Duisburg, 16. April
2008 - Wenn "Aber"glaube Berge versetzen könnte - der
MSV hat zumindest vor dem Spiel gegen den KSC wirklich alle
Register gezogen. Auswärtstrikots übergezogen, Fans reisen per
Bus aus der Nachbarschaft an... Zumindest sorgte das vor
den vielleicht wichtigsten 90 Minuten der gesamten
MSV-Bundesligasaison für einen sichtlich äußerlich sehr
entspannten Trainer Rudi Bommer. Hatte er den "Stein der
Weisen" gefunden?
Gästetrainer
Ede Becker ließ seine zuletzt schwächelnden Badenser zunächst
mit nur einer Angriffsspitze (Kennedy) beginnen, Kapllani blieb
erst einmal auf der Bank. Die ersten knapp zehn Minuten hatte
der MSV mehr vom Spiel, konnte aber die Freiräume, die jeder
KSC-Spieler seinem Gegenpart ließ, nicht entscheidend nutzen.
Trotzdem sorgte das für hoffnungsvolle Stimmung im Fanblock.
Auch die erste Freistoßchance für Kapitän Ivo Grlic, der den
Ball als Flanke von links auf Adam Bodzeks Kopf zirkelte, kam
als harmloser Ball Richtung KSC-Gehäuse. Im Aufbau aus der
Abwehr fehlte es jedoch an Übersicht, so das der Tabellenneunte
in der 17. Minute erstmalig durch Freis aus 15 Metern Tom Starke
mit einem harmlosen Schuss prüfen durfte.
Nach einer guten
Balleroberung schloss Tobias Willi seine selbst herbeigeführte
Chance mit einem 20m-Schuss ab, den Miller im Tor der Gäste
aber parieren konnte. Nach wie vor kam der KSC nicht ins Spiel,
aber die Zebras machten bisher zu wenig aus den sich bietenden
Möglichkeiten. Ein Weckruf für das gesamte Stadion war Georgievs angeschnittener Ball in der 27. Minute. Miller war
chancenlos, aber die Querlatte hatte etwas gegen ein
Bilderbuchtor des Bulgaren. Fast im Gegenzug kam der Schweizer
Kapitän der Gäste zu einer guten Kopfballchance nach dem
ersten Eckball, aber Eggiman n zielte knapp links neben das
Zebrator. Die erste halbe Stunde blieb demnach torlos.
Als das Spiel zu
verflachen drohte weckten plötzlich die Gäste die MSV-Abwehr
in der 39. Minute, doch den Schuss von Freis aus 12 m halbrechts
blockte Michael Lamey für seinen Torwart ab. Beim MSV stieg nun
die Fehlpassquote auch im Mittelfeld, so dass es kaum noch
Chancen gab. Sowohl Starke als auch Miller im KSC-Gehäuse
hatten wenig zu tun. Claudiu Niculescu (rechtes Bild) im Zebra-Sturm und der
hoch eingeschätzte Joshua Kennedy beim KSC blieben ohne
gefährlichen Torschuss. Mit dem 0:0 ging es in die Pause.
Zur zweiten
Hälfte verstärkte Rudi Bommer den Angriff, denn Klemen Lavric
kam für den defensiveren Christian Tiffert. Mit einem echten
4-4-2-System sollte es nun klappen. Mit Maicons Schuss aus 18 m
ging es schon ganz gut los. Offensichtlich brauchte der KSC
etwas Zeit, um sich auf die Wechselmaßnahme einzustellen.
Nach
seiner gelben Karte (Foulspiel) war Ivo Grlic besonders
motiviert. Sein Schuss in der 53. Minute war schon eine härtere
Prüfung für KSC-Keeper Miller. Der MSV zeigte nun deutlich
mehr Zug zum Tor und die Gäste konnten zeitweilig nur noch mit
Fouls reagieren. Grlics Freistoß in der 57. Minute ging ganz
knapp links neben das Tor (Foto).
Die Fans machten ihren Lieblingen mit
Gesängen Mut. In der 60. Min. flog Lamey nach Grlic-Freistoß
nur knapp am Ball vorbei. Der Druck der Zebras blieb nun
konstant hoch, so dass es zwangsläufig zu einem Chancenplus
kam. Der KSC war nun angeknockt - Freistöße und Ecken für
Duisburg häuften sich. Fernando Avalos durfte in der 67. Min.
schon einmal nachschauen, wo das gegnerische Tor steht, aber
sein Kopfball war zu unplatziert. 20 Minuten vor dem Ende
brachte auch Ede Becker einen weiteren Stürmer; für Staffelt
kam Timm zur Unterstützung für Kennedy. Nach 75 Minuten
warteten die Zuschauer immer noch auf das erste Tor.
Glück für den
MSV in er 78. Minute als Blagoy Georgiev gegen Görlitz den
Ellenbogen ausfuhr, dass es nur den gelben Karton dafür gab.
Und dann passierte es: Zunächst konnte Tom Starke den ersten
Ball des KSC von Freis noch abwehren, aber der frei stehende
Tamas Hajnal brauchte nur noch abzustauben. 1:0 für wahrlich
nicht starke Karlsruher nach 81 Minuten! Der MSV gab das Spiel
aber noch nicht auf, auch wenn die zwingenden Chancen sich nach
der Hereinnahme von Daun und Veigneau nicht mehr einstellen
wollt en.
Lavric fehlte bei Sprint in der 89. Min. gegen Miller
die Frische und KSC-Coach Becker schöpfte jetzt auch seine
Auswechselmöglichkeiten aus, um den Spielfluss zu hemmen.
Der KSC spielte das knappe Ergebnis jetzt herunter und bekam in der
Nachspielzeit noch einen Freistoß aus guter Schussdistanz.
Nachdem der Ball in der MSV-Mauer landete pfiff Schiri Brych die
Partie ab.
Nur noch ganz große Optimisten trauen dem MSV jetzt
noch den Klassenerhalt zu.
Links versucht es Lavric noch einmal mit allen Mitteln
Die Heimschwäche setzte sich auch diesmal fort, obwohl der
Gegner genügend Chancen zuließ. Aber die Stürmer des MSV treffen
einfach daheim das Tor nicht!
Trainerstimmen
Eduard Becker (KSC): "Nach längerer Zeit ohne Erfolg war es
wichtig zu gewinnen, gut zu stehen und schnell nach vorn zu
spielen. In der ersten Halbzeit war das noch nicht
zufriedenstellend. In der zweiten Halbzeit gab es zwei kritische
Situationen gegen uns nach den Freistößen. Meiner Meinung nach
drei verdiente Punkte für uns."
Rudi Bommer: "Wir sind sehr enttäuscht. Schließlich wollten wir
kompakt stehen, aber letztendlich patzt immer wieder einer von
uns. Der KSC hat seine Chance gut genutzt und verdient die drei
Punkte mitgenommen. Wir haben in dieser Spiel große Hoffnungen
gesetzt. Jetzt bin ich froh, dass wir am Wochenende nicht
spielen müssen. Da kann man dann gewisse Sachen ansprechen und
sich neu auf das Spiel gegen Bochum einstellen."
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Starke
- Willi,Avalos,Schlicke,Lamey - Bodzek,Georgiev,Grlic,Tiffert(46.
Lavric),Maicon - Niculescu
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Miller
- Stoll, Eggimann,Eichner,Görlitz - Aduobe,Staffelt70.
Timm),Porcello,Freis,Hajnal - Kennedy
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Tor |
Min |
Torschütze |
Assist |
Eingewechselt |
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0:1 |
81. |
Hajnal |
Freis |
MSV |
MSV |
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46. Lavric für Tiffert |
50. Grlic (Foul) |
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81. Veigneau für Willi |
63. Lavric (Foul an Eggimann) |
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81. Daun für Maicon |
78. Georgiev (Foul an Görlitz) |
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KSC |
KSC |
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70. Timm für Staffelt |
54. Stoll (Foul an Lavric) |
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87. Buck für Hajnal |
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90. Kapllani für Freis |
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SR:
Dr. Felix Brych
(München)
Assistenten:
Roland Greth (Menning), Felix Zwayer (Berlin).
Vierter: Frank Willenborg (Osnabrück).
Zuschauer: 20 255
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Starke
Willi Avalos Schlicke
Lamey
Bodzek
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Georgiev
Grlic Maicon Tiffert
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Niculescu |
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Kennedy
Freis
Hajnal Staffelt
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Aduobe Porcello |
Görlitz
Eggimann Stoll Eichner |
Miller |
Vergleiche in der Bundesliga: MSV -
Karlsruher SC
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