Düsseldorf/Duisburg, 5. November 2024 - Im
November beginnt traditionell die Saison möglicher Winterhochwasser,
deshalb weist das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen auf das
breite Angebot hin, mit dem sich Bürgerinnen und Bürger über
steigende Pegel informieren können und gewarnt werden. Die Basis für
alle Angebote liefert das Pegelnetz des Landesamtes für Natur-,
Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV). Es kann auf aktuell 304 Pegel
landesweit zugreifen, davon 98 eigene Hochwassermeldepegel, 76 Pegel
externer Betreiber sowie 130 gewässerkundliche Pegel des LANUV, über
die zusätzliche Daten über Wasserstände erhoben werden. Das Netz
wird derzeit weiter ausgebaut: 25 neue Standorte wurden bereits
festgelegt und der erste neue Hochwasser-Meldepegel bereits im
Sommer in Betrieb genommen. Vier weitere sollen noch in diesem Jahr
folgen.
„Durch die Klimakrise werden Extremwetter- und
Hochwasserereignisse Nordrhein-Westfalen künftig häufiger treffen.
Deshalb ist es existenziell, dass wir die Bevölkerung noch besser
informieren und uns vor solchen Katastrophen schützen“, sagt
Umweltminister Oliver Krischer. „Die großen Hochwasserereignisse der
vergangenen Jahre haben bei uns deutliche Spuren in vielen Lebens-,
Wirtschafts- und Umweltbereichen hinterlassen“, erklärte Elke
Reichert, Präsidentin des LANUV. „Die Hochwasserinformationen werden
weiter verbessert, um Schäden so gering wie möglich zu halten.“
Um den Hochwasserschutz zu stärken, setzt das Land gemeinsam mit
seinen Partnern den „10-Punkte Arbeitsplan Hochwasserschutz in
Zeiten des Klimawandels“ um. Für die Umsetzung stellt das Land den
Kommunen und Deichverbänden umfangreiche Mittel zur Verfügung. Zum
Vergleich: 2015 standen rund 30 Millionen Euro Landesmittel für
Maßnahmen des Hochwasserschutzes aus zur Verfügung, in den Jahren
2023 und 2024 jeweils mehr als 80 Millionen Euro. Schutzmaßnahmen
können mit bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten vom Land gefördert
werden.
Übersicht der Informationsangebote für Bürgerinnen
und Bürger: 1. Hochwasserportal NRW Um die
Öffentlichkeit schnell bei einer Gefahrenlage zu informieren,
betreibt das LANUV das Hochwasserportal.NRW, auf dem fortlaufend
Messdaten von derzeit 304 Pegeln in NRW veröffentlicht werden.
Bei bevorstehenden und aktuellen Hochwasserlagen werden auch
hydrologische Lageberichte zur Entwicklung der Situation zur
Verfügung gestellt.
https://hochwasserportal.nrw/lanuv/webpublic/index.html#/Start
2. Hochwasserinformationen über die Warn-App NINA Wer
die App installiert und unter Hochwasserwarnungen
„Benachrichtigungen erhalten“ aktiviert, erhält entsprechende
Hochwasserinformationen des LANUV. Nutzerinnen und Nutzer können
wahlweise Daten für den aktuellen Standort oder für selbst
festgelegte Orte abonnieren. Seit diesem Jahr werden in NRW bei
drohendem oder eingetretenem Hochwasser regionale
Hochwasserinformationen für 17 Flusseinzugsgebiete in NRW
bereitgestellt und die Bevölkerung aktiv informiert.
Informationen und Download: Warn-App-NINA
3. Umweltportal NRW Das Umweltportal NRW ist die erste
Anlaufstelle für behördliche Daten, Fakten und Informationen. Es
bietet Zugang zu Hunderten von Webseiten, Messergebnissen,
Übersichts-Karten, Umweltindikatoren, Berichten und Dokumenten. Auch
aktuelle Warnmeldungen zu Umweltereignissen können abonniert
werden.
www.umweltportal.nrw.de
4.
Hochwasserinformationen über die MeinePegel-App „Meine Pegel“
ist die gemeinsame Wasserstands- und Hochwasser-Informations-App
aller Bundesländer. Zusätzlich können in dieser App
benutzerdefinierte Schwellenwerte für persönlich relevante Pegel
eingerichtet werden, bei deren Überschreitung dann eine
Benachrichtigung über das Smartphone erfolgt. Informationen und
Download über https://www.hochwasserzentralen.info/meinepegel/
5. Hochwassergefahren- und -risikokarten Für Gewässer,
an denen ein signifikantes Hochwasserrisiko für Gesundheit, Umwelt,
Kulturerbe oder wirtschaftliche Tätigkeiten besteht
(Risikogewässer), werden in Nordrhein-Westfalen sogenannte
Hochwassergefahren- und ‑risikokarten erstellt. Nordrhein-Westfalen
hat 456 Risikogewässer mit einer Gesamtlänge von ca. 6000 Kilometer
ausgewiesen. Die Karten zeigen an, wo in einer Region oder Stadt
konkret Gefahren durch Hochwasser bestehen. Auf dieser Basis kann
das individuelle Risiko bewertet und vorgebeugt werden. Die
veröffentlichten Karten finden Sie unter: hochwasserkarten.nrw.de.
Hintergrundinformationen zu den Hochwassergefahren‑ und
‑risikokarten finden Sie unter: flussgebiete.nrw.de/hochwasserthemen
Erste Anhaltspunkte zur Abschätzung der Starkregengefahren am
jeweiligen Wohnort kann die Starkregengefahrenhinweiskarte
Nordrhein-Westfalen bieten, die wie die Hochwassergefahrenkarte die
Auswirkungen bestimmter vordefinierter Szenarien darstellt:
Geoportal NRW
Vielfach gibt es zudem detaillierte
Angebote und Informationen der Städte, Kreise und Gemeinden:
Kommunale Starkregengefahrenkarten Daneben informiert der
Deutsche Wetterdienst (DWD) über Wettergefahren.
6.
FloodCheck-App Mit der FloodCheck-App können Bürgerinnen und
Bürger durch die Eingabe ihrer Wohnadresse und die Beantwortung
zusätzlicher Fragen zur baulichen Beschaffenheit ihres Wohnobjektes
ermitteln, ob und wie stark das Risiko potentieller Starkregen- und
Hochwassergefahren für das entsprechende Objekt ist. Das regionale
Angebot von den Wasserverbänden Emschergenossenschaft und
Lippeverband (EGLV) soll in den nächsten Monaten landesweit
ausgedehnt werden. Bisher besteht das Angebot für die Städte Bochum,
Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Herne und Herten.
https://floodcheck.net/
|