Düsseldorf/Duisburg, 31. Dezember 2023 -
Schluss mit dem Rauchen, weniger Alkohol trinken, mehr Sport machen!
Diese Vorsätze haben viele Menschen zum bevorstehenden
Jahreswechsel. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen
als Statistisches Landesamt mitteilt, konnten Verbraucherinnen und
Verbraucher durch den Verzicht auf alkoholische Getränke und
Tabakwaren bereits im November 2023 mehr Geld sparen als ein Jahr
zuvor.
Die Preise für ALKOHOLISCHE GETRÄNKE in NRW sind
zwischen November 2022 und November 2023 um 9,9 Prozent gestiegen.
Insbesondere Bier (+12,8 Prozent) wurde innerhalb eines Jahres
teurer. Die Preise für Wein stiegen um 9,2 Prozent, die Preise der
darin enthaltenen Getränke Sekt, Prosecco oder Champagner stiegen um
10,7 Prozent. Spirituosen waren im November 2023 um 6,5 Prozent
teurer als im Vorjahresmonat. Die Verbraucherpreise insgesamt sind
im selben Zeitraum um 3,0 Prozent gestiegen.
Die Preise für
TABAKWAREN sind zwischen November 2022 und November 2023 um
8,5 Prozent gestiegen. Darunter wurde insbesondere Tabak und Liquid
o. Ä. für E-Zigaretten (+10,3 Prozent) teurer angeboten. Zigaretten
haben 8,1 Prozent mehr gekostet als ein Jahr zuvor.
Wer für
seine Gesundheit etwas tut und z. B. Sport treibt, war in den
letzten zwölf Monaten weniger von Preissteigerungen betroffen. Im
November 2023 waren die Preise für SPORTARTIKEL (z. B.
Tennisschläger, Bälle, Yogamatten) auf ähnlichem Niveau wie im
gleichen Monat des Vorjahres (+0,2 Prozent). Die Preise für Sport-
und Badebekleidung stiegen für Herren um 5,8 Prozent und für Damen
um 1,7 Prozent.
NRW: Das Abfallaufkommen verringerte sich
im Jahr 2022 mit acht Millionen Tonnen auf einen neuen Tiefststand
Düsseldorf/Duisburg, 22. November 2023 - Im
Jahr 2022 sind in Nordrhein-Westfalen 8,0 Millionen Tonnen
Haushaltsabfälle eingesammelt worden. Wie Information und
Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt,
war die Abfallmenge damit um 9,2 Prozent niedriger als 2021. Das ist
nach dem Höchststand von 8,8 Millionen Tonnen im Vorjahr der
niedrigste Stand seit dem Jahr 2005 (damals: 8,4 Tonnen). Das
Pro-Kopf-Aufkommen lag im Jahr 2022 bei 441,0 Kilogramm; ein Jahr
zuvor waren es noch 491,7 Kilogramm pro Einwohnerin und
Einwohner.
Von den nordrhein-westfälischen Kreisen und
kreisfreien Städten hatten der Kreis Unna (562,5 Kilogramm pro
Kopf), Bottrop (535,3 Kilogramm) und der Kreis Euskirchen
(531,4 Kilogramm) das höchste Abfallaufkommen. In den Kreisen Höxter
(359,6 Kilogramm), Herford (371,3 Kilogramm) und Olpe
(373,9 Kilogramm) war die Pro-Kopf-Abfallmenge am niedrigsten.
28,5 PROZENT DES EINGESAMMELTEN ABFALLS WAREN WERTSTOFFE
Mit 3,8 Millionen Tonnen war knapp die Hälfte des landesweiten
Abfallaufkommens (47,1 Prozent) im vergangenen Jahr Haus- und
Sperrmüll. Weitere 28,5 Prozent waren Wertstoffe; hierzu zählten
1,0 Millionen Tonnen Papier, Pappe und Kartonagen, 642 400 Tonnen
Kunststoffe, Leicht- und Verbundverpackungen und 370 100 Tonnen
Glas. Knapp ein Viertel des Abfalls (24,0 Prozent) waren organische
Abfälle; davon stammten 1,2 Millionen Tonnen aus der Biotonne
und 717 700 Tonnen aus Garten- und Parkabfällen.
SEIT 2012
HAT SICH DIE ABFALLMENGE VON TEXTILIEN UND KUNSTSTOFFVERPACKUNGEN
VERDOPPELT
Im Jahr 2022 wurden mehr als doppelt so viele
Textilien (35 100 Tonnen; +116,9 Prozent) und Kunststoffverpackungen
(48 100 Tonnen; +105,4 Prozent) entsorgt als zehn Jahre zuvor. Die
Abfallmenge von Papier, Pappe und Kartonagen ist dagegen seit 2012
um 20,4 Prozent auf 1,0 Millionen Tonnen zurückgegangen.
Gegenüber dem Jahr 2021 waren bei der Entsorgung von Sperrmüll
(−25,5 Prozent) und von Verpackungen aus Papier und Pappe
(−24,4 Prozent) die stärksten Rückgange zu verzeichnen. Auch die
eingesammelte Menge von Abfällen aus Holz (−15,7 Prozent) und von
organischen Abfällen (−12,5 Prozent) war niedriger als ein Jahr
zuvor. Bei Textilien (+5,1 Prozent) und Kunststoffen (+4,5 Prozent)
war die Abfallmenge dagegen höher als im Jahr 2021.
IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht
zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland
Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher
Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten
möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für unsere
Gesellschaft leisten. Aussagekräftige statistische Daten dienen als
Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale
Entscheidungen. Sie stehen auch der Wissenschaft und allen
Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.
2022 wurden in NRW 77,1 Mio. Liter
Spirituosen hergestellt, 1,8 Mio. Liter weniger als 2019
Düsseldorf/Duisburg, 17. Oktober 2023 - In
Nordrhein-Westfalen sind im Jahr 2022 in neun Betrieben des
Verarbeitenden Gewerbes insgesamt 77,1 Millionen Liter Spirituosen
hergestellt worden; das waren 1,4 Millionen Liter bzw. 1,8 Prozent
mehr als 2021.
Wie Information und Technik
Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, summierte
sich der Absatzwert von industriell hergestelltem Wodka, Likör, Korn
u. Ä. auf 103,3 Millionen Euro. Das waren 11,6 Millionen Euro bzw.
12,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Jahr 2019
verringerte sich die Produktionsmenge um 1,8 Millionen Liter (−2,3
Prozent); der Absatzwert erhöhte sich dagegen um 11,9 Millionen Euro
bzw. 13,0 Prozent. 55 Betriebe produzierten im Jahr 2022 in
Nordrhein-Westfalen 4,8 Milliarden Liter nichtalkoholische
Erfrischungsgetränke (z. B. Mineralwasser, Fruchtsäfte, Cola,
Limonade); das waren 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die
Produktionsmenge nichtalkoholischer Getränke war damit 62-mal so
hoch wie die hergestellte Menge an Spirituosen. Rein rechnerisch
kamen 2022 auf jedes produzierte Gläschen Schnaps (2 cl) 1,2 Liter
nichtalkoholische Erfrischungsgetränke. Mit 1,8 Milliarden Euro
(+10,3 Prozent) übertraf der Absatzwert der Erfrischungsgetränke den
der Spirituosen um das 18-fache.
Im ersten Halbjahr 2023
produzierten nach vorläufigen Ergebnissen zehn
nordrhein-westfälische Betriebe 38,2 Millionen Liter Spirituosen
(+4,9 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum) mit
einem Absatzwert von 58,9 Millionen Euro (+25,9 Prozent). Die
Angaben beziehen sich auf Betriebe von Unternehmen mit im
Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten.
IT.NRW als
Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und
objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als
300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der
zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen
wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Aussagekräftige
statistische Daten dienen als Grundlage für politische,
wirtschaftliche und soziale Entscheidungen. Sie stehen auch der
Wissenschaft und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.
492 Kg Haushaltsabfälle pro Kopf in
2021 in NRW bedeuten 8 Kg
mehr als im Bundesdurchschnitt Düsseldorf/Duisburg, 10. Oktober 2023 - Die
eingesammelte Menge an Haushaltsabfällen in Nordrhein-Westfalen
betrug im Jahr 2021 durchschnittlich 492 Kilogramm pro Kopf. Wie
Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches
Landesamt mitteilt, waren das 1,7 Prozent bzw. acht Kilogramm mehr
als im Bundesdurchschnitt (484 Kilogramm). Beim Vergleich aller
nordrhein-westfälischen Kreise und kreisfreien Städte ergab sich für
den Kreis Euskirchen im Jahr 2021 mit 968 Kilogramm pro Kopf das
höchste Abfallaufkommen pro Kopf. Auf den Plätzen zwei und drei
lagen die kreisfreie Stadt Bottrop (591 Kilogramm) und der Kreis
Unna (583 Kilogramm). Deutschlandweit lag der Kreis Euskirchen damit
auf Rang zwei aller 400 (Land-)Kreise und kreisfreien Städte. Der
Kreis Höxter wies mit 398 Kilogramm je Einwohnerin und Einwohner die
geringste Abfallmenge in Nordrhein-Westfalen auf und belegte damit
Rang 361. In der deutschlandweiten Betrachtung aller (Land-)Kreise
und kreisfreien Städte ergab sich im Jahr 2021 für den Landkreis
Ahrweiler in Rheinland-Pfalz mit 1 995 Kilogramm das höchste
Pro-Kopf-Aufkommen an Haushaltsabfällen. Die deutschlandweit
niedrigste Abfallmenge wurde mit 305 Kilogramm pro Kopf für den
Kreis Gotha in Thüringen ermittelt. Es folgten der
Saale-Holzland-Kreis in Thüringen mit 329 Kilogramm und der
Landkreis Tübingen in Baden-Württemberg mit 350 Kilogramm. Die o. g.
Kreise Ahrweiler in Rheinland-Pfalz und Euskirchen in
Nordrhein-Westfalen mit den jeweils höchsten Pro-Kopf-Abfallmengen
waren im Juli 2021 allerdings auch sehr stark von der
Flutkatastrophe im Ahrtal und an der Erft betroffen. Im Jahr 2020
hatte das Aufkommen an Haushaltsabfällen im Kreis Ahrweiler bei
503 Kilogramm und im Kreis Euskirchen bei 565 Kilogramm pro Kopf
gelegen. Im Bundesdurchschnitt hatte sich für das Jahr 2020 eine
Pro-Kopf-Abfallmenge von 476 Kilogramm ergeben. Zu den
Haushaltsabfällen gehören Haus- und Sperrmüll, getrennt erfasste
organische Abfälle (Abfälle aus der Biotonne, biologisch abbaubare
Garten- und Parkabfälle), getrennt erfasste Wertstoffe und sonstige
Abfälle. Diese und weitere Vergleiche statistischer Ergebnisse
ermöglicht die Anwendung Stadt.Land.Zahl der Statistischen Ämter des
Bundes und der Länder im Statistikportal (https://www.statistikportal.de).
Auf einen Blick lassen sich Daten für alle Kreise und kreisfreien
Städte und (Land-)Kreise Deutschlands zu Themen wie Bevölkerung,
Tourismus oder Soziales vergleichen. Neu in Stadt.Land.Zahl sind
neben den Haushaltsabfällen weitere Kennzahlen aus dem Themenbereich
Umwelt: Waldflächen, Siedlungs- und Verkehrsflächen und
Wasserverbrauch. Die Anwendung Stadt.Land.Zahl bietet die
Möglichkeit, die Ergebnisseite für eine ausgewählte Region zu teilen
oder auszudrucken. Diagramme lassen sich über eine Downloadfunktion
in verschiedenen Dateiformaten exportieren. Alle dargestellten Daten
werden kontinuierlich aktualisiert und stehen auch zum kostenlosen
Download bereit. Stadt.Land.Zahl ist im Statistikportal unter
https://www.statistikportal.de/stadt-land-zahl-info erreichbar
2022 war der Absatzwert von in NRW
produziertem Röstkaffee um 25,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor
Düsseldorf/Duisburg, 28. September 2023 - Im
Jahr 2022 sind in Nordrhein-Westfalen in elf Betrieben des
Verarbeitenden Gewerbes 70 000 Tonnen Röstkaffee hergestellt worden.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als
Statistisches Landesamt anlässlich des Tages des Kaffees (1. Oktober
2023) mitteilt, waren das 1 600 Tonnen bzw. 2,3 Prozent weniger als
ein Jahr zuvor. Der Absatzwert der Röstkaffeeproduktion war mit
463,9 Millionen Euro um 92,8 Millionen Euro bzw. 25,0 Prozent höher
als im Jahr 2021. Gegenüber dem Jahr 2019 stieg die Absatzmenge um
2 000 Tonnen (+3,0 Prozent) und der Absatzwert um 127,4 Millionen
Euro (+37,9 Prozent). Rein rechnerisch würde die im Jahr 2022
produzierte Menge von 70 000 Tonnen ausreichen, um 9,3 Milliarden
Tassen Kaffee (mit jeweils 125 Millilitern und 7,5 Gramm Kaffee)
aufzubrühen. Der durchschnittliche Absatzwert je Kilogramm
Röstkaffee war mit 6,63 Euro um 27,9 Prozent höher als ein Jahr
zuvor und um 33,8 Prozent höher als im Jahr 2019.
Bundesweit
wurden im vergangenen Jahr 532 000 Tonnen (−5,1 Prozent gegenüber
2021) Röstkaffee mit einem Absatzwert von 2,1 Milliarden Euro
(+23,0 Prozent) hergestellt; der Anteil des in Nordrhein-Westfalen
hergestellten Röstkaffees an der bundesweit produzierten Menge
lag bei 13,2 Prozent (2021: 12,8 Prozent). Mehr als die Hälfte
(50,9 Prozent) des nordrhein-westfälischen Röstkaffees wurde in
Betrieben des Regierungsbezirks Münster hergestellt.
Im
ersten Halbjahr 2023 produzierten die nordrhein-westfälischen
Röstereien nach vorläufigen Ergebnissen 44 500 Tonnen Röstkaffee
(+18,7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum) im
Wert von 316,6 Millionen Euro (+34,3 Prozent). Der durchschnittliche
Absatzwert pro Kilogramm Röstkaffee stieg gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum um 13,1 Prozent und gegenüber dem
1. Halbjahr 2019 um 41,6 Prozent auf 7,12 Euro.
Wie das
Statistische Landesamt weiter mitteilt, beziehen sich alle Angaben
auf Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr
Beschäftigten; die Produktion von Kaffee in Kleinröstereien wurde
hier nicht berücksichtigt.
45 Prozent der Landkreise haben eigene
Klimaanpassungskonzepte Düsseldorf/Duisburg, 19. September 2023 -
Auch in Nordrhein-Westfalen sind bereits anhand meteorologischer
Daten sowie Beobachtungen in Natur und Umwelt Veränderungen des
Klimas und die daraus resultierenden Folgen für die Menschen, die
Natur und die Infrastruktur zu erkennen.
Neben den seit
Aufzeichnungsbeginn gestiegenen Lufttemperaturen und den Änderungen
der Niederschlagsmuster haben die heißen und trockenen Sommer 2018,
2019 und 2022, die Starkregenereignisse in den Jahren 2014, 2016,
2021 und im Sommer 2023 sowie die 2019 in Nordrhein-Westfalen
gemessenen Hitzerekorde den Klimawandel stärker ins öffentliche
Bewusstsein gebracht.
Bereits heute sind in den dicht
besiedelten Gebieten Nordrhein-Westfalens 6,9 Millionen Menschen von
Hitzebelastung betroffen, in Zukunft (2050) dürften es laut den
Abschätzungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz NRW (LANUV) bis zu elf Millionen Menschen werden.
BZ - auf ein Wort v. Jochem Knörzer Hitzebelastung,
Starkregen und Klimawandel. Die Schlagworte in den 2020er Jahre.
Schaut man zurück, muss man sich doch fragen, warum es überhaupt
noch Wälder, Tiere und Menschen gibt? Warum hat der "Saure Regen",
das Schlagwort der 1980er Jahre, nicht schon längst Wälder, Pflanzen
und Tiere vernichtet? Es folgte "Überbevölkerung", Udo Jürgens sang
von "Gehet hin und vermehret euch", es folgte "BSE".
Weltweit war es der "heißeste Sommer - Juni - Juli 2023".
"Heißeste". Im weltlichen Schnitt mit 16,95 Grad. Das ist unterm
Strich nicht einmal lauwarm. In vielen Bereichen NRWs war der Juli
2023 ein sehr regenreicher Monat, ein richtig kühler Sommermonat.
Das wird schlicht unterschlagen. Eine angeblich "kommende Eiszeit"
ist aktuell keine Schlagzeile wert. Komische Welt. Es
ist nicht leicht, in der heutigen Zeit den Medien und vielen
"falschen Propheten" noch irgendwas zu glauben.
Rund 1.500.000 junge Rotbuchen für die
"Urwälder von morgen" im Nationalpark Eifel gepflanzt Düsseldorf/Duisburg, 8. September 2023 -
Seit Gründung des Nationalparks Eifel im Jahr 2004 verzichtet der
Mensch in dem Schutzgebiet nach und nach auf lenkende Eingriffe.
"Natur Natur sein lassen" lautet die Philosophie in
den sogenannten Naturdynamik-Flächen. Wo es erforderlich ist,
unterstützt die Nationalparkverwaltung jedoch noch in einer
Übergangszeit eine naturnahe Entwicklung. Mit gemeinsamen
Initiativen in der Region konnten bereits große Fortschritte auf dem
Weg zu naturnahen Lebensräumen erzielt werden. Ein Beispiel ist
das 4,2 Millionen Euro umfassende Life+-Projekt "Wald Wasser
Wildnis", das gemeinsam mit der Biologischen-Station der
Städteregion Aachen umgesetzt wurde. Unter anderem wurden rund 80
Kilometer naturnahe Bäche wiederhergestellt.
Vor allem der
Süden des Nationalparks ist noch von großen gepflanzten
Fichtenwäldern geprägt, die dort nicht heimisch sind. Überließe
man die Fichtenwälder dort sich selbst, könnte es zu einer
Massenvermehrung des Fichtenborkenkäfers kommen, welcher angrenzende
Wirtschaftswälder schädigen könnte. Aus diesem Grund nehmen aktive
Managementmaßnahmen vor allem entlang der Nationalparkgrenzen eine
wichtige Rolle ein.
Seit Gründung des Nationalparks wurden
hierzu auf etwa 1.000 Hektar rund 1,5 Millionen junge Rotbuchen
gepflanzt. Um geeignetes Saatgut zu gewinnen, hat die
Nationalparkverwaltung in den vergangenen Jahren wiederholt in
ausgewählten Bereichen des Nationalparks Sammelnetze unter Altbuchen
ausgelegt. Aus den so gewonnenen Bucheckern wurden kleine Pflanzen
gezogen, die dann im Alter von zwei bis drei Jahren gruppenweise
unter die Fichten oder auf bereits geräumte Flächen gepflanzt
werden. Ausgehend von diesen Pflanzungen kann sich die heimische
Rotbuche wieder in ihren ehemaligen Lebensräumen ausbreiten und so
auch den Schutz der angrenzenden Wälder vor dem Borkenkäfer
sicherstellen.
Der Nationalpark Eifel gehört - wie die
meisten anderen Nationalparke in Deutschland - noch zu den
sogenannten Entwicklungsnationalparken. In diesen sind in einer
Übergangszeit von 30 Jahren Maßnahmen zur Förderung der Naturnähe
möglich. Spätestens dann sollen im Nationalpark Eifel mindestens 75
Prozent der Flächen einer natürlichen Entwicklung unterliegen.
Lebensräume, die dagegen einer dauerhaften Pflege bedürfen,
werden der Managementzone zugeordnet. Hierzu gehören im Nationalpark
Eifel zum Beispiel die Wilden Narzissen, die jedes Frühjahr die
Talwiesen im Süden des Nationalparks in ein gelbes Blütenmeer
verwandeln. Aktuell finden im Nationalpark Eifel bereits auf mehr
als der Hälfte der Fläche keine Maßnahmen mit Holzentnahmen mehr
statt.
Für Besucherinnen und Besucher gibt es im
Nationalpark Eifel vielfältige Möglichkeiten, den spannenden Weg hin
zur Wildnis zu beobachten und zu begleiten. Denn auch Naturerleben,
Umweltbildung und Forschung gehören zu den gesetzlichen Aufgaben von
Nationalparken. Um die Vielfalt und Schönheit der Natur zu erkunden,
steht ein attraktives Netz an Wegen zur Verfügung.
Das ganze
Jahr über werden zudem vielfältige Naturerlebnis- und
Umweltbildungsprogramme angeboten. Der Veranstaltungskalender des
Nationalparks umfasst rund 500 organisierte Angebote pro Jahr.
Bereits im Umfeld bieten das Nationalpark-Zentrum und die
Nationalpark-Tore spannende Ausstellungen und Erlebnistipps. Auch
für Schulen, Kinder- und Jugendgruppen gibt es vielfältige Programme
- von der Junior-Ranger-Schulung über Nationalpark-Schulen und
-Kitas bis hin zu den Tages- und Mehrtagesprogrammen der
Wildnis-Werkstatt und des Jugendwaldheims.
|