Duisburg, 31.
Dezember 2012
Duisburger Schlagzeilen und Bilder 2012
Das Jahr
war noch nicht alt, da gab es den Abwahltermin für den
amtierenden Oberbürgermeister, den die Duisburgerinnen und
Duisburger noch in 2011 erzwungen hatten. -
Der politische Rückblick
Der lokale
Rückblick
Der Besuch des Bundespräsidenten verursachte
Aktivitäten einiger Institutionen Duisburgs, die der normale
Bürger gern täglich sehen würde. Sicherheit,
Sauberkeit und
Ordnung waren auf einmal das zentrale Thema rund um den
Bereich, den der hohe Gast aus Berlin eventuell sehen
könnte.
Wir werden uns gern erinnern,
wenn die Verantwortlichen in ihrer jeweiligen Position zur
Disposition/Wahl anstehen. Die Gründe zur erneuten Besetzung
ihrer Position würden wir gern hören...
Mercatorhalle von Schließung bedroht
-
Planungsfehler der Vergangenheit zu revidieren sind in
dieser Stadt enorm schwierig geworden, notwendige
Verbesserungen werden fast unmöglich gemacht.
Es fehlt das Geld, es fehlt die
Durchsetzungsfähigkeit auch zu einseitige Neuansiedlungen
ernsthaft zu hinterfragen. Hervorragende Projekte bzw. 'Know
How' aus Duisburg wandert in andere Städte, weil diese
Kommune den Eigenanteil - bei freiwilligen Leistung
überhaupt nicht möglich - nicht aufbringen kann und darf.
Die Umsetzung und das Erlangen der Genehmigung der
Bezirksregierung zum Haushaltsanierungsplan bzw.
Haushaltsicherungskonzept war so etwas wie der Aufruf, dieser
Stadt den Rücken zu kehren. Die Auflagen, den Haushalt
dermaßen zu barbieren, wie es fast in Gänze geschehen ist,
würgt urbanes Leben in dieser Stadt ab. Hilfspakete, von der neuen Landesregierung geschnürt,
sind die berühmten Tropfen auf einen hocherhitzten Stein.
Hat die Stadt diese Finanzmisere selbst verschuldet?
Sind
manche Weichen zu spät oder gar nicht gestellt worden?
Das kann hier oder da sicherlich zutreffen. Es kann
aber nicht angehen, dass die gesamte Bürgerschaft in Sippenhaft
genommen wird, wenn Strukturwandel und Investitionen seit
Anfang der 1990er Jahre nicht in Einklang zu bringen sind
und der Kommune von den Regierenden immer höhere Lasten, vor
allem nach Einführung von Harz IV 2005, aufgebürdet wurden.
Es ist unglaublich, wenn in der Gegenüberstellung
ein Investor einer Groß-Immobilie mit 81 Millionen Euro
(Königsgaleria) sanieren kann, die Gesamtstadt vom
Konjunkturpaket aber nur 67 Millionen zugewiesen bekommt,
dafür aber nach wie vor Kassenkredite für den Solidarpakt
Ost aufnehmen muss, hier aber Straßen marodieren wie sonst
nirgendwo in der Bundesrepublik.
Die prompte Folge dieser Auswüchse waren
immer mehr dem braunen Sumpf zuzuordnende Demagogen, die
dieser Stadt weismachen wollen, dass nur sie alles
verbessern könnten.
Ganz Stadtteile wie Marxloh, Laar,
Hochfeld oder auch innerstädtische Quartiere wie das rund um
den Münzstraßenplatz sind dem Abwärtstrend ausgesetzt,
andererseits kommen großspurige Investoren (FOC) und
wollen die Heilsbringer für diese Stadt sein.
Duisburger Bürger haben in vielen Dingen
des täglichen Lebens eine Engelsgeduld, ertragen viel.
Irgendwann aber platzt ihnen der Kragen und der sehr
ausgeprägte Sinn für Realität wird obenan gestellt. Dies
zeigte die Abwahl des OB deutlich.
Das sollten Politik und Verwaltung nie
unterschätzen. Duisburger sind kreativ und bringen sich gern
ein. Sie wollen aber ernst genommen werden! Beste Beispiele
sind rund 400 Selbsthilfegruppen, der SSB mit 100 Sportvereinen,
die über 100
Kleingartenvereine, 20 Bürgervereine und die 2008 ins
Leben gerufenen Bürgerforen.
Der
sportliche Rückblick
Begonnen hatte
das Jahr und auch die Saison 2012/2013 mit Oliver Reck als
MSV-Trainer und jeweils fünf Niederlagen in Serie. -
MSV Duisburg,
ein Jahr der Täler und Rückschläge
Die Löwinnen vom
FCR 2001 Duisburg
verloren das Rennen um die Teilnahme an der Champions-League
klar, belegten in der letzten Saison abgeschlagen den
vierten Platz und mussten, nach den
Abgängen von den Nationalspielerinnen und
Abwendung der Insolvenz zwangsweise auf
die Jugend setzen. Aktuell wehrt sich der FCR erfolgreich
gegen die Abstiegsränge und hält den
Anschluss an das Mittelfeld.
Für die
Füchse war 2012 ein
erfolgreiches Jahr! Überraschend erreichte der EVD das
Endspiel um den Aufstieg in die 2. Bundesliga,
scheiterte letztendlich an Tölz. Bei der
Duisburger Sportschau 2012 sahnten die
Füchse 3-fach ab und stellten den besten Spieler, besten
Trainer und die beste Mannschaft! Und das
'Füchse-Stadtfest 2012' in der City
wollen wir auch nicht unterschlagen! Aktuell hat der EVD als
Vierter die Endrunde der Oberliga-West erreicht.
Duisburg 2013
BZ-Duisburg wünscht allen
Lesern für das neue Jahr Gesundheit, Glück und Erfolg!
Vieles fällt schwer. Eine Prognose zur Entwicklung in
dieser Stadt zählt ganz sicher dazu. Aber: Der Optimismus
ist trotz aller widriger Umstände ungebrochen - und es ist
wahrlich nicht alles schlecht in der Stadt, die doch so
immens viel zu bieten hat. Duisburg ist absolut als
facettenreich zu bezeichnen. Diese Stadt hat lediglich
Probleme alles sofort lösen und im
unsäglichen Sog der Tragödien der letzten Jahre unbekümmert
auftreten zu können.
Wenn das Geld fehlt, müssen eben die
kreativen Köpfe her. Mit viel Geld was zu machen ist doch
leicht, sagt der Duisburger. Und viel Geld hatte er in den
letzten Jahrzehnten nie. Trotzdem wurden auch viele gute
Projekte
umgesetzt. Die positive Entwicklung in der
Innenstadt, der unglaublich gute Stellenwert des Innenhafens
und des Landschaftsparks Nord, der Sportpark und die
Sechs-Seen-Platte mit ihrer Faszination - mit 360 Hektar
Gesamtfläche größer als der berühmte Central Park New Yorks
-, der Zoo Duisburg und die wachsende Universität mit den
Instituten und Forschungszentren sind Belege der
außerordentlichen Art. Nicht zu vergessen die seit den 1990er
Jahren ins Rollen gekommene Logistiksparte, in der duisport
die herausragende Stellung einnimmt.
Anfang Dezember
2012 meldete übrigens Audi, im Hafen ein neues Logistikcenter
mit 500 Arbeitsplätzen einrichten zu wollen.
Hier wird angeknüpft werden müssen. Zum
einen das Erreichte zu erhalten, zum anderen das
Brachliegende aufzupäppeln. Das beginnt in den
Wohnquartieren und in den Stadtteilen. Ein zentrales Thema
ist der öffentliche Nahverkehr mit seinen Anbindungen und
dem Sicherheitsbedürfnis, das endet aber sicher nicht mit
den Wohnumfeldverbesserungen.
Zu wünschen bleibt auch, dass
ein Innenminister den Mut findet, nach medienwirksamen
Polizeiaktionen gegen Raser sich auch die Sicherheitsängste
der Bürger in den Quartieren anhört, aus Sicht der Bürger
auch ruhig wenig spektakulär, dafür effizient. Dazu gehört
auch der Mut, dass der Kommunalminister dieses
Vorgehensweise auch vor vielen Bürgervereinsvertretern am
Ort erklärt und nicht vor einigen wenigen Besuchern einer
reinen SPD-Ortsvereinsveranstaltung.
Innenminsiter
Ralf Jäger hier nach der Eröffnung der Mercatorhale 2007,
damals "nur" SPD-Chef in Duisburg - Foto Manfred Schneider
In erster Linie aber gilt es die Nahversorgung zu sichern.
Im medizinischen Sektor ist - gesamtstädtisch gesehen -
alles im Lot. Schaut man näher hin, wird es problematisch.
Bestimmte Fachärzte Ärzte gibt es in einigen Vierteln gar nicht mehr. Es
entstehen zunehmend mehr Gemeinschaftspraxen bzw. "Gesundheitszentren". Das bedeutet eine Ballung
an medizinischem 'Know How', für den Bürger zunehmend mehr
Wege. Auch Hausärzte zentralisieren sich aufgrund des
Kostendrucks.
Bei den Vollversorgern mit den Dingen des täglichen Lebens
ist es ähnlich. Und genau hier ist mehr und mehr die
Problematik auch durch den demografischen Wandel spürbar
geworden. Ein Ballung von Discountern mit zum Teil ruinösen
Wettbewerbscharakter kann keinem Bürger gefallen. Die
Versorgung in der Fläche auch bei den verstärkt immobiler
werdenden älteren Menschen bereitet erhebliche Probleme. Was
können städtische Planer analog zum Baugesetzbuch mit Hilfe
der Politik außer dem Prüfen auf planungsrechtliche Relevanz
tun?
Der Gesetzgeber ist erneut gefordert, die sich verändernden
Umstände zu berücksichtigen.
Die Schließung des CAP-Marktes in Neudorf ist nach
Weihnachten 2004 der Wiederholungsfall in einem Bereich, der
von der Nahversorgung abgehängt wird. Dafür gibt es am
Sternbuschweg mit acht Discountern bzw. Vollversorgern oder
an der Mündelheimer Straße eine Überversorgung im
kleinräumigen Bereich für die nah wohnenden aber eher für
die mobile und jüngere Kundschaft.
Dafür werden in den Wohnquartieren immer
mehr gesetzeskonforme Parkrichtlinien bzw.
Bewirtschaftungszonen umgesetzt. Nach der Einrichtung der
bewirtschafteten Zonen und den neuen Parkraumreglungen in
der City, Neudorf und Duissern soll in 2013 auch das
Wasserviertel diese neue Regelung erhalten.
Der Bahnhof und sein Umfeld
Duisburg kann mit Fug und Recht von
internationaler Anbindung reden. Dafür stehen Hafen, die
Autobahnen und der Kaiserbergknoten und die Nähe zum
Düsseldorfer Flughafen.
Deshalb ist der Hauptbahnhof so immens
wichtig. Täglich nutzen 100 000 Menschen den
Hauptbahnhof. Die Generalsanierung hatte zunächst im
Innenbereich im kleineren Rahmen stattgefunden. Der
Große Wurf steht nun mit rund 120 Millionen an Investitionen
an, braucht aber noch mindestens sechs bis sieben Jahre.
Hinzu kommt das nicht so schöne Umfeld, wobei die
Problemzone Vorplatte eine ganz andere und stadtinterne
Sache ist.
Mit der Verlagerung des Busbahnhofes von
der West- auf die Ostseite in den Neudorfer Bereich wird
2013 das erste Zeichen gesetzt. Ab Februar soll die
Erweiterung der A59 mit dem Fließen des Verkehrs über den
neuen Brückenzug anlaufen, es folgt Ende des Jahres die
gesamte Fertigstellung des 104 Millionen teuren Projektes.
In 2013 könnte der Baubeginn des neuen Hotels im Bereich des
alten Busbahnhofes anlaufen. Ob auch schon in diesem Jahr der
Start für den Bau des neuen Domizils von Entwickler
Multidevelopment erfolgt ist nicht so sicher, was auch für
den Ausbau der Hauptbahnhofsvorplatte gilt.
Ende 2013 soll die leider dann kleinste
Stadtbibliothek unter den Großstädten mit der Fertigstellung des Stadtfensters an
der Steinschen Gasse erfolgen. Im neuen Jahr wird dann
entschieden, was mit dem ab 2014 verwaisten alten Gebäude an
der Düsseldorfer Straße/Börsenstraße geschehen soll. Mehrere
Investoren/Entwickler - bislang fünf - haben sich angemeldet,
hier in unterschiedlicher Art und Weise aktiv werden zu
wollen. Ein weiteres Kaufhaus wird sicher nicht erwünscht
sein. In 2013 könnten die Möbelhäuser Ostermann
und Höffner ihre Bauaktivitäten beginnen. Beendet sein werden
die der neuen Jugendherberge im Sportpark. Dann werden dann
Unterbringungsmöglichkeiten in moderner Ausrichtung für die
ganze Familie angeboten.
2013 ist auch für den Sport in Duisburg
von größerer Bedeutung. So wird es erneut eine
Kanu-Renn-Weltmeisterschaft ausgetragen. Am 24. August 2013
ist der Sportpark exakt 50 Jahre Bundesligastandort, kann
auch die Universität Duisburg-Essen auf schon zehn Jahre
Fusion zurückblicken und das zehnjährige Bestehen kann der
Bürgerverein Neudorf im Juli feiern.
Im neuen Jahr könnte auch nach zehn
Jahren Kampf die Lärmsanierung Neudorf endlich umgesetzt
worden sein. Ob auch der Lückenschluss von 130 Metern an
fehlender Lärmschutzwand, wie von zwei Petenten gefordert,
erfolgt, muss abgewartet werden.
Ebenso abwarten heißt es bei der
Sanierung der Neudorfer Straußsiedlung, da die GEBAG
zunächst wohl ihr großes Problem Küppersmühlenerweiterung in
den Griff bekommen muss.
Die Bebauung der Brache an der
Johanniterstraße soll auch im neuen Jahr starten können. Ob
auch endlich mehr Bauaktivitäten am neuen
Gesundheitszentrum an der Steinschen Gasse/Marienkirche
feststellbar sein wird?
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