Duisburg, 12.
Februar 2022 - Die gute Nachricht: MSV-Torhüter Leo Weinkauf
hatte in den ersten 45 Minuten kaum etwas zu tun, beim
Pfostenschuss nach Freistoß von Stefaniak in der 31. Minute
das 'Glück des Tüchtigen'.
Die bessere Nachricht:
bereits in der vierten Minute ging Duisburg nach einem
langen Schlag von Steurer auf Aziz Bouhaddouz,
der den Ball zwischen Torhüter Bonmann und dem rechten
Pfosten in die Maschen setzte, in Führung.
Danach
verhielt sich der MSV für meinen Geschmack zu passiv, mehr
als ein Pfostenschuss nach einem direkten Freistoß von
Stefaniak sprang für Würzburg aber nicht heraus.
In der 38.
Minute zog Yeboah mit Speed in den Strafraum, der Würzburger
Kraulich versuchte mit einem ganz langen Bein, den Ball zu
erreichen, brachte Yeboah zu Fall und Schiedsrichter Bokop
entschied sofort auf Elfmeter. Und auch die x-te Zeitlupe
auf den Magenta-Monitoren deutet nicht auf ein "Ball
gestreichelt".
MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp
setzt den Ball stramm ins linke Eck, Bonmann hatte sich die
andere Ecke ausgesucht.
0:2.
So ging
es mit einer nicht unverdienten Zwei-Tore-Führung für den
MSV in die Pause. Würzberg hatte auch in den zweiten 45
Minuten mehr vom Spiel, in der 54. und 68. Minute konnte
Duisburgs Schlussmann Leo Weinkauf zwei Chancen durch
Stefaniak und Pourié zunichte machen.
Nach einer Ecke
köpfte Pourié knapp 20 Minuten vor dem Schlusspfiff aus
kurzer Distanz den Anschlusstreffer für die Hausherren. Das
"große Zittern" auf Duisburger Seite blieb aber aus, leider
wurden wieder einmal eigene vielversprechende Angriffe nicht
konsequent zu Ende gespielt. Nach 94 Minuten pfiff
Schiedsrichter Bokop das Kellerduell ab.
Die
Mannschaft hat ihrem Trainer, der gestern 52 Jahre jung
geworden ist - Herzlichen Glückwunsch, nachträglich, Herr
Hagen Schmidt! - ein nettes nachträgliches
Geburtstagsgeschenk gemacht. Mit 26 Punkten aus 26 Spielen
rangieren die Zebras aktuell auf dem 16. Tabellenplatz. Im
direkten Umfeld befinden sich Türkgücü, Verl, Berlin, Köln,
Halle und Zwickau, gegen die der MSV in nächster Zeit
spielen muss.
Ich bleibe dabei: "Jetzt
kommen die Dicken Dinger!"
Ach ja, beim
nächsten Heimspiel gegen Türkgücü muss Hagen Schmidt in der
Defensive wieder ein wenig umbauen. Mit Feltscher, Stierlin
und Kwadwo fallen gleich drei Spieler mit Gelbsperre aus.
Und, nein, der MSV ist nicht "ohne sportliche Führung",
wie andere Medien schlagzeilenträchtig fälschlicherweise
verbreiten. Hagen Schmidt ist weiter Trainer des
Drittligisten und hat die sportliche Leitung auf und neben
dem Platz. Ein Sportdirektor, der sich um Verträge, Zu- und
Abgänge kümmert, wird sich bei Bedarf einfinden.
MSV-Torschütze Aziz Bouhaddouz: "Die
letzten Wochen waren sehr heftig für uns. Wir haben uns
heute gezeigt. Auch wenn wir am Ende etwas gezittert haben,
haben wir verdient gewonnen."
MSV-Trainer
Hagen Schmidt: "Wir freuen uns riesig, dass wir
unsere Auswärtsserie fortsetzen konnten. Wir haben eine gute
erste Halbzeit gespielt, in der wir unser Chancen eiskalt
vorne ausgenutzt und nach hinten nichts zugelassen haben.
Wir haben gut verteidigt, gut gegen den Ball gespielt und
schnelle Umschaltmoment gehabt. Den ein oder anderen hätten
wir besser ausspielen müssen. In der zweiten Halbzeit hatten
wir eine Phase, in der wir etwas zu passiv waren. Es war von
Würzburg nichts nennenswertes zu verzeichnen. Von uns kam da
aber auch wenig Entlastung. Der Sieg tut uns gut. Wir wollen
jetzt zu Hause nachlegen!" Zum Elfmeter: "Wenn ich mir
die Zeitlupe anschaue, ist es ein klarer Elfmeter."
Kickers-Trainer Ralf Santelli: "Wir
haben die ersten 45 Minuten verschlafen, da auch die beiden
Tore bekommen. So fehlen dir am Ende diese beiden Tore. In
der ersten Halbzeit haben uns die Basics gefehlt. Ich bin
mit dieser Leistung nicht zufrieden. Warum ich die Gelbe
Karte bekommen habe, weiß ich nicht. Vielleicht weil ich die
Coachingzone verlassen habe. Eine Karte für einen Gegner
habe ich nicht gefordert. Da bin ich enttäuscht. Den
Elfmeter konnte man pfeifen, aber unser Spieler hat den Ball
gespielt. Es war eine 50-50-Entscheidung."
Jetzt kommen die "Dicken Dinger", die Punkte, die der MSV
holen muss! Duisburg, 10.
Februar 2022 - Nach 'Ivo' Grlic ist vor dem Gastspiel bei
den Würzburger Kickers.' "Alle Mann an Bord" heißt es bei
den Zebras, auch Aziz Bouhaddouz steht heute mit getapten
Zeh im Training. Da wird sich zeigen, ob er bereits am
Samstag, Anstoß 14 Uhr, bei dem ersten wichtigen Spiel gegen
einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt auf dem
Rasen stehen kann.
Wie richtet man eigentlich eine
Mannschaft, die ein den letzten vier Heimspielen vier
Niederlagen und 18 Gegentore einstecken musste, wieder auf?
Indem man vor diesem Auswärtsspiel auf die beiden Siege in
den letzten beiden Auswärtsspielen verweist. MSV-Trainer
Hagen Schmidt setzt da auf das Training und die Vorbereitung
auf den jeweiligen Gegner. "Wir müssen uns über das Training
Sicherheit und Selbstbewusstsein holen", so Schmidt.
Und dann war da auch Julian Hettwer, das
18-jährige Stürmertalent der Zebras. Es war seine erste
Pressekonferenz, dementsprechend ehrlich und gradlinig waren
seine Antworten. "Es ist ein großer Unterschied zwischen
Jugendfußball und dem Erwachsenenbereich", so Hettwer. Und
auch "ich habe mit der Situation insgesamt Glück gehat, dass
ich den Sprung so schnell schaffen konnte."
Als
gebürtiger Bochumer freut er sich über einen Bochumer
Erfolg: "Wenn Bochum gewinnt, ist man glücklich, auch, weil
dann die Familie glücklich ist." Und schiebt nach: "Für mich
zählt aber Duisburg."
Ein Idol hatte Julian Hettwer
früher mal, Mario Götze war es. Und Fußball guckt er
nicht gerne, er spielt lieber selber oder trainiert an der
Westender Straße. Ein bodenständiger junger Mann mit Spaß
am Fußball. So einen braucht der MSV Duisburg!
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