Duisburg, 21. März 2017 - Mit dem
heutigen Datum erhielten wir die folgende (auszugsweise)
Pressemitteilung der
Betroffenen Initiative Lopa 2010.
Mitarbeiter der Stadt Duisburg entfernten
die Gedenktafel der Hinterbliebenen und ersetzten diese durch
eine selbst gestaltete, fehlerhafte und die Hinterbliebenen
beleidigende, Glastafel!
Mit einer neu
angebrachten Gedenktafel setzt die Stadt Duisburg unter dem
Deckmantel der Stiftung „Duisburg 24.07.2010“ weiterhin ihre
eigenen Vorstellungen eines würdigen Gedenkens vor Ort um,
ohne dabei die Wünsche und Bedürfnisse der Hinterbliebenen
zu berücksichtigen. Mit einer fadenscheinigen Mitteilung auf
der Stiftungsseite wird versucht die ganze Aktion zu
legitimieren und zu vertuschen. Wie die Protokollchefin der
Stadt Duisburg Birgit Nellen bestätigt sollen nur noch
Blumen und Kerzen dort abgelegt werden. Hinterbliebenen und
Angehörige haben bereits damit begonnen ihre nicht
erwünschten Trauergaben abzuräumen.
Hintergrundinformationen „Sie entspricht damit den
Vorgaben, die von den Hinterbliebenen der 21 Todesopfer und
Vertretern der Betroffenen-Initiative beschlossen worden
waren.“ Die Aussage das die neu angebrachte Glasplatte
den Vorgaben entspricht die mit den Vertretern der
Betroffenen Initiative beschlossen worden ist unwahr. Es
wurde zwar eine Tafel beschlossen, deren Gestaltung sowie
deren inhaltlichen Text allerdings nicht. „Seit diesem
Tag ist die Stelle ein Ort der Trauer. Fundstücke und
Trauergaben der ersten Zeit bewahrt das Stadthistorische
Museum zum Gedenken.“ Die Trauergaben und Fundstücke aus
der ersten Zeit nach dem Unglück wurden seinerzeit
geschreddert und in einen Edelstahlbehälter gelegt der heute
Teil des Fundaments für das Mahnmal ist. Wie diese nun
angeblich im Stadthistorischen Museum gelangt sein sollen
erschließt sich nicht außer der Edelstahlbehälter wäre
wieder aus dem Fundament entfernt worden. [1]
„Der
weiße Stein in der Gedenkplatte steht symbolisch für die
Verletzten und Traumatisierten, die die Katastrophe erlebt,
aber überlebt haben.“ Nicht nur das der Hinweis, wofür
der weiße Stein (Betonklotz) nun stehen sollte, extra und
für sich allein stehen sollte, ist auch der Zusatz „aber
überlebt haben“ eine Herabwürdigung der Traumatisierten und
Verletzten deren Leidensdruck, wie der Diplom Psychologe Dr.
Weber [2] in einem Gespräch mit Hinterbliebenen Angehörigen
und Mitgliedern der Stiftung erklärte gleich groß wie der
von Trauernden ist. Dieses „aber“ impliziert eine
Relativierung ihres Leidens in Form eines „aber alles halb
so wild“.
„Zwischenzeitlich hatten Unbekannte ohne
Absprache auf dem weißen Stein eine schwarze Granitplatte
mit einem kurzen Erinnerungstext angebracht, der sich allein
auf die Verletzten und Traumatisierten bezog. Da dies nicht
den früher getroffenen Vereinbarungen über die Gestaltung
der Gedenkstätte entsprach, wurde die Granitplatte wieder
entfernt. Dies geschah mit großem Aufwand, da man die Tafel
nicht zerstören wollte. Die Tafel wurde eingelagert.“ Der
Stiftung ist sehr wohl bekannt das Hinterbliebene die
Granitplatte angebracht haben. Am 22.Januar [3]
veröffentlichen diese einen entsprechenden Artikel auf ihrer
Homepage und in verschiedenen FB Gruppen in denen sich auch
der Sprecher des Beirates sowie weitere Mitglieder der
Stiftung befanden. Der Sprecher des Beirates kontaktierte
diesbezüglich sogar die Betroffenen Initiative.
Nach
dem Rückzug der Betroffenen Initiative [4] sind die
Interessen der Hinterbliebenen in der Stiftung nicht mehr
gewahrt.
Der von der Stiftung angekündigte Ersatz [5]
wurde bisher nicht gefunden, Frau Fortmann ist Vertreter der
Ersthelfer und seit Oktober letzten Jahres in Babypause. Die
Protokollchefin der Stadt Duisburg und Mitglied des
Vorstandes der Stiftung Birgit Nellen sieht damit aber die
Hinterbliebenen als ausreichend Vertreten an.
|