Duisburg, 31.
Januar 2021 - Von zahlreichen MSV-Fans in und an ihren Autos
wurde die Mannschaft bei ihrer Ankunft am Stadion empfangen
und während des Spiels durch lautstarkes Hupen unterstützt.
Das kam bei den Spielern an. Auch wenn die Gäste von der
Ostsee in der ersten Viertelstunde die agilere, die
spielbestimmende Mannschaft war und Leo Weinkauf schon in
der vierten Minute mit einer Fußabwehr am rechten Pfosten
einen Schuss entschärfen musste.
Der erste
vielversprechende Angriff der Zebras lief über Julian
Hettwer, der den Überblick behielt und Ahmet Engin den Ball
in den Lauf spielte. Leider ließ Engin den Ball abprallen,
sodass Torhüter Raeder zugreifen konnte. In der 26.
Minute klärte Lübeck eine Hereingabe von Engin nach
halblinks und Arne Sicker jagte das Leder aus vollem Lauf
flach diagonal ins rechte Eck. Der Tabellenletzte führte
gegen den Vorletzten und hatte damit virtuell die 'Rote
Laterne' an seinen Gegner abgegeben.
Fünf Minute
später setzte der 17-jährige Hettwer den Ball schon fast
artistisch knapp neben den rechten Pfosten ins Toraus.
Mit dem Pausenpfiff erzielte Dominik Schmidt in der
dritten Minute der Nachspielzeit nach einer Stoppelkamp-Ecke
das 2:0. Ein richtig guter Zeitpunkt für die Zebras.
Mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit ertönten auch wieder
die zahlreichen Autohupen vor dem Stadion, die sich fast wie
' Vuvuzela' anhörten. Lübeck drückte und eröffnete dem
MSV Kontermöglichkeiten, die aber wieder nicht erfolgreich
zu Ende gespielt wurden. Nach 54 Minuten hatte Schmidt
Glück, dass Schiedsrichter Stegemann sein Gestochere um den
Ball nicht als Foul wertete und auf den Elfmeterpunkt
zeigte. Da hatten die Zebras auch mal das vielbeschworene
Spielglück.
In der 74. Minute zeigten Engin und
'Rico' Palacios, dass es doch geht. Stoppelkamp schickte
Engin über die linke Seite nach vorne, er brachte den Ball
auf den zweiten Pfosten, wo der mitgelaufene 'Rico' Palacios
keine Mühe hatte, frei vor Raeder das Leder zum dritten
Duisburger Tore zu versenken.
Zu diesem Zeitpunkte
hatte der MSV virtuell den 18. Tabellenplatz erreicht. Denn
trotz der meisten Gegentreffer, 37 an der Zahl, haben die
Zebras auch 27 erzielt. Sieben Minuten vor dem regulären
Ende fiel der MSV wieder auf Platz 19 zurück, weil Lübeck
zum 1:3 traf.
Zwei Minuten später blieb Julian
Hettwer mit einem Muskelkrampf im linken Bein liegen und
musste behandelt werden. Trotzdem ließ ihn Uwe Schubert auf
dem Platz. Er sieht aus wie ein netter, freundlicher "Opa",
ist aber schon ein 'harter Hund'.
Und fast hätte
Hettwer sogar das vierte Duisburger Tor erzielt, als Arne
Sicker die linke Seite aus der eigenen Hälfte überlief, den
Ball vor das Tor brachte und Julian Hettwer, der
mitgesprintet war, am rechten Pfosten den Ball nur ganz
knapp verpasste. Und wieder musste er behandelt werden.
Begleitet von den zahlreichen 'Vuvuzela-Hupen' der Fans
vor dem Stadion konnte der MSV im dritten Anlauf das erste
Sechs-Punkte-Spiel erfolgreich beenden und die 'Rote
Laterne' an die Gäste von der Ostsee weiterreichen.
'Men of the Match' sind für mich Torschütze
Arne Sicker und der 17-jährige Julian Hettwer, der in diesem
Spiel wirklich alles in die Waagschale geworfen hat! Ab in
die Eistonne und vor dem Spiel in Saarbrücken, Montag,
8.2.2021, 19 Uhr, wieder frisch heraus holen.
Neuer Trainer aus den eigenen Reihen
Vielleicht sollten Ingo Wald und 'Ivo' Grlic Uwe Schubert in
ihren Überlegungen zum neuen Trainer berücksichtigen. Er
scheint gerade für den Abstiegskampf in der dritten Liga der
richtige Mann zu sein, seine Ansprache und
Vier-Augen-Gespräche scheinen doch bereits erste Früchte
getragen zu haben. Bevor man, sollte die erste und zweite
Wahl tatsächlich bereits abgewunken zu haben, auf eine
dritte Wahl zurückgreift, sollte man auf die eigenen Leute
bauen.
Mit Engin Vural, U-19 Trainer beim MSV,
verfügt man über einen lizensierten Fußballlehrer, der damit
die Voraussetzungen auch für den Profibereich erfüllt. Ihn
könnte man Uwe Schubert an die Seite stellen und so die
Bedingungen erfüllen. Ist das denn keine Überlegung wert,
'Ivo'?
MSV-Torschütze Dominik
Schmidt: "Wir wussten, dass es heute ein hartes
Stück Arbeit wird. Die Fans, wir haben sie das ganze Spiel
über gehört, haben uns unterstützt und wir waren nach dem
letzten Spiel in der Bringschuld. Das haben wir heute
umgesetzt."
VfB-Trainer Rolf Landerl:
"Wir finden gut ins Spiel, gegen einen Gegner, der tief
steht und uns an der Mittellinie erwartet. Wir haben
gefällig mitgespielt, waren aber nicht zwingend genug. Mit
der ersten Duisburger Chance fällt das 1:0, mit dem
Halbzeitpfiff das zweite Tor. In der zweiten Halbzeit haben
wir dann Abstiegskampf gezeigt, haben einige gute Chancen
herausgespielt. Dann fangen wir uns einen Konter und kommen
nur noch zum Anschlusstreffer. Erwähnen muss ich noch die
Fehlentscheidung, als der Schiedsrichter keinen Elfmeter für
uns pfeift."
MSV-Trainer Uwe Schubert:
"Es war nicht einfach, die Mannschaft nach den letzten Tagen
auf das Spiel vorzubereiten. Da war reichlich Druck auf dem
Kessel. Es war das erwartete Spiel. Wir hatten eine
Mannschaft auf dem Platz die alles gegeben hat. Die ersten
zehn Minuten war Lübeck mit einer guten Chance dabei, bis zu
Halbzeit lagen wir aber dann vorne und standen dann auch
besser. Nach dem 3:0 musst du das Spiel ruhiger nach Hause
spielen. So brachte der Anschlusstreffer noch einmal für
Unruhe. Unterm Strich haben wir jetzt 21 Punkte und zu den
Mannschaften mit 21 Punkten aufgeschlossen. Das war meine
Aufgabe und die der Mannschaft. Die haben wir erfüllt."
Duisburg, 29.
Januar 2021 - Mit diesem Satz verabschiedete sich
MSV-Interimstrainer Uwe Schubert aus der kurzen
Video-Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Lübeck. Und
brachte seine Mission auf den Punkt.
Im dritten Drei-Punkte-Spiel muss endlich ein Dreier her,
wenn man nicht schon 16 Spieltage vor Saisonende den
Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze verlieren will.
Max Jansen ist wieder im Mannschaftstraining, vielleicht
reicht es für einen Platz auf der Ersatzbank. Man
darf gespannt sein, ob MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp weiter
eigensinnig agiert oder jetzt wieder mannschaftsdienlicher
spielt und auch seine Flügelmänner für den gemeinsamen
Erfolg mitnimmt. Sonntag, 31. Januar 2021, so gegen
14:45 Uhr kennen wir die Antwort.
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