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NRW: Gender Pay Gap sank im Jahr 2024 auf rund 16 Prozent, liegt bereinigt bei 6 %
IT.NRW

Düsseldorf/Duisburg, 13. Februar 2025 - Mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 21,89 Euro haben Frauen in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2024 rund 16 Prozent (4,04 Euro) weniger verdient als Männer (25,93 Euro). Damit betrug der durchschnittliche Verdienstabstand pro Stunde zwischen Männern und Frauen 4,04 Euro.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war der Gender Pay Gap damit geringer als in den Jahren 2021 bis 2023. Langfristig ist seit dem Jahre 2015 (23 Prozent) ein Trend zum Rückgang des unbereinigten Gender Pay Gap bzw. des geschlechtsspezifischen Verdienstunterschieds erkennbar.  

Die Höhe des unbereinigten Gender Pay Gap ist vor allem Ausdruck unterschiedlicher Beschäftigungsstrukturen von Frauen und Männern. Der unbereinigte Gender Pay Gap ist allerdings nicht gleichzusetzen mit einer Lohndiskriminierung weiblicher Beschäftigter in dieser Höhe, da er keine Auskunft über die Ursachen des geschlechtsspezifischen Verdienstabstands gibt. In seinem Wert kommen nicht nur Differenzen in der individuellen Entlohnung zum Ausdruck, sondern vor allem Unterschiede in den Beschäftigungsstrukturen von Frauen und Männern.  

Bereinigter Gender Pay Gap in NRW 2024 bei sechs Prozent  
Der Verdienstabstand ist vor allem darauf zurück zu führen, dass Frauen in Berufen, Branchen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter entlohnt wird. Hinzu kommt, dass rund 60 Prozent aller Frauen, aber nur ca. 23 Prozent der Männer, in Teilzeit oder in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen arbeiten, die häufig geringer entlohnt werden als Vollzeittätigkeiten.
Werden diese Faktoren bei der Berechnung des Lohnunterschieds zwischen Männern und Frauen berücksichtigt, erhält man den sogenannten bereinigten Gender Pay Gap. Dieser lag 2024 in NRW bei sechs Prozent oder umgerechnet 1,54 Euro Bruttoverdienst je Arbeitsstunde. Dies bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt rund sechs Prozent weniger als männliche Kollegen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien verdienen. Im Gegensatz zum tendenziell abnehmenden unbereinigten Gender Pay Gap blieb der bereinigte Gender Pay Gap in den letzten zehn Jahren mit fünf bis sechs Prozent in NRW relativ konstant.  


Der unbereinigte Gender Pay Gap (Lohnlücke zwischen Frauen und Männern) wird europaweit nach einheitlichen methodischen Vorgaben berechnet und gilt als zentraler Maßstab für internationale Vergleiche der geschlechtsspezifischen Verdienstunterschiede. Anders als bei der Berechnung des unbereinigten Gender Pay Gap gibt es für die Ermittlung des bereinigten Gender Pay Gap keine verbindlichen, einheitlichen Festlegungen. Die Angaben zur Höhe des bereinigten Gender Pay Gap können sich daher je nach verwendeter Datenquelle, Art und Anzahl der berücksichtigten Einflussfaktoren sowie der angewandten Untersuchungsmethode unterscheiden.  

Ab dem Berichtsjahr 2022 basieren die Daten auf der neuen monatlichen Verdiensterhebung. Da unterschiedliche Datenquellen und Erhebungsmethodiken zugrunde liegen, sind die Ergebnisse ab dem Jahr 2022 nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre vergleichbar.   IT.NRW erhebt und veröffentlicht als Statistisches Landesamt zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Aussagekräftige statistische Daten dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen. Sie stehen auch der Wissenschaft und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.


NRW: Frauenanteil im MINT-Studium steigt auf knapp ein Drittel
Düsseldorf/Duisburg, 24. April 2024 - Der Frauenanteil bei den Studierenden in MINT-Fächern ist seit Anfang der 1990er Jahre um rund elf Prozentpunkte gestiegen.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Girls‘ Day am 25. April mitteilt, waren im Wintersemester 2022/23 dennoch weniger als ein Drittel der MINT-Studierenden weiblich (31,8 Prozent).
Im Wintersemester 1992/93 waren es 20,7 Prozent gewesen. Betrachtet wurden die Studierenden der Fächergruppen Mathematik/Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften.  

Auch in den Studienfächern, die nicht dem MINT-Bereich zugeordnet werden, ist der Frauenanteil angestiegen: War das Geschlechterverhältnis Anfang der 1990er Jahre nahezu ausgeglichen, lag der Frauenanteil in diesen Fächern zuletzt bei 60,2 Prozent. Über alle Studienfächer hinweg ist der Anteil der Frauen bei den NRW-Studierenden von 38,4 Prozent (Wintersemester 1992/93) auf 49,1 Prozent (Wintersemester 2022/23) gestiegen.  

Niedrigster Anteil mit 5,0 Prozent im Studienfach Fahrzeugtechnik  
Unter den 175 Studienfächern, in denen im Wintersemester 2022/23 mindestens 100 Studierende gezählt wurden, wies das Studienfach Fahrzeugtechnik, wie auch im Wintersemester 1992/93 (damals: 1,4 Prozent), mit 5,0 Prozent den niedrigsten Frauenanteil auf. Es folgten die Fächer Mechatronik (8,2 Prozent) und Maschinenbau/-wesen (12,2 Prozent). Im Wintersemester 2022/23 gehörten die 21 Studienfächer mit den niedrigsten Frauenanteilen alle der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften an.  

Als MINT-Fächer bezeichnet man die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (z. B. Ingenieurwissenschaften, Fertigung und Bauwesen). In der Studierendenstatistik werden dazu die Fächergruppen Mathematik/Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften betrachtet. Die Zuordnung von Studierenden erfolgt auf Basis ihres ersten Studienfaches. Nebenhörerinnen und Nebenhörer werden nicht berücksichtigt. Zur Wahrung der Geheimhaltung erfolgt für die Veröffentlichung der Merkmalsausprägungen des Dritten Geschlechts („divers” und „ohne Angabe”) seit dem Berichtsjahr 2019 eine Zuordnung per Zufallsprinzip zu den Kategorien „männlich” und „weiblich”.