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Duisburg tagesaktuell

Duisburger Schlagzeilen 2012

Duisburger Kalender 2013


 
 






 
 

Jahresrückblick 2012 - 2013 im Blick
2012, ein wahrhaft turbulentes Jahr in und für unsere Stadt Duisburg
Und was kommt 2013 auf uns zu?
Harald Jeschke

Duisburg, 31. Dezember 2012
Duisburger Schlagzeilen und Bilder 2012 

Das Jahr war noch nicht alt, da gab es den Abwahltermin für den amtierenden Oberbürgermeister, den die Duisburgerinnen und Duisburger noch in 2011 erzwungen hatten. - Der politische Rückblick

Der lokale Rückblick
Der Besuch des Bundespräsidenten verursachte Aktivitäten einiger Institutionen Duisburgs, die der normale Bürger gern täglich sehen würde. Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung waren auf einmal das zentrale Thema rund um den Bereich, den der hohe Gast aus Berlin eventuell sehen könnte.
Wir werden uns gern erinnern, wenn die Verantwortlichen in ihrer jeweiligen Position zur Disposition/Wahl anstehen. Die Gründe zur erneuten Besetzung ihrer Position würden wir gern hören...

Mercatorhalle von Schließung bedroht - Planungsfehler der Vergangenheit zu revidieren sind in dieser Stadt enorm schwierig geworden, notwendige Verbesserungen werden fast unmöglich gemacht.
Es fehlt das Geld, es fehlt die Durchsetzungsfähigkeit auch zu einseitige Neuansiedlungen ernsthaft zu hinterfragen. Hervorragende Projekte bzw. 'Know How' aus Duisburg wandert in andere Städte, weil diese Kommune den Eigenanteil - bei freiwilligen Leistung überhaupt nicht möglich - nicht aufbringen kann und darf.
Die Umsetzung und das Erlangen der Genehmigung der Bezirksregierung zum Haushaltsanierungsplan bzw. Haushaltsicherungskonzept war so etwas wie der Aufruf, dieser Stadt den Rücken zu kehren. Die Auflagen, den Haushalt dermaßen zu barbieren, wie es fast in Gänze geschehen ist, würgt urbanes Leben in dieser Stadt ab. Hilfspakete, von der neuen Landesregierung geschnürt, sind die berühmten Tropfen auf einen hocherhitzten Stein.

Hat die Stadt diese Finanzmisere selbst verschuldet?
Sind manche Weichen zu spät oder gar nicht gestellt worden?
Das kann hier oder da sicherlich zutreffen. Es kann aber nicht angehen, dass die gesamte Bürgerschaft in Sippenhaft genommen wird, wenn Strukturwandel und Investitionen seit Anfang der 1990er Jahre nicht in Einklang zu bringen sind und der Kommune von den Regierenden immer höhere Lasten, vor allem nach Einführung von Harz IV 2005, aufgebürdet wurden.
Es ist unglaublich, wenn in der Gegenüberstellung ein Investor einer Groß-Immobilie mit 81 Millionen Euro (Königsgaleria) sanieren kann, die Gesamtstadt vom Konjunkturpaket aber nur 67 Millionen zugewiesen bekommt, dafür aber nach wie vor Kassenkredite für den Solidarpakt Ost aufnehmen muss, hier aber Straßen marodieren wie sonst nirgendwo in der Bundesrepublik.

Die prompte Folge dieser Auswüchse waren immer mehr dem braunen Sumpf zuzuordnende Demagogen, die dieser Stadt weismachen wollen, dass nur sie alles verbessern könnten.
Ganz Stadtteile wie Marxloh, Laar, Hochfeld oder auch innerstädtische Quartiere wie das rund um den Münzstraßenplatz sind dem Abwärtstrend ausgesetzt, andererseits kommen großspurige Investoren (FOC)  und wollen die Heilsbringer für diese Stadt sein.
Duisburger Bürger haben in vielen Dingen des täglichen Lebens eine Engelsgeduld, ertragen viel. Irgendwann aber platzt ihnen der Kragen und der sehr ausgeprägte Sinn für Realität wird obenan gestellt. Dies zeigte die Abwahl des OB deutlich.

Das sollten Politik und Verwaltung nie unterschätzen. Duisburger sind kreativ und bringen sich gern ein. Sie wollen aber ernst genommen werden! Beste Beispiele sind rund 400 Selbsthilfegruppen, der SSB mit 100 Sportvereinen, die über 100 Kleingartenvereine, 20 Bürgervereine und die 2008 ins Leben gerufenen Bürgerforen.

Der sportliche Rückblick
Begonnen hatte das Jahr und auch die Saison 2012/2013 mit Oliver Reck als MSV-Trainer und jeweils fünf Niederlagen in Serie. - MSV Duisburg, ein Jahr der Täler und Rückschläge


Die Löwinnen vom FCR 2001 Duisburg verloren das Rennen um die Teilnahme an der Champions-League klar, belegten in der letzten Saison abgeschlagen den vierten Platz und mussten, nach den Abgängen von den Nationalspielerinnen und Abwendung der Insolvenz zwangsweise auf die Jugend setzen. Aktuell wehrt sich der FCR erfolgreich gegen die Abstiegsränge und hält den Anschluss an das Mittelfeld.

Für die Füchse war 2012 ein erfolgreiches Jahr!
Überraschend erreichte der EVD das Endspiel um den Aufstieg in die 2. Bundesliga, scheiterte letztendlich an Tölz.
Bei der Duisburger Sportschau 2012 sahnten die Füchse 3-fach ab und stellten den besten Spieler, besten Trainer und die beste Mannschaft!
Und das 'Füchse-Stadtfest 2012' in der City wollen wir auch nicht unterschlagen!
Aktuell hat der EVD als Vierter die Endrunde der Oberliga-West erreicht.

Duisburg 2013
BZ-Duisburg wünscht allen Lesern für das neue Jahr Gesundheit, Glück und Erfolg!

Vieles fällt schwer. Eine Prognose zur Entwicklung in dieser Stadt zählt ganz sicher dazu. Aber: Der Optimismus ist trotz aller widriger Umstände ungebrochen - und es ist wahrlich nicht alles schlecht in der Stadt, die doch so immens viel zu bieten hat. Duisburg ist absolut als facettenreich zu bezeichnen. Diese Stadt hat lediglich Probleme alles sofort lösen und im unsäglichen Sog der Tragödien der letzten Jahre unbekümmert auftreten zu können.
Wenn das Geld fehlt, müssen eben die kreativen Köpfe her. Mit viel Geld was zu machen ist doch leicht, sagt der Duisburger. Und viel Geld hatte er in den letzten Jahrzehnten nie. Trotzdem wurden auch viele gute Projekte umgesetzt. Die positive Entwicklung in der Innenstadt, der unglaublich gute Stellenwert des Innenhafens und des Landschaftsparks Nord, der Sportpark und die Sechs-Seen-Platte mit ihrer Faszination - mit 360 Hektar Gesamtfläche größer als der berühmte Central Park New Yorks -, der Zoo Duisburg und die wachsende Universität mit den Instituten und Forschungszentren sind Belege der außerordentlichen Art. Nicht zu vergessen die seit den 1990er Jahren ins Rollen gekommene Logistiksparte, in der duisport die herausragende Stellung einnimmt. 
Anfang Dezember 2012 meldete übrigens Audi, im Hafen ein neues Logistikcenter mit 500 Arbeitsplätzen einrichten zu wollen.

Hier wird angeknüpft werden müssen. Zum einen das Erreichte zu erhalten, zum anderen das Brachliegende aufzupäppeln. Das beginnt in den Wohnquartieren und in den Stadtteilen. Ein zentrales Thema ist der öffentliche Nahverkehr mit seinen Anbindungen und dem Sicherheitsbedürfnis, das endet aber sicher nicht mit den Wohnumfeldverbesserungen.


Zu wünschen bleibt auch, dass ein Innenminister den Mut findet, nach medienwirksamen Polizeiaktionen gegen Raser sich auch die Sicherheitsängste der Bürger in den Quartieren anhört, aus Sicht der Bürger auch ruhig wenig spektakulär, dafür effizient. Dazu gehört auch der Mut, dass der Kommunalminister dieses Vorgehensweise auch vor vielen Bürgervereinsvertretern am Ort erklärt und nicht vor einigen wenigen Besuchern einer reinen SPD-Ortsvereinsveranstaltung.
Innenminsiter Ralf Jäger hier nach der Eröffnung der Mercatorhale 2007, damals "nur" SPD-Chef in Duisburg - Foto Manfred Schneider

In erster Linie aber gilt es die Nahversorgung zu sichern.
Im medizinischen Sektor ist - gesamtstädtisch gesehen - alles im Lot. Schaut man näher hin, wird es problematisch. Bestimmte Fachärzte Ärzte gibt es in einigen Vierteln gar nicht mehr. Es entstehen zunehmend mehr Gemeinschaftspraxen bzw.  "Gesundheitszentren". Das bedeutet eine Ballung an medizinischem 'Know How', für den Bürger zunehmend mehr Wege. Auch Hausärzte zentralisieren sich aufgrund des Kostendrucks.
Bei den Vollversorgern mit den Dingen des täglichen Lebens ist es ähnlich. Und genau hier ist mehr und mehr die Problematik auch durch den demografischen Wandel spürbar geworden. Ein Ballung von Discountern mit zum Teil ruinösen Wettbewerbscharakter kann keinem Bürger gefallen. Die Versorgung in der Fläche auch bei den verstärkt immobiler werdenden älteren Menschen bereitet erhebliche Probleme. Was können städtische Planer analog zum Baugesetzbuch mit Hilfe der Politik außer dem Prüfen auf planungsrechtliche Relevanz tun?
Der Gesetzgeber ist erneut gefordert, die sich verändernden Umstände zu berücksichtigen. 
Die Schließung des CAP-Marktes in Neudorf ist nach Weihnachten 2004 der Wiederholungsfall in einem Bereich, der von der Nahversorgung abgehängt wird. Dafür gibt es am Sternbuschweg mit acht Discountern bzw. Vollversorgern oder an der Mündelheimer Straße eine Überversorgung im kleinräumigen Bereich für die nah wohnenden aber eher für die mobile und jüngere Kundschaft.
Dafür werden in den Wohnquartieren immer mehr gesetzeskonforme Parkrichtlinien bzw. Bewirtschaftungszonen umgesetzt. Nach der Einrichtung der bewirtschafteten Zonen und den neuen Parkraumreglungen in der City, Neudorf und Duissern soll in 2013 auch das Wasserviertel diese neue Regelung erhalten.

Der Bahnhof und sein Umfeld
Duisburg kann mit Fug und Recht von internationaler Anbindung reden. Dafür stehen Hafen, die Autobahnen und der Kaiserbergknoten und die Nähe zum Düsseldorfer Flughafen.
Deshalb ist der Hauptbahnhof so immens wichtig. Täglich nutzen 100 000 Menschen den Hauptbahnhof.
Die Generalsanierung hatte zunächst im Innenbereich im kleineren Rahmen stattgefunden. Der Große Wurf steht nun mit rund 120 Millionen an Investitionen an, braucht aber noch mindestens sechs bis sieben Jahre. Hinzu kommt das nicht so schöne Umfeld, wobei die Problemzone Vorplatte eine ganz andere und stadtinterne Sache ist.

Mit der Verlagerung des Busbahnhofes von der West- auf die Ostseite in den Neudorfer Bereich wird 2013 das erste Zeichen gesetzt. Ab Februar soll die Erweiterung der A59 mit dem Fließen des Verkehrs über den neuen Brückenzug anlaufen, es folgt Ende des Jahres die gesamte Fertigstellung des 104 Millionen teuren Projektes.
In 2013 könnte der Baubeginn des neuen Hotels im Bereich des alten Busbahnhofes anlaufen. Ob auch schon in diesem Jahr der Start für den Bau des neuen Domizils von Entwickler Multidevelopment erfolgt ist nicht so sicher, was auch für den Ausbau der Hauptbahnhofsvorplatte gilt.
Ende 2013 soll die leider dann kleinste Stadtbibliothek unter den Großstädten mit der Fertigstellung des Stadtfensters an der Steinschen Gasse erfolgen. Im neuen Jahr wird dann entschieden, was mit dem ab 2014 verwaisten alten Gebäude an der Düsseldorfer Straße/Börsenstraße geschehen soll. Mehrere Investoren/Entwickler - bislang fünf - haben sich angemeldet, hier in unterschiedlicher Art und Weise aktiv werden zu wollen. Ein weiteres Kaufhaus wird sicher nicht erwünscht sein.
In 2013 könnten die Möbelhäuser Ostermann und Höffner ihre Bauaktivitäten beginnen. Beendet sein werden die der neuen Jugendherberge im Sportpark. Dann werden dann Unterbringungsmöglichkeiten in moderner Ausrichtung für die ganze Familie angeboten.

2013 ist auch für den Sport in Duisburg von größerer Bedeutung. So wird es erneut eine Kanu-Renn-Weltmeisterschaft ausgetragen. Am 24. August 2013 ist der Sportpark exakt 50 Jahre Bundesligastandort, kann auch die Universität Duisburg-Essen auf schon zehn Jahre Fusion zurückblicken und das zehnjährige Bestehen kann der Bürgerverein Neudorf im Juli feiern.
Im neuen Jahr könnte auch nach zehn Jahren Kampf die Lärmsanierung Neudorf endlich umgesetzt worden sein. Ob auch der Lückenschluss von 130 Metern an fehlender Lärmschutzwand, wie von zwei Petenten gefordert, erfolgt, muss abgewartet werden.
Ebenso abwarten heißt es bei der Sanierung der Neudorfer Straußsiedlung, da die GEBAG zunächst wohl ihr großes Problem Küppersmühlenerweiterung in den Griff bekommen muss.
Die Bebauung der Brache an der Johanniterstraße soll auch im neuen Jahr starten können. Ob auch endlich mehr Bauaktivitäten am neuen Gesundheitszentrum an der Steinschen Gasse/Marienkirche feststellbar sein wird?