Der
Duisburger Spielverein (Duisburger SpV) ist einer der erfolgreichsten
Vereine des frühen westdeutschen Fußballs. Er wurde am 22. März 1900 gegründet, als die zu diesem Zeitpunkt
sieben Jahre alte Fußballabteilung der Duisburger Turngemeinde für
Erwachsene von 1848 auf Initiative des späteren
DFB-Präsidenten
Gottfried Hinz aus dem
Gesamtverein austrat.
Bereits
1904 stand der DSV im Halbfinale um die zum zweiten Mal ausgetragene
Deutsche Meisterschaft (2:3 n.V. gegen den
VfB Leipzig). Nach fünf weiteren
Endrundenteilnahmen erreichten die Duisburger 1913 ihr einziges
Endspiel, das sie ebenfalls gegen die Leipziger 1:3 verloren. Insgesamt
spielten sie bis 1927 elf Mal um die Meisterschaft mit. Sechs weitere
Male schied der Spielverein in der Westdeutschen Endrunde aus.
Von 1927
an spielte der DSV zwei Jahrzehnte lang überregional keine Rolle. Erst
mit dem Aufstieg in die Oberliga West zur Saison 1949/50 machte der
Spielverein wieder auf sich aufmerksam. Mit Ausnahme der Jahre 1951 bis
1954 gehörten die Duisburger bis 1962 der höchsten Spielklasse an. Als
West-Vizemeister hinter
Borussia Dortmund nahmen sie 1957
ein letztes Mal an der Meisterschafts-Endrunde teil. Trotz des Abstiegs
1962 wurde der Verein 1963 in die neue Regionalliga West aufgenommen.
Ein Jahr später fand die Fusion statt.
Der DSV
spielte von 1905 bis 1914 im Grunewaldstadion, seitdem im
Duisburger Stadion, an dessen
Stelle heute die
MSV-Arena steht.
Der Rest
der Duisburger Turngemeinde fusionierte im März 1921 mit dem 1912 als SV
Borussia Friemersheim gegründeten SV Borussia 1912 Rheinhausen zur
Vereinigten Duisburger TV 1848 und SV Borussia Duisburg, kurz
Turn-Borussia Duisburg.
Der DSV
ist nicht zu verwechseln mit dem heutigen DSV 1900, der
1900 als DSC 1900 gegründet wurde
und erst
1969 seinen jetzigen Namen
erhielt.
Nach der Fusion im
Sommer 1964 wurde am 7. Juli 1964 in der Gaststätte "Gambrinus" auf der
Königstraße der Verein "Eintracht Duisburg 1948, Vertragsspieler e.V."
gegründet.
1.
Vorsitzender WaIter
Kellermann
2.
Vorsitzender Wihelm
Matull
Obmann
Walter Driesen
Vertreter und Geschäftsführer Heinrich Derksen
Schatzmeister Adolf Ibold
Kassierer Hans Berg
Pressewart Bernhard Keller
Verwaltungsrat: Posselt. Decher, Dr. Mölders, Hoffmeister,
Grudzinski, Kiel, Staschel und Brinkel
An Spielern stehen zur Verfügung:
Rolf Benning, Heinz Bohnes,Will! Eßkuchen., W. Kersten, E. Kühne, H.
Lohmann. Manfred Wacker, W11helm Schoel. Karl-Heinz Poll, Th. Ullenboom.
Neu unter Vertrag genommen werden Karl-Heinz Rummel und Josef Vogler. An
Amateuren stehen noch zur Verfügung. die teilweise unter Vertrag
genommen werden:
Dait, Hohnert, Hußmenn, Klesel, KurwAn, Müller, Lapschies, Walter,
Winnen, Voß, Schmiel und Zach.
Oktober: Nach 13 Spielen steht die Regionalmannschaft in der Tabelle an
7.
Stelle mit 14:12 Punkten. Das
erste Meisterschaftsspiel am 8. August gegen Hamborn 07 sahen 7276
Zuschauer. Die meisten Besucher kamen zum Spiel am 24. Oktober
gegen Mönchen-Gladbach mit 9949 Besuchern. Der Durchschnitt lag bei 4418
Besuchern und die Bruttoeinnahme betrug 95 936 Mark.
Die Gehälter der Vertragsspieler betrugen 26 485 Mark, die der Trainer
insgesamt 11 500 Mark - Cheftrainer war "Kohlen"-Hermann Lindemann. Der
Gesamtverein hatte 2609 Mitglieder.
Alles zu Duisburgs
Berührungen mit der Fußball-Natonalmannschaft
Nationalspieler des DSV
Einer der Helden
von Bern: 18. Januar 1919: Toni
Turek in Duisburg geboren
Das "Wunder von Bern" 1954 hat viel mit Torhüter Anton, Toni Turek im
Tor der deutschen Nationalmannschaft zu tun. Mit seinen Paraden lässt er
die Ungarn im Endspiel der Weltmeisterschaft 1954 verzweifeln. "Toni, du
bist ein Fußballgott!", preist Radioreporter Herbert Zimmermann den
35-jährigen Torwart. Doch nach dem WM-Triumph hütet Turek nur noch
einmal das Tor der Nationalelf.
Toni Tureks Karriere
beginnt in seinem Heimatort, beim Duisburger Spielverein 1900. Schon mit
16 Jahren fällt er Sepp Herberger auf. Doch der Zweite Weltkrieg und
anschließend das Spielverbot der FIFA stoppen erst einmal die Karriere
des Torwart-Talents. Beim ersten Nachkriegs-Länderspiel 1950 in
Stuttgart streift Toni Turek erstmals das Trikot des Nationaltorwarts
über - mit 31 Jahren. Deutschland gewinnt 1:0 gegen die Schweiz.
In seinem letzten Spiel für die Nationalmannschaft muss Toni Turek
dreimal hinter sich greifen - der frisch gebackene Weltmeister verliert
gegen Frankreich mit 1:3. Die Zeit als aktiver Fußballer beendet der
gelernte Bäcker 1956 bei Borussia Mönchengladbach, zuvor spielt er für
Duisburg 48/99, SSV Ulm, Eintracht Frankfurt, TSG Ulm und Fortuna
Düsseldorf. Der "Fußballgott mit kleinen Fehlern", wie ihn eine
Biographie nennt, stirbt nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren in
Neuss.
Lothar Budzinski-Kreth, 1
Länderspiel 1910
Christian Schilling, 2
Länderspiele 1910
Walter Fischer, 5 Länderspiele
1911-14
Hans Gruber, 1 Länderspiel 1929
Wilhelm Straßburger, 2
Länderspiele 1930
Erfolge des DSV
10 x
Westdeutscher Meister:
1904,
1905,
1908,
1910,
1913,
1914,
1921,
1924,
1925,
1927 |