Düsseldorf/Duisburg, 21. April 2023 - Mieter
und -innen in Nordrhein-Westfalen mit Gasheizung können im
Durchschnitt mit Rückerstattung eines kleinen Teils ihrer für 2022
geleisteten Vorauszahlungen rechnen. Die Brennstoffkosten fallen im
Vergleich zu 2021 Schnitt um rund sechs Prozent geringer aus, wie
eine von ista durchgeführte Auswertung von rund 126.000
Heizkostenabrechnungen in 16.600 Mehrfamilienhäusern in
Nordrhein-Westfalen ergab.
Mit enormen Kostensteigerungen
müssen Mieter und -innen hingegen für das laufende Abrechnungsjahr
rechnen, wie eine ista-Musterrechnung zeigt.
In den
kommenden Wochen und Monaten erhalten Mieter und -innen ihre
Heizkostenabrechnung für 2022. Doch die Erhöhung der Erdgastarife
bekommen sie darin kaum zu spüren. Unter Berücksichtigung der
Dezemberhilfe werden durchschnittlich 6,8 Cent für eine
Kilowattstunde fällig – kaum mehr als im Vorjahr (5,9 Ct/kWh).
Aktuell bewegt sich der Gaspreis auf den Vergleichsportalen dagegen
bei etwa 12 Cents pro kWh.
„Die Sparanstrengungen der
Verbraucher, der milde Winter und die Dezemberhilfe sorgten dafür,
dass die Brennstoffkosten bei Gas sich auf dem Vorjahresniveau
bewegten. Zu spüren bekommen sie diese erst im kommenden Jahr mit
der Heizkostenabrechnung für 2023“, sagt ista-Chef Hagen Lessing.
„Umso wichtiger ist nun weiterhin ein sparsames Heizverhalten der
Verbraucher. Unsere klimabereinigten Verbrauchsdaten zeigen: Beim
individuellen Heizverhalten ist auch in Nordrhein-Westfalen noch
etwas Luft nach oben.“
Nordrhein-Westfalen im
Ländervergleich über Durchschnitt Kostendämpfend wirkte
ein starker Rückgang des Gasverbrauchs. In Nordrhein-Westfalen ist
dieser in Mehrfamilienhäusern klimabereinigt um neun Prozent
zurückgegangen. Die Nordrhein-Westfalener sparten damit etwas mehr
als im Bundesschnitt.
Bundesweit wurde
klimabereinigt sieben Prozent gespart. Spitzenreiter
sind die Bürger und -innen Bremens und Schleswig-Holsteins mit
Einsparungen beim klimabereinigten Verbrauch beim Gas von zehn
Prozent. Am wenigsten Gas wurde klimabereinigt in Sachsen-Anhalt mit
zwei Prozent gespart. Der klimabereinigte Verbrauch lässt
Rückschlüsse auf die Einsparungen zu, die in erster Linie auf das
Verhalten der Verbraucher:innen zurückzuführen sind.
Entlastung bei Gas, Fernwärme und Ölheizungen schon heute
teuer Bei Erdgas als Energieträger bezahlen Mieterinnen
und Mieter in Nordrhein-Westfalen einer durchschnittlichen Wohnung
mit 70 Quadratmetern Fläche sechs Prozent weniger. Etwa drei
Prozent mehr zahlen Mieterinnen und Mieter mit Fernwärme.
Unangenehmer wird es für Mieter und -innen mit Ölheizungen. Hier
liegen die Brennstoffkosten ganze 31 Prozent höher. Unterm
Strich werden 2022 für eine mit Öl beheizte Durchschnittswohnung
knapp ein Drittel höhere Heizkosten fällig als noch im Vorjahr.
Musterrechnung zu möglichen Heizkosten 2023
Wie werden sich die Heizkosten in Nordrhein-Westfalen
wahrscheinlich im Jahr 2023 entwickeln? Antwort gibt eine
Musterrechnung für eine 70qm-Musterwohnung für die drei häufigsten
Brennstoffarten. Bei Erdgas rechnet ista auf dem aktuellen
Preisniveau von 12 Ct/kWh im günstigsten Fall mit einem Anstieg der
Heizkosten um 76 Prozent – vorausgesetzt die Verbraucher bleiben
sparsam und die Temperaturen milde wie im Vorjahr. In einem
weniger optimistischen Szenario kommt es sogar zu Mehrkosten von bis
zu 119 Prozent – wenn sich etwa Heizverhalten und Witterung auf dem
Niveau des Vorkrisenjahres 2021 bewegen.
Dank Preisbremse
können Verbraucher und -innen bei Fernwärme mit einer
Kostenentlastung zwischen 14 und 20 Prozent rechnen – vorausgesetzt
die Preisbremse wirkt für ihren gesamten Heizenergiebedarf. Die
Musterrechnung für Heizöl zeigt einen weiteren möglichen Anstieg
zwischen 39 und 85 Prozent. „Mieter sollten Rücklagen bilden.
Andernfalls droht ein echter Schock mit der Abrechnung für 2023, die
im Jahr 2024 den Mietern zugeht“, sagt Lessing. „Die seit 2022
verpflichtende monatliche Info über den Heizverbrauch an die Mieter
ist ebenso ein wertvoller Helfer in der aktuellen Situation. Nur
durch schnelle Verbrauchs- und Kostentransparenz können Mieter ihr
Verhalten zielgerichtet anpassen.“ ista unterstützt bereits 1,7
Millionen Mieterhaushalte mit aktuellen Verbrauchsinformationen –
via App, Mail oder Brief.
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