09.07.2014
Offener Brief zur Situation
zwischen dem DSV 1900 und der DJK Wanheimerort
10.09.2014
Warum die Platzanlage BSA II
für DJK Wanheimerort 1919 e. V. KEINE Alternative
ist
Duisburg,
19. Oktober 2014 - Sehr geehrter Herr Spaniel,
die DJK Wanheimerort nimmt zur
Berichterstattung in der WAZ vom 17.10.14 wie
folgt Stellung: Die DJK Wanheimerort vermisst
von Anfang an die
notwendige Fairness in dieser Angelegenheit
seitens der Stadtspitze und des Stadtsportbundes
– die Begründung folgt unten: Ausgangspunkt war
die Kündigung des Pachtvertrages ohne Gründe
seitens des DSV 1900 (ehemals DSC 1900) am
26.06.14 und die erste Pressemitteilung der DJK.
Bereits in der ersten Stellungnahme in der
WAZ vom 03.07.14 beurteilten Sie, Herr Spaniel,
die Lage für die DJK skeptisch und ließen die
voraussichtliche Stellungnahme der Stadt
Duisburg offenkundig werden. Durch diese
Sichtweise gab es für die DJK keine andere
Möglichkeit, als dieses Thema über die Presse
einer breiten Öffentlichkeit publik zu machen. –
Wir wissen, dass es auch Briefe von Bürgern, vom
DJK-Landesverband und vom Fußballverband
Niederrhein an den Oberbürgermeister gab. Bisher
haben die Bürger hierauf von Herrn Link keine
Antwort erhalten. Dies wäre einem Josef Krings
oder Adolf Sauerland nicht passiert, beide
hätten umgehend reagiert.
Im Jahre 1974
zog zuerst die DJK Wanheimerort von der
Forststraße und einige Wochen später der DSV
1900 von der Wacholderstraße auf die Platzanlage
an der Düsseldorfer Straße. Der heute gültige
Pachtvertrag, an dem Sie, Herr Spaniel,
beteiligt waren, wurde 1996 erstellt. Es wurde
ein Verwaltungsrat gegründet, der anstehende
Themen und auch die gemeinschaftliche Kasse
regelt. Jeder Verein hatte zusätzlich zu dem
Betriebskostenzuschuss die Hälfte der Kosten zu
tragen, die dadurch nicht abgedeckt waren. Die
DJK hat alle anfallenden Kosten beglichen. Die
Kostenverteilung wurde erst ab 2014 auf 60:40
geändert, da im Oktober der DSV 1900 drei
Trainingstage erhielt. Dies geschah übrigens auf
Antrag des DSV 1900 nach mehr Trainingszeiten.
Die Zusammenarbeit klappte solange, bis
Herr Brag sich im Vorstand des DSV 1900
engagierte; erst seitdem gibt es Probleme. – Man
muss wissen, dass Herr Brag zuvor schon bei
anderen Vereinen versucht hatte, sich dort ein
Denkmal zu setzen. Aber diese Vereine haben
rechtzeitig die Reißleine gezogen. – Man hat
seitens des DSV, unter Federführung von Herrn
Brag, ein Konzept erstellt, das die Stadt
sogleich freudig begrüßt hat. Dass hierfür ein
Traditionsverein aus Wanheimerort geopfert
werden soll, ist anscheinend nur eine Randnotiz.
Wie sollte Ihrer Meinung nach denn die DJK
reagieren – auf die ausgesprochene Kündigung
Hier stellen sich einige Fragen, auf deren
Beantwortung die DJK sehr gespannt ist: Der DSV
führte aus, dass er sich als Sportverein
weiterentwickeln will und muss. Dafür benötige
er mehr Trainingszeiten und die komplette
Platzanlage. Man will nicht nur die
Jugendmannschaften in die Leistungsklasse
„Niederrheinliga“ führen, sondern den DSV zum
„zentralen Verein im Duisburger Süden“ machen.
Weiterhin möchte man die Anzahl der
Jugendmannschaften verdoppeln und man sei ja
auch seinen Sponsoren gegenüber verpflichtet.
Mittelfristig sollen auch noch ein zweiter
Kunstrasenplatz und eine Überdachung dazukommen.
Hierzu sollte man wissen, dass der DSV 1900
seit acht Jahren in der Landesliga spielt und
dass die Jugendmannschaften die Qualifikation
zur Leistungsklasse / Niederrheinliga jeweils
mit dem 4. bzw. 5. Platz (bei 5 Teilnehmern)
klar verpasst haben. – Die DJK hingegen konnte
2013 den Aufstieg von der Kreisliga B in die
Kreisliga A sowie die Meisterschaft der
Damenmannschaft feiern. – Die Landesliga liegt
nur zwei Klassen höher als die Kreisliga A.
Deswegen drängen sich uns folgende Fragen auf:
Frage 1: Wieso braucht der DSV
noch mehr
Trainingszeiten, er hat jetzt drei Tage zur
Verfügung? – Diese Vereinbarung wurde erst im
Oktober 2013 getroffen!
Frage 2: Wenn der
DSV die Anzahl der Jugendmannschaften verdoppeln
will, woher bekommt er die Kinder für die
Mannschaften? Von der DJK, von Viktoria
Buchholz, Wanheim 1900, FC Taxi, um nur einige
zu nennen?
Frage 3: Welche
Verpflichtungen oder welche Zusagen hat der DSV
gegenüber seinen Sponsoren abgegeben?
Frage 4: Kann der DSV 1900 überhaupt Zusagen
oder Verpflichtungen gegenüber Sponsoren
abgeben, ohne die Zustimmung von Duisburg Sport?
Frage 5: Welche Kenntnisse hat Duisburg
Sport hierüber?
Frage 6: Wer bezahlt den
geplanten zweiten Kunstrasenplatz bzw. die
Überdachung, wenn nicht die Stadt Duisburg?
Frage 7: Der Pachtvertrag der Stadt Duisburg
gilt bis 2025 oder sind hier Änderungen geplant?
Frage 8: Liegen auch von anderen Vereinen
Konzepte vor, die die Stadt begrüßt oder
beschränkt sich dieses Wohlwollen nur auf den
DSV 1900?
Wir stellen die
neutrale Position des Stadtsportbundes nicht in
Frage. Lediglich in Blick auf den Leiter der
Fachschaft Fußballsport im Stadtsportbund und
als Kreiskassierer im Kreis 9, Peter Thomas,
sehen wir dies ganz anders. Peter Thomas hat
sich nie bemüht, zwischen den beiden Vereinen zu
vermitteln. Dies fällt natürlich auch schwer,
wenn man als 2. Vorsitzender beim DSV 1900 tätig
ist und der Kündigung des Nachbarvereins
zustimmt. Auch als Mitglied im Kreisvorstand des
Kreises 9 hat er eine Verantwortung gegenüber
den Vereinen, die im Kreis 9 organisiert sind.
Wir sehen darin eine deutliche
Interessenskollision oder kann Herr Thomas
zweien Herren dienen?
Dies hat der
Kreisvorsitzende Frank Adams in seinem
Leserbrief am 22.10.14 klar dargestellt.
Die
DJK wird dieses Thema bei den nächsten Terminen
im Stadtsportbund resp. des Kreises 9 zur
Sprache bringen.
Zum Thema BSA 2 gibt es
Folgendes anzumerken: Die DJK hat die Anlage am
5. September 2014 mit einem Mitarbeiter von
Duisburg Sport besichtigt, der uns die Anlage
mit den dazugehörigen Gebäuden gezeigt hat.
Daraufhin haben wir den Istzustand (Anlage
Düsseldorfer Str. 590) mit der an-gebotenen
Anlage BSA 2 verglichen und Ihnen diese
Gegenüberstellung zugesandt. Da diese
Ausweichanlage in vielen Punkten schlechter als
die Platzanlage Düsseldorfer Str. 590 ist, ist
es doch nicht unredlich, dass wir uns hierzu
eine Meinung gebildet und so der Öffentlichkeit
bekanntgegeben haben. Diese Meinung wird auch
von benachbarten Vereinen mitgetragen. Vor allem
die Sicherheit der Kinder, Jugendlichen und
Damen, bei zumal unzureichender Ausleuchtung in
den Herbst- und Wintermonaten, ist für uns nicht
akzeptabel.
Wir haben bei den 100 aktiven
Kindern und Jugendlichen nachgefragt, ob diese
und ihre Eltern den geplanten Platzwechsel
mitmachen würden, mit „Nein“ haben 73 Kinder
gestimmt, auf der Anlage würden 27 Kinder
bleiben. Speziell die Lage und die Entfernung
vom jetzigen Standort haben hierfür den
Ausschlag gegeben.
Unseres
Erachtens ist es die Krönung, dass nur die DJK
eine Versammlung über eine Fusion zur Aufnahme
machen soll. Wieso ??? Der DSV 1900 hat eine
Fusion zur Gründung eines neuen Vereines (dazu
müssten beide Vereine bereit sein) von Grund weg
abgelehnt, man hat wohl Angst davor. Weiterhin
lehnt der DSV aktuelle Vorstandsmitglieder oder
Funktionäre der DJK als Mitglieder im neuen
Groß-Verein ab, diese dürften nicht einmal beim
DSV 1900 eintreten, da keine Zusammenarbeit
gewünscht wird. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Die DJK hat vor Ort eine sehr große
Solidarität erfahren, dies konnte eindrucksvoll
durch die Demonstration und die Unterstützung
von auswärtigen Vereinen von allen Bürgern
wahrgenommen werden. Die DJK hat jetzt über 400
Mitglieder, wir konnten in den letzten Wochen
viele neue Mitglieder im Jugend- und im
Seniorenbereich hinzugewinnen. Dies zeigt einmal
mehr, dass der Volkswille ein anderer ist, als
der, den die Stadt und der DSV ihn anscheinend
wahrnehmen. Wir werden trotzdem unsere
Mitglieder befragen, ob Sie einer Fusion, die
praktisch auf eine Übernahme hinausläuft,
zustimmen oder sie ablehnen. Diese
Mitgliederveranstaltung findet am 7. November
2014 im Gemeindezentrum St. Michael, Erlenstr.
um 19:00 in Wanheimerort statt. Sie, Herr
Spaniel, sind hiermit als Gast eingeladen.
Als Sportdezernent sind Sie nicht nur für
den Sport, sondern auch für die Sportjugend und
die Vereine zuständig. In Zeiten rückläufiger
Jugendförderung aufgrund der maroden
Haushaltslage wäre es fatal, wenn diese Kinder
und Jugendlichen keine Platzanlage mehr hätten,
wo sie sich treffen können. Hier lernen viele
Kinder Kameradschaft, Mannschaftsgeist,
Sportfreundschaft, Verantwortung und soziales
Verhalten und sie sparen der Jugendhilfe viel
Geld. Wie kann es da angehen, dass die Kinder-
und Jugendlichen von der Anlage vertrieben
werden sollen? Die Kinder hatten Ihnen vor dem
Rathaus knapp 1.600 Unterschriften für den
Verbleib der DJK übergeben. Der DSV hat
klargestellt, dass er im Jugendbereich nur
leistungsorientiert (Leistungsklasse
Niederrheinliga) arbeiten und daher nur
Spitzensportler heranziehen will. Offenbar
bringen nur diese später Geld. Die DJK ist aber
ein Breitensportverein, bei dem auch Kinder und
Jugendliche spielen können, die in erster Linie
Spaß am Fußball haben; die Leistung ist hier
zweitrangig.
Wir bitten Sie, der
Kündigung nicht zuzustimmen und verbleiben
mit sportlichem Gruß
Joachim
Schneider Ralf Fleischer
Tobias Wegner Tim Giesenberg
Edgar Schwarz Sascha
Nowak
Vorsitzender
2. Vorsitzender Schatzmeister
Geschäftsführer
Fußballobmann Jugendobmann
Stellungnahme von
Stadtdirektor und Sportdezernent Reinhold
Spaniel zur zukünftigen Nutzung der
Sportanlage Düsseldorfer Straße
Duisburg, 16. Oktober 2014 - Seit
mehreren Monaten ist die weitere Nutzung der
Sportanlage Düsseldorfer Straße ein Thema, das
äußerst kontrovers und emotional diskutiert
wird. Die Anlage wird von den Vereinen DSV 1900
und DJK Wanheimerort genutzt. Dabei kam es
gerade in den letzten Jahren häufiger zu
Differenzen bei der Abwicklung des
Tagesgeschäftes auf der Anlage.
Der Hauptpächter DSV 1900 sprach daher in
letzter Konsequenz eine Kündigung des
Unterpachtvertrages gegenüber der DJK
Wanheimerort aus. Diese Kündigung kann jedoch
erst durch Zustimmung der Stadt Duisburg wirksam
werden. Um mögliche negative Einflüsse von außen
auf die laufenden Verhandlungen zu vermeiden und
eine interne sachliche Diskussion zwischen den
beteiligten Parteien zu gewährleisten wurde auf
Drängen des federführenden Sportdezernenten
Reinhold Spaniel Vertraulichkeit und vor allen
Dingen eine sachliche weitere Vorgehensweise
vereinbart. Über den jeweiligen Stand der
Angelegenheit sollte bis zu einer Entscheidung
Stillschweigen gehalten werden.
Leider ist zuletzt immer wieder der
Tagespresse zu entnehmen, dass sich eine Partei
nicht an diese Vereinbarung hält. Immer wieder
wird durch den Vorstand der DJK Öl ins Feuer
gegossen. Dies ist im Hinblick auf eine
verträgliche Problemlösung kontraproduktiv und
unangemessen. Fragen und Probleme hinsichtlich
des Umgangs miteinander und der Nutzung der
Sportanlage an der Düsseldorfer Straße aber auch
zu möglichen neuen Standorten werden dabei von
der DJK über die Öffentlichkeit bewertet,
um nicht zu sagen diskreditiert. Der Vorstand
des DSV 1900 hingegen hat sich bei den
Verhandlungen als exzellent vorbereitet gezeigt,
sachlich diskutiert und vor allen Dingen die
vereinbarte Vertraulichkeit gewahrt.
Sportdezernent Spaniel: „Die Sportverwaltung
ist unter unparteiischer Abwägung aller
Interessen seit längerer Zeit damit beschäftigt,
zu einer Lösung zu gelangen, die den Interessen
des Sports möglichst gerecht wird. Hierbei wurde
auch die Verlagerung der DJK Wanheimerort auf
die Bezirkssportanlage II in Erwägung gezogen.
Leider kam es auch zu diesem Thema zu keiner
zielgerichteten Zusammenarbeit mit dem
DJK-Vorstand.
Anstelle
Details und Bedingung einer Umsiedlung zu
diskutieren und Probleme in bilateralen
Gesprächen auszuräumen, suchte man bei der DJK
wieder den Weg in die Öffentlichkeit, um diese
mögliche Lösung als ‚dreisten Vorschlag der
Sportverwaltung‘ anzuprangern. Zuletzt wurde die
DJK nochmals gebeten, Vorschläge zu machen,
unter welchen Rahmenbedingungen man sich eine
Nutzung der Bezirkssportanlage vorstellen
könnte. Bislang jedoch ohne Antwort. Es kann
jedoch sicherlich nur zu einer pragmatischen
Problemlösung kommen, wenn sich die DJK sachlich
und fair einbringt, sich getroffener Absprachen
besinnt und unbeeindruckt von äußeren
Einflüssen zielorientiert kommuniziert. Eine
endgültige Entscheidung in der Angelegenheit
treffe ich Mitte November.“