Duisburg, 11. Dezember 2021 - "Grlic raus" hallte es von den
Rängen, nach dem Verl in der 57. Minute - wie aus dem Nichts
- in Führung gegangen war und das Spiel gedreht hatte. Wäre
das tatsächlich ein Impuls, um der Mannschft den notwendigen
Kick zu geben, sich am eigenen Schopf aus dem
Abstiegsstrudel zu ziehen?
Wohl kaum. Pavel Dotchev,
der erfahrenste Drittligatrainer auf dem deutschen Markt,
hat zwar in der letzten Saison den Abstieg verhindert,
konnte aber weder die Arbeitsverweigerung im Halbfinale des
Niederrheinpokals in Wuppertal verhindern, noch in der neuen
Drittligasaion ruhiges Fahrwasser ansteuern. Hagen Schmidt
hat zumindest wieder etwas Spielkultur hinein gebracht,
Punkte aber brachte es gegen 1860 und Mannheim nicht. In
Freiburg hat sich der MSV selber geschlagen und auch gegen
Verl stand man sich selber im Weg.
Welcher Impuls
soll daran kurzfristig etwas zu Positiven ändern?
Und, wie reagieren die Haupt - Sponsoren wie Kassner und
Capelli auf eine Entlassung von Sportdirektor 'Ivo' Grlic,
möglicherweise in dem Zuge mit einem Rücktritt von dem
MSV-Vorstandvorsitzenden Ingo Wald? Soweit mir bekannt,
stehen diese Sponsoren hinter diesen Funktionsträgern, auch,
weil gerade Grlic den Anforderungen eines
Ausbildungsvereins, gerade die Spielerverträge
zukunfstgerecht auszurichten, nachgekommen ist.
Und
ohne einen so guten Geschäftsmann wie Ingo Wald hätte sich
der MSV längst in die Amateurliga verabschiedet. Er ist
für den kaufmännischen Bereich zuständig, mischt sich, im
Gegensatz zu so manchem "Sonnenkönig", auch nicht in die
sportlichen Belange ein.
Sicher ist, dass der MSV
eher auf ein paar Schreihälse in der Arena als auf seine
Hauptsponsoren verzichten kann.
Ich bin gespannt, wie
es weitergeht und ob der MSV "den Bock noch umstößt".
Torschütze Orhan Ademi: "Wir sind
ins Spiel gegangen um zu gewinnen. Das hat nicht geklappt,
darüber ärgern wir uns. Wir sind gut ins Spiel gekommen,
sind verdient in Führung gegangen und schlucken ein Tor, wie
schon in der ganzen Saison. Aber wir müssen dran bleiben und
endlich gewinnen. Es wird schwer, aber wir wollen das
schaffen."
Verl-Trainer Guerino Capretti:
"Wir nehmen den Punkt mit. Wir wollten kompakt stehen,
hatten einen Mann mehr hinten. Das hat uns gut getan. Nach
dem 2:2 haben wir weiter auf Sieg gespielt. Den Punkt nehme
ich mit."
MSV-Trainer Hagen Schmidt: "Wir sind zu
Hause und mussten das Spiel gewinnen. Wir müssen uns an die
eigene Nase fassen, dass wir hier nicht gewonnen waren. Das
haben wir und nicht Verl zu verantworten. Wir waren zu
inaktiv, unterm Strich, in der entscheidenen Zone, waren wir
nicht aktiv genug. Es waren individuelle Fehler, wieder
einmal, die uns zurückgeworfen haben. Das ist dann eine
Frage der QWualität, da müssen sich die Spieler selber
hinterfragen. Wenn wir das nicht abstellen, können wir nicht
gewinnen."
Die Zebras brauchen lautstarke Unterstützung statt eigene
Frustbewältigung von den Rängen! Duisburg, 9.
Dezember 2021 - Die Vorzeichen passen zum tristen Wetter,
denn selbst mit einem Sieg kann der MSV die Abstiegsplätze
an diesem Spieltag nicht verlassen. Trotzdem, oder gerade
deswegen, muss ein Sieg gegen Verl das Startsignal für eine
positive Serie sein.
Und dafür braucht der MSV Fans, die den Spielern den Rücken
stärken und nicht mit wilden 'Rote-Karte-Aktionen' oder
'vor-der-Arena-demonstrieren' in den selbigen fallen! Die
Fans sind der 12. Mann, der für das Übergewicht in dem
eigenen Stadion sorgen und der Mannschaft in die Spur zurück
helfen muss.
An der vorhandenen Qualität der
Mannschaft halte ich trotz des Tabellenstandes fest, auch
wenn weder ein Pavel Dotchev noch aktuell ein Hagen Schmidt
diese bis dato erfolgreich auf den Platz bekommen hat. Ein
Stoppelkamp, Bouhaddouz, Bakalorz, auch Ademi und Feltscher
haben eine Qualität, die über die 3. Liga hinaus geht.
Leider scheinen sie aus verschiedenen Gründen seit geraumer
Zeit mehr mit sich als dem Spiel beschäftigt zu sein.
Diese verunsicherte Mannschaft braucht die lautstarke
Unterstützung ihrer Fans, um sich aus der Negativspirale
heraus zu ziehen. Fan-Aktionen gegen die Mannschaft und/oder
einzelne Funktionsträger sind aus meiner Sicht
kontraproduktiv und gelten nur der eigenen Frustbewältigung.
Die benötigt wohl auch Julian Hettwer, der am
Samstag noch nicht wieder an Bord sein wird. Durch seine
starke Erkältung hat er auch in dieser Woche mit dem
Training ausgesetzt. Im Gegensatz zu Niko Brettschneider,
der im Training steht und aus meiner Sicht gegen Verl auch
wieder seinen angestammten Platz in der Defensive einnehmen
wird.
Mit 'AJ' Ajani war MSV-Trainer Hagen Schmidt
insbesondere in der Rückwärtsbewegung in Freiburg nicht
zufrieden, sodass Rolf Feltscher oft gegen zwei Gegenspieler
auf der rechten Seite stand. Ob er bereits am Samstag eine
weitere Chance in der Startelf bekommt?
Mit Verl
kommt der unmittelbare Tabellennachbar, der einen Punkt und
fünf Tore, sowohl auf der geschossenen als auch erhaltenen
Treffer Seite, aufzuweisen hat. Der Verein steckt in der
gleichen Situation wieder der MSV und wird alles geben, um
die Duisburger auf Abstand zu halten.
MSV-Trainer
Hagen Schmidt: "Wir wollen konzentriert und fokussiert die
Wende schaffen. Den Anfang wollen wir gegen Verl machen."
Ein optimales Ergebnis, von dem der Duisburger Trainer immer
wieder spricht, ist natürlich ein Sieg.
Unterstützt
wird der MSV am Samstag von ca. 7.000 Zuschauer.
Ticketrückgaben aufgrund der 2G-Regel hat es laut der
Presseabteilung des MSV nicht gegeben.
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