MSV verspielt Führung, Hansa dreht
das Spiel Duisburg,
19. September 2020 - Endlich wieder Fußball vor Zuschauern.
Immerhin 7.500 sind es im Ostsee-Stadion. Leider (fast) nur
Fans der Gastgeber, denn Auswärtsfans sind entsprechend der
'Corona-Hygiene-Verordnung' nicht zugelassen.
Dementsprechend Pfiffe gegen Duisburg und den Ex-Rostocker
Mirnes Pepic im Zebratrikot, Applaus für die Rostocker,
selbst beim "Ball aufpumpen".
Abstandsregel und Maskenpflicht, so die Medien im Osten,
wurden größtenteils eingehalten
Die Zuschauer bekamen
zwei grundverschiedene Halbzeiten zu sehen. Duisburg hatte
die stürmische Anfangsviertelstunde der Hausherren nicht nur
schadlos überstanden, sie hatten nach acht Minuten durch den
Ex-Rostocker Mirnes Pepic die Riesenchance in Führung zu
gehen. Leider "streichelte" er den Ball nur mit den Stollen.
In der 32. Minute scheiterten Pepic und Vermeij binnen
Sekunden an der vielbeinigen Rostocker Abwehr, erst Lukas
Scepanik fand die Lücke und erzielte die Duisburger Führung.
So ging es in die Kabinen.
MSV-Sportdirektor
'Ivo' Grlic in der Halbzeitpause: "Auf beiden
Seiten wurden Fehler gemacht, eigentlich musste Pepic schon
das Tor machen. Die hochkarätigen Chancen waren von uns."
Die Kabine verließen die Duisburger zwar zu Beginn der
zweiten Halbzeit, nahmen aber am Spiel nicht mehr aktiv
statt. Rostock dominierte die zweiten 45 Minuten von
Beginn an, es war fast, als wartete der MSV auf den
Ausgleichstreffer. Der fiel prompt nach einer Ecke in der
56. Minute.
Eine Ecke, die keine war, denn der Rostocker hatte den Ball
zuletzt berührt. Neun Minute später schloss Breier einen
Konter mit dem Rostocker Führungstreffer ab. Gembalies hatte
ihn noch eingeholt, konnte ihn aber nicht am Abschluss
hindern.
Eine Viertelstunde vor Schluss machte Breier
den Sack mit seinem zweiten Treffer zu. Fünf Minuten
später verpasste Ahmet Engin die Chance, den MSV doch noch
mal im Spiel anzumelden. Von Vincent Vermeij herrlich
angespielt, schoss Engin aus 11 Metern freistehend den
Rostocker Schlussmann an. Das war die letzte Chance, doch
wieder ins Spiel zu kommen.
Auf der Leistung der
ersten Halbzeit kann man aufbauen, mit der fehlenden
Leistungen der zweiten 45 Minuten wird man in den
Aufstiegskampf nicht eingreifen können. Da wartet noch eine
Menge Arbeit auf Torsten Lieberknecht.
Leo
Weinkauf: "Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben
den Kampf, auch gegen die Kulisse, angenommen und sind auch
in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns
dumme Tore gefangen. Die erste Halbzeit nehme ich mit, an
der zweiten müssen wir im nächsten Spiel was ändern."
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht: "Die
1. Halbzeit haben wir gut begonnen. Wir haben das 1:0
erzielt, dann aber auch verpasst unseren Konter zu Ende zu
fahren und das zweite Tor nachzulegen. In der zweiten
Halbzeit haben wir nicht ins Spiel gefunden, haben nicht die
richtigen Mittel gefunden, uns aus dem Druck zu befreien.
Rostock hat verdient gewonnen."
Ohne den Kapitän nach Rostock -
Lieberknecht machte 'den Favre'
Duisburg, 18.
September 2020 - "Stoppel fühlt sich besser als in den
vergangenen Tagen, die Blutwerte aber sind immer noch
schlecht", so MSV-Trainer Torsten Lieberknecht zu Beginn der
Video-Pressekonferenz vor dem Spiel in Rostock. Die
Untersuchungen werden fortgesetzt, das absolute Sportverbot
bleibt für Moritz Stoppelkamp, der seit Mittwoch wieder zu
Hause weilt, bestehen. Mittlerweile wird neben einer
Corona-Infektion auch 'Pfeiffrisches Drüsenfieber'
ausgeschlossen.
Sabanci und Bitter
Lichtblicke gibt es bei Cem Sabanci, der endlich einen
Nach-Operationstermin für den erlittenen, zweiten
Kreuzbandriss bekommen hat, und auch Joshua Bitter, der
Mitte nächster Woche wieder ins Mannschaftstraining
einsteigen kann.
Alle anderen Spieler kann Torsten
Lieberknecht in seine Systemüberlegungen für das erste
Ligaspiel einbeziehen. Rostock zählt, wie auch Duisburg,
zu den Kandidaten, die um den Aufstieg mitspielen können.
Von daher wird dieses Spiel bereits für beide Mannschaften
richtungsweisend sein, erschwerend kommt hinzu, dass Hansa
von 7.500 Fans unterstützt wird, während Duisburger Fans,
aufgrund der 'Corona-Hygiene-Verordnung', nicht zugelassen
sind.
Lieberknecht macht 'den Favre'
In seine Karte ließ sich Trainer Lieberknecht dieses Mal gar
nicht schauen und verwies auf die Aussagen des BVB-Trainers
Lucien Favre, der schlicht zu seinen personellen
Überlegungen nichts sagt.
Ich würde zur Zeit folgende
Startaufstellung erwarten: Weinkauf - Sauer, Gembalies,
Schmidt, Sicker - Kamavuaka, Jansen - Engin, Pepic,
Krempicki - Vermeij
Samstag, 19.09.2020, ab 14 Uhr,
wissen wir mehr.
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