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NRW-Krankenhäuser
21,9 % weniger vollstationäre Behandlungen in 2023 aufgrund akuter Alkoholvergiftung bei Jugendlichen

IT.NRW

Düsseldorf/Duisburg, 14. November 2024 - Im Jahr 2023 sind 1 839 junge Menschen aus Nordrhein-Westfalen im Alter von zehn bis 19 Jahren wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen (psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol – akute Intoxikation) vollstationär im Krankenhaus behandelt worden.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 21,9 Prozent weniger Behandlungsfälle als 2022 (damals: 2 355 Fälle). Damit setzt sich die seit 2017 beobachtete, rückläufige Entwicklung dieser Behandlungsfälle stärker als in den vorangegangenen Jahren fort.
Im Jahr 2022 ging die Zahl der wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen behandelten Jugendlichen um 5,5 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Jahr zurück.
Im Jahr 2021 waren es −7,4 Prozent. Im Jahr 2020, als die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie begannen, war die Zahl der wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen vollstationär behandelten Kinder und Jugendlichen mit −38,7 Prozent gegenüber 2019 ebenfalls überdurchschnittlich stark zurückgegangen.  

Rückgang der vollstationären Behandlungen von männlichen Jugendlichen deutlich höher, als bei den Mädchen und jungen Frauen  
Der Rückgang der alkoholbedingten Behandlungsfälle im Jahr 2023 fiel bei Jungen und jungen Männern höher aus als bei den Mädchen und jungen Frauen: Die Zahl der vollstationären Behandlungen von männlichen Jugendlichen verringerte sich um 23,8 Prozent – die der weiblichen Jugendlichen um 19,9 Prozent. Von den insgesamt 1 839 Behandlungsfällen entfiel mit 909 Behandlungen knapp die Hälfte (49,4 Prozent) auf Mädchen und junge Frauen (2022: 48,2 Prozent).  

In Bottrop und dem Kreis Euskirchen gab es anteilig die meisten vollstationären Behandlungen von Jugendlichen im Alter von zehn bis 19 Jahren  
Der Anteil der aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung vollstationär behandelten zehn bis 19-jährigen Patientinnen und Patienten an der gleichaltrigen Bevölkerung lag im Jahr 2023 im Landesdurchschnitt bei 0,11 Prozent (2022: 0,14 Prozent).
Regional betrachtet gab es die höchsten Anteile im Jahr 2023 für Patientinnen und Patienten aus Bottrop und dem Kreis Euskirchen mit 0,25 Prozent, sowie dem Kreis Soest mit 0,20 Prozent.
Die niedrigsten Anteile ermittelte das Statistische Landesamt für Leverkusen, Köln und den Kreis Olpe mit jeweils 0,04 Prozent.  

Im Jahr 2023 wurden mit 282 Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis vierzehn Jahren 19,2 Prozent bzw. 67 Personen dieser Altersgruppe weniger als ein Jahr zuvor wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt (2022: 349).



NRW: Zahl der jungen Menschen in Heimen und Pflegefamilien erstmals seit 2017 wieder gestiegen
Düsseldorf/Duisburg, 19. Oktober 2024 - Die Zahl der jungen Menschen, die in Nordrhein-Westfalen in einem Heim bzw. einer sonstigen betreuten Wohnform oder in einer Pflegefamilie untergebracht wurden, ist im Jahr 2023 nach Rückgängen in den Vorjahren erstmals wieder gestiegen.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, meldeten die Jugendämter in 2023 mindestens 58 422 junge Menschen, die in einem Heim oder einer Pflegefamilie aufwuchsen. Das waren 2,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor (2022: 57 077).  

Tatsächlicher Anstieg der in Anspruch genommenen Hilfen höher  
Da einige Jugendämter für das Jahr 2023 nur unvollständige Daten melden konnten, ist davon auszugehen, dass der tatsächliche Anstieg noch höher ausfiel: Werden bei den Kreisen und kreisfreien Städten, die 2023 nicht vollständig erhoben wurden, die Ergebnisse aus dem Vorjahr berücksichtigt, so ergibt sich eine geschätzte Zahl von 59 017 gewährten/in Anspruch genommenen Hilfen (+3,4 Prozent gegenüber 2022).
Wird zusätzlich der allgemeine Anstieg berücksichtigt, erhöht sich die Gesamtzahl im Jahr 2023 nach dieser Schätzung sogar auf 59 125 (+3,6 Prozent gegenüber 2022).
Gründe für die unvollständigen Meldungen einiger Kommunen sind ein Cyberangriff bei einem kommunalen IT-Dienstleister in Südwestfalen und eine Untererfassung in der Lieferung für die Statistik bei einem Jugendamt.  

Im Zehnjahresvergleich höchste Zahl im Jahr 2017  
32 063 junge Menschen waren laut Meldung der Jugendämter 2023 in Heimen oder sonstigen betreuten Wohnformen untergebracht.
Die im Zehnjahresvergleich höchste Zahl hatte es im Jahr 2017 gegeben (damals: 36 071). Bis 2022 war die Zahl kontinuierlich auf 30 963 gesunken, ehe sie sich 2023 erstmals seit sechs Jahren wieder erhöht hatte.  

Eine ähnliche zeitliche Entwicklung gab es bei den Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien, wobei es zwischen dem niedrigsten Stand im Jahr 2014 (damals: 25 065) und dem höchsten Wert im Jahr 2017 (damals: 27 842) weniger große Schwankungen gab. 2023 wurden nach Meldung der Jugendämter 26 359 Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien betreut.  

Über 54 Prozent der Kinder in Pflegefamilien waren jünger als zehn Jahre  
Von den insgesamt 32 063 jungen Menschen, die in Heimen oder sonstigen betreuten Wohnformen lebten, waren 42,3 Prozent unter 10 Jahre alt und 43,5 Prozent älter als 10 Jahre. Der Anteil der 18- bis unter 27-Jährigen lag bei 14,2 Prozent. In den Pflegefamilien (26 359) waren 54,1 Prozent der Kinder jünger als 10 Jahre und 39,1 Prozent älter als 10 Jahre. Von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis unter 27 Jahren lebten noch 6,7 Prozent in einer Pflegefamilie. Ihnen wird eine Hilfe eingeräumt, wenn ihre Persönlichkeitsentwicklung die selbstständige Lebensführung noch nicht ermöglicht.  

Fehlende Bezugsperson z. B. wegen Krankheit oder Inhaftierung ist häufigster Grund für die Unterbringung  
Die meisten jungen Menschen (12 201 Fälle) wurden in einem Heim bzw. einer sonstigen betreuten Wohnform oder einer Pflegefamilie untergebracht, weil die Bezugsperson fehlte, z. B. wegen Krankheit oder Inhaftierung. Darüber hinaus wurden viele Kinder und junge Erwachsene wegen Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt außerhalb ihrer Familien untergebracht (10 937 Fälle). Ein weiterer wichtiger Grund für die Betreuung außerhalb der eigenen Familie war die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern (8 623 Fälle), z. B. durch pädagogische Überforderung.  

Jugendämter unterstützen auch bei der Erziehungsberatung und sozialpädagogischer Familienhilfe  
Insgesamt wurden im Jahr 2023 laut Meldung der Jugendämter 298 454 Hilfen zur Erziehung gewährt, damit betrafen 19,6 Prozent der Hilfen eine Unterbringung in einem Heim bzw. einer betreuten Wohnform oder Vollzeitpflege. Weitere Hilfen waren die Erziehungsberatung mit 122 464 Fällen (41,0 Prozent) und die sozialpädagogische Familienhilfe zur Bewältigung von Alltagsproblemen mit 31 222 Fällen (10,5 Prozent).  

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Betreuung in einem Heim nach § 34 SGB VIII oder einer Pflegefamilie nach § 33 SGB VIII Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe sind, auf die Eltern minderjähriger Kinder unter bestimmten Voraussetzungen einen gesetzlichen Anspruch haben (§ 27 SGB VIII). In bestimmten Fällen räumt das Kinder- und Jugendhilferecht auch jungen Volljährigen bis zum 27.. Lebensjahr einen Anspruch auf vergleichbare Leistungen ein (§ 41 SGB VIII).  

Es ist zu beachten, dass aufgrund technischer Probleme die Meldungen einiger Jugendämter nicht vollständig erfolgt sind, weshalb ein Vorjahresvergleich auf Landesebene nur eingeschränkt möglich ist. Im Zusammenhang mit einem Cyberangriff bei einem kommunalen IT-Dienstleister in Südwestfalen liegen für den Kreis Siegen-Wittgenstein, die Stadt Siegen und den Kreis Olpe keine vollständigen Daten vor. Aufgrund einer Untererfassung in der Lieferung für die Statistik konnten die Daten der Stadt Essen nur unvollständig berücksichtigt werden. Ein Vergleich mit den Vorjahresergebnissen ist daher nur eingeschränkt möglich.



NRW: Neugeborene Mädchen werden durchschnittlich 4,5 Jahre älter als Jungen
Düsseldorf/Duisburg, 21. August 2024 - Die durchschnittliche Lebenserwartung für neugeborene Mädchen liegt in Nordrhein-Westfalen bei 82 Jahren und fünf Monaten. Damit werden Mädchen im Schnitt etwa viereinhalb Jahre älter als neugeborene Jungen, die durchschnittlich 77 Jahre und elf Monate alt werden.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand der jetzt vorliegenden allgemeinen Sterbetafel 2021/2023 mitteilt, sank die mittlere Lebenserwartung gegenüber der letzten Berechnung (Sterbetafel 2020/2022) bei Mädchen um etwa drei Monate und bei Jungen um etwa zwei Monate.  

Lebenserwartung älterer Menschen sinkt um etwa zwei Monate  
Auch die Lebenserwartung älterer Menschen ist gesunken. Nach der aktuellen Sterbetafel 2021/2023 haben 70-jährige Frauen noch eine durchschnittliche fernere Lebenserwartung von 16 Jahren und fünf Monaten – bei Männern dieses Alters sind es 13 Jahre und zehn Monate. Das sind jeweils etwa zwei Monate weniger als in der letzten Berechnung ermittelt wurde.  

Die Lebenserwartung beruht auf der neuberechneten allgemeinen Sterbetafel für den Zeitraum 2021 bis 2023, die anhand der Daten aus der Bevölkerungsstatistik über die Gestorbenen und den Bevölkerungszahlen des Zensus 2022 ermittelt wird. In den Vorjahren wurden die Sterbetafeln anhand der Daten der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 berechnet.    



NRW: Im Jahr 2023 gab es rund 56 000 gemeldete Verfahren zur Einschätzung der Kindeswohlgefährdung
Düsseldorf/Duisburg, 2. August 2024 - Im Jahr 2023 haben die Jugendämter in Nordrhein-Westfalen im Rahmen ihres Schutzauftrags in 55 833 Fällen eine Einschätzung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung vorgenommen.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, wurden in rund einem Viertel der Fälle eine akute (7 742) oder eine latente (6 098) Gefährdung des Kindeswohls festgestellt. Bei einer latenten Gefährdung lässt sich die gegenwärtige Gefahr nicht eindeutig feststellen, sie kann aber auch nicht ausgeschlossen werden.  
In 35,3 Prozent der Fälle (19 735) wurde zwar keine Kindeswohlgefährdung, jedoch ein Hilfebedarf festgestellt. In den meisten Fällen (22 258) wurden weder eine Kindeswohlgefährdung noch ein Hilfebedarf festgestellt.  

Vernachlässigung war 2023 die häufigste Form der Kindeswohlgefährdung  
Das häufigste Anzeichen bei der festgestellten latenten oder akuten Gefährdung der Kinder war im Jahr 2023 die Vernachlässigung (7 289). Die weiteren Anzeichen der Kindeswohlgefährdung waren psychische Misshandlung (5 070), körperliche Misshandlung (4 026) und sexuelle Gewalt (1 016). Bei der Angabe der Art der Kindeswohlgefährdung waren Mehrfachnennungen möglich.  

Die Jugendämter wurden in einem Drittel der Fälle (16 623) durch Polizei, Gerichte oder Staatsanwaltschaften auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung hingewiesen. Weitere Hinweise erfolgten durch Verwandte, Bekannte oder Nachbarn (7 167) oder das Personal von Schulen sowie Kindertageseinrichtungen oder Kindertagespflegepersonen (8 760).  

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass aufgrund technischer Probleme die Meldungen einiger Kommunen nicht bzw. nicht vollständig erfolgt sind, weshalb ein Vorjahresvergleich auf Landesebene nicht möglich ist.  
Im Zusammenhang mit dem Cyberangriff bei einem kommunalen IT-Dienstleister in Südwestfalen liegen für den Kreis Siegen-Wittgenstein keine vollständigen Daten vor. Für die Städte Siegen und Schwerte konnten nur wenige Meldungen berücksichtigt werden. Weitere Informationen (https://www.it.nrw/cyberangriff-suedwestfalen-auswirkungen-auf-die-statistik).  
Aufgrund eines Erfassungsfehlers in Essen, Köln und Elsdorf konnten für diese Kommunen keine Daten berücksichtigt werden. Ein Vergleich mit den Vorjahresergebnissen ist daher nur sehr eingeschränkt möglich.



NRW: Seit 2013 ist der Anteil der unter dreijährigen Kinder in Kindertagesbetreuung um elf Prozentpunkte gestiegen
Düsseldorf/Duisburg, 1. August 2024 - Der Anteil der unter dreijährigen in Kindertagesbetreuung ist in Nordrhein-Westfalen seit 2013 von 20,0 Prozent auf 31,0 Prozent angestiegen.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt zu Beginn des neuen Kindergartenjahres mitteilt, war in allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW von 2013 bis 2023 ein Anstieg der Kindertagesbetreuung festzustellen.
Am größten war der Zuwachs im Kreis Steinfurt mit +19,4 Prozentpunkten (Betreuungsquote 2023: 39,4 Prozent), am geringsten fiel er in der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen mit +1,7 Prozentpunkten aus (Betreuungsquote 2023: 18,1 Prozent).  

Mecklenburg-Vorpommern führt das Ranking der Bundesländer mit einer Betreuungsquote von über 59 Prozent an  
Im deutschlandweiten Vergleich war die Betreuungsquote 2023 in Mecklenburg-Vorpommern mit 59,2 Prozent am höchsten, während sie in Bremen mit 30,7 Prozent am niedrigsten lag. NRW belegte mit 31,0 Prozent Platz 14 unter allen Bundesländern.  

Im Statistikportal(https://www.statistikportal.de/de/kindertagesbetreuung-deutschland) stellen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder die regionale Entwicklung der Betreuungsquoten der unter dreiährigen und 3- bis 5-Jährigen der vergangenen zehn Jahre deutschlandweit dar.  

Betreuungsquoten in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland  

Ein Blick auf die Entwicklungen der Jahre 2013 bis 2023 zeigt, dass Schleswig-Holstein mit +11,8 Prozentpunkten den größten Anstieg der Betreuungsquote zu verzeichnen hatte. NRW kam mit einem Anstieg von 11,0 Prozentpunkten auf Platz drei. In Sachsen-Anhalt stieg die Betreuungsquote dagegen nur um 0,8 Prozentpunkte an, was bundesweit der geringste Anstieg war. Ergänzend ist jedoch zu sagen, dass Sachsen-Anhalt mit einer Betreuungsquote von 59,0 Prozent, bereits das zweithöchste bundesweite Kindertagesbetreuungsniveau aufwies. Generell ist festzustellen, dass die Betreuungsquoten in Ostdeutschland mit 55,7 Prozent mehr als 20 Prozentpunkte höher lagen als in Westdeutschland mit 34,6 Prozent. Seit 2013 ist jedoch in Westdeutschland mit +8,4 Prozentpunkten ein stärkerer positiver Trend zu verzeichnen als in Ostdeutschland mit +4,0 Prozentpunkten.  

Mehr als 90 Prozent aller Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland verzeichnete eine positive Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren  
Im bundesweiten regionalen Vergleich lagen 2023 die kreisfreie Stadt Rostock (Mecklenburg-Vorpommern), der Landkreis Börde (Sachsen-Anhalt) und der Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt) mit jeweils 63,3 Prozent an der Spitze der U3 Betreuungsquoten 2023.
Am niedrigsten war die Quote mit 15,7 Prozent in der kreisfreien Stadt Frankenthal (Rheinland-Pfalz).
Die größten Zuwächse in Prozentpunkten von 2013 bis 2023 wiesen dagegen der Kreis Steinfurt in NRW (+19,4 Prozentpunkte), der Kreis Coesfeld in NRW (+19,0 Prozentpunkte) und der Landkreis Emsland in Niedersachsen (+17,7 Prozentpunkte) auf. Im Landkreis Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) hingegen ging die Quote um 7,9 Prozentpunkte bundesweit am stärksten zurück. Insgesamt wiesen 381 der insgesamt 400 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland eine positive Entwicklung auf.  

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass es sich bei den vorliegenden Zahlen um eine rückblickende Stichtagsbetrachtung (1. März 2023) handelt, bei der die Zahl der betreuten Kinder (und nicht die der vorhandenen Plätze) ermittelt wurde.
Ab Vollendung des ersten Lebensjahres besteht seit dem 01.08.2013 ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz (Kindertagespflege oder Kindertageseinrichtung) nach dem Sozialgesetzbuch (SGB VIII). Ein Rechtsanspruch auf Förderung in einer Kindertageseinrichtung besteht ab Vollendung des dritten Lebensjahres.  

In den Daten der Kindertagesbetreuung ist die Betreuung sowohl in Kindertageseinrichtungen als auch in öffentlich geförderter Kindertagespflege (Tagesmütter/-väter) zusammengefasst.    



NRW: Durchschnittliche Kinderzahl je Frau fällt auf das Niveau von 2013
Düsseldorf/Duisburg, 2. Juli 2024 - Im Jahr 2023 haben nordrhein-westfälische Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren im Durchschnitt 1,39 Kinder zur Welt gebracht.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, ist damit die sog. „zusammengefasste Geburtenziffer” gegenüber dem Vorjahr erneut gesunken (2022: 1,49). Damit liegt sie auf einem ähnlichen Niveau wie zuletzt im Jahr 2013 (1,41).  

Rückläufige Geburtenziffer bei deutschen und ausländischen Frauen  
Deutsche Frauen bekamen in NRW im Jahr 2023 im Schnitt 1,27 Kinder; dies bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2022: 1,36). Bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit war die Geburtenziffer mit 1,89 ebenfalls niedriger als 2022 (2,03).
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 155 515 Kinder geboren; das waren 5,5 Prozent weniger als 2022.  

Gelsenkirchen mit der höchsten, Münster mit der niedrigsten durchschnittlichen Kinderzahl je Frau  
Regional betrachtet gab es im Jahr 2023 in Gelsenkirchen (1,74) den höchsten und in Münster (1,02) den geringsten Wert bei der durchschnittlichen Kinderzahl je Frau.
Von allen 53 Kreisen und kreisfreien Städten des Landes wurde im Vergleich zum Jahr 2022 nur für die Städte Duisburg (+0,11) und Krefeld (+0,05) eine Zunahme der Geburtenziffer festgestellt. In Leverkusen blieb die Geburtenziffer gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Für den Kreis Olpe (−0,19), die Städte Herne (−0,18) und Düsseldorf (−0,17) sowie die Kreise Heinsberg und Soest (beide −0,17) wurden dagegen die höchsten Rückgänge ermittelt.  

Die zusammengefasste Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens durchschnittlich zur Welt bringen würde, wenn ihr Geburtenverhalten dem aller 15- bis 49-jährigen Frauen des betrachteten Berichtsjahres entspräche.
Wie viele Kinder ein Frauenjahrgang im Durchschnitt tatsächlich geboren hat, ist erst bekannt, wenn die Frauen das Ende des gebärfähigen Alters erreicht haben, das statistisch mit 49 Jahren begrenzt wird.
Im Jahr 1974 geborene Frauen erreichten im Jahr 2023 das Alter von 49 Jahren; sie haben im Laufe ihres Lebens bisher durchschnittlich 1,60 Kinder zur Welt gebracht. Damit erreichte der Jahrgang 1974 bei der sog. „Kohortenfertilität” den gleichen Wert wie der Jahrgang 1973 (1,60).  
Als Grundlage für die Berechnung der zusammengefassten Geburtenziffer bzw. der Kohortenfertilität dienen, neben der Geburtenstatistik, auch die Daten der Fortschreibung des Bevölkerungsstands auf Basis des Zensus 2011. Ergebnisse zum Bevölkerungsstand für das Jahr 2023 auf Basis des Zensus 2022 stehen erst zu einem späteren Zeitpunkt bereit und könnten ggf. zu geringfügig anderen Ergebnissen führen.