungen, am
Nachmittag u.
a. ein 'get-together' des 'Loveparade Selbsthilfe -
Vereins' im Kantpark, Picknick inclusive.
Mahlzeit!
Jürgen Hagemann, Vorsitzender Loveparade Selbsthilfeverein
e.V. (vorne Mitte)
'Get together, right now, over me'
Stiller
Betrachter der Szene
Um
19:30 Uhr schloss der 3. Jahrestag mit einer
Gedenkveranstaltung in der Salvatorkirche. Nachfolgend
das Grußwort von Oberbürgermeister Sören Link:
Sehr geehrte Angehörige, sehr geehrte Verletzte und
Betroffene der Loveparade, sehr geehrte Frau
Ministerpräsidentin, liebe Hannelore, meine sehr geehrten
Damen und Herren,
es war für mich ein sehr bewegender
Moment, als ich eben gemeinsam mit den Angehörigen an
der Gedenkstätte Blumen niedergelegt habe. Gerade am
heutigen Jahrestag der Tragödie und gerade an dem
Unglücksort war das Geschehene wieder ganz nah. Genau
hier hat man vor drei Jahren deutlich das Wummern der Beats
und Bässe von den Mottowagen der Loveparade hören können.
Nur noch wenige Meter Fußweg die Rampe hinauf und man
war angekommen auf der größten Party des Jahres. Tausende
von Technofans befanden sich bereits auf dem Gelände.
Tausende waren noch auf dem Weg. Die Party hatte längst
begonnen. Die jungen Menschen feierten,
sie tanzten und hatten Spaß. Die Stimmung war
ausgezeichnet. Genau dafür waren alle nach Duisburg
gekommen. Darauf hatte man sich seit Wochen gefreut;
hatte mit ihren Freunden Pläne geschmiedet:
-
Was anziehen? -
Wie hinkommen? -
Wo übernachten? -
Wie zurück?
Die Loveparade in Duisburg sollte die beste aller
Zeiten werden.
Wir alle wissen: Sie wurde zur
Tragödie. 21 junge Menschen fanden den Tod.
Unzählige Menschen wurden verletzt, zum Teil schwer; viele
sind seither traumatisiert. Ihnen, meine Damen und
Herren, gilt diese Gedenkveranstaltung, zu der ich Sie im
Namen der Stadt Duisburg herzlich willkommen heiße.
Ich bin dankbar dafür, dass Sie, liebe Angehörige,
liebe Verletzte und Betroffene, heute gekommen sind,
gekommen um sich gemeinsam mit uns zu erinnern und um der
Opfer zu gedenken. Niemand kann wiedergutmachen, was am
24. Juli 2010 geschehen ist. Niemand kann den Tod, das
Leid und Verletzungen ungeschehen machen. Aber wir
können die Erinnerung lebendig halten; wir können den Opfern
ein würdiges Gedenken schaffen. Drei Jahre sind
seit der Loveparade-Tragödie vergangen. Trauer und
Schmerz mögen sich seither verändert haben, aber sie sind
geblieben. Denn die Leere, die der Verlust des geliebten
Menschen hinterlassen hat, diese Leere lässt sich nicht
füllen. Umso mehr empfindet diese Stadt, empfinde
ich tiefe Dankbarkeit für Ihre Anwesenheit am heutigen Tag.
Meine Damen und Herren, ich habe vor einem Jahr
versprochen, die Planungen für die Gedenkstätte zu
begleiten. Das habe ich getan. Es war ein langer Weg
bis hin zur Fertigstellung der Gedenkstätte. Und es war
ein Prozess, der allen Beteiligten, insbesondere den
Hinterbliebenen und Betroffenen, sehr viel Kraft abverlangt
hat. Für diese Kraft, für diese Stärke sage ich von ganzem
Herzen: Danke! Ebenso danke ich den Beteiligten für das
Vertrauen, dass sie mir im letzten Jahr geschenkt und
entgegengebracht haben. Auch, als die Verhandlungen
schwieriger wurden. Ich hoffe sehr, dass dieses
gegenseitige Vertrauen auch in Zukunft fortbestehen wird.
Unabhängig vom städtischen Ombudsmann, Herrn Widera, und
von seiner Funktion als Bindeglied, Vermittler, Berater,
aber eben auch Zuhörer, möchte und werde ich weiterhin für
Sie da sein. Zum dritten Jahrestag des
Loveparade-Unglücks, meine Damen und Herren, ist die
Gedenkstätte in weiten Teilen fertiggestellt. Ich hoffe,
dass sie angenommen wird. Denn: Der Ort der Tragödie ist
nun auch zu einer Stätte des würdigen Gedenkens geworden,
wie alle die, die gestern bei der „Nacht der 1000 Lichter“
dabei waren, sicherlich bestätigen können. Ich bin
überzeugt, dass sie einen Beitrag zur Trauerarbeit und zur
Verarbeitung der schrecklichen Ereignisse leisten kann und
hoffentlich leisten wird. Zur Verarbeitung gehört auch
Gewissheit. Lassen Sie mich deshalb an dieser Stelle
deutlich sagen: Ich wünsche mir für alle Beteiligten, dass
das lange Warten auf juristische Klarheit endlich seinen
Abschluss findet und Gewissheit einkehrt.
Meine Damen
und Herren, das Loveparade-Unglück hat die Lebenspläne, die
Träume und Hoffnungen von 21 jungen Menschen zunichte
gemacht und den Hinterbliebenen der Opfer großes Leid
zugefügt. Selbst die Zeit kann diese Wunden nicht heilen.
Vielleicht aber, meine Damen und Herren, kann es durch unser
gemeinsames Erinnern an diesem 3. Jahrestag gelingen,
den Angehörigen der Verstorbenen sowie den körperlich
und seelisch verletzten Menschen Trost, Kraft und Zuversicht
zu vermitteln. Und vielleicht denken wir in dieser
Stunde auch an die vielen Menschen, die in dieser
schwierigen Situation selbstlos geholfen haben.
Das
jedenfalls wäre mein großer Wunsch für diesen Abend!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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