Duisburg, 17. September
2023 - 12 Spiele, 12 Siege. Darunter zwei Siege
gegen den heutigen Gegner. Das ist heute alles
Makulatur. Wer vor fast 10.000 Zuschauer gewinnt,
steht im Finale!
1. Viertel
0:3
Kick off durch den Rhein Fire Kicker Sebastian van
Santen. Und der ist zu kurz. Damit geht es für
die Gäste an der 40 Yard Linie los. 2.
- Galaxy schließt den Angriff mit einem Fieldgoal
ab. "Willi P." schnappt sich das Ei nach dem Kick
und rennt bis in die Endzone. Leider liegt eine
Gelbe Flagge auf dem Rasen. Die Entscheidung geht
gegen das Offense-Team. Das ist wie bei diesen
Abseitsentscheidungen im Fußball, bei denen die
Fahne erst hoch geht, wenn der Ball im Tor liegt.
Galaxy macht es den Hausherren wirklich schwer.
Das 1. Viertel geht nach Frankfurt.
2.
Viertel 14:13
16. - Touchdown! Tim
Sauerland fängt das Ei und schafft es trotz
Ringergriffs eines Gegenspielers in die Endzone.
Kicker van Santen versenkt den Ball zwischen den
Stangen und holt den Extrapunkt. 20.
- Touchdown Galaxy. Janez von Renesse wirft sich mit
dem Spielgerät in die Endzone. Kicker Ryan Rimmler
holt den Extrapunkt. 24. - der Schiedsrichter
verhaspelt sich bei Verkündung der Strafen für die
Gelben Flaggen. Letztendlich heben sie sich auf.
Passt aber irgendwie zum Spiel. Es knirscht im
Getriebe bei Rhein Fire. Vier Minuten sind im 2.
Viertel noch zu gehen. 29. -
Fieldgoal für Galaxy. Frankfurt baut die Führung auf
sechs Punkte aus. Zum Ende der ersten Halbzeit
ist Rhein Fire im Angriff und an der 27 Yard Linie.
51 Sekunden vor der Halbzeitpause fängt
Harlan Kwofie den Pass und landet in der
Endzone. Die erste Entscheidung lautet auf
"incompled". Die Szene muss geprüft werden.Touchdown
oder incomoled pass ist die Frage.
30. - Touchdown! So lautet die
Entscheidung. Und auch der Extrakick landet zwischen
den Pfosten. 7 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff
stehen die Galaxy 12 Yards vor der Endzone.
Fieldgoal Galaxy.
Halbzeit
Ein spannendes und enges Spiel liefern sich
hier Rhein Fire und Frankfurt Galaxy. Die bis dato
ungeschlagenen Rhein Fire liegen im 13. Spiel zum 1.
Mal zur Halbzeit zurück. Können sie das im dritten
und vierten Viertel revidieren? 9.858 Zuschauer
im Duisburger Stadion sind auf die Antwort gespannt.
3. Viertel
14:7
33. - der Fankfurter Nasri Wael greift dem
durchlaufenden Glen Toonga in seine Haarpracht und
zieht ihn daran zu Boden. Ja, es ist laut Regelbuch
nicht verboten, hat mit sportlicher Fairness aus
meiner Sicht aber gar nichts zu tun. Bei mir
stände die Frankfurter 52 jetzt auf der "to do
Liste". 35. - Touchdown für
Rhein Fire! Patrick Pötsch wuchtet
seinen Körper mit dem Ei im Hechtsprung in die
Endzone. Sebastian van Santen
wird beim Kick zum Extrapunkt unterbrochen. Gelbe
Flagge. Der Kickpunkt geht auf die 20 Yard Linie
zurück. Und trotzdem rauscht das Ei durch die
Pfosten.
Die Rhein Fire Fans veranstalten jetzt einen
Höllenlärm. Und stören so auch die
Spielzugbesprechungen der Frankfurter.
38. - Touchdown! Glen Toonga
rennt mittig durch die Galaxy-Reihen und ist nach 46
Yards in der Endzone angekommen. Und auch der
vierte Kick zum Extrapunkt sitzt. Jetzt stimmt
die Richtung für die Hausherren. 43.
- Touchdown. Galaxy bleibt dran. Samuel Shannon
läuft in die Endzone, Ryan Rimmler verwandelt den
Kick zum Extrapunkt.
4. Viertel
14:0 48. -
Glen Toonga wird wieder durch "am Haar reissen"
gestoppt. Dieses Mal ist es Daniel Josiah, der zu
unfairen, aber nicht verbotenen, Mitteln greift.
49. - Touchdown Rhein Fire!
Jannik Lörcks fängt den Pass von
Quarterback Jadrian Clark und fliegt in die Endzone.
Fünfter Kick, fünfter Extrapunkt durch
Sebastian van Santen. Rhein Fire hält
Galaxy auf Distanz. Fast acht Minuten vor dem
Schlusspfiff stoppt Fire den Galaxy Angriff und hat
jetzt die eigene Offense auf dem Platz.
57. - Touchdown! Sergej Kendus
besiegelt mit seinem Touchdown den Finaleinzug von
Rhein Fire!
Und auch der sechste Kick zum Extrapunkt sitzt.
"Finale, oh ho" schallt es durch das Stadion.
Schluss. Das war der dritte
Streich! Nach der Pause drehte Rhein Fire auf, ließ
Galaxy auch im dritten Spiel nicht zum Sieg kommen
und steht, verdientermaßen, am nächsten Sonntag
gegen die Stuttgart Surge im Finale!
Zwei Spiele, zwei Siege - jetzt soll im Halbfinale
(17.9., 14:15) der dritte Streich gegen Galaxy
folgen Düsseldorf/Duisburg, 15.
September 2023 - 33:9 und 48:38 lauten in dieser
Saison die Ergebnisse der Spiele zwischen Rhein Fire
und den Frankfurt Galaxy. Man darf sagen, dass der
Punkteabstand bei den beiden Siegen der
ungeschlagenen Rhein Fire Mannschaft kürzer geworden
ist.
Jetzt treffen die beiden Teams zum
dritten Mal aufeinander. Am Sonntag, 17.9.2023, Kick
off ist um 14:15 Uhr, im Halbfinale der European
League of Football in der Duisburger
'schauinsland-reisen-Arena'. Natürlich wird das
Kribbeln, die Vorfreude der Fans, der Spieler und
der Coaches immer stärker, je näher der Tag heran
rückt.
Bis vier Tage vor dem Kick-off (14.15 Uhr) waren
bereits mehr als 8.500 Tickets verkauft. Das ist für
Fire nicht nur das wichtigste Spiel in der
(zugegebenermaßen noch recht überschaubaren)
Historie der ELF. Sondern bereits das dritte
‚Deutschland-Derby‘ (wie die Duelle der Rheinländer
mit den Hessen schon zwischen 1995 und 2007 in der
NFL Europe betitelt wurden) in diesem Jahr.
Aller guten Dinge sind drei, behauptet der Volksmund
bereits seit dem frühen Mittelalter unter Bezug auf
die damals üblichen drei Gerichtsversammlungen pro
Jahr. Hingegen behauptet eine Coaches-Weisheit seit
der (nicht ganz so lange vergangenen)
Football-Urzeit: Nichts ist schwerer als dreimal in
einem Jahr gegen einen Gegner zu gewinnen. Was
zutrifft werden die Football-Fans am Sonntagabend
genauer beurteilen können.
Das zweite Team
des ELF-Endspiels, das genau eine Woche später (24.
September 2023) ebenfalls in Duisburg ausgetragen
wird, wird bereits am Samstag ermittelt, wenn
Stuttgart Surge zu den Vienna Vikings reist.
„Vor allem eine Kopfsache“ Was
macht die besondere Schwierigkeit aus, einen Gegner
dreimal in einer Saison zu besiegen?
„Es ist vor allem eine Kopfsache“, erläutert Jim
Tomsula. „Beide Mannschaften haben sich bereits
zweimal intensiv auf den anderen vorbereitet, kennen
ganz genau die Stärken und mögliche Schwächen des
anderen. Auch über die Kräfteverhältnisse, wer
seinem Gegenspieler oder einem Mannschaftsteil über-
oder unterlegen ist, wissen die Coaches und Spieler
genauestens Bescheid“, sagt der Fire-Cheftrainer.
„Für das Team, das zweimal gewonnen hat, ist die
Gefahr groß, diese Siege als selbstverständlich
einzustufen. Und dann gehst du nicht mit letzter
Konsequenz zur Sache. Das können wir uns gegen ein
absolutes Top-Team wie die Galaxy aber nicht
leisten. Die sind nach zwei Niederlagen gegen uns
sowieso super-motiviert und geben alles, was sie
haben.“
Diese Einstellung, als Team bis zum
Abpfiff mit hundertprozentigem Einsatz zu fighten,
haben Tomsula und seine Coaches Crew ihren
Schützlingen diese Woche noch einmal intensiv
nähergebracht. Auch ein zweistündiger Landregen
bremste den Einsatz bei der Übungseinheit am
Dienstag nicht: „Ich habe immer kontrolliert, wie
weit die Blitze noch entfernt sind“, schmunzelte
Tomsula, „vom Wetter lassen wir uns nicht
aufhalten.“
Mit Überraschungen die
Galaxy-Defense knacken Schon vor dem
zweiten diesjährigen Aufeinandertreffen der beiden
Rivalen vor genau zwei Wochen zuvor hatte Fires
Offense Coordinator Andrew Weidinger gewarnt, dass
auf seine Angreifer „die wohl härteste Abwehr, gegen
die wir bisher antreten mussten“ warte.
Mit einer ausgewogenen Mischung aus explosivem
Pass-Spiel für 245 Yards Raumgewinn – samt drei
Touchdown-Pässen von Jadrian Clarke zu Harlan Kwofie
– und insgesamt 230 Rushing Yards – inklusive dreier
Touchdown-Läufe von Glenn Toonga – wurde das
galaktische Defense-Bollwerk geknackt. „Aber wir
haben zwei Spielzüge zeigen müssen, die wir uns
eigentlich noch aufsparen wollten“, erklärt
Weidinger, der von der Liga als einer von drei
Kandidaten als Assistenz-Coach des Jahres nominiert
wurde: „Um die Galaxy-Dee zu knacken, müssen wir uns
daher noch ein paar weitere Überraschungen einfallen
lassen.“
Keine Überraschungen will die
Fire-Defensive erleben, die in Frankfurt 38 Punkte
kassierte – mehr als je zuvor in dieser Spielzeit.
Was sicherlich – zumindest auch – daran lag, dass
vor zwei Wochen ein Dutzend der rheinischen Recken
an einer Sommergrippe laborierte. „Wir haben vier
plays kassiert, die uns normalerweise und bis dahin
das ganze Jahr noch nicht passiert sind“, weiß Jörg
Mackenthun. Aber der Defensive Backs Coach ist
sicher: „Diese Fehler werden uns nicht noch einmal
unterlaufen.“ Schließlich will das gesamte Rhein
Fire-Team um die Chance kämpfen, eine Woche später
die Saison krönen zu können.
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