BZ-Home MSV aktuell MSV-Sonderseiten
 

Leo Weinkauf steht gegen Dortmund wieder im Tor - Ein frühes Gegentor unbedingt vermeiden
   MSV Duisburg - Borussia Dortmund II   1:3 (1:1)
'Ivo' Grlic zurückgetreten! Folgt Ingo Wald? Geht es mit Hagen Schmidt weiter?
Schreien "Fans" den MSV so endgültig in die Amateurligen? Die 'Schlagbaren' kommen erst jetzt!
Jochem Knörzer

Duisburg, 6. Februar 2022 - Aziz Bouhaddouz musste mit einem Zehenbruch, den er sich im Training zugezogen hatte, passen. Mit Fleckstein, Steurer, Jander, Stierlin, Kwadwo und, wie schon erwartet Julian Hettwer ging MSV-Trainer Hagen Schmidt mit sechs neuen Spieler ins Rennen. Sieben, wenn man Torhüter Leo Weinkauf, der nach seiner Rot-Sperre wieder zwischen den Pfosten stand, dazu zählt.
Damit standen insgesamt sieben defensive Zebras auf dem Platz. Safety first?

Und wieder fingen sich die Zebras einen frühen Gegentreffer ein. Der sehr schnelle Njinmah ließ Knoll stehen, Leo Weinkauf zögerte und kam dadurch zu spät, statt Ball traf er den Fuß und Taz verwandelte den fälligen Elfmeter sicher.

Die nächste Torchance erspielten sich Julian Hettwer und Moritz Stoppelkamp, die der Kapitän mit einem Schlenzer aus 17 zum Ausgleich nutzte.

Ähnlich wie in Wiesbaden suchten die Zebras jeden Zweikampf, nahmen jeden an. Dass die "kleinen" Dortmunder Fußball spielen können, zeigten sie, trotzdem konnte der MSV durch Hettwer in der 40. Minute in Führung gehen. Sein Schlenzer verfehlte das Tor nur knapp. So ging es mit einem Unentschieden in die Pause.

Das nächste Tor fiel wieder durch einen Elfmeter, wieder für die Gäste, nur dieses Mal noch schneller.
Marvin Knoll war an der Mittellinie von einem Ellenbogen getroffen worden, ging zu Boden und bleib liegen. Trotzdem machten Linienrichter und Schiedsrichter keine Anstalten, die Partie zu unterbrechen.

Dafür sorgte erst Jander, allerdings mit einem Foul auf der Strafraumlinie. Den fälligen Elfmeter versenkte wieder Taz.
Marvin Knoll sah dann noch Gelb, weil er sich zu heftig beim Linienrichter beschwerte. Das Schiedsrichtergespann hatte wohl eine Verletzung des Duisburgers 'billigend in Kauf genommen'.

Wieder lag Duisburg zurück, statt des ersehnten Ausgleichs baute Dortmund seine Führung durch einen Konter des sehr schnellen Njinmah in der 66. Minute auf 1:3 aus. Drei Minuten später scheiterte Stoppelkamp mit einem Schuss aus 17 Metern am Aluminium.

Damit war die Messe dann auch gegessen. Duisburg kam nicht mehr zu hochkarätigen Torchancen, gab sich aber auch nicht auf.

Zum Ende des Spiels wurden die Schreihälse im Stadionrund immer lauter, die "Grlic raus, Wald raus und Schmidt raus" forderten.  

Zumindest 'Ivo' Grlic, von Juli 2004 bis Oktober 2011 Spieler beim MSV, danach bis heute Sportdirektor bei den Zebras, bot nach Spielende seinen Rücktritt an, den der Vorstand um Ingo Wald auch annahm.

Wer folgt? Wohl nicht Alfred Njihuis, auch ein Ex-Zebra und aktuell Chefscout beim holländischen Erstligisten Heracles Almelo, der Julian Hettwer im Stadion beobachtet und sicherlich seinen Spaß an dem jungen Duisburger hatte. Dafür aknn der klamme MSV eher nicht genug Schmerzensgeld bieten.

Bleibt abzuwarten, ob auch der vielgeschmähte und unterschätzte Ingo Wald die Brocken hin wirft und ob die großen Sponsoren wie Capelli und Kassner die Situation einschätzen ...

Immerhin kommen jetzt die Gegner, die es beim Kampf um den Klassenerhalt zu schlagen gilt.
Gegner wie Würzburg, Türkgücü, Viktoria Köln, vielleicht auch Meppen, Halle, Berlin, vielleicht Freiburg, Verl - da müssen die Punkte geholt werden!


MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp: "Es ist schwierig gerade. Wieder stehen wir mit Null Punkten da, wieder war es eine Niederlage, die vermeidbar war. Kämpferisch kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir kassieren jeweils einen Elfmeter ganz ganz früh. In der ersten Halbzeit hatten wir sogar die Chance, in Führung gehen. Das spielen wir leider nicht konsequent zu Ende.

Dann kommst du raus, nimmst dir für die zweite Halbzeit viel vor und kassierst wieder so einen Nackenschlag. Es war eine unglückliche Situation, Knolle wird am Kopf verletzt, da muss ein Schiedsrichter das Spiel unterbrechen. Dortmund spielt weiter, wir wollten das nur unterbinden, leider war das dann im Strafraum. Und dann läufst du wieder hinterher, machst und versuchst alles. Ich weiß nicht, wie oft ich in dieser Saison schon Pfosten oder Latte getroffen habe. Wenn du unten stehst, gehen solche Bälle leider nicht rein.

Die Mannschaft lebt, wir nehmen uns so viel vor. Es sind nicht nur die, die hinten die Fehler machen. Wir verteidigen zusammen, wir greifen zusammen an. Insgesamt verteidigen wir alle das schlecht. Wir machen blöde Fehler, aber wir verlieren und gewinnen zusammen!

Wir fallen hin und wir werden auch wieder zusammen aufstehen!
Wir haben noch Spiele vor der Brust, wir sind tot gesagt, tot geschrieben, aber wir sind immer noch lebendig!

Der Trainer ist nicht das Problem. Wir haben schon viele Trainer gehabt. Wir Spieler, die auf dem Platz stehen, wenn der Schiri das Spiel anpfeift, wir müssen das richten. Und das haben wir bisher nicht gemacht. Wir machen die Fehler. Der Trainer kann eine Taktik vorgeben, er kann uns eine ganze Woche auf den Gegner einstellen, aber wenn du nach zwei Minuten wieder in Rückstand gerätst, ist der ganze Matchplan, den du dir in der ganzen Woche erarbeitet hast, sinnlos.
Dann musst du wieder anlaufen, dann kommen wir zurück. Wir haben alles gegeben, haben uns in jeden Ball geschmissen. Ja, es hat nicht alles geklappt, das ist normal in dieser Situation.

Am Ende des Tages mach wir in den letzten Heimspielen zu einfache Fehler und das bricht uns das Genick."


BVBII-Trainer Enrico Maaßen: "Die Geschlossenheit zeichnet uns aus, egal in welcher Aufstellung wir spielen. In der ersten Halbzeit hat Duisburg gut gespielt, in der zweiten haben wir unsere Chancen genutzt. Ich denke der Sieg geht in Ordnung."


MSV-Präsident Ingo Wald: "Wir haben nach dem Spiel über die Situation, aber auch über den Unmut der Fans über die Person 'Ivo' Grlic gesprochen. Ivo' Grlic hat seinen Rücktritt angeboten. Wir haben ihn angenommen. Er will den Weg frei machen für einen Neuanfang und auch die Planung der neuen Saison muss dann in andere Hände gelegt werden. Man muss 'Ivo' Grlic, auch bei aller Kritik, die jetzt aufkommt, auch nicht vergessen, dass es den MSV nicht gäbe, wenn 'Ivo' Grlic nicht in den Zeiten 2013 da gewesen wäre. Auch in den Jahren danach. Dass der MSV hier überhaupt noch spielt, ist auch ein ganz großer Verdienst von 'Ivo' Grlic.

'Ivo' Grlic ist ein Mensch, ein Mensch der natürlich mitbekommen hat, was da auf ihn in letzter Zeit eingeprasselt ist. Der Druck war riesengroß, ich habe großen Respekt, dass er so lange dem Druck standgehalten hat und nicht weggelaufen ist.
Er hat versucht, dass in die Wege zu bekommen, dass es wieder sportlich erfolgreich wird. Das ist uns nicht gelungen. Aus verschiedensten Gründen.

Jetzt müssen wir sehen, dass wir unten raus kommen und der MSV in ruhigeres Fahrwasser kommt.

Die Öffentlichkeit hat so großen Druck aufgebaut, der auch in das Persönliche reingegangen ist. Das hat 'Ivo' gespürt, und ich selber auch. Dann kann ich die Reaktion selber nachvollziehen. Dann ist das auch Selbstschutz und auch wir müssen ihn schützen."

Am morgigen Montag geht es dann in einer "Elefantenrunde", im großen Kreis, auch um Trainer Hagen Schmidt und die Zukunft des MSV Duisburg."



Leo Weinkauf steht gegen Dortmund wieder im Tor - Ein frühes Gegentor unbedingt vermeiden
Duisburg, 4. Februar 2022 - "Wenn mich das nicht treffen würde, wäre ich kein Trainer." So antwortete MSV-Trainer Hagen Schmidt auf die Frage nach dem Befinden nach dem 3:6 gegen Osnabrück und 15 Gegentoren in den letzten drei Heimspielen.

Zumal auch er die Einfachheit der Gegentore nicht fassen kann. Der frühe Rückstand spielt dem Gegner in die Karten, Duisburg muss mehr investieren, um zumindest zum Ausgleich zu kommen. Das öffnet natürlich Räume für weitere Gegentore.

Die soll, als letzte Station in einer verunsicherten Duisburger Mannschaft, Leo Weinkauf am Sonntag verhindern. Die Rotsperre und die damit verbundene Zeit, die eigene Spielweise mal in Ruhe zu überdenken, ist abgelaufen und Jo Coppens, der aus meiner Sicht keins der sechs Gegentore letztendlich zu verantworten hat, muss wieder ins zweite Glied rücken.

Neben den Langzeitverletzten verpasst Marvin Bakalorz aufgrund seiner Gelbsperre das Spiel gegen die "kleinen" Dortmunder am Sonntag. Nach Magdeburg und Osnabrück wieder ein Gegner, dem die Zebras, mit Blick auf die Tabelle, nicht auf Augenhöhe begegnen können.

Ob Hagen Schmidt und sein Trainerteam die Köpfe der Spieler - "Die Situation bei uns spielt sich im Kopf ab" - bis Sonntag wieder frei bekommen, werden ca. 6.000 Zuschauer am Sonntag, 14 Uhr, live im Stadion verfolgen. 15 Gegentore, drei Heim-Niederlagen in Serie und windige, nasse acht Grad laden wahrlich nicht zu einem Stadionbesuch ein.
´Nur die Harten kommen in den Garten'