Duisburg, 12. Oktober 2014 - Am letzten
Sonntag hatten wir uns die Inliner - vier Rollen wie früher
die Rollschuhe, aber alle auf einer Linie hintereinander -
geschnappt, waren in den 'Businesspark Niederrhein' in
Asterlagen gefahren und haben dort ein paar Runden auf den
gut asphaltierten Straßen gedreht. Sonntags und Feiertags
verirrt sich nur selten ein Auto dorthin, gerade die
Sackgassen kann man schön ausfahren.
Das heutige 'goldene Herbstwetter', bis 19 Grad und
Sonnenschein, nutzten wir für eine längere,
52-Kilometer-Anfahrt zum 'Kemnader
See', zwischen Bochum und Witten gelegen. Die
Lebensgefährtin meines Sohnes hatte von einer dort
angelegten Inlinerstrecke gehört, das Internet bemüht und
dort gelesen, dass es dort eine
Skaterbahn rund um den See gibt. Aktuell ist der
Parkplatz P2, von dem man mit der Null-Meter-Marke starten
kann, eigentlich von der A43 und Universitätsstraße wegen
Straßenarbeiten nicht zu erreichen. Eigentlich, es sei denn,
man fährt jemanden, der sich besser auskennt, einfach
hinterher. So fanden wir uns auf P2 ein, dort auch einen
Parkplatz 'in der ersten Reihe', schnallten die Schoner und
Inliner um bzw. an und fanden uns bereits nach wenigen
Metern auf der 'Ruhr-In-Line' wieder.
Vor uns die 500-Meter-Marke, unter uns feinster Asphalt. Und
eine Familie auf Rollen. Links kann man den 'Fußgängerweg',
rechts den 'Radweg' sehen oder zumindest erahnen.
Während auf dem 'Fußgängerweg' ordentlich Verkehr herrschte,
konnten wir die gesamte Breite der Skaterbahn nutzen.
Friedliches, unmotorisiertes Dahingleiten in fast
natürlicher Umgebung. Aufgrund der Trennung zum fußläufigen
Bereich kann man sein Tempo selber bestimmen. Das gilt für
den überwiegenden Teil der 'Ruhr-In-Line'.
Nach zweieinhalb Kilometer die erste Möglichkeit, eine Pause
mit Getränken und Snacks einzulegen. Eine Möglichkeit, die
wir ignorierten und uns für 'nach getaner Arbeit' aufhoben.
Einen Kilometer weiter führt die Route über das 'Kemnader
Wehr'. Für Radfahrer heißt es 'absteigen und schieben',
nicht jeder hielt sich daran, nahm dann aber Rücksicht auf
Skater und Fußgänger.
Auf der Tafel erhält man Informationen über die Stauseen,
die, wie der 'Kemnader See', immer noch ein wichtiger
Baustein der Abwasser- und Regenwasserreinigung sind.
Der Ausblick auf das Wehr und die kurze Fallstufe lädt zu
einer kurzen Verschnaufpause ein, bevor es auf der anderen
...
... Seeseite weiter geht. Auch hier führen separate Wege
Fußgänger und Inliner weiter. Der Radweg wird in einem
weiteren Bogen geführt.
Im Waldbereich nutzen Fußgänger und Inliner denselben Weg,
der im Herbst durch das nasse Laub durchaus seine Tücken
hat. Ruhiges Dahingleiten ist kraftvollem 'Speeden'
vorzuziehen. Und die Fußgänger, die zu zweit oder zu viert
oder auch im "Rudel" den Skatern kaum Beachtung schenken,
kann man wunderbar, aber vorsichtig, als "Slalomstangen"
nutzen.
Bei Kilometer 6,5 wartet erneut eine Brücke. Über gelochten
Kunststoffplatten überquert man den wasserführenden
'Mühlengraben'.
Auf der anderen Seite geht es nur für "Roller" am Wasser
weiter. Allerdings muss man nach einer abschüssigen
Rechtskurve durch eine Schleuse mit zwei Türen, die ein
Aufeinandertreffen von Hunden, aus dem benachbarten und
abgezäunten Bereich, und Skater verhindern sollen.
Rein durch eine Schleuse, raus durch eine Schleuse.
Dazwischen eine Strecke zum 'Speeden'.
Nach fast acht Kilometern wird die Ruhr überquert. Durch
großes Kopfsteinpflaster an den Enden der Brücken und
starkem Gefälle kein leichtes Unterfangen mit "Rollen an den
Füßen". Danach folgten wieder zwei Kilometer 'Ruhr-In-Line'
mit feinstem Asphalt.
Obwohl die Strecke nur für 'Inliner' freigegeben ist, nutzen
auch Fußgänger diese Wege. Solange man sich nicht "ins
Gehege kommt" und die Spaziergänger Rücksicht auf die
'Skater' nehmen, kaum ein Problem. Die Fußgänger sollten
daran denken, dass man auf Rollen fürs Anhalten schon etwas
länger braucht und ein abrupter Stopp nicht selten mit
Verletzungen endet.
Schilder kann doch eigentlich jeder lesen oder deuten. Wenn
er denn will.
Die 'Ruhr-In-Line' um den 'Kemnader
See' ist, natürlich bei trockenem Wetter, für 'Inliner' mehr
als einen Ausflug wert!
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