Archiv Januar - April 2008
Kommunalwahl 2009 und ihr gar nicht so langer Schatten |
Duisburg, 11. April 2008 - Die SPD Duisburg hat ihren Oberbürgermeister-Kandidaten zur Kommunalwahl 2009 aufgestellt. Vom Zeitpunkt her war das richtig. Es steht zu erwarten, dass die Mehrheit im Landtag mit den Stimmen der CDU und der FDP die notwendige Gesetzesänderung zur vorgezogenen Kommunalwahl - gekoppelt an die Europawahl - den Wahltag 7. Juni 2009 durchbringen wird. Gegen den massiven Widerstand der der Opposition mit den Sozialdemokraten. Für Duisburg heißt die Entscheidung - sofern die SPD-Gremien die Kandidatur Brandts absegnen, was in Ermangelung anderer Kandidaten klar ist - , dass frühzeitig der Abwägungsprozess für die Bürger einsetzen kann. Zur Erinnerung: Die Wahrnehmungen in allen Schichten der Duisburger Bevölkerung zur aktuellen Lage der Stadt in Hinsicht auf die Finanznöte ist eindeutig: Die Misere ist natürlich nicht erst seit der Kommunalwahl 2004 entstanden. Das Trio Zieling, Brandt und Bildau sowie die Dezernenten mit SPD-Parteibuch Dr. Peter Langer (Kämmerer), Jürgen Dressler (Stadtplanung) sowie Reinhold Spaniel (Sport und Soziales) standen lange Jahre mit in der Verantwortung. Interessant ist die von der SPD in Auftrag gegebene Umfrage. In vielen Bereichen trauen die Befragten zum einen den Sozialdemokraten zum anderen aber auch der CDU die bessere Kompetenz zu. Deutet dieser Kompetenz-Mix auf die Bundeslösung große Koalition hin? Das ist in Duisburg kaum vorstellbar. Dazu ist die Lagerbildung doch zu ausgeprägt, seit Jahrzehnten in dieser Stadt bestens gepflegt worden. Also stellt sich die Frage, inwieweit der bis vor einem Jahr noch als Stellvertreter des amtierenden Oberbürgermeisters fungierende Jürgen Brandt den Amtsinhaber real gefährden kann. Unter den Bürgern und erstaunlicherweise bei nicht wenigen eingefleischten Sozialdemokraten ist man da eher skeptisch. Die Person Brandt steht nicht für Erfolge, nicht für hemdsärmliges Auftreten oder gar Bürgernähe. Die alten Sozialdemokarten der Stadt wünschen sich einen, wie Josef Krings ihn verkörperte. Als echten Herausforderer Sauerlands sehen sie den eigenen Mann aktuell eher nicht. Brandt muss also schnell und wirkungsvoll überzeugen, eigentlich sein eigenes bisheriges Profil umkrempeln. Die zweite
Frage der kommenden 15 Monate: War das 2004 tatsächlich nur eine
Ohrfeige für die Arbeit Bärbel Zielings oder steckte tatsächlich mehr
dahinter? |
Duisburgs Süden von der DVG aufgegeben? DVG -Fahrplan 2008 |
März 2008 - Wenn ich die
Aussagen der DVG über die neuen Busverbindungen im Duisburger Süden
lese, kann ich nur sagen, der Süden wird schon aufgegeben . Nicht nur
die CO-Pipeline sorgt für Aufregung und Angst, nein, nun schaffen es
unsere Politiker auch noch, uns von der Außenwelt abzuschneiden. |
Wieviel Klönnewiese
verschwindet für den Biergarten? |
Duisburg,
März 2008 - Die Installation eines Biergartens mit festem Gebäudeteil
wird heftig diskutiert. Wieviel Klönnewiese verschwindet tatsächlich?
Die massiven Bedenken der benachbarten Vereine sehen auch die Politiker
in Hinsicht auf den einzigen Laichplatz für Fische, der durch die
Terassenbebauung direkt am Wasser wegfallen würde und dass mit
Essensresten oder mehr, die ins Wasser fallen nicht mehr die Enten,
sondern Ratten gefüttert werden.
Trotzdem
kann niemand von der Hand weisen, dass viele Menschen auch einiges ins
Wasser fallen lassen werden. Nichts Neues am Bertasee, da dies auf dem
bisherigen Schmalspurangebot auf dem Wasser oft genug der Fall war. Die
grundsätzliche Frage wäre: Nachdem nun Mc-Donalds-Franchisenehmer Markus
Schöpfer klarstellte, dass die Fastfoodkette kein Drive-in im Bereich
der MSV-Arena installieren möchte kann der Biergarten in dem dafür
vorgesehen Areal nicht seine Heimat finden. Er wäre umzäunt, würde die
Klönnewiese frei lassen, für Public Viewing wären die Möglichkeiten auf
dem ohnehin vor der Osttribüne vorgesehenen "Eventplatz" gegeben. Was
fehlen würde, wäre der direkte Seeblick. Am Montag treffen sich Oberbürgermeister Adolf Sauerland und Stadtdirektor Dr. Peter Greulich mit den am Bertasee angesiedelten Vereinen beim "Schlichter" Stadtsportbund. Harald Jeschke |
Kommunalwahl 2009 und ihr gar nicht so langer Schatten |
Duisburg, 11. April 2008 - Die SPD Duisburg hat ihren Oberbürgermeister-Kandidaten zur Kommunalwahl 2009 aufgestellt. Vom Zeitpunkt her war das richtig. Es steht zu erwarten, dass die Mehrheit im Landtag mit den Stimmen der CDU und der FDP die notwendige Gesetzesänderung zur vorgezogenen Kommunalwahl - gekoppelt an die Europawahl - den Wahltag 7. Juni 2009 durchbringen wird. Gegen den massiven Widerstand der der Opposition mit den Sozialdemokraten. Für Duisburg heißt die Entscheidung - sofern die SPD-Gremien die Kandidatur Brandts absegnen, was in Ermangelung anderer Kandidaten klar ist - , dass frühzeitig der Abwägungsprozess für die Bürger einsetzen kann. Zur Erinnerung: Die Wahrnehmungen in allen Schichten der Duisburger Bevölkerung zur aktuellen Lage der Stadt in Hinsicht auf die Finanznöte ist eindeutig: Die Misere ist natürlich nicht erst seit der Kommunalwahl 2004 entstanden. Das Trio Zieling, Brandt und Bildau sowie die Dezernenten mit SPD-Parteibuch Dr. Peter Langer (Kämmerer), Jürgen Dressler (Stadtplanung) sowie Reinhold Spaniel (Sport und Soziales) standen lange Jahre mit in der Verantwortung. Interessant ist die von der SPD in Auftrag gegebene Umfrage. In vielen Bereichen trauen die Befragten zum einen den Sozialdemokraten zum anderen aber auch der CDU die bessere Kompetenz zu. Deutet dieser Kompetenz-Mix auf die Bundeslösung große Koalition hin? Das ist in Duisburg kaum vorstellbar. Dazu ist die Lagerbildung doch zu ausgeprägt, seit Jahrzehnten in dieser Stadt bestens gepflegt worden. Also stellt sich die Frage, inwieweit der bis vor einem Jahr noch als Stellvertreter des amtierenden Oberbürgermeisters fungierende Jürgen Brandt den Amtsinhaber real gefährden kann. Unter den Bürgern und erstaunlicherweise bei nicht wenigen eingefleischten Sozialdemokraten ist man da eher skeptisch. Die Person Brandt steht nicht für Erfolge, nicht für hemdsärmliges Auftreten oder gar Bürgernähe. Die alten Sozialdemokarten der Stadt wünschen sich einen, wie Josef Krings ihn verkörperte. Als echten Herausforderer Sauerlands sehen sie den eigenen Mann aktuell eher nicht. Brandt muss also schnell und wirkungsvoll überzeugen, eigentlich sein eigenes bisheriges Profil umkrempeln. Die zweite
Frage der kommenden 15 Monate: War das 2004 tatsächlich nur eine
Ohrfeige für die Arbeit Bärbel Zielings oder steckte tatsächlich mehr
dahinter? |
Wasserwelt Sportpark und Umwandlung Bahnbrache: Großer Wurf mit Hindernissen |
Bei allen Unkenrufen oder durchaus berechtigten Bedenken der Naturschützer - die geplante Wasserwelt in Verbindung mit der Auflösung des Inselcharakters des Sportparks nebst Ansiedlungen im brachliegenden Bahnareal in Wedau und Neudorf ist für Duisburg ein großer Wurf.
Auslösender Faktor war zum einen die Schließung des Ausbesserungswerkes
in Wedau sowie der immer höher anzusiedelnde Stellenwert Sport,
Freizeit- und Touristikangebote in einer auch durch demografische
Veränderung schrumpfenden Stadt. Dabei hat es eine Stadt wie Duisburg
ungemein schwerer als Städte gleicher Größenordnung in Deutschland. Die Altlasten der Industriebrachen sind Belastungen, die keine Stadt der Welt ohne Schaden überstehen kann. Es ist einfach, einer Kommune ein großes Gelände, oder wie bei der Bahnreform Anfang der 90er Dutzende von maroden Brücken, Über- oder Unterführungen oder mit Altlasten der zum Teil Umwelt gefährdenden Art zu hinterlassen und nachfolgenden Generationen aufzubürden. Und genau das ist natürlich auch im Sportpark geschehen. Die älteren Duisburger wussten nur zu gut, was da im oder rund um die Gewässer alles an Bauschutt eingearbeitet wurde. Das alles kostet bei der Entsorgung jetzt richtiges Geld. Im Zug-um-Zug-Versuch das riesige Gelände rund um den Sportpark für kommende Generationen nutzbar zu machen, gleichzeitig aber immer und überall Umwelt- und Naturschutz zu gewähren ist erneut ein unglaublicher Spagat. In den Umweltsünderjahren gab es niemanden, der den Finger warnend gehoben hätte. Damals mussten die Schlote rauchen, für die Menschen Arbeit und ein Dach über dem Kopf geboten werden. Heute sind sie alle unterwegs, beäugen kritisch, zum Teil auch aggressiv alles, was auch immer versucht wird. Da regen sich jetzt Naturschützer auf, das die Ruhe im Faunabereich der Regattabahn nicht mehr gegeben sein kann, wenn Jugendliche bzw. ganze Familien sich sportlich aktiv im Sportpark betätigen. Die Ruhe hat es nie gegeben im Sportpark. Der 6-Tore-Platz der 50er Jahren nebst dem Strandbad und die damaligen simplen Spaziergänger hatten das Gebiet schon immer in Beschlag genommen. Es ändert sich nur insofern etwas, als dass jetzt eine Bewirtschaftung dauerhafter nebst Pflege des Bereiches unter strengster Aufsicht stattfinden wird.
Die
Aufwertung des mit Altlasten verseuchten Bereiches Sportpark aber erst
recht im Bahngelände ist immens, schafft den kommenden Generationen
echte Werte. Die gilt es dann zu schützen. Vom Stellenwert, der enormen
Imageaufwertung der immer noch als graue Maus verschrienen Stadt ist
einzigartig, mit Zahlen ist so eine Imageaufpolierung gar nicht konkret
zu erfassen. |
SOZIALTICKET IST MÖGLICH |
Duisburg, 13. Februar
2008 - Es gehört für die Ausschussmitglieder von CDU, GRÜNEN und FDP im
Verkehrsausschuss schon ein gerütteltes Maß an Chuzpe dazu, in der
Sitzung am Montag das von den LINKEN für Duisburg geforderte
"Sozialticket" für die Bezieher von ALG 2 rigoros abzulehnen und dieses
als "zu teuer" zu verteufeln, obwohl ein Mitarbeiter der DVG, der im
Sitzungssaal weilte, detailliert zu verstehen gab, dass dieses Ticket
der Stadt Duisburg "nicht einen Cent kostet" und die DVG sogar noch
einen satten Zugewinn erwirtschaften würde, da die betroffenen Menschen
dieses zum Preis von etwa 15 EURO auch erwerben würden. |
Erweiterung Sportpark
bzw. Umsetzung Bebauungsplan 1060 kontra
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Duisburg, Januar 2008 -
Flächenverbrauch durch Industrie bzw. Unternehmen, Umwälzungen im
direkten Arbeitsleben und am Lebensmittelpunkt der Duisburger
Bevölkerung, an sich wahrlich nichts Neues für Duisburger. Während aber
Politik und Wirtschaft ab der Schließung von Zechen und erst recht nach
dem Aus von Krupp Rheinhausen den Schulterschluss suchten und bislang
fast immer fanden, ist jetzt eine neue Art des Umgangs erkennbar. Der Masterplan wurde von der DB AG unter Mitwirkung der Häfen entwickelt. Bis 2011 soll die Erweiterung des Rangierbahnhofs und der Bau einer Drehscheibe für den kombinierten Verkehr in Duisburg Ruhrort-Hafen realisiert werden. Urplötzlich entdecken
SPD-Politiker wie MdL Gisela Walsken, die bisher offenkundig eher das
Mäntelchen für die angebliche Erhaltung von Arbeitsplätzen auf der
anderen Rheinseite für Bayer Werke und CO-Pipeline angezogen hat, die
elementaren Bedürfnisse der Bürger und der handeln müssenden
Stadtplaner. |
Leserbrief zur CO–Pipeline-Landtaganhörung am 23.1.2008 |
Duisburg, 24. Januar 2008
-Die gestrige Abstimmung im Landtag über den Gesetzesentwurf der Grünen
zur Aufhebung des Enteignungsgesetzes verlief erwartungsgemäß: Die
Grünen wurden mit den Stimmen der Koalitionäre CDU und FDP und der SPD
Opposition abgeschmettert. |
Satire und Leserbrief zum Neuprojekt im Sportpark Wedau |
Satire zum Neuprojekt im
Sportpark Wedau
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LESERBRIEF zu: DGB ist für die CO-Pipeline |
Duisburg, 17. Januar 2008 -
Als jahrzehntelanges Gewerkschaftsmitglied, bin ich erschüttert über die
von wenig Sachkenntnis gezeichnete Darstellung des Vorsitzenden des DGB
NRW. Diese Pipeline sei strukturpolitisch unverzichtbar, lässt Herr
Schneider vernehmen. Welch eine eklatante Fehleinschätzung! Braunlager Straße 47 259 Duisburg Ungelsheim |
CO-Pipeline und DGB: Vorsitzender des DGB NRW in Düsseldorf schoss schlimmes Eigentor |
Duisburg, 16. Januar 2008 - Es ist für den außen stehenden Betrachter nicht verwunderlich, wenn sich Gewerkschaften für den erhalt von Arbeitsplätzen einsetzen, und gerade der Dachverband DGB sollte in der aktuellen Diskussion über Standortschließungen hier federführend tätig sein. Eine Entscheidung für eine Verlagerung, wie jetzt zum Beispiel bei NOKIA in Bochum, ist für viele Kommunen ein Todesstoß. Doch mit seiner Stellungnahme zum Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Münster zur CO-Pipeline zwischen den Chemieparks Dormagen und Krefeld-Uerdingen hat sich Guntram Schneider, der Vorsitzende des DGB NRW in Düsseldorf ein Eigentor geschossen. Nicht ein Bürger, der sich in begründeter Todesangst vor dem „Giftgas“ Kohlenmonoxid gegen eine völlig unnötige Pipeline ausspricht, will Arbeitsplätze vernichten. Diese Moralkeule zieht bei den Betroffenen diesmal leider nicht, fordern diese doch vehement die Produktion des Gases am Standort Uerdingen und nicht den von Schneider ins Gespräch gebrachten Transport per LKW. Da hat der Gewerkschaftsboss seine Hausaufgaben wohl nicht gemacht. Vielmehr werden Arbeitsplätze klar erwiesen durch den Bau der Pipeline vernichtet. Hier spielt man Leib und Leben der Menschen in den betroffenen Gebieten gegen die Mitarbeiter der Firma BAYER aus. Der sachlichen Diskussion hat Guntram Schneider einen Bärendienst erwiesen. Da wäre ein Gespräch mit den Betroffenen besser gewesen, um den von ihm angeregten Konsens für den Industriestandort NRW zu finden. KOMMENTAR von Harald Molder |