Düsseldorf/Duisburg, 15. Juli 2024 - Die
Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände in den Kernhaushalten
Nordrhein-Westfalens beliefen sich Ende 2023 auf rund
49,3 Milliarden Euro. Das waren 3,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor
(31.12.2022: 47,7 Milliarden Euro). Wie Information und Technik
Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, ergab sich
damit rein rechnerisch eine Verschuldung von 2 715 Euro pro Kopf
(2022: 2 637 Euro).
Oberhausen, Mülheim an der Ruhr
und Bonn hatten 2023 die höchste Pro-Kopf-Verschuldung in den
Kernhaushalten Im regionalen Vergleich zeigten sich
für Ende 2023 Unterschiede bei der Pro-Kopf-Verschuldung in den
Kernhaushalten. Bei den kreisfreien Städten und Kreisen wurden
für Oberhausen (9 419 Euro), Mülheim an der Ruhr (9 312 Euro) und
Bonn (6 125 Euro) die höchsten Schulden pro Kopf ermittelt.
Landesweit die niedrigsten Werte ergaben sich für Düsseldorf
(542 Euro) und die Kreise Olpe (632 Euro) und Gütersloh (661 Euro).
Die Schulden der Kreise enthalten die Verbindlichkeiten der
Kreisverwaltungen und kreisangehörigen Gemeinden.
Schulden der Kernhaushalte setzten sich zu 42,3 Prozent aus
Kassenkrediten und Wertpapierschulden zur Liquiditätssicherung und
zu 57,7 Prozent aus Verbindlichkeiten zu Investitionszwecken
zusammen Die Schulden der Kernhaushalte setzten sich
Ende 2023 zu 42,3 Prozent aus Kassenkrediten und Wertpapierschulden
zur Liquiditätssicherung und zu 57,7 Prozent aus Verbindlichkeiten
zu Investitionszwecken zusammen. Die Schulden zur Überbrückung
kurzfristiger Liquiditätsengpässe waren mit 20,9 Milliarden Euro um
1,3 Prozent niedriger als 2022 (damals: 21,1 Milliarden Euro).
Bei den mittel- und langfristigen Krediten und Wertpapierschulden zu
Investitionszwecken gab es dagegen einen Zuwachs von 7,2 Prozent auf
28,4 Milliarden Euro (31.12.2022: 26,5 Milliarden Euro).
Hagen nutzte den überwiegenden Teil seiner Schulden zur
Liquiditätssicherung – Düsseldorf für Investitionen
Auch hinsichtlich der dominierenden Schuldenart gab es Unterschiede
in den Kreisen und kreisfreien Städten: So stammte 2023 in Hagen
(93,8 Prozent), Remscheid (87,5 Prozent) und Leverkusen
(78,3 Prozent) der überwiegende Teil der Schulden aus Krediten zur
Liquiditätssicherung. Auf Kredite für Investitionszwecke entfiel
dagegen das Gros der Schulden in Düsseldorf (100 Prozent) sowie in
den Kreisen Borken (98,5 Prozent) und Gütersloh (97,0 Prozent).
Die gesamte kommunale Verschuldung belief sich 2023 auf
63,4 Milliarden Euro Zu den Schulden der
NRW-Kernhaushalte kamen 2023 weitere 14,1 Milliarden Euro aus
Schulden der kommunalen Eigenbetriebe, der eigenbetriebsähnlichen
Einrichtungen und der kommunalen Anstalten öffentlichen Rechts
hinzu. Die kommunale Verschuldung belief sich bei dieser Betrachtung
insgesamt auf 63,4 Milliarden Euro, das waren 3,6 Prozent mehr als
Ende 2022 (damals: 61,2 Milliarden Euro). Die
Pro-Kopf-Verschuldung lag bei dieser Betrachtung bei 3 492 Euro
(2022: 3 384 Euro).
Schulden, die ein Eigenbetrieb oder
eine Anstalt öffentlichen Rechts gegenüber der Trägerkommune hat,
wurden in dieser Darstellung herausgerechnet. In Einzelfällen nicht
auszuschließen sind Doppelzählungen, wenn Kommunen mit kommunalen
Unternehmen ein Liquiditätsmanagement betreiben (Cash-Pooling).
Abweichend zu der Modellrechnung der „Integrierten Schulden” unter
https://www.it.nrw/neue-modellrechnung-schulden-der-nrw-kommunen-ende-2022
werden hier als ausgegliederte Einheiten Eigenbetriebe,
eigenbetriebsähnliche Einrichtungen und Anstalten öffentlichen
Rechts betrachtet. Kommunale Unternehmen in privater Rechtsform und
Zweckverbände werden hier nicht mit einbezogen.
Das
Statistische Landesamt weist darauf hin, dass im Jahr 2023 für eine
Reihe von Gemeinden, Kreisverwaltungen und kommunalen Unternehmen
aufgrund von technischen Problemen infolge eines Cyberangriffs bei
einem kommunalen IT-Dienstleister in Südwestfalen keine Meldungen
vorlagen. Bei den betroffenen Berichtseinheiten wurden entweder die
Schulden der vierteljährlichen Schuldenstatistik oder die des
Vorjahres imputiert. Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.it.nrw/cyberangriff-suedwestfalen-auswirkungen-auf-die-statistik.
Mit der Veröffentlichung des aktuellen Berichtsjahres ist eine
Revision des Vorberichtsjahres erfolgt.
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