Duisburg, 30. August 2015 - Als Reaktion
auf unsere 'Hochfeld-Artikel' erreichten uns Meinungen und
auch eigene Schilderungen.
Frau Zitzmann wohnt selber in Hochfeld,
wehrt sich gegen Vermüllung und wirft der Stadt, zu Recht,
Plan- und Ahnungslosigkeit vor.
So könnte ein
Wohnungsinserat aussehen: "Wohnung zu vermieten,
90 qm mit ca. 1600 qm Gartennutzung, direkte Anbindung
mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den Duisburger und auch
Düsseldorfer Hauptbahnhof. 2 Min. Fußweg zur
Straßenbahnhaltestelle. Grünlage,
Parkanlage direkt neben dem Haus. Rhein fußläufig zu
erreichen. Fahrtzeit zur nächsten Autobahnauffahrt 2
Minuten.
Musical- Theater, Oper, Casino, Kino, Restaurants, Brauhaus
sind nach einem kurzen Spaziergang
zu erreichen."
Hört sich sensationell an und kostet im Normalfall ein
kleines Vermögen, oder ? Jeder Immobilienmakler versucht
so ein Objekt zu vermarkten........ ......... Nicht in
Duisburg ............. Nicht in Hochfeld ...
Hier
lässt man solche Lagen, verkommen, verdrecken und
untergehen. Es scheint, als habe die Stadt keine Ahnung
wie Städtebau und Planung funktionieren, oder wie soll man
sonst verstehen, dass eine Stadt Bestlagen, die überall
sonst höchste Renditen bringen, einfach ignoriert und
aufgibt?
Über Hochfeld spricht man nur im
Zusammenhang mit einem hohen Anteil ausländischer
Mitbürgern, sozialen Problemen, Kriminalität,
Müllbergen.....
Was ist mit den oben genannten
Vorzügen?
Ich lebe hier und das gerne und ärgere mich fürchterlich
über die Ignoranz der Behörden. Und natürlich auch über
Mitmenschen, denen jede soziale Kompetenz im Umgang mit
ihrem Umfeld fehlt. Aber ganz ehrlich, man kann auch mit
diesen Menschen reden, oder es zumindest versuchen. Wenn
man will, natürlich nur.
Man bildet bei der Stadt
eine Task Force. Die komplett mit den gesteckten Zielen
überfordert ist. Zweck dieser Arbeitsgruppe ist es Häuser
zu kontrollieren, die nicht mehr bewohnbar sind. Es wird
Jahre dauern, diese Häuser zu schließen und deren Besitzer
zur Rechenschaft zu ziehen. Das gibt man offen zu.
Man ignoriert ein Riesen-Müll-Problem indem man
notdürftig reinigt und sonst nichts unternimmt. Warum
sucht man nicht Unterstützung bei den Menschen die hier
leben, die die Sprache Ihrer Landsleute sprechen und die
vielleicht gerne die Stadt bei Ihren Bemühungen unterstützen
würden, das eigene Wohnungsfeld zu verbessern?
Warum
bitte dreht man es nicht einfach um und berichtet über oben
erwähnte Vorzüge und nicht nur über Probleme? In Zeiten,
in denen viele Menschen zur Arbeit pendeln müssen, ist
Wohnraum gefragt, der zentral liegt und erschwinglich ist.
Würde man diese Menschen nach Hochfeld bekommen, würden sich
viele Probleme von selbst erledigen.
Ich bin
gebürtige Marxloherin und kann nur mit Entsetzen die
Entwicklung und die Diskussion um diesen Stadtteil und
der sogenannten "no go Area" verfolgen. Hochfeld darf dies
nicht auch noch passieren!
Es wird Zeit die positiven Seiten des Stadtteils Hochfeld zu
entdecken und auch zu vermarkten.
'Multi Kulti' ist nicht immer gleich negativ. Negativ
ist, wenn man eine Menge Mitbürger ohne soziale Perspektiven
auf einen Haufen packt, sich selbst überlässt und weg guckt.
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu Letzt ... ich hoffe
auf Menschen, die irgendwann das wahre Hochfeld sehen.
Und sich wieder trauen hier zu wohnen und nicht nur in
Wiitlaer , Rahm und Co.
Ein weitere Brief von Frau Zitzmann war an die
Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) adressiert.
Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte Ihnen nicht
vorenthalten, wie ein Mülleimer an einem Samstag nach der
turnusmäßigen Reinigung durch die Wirtschaftsbetriebe
aussieht.
Das Foto wurde am 22.08.15 Nachmittags aufgenommen,
nachdem die Straßenreinigung da war! Die Straßenreinigung
fährt hier durch und ignoriert jeden Müll, der am
Straßenrand liegt.
Es wird nur grob entsorgt was die Maschine erfasst.
Mülleimer werden zum Teil gar nicht geleert. Ich habe am
Samstag wieder Personal der Wirtschaftsbetriebe
angesprochen, die am Brückenplatz Mülleimer leerten mit der
Bitte, auch den Immendal mit zu säubern. Die Antwort war
: "Dafür sind wir nicht zuständig."
Ich werde langsam
wirklich ärgerlich. Wir zahlen eine Abgabe für die
Straßenreinigung. Weder der Immendal noch die Walzenstraße
wird regelmäßig gereinigt Mir ist klar, dass sofort
wieder Müll anfällt, dass bedeutet aber nicht, dass man sich
gar nicht darum kümmern sollte!
Heute,
Sonntagmorgen, wurden auf der Königstraße die Mülleimer
geleert. Sollen wir Anwohner eine Aktion starten und den
Müll zur Königstraße bringen, damit er entsorgt wird?
Ich bitte nochmals darum, den Müll auch hier
turnusmäßig, wie vom Leiter des Ordnungsamtes uns persönlich
zugesagt wurde, zu entsorgen! Gerne erwarte ich Ihre
Stellungnahme.
Vielen Dank, freundliche Grüße
Heike Zitzmann und die Anwohner Immendal xy
Nachfolgend noch eine Antwort des WBD, über vier
Wochen nach einer 'Beschwerde per Mail':
Sehr geehrte Frau Zitzmann,
wir nehmen Bezug auf Ihre E-Mail vom 12.06.2015 in der
Sie auf die Müllsituation in Duisburg Hochfeld aufmerksam
machen.
Das Umweltverhalten der Mitbürger hat sich
leider drastisch verschlechtert. Einige Ortsteile sind im
Vergleich mit anderen Stadtteilen hinsichtlich der
Sauberkeit und Ordnung sehr problematisch. So kommt es nach
mühsamen Reinigungsaktionen in kurzer Zeit erneut zu
Verschmutzungen.
Immer mehr Zeitgenossen verlieren
das Gespür dafür, welchen Wert ein sauberes Stadtbild hat.
Die Grünflächen, Spielplätze oder Parkplätze in unserer
Stadt werden von vielen Mitbürgern missbraucht, um achtlos
ihren Müll zu entsorgen. Auch unsere Papierkörbe werden
oftmals genutzt, um größere Mengen von Abfällen in diesen
Behältern zu entsorgen. Die Behälter sind selbstverständlich
nur für Passanten gedacht, die lediglich kleinere Abfälle
bei ihrem Spaziergang entsorgen müssen. Die Leerung der
öffentlichen Papierkörbe findet in regelmäßigen Abständen
statt.
Anlässlich Ihrer Meldung wurden die
Fachbereiche informiert und darum gebeten, die
entsprechenden Maßnahmen durchzuführen. Wir hoffen, dass wir
Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnten.
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