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Punktesammeln auch in Wiesbaden? Zebras wollen aus Hessen Zählbares mitbringen
   SV Wehen Wiesbaden - MSV Duisburg   0:3 (0:0)
Manchmal werden Wünsche wahr! Wichtiger Dreier in Wiesbaden - Kamavuaka gegen Dresden gesperrt
Jochem Knörzer

Wehen/Duisburg, 25. April 2021 - Das Spiel begann bei Sonnenschein und zweistelligen Temperaturen fast mit einem Paukenschlag. Max Sauer verlor den Ball in der ersten Minute vor dem eigenen Strafraum, Wiesbaden drang in den Strafraum ein, verpasste aber den Abschluss. Letztendlich kam ein Heber auf das Tor, Leo Weinkauf hob den Ball über den Querbalken zur ersten Ecke des Spiels.
Nach 36 Minuten sah Wilson Kamavuaka Gelb. Es war seine zehnte, sodass er in Dresden aussetzen muss. Wobei aus meiner Sicht auch Aziz Bouhaddouz an dem Foulspiel in Höhe der Mittellinie beteiligt war.

Eine Minute später ein schneller Angriff der Duisburger über Leroy Mickels, der von rechts in den Strafraum zog, den Ball nach innen legte, wo Connor Krempicki mitgelaufen war und den Ball auf das Tor brachte. Wehens Torhüter Boss konnte  das Leder tatsächlich noch mit ganzem Körpereinsatz abwehren.
Das war die zweite Torchance in dieser Partie, dieses Mal für den MSV.

Zum Ende wurde es vor einer Ecke für Duisburg noch einmal hektisch. Schiedsrichter Hanslbauer, der eine gute Leistung ablieferte, schnappte sich Kamavuaka und einen Wiesbadener und sagte beiden deutliche Worte.

Es war ein Spiel auf Augenhöhe zwischen dem Tabellensechsten und dem Tabellenvierzehnten. Das torlose Unentschieden zur Halbzeit spiegelte es auch wider.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Aziz Bouhaddouz tauchte, nach Doppelpass mit Connor Krempicki, in halblinker Position vor Torhüter Boss auf und schoss den Ball zur Duisburger Führung ins rechte Eck. Eine Führung, die nicht wirklich in Gefahr geriet.

20 Minuten später erhöhte Wilson Kamavuaka auf 2:0.
Stoppelkamp hatte den Ball an der linken Außenlinie mit der Hacke Connor Krempicki in den Lauf gelegt. Der Duisburger Mittelfeldspieler lief in den Strafraum, legte das Leder quer, der Ball landete in der zweiten Station bei Stoppelkamp, der aus zentraler Position flach ins rechte Eck schoss. Torhüter Boss war unten, konnte die Kugel aber nur abwehren, nicht halten, ...

... sodass Wilson Kamavuaka abstauben konnte und zur 2:0-Führung einschoss.

Sechs Minuten später erhöhte Moritz Stoppelkamp, der nach Doppelpass mit Vincent Vermeij frei vor Torhüter Boss stand,
auf 3:0, indem er den Ball ins kurze, linke, Eck nagelte.

Man schrieb die 72. Minute. In der Video-Pressekonferenz vor diesem Spiel hatte sich MSV-Trainer Pavel Dotchev noch einen ruhigen 3:0-Sieg gewünscht. Selbst den Zeitpunkt des dritten Tores hatte er mit "in der 75. Minute" fast genau datiert.

Manchmal werden Wünsche doch wahr!

Der MSV Duisburg nahm verdient einen Dreier aus Wiesbaden mit und hat die passende Antwort auf die Siege der unmittelbaren Tabellennachbarn am Samstag gegeben.

Am Dienstag geht es mit den Bussen nach Dresden, wo am Mittwochabend das Nachholspiel gegen Dynamo steigt.
Der MSV hat, wie Pavel Dotchev am Ende der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Wiesbaden so treffend feststellte, noch nichts erreicht und wird gut daran tun, die notwendigen Punkte schnellstmöglich zu holen.
Vielleicht schon am Mittwochabend in Dresden.

MSV-Trainer Pavel Dotchev: "Wenn man die 90 Minuten betrachtet, geht der Sieg in Ordnung. Für uns war es brutal wichtig, heute zu punkten, nachdem die anderen Mannschaften gestern gepunktet haben. Wir haben es geschafft, in der ersten Halbzeit kein Tor zu bekommen und einige Dinge gerade zu rücken. Dann machen wir sofort in der zweiten Halbzeit das 1:0 und spielen das 2:0 und auch 3:0 schön heraus. Wir werden uns nicht zurück lehnen und weiter arbeiten."

Wehen-Trainer Rüdiger Rehm: "Es war ein verdienter Sieg, über die 90. Minuten gesehen. Wir mussten viel umstellen. Das ist nicht unser Jahr, das muss man so sagen. Die Jungs haben versucht, alles rauszuholen. Das hat nicht geklappt. Uns fehlt es an Effektivität, an dem letzten Pass. Der Nackenschlag unmittelbar nach der Halbzeit hat uns durchgerüttelt. Das habe ich bei meinen Spielern gesehen."



Duisburg, 24. April 2021 - "Ich wünsche mir mal ein Spiel, in dem wir in der ersten Halbzeit in Führung gehen, kurz vor der Pause das 2:0 erzielen und so in der 70. Minute das 3:0 vorlegen. Um einfach mal in Ruhe noch etwas ausprobieren zu können und das Spielende zu genießen", so der schon fromme Wunsch von MSV-Trainer Pavel Dotchev.

Das letzte Spiel gegen Kaiserslautern war da glatt das Gegenteil. Pavel Dotchev musste auf der Tribüne Platz nehmen, "Ich kann das Spiel besser von der Seitenlinie aus lesen, als von der Tribüne", und sah eine Duisburger Mannschaft, die "schlecht in das Spiel fand, nicht in die Zweikämpfe gekommen ist und erst nach 30 Minuten Zugriff auf das Spiel bekommen hat".
"Das 0:1 fiel zu einfach, der Pass vor das Tor durfte so gar nicht kommen, als Innenverteidiger musst du am und vor dem Stürmer stehen. Dem 1:2 ging ein Foul gegen Leo (Torhüter Weinkauf) voraus. Ich habe mir diese Szene oft angesehen,  Huth hat unseren Torwart aktiv gehindert", so Dotchev weiter.

Ob die Mannschaft auch in Wiesbaden erst anfängt zu spielen, wenn sie hinten liegt, wird sich am Sonntag, ab 14 Uhr, zeigen. Dotchev: "Erst wenn sie nichts mehr zu verlieren hat, ruft die Mannschaft ihre Qualitäten, die sie hat, ab und fängt an, zu spielen. Das versuchen wir zu ändern."

Für Stefan Velkov und 'Rico' Palacios, die beide wieder im Training stehen, kommt das Spiel am morgigen Sonntag wohl noch zu früh. "Aber", so Pavel Dotchev, "Vincent Vermeij macht weiter gute Fortschritte, kommt immer besser in Tritt."

Im Hintergrund laufen bereits die Vorbereitungen für die neue Saison, auch wenn der Klassenerhalt absolute Priorität hat.
Dotchev: "Erste Ansprechpartner sind unsere Spieler."

Im Hinspiel gelang dem MSV mit einem 4:1 der erste Heimsieg, dem weitere folgten. Es gibt schlechtere Vorzeichen für das morgige Spiel in Wiesbaden.