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Loveparade 2010
12. Februar 2014: Ermittlungen nach über 3,5 Jahren endlich abgeschlossen!

 

Staatsanwaltschaft Duisburg erhebt Anklage beim Duisburger Landgericht
Sauerland, Schaller und Rabe 'aus dem Schneider'
Harald Jeschke, Jochem Knörzer, Manfred Schneider

Duisburg, 12. Februar 2014 - "Die Verantwortung der Durchführung der Veranstaltung lag bei den Fachämtern!"
Aus dieser Feststellung der Staatsanwaltschaft resultieren die Anklageerhebung gegen insgesamt zehn Personen, die Horst Bien (Leiter der Staatsanwaltschaft Duisburg) und Oberstaatsanwalt Michael Schwarz am heutigen Mittwoch in der Rheinhausen Halle vor einer guten Hundertschaft von Medienvertretern verkündeten.
 
Nur ein kleiner Ausschnitt aus der Rheinhausener Halle
Anklage erhoben wird gegen den ehemaligen Leiter des Stadtplanungsamtes Jürgen Dressler, gegen zwei weitere Abteilungsleiter des Amtes für Baurecht und Bauberatung sowie drei Bedienstete des Amtes für Baurecht und Bauberatung. Vom Veranstalter Lovapent betrifft dies vier leitende Mitarbeiter aus den Bereichen Gesamtveranstaltung, Produktion, Sicherheit und Technik. In sechs Fällen wurden die Ermittlungen eingestellt.

Es war für die Staatsanwälte gar nicht so einfach, in das Hallenmikrofon zu sprechen ...
Die Verantwortung der Durchführung lag bei den Fachämtern. In der Anklage stehen 21 fahrlässige Tötungen und 18 Fälle von fahrlässigen Körperverletzungen. Dies ist die Anzahl, um das Verfahren nicht weiter zu verzögern. Die Gesamtzahl der Verletzten liegt aus Sicht der ermittelnden Staatsanwälte bei 652 Fällen.

v. l. Michael Schwarz, Horst Bien und Anna Christiana Weiler
Es bestehe aber kein Grund für eine Anklage gegen die Hauptinitiatoren wie Duisburgs damaligen Oberbürgermeister Adolf Sauerland oder Love-Parade-Veranstalter Schaller.
"Sie durften darauf vertrauen, dass die Fachämter sorgfältig und angemessen entscheiden würden", meinten die Staatsanwälte.

Staatsanwälte unter sich
Wann die Verhandlungen beim Landgericht anstehen könnten, entscheidet das Gericht nach Prüfung der Anklageschriften.
14 Sachverständige oder sachverständige Zeugen, 149 Zeuge - darunter auch Ex-OB Sauerland, Rechtsdezernent Rabe und Veranstalter Schaller - werden eingeladen, 27 Anträge auf Nebenklage und 48 Anträge auf Schadensersatz/Schmerzensgeld sind zu bearbeiten.

Insider sind sich sicher, dass das Monate dauern wird und es deshalb in diesem Jahr keine Gerichtsverhandlung geben könnte.