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NRW: Fast 40 Prozent mehr Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsabschlüsse als ein Jahr zuvor
IT.NRW

Düsseldorf/Duisburg, 5. Juli 2024 - Im Jahr 2023 ist die Zahl der Anerkennungsverfahren im Ausland erworbener Berufsabschlüsse in Nordrhein-Westfalen auf 17 901 gestiegen.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 38,3 Prozent mehr Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsabschlüsse als ein Jahr zuvor (2022: 12 942).
 
Die meisten Anträge auf Anerkennung gab es im Bereich der medizinischen Gesundheitsberufe  
Mehr als drei Viertel (13 905 bzw. 77,7 Prozent) aller Anträge auf Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse entfielen auf medizinische Gesundheitsberufe. Das entspricht einem Plus von 44,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2022: 9 654). Die Pflegeberufe machten mehr als die Hälfte aller Anerkennungsverfahren in medizinischen Gesundheitsberufen aus.  

Neuer Ausbildungsberuf „Pflegefachmann/-fachfrau“ auf dem ersten Platz der medizinischen Gesundheitsberufe  
Der neu eingeführte Beruf Pflegefachmann/Pflegefachfrau stieg im Jahr 2023 auf den ersten Platz in der Top-Liste der Referenzberufe. Dieser im Jahr 2020 neu eingeführte Ausbildungsberuf bündelt und ersetzt die bisherigen Ausbildungen in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie in der Altenpflege.
2023 gab es 4 920 Anträge auf Anerkennung ausländischer Abschlüsse im Beruf Pflegefachmann/Pflegefachfrau.
Zum Vergleich: Ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft bestanden 2023 rund 10 000 Personen in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt gab es 2023 mehr als sieben Mal so viele Anträge für diesen Referenzberuf als im Vorjahr (2022: 684). Damals hatte er auf Platz drei gelegen.   Wie ein Jahr zuvor erreichten Ärztinnen und Ärzte auch 2023 den zweiten Platz in der Top-Liste der Referenzberufe mit 2 529 Anerkennungsverfahren (+4,5 Prozent zum Vorjahr), gefolgt von dem abgelösten Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger/-in mit 2 319 Verfahren. Die Zahl der Anträge auf Anerkennung dieses Berufs sank gegenüber 2022 (3 960) um 41,4 Prozent.  

Die meisten Antragstellenden in medizinischen Gesundheitsberufen haben ihren Berufsabschluss in der Türkei erworben  
Von allen Fachkräften, die 2023 einen Antrag auf Anerkennung ihres ausländischen Berufsabschlusses im medizinischen Bereich stellten, hatten die meisten ihren Abschluss in der Türkei (1 893), in Tunesien (1 443) und in Syrien (1 194) erworben.
Im Vergleich zum Jahr 2022 verdreifachte sich die Zahl der Anträge von Personen mit Ausbildungsstaat Türkei in 2023 nahezu (2022: 696).  

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass der überwiegende Teil aller Anträge (88,9 Prozent) im Jahr 2023 im Bereich der sog. reglementierten Berufe gestellt wurde (15 912), bei denen die Anerkennung Voraussetzung für die Berufsausübung ist.
Reglementiert sind unter anderem die Referenzberufe Pflegefachkraft und Arzt/Ärztin.
Die nicht reglementierten Berufe, für die ein Anerkennungsverfahren freiwillig ist (z. B. Kraftfahrzeugmechatroniker/-in, Elektroniker/-in), machten mit 1 992 Anträgen 11,1 Prozent aller Anerkennungsverfahren aus.  
Die Anerkennung der Gleichwertigkeit im Ausland erworbener Ausbildungsnachweise ist aufgrund des am 1. April 2012 in Kraft getretenen Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes möglich.
Mit dem am 1. März 2020 in Kraft getretenen Fachkräfteeinwanderungsgesetz hat die Bundesregierung den Rahmen für die Einwanderung von qualifizierten Fachkräften aus den Ländern außerhalb der Europäischen Union nach Deutschland erweitert.  



NRW: Fast 30 Prozent aller begonnenen Ausbildungsverhältnisse wurden vorzeitig gelöst
Düsseldorf/Duisburg, 22. Juni 2024 - Im Jahr 2023 haben 29,7 Prozent der Auszubildenden im dualen System, die 2023 oder früher ihre Ausbildung in Nordrhein-Westfalen begonnen hatten, ihren Ausbildungsvertrag vorzeitig gelöst.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die sogenannte Vertragslösungsquote damit um 0,6 Prozentpunkte niedriger als im Jahr zuvor (2022: 30,3 Prozent). Im Zehnjahresvergleich ist sie dagegen um 6,3 Prozentpunkte gestiegen (2014: 23,4 Prozent).
Die Vertragslösungsquote wird mit einem Schichtenmodell des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) berechnet, welches den Anteil der vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge an allen neu abgeschlossenen Verträgen ermittelt. Eine Vertragslösung ist nicht immer ein endgültiger Abbruch der Berufsausbildung, sondern kann auch bedeuten, dass die Ausbildung in einem anderen Ausbildungsbetrieb oder in einem anderen Ausbildungsberuf fortgesetzt wird.  

In den nordrhein-westfälischen kreisfreien Städten und Kreisen hatte die Stadt Hamm im Jahr 2023 mit 35,4 Prozent die höchste Vertragslösungsquote, gefolgt von den Kreisen Heinsberg (34,7 Prozent) und Recklinghausen (34,6 Prozent).

Die anteilsmäßig wenigsten vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge gab es im Jahr 2023 im Kreis Gütersloh (23,0 Prozent), im Hochsauerlandkreis (23,4 Prozent) sowie im Kreis Paderborn (24,2 Prozent).  

Im öffentlichen Dienst fiel die Lösungsquote der Ausbildungsverträge mit 10,1 Prozent vergleichsweise niedrig aus  
In den Ausbildungsbereichen Handwerk und Sonstige, zu dem Hauswirtschaftsberufe gehören, waren 2023 die höchsten Vertragslösungsquoten zu verzeichnen: Hier wurden 38,5 beziehungsweise 36,0 Prozent der begonnenen Ausbildungsverhältnisse vorzeitig gelöst.

Im Ausbildungsbereich Freie Berufe wurden im Durchschnitt 29,2 Prozent der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst; in den Bereichen Landwirtschaft und Industrie, Handel u. a. lag die Vertragslösungsquote bei 26,8 beziehungsweise 26,6 Prozent.

Vergleichsweise niedrig fiel die Lösungsquote im Öffentlichen Dienst aus: In diesem Ausbildungsbereich wurden im Jahr 2023 durchschnittlich 10,1 Prozent aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst.  



NRW: Zahl der Auszubildenden im Jahr 2023 nahezu auf Vorjahresniveau
Düsseldorf/Duisburg, 9. April 2024 - Die Zahl der Auszubildenden ist im Jahr 2023 in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu 2022 um 0,2 Prozent zurückgegangen und damit nahezu stabil geblieben. Zuvor hatte es drei Jahre in Folge Rückgänge von 3,0 Prozent (2022), 2,2 Prozent (2021) und 3,4 Prozent (2020) gegenüber dem jeweiligen Vorjahr gegeben.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, gab es im letzten Jahr 274 104 Auszubildende im dualen System. 2022 waren es noch 274 755 gewesen. Im Jahr 2023 waren 92 649 Azubis weiblich (−0,2 Prozent gegenüber 2022) und 181 455 Azubis männlich (−0,3 Prozent). Dies entspricht einem Anteil von 33,8 Prozent weiblichen und 66,2 Prozent männlichen Azubis, die sich im Jahr 2023 in einer dualen Ausbildung befanden.  

Unterschiedliche Entwicklungen in den verschiedenen Ausbildungsbereichen  
Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2023 in den Ausbildungsbereichen Industrie, Handel, u. a. (+0,2 Prozent), im öffentlichen Dienst (+1,8 Prozent) und bei den freien Berufen (+0,9 Prozent), zu denen unter anderem Rechtsanwalts-, Steuer- und Medizinische Fachangestellte zählen, einen Zuwachs an Auszubildenden.

In den Ausbildungsbereichen Handwerk (−1,4 Prozent), Landwirtschaft (−2,3 Prozent) und im Bereich „Sonstige” (−11,6 Prozent), zu dem Hauswirtschaftsberufe gehören, war dagegen ein Rückgang zu verzeichnen.  

Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge ebenfalls auf Vorjahresniveau
Von den 274 104 Auszubildenden haben 106 272 einen Ausbildungsvertrag in 2023 neu abgeschlossen. Damit lag die Zahl der Neuabschlüsse um 0,4 Prozent über dem Vorjahreswert von 105 870 Neuabschlüssen. Die Zahl der weiblichen Azubis mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag war 2023 mit 37 092 um 0,6 Prozent niedriger als im Jahr zuvor (2022: 37 323).
Dagegen stieg mit 69 183 Neuabschlüssen die Zahl der männlichen Azubis mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag im Vergleich zu 2022 (68 547) um 0,9 Prozent.  

Mit einem Plus von 9,4 Prozent gab es 2023 im öffentlichen Dienst den größten Zuwachs auf 3 165 Neuabschlüsse (2022: 2 892). Dagegen sank die Zahl der Neuabschlüsse in der Landwirtschaft um 5 Prozent auf 2 295 (2022: 2 415).  

Die Zahlen der Berufsbildungsstatistik zum 31.12.2023 sind vorläufig und können von den – voraussichtlich Mitte Juni vorliegenden – endgültigen (regional verfügbaren) Ergebnissen abweichen, da sie teilweise aus Vorjahresdaten geschätzt und noch nicht vollständig plausibilisiert wurden. Alle Daten wurden aus Gründen der Geheimhaltung auf ein Vielfaches von drei gerundet.