Duisburg, 26.
November 2021 - Drei Grad und Regen sorgten für einen Rasen,
der tief und für viele Rutschpartien prädestiniert war. Wach
waren in den ersten Minuten nur die Mannheimer. Schnatterer
sorgte schon in der fünften Minute für die frühe
Gästeführung, Costly legte 14 Minuten später noch einen
drauf. Die ersten 20 Minuten des Spiels hatten die
Zebras verschlafen. Der Lattentreffer von Stoppelkamp in der
21. Minute weckte die Duisburger, Bouhaddouz, der in
der 26. Minute den Anschlusstreffer erzielte, musste in der
45. Minute auch den Ausgleich machen, scheiterte aber an den
Fingerspitzen von Torwart Königsmann. Nach sechs Minuten
Nachspielzeit endete die erste Halbzeit.
Und die
zweite Halbzeit sah weiterhin ein intensives und schnelles
Drittligaspiel. Nach einem über Schnatterer, der den Ball
quer in den Duisburger Strafraum legte, war Martinovic
völlig frei, aber Leo Weinkauf legte sich in den Weg und
verhinderte den frühzeitigen KO. Auf der anderen Seite
rutschte Ademi im Zweikampf im Strafraum weg, Schiedsrichter
Alt ließ zu Recht weiterspielen.
Da aber darf man auch mal auf den Elfmeterpunkt zeigen.
Viel Einsatz an der Seitenlinie und ...
... auch auf dem Rasen half auch nicht.
In der 59.
Minute nahm MSV-Trainer Hagen Schmidt die beiden gelb-rot
gefährdeten Feltscher und Kwadwo aus dem Spiel und brachte
Brettschneider und Hettwer. Nach 66 Minuten tauchte
Brettschneider in halblinker Position am Mannheimer
Strafraum auf und ab, den Schuss konnte Torwart Königsmann
wieder zur Ecke retten. Neun Minuten vor dem regulären
Ende zog Martinovic aus zentraler Position aus 16 Metern ab,
das Leder schlug, unhaltbar für Weinkauf, knapp neben dem
linken Pfosten ein. Der MSV verlor in den nächsten Minuten
jeden Ball, fing sich aber wieder und setzte nach.
'Immer alles geben'
Zählbares kam aber nicht mehr dabei heraus.
'Not amused': Zeugwart-Urgestein Peter Lindner Nach 20
verschlafenen Minuten zeigte der MSV ein gutes Spiel, wieder
ein gutes Spiel. Und wieder standen die Zebras nach dem
Schlusspfiff ohne Punkte da. Die 20 Minuten konnten nicht
mehr aufgeholt werden.
Klartext von
MSV-Torschütze Aziz Bouhaddouz: "Wir haben
in den 20 Minuten ganz klar geschlafen. Wir haben den Kampf
nicht angenommen, das ist viel zu wenig. Woche zu Woche ist
es immer das Gleiche, die gleiche Scheiße jedes Mal. Und das
geht mir auch langsam auf den Keks, wenn man das jedes Mal
anspricht. Das ist schon sehr sehr bitter, so kann man nicht
auftreten, an einem Freitagabend. So schlimm war das noch
nie in einem Spiel für mich. Ich habe mich heute extrem
aufgeregt. Es sind individuelle Fehler, es sind
Kleinigkeiten, die nicht passen. Und die werden, das hat man
heute auch wieder gesehen, brutal bestraft. Ob Qualität oder
Mentalität, da muss alles auf den Prüfstand!"
MSV-Trainer Hagen Schmidt: "Wir haben
komplett die ersten 20 Minuten verschlafen. Denen sind wir
das ganze Spiel hinterher gelaufen. Irgendwann ist Schluss
mit reden, da müssen Taten folgen. Die Dinge, die passiert
sind, haben wir alle angesprochen und fordern wir auch
ständig im Training ein. Da wird das auch soweit umgesetzt,
aber Wettkampf und Training ist eben was anderes. Es kann
nicht sein, dass du dich selber in Nöte bringst und dann
viel investieren musst, um zurück zu kommen. So kannst du
nicht auftreten. Trotzdem ist es für irgendwelche
Untergangsszenarien zu früh. Wir müssen uns jetzt schütteln,
wir haben jetzt etwas mehr Zeit und dann geht es weiter. Auf
keinen Fall geben wir hier auf! Wir werden bis zum letzten
Tropfen alles reinhauen. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis.
Und das müssen wir erzwingen."
"Wer jetzt glaubt, wir
wären tot, der wird sich in den nächsten Wochen wundern!",
so der MSV-Trainer zum Schluss.
Waldhof-Trainer Patrick Glöckner: "Wir sind die
ersten 10, 15 Minuten gut ins Spiel gekommen, waren sehr
ballsicher, hatten eine gute Pressinghöhe, der Gegner konnte
so nichts vorbereiten. Wir haben das Spiel im Griff gehabt.
Dann haben wir uns tiefer fallen lassen und Bouhaddouz wird
zum Zielspieler in unserer Boix. Da haben wir gewackelt, da
hätte dann auch das 2:2 fallen können. In der zweiten
Halbzeit haben wir die Pressinghöhe wieder angepasst, da
lief es wieder besser. Wir hatten Chance, den Deckel drauf
zu machen, aber auch Duisburg hatte gefährliche Torchancen.
Das war Wahnsinn."
Wir wollen in unserem Wohnzimmer das Optimale heraus holen! Duisburg, 24.
November 2021 - Die Niederlage bei den Löwen, nach einem
guten Drittligaspiel beider Mannschaften, ist abgehakt,
jetzt müssen Punkte her!
Waldhof Mannheim steht, mit
acht Punkten mehr als der MSV, auf dem 6. Tabellenplatz,
hinter Lautern und Braunschweig. Gegen Braunschweig
holten die Zebras beim 3:2 drei Punkte, gegen Lautern
reichte es zu einem Punkt. Die Mannschaften aus dem oberen
Tabellendrittel scheinen dem MSV besser zu liegen als die
der unteren Region.
6.400 Tickets, darunter 200 nach
Mannheim, sind Stand heute verkauft worden. Rückläufer
aufgrund der seit heute geltenden '2-G-Regel' gibt es noch
nicht.
Die Rückfahrt aus München mussten die Duisburger trotz einer
guten Leistung mit leeren Händen antreten und
dementsprechend bitter. MSV-Trainer Hagen Schmidt: "Wir
haben das besprochen, verarbeitet und abgehakt. Wir haben
den Kopf wieder oben und konzentrieren uns nur auf
Mannheim."
Mit Mannheim kommt eine Mannschaft aus dem
oberen Tabellendrittel, ein Team, dass über ein schnelles und gutes
Umschaltspiel verfügt, stark gegen den Ball ist und sicher
in der Abwehr steht. Genau das, was Hagen Schmidt mit dem
MSV auch anstrebt.
Ekene, Ndualu und Volkmer
fallen weiter aus, hinter Pusch steht ein Fragezeichen.
Brettschneider kehrt nach seiner Gelbsperre wieder zurück,
sodass eine erneute Umstellung der Abwehr nicht notwendig
ist.
Ob Vincent Gembalies, die unglückliche Figur des
Spiels bei 1860 mit zwei verschuldeten Elfmetern, wieder als
Innenverteidiger auf seiner angestammten Position antritt,
ist noch offen.
MSV-Trainer Schmidt: "Junge Spieler
dürfen Fehler machen, gerade, wenn sie auf ungewohnten
Positionen ran müssen.
Wir wollen gegen Mannheim insgesamt wieder besser verteidigen und in
der Abwehr aufmerksamer sein."
Was nimmt sich der
MSV-Coach für das Spiel am Freitagabend, 19 Uhr, in Duisburg
vor?
Schmidt: "Wir sind zu Hause, spielen in unserem Wohnzimmer
und wollen das Optimale heraus holen!"
Ein
Wintertrainingslager wird auch in diesem Jahr nicht
stattfinden. Allein die aktuelle Coronalage mit den
steigenden Fallzahlen hat Überlegungen dahingehend
beendet. Trainiert wird in Meiderich.
Zu Aussagen in
Bezug 'Personaländerungen' ließ sich Hagen Schmidt nicht
hinreißen. Schmidt: "Aussagen zur
Personalplanung in der Winterpause sind und bleiben intern.
Wenn, dann muss dieser Schuss sitzen! Es muss ab dem
ersten Tag passen."
Die Konzentration, auch meine,
gilt dem Spiel am Freitagabend gegen Waldhof Mannheim. Ein
Sieg wäre die passende Gabe zum ersten Advent am kommenden
Sonntag.
|