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Landtag und Ministerien aktuell
Archiv April - Juni 2013 |
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SPD-Resolution zur Türkei im
Landtag NRW - Gewalt gegen türkische
Demonstranten beenden BZ-auf ein Wort': Manchmal darf
es auch mehr sein' Jochem Knörzer |
Duisburg/Düsseldorf, 25. Juni 2013 - Zu
den jüngsten Demonstrationen in der Türkei hat die
NRW-SPD-Fraktion am Dienstag eine Resolution
verabschiedet: „Viele Menschen in Nordrhein-Westfalen
pflegen freundschaftliche und familiäre Beziehungen in die
Türkei. Voller Sorge beobachten sie, dass sich die
gesellschaftliche Konfrontation dort immer weiter
verschärft. Der massive Gewalteinsatz lässt ebenso wie die
Inhaftierung und Verunglimpfung der Demonstranten und die
Drohung mit einem Militäreinsatz wenig Zweifel daran, dass
die Regierung Erdogan offenbar nicht an einer friedlichen
Beilegung des Konflikts interessiert ist.“
Die
Duisburger Landtagsabgeordnete Sarah Philipp begrüßte die
Resolution und erklärte dazu: „Wir sind begeistert, dass
angesichts der Ereignisse in der Türkei so viele Menschen
in Nordrhein-Westfalen klar Position beziehen für
Demokratie und Bürgerrechte.“ So hätten auch in Duisburg
in den vergangenen Wochen viele Menschen unter anderem im
Kantpark in der Innenstadt bei Kundgebungen ihre
Solidarität mit den Protestlern bekundet.
„Von der
Regierung Erdogan fordern wir das sofortige Ende der
unverhältnismäßigen Polizeieinsätze gegen die eigene
Bevölkerung und deren unabhängige juristische Aufklärung.
Wir erwarten die unbedingte und unverzügliche Achtung der
Bürgerrechte, insbesondere der Presse- und
Meinungsfreiheit. Vor allem aber müssen die politisch
Verantwortlichen den Weg frei machen für einen breiten
Diskurs über die Ursachen des Protestes und sich für einen
demokratischen Ausgleich auf Augenhöhe einsetzen“,
erklärten die SPD-Abgeordneten.
BZ-auf ein Wort:
Manchmal darf es auch mehr sein! Die Türkei
befindet sich, mit Erdogan an der Spitze, auf dem Weg
zurück in einen Islam-Staat. Das dürfte auch nicht der
SPD, weder in NRW noch in Berlin, entgangen sein. Von
daher sollte es aus meiner bescheidenen Sicht durchaus
etwas mehr sein, als "Bürgerrechte, insbesondere Presse-
und Meinungsfreiheit" einzufordern. Ein Islam-Staat,
der die Religion über Menschenrechte stellt, hat in Europa
nichts zu suchen! Das muss Herrn Erdogan sehr deutlich
klar gemacht werden. Staaten, die die Rechte ihrer
Bürger, oder zumindest einen Teil ihrer Bürger, mit "Füßen
treten", haben wir schon in der EU. Gerade in Dortmund
und Duisburg aktuell spür- und sichtbar.
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Politik hautnah Landtagsgebäude am Rhein feiert
25. Geburtstag – mit zwei Tagen der offenen Tür |
Düsseldorf/Duisburg, 19. Juni 2013 - Informationen,
Musik und Spiele: Die Präsidentin des Landtags Carina
Gödecke und die fünf Landtagsfraktionen laden die
Bürgerinnen und Bürger in das nordrhein-westfälische
Parlamentsgebäude in Düsseldorf ein. Am Samstag, 06. Juli
(12 bis 18 Uhr) und am Sonntag, 07.J uli 2013 (von 11 bis
18 Uhr) öffnet der Landtag für alle seine Türen: zu
Gesprächen, zu Vorträgen, zur Information - oder einfach
nur so zum Kennenlernen.
Wie sieht der neu gestaltete Plenarsaal aus? Wie empfängt
die Präsidentin ihre Gäste? Was hat sich in 25 Jahren in
der Politik geändert? Wie entsteht eigentlich ein Gesetz?
Was kann der Petitionsausschuss tun, wenn ich Probleme mit
Behörden habe? Wie kann der Landtag auf europäische
Beschlüsse einwirken? Welche Informationen bietet der
Landtag, bieten die Landtagsfraktionen in gedruckter oder
digitaler Form an? Wie kann ich mit dem Landtag bzw. mit
den Fraktionen in Kontakt treten? Wissbegierige
Besucherinnen und Besucher werden an den beiden Tagen
ebenso auf ihre Kosten kommen wie all diejenigen, die sich
einfach unterhalten lassen möchten. Im ganzen Gebäude, auf
einer Außenbühne, im Foyer und bei den Landtagsfraktionen
von SPD, CDU, Grünen, FDP und PIRATEN gibt es jede Menge
Infos und Angebote. Und selbstverständlich trifft man auch
viele Abgeordnete, die für Gespräche gerne zur Verfügung
stehen. Hier einige Beispiele: Ø
Wanderausstellung über den Landtag mit Gewinnspiel Ø
Vorträge im Plenarsaal durch den Landtags-Besucherdienst
Ø Elektronische Schnitzeljagd „Landtagsgeschichte“
Ø Schauschreiben der Stenografen Ø NRW und die
EU Ø Persönliche Gravur auf Einkaufchips Ø Quiz,
Glücksrad, Fotostudio Ø Zauberer, Magier und
Mitmachclowns Ø Tanz, Kinderschminken und Musik Ø
Und dabei ist auch die WDR-Maus
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Landtag verzichtet auf Erhöhung der
Abgeordnetenbezüge |
Düsseldorf/Duisburg, 11. Juni 2013 - Die Erhöhung
der Abgeordnetenbezüge wird ausgesetzt. Das ist das
Ergebnis von Gesprächen zwischen den Fraktionen und
Landtagspräsidentin Carina Gödecke, die heute, wie im
Abgeordnetengesetz festgelegt, die Unterrichtung über die
mögliche Anpassung der Abgeordnetenbezüge (Drs. 16/3202)
vorgelegt hat. Das Landesamt für Datenverarbeitung und
Statistik hat für 2013 eine Anpassung der
Abgeordnetenbezüge um 2,28 Prozent errechnet. Mit der
Initiative aller fünf Landtagsfraktionen ist die Anpassung
hinfällig. Parallel zu dem „Anpassungsbericht“ haben
die Fraktionen von SPD, CDU, GRÜNEN, FDP und PIRATEN einen
Gesetzentwurf (Drs. 16/3194) eingebracht, nach dem die
Abgeordneten des Landtags NRW auf die Anpassung ihrer
Bezüge nicht nur für 2013, sondern auch für 2014
verzichten. Für die Aussetzung der Anpassung ist ein
Gesetzesbeschluss erforderlich, da Paragraf 15 Absatz 3
des Abgeordnetengesetzes die Anpassung der
Abgeordnetenbezüge gemäß der im Anpassungsbericht
errechneten Werte zum 1. Juli eines Jahres vorsieht. Für
die Aussetzung der Anpassung wird das Abgeordnetengesetz
daher entsprechend ergänzt. Der Gesetzentwurf der fünf
Landtagsfraktionen wird voraussichtlich in den
Plenarsitzungen dieser Woche in erster und zweiter Lesung
verabschiedet. Der Ältestenrat des Landtags NRW wird am
morgigen Mittwoch bei Vorsitz von Landtagspräsidentin
Gödecke die Tagesordnung für die Plenarsitzungen
beschließen.
Anhörung zur Anpassung der Dienst- und
Versorgungsbezüge 2013/2014 Mit dem Entwurf eines
Besoldungs- und Versorgungsgesetzes 2013/2014 will die
Landesregierung die notwendige Rechtsgrundlage schaffen,
die für die Tarifbeschäftigten der Länder vereinbarte
Erhöhung des Gehalts – gestaffelt – auf die Beamtinnen und
Beamten in NRW zu übertragen. Das
Besoldungsanpassungsgesetz ist Thema einer öffentlichen
Anhörung im Unterausschuss „Personal“ (Vorsitz Uli Hahnen,
SPD) am Dienstag, 18. Juni 2013, 13 Uhr im Plenarsaal.
Für die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der
Länder wurde im März 2013 eine Gehaltserhöhung ab 1.
Januar 2013 um linear 2,65 Prozent und ab 1. Januar 2014
um weitere 2,95 Prozent beschlossen. Die
Landesregierung will nun diese Tarifeinigung für alle
Anwärterinnen und Anwärter sowie die Beamtinnen, Beamte,
Pensionärinnen und Pensionäre der Besoldungsordnung A bis
Besoldungsgruppe A 10 1:1, für die Besoldungsgruppen A 11
und A 12 zu 1 Prozent in 2013 und weiteren 1 Prozent in
2014 übernehmen. Die höheren Besoldungsgruppen sollen von
der Tariferhöhung ausgenommen werden. Die Landesregierung
begründet ihre Absichten mit der Notwendigkeit, Schritt
für Schritt den grundgesetzlich vorgeschriebenen
Haushaltsausgleich bis 2020 ohne Kreditaufnahme erreichen
zu können. Sie habe sich deshalb nach einem
Abwägungsprozess für eine zur Einhaltung der
Schuldenbremse notwendige gestaffelte Anpassung
entschieden. Die Anpassungen der Dienst - und
Versorgungsbezüge führen zu Haushaltsmehraufwendungen im
Land in Höhe von 166 Mio. Euro in 2013 und von jeweils 342
Mio. Euro in den Folgejahren. Die Anpassung der
Fachleiterzulage führt zu Haushaltsmehraufwendungen in
Höhe von 1,3 Mio. Euro jährlich.
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NRW will Ausländern die Entscheidung für den
deutschen Pass erleichtern |
NRW unterstützt Vorstoß im Bundesrat für die
doppelte Staatsangehörigkeit und Abschaffung des
Optionszwangs
Düsseldorf/Duisburg, 22. Mai 2013 - Nordrhein-Westfalen
wird zusammen mit anderen Ländern einen Gesetzentwurf zur
Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts im Bundesrat
einbringen. Das hat die Landesregierung jetzt beschlossen.
Dabei geht es vor allem um den überholten Grundsatz,
wonach ein Deutscher neben seinem deutschen Pass keine
weiteren Nationalpässe besitzen darf. "In vielen
westlichen Staaten sind die in Deutschland noch
bestehenden faktischen Einbürgerungshemmnisse längst
beseitigt. Da die Bundesregierung die Augen vor der
Lebenswirklichkeit in unserer Gesellschaft verschließt,
müssen die Länder handeln", erklärte Innenminister Ralf
Jäger heute (22.05.) in Düsseldorf. Integrationsminister
Guntram Schneider betonte, dass in Deutschland bereits
nach gültigem Recht das Mehrstaatigkeitsverbot vielfach
gesetzlich durchbrochen werde, etwa bei der Einbürgerung
von EU-Bürgerinnen und –Bürgern, denen – anders als
beispielsweise türkischen Einwanderinnen und Einwanderern
- ein Doppelpass zugestanden werde. So kämen mehr als 50%
aller Eingebürgerten zu einem Doppelpass. „Diese
Ungleichbehandlung ist diskriminierend für diejenigen, die
ihren bisherigen Pass abgeben müssen", so Schneider. Auch
gäbe es keine plausiblen Gründe, Ausländern, die sich in
Deutschland gern einbürgern lassen würden, die
Beibehaltung ihrer bisherigen Staatsangehörigkeit zu
verwehren. „Studien zeigen, dass viele von ihnen gerade
wegen des drohenden Verlustes ihres bisherigen Passes
letztlich eine Einbürgerung scheuen. Wir brauchen aber
eine Einbürgerungspraxis, die zu mehr Einbürgerungen
führt. Deshalb bedarf es dringender Reformen“, so
Schneider. Mit der Zulassung von Mehrstaatigkeit sieht
die Bundesratsinitiative auch die Abschaffung der
sogenannten Optionspflicht für hier geborene Kinder
ausländischer Eltern vor. In diesem Jahr werden die ersten
optionspflichtigen Migrantenkinder mit doppelter
Staatsangehörigkeit 23 Jahre alt. Damit verlieren sie
unter Umständen ungewollt ihren deutschen Pass, den sie
nur in einem neuen Einbürgerungsverfahren wieder erlangen
können. Mehrere Fälle sind bundesweit bereits bekannt
geworden. „Uns ist bewusst, wie schwer es diesen jungen
Erwachsenen fällt, sich von der Staatsangehörigkeit ihrer
Eltern lösen zu müssen, wenn sie Deutsche bleiben wollen",
erklärte Integrationsminister Schneider. "Wir haben das
Ziel, die jungen Menschen einzuladen, die deutsche
Staatsangehörigkeit beizubehalten, ohne ihre Herkunft in
Frage stellen zu müssen. Denn sie sind hier aufgewachsen,
sie leben hier und gehören zu diesem Land." Jäger
appellierte: "Es ist höchste Zeit, den Streit um alte
Zöpfe nicht länger auf dem Rücken junger Menschen
auszutragen und ihnen eine dauerhafte Perspektive zu
bieten, indem wir die Mehrstaatigkeit ermöglichen."
NRW will mit der Gesetzesänderung auch allen Deutschen
eine bisher verschlossene Tür öffnen: Sie sollen künftig
zwei Pässe besitzen dürfen und nicht wie bisher ihre
Staatsangehörigkeit verlieren, wenn sie eine andere
erwerben. "Es ist nur folgerichtig, dass sie nicht mehr
automatisch den Pass ihres Heimatlandes abgeben müssen",
meinte der NRW-Innenminister. Jäger und
Integrationsminister Schneider kündigten weitere
gemeinsame Aktivitäten an, mit denen sie offensiv für die
deutsche Staatsangehörigkeit werben wollen. „Es liegt im
Interesse unseres Landes, dass Ausländerinnen und
Ausländer, die bei uns leben, gleichberechtigte
Staatsbürgerinnen und Staatsbürger werden“, so die
NRW-Minister.
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(Un)sicheres NRW: Landtag diskutiert
Kriminalitätsstatistik |
Düsseldorf/Duisburg, 16. Mai 2013 -
Wie unsicher ist NRW tatsächlich?
Darüber haben die Abgeordneten heute in einer Aktuellen
Stunde beraten. Basis war ein Antrag der CDU, in dem die
Fraktion die Entwicklung im Land als „besorgniserregend“
bezeichnet. Eine entsprechende Polizeistatistik hatte das
Bundesinnenministerium am gestrigen Mittwoch
veröffentlicht. Insbesondere SPD und Grüne zweifeln deren
Aussagekraft jedoch an, da sie die Zahl der Delikte ins
Verhältnis zur Einwohnerzahl setzt. Wieviele Menschen sich
aber von außerhalb in den einzelnen Städten bewegten,
bleibe völlig unberücksichtigt.
„NRW ist weiterhin das Flächenland
mit der höchsten Kriminalitätsrate“, befand
Peter Biesenbach (CDU)
und verwies auf die Zahl von 1,5 Millionen Straftaten in
der
Polizeilichen Statistik für das
Jahr 2012. Auf 100.000
Einwohner im Land entfielen demnach 8510 Delikte, in
Bayern etwa liege die Zahl lediglich bei 4977, führte der
CDU-Sprecher an. Insgesamt sei die Kriminalität in NRW
laut Statistik im vergangenen Jahr fünfmal so stark
angestiegen wie im Bundesdurchschnitt. Auch mit der
Aufklärungsquote von 49,1 Prozent gehöre NRW zu den
Schlusslichtern, kritisierte Biesenbach. Es fehle an
Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Ermittlungsarbeit.
„Diese Statistik ist in den letzten
24 Stunden so zerrissen worden, wie ich es selten in der
Bundesrepublik erlebt habe“, entgegnete
Thomas Stotko (SPD).
Sie vergleiche Äpfel mit Birnen und berücksichtige die
Verhältnisse vor Ort nur unzureichend. Stattdessen nutze
sie die Einwohnerzahl als Bezugsgröße ohne dabei etwa
Pendler und Touristen einzubeziehen, kritisierte der
Abgeordnete. Folglich entpuppten sich Frankfurt und der
Vatikan zu Horten des Verbrechens. „Münster ist der
Spitzenreiter bei Fahrraddiebstählen – wen wundert das?“,
fragte Stotko. Insgesamt schloss er sich daher dem Urteil
einiger Fachleute an, die das Werk gestern als
„Unstatistik des Monats“ bezeichnet hatten.
„Auf den innenpolitischen
Dauerbaustellen herrscht seitens der Landesregierung
Stillstand“, kritisierte
Marc Lürbke (FDP).
Ob Baden-Württemberg, Bayern oder Hessen: Alle Nachbarn
seien bei der Aufklärungsquote besser als NRW. Lürbke
gestand zwar zu, dass über die Aussagekraft der Statistik
trefflich zu streiten sei. Allerdings, so merkte er an,
basierten die landeseigenen Zahlenwerke ebenfalls auf den
nun von SPD und Grünen infrage gestellten
Häufigkeitszahlen. Lürbke forderte Rot-Grün daher auf,
sich nicht gegen unangenehme Statistiken, sondern gegen
die Kriminalität zur Wehr zu setzen: „Es geht darum, NRW
tatsächlich und nicht nur auf dem Papier sicherer zu
machen.“
Die Zahl der Straftaten ins
Verhältnis zur Einwohnerzahl zu setzen, verzerre die
Wirklichkeit, bemängelte auch
Monika Düker (Grüne).
So bewegten sich in dem nach der Statistik schlecht
abschneidenden Düsseldorf jährlich rund 1,4 Millionen
Messebesucher, 20 Millionen Fluggäste sowie täglich rund
300.000 Pendler. Dies finde jedoch keine Berücksichtigung.
Traditionell lande NRW im Ranking relativ weit oben – hier
gebe es aber auch die meisten Großstädte, erläuterte
Düker. Unabhängig davon bestehe Handlungsbedarf
insbesondere bei der Einbruchs- und Computerkriminalität.
Doch offenbar sei die CDU angesichts ihrer „unwürdigen
Statistiktricks“ nicht wirklich an der Sache interessiert.
„Ich finde es immer richtig und
wichtig, über die Ursachen von Kriminalität zu sprechen“,
sagte
Frank Herrmann (Piraten).
Dies gelte ebenso für die Folgen, die die Opfer zu tragen
hätten. Zu keinem dieser Punkte treffe die Statistik
allerdings eine Aussage. Insgesamt konzentrierte sich
Herrmann in seiner Rede auf die Aussagekraft des vom
Bundesinnenministerium vorgelegten Zahlenwerks und
forderte dazu auf, dieses auch wegen dahinterstehender
Interessen mit Vorsicht zu genießen. Immerhin diene die
Statistik den beteiligten Behörden quasi als
Arbeitsnachweis, so Herrmann. Zudem betonte der
Abgeordnete: „Wir diskutieren über die Annäherung an die
Realität und tun so, als wären es die Fakten.“
Mit ihren „unredlichen
Zahlenspielchen“ trügen Teile der Opposition dazu bei, das
gute Ansehen der Polizei in NRW zu diskreditieren,
reagierte
Innenminister Ralf Jäger (SPD)
vor allem auf die Redebeiträge von CDU und FDP. Wer Äpfel
mit Birnen vergleiche, können nur zu falschen Ergebnissen
kommen. „Glauben Sie doch wenigstens Ihrem eigenen
Bundesinnenminister“, mahnte Jäger. Dieser habe
ausdrücklich betont, dass die Zahlen keinen umfassenden
Vergleich der Kriminalitätsbelastung zwischen
unterschiedlichen Städten und Ländern zuließen.
Gleichzeitig verwies Jäger auf sinkende Tatzahlen
insbesondere bei der Jugendgewalt. Programme wie „Kurve
kriegen“ zeigten ihre Wirkung.
Der CDU-Antrag zur Debatte:
„Nordrhein-Westfalen erneut unsicherstes Flächenland in
Deutschland“
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Debatte über Tempolimit auf Autobahnen
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Düsseldorf/Duisburg, 15. Mai 2013 -
Tempo 120 auf deutschen
Autobahnen, das war heute das Thema einer Aktuellen Stunde
im Landtag. Die FDP-Fraktion hatte die Aussprache
beantragt, um zu erfahren, wie die Landesregierung zu
dieser Forderung des SPD-Bundesvorsitzenden steht. Von der
Verkehrssicherheit über Umweltfragen bis hin zum Spaß am
schnellen Fahren gab es viele Aspekte, die zur Sprache
kamen. Die Fraktionen zogen unterschiedliche Zahlen und
Statistiken heran. Nur: Der Landtag könnte, selbst
wenn er wollte, gar kein Tempolimit beschließen. Das ist
Bundesangelegenheit. Ein starres Tempolimit erhöhe
nicht die Verkehrssicherheit, argumentierte Christof
Rasche (FDP). Flexible und digital gesteuerte Limits, wie
es sie bereits heute auf gefährdeten Autobahnstrecken
gebe, eigneten sich besser. Nur zwei Prozent der Unfälle
auf Autobahnen hierzulande seien einem unangepassten Tempo
geschuldet, erklärte Rasche. Länder mit Tempolimits
schnitten da schlechter ab. Einen Beitrag zur
Verkehrssicherheit sah der Abgeordnete darin, Schilder nur
dort aufzustellen, wo Autofahrerinnen und Autofahrer sie
auch akzeptierten. Auch der Umwelt nutze ein Tempolimit
wenig. Wichtiger sei es in diesem Zusammenhang, Staus zu
vermeiden, also Strecken auszubauen. Die
Ministerpräsidentin habe bereits vor mehr als einem Jahr
klargestellt, dass sie ein generelles Tempolimit nicht für
sinnvoll halte, erklärte Jochen Ott (SPD). Es laufe aber
ein Modellversuch im östlichen Ruhrgebiet, um
wissenschaftlich auszuwerten, welche Auswirkungen ein
allgemeines Tempolimit auf die Verkehrssicherheit, auf die
Lärmbelastung, auf die Luftqualität und auf den
Verkehrsfluss habe. Auf vielen Autobahnabschnitten gebe es
bereits sehr sinnvolle Tempolimits, weil dort Sicherheit,
Lärm, Luft und Verkehrsfluss dies erforderten. „Wir wollen
einen differenzierten Umgang mit diesem Thema und eine
flexible Verkehrssteuerung“, bekräftigte der Abgeordnete.
In Deutschland gebe es die sichersten Autobahnen
weltweit, erklärte Bernhard Schemmer (CDU). Zwar würden 32
Prozent aller Kraftfahrzeugkilometer auf Autobahnen
gefahren, aber nur etwa zwölf Prozent Verkehrstote seien
Autobahnunfällen geschuldet. Bei den Verunglückten seien
es sogar nur sieben Prozent und bei Unfällen mit
Personenschäden nur 6,2 Prozent, also
unterdurchschnittlich viele. „Der schlichte
Zusammenhang Tempolimit gleich Verkehrssicherheit gilt so
also nicht“, folgerte er. Stattdessen ereigneten sich 60
Prozent der Unfälle mit Todesfolge auf tempolimitierten
Landstraßen. Daher das Fazit des Abgeordneten: Neubau,
Ausbau, ein verbessertes Verkehrsnetz.
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Stiftungsboom in NRW ist ungebrochen |
Innenminister Jäger: In 126
neuen Stiftungen stehen über 66 Millionen Euro Vermögen
bereit -- NRW verzeichnet erneut bundesweit die meisten
Neugründungen von Stiftungen.
Düsseldorf/Duisburg, 14. Mai 2013 -Im vergangenen
Jahr wurden 126 (2011: 167) Stiftungen des bürgerlichen
Rechts neu gegründet. Davon wurden 118 als gemeinnützige
Stiftung anerkannt und dienen damit dem Allgemeinwohl.
„Stiftungen bieten den Bürgerinnen und Bürgern die Chance,
wichtige gesellschaftliche Anliegen aktiv zu
unterstützen", sagte Innenminister Ralf Jäger heute
anlässlich des am Mittwoch beginnenden Deutschen
Stiftertags in Düsseldorf. "Aktuell verzeichnen wir einen
Trend zu größeren Stiftungen. Sie können ihre Ziele mit
Nachdruck verfolgen und starke Akzente setzen.“ Die
vielen Neugründungen führen dazu, dass NRW auch mit der
Gesamtzahl vom 3.780 Stiftungen für 2012 bundesweit den
Spitzenplatz einnimmt. Aktuell sind bis Anfang Mai 26
weitere Stiftungen hinzu gekommen. Bei den Zielsetzungen
der Stiftungen stehen soziale Zwecke ganz oben. Danach
folgen Erziehung und Bildung, Wissenschaft und Forschung
sowie Kunst und Kultur. Auch die Förderung von
Völkerverständigung, Tier-, Umwelt- und Naturschutz,
Religion und Sport haben ihren festen Platz in der
nordrhein-westfälischen Stiftungslandschaft. "Stiftungen
sind für unser Gemeinwesen unverzichtbar", unterstrich
Jäger. Die Zahl der Bürgerstiftungen nahm um vier auf
jetzt 120 zu. Bürgerstiftungen sind durch ihren lokalen
Bezug gekennzeichnet. Ihre gemeinnützigen Aktivitäten
konzentrieren sich auf eine bestimmte Stadt oder Region.
Etwa 77 Prozent der neuen Stifter sind Privatpersonen.
Informationen zum Thema Stiften (Gesetze, Mustertexte für
Gründungen, Ansprechpartner bei Behörden und Hinweise zu
Steuervorteilen) stehen im Internet unter
www.stiftungen.nrw.de (Ministerium für Inneres und
Kommunales NRW) und
www.stiftungen.org (Bundesverband Deutscher
Stiftungen).
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Aktuelle Stunden zu Tempolimit,Kriminalstatistik -
Eilantrag zu Verordnungsentwurf „Mindestgrößen von
Förderschulen“, Inklusion
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Düsseldorf/Duisburg, 13. Mai 2013 -
Über das Für und Wider eines allgemeinen Tempolimits auf
deutschen Autobahnen wird der Landtag NRW in der Aktuellen
Stunde während der Plenarsitzung am Mittwoch, 15. Mai
2013, diskutieren. Die FDP-Fraktion sieht in ihrem
entsprechenden Antrag „Kein allgemeines Tempolimit auf
deutschen Autobahnen“ Meinungsunterschiede und
Widersprüche bei SPD und GRÜNEN und weist darauf hin, dass
sich der SPD-Vorsitzenden Gabriel zwischenzeitlich für
eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 Stundenkilometern
auf deutschen Autobahnen ausgesprochen hatte. Die
FDP-Fraktion bezweifelt sowohl die positiven Wirkungen
eines Tempolimits auf Autobahnen auf die
Verkehrssicherheit wie auch auf Umwelt und Klimaschutz und
fordert die Landesregierung auf, ihre Sichtweise gegenüber
dem Landtag und der Öffentlichkeit darzulegen.
Das Thema der Aktuellen Stunde in der Plenarsitzung am
Donnerstag, 16. Mai 2013, lautet auf Antrag der
CDU-Fraktion: „Nordrhein-Westfalen erneut unsicherstes
Flächenland in Deutschland.“ Nach der Polizeilichen
Kriminalstatistik des Bundes soll NRW nach den
Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg für das Jahr 2012
die höchste Kriminalitätsrate aufweisen. Damit setze sich
die besorgniserregende Kriminalitätsentwicklung der
letzten Jahre fort. Neben dem hohen Kriminalitätszuwachs
stagniere die Aufklärungsquote in NRW, so die CDU-Fraktion
in ihrer Antragsbegründung.
Mit dem Eilantrag
setzen sich die drei Oppositionsfraktionen von CDU, FDP
und PIRATEN dafür ein, dem Parlament und der
Öffentlichkeit zeitnah zur Anhörung zum Ersten Gesetz zur
Umsetzung der VN-Behindertenrechtskonvention in den
Schulen (9. Schulrechtsänderungsgesetz) den überarbeiteten
Entwurf einer Verordnung über die Schulgrößen der
Förderschulen und der Schulen für Kranke vorzulegen. Da
die Anhörung zum 9. Schulrechtsänderungsgesetz für den 5.
Und 6. Juni 2013 angesetzt ist und das Ministerium keinen
Entwurf einer geänderten Verordnung zu den Schulgrößen der
Förderschulen und den Schulen für Kranke vorlegen wolle,
obwohl Änderungen beabsichtigt seien, müsse sich der
Landtag unverzüglich mit dem Thema befassen.
Abgeordnete und Experten den Gesetzentwurf ohne Kenntnis
des geänderten Planungsstandes des Ministeriums zur
zukünftigen Ausgestaltung der Förderlandschaft beraten und
bewerten zu lassen, sei sachlich nicht geboten, heißt es
in dem gemeinsamen Antrag der Oppositionsfraktionen, der
in der Plenarsitzung am Mittwoch, 15. Mai 2013, auf der
Tagesordnung steht.
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Abi‘ 2013: Keine Nachschreibemöglichkeit
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Abi‘ 2013: Keine Nachschreibemöglichkeit
Düsseldorf/Duisburg, 8. Mai 2013 - Das Thema
„Verständlichkeit“ beherrschte die Diskussion über die
umstrittene Mathematikaufgabe im Abitur 2013. Anlass waren
die Klagen vieler Schülerinnen und Schüler, eine gestellte
Aufgabe sei nicht verständlich gewesen. Auf Protesten
hatte die Landesregierung eine Prüfung des Falls zugesagt.
Daraus hätten die Betroffenen verstehen müssen, dass
es sich um eine unabhängige Überprüfung handele, so
Vertreter von CDU und FDP. Dies sei aber nicht der Fall
gewesen; es hätten diejenigen die Aufgabe überprüft, die
sie auch gestellt hätten. Eine solche unabhängige
Kommission habe es in NRW noch nicht gegeben, antwortete
Ministerin Sylvia Löhrmann (GRÜNE), und sie bezweifle,
dass sie herstellbar sei. Wen soll man denn auch nehmen?
fragten SPD und GRÜNE. Außerdem könnten Außenstehende
weder die Lehrcurricula noch die konkrete Vorbereitung der
Abiturientinnen und Abiturienten einschätzen. Am Ende
entscheide dann auch nicht eine Kommission, sondern sie
als verantwortliche Ministerin, so Löhrmann. Und diesmal
habe sie gegen eine Nachschreibeoption entschieden, da die
Aufgabe lösbar gewesen sei. Ein Antrag mit den Forderungen
der CDU (Drs.6/2636)
fand am Ende der Debatte keine Mehrheit.
EU-Bürgerdialog im Landtag: 300 Bürgerinnen und
Bürger diskutieren über Europa Den
EU-Bürgerdialog hat Landtagspräsidentin Carina Gödecke
heute im Plenarsaal des NRW-Parlaments eröffnet. Gödecke
begrüßte 300 interessierte Bürgerinnen und Bürger und warb
nachdrücklich für den europäischen Gedanken. Die
Landtagspräsidentin erinnerte dabei an das Ende der
NS-Diktatur und das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 68
Jahren, am 8. Mai 1945, und zitierte aus ihrer Rede, die
sie aus diesem Anlass bei dem feierlichen Empfang des
Generalkonsuls der Russischen Föderation gehalten hatte:
„Unsern Völkern, und vor allem der jüngeren Generation,
bietet sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine
einzigartige Chance: Gemeinsam leben wir jetzt, 68 Jahre
nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in einem geeinten
Europa ohne Mauern, ideologische Gräben und politische
Feindschaften. Wir leben in einem Europa, das sich nach so
viel Krieg für den Frieden entschieden hat.“ Diese
Worte machten deutlich, so die Landtagspräsidentin weiter,
„warum wir dieses Europa wollen und warum wir geradezu die
Verpflichtung haben, es voranzubringen.“ Bei der Stärkung
Europas dürften die Sorgen der Menschen sowie eine
festzustellende Euroskepsis allerdings nicht übergangen
werden. Deshalb sei es für alle, die Europa für
unverzichtbar hielten, notwendig, die Fragen nach dem
Warum und nach dem Wie der europäischen Integration zu
beantworten. Zum Schluss ihrer Rede richtete sich
Landtagspräsidentin Gödecke nochmals an die im Plenarsaal
versammelten Bürgerinnen und Bürger: „Will Europa ein
Erfolgsmodell sein und bleiben, dann ist es zwingend auf
die Akzeptanz seiner Bürgerinnen und Bürger angewiesen.
Die aber kann man nicht verordnen, die muss sich
entwickeln, die muss man gemeinsam erarbeiten. Und das
geht nur im Dialog – und zwar mit Ihnen!“ Im Anschluss
diskutierten EU-Kommissar Günther Oettinger, Nicolaus Kern
(PIRATEN), Vorsitzender des Ausschusses für Europa und
Eine Welt im Landtag NRW, der Europaabgeordnete Jürgen
Klute (DIE LINKE), sowie die europapolitischen
Sprecherinnen bzw. Sprecher der fünf Landtagsfraktionen,
Ilka Freifrau von Boeselager (CDU), Markus Töns (SPD),
Stefan Engstfeld (GRÜNE), Dr. Ingo Wolf (FDP) mit den
Bürgerinnen und Bürgern.
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Stadtfinanzen Nideggen: Land setzt Beauftragten ein -
Kommunalminister Jäger: Finanzielle Hilfe des Landes setzt
einen konsequenten Sparkurs voraus |
Düsseldorf/Duisburg, 7. Mai 2013 -
Um die Stadtfinanzen in Nideggen zu
sanieren, hat das Ministerium für Inneres und Kommunales
NRW einen Beauftragten eingesetzt: Ralph Ballast,
Finanzfachmann bei der Bezirksregierung Köln, übernimmt ab
sofort in sämtlichen Fragen des städtischen Etats die
Rechte und Pflichten des Rates. Seine Aufgabe ist es, ein
schlüssiges Konzept vorzulegen, wie der Haushalt saniert
werden kann. "Da der Rat einen solchen Sanierungsplan
bis heute nicht verabschiedet hat, müssen die notwendigen
Sparbeschlüsse nun durch einen Beauftragten herbeigeführt
werden", erklärte Kommunalminister Ralf Jäger heute
(07.05.) in Düsseldorf. "Die finanzielle Hilfe aus dem
Stärkungspakt Stadtfinanzen ist kein Freibrief. Sie setzt
auf Seiten der Kommunen einen konsequenten Sparkurs
voraus." Um die Stadt Nideggen auf ihrem Weg zum
Haushaltsausgleich zu unterstützen, stellt das Land
jährlich rund 750.000 Euro zur Verfügung. Im Gegenzug
musste die Stadt ihren Konsolidierungswillen unter Beweis
stellen: Im ersten Schritt musste ein genehmigungsfähiger
Sanierungsplan bei der Bezirksregierung vorgelegt und
anschließend umgesetzt werden. Das hat der Rat bisher
nicht getan, obwohl die Frist hierfür bereits Ende Juni
2012 ablief. Die Verwaltung hat dem Rat zuletzt im April
diesen Jahres einen Sanierungsplan zur Entscheidung
vorgelegt. Eine Mehrheit des Rates sprach sich aber gegen
die notwendigen Schritte aus. Gefordert ist ein Konzept
für einen ausgeglichenen Haushalt ab 2016, ab dem Jahr
2021 dann auch ohne finanzielle Unterstützung des Landes.
Dieser Verpflichtung ist die Stadt nicht nachgekommen -
trotz aller Unterstützungsangebote durch das Land.
"Über Monate wurden Gespräche geführt, um den Rat in die
Lage zu versetzen, in enger Kooperation mit der
Gemeindeprüfungsanstalt und der Kommunalaufsicht selbst
einen Sanierungsplan auf den Weg zu bringen", führte Jäger
aus. "Leider vergebens." Auch das Angebot der
Bezirksregierung, auf Kosten des Landes zunächst einen
Gutachter einzusetzen, um vorhandene
Konsolidierungspotenziale auszuloten, wurde abgelehnt.
Nachdem auch die letzte Frist zur Vorlage eines
genehmigungsfähigen Sanierungsplans fruchtlos verstrichen
ist, setzte das Ministerium jetzt entsprechend den
gesetzlichen Vorgaben den Beauftragten ein. "Wir bedauern,
dass dieser Schritt erforderlich wurde. Aber die Ziele des
Stärkungspaktes erreichen wir nur mit Konsequenz",
unterstrich Jäger. Mit dem Beauftragten Ralph Ballast
wurde ein Finanzexperte ausgewählt, der über fundierte
Kenntnisse im kommunalen Haushaltsrecht verfügt, mit der
aktuellen Situation der Stadt Nideggen gut vertraut ist
und ohne lange Einarbeitungszeit die anstehenden Aufgaben
bewältigen wird. "Ich werde jetzt anstelle des Rates alle
notwendigen Entscheidungen treffen, damit Nideggen aus
seiner Schuldenfalle rauskommt und langfristig wieder
Gestaltungsspielräume erhält" kündigt Ralph Ballast an.
Nideggen ist eine von insgesamt 34 Kommunen, die an
der ersten Stufe des Stärkungspaktes Stadtfinanzen
teilnehmen. Seit 2011 werden diese am stärksten von
Überschuldung betroffenen oder bedrohten Kommunen mit
Landesmitteln in Höhe von jährlich insgesamt 350 Millionen
Euro unterstützt. An Stufe zwei des Hilfsprogrammes mit
einem Gesamtumfang von 5,85 Milliarden Euro nehmen weitere
27 Kommunen teil. "Wir wollen, dass unsere Kommunen wieder
handlungsfähig werden", betonte der Kommunalminister.
Anmerkung der BZ-Redaktion
Das hätte auch Duisburg treffen können bzw. kann es
durchaus immer noch. Nur stellen sich in dieser Stadst so
manche Bürger die Frage, ob das tatsächlich so schlimm
gewesen wäre. Die Antwort liegt im Abwägungsprozess des
Rates, ob man den angeblich stärkeren Bürgern dieser Stadt
eine Erhöhung der Grundsteuer B zumuten könne oder den
Unternehmen eine noch höhere Gewebesteuerlast aufbzuürden
ist. Beides wurde in Abwägung der enormen Soziallasten
unter Berücksichtigung der Duisburger Altlasten und
Folgeproblemen im Sektor Zuwanderung mehrheitlich so
entschieden. Dabei bleibt es Spekulation, ob ein
Sparkommissar aus Düsseldorf anders als der Rat oder gar
noch dramatischer entschieden hätte und es vielleicht
erhebliche Beschneidungen im Sozialbereich gegeben hätte.
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Aktuelle Stunden zu
Steuerabkommen/Fall Hoeneß sowie zur Lage bei Opel |
Düsseldorf/Duisburg, 22. April 2013 - Der „Fall
Hoeneß“ hat die Fraktionen von SPD und GRÜNEN veranlasst,
eine Aktuelle Stunde zu beantragen. Diese soll in der
Plenarsitzung am Mittwoch, 24. April 2013,
aufgerufen werden. Zur Begründung führen die beiden
Fraktionen an, dass der Fall ein besonderes Schlaglicht
auf die auch in NRW heftig geführte Debatte über die
Sinnhaftigkeit des Steuerabkommens mit der Schweiz und den
Kauf von „Steuer-CDs“ durch die NRW-Landesregierung werfe.
Die Ablehnung des Steuerabkommens mit der Schweiz in der
gegenwärtigen Form und der Ankauf von „Steuer-CDs“ sei der
richtige Weg für mehr Steuergerechtigkeit und
Steuerehrlichkeit. Der Fall Hoeneß zeige, „anonymisierte
Pauschalamnestien gegen Abschlagszahlungen sind und
bleiben der falsche Weg im Kampf gegen
Steuerhinterziehung.“ Der Landtag müsse darüber
diskutieren, wie ein wirksames Steuerabkommen mit der
Schweiz aussehen müsste.
Die
Lage bei Opel in Bochum ist das Thema der Aktuellen Stunde
in der Plenarsitzung am Donnerstag, 25. April 2013. Hierzu
gibt es sowohl einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen von
SPD und GRÜNEN als auch einen Antrag der CDU-Fraktion.
Dabei verweisen die Regierungsfraktionen nach dem
Beschluss des Opel-Aufsichtsrats vom 17. April 2013, die
Produktion von Opel in Bochum 2014 zu beenden, auf die
besondere Verantwortung von General Motors und der Adam
Opel AG für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen
in der Region. Opel und seine Muttergesellschaft General
Motors dürften ihre Beteiligung in der neuen
Entwicklungsgesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ nicht
als Image-Feigenblatt missbrauchen.
Für
die CDU-Fraktion ist die Schließung des Bochumer Werks ein
Symbol für die Wirtschaftspolitik der Regierung Kraft. Mit
der Entscheidung des Opel-Aufsichtsrats ende nicht nur ein
Stück Industriegeschichte in NRW. Die Opel-Ansiedlung zu
Beginn der 1960-er Jahre sei das letzte industrielle
Großprojekt zur Bewältigung des Strukturwandels gewesen
und werde nun selbst Opfer des Strukturwandels. Der
Landtag müsse über die Opel-Entscheidung und die Rolle der
Landesregierung im Zusammenhang mit dieser Entscheidung
debattieren.
Girls‘ Day im Landtag:
Weichenstellungen für die Zukunft
Rund 700
Mädchen und junge Frauen haben sich heute beim Girls' Day
im nordrhein-westfälischen Landtag über technische,
handwerkliche und naturwissenschaftliche Berufe
informiert. Gemeinsam mit den Fraktionen von SPD, CDU,
Bündnis 90/DIE GRÜNEN, FDP und DIE PIRATEN hatte
Landtagspräsidentin Carina Gödecke zu diesem Aktionstag
eingeladen, bei dem es auch einen Markt der Möglichkeiten
gab.
„Es ist toll, in so viele nette,
neugierige und gespannte Gesichter zu sehen“, begrüßte
Gödecke die Teilnehmerinnen am Morgen im Plenarsaal. Auch
im 21. Jahrhundert habe der Girls‘ Day immer noch seine
Berechtigung. Zwar könnten Frauen heute aus einer breiten
Berufspalette frei wählen. Doch häufig entschieden sie
sich immer noch für die typisch weiblichen Berufe, die oft
deutlich schlechter bezahlt würden. „Seid neugierig!“,
appellierte die Landtagspräsidentin daher an ihre jungen
Gäste: „Das ist der erste und wichtigste Schritt, sich der
Technik zu nähern.“
Nach der Begrüßung gab die Leiterin des
Besucherdienstes, Irmgard Birn, den Teilnehmerinnen einen
Einblick in die Arbeit des NRW-Parlaments. Darüber hinaus
interviewte Doro Dietsch, Leiterin des Sachbereichs
„Jugend und Parlament“, die Bauingenieurin Silke Ising zum
Thema „Frauen in technischen Berufen“.
Im Anschluss konnten sich die Mädchen
und Frauen auf dem Markt der Möglichkeiten in der Wandel-
und Bürgerhalle des Landtags an den Ständen zahlreicher
Unternehmen und Organisationen ein Bild von Berufen aus
Technik, Handwerk und Naturwissenschaften machen.
An dem Markt der Möglichkeiten
beteiligten sich die folgenden Firmen, Verbände und
Organisationen:
-
Personalwerbung der Polizei in
Düsseldorf
-
Malerbetrieb Gabriele Seeberger
-
Technik-Zentrum Minden-Lübbecke
-
Karrierecenter Düsseldorf der
Bundeswehr
-
Handwerkerinnenhaus Köln
-
Jugendamt Düsseldorf
-
Fotografie Anna Kaduk
-
Bundesagentur für Arbeit,
Regionaldirektion NRW
-
Currenta
-
Arbeitgeberverband Chemie Rheinland
-
Zdi.NRW – Zukunft durch Innovation
mit Zdi-Zentrum Hamm
-
„Frauenprojektlabor Forsche Mädelz“
an der Fachhochschule Dortmund
-
Schülerlabor „RoboScope“ an der
RWTH Aachen
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Lob für Löschzwerge – Anhörung zu Gesetzentwurf
für Kinderfeuerwehren
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Düsseldorf/Duisburg, 12. April 2013 - Die Freiwillige
Feuerwehr sorgt sich um Nachwuchs. Die Jugendfeuerwehren
nehmen erst Zehnjährige auf – zu diesem Zeitpunkt haben
sich aber viele schon für andere Vereine entschieden.
Vereinzelt gibt es zwar Kinderfeuerwehren für Knirpse ab
sechs Jahren. Weil sie aber noch an keinen Einsätzen
beteiligt seien, fehle der Versicherungsschutz. Ein
Grund für die CDU-Fraktion, einen Gesetzentwurf
vorzulegen, der das ändern und den Weg bereiten soll für
mehr Kinderfeuerwehren im Land. Sachverständige
unterstützten das Vorhaben in einer Anhörung im
Innenausschuss (Vorsitz Daniel Sieveke, CDU). *
Pilot, Astronaut und Feuerwehrmann – so beschrieb Sabine
Voss von der Feuerwehr Dormagen die Berufswünsche vieler
Kinder und schloss daraus: „Hier liegt das Potenzial, das
es auszunutzen gilt.“ Die Feuerwehrfrau konnte aus der
Praxis berichten: „Wenn Sie sehen könnten, mit welchem
Feuereifer unsere Löschzwerge ans Werk gehen, da geht
Ihnen das Herz auf.“ In Dormagen jedenfalls schreibe
die Kinderfeuerwehr eine Erfolgsstory. Es gelinge
durchaus, viele Kinder später in die Jugendfeuerwehr und
dann sogar in die Erwachsenenfeuerwehr zu übernehmen. Die
Kinderfeuerwehr koste weit weniger als die Folgen in der
Zukunft, wenn es nämlich an Feuerwehrleuten fehle. Wichtig
war ihr eine Regelung zum Versicherungsschutz. Die
Feuerwehr zahle derzeit eine private Unfallversicherung
für die Kinder und lebe mit dem Risiko einer fehlenden
Haftpflichtversicherung. Bernd Schneider vom Verband
der Feuerwehren in NRW sagte, die Feuerwehren seien
gespalten in der Frage der Löschknirpse – wie vor 50
Jahren, als es um Jugendfeuerwehren gegangen sei, die es
heute fast überall gebe. Ihm war es wichtig, dass die
Feuerwehren praktikable Handlungsempfehlungen an die Hand
bekämen und dass Kinderfeuerwehren geordnet eingeführt
würden – wenn auch, wie im Gesetzentwurf vorgesehen, für
jede Kommune freiwillig. Für die Arbeitsgemeinschaft
der kommunalen Spitzenverbände unterstrich Hans-Gerd von
Lennep, dass die Kommunen ein ureigenes Interesse an
funktionsfähigen Feuerwehren hätten. Derzeit fehle
allerdings ein langfristig tragfähiges Konzept für
Kinderfeuerwehren. Er lobte die Kann-Regelung im Gesetz
aus zweierlei Gründen: Erstens müssten dann keine
Bedenkenträger Bambinifeuerwehren gegen ihre Überzeugung
einrichten, und zweitens lasse sie den Kommunen
finanziellen Handlungsspielraum. Anders als wenn eine
bestimmte Finanzierung gesetzlich festgeschrieben würde,
bleibe so Raum für individuelle Lösungen, die die
Stadtkasse nicht belasteten, wie etwa Sponsoring und
ähnliches. „Kinder wollen als Feuerwehrleute erkannt
werden“, brachte Edgar Stary von der Gewerkschaft Verdi
die Sprache auf passende Kleidung für die Löschzwerge.
Zwar müsse man sich darüber unterhalten, wer entsprechende
Kosten übernehme, aber wie alle anderen Sachverständigen
sah Stary kein besonders großes Problem bei der
Finanzierung. Auch versicherungsrechtliche Fragen seien
das kleinste Problem. Wichtig fand er hingegen die
Rahmenbedingungen. Er fragte, wer sich denn mit den
Sechsjährigen befassen solle und welche pädagogischen
Voraussetzungen erfüllt sein müssten. Es gelte schließlich
auch, Kinder darin zu unterrichten, was sie tun könnten,
„wenn der Rauchmelder anspringt oder die Mama umkippt“.
Für die Betreuung der Knirpse seien vor allem
Vater und Mutter geeignet, sagte Schneider vom Verband der
Feuerwehren. Die Betreuung stelle sich leichter dar als
bei Jugendlichen. Eltern und freiwillige Betreuerinnen
oder Betreuung mit pädagogischem Hintergrund,
beispielsweise mit Kindergartenerfahrung, könnten
hinzukommen. Diese Position unterstützte der
Praktiker Georg Würth. Der Feuerwehrmann aus Kierspe
leitet seit knapp zwei Jahren selbst eine Kinderfeuerwehr.
Dort sei die Betreuung durch Eltern und freiwillige
pädagogische Kräfte völlig ausreichend. Auch Kosten seien
kein Problem, berichtete er aus seiner – überschuldeten –
Stadt, die nur die Versicherungskosten trage. Ansonsten
arbeiteten die Löschzwerge kostenneutral. Es sei
schlicht die blanke Not der Stadt Kierspe gewesen, die die
Kinderfeuerwehr hervorgebracht habe, um die Zukunft der
Feuerwehr zu sichern. Würth nannte noch zwei weitere
Aspekte, um den Gesetzentwurf zu unterstützen: Zum einen
bekomme man über die Kinderfeuerwehr, die auch kleine
türkische und italienische Feuerwehrmänner habe, Zugang zu
Menschen mit Migrationshintergrund, die sonst der
Feuerwehr als staatlicher Organisation eher verschlossen
gegenüberstünden. Zum anderen sei der Zugang zur
Jugendfeuerwehr in einem Alter ab zehn Jahren besonders
schwer, weil die Kinder gerade die Schule wechselten, sich
neu sortieren müssten und erst einmal mit sich selbst
beschäftigt seien. Wenn sie aber schon vorher einer
Kinderfeuerwehr angehört hätten, könne diese in der
Umbruchphase ein Ruhepol und Rückzugsort sein. „Sie haben
es in der Hand“, appellierte Feuerwehrfrau Voss an die
Ausschussmitglieder.
„150 Jahre deutsche
Sozialdemokratie“
Die
Ausstellung „150 Jahre deutsche Sozialdemokratie – Für
Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“ hat
Landtagspräsidentin Carina Gödecke heute in der
Bürgerhalle des NRW-Parlaments eröffnet. Vor über 300
Gästen hob Gödecke hervor, dass sich die deutsche
Sozialdemokratie stets als Partei des Parlamentarismus
verstanden habe, „als Partei, die parlamentarisch
gestalten will.“ Sie zitierte in diesem Zusammenhang
Bundestagspräsident Norbert Lammert, der bei der Premiere
der Ausstellung im September 2012 im Paul-Löbe-Haus gesagt
hatte: „Die Sozialdemokratie hatte an der Entstehung des
Parlamentarismus und der Entwicklung der Demokratie in
Deutschland einen entscheidenden Anteil.“ Mit dem
Hinweis auf historische Ereignisse aus der 150-jährigen
Geschichte der SPD unterstrich die Landtagspräsidentin
diese Aussagen und ging dabei vor allem auch auf die Rede
des SPD-Vorsitzenden Otto Wels am 23. März 1933 während
der Debatte über das Ermächtigungsgesetz ein. Bereits
unter dem Eindruck des Nazi-Terrors hätten das Votum der
SPD-Abgeordneten gegen das Gesetz sowie der Satz von Wels
an die Adresse der NSDAP „Kein Ermächtigungsgesetz gibt
Ihnen die Macht, Ideen, die unzerstörbar sind, zu
vernichten“ die Ehre des Reichstags gerettet.
Gödecke dankte der Friedrich-Ebert-Stiftung für die
Erarbeitung der Ausstellung. Nach der Landtagspräsidentin
richteten Dr. Roland Schmidt, Geschäftsführendes
Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der
Friedrich-Ebert-Stiftung, sowie Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft Grußworte an die Ausstellungsgäste.
Anhörungen zum
öffentlichen Nahverkehr sowie zum Ärztemangel auf dem Land
Zu einem Antrag der Piratenfraktion zur
„Ermittlung von Grundlagendaten zur
transparenten Darlegung von Finanzierungsstrukturen im
Öffentlichen Nahverkehr im Vergleich zum
individualmotorisierten Verkehr in NRW“ äußern sich
Sachverständige am Montag, 15. April 2013, 10 Uhr, Raum
E3 - D01 im Ausschuss für Bauen, Wohnen,
Stadtentwicklung und Verkehr (Vorsitz Dieter Hilser, SPD).
Diese Grundlagendaten seien nötig, um Innovationen
anzuregen und Konzepte zu erarbeiten für die Bewältigung
der Verkehrssituation in NRW. Ein Expertengremium soll
eine Gesamtkostenanalyse der Verkehrssituation erstellen.
Neben den direkten Kosten der Infrastrukturbereitstellung
sollen auch die indirekten Kosten berücksichtigt werden,
wie die Beseitigung von Umweltfolgen, die
Kapitalbindungskosten für die bereitgestellten
Verkehrsflächen, die volkswirtschaftlichen Kosten von
Verkehrsstandzeiten und Unfallfolgen. Weiter soll die Höhe
der öffentlichen Subventionen einschließlich
Querfinanzierungen ermittelt und den Einnahmen aus
Nutzungsgebühren und Steuern gegenübergestellt werden.
In einer zweiten Anhörung ab 13
Uhr setzt sich der Ausschuss mit Hilfe von Experten
mit dem Antrag der CDU-Fraktion „Nahverkehr in
Nordrhein-Westfalen ausbauen – Fernverkehr verbessern“
auseinander. Darin stellt die CDU-Fraktion fest, dass
angesichts des Gesamtverkehrswachstums das Nahverkehrsnetz
weiter zu entwickeln sei. Die Landesregierung soll mit den
Zweckverbänden und Fernverkehrsbetreibern, insbesondere
der Deutschen Bahn, Gespräche führen, um eine Kürzung des
Intercity-Angebots zu verhindern und stattdessen das
Intercity-Angebot möglichst in ein Gesamtkonzept mit dem
Rhein-Ruhr-Express zu integrieren.
Mit einer Medizinischen Fakultät
OWL will die CDU-Fraktion die „zunehmend schlechtere
Ärzteversorgung im ländlichen Raum“ bekämpfen und verweist
in diesem Zusammenhang auf zustimmende Voten von der
politischen wie universitären Ebene aus
Ostwestfalen-Lippe. Gerade im Studienfach Medizin entfalte
der Studienort eine starke regionale Bindungskraft, durch
den die Bereitschaft von Ärztinnen und Ärzten erhöht
werde, sich dort niederzulassen. Die Einrichtung der
Medizinischen Fakultät OWL werde deshalb einen erheblichen
Beitrag zu einer regional ausgewogenen Versorgung mit
Medizinern leisten. Die Landesregierung soll
unverzüglich ein Konzept entwickeln, fordert die
CDU-Fraktion in dem Antrag „Voraussetzungen für
eine ‚Medizinische Fakultät OWL‘ schaffen, Ärztemangel im
ländlichen Raum wirksam bekämpfen“, der am
Mittwoch, 17. April 2013, 13 Uhr, Raum E3 – D01 im
Ausschuss für Innovation, Wissenschaft und Forschung
(Vorsitz Arndt Klocke, GRÜNE) Thema einer Anhörung ist.
Die Fraktionen von SPD und GRÜNEN haben dazu einen
Entschließungsantrag eingebracht, mit dem sie ebenfalls
die Gesundheitsregion Ostwestfalen-Lippe stärken wollen,
dabei jedoch den Akzent auf die Förderung eines
Kooperationsmodells zur Medizinerausbildung zwischen den
Universitäten Bielefeld und Bochum setzen.
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