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Düsseldorf/Duisburg, 29. Oktober 2025 - Die
Zahl der ausländischen Schülerinnen und Schüler an den
allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in NRW hat sich in den
letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Wie Information und
Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt,
stieg die Zahl von rund 214.600 im Schuljahr 2014/15 auf rund
441.100 im Schuljahr 2024/25. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler
insgesamt stagnierte im gleichen Zeitraum nahezu bei rund
2,5 Millionen. Während anteilig vor 10 Jahren 8,4 % aller
Schülerinnen und Schüler keine deutsche Staatsangehörigkeit hatten,
waren es zuletzt 17,5 % der Schülerschaft.
Fast
ein Drittel der ausländischen Schülerinnen und Schüler hatte die
syrische oder ukrainische Staatsangehörigkeit Die
Verteilung der Staatsangehörigkeiten hat sich in diesem Zeitraum
ebenfalls deutlich verändert. Der starke Anstieg der ausländischen
Schülerzahl geht besonders auf die zunehmende Zahl syrischer und
ukrainischer Schülerinnen und Schüler infolge der Fluchtbewegungen
aus diesen Ländern zurück. Nachdem im Schuljahr 2014/15 nur
wenige tausend Kinder und Jugendliche mit diesen
Staatsangehörigkeiten eine Schule in NRW besucht hatten, stellten
sie im Schuljahr 2024/25 die beiden größten Gruppen in der
ausländischen Schülerschaft. So gab es fast 88.000 syrische
und rund 56.000 ukrainische Schülerinnen und Schüler an den
allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in NRW; das war damit
fast ein Drittel aller ausländischen Schülerinnen und Schüler.
Zudem stieg auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit
irakischer und afghanischer Staatsangehörigkeit in den letzten zehn
Jahren deutlich an; auch aus diesen Ländern hatte es in den letzten
Jahren Fluchtbewegungen gegeben.
Wesentlich mehr
Schülerinnen und Schüler mit rumänischer und bulgarischer
Staatsangehörigkeit Zudem besuchten wesentlich mehr
Schülerinnen und Schüler mit rumänischer, polnischer und
bulgarischer Staatsangehörigkeit nordrhein-westfälische Schulen als
noch vor 10 Jahren. So hat sich z. B. die Zahl der Schülerinnen und
Schüler mit rumänischer und bulgarischer Staatsangehörigkeit in den
vergangenen zehn Jahren mehr als vervierfacht;
zusammen stellten sie zuletzt etwa 39.500 Schülerinnen und
Schüler. Im Zuge der Osterweiterung waren Rumänien und
Bulgarien als vorletzte Staaten in die EU aufgenommen worden.
Rückgang früher häufig vertretener Staatsangehörigkeiten
Andere Staatsangehörigkeiten waren dagegen im Schuljahr
2024/25 seltener vertreten als vor 10 Jahren. Im Schuljahr 2024/25
besuchten 70,6 % weniger türkische Schülerinnen und Schüler die
Schulen in NRW als im Schuljahr 2014/15; damals hatten sie noch die
größte Gruppe gebildet. Die italienische Staatsangehörigkeit
besaßen 17,3 % weniger Schülerinnen und Schüler als vor zehn Jahren.
Die Ergebnisse entstammen der amtlichen
Schulstatistik. Darin werden die Schülerinnen und Schüler
als Ausländerinnen und Ausländer bezeichnet, die keine deutsche
Staatsangehörigkeit besitzen. Diese besitzen entweder ausschließlich
nichtdeutsche Staatsangehörigkeiten oder sind staatenlos. In der
amtlichen Schulstatistik wird nur eine Staatsangehörigkeit erfasst.
Besitzen Schülerinnen und Schüler neben der deutschen
Staatsangehörigkeit noch eine andere, wird nur die deutsche
Staatsangehörigkeit erfasst.
Die Schülerzahlen ab dem
Schuljahr 2019/20 wurden aus Datenschutzgründen auf ein Vielfaches
von fünf auf- bzw. abgerundet. Hierdurch besteht keine Additivität –
für Quotenberechnungen wurden die Originalwerte verwendet.
Aufgrund der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli 2021 konnten
sieben Schulen im Erhebungsjahr 2021/22 keine Daten liefern. Für
diese allgemeinbildenden und beruflichen Schulen wurde eine
Übernahme der Daten aus dem Erhebungsjahr 2020/21 beschlossen.
NRW: 1,6 % aller
dualen Azubis in NRW hatten die syrische Staatsangehörigkeit Düsseldorf/Duisburg, 1. September 2025 -
Rund 4.300 Personen mit syrischer Staatsangehörigkeit haben im Jahr
2024 eine duale Ausbildung in Nordrhein-Westfalen gemacht. Wie
Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches
Landesamt mitteilt, war das die höchste Zahl an syrischen Azubis im
Zehnjahresvergleich. Das Jahr 2015 war von einer Fluchtbewegung
u. a. aus Syrien nach Europa geprägt gewesen. Damals hatte es in NRW
180 Azubis mit syrischer Staatsangehörigkeit gegeben. In den
Folgejahren war die Zahl der syrischen Auszubildenden angestiegen;
ab 2020 wurden jährlich mehr als 4.000 Personen mit syrischer
Staatsangehörigkeit im dualen System ausgebildet.
1,6 % aller dualen Azubis in NRW hatten die syrische
Staatsangehörigkeit Insgesamt gab es 2024 rund
272.000 Auszubildende im dualen System in NRW – Personen mit
syrischer Staatsangehörigkeit stellten damit 1,6 % aller dualen
Auszubildenden. In einzelnen Ausbildungsberufen war der Anteil
syrischer Auszubildender überdurchschnittlich hoch: 14,7 % aller
Friseur-Azubis in NRW hatten 2024 die syrische Staatsangehörigkeit.
Unter den Auszubildenden als pharmazeutisch-kaufmännische
Angestellte waren 10,1 % syrische Staatsangehörige; bei den
angehenden Zahntechnikerinnen und Zahntechnikern lag der Anteil bei
7,3 %.
9,7 % aller Berufsanerkennungsverfahren in
NRW von Personen mit Ausbildungsstaat Syrien Die
Behörden in NRW bearbeiteten im Jahr 2024 zudem rund 2.100
Berufsanerkennungsverfahren von Antragstellenden, die ihre
Ausbildung in Syrien abgeschlossen hatten. Dies war der höchste Wert
an Anerkennungsverfahren im Zehnjahresvergleich – gefolgt von den
Jahren 2018 mit rund 1.600 Verfahren und 2022 mit rund 1.500
Verfahren. Die Behörden prüfen im Rahmen dieser
Anerkennungsverfahren, ob eine ausländische Berufsqualifikation
gleichwertig zu den Anforderungen an einen sog. Referenzberuf in
Deutschland ist.
Von den insgesamt rund 21.500
Anerkennungsverfahren, die 2024 in NRW von den zuständigen Stellen
bearbeitet wurden, gingen 9,7 % auf Personen mit Ausbildungsstaat
Syrien zurück. Auch bei den Anerkennungsverfahren für einige
Referenzberufe waren Personen, die ihre Ausbildung in Syrien gemacht
hatten, überdurchschnittlich vertreten: So wurden 57,7 % aller
Anträge für den Referenzberuf Apotheker/-in von Personen gestellt,
die ihre Berufsqualifikation in Syrien erworben hatten. Beim
Referenzberuf Zahnarzt/Zahnärztin hatten 56,9 % und beim
Referenzberuf Arzt/Ärztin 25,2 % der Antragstellenden ihre
Ausbildung in Syrien gemacht.
Das Statistische Landesamt
weist darauf hin, dass bei dieser Auswertung die Anteile der
syrischen Azubis bzw. Antragstellenden mit Ausbildungsstaat Syrien
differenziert nach Berufen betrachtet wurden. Analysiert wurden alle
Ausbildungsberufe im dualen System, in denen es 2024 mindestens 50
syrische Auszubildende gab. Zudem wurden die Referenzberufe bei
Anerkennungsverfahren analysiert, in denen es mindestens 10 Personen
mit Ausbildungsstaat Syrien gab.
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