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Trainer Dotchev korrigiert seine Fehler und fordert Reaktion der Mannschaft - Hettwer zum MRT
  Hallescher FC - MSV Duisburg   1:1  (1:0)
Bouhaddouz trifft, Kamavuaka sieht  Gelb-Rot - Verdienter Punktgewinn im 180. Drittligaspiel
Jochem Knörzer

Duisburg, 16. März 2021 - MSV-Trainer Pavel Dotchev fing, wie bereits in der Pressekonferenz vor dem Spiel angekündigt, mit Wilson Kamavuaka und Ahmet Engin an. Dazu durfte sich Sinan Karweina auf der verwaisten Position von 'Rico' Palacios versuchen, Schmidt kam überraschend für Gembalies in die Abwehr.

Es war ein Drittligaspiel, das den Tabellenplätzen beider Mannschaften geschuldet war. Mit Zweikämpfen, Fehlpässen und langen Schlägen in die gegnerische Hälfte. So blieb es bis zum Schlusspfiff.

Mit der ersten Torchance, die aus dem wohlbekannten 'Nichts' kam, gingen die Gäste in der 33. Minute in Führung.
Die Innenverteidigung behielt Boyd im Auge, der ließ den Ball durch und Shcherbakovski erzielt frei aus sechs Metern sein erstes Drittligator. Auch die zweite Torchance des Spiels hatte Halle, doch Boyds Schuss aus der Drehung hielt MSV-Torhüter Leo Weinkauf kurz vor der Pause.

In der 52. Minute hatte MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp seine beste Szene des Spiels, als er seinen Gegenspieler am linken Strafraumrand stehen ließ, den Ball  von der Grundlinie zurück auf Bouhaddouz legte, der das Leder aus der Drehung diagonal ins rechte Toreck schoss.


Fünf Minute später wieder Boyd, der am langen Bein von Weinkauf scheiterte.
Für Stoppelkamp, der wieder deutlich unter seinen Möglichkeiten blieb, war in der 74. Minute Schluss, für ihn kam Leroy Mickels.

In der 81. Minute musste dann Wilson Kamavuaka frühzeitig mit Gelb-Rot vom Platz. Er war zwar hart gegen Nietfeld eingestiegen, der aber ließ sich schreiend fallen und provozierte so die zweite Gelbe Karte für den Duisburger Mittelfeldspieler. Schiedsrichter Benen zeigte hier keine Linie, in der ersten Halbzeit war er gleich gegen zwei Hallensern großzügiger und zeigte bei härterem Einsteigen keine Gelbe Karte.

Die letzten Minuten musste Duisburg in Unterzahl standhalten.
Vier Minuten vor dem regulären Schluss scheiterte der eingewechselte Ademi in aussichtsreicher Position an zwei Grätschen am Tor der Gastgeber.

In der 90. Minute prasselte es dann Gelbe Karten für die Zebras. Frey sah nach hartem Körpereinsatz Gelb, Schmidt wegen Meckerns und Trainer Dotchev weil er sich über diese Entscheidungen beschwerte.
Von Fingerspitzengefühl und Gleichbehandlung hat der Schiedsrichter aus dem Norden wohl noch nichts gehört.

Gute Schiedsrichter sind in Deutschland mittlerweile eine Rarität.

Mit der letzten Aktion in der vierten Minute der Nachspielzeit hatte Volkmer sogar nach einer Ecke die Chance, das Siegtor zu köpfen, stattdessen ging der Ball knapp über den Querbalken.

Danach war Schluss.
Unterm Strich hat der MSV im 250. Spiel von Ahmet Engin für die Zebras einen Punkt gewonnen, wenn auch ganz am Ende selbst in Unterzahl ein Dreier drin war. Wenn man untern steht, fehlt einem dafür auch das Quäntchen Glück.

Ohne Kamavuaka und Volkmer geht es am Samstag gegen Türkgücü. Krempicki und Gembalies sollten dafür bereitstehen.


Dominik Volkmer: "Wir wollten hier drei Punkte mitnehmen. Wir haben heute kein schlechtes Spiel gemacht, waren die drückendere Mannschaft. Beim Gegentor stand ich zu weit vom Mann. In der zweiten Halbzeit haben wir den Ausgleich gemacht und waren am Drücker. Ich ärgere mich über die Gelbe Karte, es war mein erstes Foul und über den Kopfball in der letzten Sekunde. Den musste ich rein machen."


MSV-Trainer Pavel Dotchev: "Das Ergebnis ärgert mich, weil mehr drin war. Die Mannschaft heute gut gekämpft, hat es aber nicht geschafft, sich zu belohnen. Das frühe Pressen hat mich gefreut. Aus dem Nichts fällt das 1:0. Dann hat die Mannschaft es aber gut gemacht."
Zur Gelben Karte: "Ich bin bekannt, dass ich ab und zu mal eine Gelbe Karte bekomme. Ich habe nach dem Spiel mit dem Schiedsrichter gesprochen, ich habe niemanden beleidigt, nur laut geschrien. Ich habe vorher eine Foul gegen uns gesehen, das ist nicht geahndet worden."



Duisburg, 15. März 2021 - Pavel Dotchev hat wohl aufgrund der zeitnahen Vergangenheit bei Viktoria Köln einfach ein wenig zu viel vor dem Samstagsspiel gegrübelt. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Wechsel in der Aufstellung ein Fehlgriff waren. Insbesondere die Herausnahme von Wilson Kamavuaka und Ahmet Engin bedauerte MSV-Coach Pavel Dotchev in der Pressekonferenz vor dem Nachholspiel in Halle am morgigen Dienstag, 19 Uhr.

Beide werden in Halle in der Startelf stehen.

Da wird sich wohl auch Max Sauer wiederfinden, der trotz seiner guten Leistung im Spiel gegen 1860 seinen Platz aufgrund seiner Körpergröße räumen musste. Dotchev: "Ich wollte noch einen Spieler, der gegen die Kopfball-starken Kölner gegenhalten konnte." Bitter überragt Max Sauer immerhin um 8 Zentimeter.

Hettwer zum MRT
Neben den Langzeitverletzten ist auch, wie wir bereits in dem Vorbericht zum Spiel bei der Viktoria mitgeteilt hatten, Julian Hettwer nach einem Zusammenprall im Training mit Mirnes Pepic ausgefallen. Erst war es das Sprunggelenk, dann machte die Wade zu und der Muskel zu. Weil beim Lauftraining immer wieder das Sprunggelenk schmerzte, geht es heute zum MRT (Magnetresonanztomographie oder Kernspintomographie). Drücken wir dem Jungstürmer die Daumen, denn gerade jetzt, nach dem Ausfall von Palacios, könnte er die Alternative sein.

MSV-Trainer Pavel Dotchev erwartet morgen eine Reaktion der Mannschaft: "Wir müssen trotzdem mit Selbstvertrauen in das Spiel gehen und auf bereits vorhandene Mechanismen zurückgreifen. Wir sind schon mal nach einer Niederlage zurückgekommen."