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Es geht wieder los: Geisterspiel oder 'Fast-Geisterspiel' mit höchstens 750 Zuschauern?
    SC Freiburg II - MSV Duisburg    1:0 (0:0)
Drei Elfmeterentscheidungen in einem schlechten Spiel der Duisburger - Vom Punkt am Schluss versenkt
Jochem Knörzer

Duisburg, 5. Dezember 2021 - 625 Zuschauer, darunter auch MSV-Fans, hatten bei feucht-kalten vier Grad den Weg ins Stadion gefunden. Sie sahen ein schlechtes Spiel der Duisburger mit zahlreichen guten Torchancen, fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen und einer Niederlage durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit.

Nach sechs Minuten war Ex-Zebra Vincent Vermeij frei vor Leo Weinkauf, sein Kopfball prallte an den rechten Pfosten und wieder ins Feld. Glück für die Zebras, dass sie sich heute aber nicht verdienten. Drei Minuten später eine ähnliche Chance durch Aziz Bouhaddouz, sein wuchtiger Kopfball ging über das Tor.
In der 16. Minute rutschte das Leder nach Pass von 'AJ' Ajani bis zu Moritz Stoppelkamp durch, der aus halblinker Position den Ball auf das Tor brachte, an der breiten Brust eines Abwehrspielers scheiterte. Vielleicht wäre in dieser Situation dein "Knaller" die bessere Wahl gewesen.

20 Minuten später folgte die erste von drei Elfmetersituationen. Ein langer Einwurf von Kwadwo landete auf dem, vom Körper abgewinkelten, Arm des Freiburger Treu, im Freiburger Strafraum, aber die Pfeife blieb stumm. Schiedsrichter Lechner, der eigentlich gute Sicht auf die Szene hatte, deute auf 'weiterspielen'.

Kurz vor der Pause setzte Stoppelkamp einen Freistoß knapp neben den linken Pfosten ins Toraus, in der 45. Minute nagelte Orhan Ademi den Ball aus halbrechter Position auf das kurze Eck, Torhüter Atubolu konnte abklatschen und zur Ecke klären.

Stierlin kam für den bereits Gelb-verwarnten und durchaus Rot gefährdeten Bakalorz, aber auch 'AJ' musste draußen bleiben. Eine Verletzung war mir nicht aufgefallen, lag auch, so auf Nachfrage, nicht vor. Für mich war Ajani in den ersten
45 Minuten ein Aktivposten in der Offensive, Bakir, der für ihn ins Spiel kam, konnte ihn nicht gleichwertig ersetzen.

Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff verhinderte Weinkauf mit seinem Körper den Rückstand. Ein Pass von Vermeij spitzelte Kammerknecht aus kurzer Distanz auf das Tor, Weinkauf wehrte den Ball mit der Brust ab.

In der 56. Minute wurde eine Flanke von Feltsche rvon rechts von einem Freiburger mit dem angelegten Ellbogen etwas abgefälscht, der ball landete bei Bouhaddouz, als Schiedsrichter Lechner pfiff und auf den Elfmeterpunkt zeigte. Aus meiner Sicht eine Konzessionsentscheidung zu seiner Fehlentscheidung in der ersten Halbzeit. Der Arm ging nicht zum Ball, lag am Körper an - für mich kein Elfmeter reifes Handspiel!

Vielleicht hatte Orhan Ademi auch so gedacht, denn er schob das Leder vom Punkt rechts in die Arme von Torwart Atubolu.
Nach 73 Minuten war für Moritz Stoppelkamp dann Schluss, Kolja Pusch kam in die Mannschaft. Für mich eine Maßnahme, die in der 46. Minute angebracht gewesen wäre. Der Duisburger Kapitän wirkt seit einigen Spielen verbissen und eigensinnig und hat sich eine Pause verdient, um wieder Kraft zu tanken.

In den zwei Minuten Nachspielzeit kam Duisburg noch zu einem Eckball und wollte ihn zum 'Lucky Punsch' nutzen.
Die Ecke wurde abgewehrt und Freiburg kam tatsächlich zum Konter. Kwadwo konnte sich im Strafraum erst noch behaupten, rutschte weg und bekam den Ball an die aufgestützte Hand. Schiedsrichter Lechner ließ weiterspielen. Als Kwadwo sich wieder aufgerappelt hatte und den Ball wegschießen wollte, war Kammerbauer herangelaufen. Statt den Ball trat Kwadwo den Freiburger und Lechner zeigte, zu Recht, erneut auf den Elfmeterpunkt.

Im Gegensatz zu Ademi ließ sich Leopold diese Chance nicht entgehen und versenkte den Ball sicher rechts im Tor.

Dann war Schluss.

Ich hatte erwartet, dass Bouhaddouz seiner Brandrede auch Taten folgen läßt. Davon habe ich heute nicht allzuviel gesehen. Bei den Kunstschüssen von Stoppelkamp ist das Visier wohl verstellt, der verbissen und eigensinnig mit sich selber kämpft. Er macht nicht erst seit heute den Eindruck, dass er ein paar Tage Urlaub benötigt.
Ademi hat sich heute richtig blamiert, als er das Elfmetergeschenk nicht annahm und dem Freiburger Torhüter in die Arme schob. Die Unglücksfigur des punktlosen Ausflugs nach Freiburg aber ist Leroy Kwadwo. Mit immerhin 25 Jahren gilt für ihn ein 'Welpenschutz' nicht mehr.

Schlecht gespielt und trotzdem völlig unnötig verloren.
So steigt man tatsächlich ab.
Ich hätte es nicht geglaubt.



Duisburg, 3. Dezember 2021 - "Das Ländle" hat die gestern vorgestellten 'Bundesweiten Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie' noch enger geschnürt. Aktuell weist Baden-Württemberg eine Inzidenz von 517,6 auf, in Freiburg sind es
423,9. Fußball gespielt wird aber trotzdem. Vor maximal 750 geimpften oder genesenen und zusätzlich negativ getesteten Fußballfans.

In Freiburg steht also wieder ein 'Geisterspiel' an. Eine neue Erfahrung für MSV-Trainer Hagen Schmidt?
Da musste der müde wirkende Trainer dann doch lächeln. Schmidt: "Spiele ohne Zuschauer bin ich aus dem Jugendbereich gewohnt. Da sind auch oft nur eine Handvoll Eltern, die das Spiel ihrer Kinder verfolgen."

Julian Hettwer und Niko Bretschneider mussten in dieser Woche aufgrund Erkältungssymptomen mit dem Training aussetzen, zumindest für den Außenverteidiger Bretschneider könnte es nach dem Abschlusstraining für einen Platz im Bus reichen.

Und was rechnet sich Hagen Schmidt in Freiburg aus?
"Wenn man Freiburg spielen lässt, macht man sie stark. Wir wollen über die gesamte Spielzeit eine konzentrierte Leistung bringen. Unsere Fehlerqoute haben wir bereits ausgereizt und müssen jetzt konzentriert auftreten und punkten", so der MSV-Trainer. "Natürlich bin ich mit der Punktausbeute nicht zufrieden. Unsere Art, Fußball zu spielen, hat sich positiv verändert. Jetzt müssen wir punkten!"

Joshua Bitter hält sich beim MSV fit und hilft im Training aus. Dass er dem MSV in der aktuellen Situation helfen könnte, ließ Hagen Schmidt offen. Dafür sind im Verein wohl andere zuständig.

Pandemie-bedingt ist der Trainingsauftakt bereits am 2. Januar 2022 an der Westender Straße in Meiderich.