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Zahl der Woche
45 Prozent der Landkreise haben eigene Klimaanpassungskonzepte

IT.NRW

Düsseldorf/Duisburg, 19. September 2023 - Auch in Nordrhein-Westfalen sind bereits anhand meteorologischer Daten sowie Beobachtungen in Natur und Umwelt Veränderungen des Klimas und die daraus resultierenden Folgen für die Menschen, die Natur und die Infrastruktur zu erkennen.

Neben den seit Aufzeichnungsbeginn gestiegenen Lufttemperaturen und den Änderungen der Niederschlagsmuster haben die heißen und trockenen Sommer 2018, 2019 und 2022, die Starkregenereignisse in den Jahren 2014, 2016, 2021 und im Sommer 2023 sowie die 2019 in Nordrhein-Westfalen gemessenen Hitzerekorde den Klimawandel stärker ins öffentliche Bewusstsein gebracht.

Bereits heute sind in den dicht besiedelten Gebieten Nordrhein-Westfalens 6,9 Millionen Menschen von Hitzebelastung betroffen, in Zukunft (2050) dürften es laut den Abschätzungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bis zu elf Millionen Menschen werden.

BZ - auf ein Wort v. Jochem Knörzer
Hitzebelastung, Starkregen und Klimawandel. Die Schlagworte in den 2020er Jahre. Schaut man zurück, muss man sich doch fragen, warum es überhaupt noch Wälder, Tiere und Menschen gibt? Warum hat der "Saure Regen", das Schlagwort der 1980er Jahre, nicht schon längst Wälder, Pflanzen und Tiere vernichtet? Es folgte "Überbevölkerung", Udo Jürgens sang von "Gehet hin und vermehret euch", es folgte "BSE".

Weltweit war es der "heißeste Sommer - Juni - Juli 2023". "Heißeste". Im weltlichen Schnitt mit 16,95 Grad. Das ist unterm Strich nicht einmal lauwarm. In vielen Bereichen NRWs war der Juli 2023 ein sehr regenreicher Monat, ein richtig kühler Sommermonat. Das wird schlicht unterschlagen. Eine angeblich "kommende Eiszeit" ist aktuell keine Schlagzeile wert.
Komische Welt.

Es ist nicht leicht, in der heutigen Zeit den Medien und vielen "falschen Propheten" noch irgendwas zu glauben.


Rund 1.500.000 junge Rotbuchen für die "Urwälder von morgen" im Nationalpark Eifel gepflanzt
Düsseldorf/Duisburg, 8. September 2023 - Seit Gründung des Nationalparks Eifel im Jahr 2004 verzichtet der Mensch in dem Schutzgebiet nach und nach auf lenkende Eingriffe.
"Natur Natur sein lassen" lautet die Philosophie in den sogenannten Naturdynamik-Flächen.
Wo es erforderlich ist, unterstützt die Nationalparkverwaltung jedoch noch in einer Übergangszeit eine naturnahe Entwicklung. Mit gemeinsamen Initiativen in der Region konnten bereits große Fortschritte auf dem Weg zu naturnahen Lebensräumen erzielt werden.
Ein Beispiel ist das 4,2 Millionen Euro umfassende Life+-Projekt "Wald Wasser Wildnis", das gemeinsam mit der Biologischen-Station der Städteregion Aachen umgesetzt wurde. Unter anderem wurden rund 80 Kilometer naturnahe Bäche wiederhergestellt.

Vor allem der Süden des Nationalparks ist noch von großen gepflanzten Fichtenwäldern geprägt, die dort nicht heimisch sind.
Überließe man die Fichtenwälder dort sich selbst, könnte es zu einer Massenvermehrung des Fichtenborkenkäfers kommen, welcher angrenzende Wirtschaftswälder schädigen könnte. Aus diesem Grund nehmen aktive Managementmaßnahmen vor allem entlang der Nationalparkgrenzen eine wichtige Rolle ein.

Seit Gründung des Nationalparks wurden hierzu auf etwa 1.000 Hektar rund 1,5 Millionen junge Rotbuchen gepflanzt. Um geeignetes Saatgut zu gewinnen, hat die Nationalparkverwaltung in den vergangenen Jahren wiederholt in ausgewählten Bereichen des Nationalparks Sammelnetze unter Altbuchen ausgelegt. Aus den so gewonnenen Bucheckern wurden kleine Pflanzen gezogen, die dann im Alter von zwei bis drei Jahren gruppenweise unter die Fichten oder auf bereits geräumte Flächen gepflanzt werden. Ausgehend von diesen Pflanzungen kann sich die heimische Rotbuche wieder in ihren ehemaligen Lebensräumen ausbreiten und so auch den Schutz der angrenzenden Wälder vor dem Borkenkäfer sicherstellen.

Der Nationalpark Eifel gehört - wie die meisten anderen Nationalparke in Deutschland - noch zu den sogenannten Entwicklungsnationalparken. In diesen sind in einer Übergangszeit von 30 Jahren Maßnahmen zur Förderung der Naturnähe möglich. Spätestens dann sollen im Nationalpark Eifel mindestens 75 Prozent der Flächen einer natürlichen Entwicklung unterliegen.

Lebensräume, die dagegen einer dauerhaften Pflege bedürfen, werden der Managementzone zugeordnet. Hierzu gehören im Nationalpark Eifel zum Beispiel die Wilden Narzissen, die jedes Frühjahr die Talwiesen im Süden des Nationalparks in ein gelbes Blütenmeer verwandeln. Aktuell finden im Nationalpark Eifel bereits auf mehr als der Hälfte der Fläche keine Maßnahmen mit Holzentnahmen mehr statt. 

Für Besucherinnen und Besucher gibt es im Nationalpark Eifel vielfältige Möglichkeiten, den spannenden Weg hin zur Wildnis zu beobachten und zu begleiten. Denn auch Naturerleben, Umweltbildung und Forschung gehören zu den gesetzlichen Aufgaben von Nationalparken. Um die Vielfalt und Schönheit der Natur zu erkunden, steht ein attraktives Netz an Wegen zur Verfügung.

Das ganze Jahr über werden zudem vielfältige Naturerlebnis- und Umweltbildungsprogramme angeboten. Der Veranstaltungskalender des Nationalparks umfasst rund 500 organisierte Angebote pro Jahr. Bereits im Umfeld bieten das Nationalpark-Zentrum und die Nationalpark-Tore spannende Ausstellungen und Erlebnistipps. Auch für Schulen, Kinder- und Jugendgruppen gibt es vielfältige Programme - von der Junior-Ranger-Schulung über Nationalpark-Schulen und -Kitas bis hin zu den Tages- und Mehrtagesprogrammen der Wildnis-Werkstatt und des Jugendwaldheims.