30.4. |
16:15 |
Schweiz |
: Italien |
2 |
1 |
(1:0, 0:0, 1:1) |
|
16:15 |
Slowakei |
: Deutschland |
5 |
1 |
(1:0, 1:0, 3:1) |
|
20:15 |
Kanada |
: Norwegen |
4 |
2 |
(2:1 0:1 2:0) |
|
20:15 |
Lettland |
: Schweden |
2 |
8 |
(0:1, 0:3, 2:4) |
Tabelle: Gr. C - Vorrunde |
Pos. |
Nation |
Spiele |
Siege |
Niederl. |
OTS |
OTN |
Tore |
Punkte |
|
1 |
Slowakei |
2 |
2 |
0 |
0 |
0 |
8 : 1 |
6 |
|
2 |
Kanada |
2 |
2 |
0 |
0 |
0 |
7 : 4 |
6 |
|
3 |
Deutschland |
2 |
0 |
2 |
0 |
0 |
3 : 8 |
0 |
|
4 |
Norwegen |
2 |
0 |
2 |
0 |
0 |
2 : 7 |
0 |
|
Tabelle: Gr. A
- Vorrunde |
Pos. |
Verein |
Spiele |
Siege |
Niederl. |
OTS |
OTN |
Tore |
Punkte |
1 |
Schweden |
2 |
2 |
0 |
0 |
0 |
15 :3 |
6 |
2 |
Schweiz |
2 |
2 |
0 |
0 |
0 |
4 : 2 |
6 |
3 |
Italien |
1 |
0 |
1 |
0 |
0 |
1 : 7 |
0 |
4 |
Lettland |
2 |
0 |
2 |
0 |
0 |
3 :10 |
0 |
Kanada müht sich in das WM-Turnier
Nach dem 3:2-Arbeitssieg gegen Deutschland tat sich die kanadische
WM-Mannschaft am Montag auch im zweiten Vorrundenspiel gegen
Norwegen schwer und mühte sich in Mytischtschi (Russland) zu einem
4:2 (2:1, 0:1, 2:0). Die Kanadier hinterlassen damit von allen
großen Eishockeynationen bei dem Turnier in Russland den schwächsten
ersten Eindruck.
Norwegen, gestützt auf einen wachsamen Goalie Pal Grotnes, trat
gegen die NHL-Profis aus Nordamerika, denen die 3.300 Zuschauer
zunächst mehr zugetan waren, ähnlich frech und respektlos auf wie
vor zwei Tagen das DEB-Team und konnte so die Partie offen
gestalten. Letztlich gab allerdings ein mit drei Toren etwas
erfolgreicheres Powerplay den Ausschlag zugunsten des Favoriten.
Nachdem Lars Erik Spets die Norweger in der 10. Minute im
Nachschuss in Front geschossen hatte, schien die Partie noch im
ersten Drittel nach den Toren von Rick Nash und dem per Bauerntrick
erfolgreichen Jason Chimera zu kippen. Doch die Nordlichter kamen im
Mittelabschnitt durch einen trockenen Schuss von Jonas Andersen zum
2:2-Ausgleich.
Wie ernst zumindest Kanadas Chefcoach Andy Murray die Partie nahm,
wurde deutlich, als er bereits in der 46. Minute beim Stand von 3:2,
Shane Doan hatte kurz nach Wiederbeginn im Powerplay getroffen, eine
Auszeit nahm, um seine Truppe auf die Vorentscheidung bei einer mehr
als einminütigen doppelten Überzahl einzustimmen. Doch in dieser
Situation offenbarte sich besonders eine noch fehlende
Feinabstimmung, der vierte Treffer der Kanadier blieb aus.
Dustin
Williams holte das allerdings bei der nächsten Powerplaygelegenheit
nach und brachte damit die Ahornblätter endgültig auf die
Siegerstraße.
Nur dank der glücklichen Siege Kanadas zeichnet sich auch in der
deutschen WM-Gruppe C nach den ersten beiden Spieltagen ein
prognostiziertes Bild mit zweimal gegen Deutschland und Norwegen
siegreichen Slowaken und Kanadiern ab. Am Mittwoch werden die Kräfte
zwischen den jeweiligen Lagern direkt gemessen, was einiges an
Spannung verspricht. Für die DEB-Auswahl geht es dann bereits um den
Klassenerhalt.
TORE:
0:1 (9:29) Spets, 1:1 (13:24) Nash (5:4), 2:1 (15:17) Chimera, 2:2
(32:14) Andersen (5:4), 3:2 (40:22) Doan (5:4), 4:2 (49:44) Williams
(5:4)
Strafminuten: Kanada 16 – Norwegen 16
Schiedsrichter: Bulanov (Russland)
Zuschauer: 3.300
Uwe Krupp: „Man kann mit einem Zweitakter kein Formel 1- Rennen
gewinnen“
Bundestrainer Uwe Krupp war trotz der 5:1
Niederlage seiner Mannschaft gegen die Slowakei zufrieden. „Man darf
nicht vergessen, gegen wen wir hier spielen. Spieler wie Marian
Hossa sind weit über unserem Level, man kann mit einem Zweitakter
kein Formel 1 – Rennen gewinnen. Unsere Mannschaft spielt
unglaublich gut und ich hoffe, dass die Öffentlichkeit das auch so
wahr nimmt. Wir haben in beiden Spielen Tore kassiert, weil wir
hinter dem Tor die Scheibe verloren haben, daran müssen wir
arbeiten. Aber Weltklasse-Spieler wie die Slowaken decken unsere
Schwächen nun einmal auf und Powerplay funktioniert bei einer A-WM
nicht wie in der DEL, wo die Verteidiger reichlich Zeit haben, ihre
Schüsse anzubringen. Wer den Weg unserer Mannschaft verfolgt hat,
wird ihre Leistung zu schätzen wissen.“
Stimmen zum Spiel
Sven Felski: „Bei einer A-WM kann man nicht hinten aufmachen, sonst
kassiert man zu viele Tore. Wir müssen gegen Norwegen genauso
spielen wie bisher.“
Daniel Kreutzer: „Wir hätten bei doppelter Überzahl mehr machen
müssen. Am Ende sind wir eingebrochen, das soll aber kein Vorwurf
sein. Mir ist der Puck bei einer guten Chance vom Schläger
gesprungen, das war sehr ärgerlich.“
Sebastian Osterloh: „Wir haben gut gespielt, gekämpft und das System
umgesetzt, das uns Uwe Krupp vorgegeben hat. Leider haben wir zu
wenig aus unseren Chancen gemacht, das Ergebnis ist zu hoch
ausgefallen. Die beiden Tore von Podhradsky waren entscheidend, da
hätten wir schlauer spielen müssen.“
Uwe Krupp: „Wir haben 42 Minuten sehr gut gespielt, uns Chancen
erarbeitet und das Spiel eng gehalten. Der Torwart der Slowaken war
sehr gut, ihre Verteidiger haben keine Nachschüsse zugelassen. Am
Ende sind wir in Konter gelaufen, wenn man den Slowaken Chancen
lässt, gewinnen sie. Insgesamt bin ich mit dem Spiel sehr
zufrieden.“
Deutsche Niederlage gegen Slowakei letztlich zu hoch
Volle Konzentration auf das Mittwoch-Spiel gegen Norwegen. Für die
tapfer kämpfende deutsche Mannschaft geht es nach einem zu
eindeutigen 1:5 (0:1, 0:1, 1:3) gegen die Slowakei am Montag in
Mytischtschi (Russland) nun dort um den Klassenerhalt und das
Erreichen der Zwischenrunde.
Der Sieg der Slowaken, die mit Pavol Demitra, Marian Hossa und
Marian Gaborik drei frisch aus Nordamerika eingeflogene NHL-Spieler
erstmals bei diesem Turnier zum Einsatz brachten, begründete sich in
deren Disziplin und Cleverness. Das DEB-Team kam gegen die
Mannschaft von Julius Supler ebenso wenig an wie zwei Tage zuvor die
Norweger. Mit ausschlaggebend dafür waren nicht zuletzt zwei
Powerplay-Tore des Frankfurters Peter Podhradsky.
Bundestrainer Uwe Krupp war dennoch überaus zufrieden: „Ich bin
stolz auf meine Mannschaft. Sie hat all das gebracht, was ich
verlangen kann. 52 Minuten lang haben wir sehr gut gespielt. Wir
konnten uns genug Chancen für Tore erarbeiten. Wir sind allerdings
auf eine Defensive getroffen, die eine der besten dieses Turniers
ist.“ Auch sein Gegenüber Julius Supler lobte das Auftreten der
Deutschen. „Sie haben defensiv zwei Drittel lang sehr gut gespielt.
Oliver Jonas hat lange Zeit prächtig gehalten, im letzten Drittel
hat das Spiel aber einen anderen Charakter bekommen, wir haben dann
auch mit anders formierten Reihen Erfolg gehabt.“
Aus einer kontrollierten und eng gestaffelten Defensive heraus
startete die DEB-Auswahl durchaus vielversprechend in die Begegnung.
Verzichten musste sie dabei auf den wegen seiner Gehirnerschütterung
für das gesamte restliche Turnier fraglichen Yannic Seidenberg.
Entsprechend wurde auf der offenen Außenstürmerposition rotiert. Ein
gefährlicher Schuss von Sebastian Osterloh (5.), der sich mit seiner
engagierten Spielweise bereits im ersten WM-Spiel gegen Kanada ins
Gesprächt gebracht hatte und nun am Montag sogar zum besten
deutschen Spieler geehrt wurde, brachte den slowakischen Goalie
Karol Krizan erstmals in Schwierigkeiten.
Zwei dicke Chancen von Miroslav Satan leiteten danach allerdings die
1:0-Führung der frecher werdenden Slowaken in der neunten Minute
ein. Robert Dietrich brachte die Scheibe in Unterzahl nicht aus der
Gefahrenzone und Peter Podhradsky nutzte diese Gelegenheit eiskalt
und schoss am verdutzten Oliver Jonas, der diesmal im deutschen Tor
stand, vorbei ein. Die Slowaken kamen mit der Führung im Rücken
weiter auf, vor allem gegen Ende des ersten Drittels musste die
deutsche Hintermannschaft bei mehreren Chancen des Gegners
hintereinander Schwerstarbeit verrichten.
Als die Slowaken nach Wiederbeginn wieder einen Mann mehr auf dem
Eis hatten, kam es fast zu einer Kopie des ersten Treffers. Erneut
Podhradsky überwand Oliver Jonas aus der Halbdistanz. Das
Zustandekommen dieses Powerplays war jedoch unglücklich, kassierte
doch Daniel Kreutzer die ausschlaggebende Strafzeit während einer
doppelten deutschen Überzahl, zu der Uwe Krupp in einer Auszeit
eingestimmt hatte.
Die deutsche Mannschaft, die zwischenzeitlich sieben Minuten lang
auf den nach einer Schramme zu behandelnden Michael Hackert
verzichten musste, machte sich nun daran, die Offensivbemühungen zu
verstärken, tat sich damit allerdings zunächst aufgrund eigener
Strafzeiten schwer mit der Entfaltung. Florian Busch hatte in der
24. Minuten Pech, als er nur den Pfosten traf. Die Slowaken dagegen
traten mit dem Zwei-Tore-Vorsprung auf der Habenseite ähnlich
abgeklärt auf wie schon zum Auftakt gegen Norwegen, taten das Nötige
und leisteten sich praktisch keine Fehler.
Das DEB-Team wurde schließlich für die Geduld belohnt. Zwölfeinhalb
Minuten vor Schluss brachte ein von Florian Busch geschickt
abgefälschter hoher Schuss von Robert Dietrich, der vom Referee nach
einer Videoanalyse anerkannt wurde, die deutsche Mannschaft wieder
zurück ins Spiel. Doch die Freude darüber währte keine zwei
Minuten. Richard Kapus, mustergültig bedient von Miroslav Satan,
sorgte für das dritte Tor der Slowaken und den alten Abstand. Pech
hatte Deutschland in der 56. Minute, als im Zuge einer doppelten
Überzahl der Ingolstädter John Tripp den Puck nur an die Latte
abfälschte und der von den deutschen Schlachtenbummlern in diesem
Powerplay erhoffte neuerliche Anschlusstreffer ausblieb.
Den Dreier verbuchten die Slowaken in der 57. und 58. Minute
endgültig auf der Habenseite. Ein Break schloss Marian Gaborik nach
einem schönen Doppelpass mit Marian Hossa zum 4:1 ab. Danach ließ
Radovan Somik DEB-Goalie Oliver Jonas bei seinem Vorstoß zum kurzen
Pfosten schlecht aussehen.
Deutschland:
Jonas – Sulzer, Bakos; Breitbach, Ancicka; Dietrich, Draxinger;
Hördler, Osterloh – Felski, Barta, Rankel; Gogulla, Hackert, Wolf;
Fical, Ullmann, Dietrich; Busch, Tripp.
TORE: 0:1 (8:14) Podhradsky (5:4), 0:2 (22:42) Podhradsky (Kapus,
Satan; 5:4), 1:2 (47:30) Busch (Dietrich, Wolf), 1:3 (49:15) Kapus
(Satan, Uram), 1:4 (56:53) Gaborik (Hossa), 1:5 (58:16) Somik (Kukumberg)
Strafzeiten: Slowakei 20 – Deutschland 18
Schiedsrichter: Kurmann (Schweiz)
Zuschauer: 3.800
Krupp-Truppe bleibt bei ihrem System
Vor dem Spiel gegen die Slowakei gab Uwe Krupp Auskunft:
"Wir sind gut eingestellt, es wird ein anderes Spiel als gegen die
Kanadier, die Slowaken spielen nicht so geradlinig und berechenbar
wie Kanada. Wir müssen bei unserem System bleiben. Über die
Torhüterfrage werden wir nach dem Spiel entscheiden."
Schweizer Zittersieg gegen Italien
Gegen den technisch äusserst limitierten Aussenseiter Italien
erlebte die Mannschaft von Ralph Krueger, welche erneut mit Jonas
Hiller im Tor antrat, den Start alles andere als einfach. Die
biederen Italiener konnten zwar spielerisch nicht viel bieten,
versuchten es dafür mit Einschüchterungspotenzial. Im Mittelpunkt
stand dabei Roland Ramoser, der hölzerne, 190 cm grosse und 92 kg
schwere Flügel aus Südtirol. Bereits nach fünf Minuten hätte er
gemäss den Schiedsrichter-Richtlinien unter die Dusche gehört, als
er von hinten Raffaele Sannitz mit dem Ellbogen in die Bande checkte
(im Sandwich mit Luca Ansoldi) und damit den Tessiner ausser Gefecht
setzte. Sannitz konnte nicht mehr aufstehen und musste mit der Bahre
vom Feld transportiert werden. Wegen einer Hirnerschütterung ist er
für die nächsten Spiele fraglich. Erstmals auf die Strafbank landete
Ramoser erst nach sieben Minuten, als er auch Paul Di Pietro von
hinten checkte. Und als sich auch Carter Trevisani solcher Methoden
gegen Romano Lemm bediente, revanchierte sich dieser im
anschliessenden Powerplay. An der Torlinie von der linken Seite
passte er mustergültig zu Goran Bezina in die Mitte, der die
Schweizer in Führung brachte. Mit dieser ging es in die Pause – auch
mit etwas Glück, als die Italiener in den letzten Minuten des
Startdrittels zu Chancen kamen.
Im Mitteldrittel konnten die Schweizer anfänglich etwas Tempo ins
Spiel bringen und so den Gegner zu überfordern, jedoch nahmen die
Schweizer Spielanteile mit der Zeit ab und die Chancen blieben
ungenutzt. Die grösste Chance hatte der Italiener John Parco, als er
in der 38. Minute alleine auf Hillers Tor entwischen konnte, der
Appenzeller jedoch mit einem «Big Save» glänzte. Den Schweizern
schien das schwache Powerplay zum Verhängnis werden, denn bei fünf
gegen fünf Feldspielern vermochten sie teilweise durchaus gute
Möglichkeiten zu kreieren. Im Schlussdrittel wurde das gemütliche
Auftreten der Schweizer dann schliesslich doch noch bestraft: Julien
Vauclair verlor hinter dem Tor einen Zweikampf gegen Roland Ramoser,
dessen missglückter Pass sprang vom Pfosten nach vorne und wurde zur
Beute von Luca Ansoldi, der zum 1:1 traf. Giorgio de Bettin hatte
wenig später gar die Führung auf dem Stock. Doch die Schweizer
bekamen weiterhin die Vorteile auf der Hand: Sie waren technisch
stärker und wissen auch mit den Spielregeln umzugehen. Die Italiener
gaben den Ausgleich durch Strafen selbst wieder aus der Hand, als
die Schweizer ab der 49. Minute in doppelter Überzahl antreten
durften. Unmittelbar nach Ablauf der beiden Strafen erzielte Ivo
Rüthemann auf einen Abpraller das 2:1 für die Schweizer. Die mit
vielen Schüssen erfolglosen Schweizer Stürmer gewannen an
Selbstvertrauen und konnten das Spiel über die Runde bringen, die
Italiener, mit einer Strafe in den letzten zwei Minuten, vermochten
das Spiel nicht mehr zu drehen.
Bandenchekov: Die Hockeyweb Kolumne von Alexander Brandt
Es ist frisch geworden in Moskau, nur noch 7
Grad erwarten uns draussen, wenn wir denn mal draussen sind. Es
wurden auch schon einzelne Schneeflocken gesichtet. In Deutschland
sitzen die Menschen angeblich den ganzen Tag in der sengenden Sonne
und müssen dauernd Eis essen. Wie langweilig, unser Mitleid ist mit
den Daheimgebliebenen. Wir haben es da viel besser, oder? Oder
nicht?
Man muss die negativen Dinge eben positiv betrachten. Wir verbringen
jeden Tag viele Stunden im Bus und stauen uns durch Moskau, lernen
dabei aber die anderen Fahrgäste kennen. So gründeten wir am Samstag
Abend gemeinsam mit zwei Kanadiern einen Lynch-Mob. Wieder einmal
saßen wir hungrig und total übermüdet nach 12 Stunden Arbeit im Bus
und endlich war mal etwas weniger Verkehr auf den Straßen. Doch
unser Busfahrer schlich gemütlich mit maximal 50 Stundenkilometern
über die breiten Straßen. Rechts und links zischten LKW an uns
vorbei, bei jeder grünen Ampel bremste der Fahrer langsam ab, um auf
keinen Fall die nächste Rotphase zu verpassen. Freundliche
Aufforderungen unsererseits ignorierte er. Fast hätten wir den Herrn
gebeten, uns an der nächsten U-Bahn rauszulassen. Was sollten wir
tun? Ihn mit dem offiziellen WM-Maskottchen knebeln, vom Lenkrad
wegziehen und selbst fahren? Aussteigen und schieben?
Wir beschlossen, das beste aus der Situation zu machen und tauschten
mit den Kanadiern Anekdoten von früheren Turnieren sowie diverse
schmutzige Witze aus. „Kennt Ihr den mit dem Deutschen, dem Briten
und dem Amerikaner, die fischen gehen...?“
Wie sich später herausstellte, wollte der Fahrer so spät wie möglich
im Hotel ankommen, damit er nicht noch eine Schicht nach
Mytischtschi fahren musste. Dafür hat er dann Stress mit unserer
energischen Shuttle-Organisatorin Tatjana („You have to make a
decision now“), Friede seiner Asche.
Am Sonntag früh ging alles besser, wir hatten freie Fahrt und einen
coolen Trucker als Fahrer, der mitten durch die Stadt fuhr, so
bekamen wir tatsächlich den Kreml und für zwei Sekunden den Roten
Platz zu sehen. Na geht doch, es ist der reinste Urlaub! Auf der
Rückfahrt mit dem 23.00 Uhr – Shuttle hatten wir wieder den Fahrer
vom Tag zuvor, diesmal heizte er allerdings ohne Ende und stellte
eine neue Bestzeit auf. Wir lieben Tatjana.
Überhaupt sind die Russen sehr freundliche Menschen, auch wenn die
Österreicher in der U-Bahn beklaut wurden. Ich Volltrottel habe zum
Beispiel meinen geliebten MP3-Player im Bus liegen gelassen und habe
ihn trotzdem wieder zurück bekommen, weil der Fahrer ihn im Hotel
abgab. Tatjana klärte das für mich. Habe ich schon erwähnt, dass
wir Tatjana lieben?
Gruß vom das schöne Wetter genießenden Alexander Brandt |