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Rhein Fire mit dem nächsten "White wash" in Folge: 51:0 (:0, 14:0, 20:0, 10:0) gegen Helvetics Guards
Glenn Toonga nach Kokain-Sperre vor Debut gegen die Schweizer
Jochem Knörzer, Rhein Fire/Jürgen Nitsch

Düsseldorf/Duisburg, 1. Juli 2023 - Fünftes Spiel - fünfter Sieg. Und das zweite "white wash" in Folge!
Am fünften Spieltag der European League of Football (ELF) feierten die Rheinländer mit dem 51:0 (7:0, 14:0, 20:0, 10:0) gegen die Helvetic Guards den fünften klaren Sieg und den zweiten Zu-Null-Erfolg in Folge nach dem 42:0 in Köln.
Trotz einer nur zeitweise überzeugenden Leistung der Gastgeber, die sich vor allem in der ersten Spielhälfte ungewohnt viele Flüchtigkeitsfehler und dumme Fouls leisteten, waren die Schweizer letztlich völlig chancenlos.

„Es gibt immer noch etwa zu verbessern, aber insgesamt war es eine runde Leistung“, analysierte Detlef Reck, der Jim Tomsula (wegen eines Todesfalls in der Familie in den USA) erfolgreich als Cheftrainer vertrat.

Fast schon erwartungsgemäß begann die Fire-Offense wesentlich laufbetonter als zuletzt. „Das ergab sich fast logisch: Einerseits wegen des feuchten Wetters“, erläutert Reck, „außerdem versuchen wir ja auch Glen Toonga in unser Spiel zu integriren.“ Die erste Angriffsserie, in der der Duisburger Lokalpatriot Sergej Kendus alleine 50 Yards Raumgewinn erlief, stoppten die Guards allerdings im vierten Versuch an der 5-Yard-Linie. Da die Fire-Defense jedoch überhaupt nichts zuließ, erhielten die Gastgeber den Ball schnell zurück. Mit seinem dritten Ballkontakt der Saison – er brummte bis dahin eine Vier-Spiele-Sperre ab – erzielte der neue Runningback Toonga dann den Führungs-Touchdown.

Ein-Mann-Angriff der Eidgenossen
Auch anschließend hatte die Abwehr der Rheinländer den ‘Ein-Mann-Angriff’ der Eidgenossen, bei denen US-Boy Silas Nacita als Runningback und Receiver fast jedes play bestritt und 70 der 81 Yards Raumgewinn der Gäste verbuchte gut im Griff. Zum Vergleich: Fire erzielte 438 Yards. Ohne etatmäßigen Quarterback half bei den Gästen der ‘gelernte’ Fullback Robert Harvey als Spielmacher aus und war total überfordert. Die Schweizer Abwehr ihrerseits bemühte sich,, das Fire-Laufspiel zu unterbinden, was immer wieder Platz für die Passempfänger schaffte. So markierte Jadrian Clark im zweiten Quarter zu Jannick Lörcks und Leander Wiegand zwei Touchdown-Pässe. „Wenn sie uns den Platz lassen, bedanken wir uns natürlich dafür“, meine Clark nachher nur lakonisch.

Einmal mehr war es kurz vor der Pause Omari Williams, der mit seiner dritten Interception (abgefangener Pass) des Jahres den Touchdown des Offenseliners Wiegand vorbereitete, als er den Ball bis zur 5-Yard-Linie der Gäste zurücktrug. Wiegand wurde dann ‘eligible’ erklärt, das heißt, er war – obwohl als sechster O-Liner auf dem Platz – berechtigt, den Pass zu fangen. „Das habe ich wenn überhaupt mal in der Jugend gemacht. Aber seitdem nicht mehr“, strahlte der 23-jährige Hüne über seinen ersten Touchdown als Erwachsener.

Auch die Back-Ups überzeugen
Gleich nach der Pause legte Clark nach: Fünf Spielzüge und genau zwei Minuten benötigte seine Offense bis Justin Schlesinger (samt dem Extrakick von Sebastian van Santen) auf 28:0 erhöhte. Nur wenig länger brauchten die Hausherren für die nächsten beiden Sechs-Punkt-Würfe zu Harlan Kwofie und nochmals zu Schlesinger, was den Zwischenstand zu Ende des dritten Quarters auf 41:0 heraufschraubte. Dem fünften Clark-Touchdown, seinem 23. der Saison 2023, ging ein erneutes big play der Defense voraus: Diesmal schnappte sich Flamur Simon einen Pass und trug ihn bis zu 12-Yard-Linie. Mit einer Schulterverletzung musste Linebacker Simon danach leider vorzeitig in die Kabine.

Im Schlussviertel schickte Aushilfs-Headcoach Reck alle Back-ups auf den Platz. „Das hatten wir so geplant, falls das Spiel wie erhofft läuft“, erklärte Detlef Reck, „die Saison ist noch lang und da sollen alle genügend Spielpraxis erhalten.“ Und selbst die zweite Garde von Fire war den Guards überlegen. Die Defense hielt weiterhin dicht und die Offense klickte auch mit Quarterback Rohat Dagdelen, der zweimal vierte Versuche per Pass zu Leon Kusterer in neue Firstdowns ummünzte. Daniel Rennich und Kicker Sebastian van Santen stellten schließlich den 51:0-Endstand her.


So geht’s weiter
Gleich am nächsten Wochenende folgt der nächste ‘feurige’ Auftritt in dr Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena. Am kommenden Sonntag (9. Juli 2023, 16.25 Uhr) kommt mit den Munich Ravens ein weiteres neu gegründetes Team ins Rheinland. Die Münchner waren in der ELF bislang alle andere als Kanonenfutter und überzeugten vor allem mit ihrer Offense. Bei den Barcelona Dragons gewannen die ‘Raben’ 39:15, sogar mit 39:10 schlugen sie die Helvetic Guards. Nur gegen Mitfavorit Tirol Raiders gab es eine 38:59-Niederlage.



Fire fängt trotz vier Siegen wieder mal bei Null an (Rhein Fire/Jürgen Nitsch)
Düsseldorf/Duisburg, 28. Juni 2023 - Nach vier Siegen in den ersten vier Spielen der Saison 2023 der European League of Football (ELF) geht RHEIN FIRE als Favorit in Woche 5. Zumal am Samstag (1. Juli 2023, Kick-Off: 14.30 Uhr) ein Heimspiel ansteht und mit den Helvetic Guards ein im Herbst neu gegründetes und nach vier Spielen noch siegloses Team in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena zu Gast ist. Aber: „Jeder Gegner in der ELF ist ernst zu nehmen, wir fangen jede Woche in der Vorbereitung, im Training und natürlich im Spiel bei Null an“, warnt Cheftrainer Jim Tomsula seine Schützlinge vor jeglichem Anflug von Überheblichkeit: „Es ist wichtig, dass wir konzentriert bleiben und nicht abheben.“

Bei Null anfangen muss vor allem Glenn Toonga, der gegen die Schweizer sein Saisondebüt gibt. Der 28-Jährige, in der Spielzeit 2022 im Trikot der Hamburg Sea Devils der überragende Ballträger der ELF, hat bislang vier Spiele Sperre abgebrummt. Er war im vergangenen Herbst von der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) positiv auf Kokain getestet worden. Da Toonga nachweisen konnte, dass er das Kokain nicht innerhalb des Wettkampfes und nicht zur Leistungssteigerung im Sport gebraucht hat, wurde er von der NADA nur für drei Monate gesperrt und erhielt zudem von der ELF eine Vier-Spiele-Sperre. Während die Hanseaten ihn nicht weiter verpflichten wollten, gibt ihm Fire-Headcoach Tomsula ein Chance zur Bewährung, in der der Engländer auch aktiv Kinder und Jugendliche gegen Drogen- und Doping-Gebrauch sensibilisieren soll.

Während Toonga sein Debüt gibt, wird Fire gegen die ‘Schweizer Garde’ auf zwei wichtige, beim 42:0 in Köln verletzte Akteure verzichten müssen. Für Linebacker Martin Pinter ist die Saison wegen eines Achillessehnenrisses vorzeitig beendet. Wide Receiver Nathaniel Robitaille wird wegen einer beim Zusammenprall mit Centurion Tom Kleinmann (die älteren Fire-Fans werden seinen Vater Ralf noch als Kicker von Frankfurt Galaxy kennen) erlittenen, noch nicht endgültig diagnostizierten Verletzung im Schulterbereich zumindest am Samstag fehlen.

Zehn Tage nach dem Ausfall von Maximilian Eisenhut hat Fire aber einen neuen Punter gefunden. Nils Schauerte hat zuletzt für die Paderborn Dolphins in der GFL gepuntet, erzielte in der laufenden Spielzeit mit 28 Punts 1127 Yards (Schnitt: 40,3) und hat auch vier Fieldgoals und Extrapunkte (7 von 7) gekickt. „Er ist auf uns zugekommen“, betont Timur Beckmann, „Nils ist beruflich jetzt in Düsseldorf tätig und ihm war die zweistündige Fahrt nach Paderborn zu Training und Spiel einfach zu lang. Und durch die bedauerliche Verletzung von Max erhält er jetzt eben die Chance bei uns.“

Muss oder wird Offense Coordinator Andrew Weidinger nach dem Ausfall seines bisher erfolgreichsten Passempfängers und der Option, mit Toonga einen Top-Runningback zu bringen, sein Spielsystem ändern? „Nein, wir wollen sowieso möglichst ausgewogen angreifen, wir waren bisher einfach nur mit dem Pass-Spiel erfolgreicher. Aber gegen die Centurions haben wir im dritten und vierten Quarter schon gesehen, dass auch unser Laufspiel den Gegner dominieren kann“, erklärt Timur Beckmann, bei Fire Director of Player and Personnel und Tight Ends-Coach.

Nicht so breit aufgestellt wie die Gastgeber sind die Helvetic Guards. Gefährlichster Angreifer und bisher beinahe Alleinunterhalter in der Schweizer Offense ist Silas Nacita. Der 29-Jährige hat 111 von 245 Rushing Yards, sogar 363 von 578 Receiving Yards und 33 Pass-Yards, also mehr als die Hälfte des Raumgewinns, sowie alle drei (!) Touchdowns für sein Team erzielt. Das ‘Schweizer Taschenmesser’ der Guards spielt seit 2016 in Europa, war außer bei den Marburg Mercenaries und Frankfurt Universe in der GFL auch bereits in Italien und Österreich erfolgreich. In der Defense der Eidgenossen fällt Tim Hänni besonders auf. Der Schweizer Koloss (1,96 m, 128 kg) spielte 2022 für die Hamburg Sea Devils und wurde nach 41 Tackles und 6,5 Sacks sogar ins All-Star-Team der ELF berufen.