Bonn/Duisburg, 19. Mai 2015 - Die
Temperaturen sind zweistellig, und das Grün hat in der Natur
das winterliche Grau vertrieben. Da checken viele
Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer ihr Bike und freuen
sich auf die ersten Ausfahrten. Aber nicht nur die Maschine
verdient zum Saisonbeginn einen prüfenden Blick, sondern
auch die Schutzkleidung des Fahrers und Beifahrers. Darauf
weist der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hin.
Eventuell muss die vorhandene Ausrüstung für die neue Saison
erneuert oder vervollständigt werden.
Motorradkleidung muss nicht nur vor Witterungseinflüssen
schützen und im Falle eines Unfalls Verletzungen verhindern,
sondern auch komfortabel sein, damit die Fitness des Fahrers
nicht eingeschränkt wird. Viele Biker bevorzugen daher
Textilanzüge, die mehr Bewegungsfreiheit, einen besseren
Kälteschutz und eine höhere Atmungsaktivität bieten als
klassische Lederkombis. Zudem sind sie zumeist
regentauglich. Ein Lederanzug hingegen neigt durch seinen
engen Sitz weniger zum Flattern und ist bei einem Sturz
zumeist abriebfester als ein Dress aus Textilmaterial.
Für welches Material man sich auch entscheidet: Auf
jeden Fall sollte der Anzug mit aufpralldämpfenden
Protektoren mit CE-Zeichen ausgestattet sein. Der DVR weist
darauf hin, dass nicht nur das Material der Protektoren,
sondern auch deren guter Sitz an den gefährdeten
Körperregionen den Unfallschutz beeinflussen. Falls der
Anzug selbst nicht mit einem eingearbeiteten Rückenprotektor
ausgestattet ist, kann dieser auch separat gekauft werden.
Beim Neukauf von Kleidung sollte man sich gegen das
traditionelle Schwarz entscheiden und stattdessen gut
sichtbare Signalfarben wählen, empfiehlt der DVR. So wird
man von anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen.
Bereits seit einiger Zeit werden Westen und Jacken
angeboten, die mit Airbags ausgestattet sind. Ein Problem
stellte bisher die zuverlässige und schnelle Auslösung der
Luftpolster dar. Ein Bekleidungshersteller bietet nun eine
Lösung an: Das Motorrad wird mit Sensoren und
Steuerungselementen ausgerüstet, die bei einem Aufprall
drahtlos die Airbags in der Weste oder Jacke auslösen.
Umfangreiche Tests haben die Zuverlässigkeit des Systems
belegt.
Die häufigsten Verletzungen entstehen bei
Motorradunfällen übrigens im Fuß- und Beinbereich. Daher
gehören nach Meinung der Unfallforscher möglichst wadenhohe
Stiefel zum korrekten Motorrad-Outfit.
Schließlich
sollte auch der Helm einer kritischen Sichtung unterzogen
werden: Ist er noch tauglich für die neue Saison? Weist
vielleicht das Visier starke Kratzer auf und muss erneuert
werden?
So ausgerüstet steht dem Bike-Vergnügen
nichts mehr im Wege. Der DVR erinnert daran, dass auch die
beste Schutzkleidung nicht alle denkbaren Folgen einer
Kollision oder eines Sturzes ausgleichen kann. Auch mit
einer guten Ausrüstung sollte daher jeder Motorradfahrer
stets besonnen und defensiv unterwegs sein, damit der Spaß
am motorisierten Zweirad ungetrübt bleibt.
|