Jury der Initiative Spendentrauermarsch
entscheidet:
Vier Entwürfe für Loveparade-Gedenkzeichen in der engeren Auswahl |
Duisburg, 26.
Januar 2011 - Die Initiative Spendentrauermarsch hat heute die
Planung für das Gedenkzeichen aus Anlass des Loveparade-Unglücks am
24. Juli 2010 wieder aufgenommen. Die Jury unter Vorsitz von
Alt-Oberbürgermeister Josef Krings wählte vier Objekte aus, die für
eine Entscheidung in die engere Wahl kommen. Die Vertreter der
Angehörigen in der Jury wollen nun diese Entwürfe in ihren
Gesprächskreisen diskutieren. Danach trifft sich die Jury am 7.
Februar wieder, um eine Entscheidung über die Vergabe zu treffen.
An der Sitzung nahmen alle Mitglieder des Gremiums teil.
Einvernehmlich entschied man zunächst, keine weiteren Vorschläge
mehr aufzunehmen, sondern die Auswahl für das Gedenkzeichen aus den
38 im Rahmen der Ausschreibung eingereichten Entwürfen vorzunehmen.
Die Jury schaute sich alle Vorschläge an und wählte aus diesen die
vier in Frage kommenden Werke jeweils einstimmig für die
Endausscheidung.
Spendentrauermarsch fand am 1. August 2010 statt Zum Hintergrund:
Nach der Tragödie der Loveparade hatten sich bürgerschaftliche
Institutionen zusammengeschlossen. Am 1. August 2010 veranstalteten
sie einen Trauermarsch, an dem sich etwa 800 Bürgerinnen und Bürger
beteiligten. Aus den dabei sowie in der Zeit danach gesammelten
Spenden in Höhe von 26.300 Euro soll das Gedenkzeichen, geschaffen
von einem Duisburger Künstler, finanziert werden. Die offizielle
Ausschreibung wurde im Oktober 2010 veröffentlicht.
Einreichungsschluss war der 15. November 2010.
In der Jury arbeiten mit:
Josef Krings Alt-Oberbürgermeister und Vorsitzender der Jury
Sabine Siebenlist Mitglied der Angehörigengruppe Opfer der
Loveparade
Jürgen Hagemann Massenpanik e.V.
Elisabeth Höller Arbeitsgemeinschaft Duisburg Künstler
Arno Eich Steinhof Duisburg
Franz Hering Vorsitzender Stadtsportbund Duisburg
Klaus Peters Präsident des Lions-Club Duisburg Rhenania
Heinz Pletziger Beiratsmitglied proDUISBURG e.V.
In der Initiative Spendentrauermarsch arbeiten zusammen:
Stadtsportbund Duisburg
Bürgerhaus Steinhof Duisburg
Lions-Club Duisburg Rhenania
proDUISBURG e.V. gegründet 1910 als Verkehrsverein für die Stadt
Duisburg |
Duisburger Künstler können sich bis 15. November beim Stadtsportbund
bewerben
Ausschreibung für die Gedenkstele nach dem Loveparade-Unglück
veröffentlicht |
Duisburg, 29.
September 2010 -Die Initiative Spendentrauermarsch hat jetzt die
Ausschreibung für das Gedenkzeichen aus Anlass des
Loveparade-Unglücks am 24. Juli 2010 veröffentlicht. Die
Ausschreibung richtet sich an Duisburger Künstler. Bis zum 15.
November können sie ihre Gestaltungsvorschläge für den Bau eines
Gedenkzeichens einreichen. Die Ausschreibung kann ab sofort von den
Internetseiten des Stadtsportbunds www.ssb-duisburg.de und der 1910
gegründenten bürgerschaftlichen Vereinigung proDUISBURG e.V.
www.produisburg.de heruntergeladen werden.
In der Initiative Spendentrauermarsch engagieren sich der
Stadtsportbund Duisburg, der Lions Club Duisburg-Rhenania, das
Kultur- und Bürgerzentrum Steinhof e.V. sowie proDUISBURG e.V.,
gegründet 1910 als Verkehrsverein.
Bei der Vorbereitung der Ausschreibung hat der Initiativkreis die
Wünsche der Angehörigen der Opfer mit aufgenommen. Dazu gehörte
unter anderem die Bitte, die Namen der 21 Verstorbenen auf dem
Erinnerungszeichen zu nennen. Als Ort für die Stele ist der Park auf
der Karl-Lehr-Straße am östlichen Tunnelausgang vorgesehen.
Eine Jury, in der unter anderem Altoberbürgermeister Josef Krings
und ein Vertreter aus dem Kreis der Angehörigen der Loveparade-Opfer
mitarbeiten, entscheidet dann bis zum 1. Dezember über die Vergabe.
Die Beauftragung erfolgt nach Sicherstellung aller
planungsrechtlichen Voraussetzungen. Die Einweihung des
Gedenkzeichens ist für das Frühjahr 2011 geplant.
Bewerben können sich auf die Ausschreibung Künstler, die in Duisburg
arbeiten, ihren Wohnsitz in der Stadt haben oder aus Duisburg
kommen. Franz Hering, Vorsitzender des Stadtsportbund Duisburg,
erläutert diese Vorgabe: „Unsere Initiative ist aus der Idee
entstanden, dass wir als Duisburger ein Zeichen unserer Trauer und
unseres Gedenkens setzen wollen. Deshalb haben wir von Beginn an
erklärt, dass das Kunstwerk durch einen Duisburger Künstler
gestaltet werden soll. Viele unserer Spender haben sich gerade aus
diesem Grund an unserer Initiative beteiligt.“ Beim Trauermarsch am
1. August 2010, an dem mehrere Hundert Duisburger teilnahmen, und in
den Wochen danach kamen mehr als 20.000 Euro für das Projekt
zusammen.
Die Entwürfe der Künstler können beim Stadtsportbund Duisburg
eingereicht werden. Nachfragen sind ebenfalls an den Stadtsportbund
Duisburg 0203 3000811 zu richten.
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Glaskubus wurde mit den Trauergaben befüllt |
Duisburg, 4.
September 2010 - Sechs Wochen nach dem Loveparade-Unglück
wurden heute die Trauergaben,
Kerzen
und Erinnerungszettel aus dem Karl-Lehr-Tunnel zur dauerhaften
Aufbewahrung durch den „Bürgerkreis Gedenken“ und Helfern aus
Politik, Bürgerschaft und städtischen Mitarbeitern in einem
Glaskubus gesammelt.
„Gemeinsam wollen wir ein wichtiges Zeichen unserer Trauer, des Gedenkens
und der Versöhnung setzten“, sagt Gabriela Grillo, Sprecherin des
Kreises.
Der Kubus,
aufgestellt an der Ostseite des Tunnels auf Neudorfer Seite, soll
die Gegenstände der Trauerstätte an der Rampe aufnehmen und sichtbar
bewahren.
Es war eine
bedrückende Atmosphäre im Tunnel. Der abgebrannte Pennymarkt vor dem
Eingang auf Neudorfer Seite verstärkte das depressiv machende
Szenario noch. Viele Menschen hatten sich wieder eingefunden,
darunter auch Angehörige von Opfern der Tragödie vom 24. Juli 2010.
Kerzen waren auch heute wieder angezündet worden, Diskussionsfetzen
rund um die Geschehnisse und deren Aufarbeitung waren zu hören -
aber leise, dem Trauerakt angemessen. Unter den Trommelschlägen des
Künstler Frank Köllgen wurden die Trauergaben gesichtet und dann in
Kisten zum Kubus gebracht.
Auch NRW-Innenminister Ralf Jäger, Gabriela Grillo, Hermann Kewitz
und Georg Stahlschmidt vom Bürgerkreis Gedenken (vorne v.li.) sowie
Peter Wende (Büro des OB´s) und Polizeipräsident Detlef von
Schmeling (hinten v. links) halfen die Trauergaben zum Kubus zu
bringen
Schon vor Anbruch des Tages wurde eine bronzene Gedenktafel mit den
Worten „Duisburg gedenkt der Opfer der Loveparade“ an der
Brückenmauer vor dem Rampenzugang angebracht.
Das gemeinsame
Befüllen des Kubus markierte zugleich das offizielle Ende der
Trauerzeit der Stadt nach dem Unglück am 24. Juli 2010. Im Laufe des
Sonntags, 5. September 2010, wird der Karl-Lehr-Tunnel wieder für
den Verkehr freigegeben.
Der Glaskubus wird mit den im Tunnel niedergelegten Trauergaben
gefüllt
Während des ganzen Tages und vor allem während der Befüllung des
Glaskubus schlugt der Künstler Frank Köllgen die Trommel als Zeichen
der Trauer und des Gedenkens.
Informative Unterhaltung: Harald Jeschke (Vors. BV Neudorf),
Kulturdezernent Karl Janssen, Bärbel Bas (SPD-MdB), Frank Kopatschek
(Sprecher Stadt Duisburg) und Polizeipräsident Detlef von Schmeling
Im „Bürgerkreis
Gedenken“ wirken Vertreter der bürgerschaftlichen Vereinigungen
Bürgerstiftung Duisburg, ProDUISBURG, Stadtsportbund und des
Hochfelder Vereins „Zukunftsstadtteil“, der Künstlerschaft, des
Integrationsrates, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)
und der Stadtverwaltung zusammen.
Diesem ersten Zeichen des dauerhaften Gedenkens und der Versöhnung
werden weitere folgen: Die „Initiative Spendentrauermarsch“ will bis
spätestens zum Jahrestag des Unglücks eine Gedenkstele in der Nähe
des Tunnels aufstellen. Sie soll von einem Duisburger Künstler
gestaltet werden. Darüber hinaus wird gemeinsam mit den Angehörigen
der Opfer eine Gedenkstätte in Duisburg entworfen und realisiert
werden. haje - Fotos Manfred Schneider
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Kondolenzbücher: Zeitzeugenäußerungen
zur Katastrophe wurden dem Stadtarchiv übergeben |
Duisburg, 19.
August 2010 - Es wurde immer wieder gefragt, was mit den
Kondolenzbüchern der Mahnwache am Ort des Unglücks in der
Karl-Lehr-Straße und aus dem Rathaus passieren wird. Die Idee der
Aktiven der Mahnwache ist es, sie später einen würdigen Platz in der
Gedenkstätte - vielleicht im Fundament – finden zu lassen. In jedem
Fall werden die Kondolenzbücher zuvor eine wichtige Rolle für die
Errichtung einer Gedenkstätte selbst spielen. Aus diesem Grund
werden die vier im Tunnel entstandenen Bücher zusammen mit dem
Kondolenzbuch aus dem Rathaus Duisburg dem Stadtarchiv Duisburg
anvertraut.
Übergeben werden sie dem Leiter des Stadtarchives Dr. Hans Georg
Kraume (Bildmitte) von Dr. Michael Willhardt (Vorsitzender
Zukunftsstadtteil e.V. zusammen mit Aktiven der Mahnwache, rechts im
Bild) und von Peter Wende (Stadt Duisburg). - Foto Manfred Schneider
Vier Kondolenzbücher sind an den fünf Tagen und Abenden der
Mahnwache vom 26. bis zum 30. Juli 2010 entstanden. Das geduldige
Warten in der Schlange - manchmal mehr als zwei Stunden lang - gab
Möglichkeit zur Anteilnahme und zu einem Moment des Innehaltens. Das
vierte Kondolenzbuch wurde aus dem Tunnel in einem symbolischen Akt
in die Salvatorkirche getragen. Die Bücher waren neben den 21
angezündeten Kerzen Bestandteil des Trauergottesdienstes vom Samstag
den 31. Juli. |
Dienstag, 17. August 2010 |
Gedenktafel und verglaster Kubus mit
Trauergaben auf der Rampe am Tunnel (4. September)
Der Tunnel des Unglücks bleibt bis zum 4. September (also insgesamt
6 Wochen nach dem Unglück) für den Verkehr gesperrt. Am 4. September
werden die Trauergaben (Kerzen, Devotionalien, Kommentare) in einen
eigens hierfür hergestellten, auf einer Seite verglasten, schwarzen
Kubus getragen. Am gleichen Tag wird am Ort des Geschehens eine
schlichte Gedenktafel angebracht. Der Text der Tafel wiederholt sich
im vorgenannten Kubus. Der Kubus wird, davon kann man heute
ausgehen, am Ort des Geschehens auf der Rampe aufgestellt. Das ist
kein Ersatz für eine Gedenkstätte sondern ein würdiger Umgang mit
den Dingen, die Menschen im Tunnel zum Gedenken hinterlassen haben.
Stele aus der Duisburger Künstlerschaft (binnen Jahresfrist)
In einem nächsten Schritt wird eine Stele entstehen, deren Entwurf
und Ausführung in der Duisburger Künstlerschaft ausgeschrieben wird.
Hier mündet die Initiative des Spendentrauermarsches vom 1. August,
die konkret zu diesem Zweck Spenden gesammelt hat. Diese Stele wird
als Denkmal (wie auch der Kubus, siehe oben) ihren Ort an einer
würdigen Stelle in der Stadt finden. Die Stele als Denkmal soll
spätestens nach Jahresfrist nach dem Unglück übergeben werden.
Weder Stele noch der verglaster Kubus nehmen die Gedenkstätte
vorweg. Es sind Schritte auf dem Weg dorthin.
Gedenkstätte (ein Prozess in angemessener Zeit)
Der dritte Schritt ist die Erarbeitung einer grundlegenden und
umfassenden Konzeption zur Verwirklichung einer Gedenkstätte in
Duisburg. Der Prozess hin zu dieser Gedenkstätte muss, wie das
Ergebnis selbst, in ihrer Würde, Angemessenheit und Geduld der
international bedeutsamen Katastrophe gerecht werden. Der Prozess
hin zur Verwirklichung, die Kommunikation der Ausschreibung und der
Ergebnisse, Überlegungen zu den Ausführenden (wir sehen hier
namhafte Bildende Künstler und Architekten als Zielgruppe) und über
die Juroren, die Präsentation eines Wettbewerbs und die tatsächliche
Verwirklichung sind Bestandteil einer würdigen Trauerarbeit und
Aufarbeitung des Geschehenen.
Klarheit in der Kommunikation und Kontinuität in der Umsetzung
werden dabei von entscheidender Bedeutung sein. An dem Konzept des
Vorgehens arbeitet der Bürgerkreis Gedenken, der sich zur Zeit
wöchentlich trifft.
Kondolenzbücher: Zeitzeugenäußerungen gehen ins Stadtarchiv
Es wurde immer wieder gefragt, was mit den Kondolenzbüchern
passieren soll. Die Idee war, dass sie einen würdigen Platz in der
Gedenkstätte - vielleicht im Fundament - finden. In jedem Fall
werden die Kondolenzbücher eine wichtige Rolle für die Errichtung
einer Gedenkstätte spielen. Die Atmosphäre der Betroffenheit in der
Unmittelbarkeit des Geschehens wird eine wichtige Inspiration für
die Autoren der Gedenkstätte werden.
Aus diesem Grund und zu diesem Zweck werden die vier im Tunnel
entstandenen Bücher zusammen mit dem Kondolenzbuch aus dem Rathaus
Duisburg bis zum endgültigen Verbleib dem Stadtarchiv Duisburg
anvertraut.
Übergabe am 19. August um 11.00 Uhr
Die Übergabe erfolgt am Donnerstag den 19. August um 11.00 Uhr im
Lesesaal des Stadtarchivs. Übergeben werden sie dem Leiter des
Stadtarchives Herrn Dr. Kraume von dem Unterzeichneten zusammen mit
einigen Aktiven der Mahnwache und von Peter Wende (Stadt Duisburg).
Zu diesem Termin ist die Presse willkommen.
Die Initiative Mahnwache hat mit den anderen Teilnehmern des
Bürgerkreis Gedenken gemeinsam vereinbart, die zahlreichen
Überlegungen, Denkimpulse und Anregungen für die Gedenkstätte
zunächst - bis das Vorgehen konkrete Form annimmt - in diesem Kreis
zu diskutieren und zu bearbeiten. Unser Memorandum zum Thema
Gedenkstätte haben wir dementsprechend zum Protokoll des
Bürgerkreises gegeben.
Vier Kondolenzbücher sind im Tunnel entstanden, überschlägig haben
sich mehr als 3000 Menschen eingetragen. Das geduldige Warten in der
Schlange - manchmal mehr als zwei Stunden - gab Möglichkeit zur
Anteilnahme und zu einem Moment des Innehaltens. Wir waren selbst
beeindruckt von der Resonanz und vom Bedürfnis, am Ort der
Katastrophe zu gedenken.
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Freitag, 13. August 2010 |
Loveparade-Gedenk-Kapelle
Wege zu
finden, wie das Gedenken an die Opfer fortgeführt werden kann, darum
bemühen sich derzeit unterschiedlichste Gruppierungen. Anregungen
von Grundstückserwerber Krieger auch den Bau einer Kapelle auf dem
von der Kriegergruppe von aurelis gekauften 30 ha großen Gelände zu
errichten, bekommen neue Nahrung.
Immer mehr
Trauernde wünschen sich einen festen Trauerort in unmittelbarer Nähe
des tragischen Geschehens
Krieger hatte im Konzept zur Errichtung seines Möbelhauses vor allem
auch im südlichen Bereich der Karl-Lehr-Straße einen großen Park
geplant, der sich an das Konzept der städtischen Planungen zur von
der Stadt schon 2004 abgesagten Bundesgartenschau anlehnt.
Unter den
Duisburger Trauernden hat sich die Kapelle vor dem Gut
Groß-Winkelhausen (Foto Manfred Schneider) eingeprägt. Nach ersten
Gesprächen der Bürgerzeitung mit Architekten sehen diese aber auch
völlig andere Möglichkeiten der Architektur. "Grundsätzlich muss man
viele Überlegungen einfließen lassen. Vom Raumangebot her sollte
diese Kapelle aber so 100 bis 150 Quadratmeter Raum bieten. Bei
einer geschätzte Höhe von fünf bis sieben Metern kämen Kosten von
ungefähr 150.000 bis 250.000 Euro in Betracht", meinte
Architekt Dieter Düster, der beim Trauerspendenmarsch mit dabei war.
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Donnerstag, 12. August 2010 - Gründung eines neuen Trauerkreises? |
Anregungen und
Vorschläge der Bürger werden aufgenommen
In den letzten Tagen häufen sich Bedenken gegen den Vorschlag, den
Glaskubus im Innenhafen aufzustellen. „Mit dem Ort zwischen dem
Garten der Erinnerung und dem Kultur- und Stadthistorischen Museum
wählten wir einen besonderer Punkt in der Stadt“, erklärt
Kulturdezernent Karl Janssen, der mit Gabriela Grillo Sprecher des
„Bürgerkreises Gedenken“ ist. „Ich nehme diese Bedenken gleichwohl
sehr ernst und werde dafür Sorge tragen, dass darüber in der
nächsten Sitzung diskutiert wird.“
Die Sorgen und Anregungen, die im Rahmen der Diskussion um die
Fortführung der Trauerarbeit für die Opfer der Loveparade geäußert
worden sind, werden von den Mitgliedern des Kreises ebenso
aufgenommen und diskutiert wie das Konzept für eine Gedenkstätte,
für die sich der „Bürgerkreis Gedenken“ ausgesprochen hat. Der
Glaskubus sei kein Ersatz für eine solche Gedenkstätte, betonte Karl
Janssen. Er ist ein Schritt und ein Ort, um die Trauergaben würdig
zu bewahren.
Der Bürgerkreis, dem Vertreter der bürgerschaftlichen Vereinigungen
Bürgerstiftung Duisburg, ProDUISBURG, Stadtsportbund und des
Hochfelder Vereins „Zukunftsstadtteil“, der Künstlerschaft, des
Integrationsrates und der Stadtverwaltung angehören, trifft sich zur
Zeit wöchentlich. Ziel ist es, Wege zu finden, wie das Gedenken an
die Opfer fortgeführt werden kann. Der Prozess der Aufarbeitung und
der Trauer muss ein langfristiger, stets als fortschreitender
Prozess erkennbar sein.
Bisher haben die Teilnehmer des „Bürgerkreises Gedenken“ folgende
Schritte vereinbart:
1. Der Karl-Lehr-Tunnel bleibt bis zum 4. September 2010 für den
Verkehr geschlossen.
2. Am 4. September 2010 sollen die Trauergaben in einem Glaskubus
gesammelt und aufbewahrt werden.
3. Am Tunnel wird eine Gedenktafel angebracht.
4. Die Initiative „Spendentrauermarsch“ sorgt mit Hilfe der
Duisburger Künstlerschaft für eine Gedächtnisstele, die spätestens
zum Jahresgedenken aufgestellt werden soll.
5. Der Bürgerkreis Gedenken arbeitet weiterhin intensiv in
wöchentlichen Sitzungen an dem umfassenden Konzept der Gedenkstätte.
Der Bürgerkreis ist sich darüber einig, dass in diesen langfristigen
Prozess alle erforderlichen Gesichtspunkte und Beteiligte mit
einbezogen werden.
Gründung eines
neuen Trauerkreises? Der Start des Bürgerkreises wird aus
Sicht der Trauernden aus dem Tunnel an der Karl-Lehr-Straße - um es
einmal diplomatisch auszudrücken - als wenig glücklich bezeichnet.
Die Kritik - zunächst nur an der ersten Veröffentlichung des
Bügerkreises mit der Fortführung des Trauerkreises im Innenhafen -
nun auch an der "Abschottung" des Kreises und auch wegen der
Zusammensetzung. Die Stimmen im Tunnel einen eigenen Initiativkreis
gründen, wenn möglich unter Einbeziehung der Kirchen und anderen
Hilfsorganisationen, mehren sich. Neben einer Duisburgerin, die
schon knapp 2000 Unterschriften gegen die Vorstellung des
Bürgerkreises mit Verlagerung der Trauerutensilien zur - so
Originalton "Partymeile" Innenhafen - wollen immer mehr eine
Einbindung der Kirchen. Erste Anfragen nach den Kosten einer Kapelle
wurden auch schon gestellt und ob es möglich wäre, die im südlichen
Bereich der Karl-Lehr-Straße zu errichten.
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Freitag, 6. August 2010 |
„Bürgerkreis
Gedenken“ will Erinnerung an die Opfer der Loveparade wach
halten
Der neu gegründete „Bürgerkreis
Gedenken“ hat sich heute (Freitag, 6. August 2010) zum ersten Mal im
Rathaus getroffen. Vertreter der bürgerschaftlichen Vereinigungen
Bürgerstiftung Duisburg, ProDUISBURG, Stadtsportbund und des
Hochfelder Vereins „Zukunftsstadtteil“, der Künstlerschaft, des
Integrationsrates und der Stadtverwaltung haben darüber beraten, wie
das Gedenken an die Opfer der Loveparade fortgeführt werden kann.
Kulturdezernent Karl Janssen bedankte sich zu Beginn der Beratungen
bei den Bürgerinnen und Bürgern, die sich mit großem Engagement für
die Trauerstätte im Karl-Lehr-Tunnel und die Trauerarbeit eingesetzt
haben. Gabriela Grillo von der Bürgerstiftung betonte, dass „wir
alle dazu beitragen wollen, der Trauer einen würdigen Rahmen zu
erhalten und gemeinsam ein Zeichen der Versöhnung zu setzen“.
Vereinbart wurde, dass der Tunnel an der Karl-Lehr-Straße im Rahmen
einer sechswöchigen Trauerzeit bis zum 4. September 2010 für den
Verkehr geschlossen bleibt. An diesem Tag soll im Rahmen einer Feier
eine Gedenktafel im Tunnel angebracht werden. Die vielen Kerzen,
Kränze, Trauergaben und Erinnerungszettel werden in einer gläsernen
Vitrine gesammelt und bewahrt, die zur Erinnerung an das Unglück im
Innenhafen zwischen dem Kultur- und Stadthistorischem Museum und dem
Garten der Erinnerung aufgestellt werden soll.
Alle Gesprächspartner sind sich einig, dass es in Duisburg auch eine
Gedenkstätte geben muss, die den Angehörigen der Opfer und auch den
Bürgerinnen und Bürgern der Stadt einen angemessenen Ort der Trauer
bieten soll. Über die Realisierung der Gedenkstätte wird der
„Bürgerkreis Gedenken“ weiter beraten. Zunächst treffen sich alle
Beteiligten wöchentlich. Sie haben Gabriela Grillo und Karl Janssen
zu Sprechern des Bürgerkreises ernannt.
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