Loveparade Duisburg 2010  - Kommentare/Leserbriefe
 Katastrophe -  Alles zur Loveparade - Fotostrecke -
 "Bürgerkreis Gedenken" - Dokumente/Pressemitteilungen
Chronologie des Party(Wahnsinns) - 1,4 Millionen Besucher?
Aktuell:  Ängste einer Mutter - Tunnel als Gedenkstätte - Buh- und Schmährufe schlugen OB Sauerland entgegen - Die Pressekonferenz - Mit Beats in die Katastrophe
 
Von Harald Jeschke und Jochem Knörzer

 

Verwaltungschef Sauerland ohne Rückhalt bei städtischen MitarbeiterInnen

Personalrat fordert erneut Rücktritt von Sauerland
Duisburg, 08. Dezember 2010 - Aus der heutigen, eigentlich nicht-öffentlichen Mitgliederversammlung des Personalrats war zu erfahren, dass der Verwaltungschef der Stadt Duisburg, Herr Sauerland, erneut durch den Personalrat aufgefordert wurde, endlich zurückzutreten.

Die Beschäftigten der Stadt Duisburg verübeln es Sauerland, dass er nach der Loveparade-Katastrophe versucht hat, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Auch seine Aussagen über die Eigenverantwortlichkeit der verunglückten Loveparade-Besucher und sein unsägliches Verhalten auf der sonntäglichen Pressekonferenz haben viele MitarbeiterInnen getroffen und abgestoßen.

Ungefähr 100 MitarbeiterInnen verließen den Mercatorsaal, als Herr Sauerland selber ans Rednerpult ging.
Doch damit war der offene Protest nicht zu Ende. Sauerlands Rede ging in einem Pfeifkonzert, gemischt mit Buh- und Zwischenrufen fast unter. Sein Rechtfertigungsversuch stützte sich fast ausschließlich auf das erkaufte "Gefälligskeitsgutachten" von Frau Dr. Jaspers, das ihn, und die Verwaltung, von Fehlern und Vorwürfen freispricht.
Aber auch dieser Versuch, sich auf eine Stufe mit den städtischen MitarbeiternInnen zu stellen, schlug fehl. Viele im Saal Anwesende reagierten hörbar empört darauf.

Wie lange und wie viele Versuche benötigt Herr Sauerland noch, bis er begreift, dass es für die Verantwortlichen, zu denen er zählt, der 21 Tote und über 500, an Leib und Seele Verletzten keine Rückkehr in eine vergangene Normalität gibt?
Mit jedem seiner "Auftritte" treibt er den Stachel etwas tiefer ins Fleisch der Menschen.
Jochem Knörzer

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Ich will meine altes Leben zurück  - Der Schrei nach Hilfe
 
Offener Brief von Werner Hüsken an NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft

Duisburg, September 2010
Offener Brief des Unterschriftensammlers Werner Hüsken an die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft

Loveparade-Katastrophe

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,

inzwischen sind 8 Wochen seit den schlimmen Ereignissen in Duisburg vergangen. Die Bürger der Stadt und schlimmer noch die Opfer erleben nahezu täglich das traurige und unwürdige Schwarze Peter-Spiel gegenseitiger Schuldzuweisungen.
Offenbar niemand ist ernsthaft gewillt oder in der Lage Verantwortung zu über-nehmen. Machtbesessene Politiker im Rat verspielen die Glaubwürdigkeit aller Verantwortlichen in dieser Stadt.
Im Wust gewaltiger Datenmengen und immer neuer Erkenntnisse gewinnt man den Eindruck, das es am notwendigen Überblick fehlt.
Seit 8 Wochen laufen die Ermittlungen der Polizei. Niemand erwartet bis zu diesem Zeitpunkt gerichtsverwertbare Ergebnisse . Dennoch haben wir den Eindruck, das die Untersuchungen in aufgrund der gewaltigen Datenmengen, die zu bewältigen sind sehr schleppend und unkonkret verlaufen. Es wird immer noch gegen Unbekannt ermittelt.
Ich möchte dies am Beispiel des Kanaldeckels auf der Rampe zum Veranstaltungsgelände erläutern:
Die Bilder dieser unsäglichen Todesfalle habe ich vor einigen Tagen im Internet gefunden. Sehr schnell, fast auf Anhieb, fand ich auch anhand des im Netz verbreiteten Videomaterials Belege dafür, das dieser provisorisch und dilettantisch abgedeckte Kanaldeckel sich genau an der Stelle befindet, an der die meisten Menschen zu Tode gekommen sind.
Dieses Beweismaterial ist so offensichtlich und schockierend, das ich mich frage, weshalb ist dies der gesamten Phalanx der ermittelnden Fachleute bisher nicht aufgefallen? Erst Angehörige der Opfer, haben aufgrund dieser offenkundigen Belege die Ermittlungen in Gang gebracht.

Wir fragen uns weiterhin:
Wie war es möglich, das ermittelnde Behörden, die bei jedem kleinen Einbruchdiebstahl sorgfältigst Spuren sichern, dies bisher offenbar übersehen haben?
Wer hat diese unglaubliche Todesfalle auf dem einzigen Zugang zum Veranstaltungsgelände entdeckt und so dilettantisch abdecken lassen?
Über viele Stunden ist das Gitter hinter dem Verkehrsschild auf den Videos zu sehen. Niemand der Beamten und Sicherheitskräfte soll die tödliche Gefahr, die von diesem Gitter ausging bemerkt haben!!!???
In der Ratssitzung am 06.09.2010 wurde durch die Rechtsanwältin der Stadt, Frau Jasper mitgeteilt, das Mitarbeiter der Ordnungsbehörde noch am Abend vor der Veranstaltung die Zugangsrampe besichtigt haben. Warum wurden hier so offen-sichtliche Gefahrenquellen übersehen?

Nicht zuletzt, weil sich niemand der politischen Verantwortung stellt, wird die Frage nach rechtlichen Schuld immer dringlicher.
Man gewinnt den Eindruck, das auch hier vergessen werden könnte, das die Fragen nach der Schuld in der Menge der 'Erkenntnisse' untergehen und am Ende die Opfer dieser von Menschen verursachten Katastrophe weitgehend allein gelassen werden.

Da stellt man erst nach Wochen fest, das wichtige Unterlagen beim Veranstalter Schaller 'vergessen' wurden. Man stellt ebenfalls erst nach Wochen fest, das die Unterlagen von der Stadt Duisburg lückenhaft sind. Man vereinbart dann mit dem Chef dieser Behörden, die mit im Focus der Ermittlungen stehen einen Termin um die fehlenden Dokumente abzuholen.
Wem kommt da nicht der Gedanke, das Zeit genug war, die Unterlagen – sagen wir es neutral – vorzubereiten? Wer hat da nicht den Eindruck, das die ermittelnden Behörden mit den Verantwortlichen zu zurückhaltend umgehen?

Die angesprochenen Fragen bestärken uns in der Auffassung, das es dringend notwendig ist, auch die Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft aus dem unmittelbaren Umfeld der Stadt Duisburg zu verlegen.
Dies darf so nicht weitergehen.
Schon bei ihrer Rede zur Trauerfeier für die Hinterbliebenen haben sie die richtigen Worte gefunden.
Deshalb bitten wir sie um Unterstützung.


Mit freundlichen Grüßen

Der Unterschiftensammler
Werner Hüsken
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Einseitigkeit? - Nibelungentreue? - VERANTWORTUNG!

Duisburg, 13. September 2010 - Anlässlich der heutigen Ratssitzung zum Abwahlantrag gegen Adolf Sauerland warf CDU-Alt-Bürgermeister Heinz Pletziger der Bürgerzeitung Duisburg eine einseitige Berichterstattung zum Thema "Sauerland" vor.
Wer, wie Herr Pletziger, durch und durch konservativ und CDU-pur-"sozialisiert" ist, übersieht und vergisst, gerade jetzt, schnell die Bedeutung des Wortes "VERANTWORTUNG"!
Jeder selbstständige Handwerksmeister in Duisburg weiß, was VERANTWORTUNG bedeutet. Er ist für die Arbeiten seiner MitarbeiterInnen vor Ort, beim Kunden, voll VERANTWORTLICH. Er steht auch dann in der VERANTWORTUNG, wenn etwas schief läuft, wenn die MitarbeiterInnen einen Schaden verursachen.
Auch, wenn er nicht vor Ort ist.
Und wenn dabei auch noch Menschen zu Schaden kommen, wird er genauso juristisch belangt, wie die eigentlichen VerursacherInnen.
Auch, wenn er nicht vor Ort war.
Denn der selbstständige Handwerksmeister trägt für das Handeln seiner MitarbeiterInnen die volle VERANTWORTUNG!

Adolf Sauerland ist der Chef der Duisburger Verwaltung, der Verwaltung, die die Loveparade, bei der am 24. Juli 2010 21 Menschen starben und über 500 an Leib und Seele verletzt wurden, mitgeplant und genehmigt hat.
Seit dem 25. Juli 2010, seit seinem unsäglichen "Auftritt" auf der Pressekonferenz, seinen unsäglichen Aussagen zur Todesursache "individuelle Fehler der Toten", versucht sich Adolf Sauerland vor seiner VERANTWORTUNG, moralisch und politisch, zu drücken!
Hier steht er weit hinter jedem selbstständigen Handwerksmeister und Betriebsinhaber zurück.

VERANTWORTUNG, nicht SCHULD!


Weder ein Herr Pletziger noch ein anderer Leser oder Leserin wird in der Bürgerzeitung Duisburg eine Schuldzuweisung gegen Sauerland, Schaller oder die Polizei finden. Das sollte Aufgabe der Justiz sein.
Wobei ich da mittlerweile auch meine Zweifel habe.
In einem Kurzurlaub im Nachbarland Österreich musste nicht nur ich von den dortigen Menschen erfahren, dass ich in einer "Stadt der Schande" lebe. Ich befürchte aber, dass ich auch in einer Bananenrepublik lebe, in der keine Krähe der anderen ein Auge raus hackt. Jochem Knörzer
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"Sauerland klebt nicht am Stuhl - Sauerland ist der Stuhl"

Duisburg, 12. September 2010 - Wenn Politiker im Kabarett im Fernsehen auf die Schüppe genommen werden stehen sie bundesweit im Fokus der Medien. Nur ganz selten hat dies ein Kommunalpolitiker geschafft, da es schon etwas heißt, bundesweit und hier sogar grenzüberschreitend in die Schlagzeilen der Medien zu rücken. Duisburger berichteten entsetzt, dass man auch im Nachbarland durch die Medienberichte mit der Loveparade-Tragödie und dem unsäglichen Verhalten des Duisburger Oberbürgermeisters konfrontiert wurde und sich schon schämte, sich als Duisburger zu erkennen zu geben.

Am Samstag kam es dann in der Kabarettsendung von Volker Pispers noch einmal ganz dick, als es hieß   "Sauerland klebt nicht am Stuhl - Sauerland ist der Stuhl".  Als ob das nicht schon reichen würde, gipfelten Duisburgs CDU-Vertreter und auch zwei ganz spezielle Grünen-Vertreter dies noch mit ihren skandalösen Argumenten, dass es doch bitte schön keine Vorverurteilung und solche beispiellose Hetze geben dürfe. Sie haben die Botschaft ihrer Vorsitzenden, der Bundeskanzlerin sowie Wolfgang Bosbach als hochrangiger Bundespolitiker nicht verstanden: "Es geht um moralische und politische Verantwortung, wie es Opfer-Sprecher Hirtwein im Rat überdeutlich auf den Punkt brachte, als er den OB zum Rücktritt aufforderte.

Was am Gebaren der CDU-Vertreter wie Frau Vogt, Herrn Heidenreich oder Altbürgermeister Pletziger zum einen als eine nicht mehr verharmlosende Variante der  Nibelungentreue zugerechnet wird, bekommt das Ganze einen besonderen Geschmack bei den Jugendlichen. "Herr Sauerland, Frau Vogt und Frau Janicki sowie Professor Kantel sind doch auch Lehrer. Was sollen wir von solchen Beispielen halten" Wir sagen deutlich, das wir mit diesen Politikern nichts, aber auch gar nichts zu tun haben wollen!" Solche Aussagen waren in den letzten Wochen auf Veranstaltungen von Jugendlichen zuhauf zu hören. Immer wieder taucht nur der Satz auf. "Es widert uns an." Die Politikverdrossenheit wird in der Potenz gerade bei den Jugendlichen durch solche Personen extrem gesteigert. Und genau das hatte auch die Bundeskanzlerin erkannt. Auch deshalb kann es nur mit einem Rücktritt weite
r gehen.
Aber da steht die sauerlandfreundliche Fraktion dagegen, in der die Angst umgeht, da es eine namentliche Abstimmung beim Abwahlverfahren geben wird. "Bei einer geheimen Wahl wäre der Fall Sauerland erledigt", wird nur hinter vorgehaltener Hand, mit Blick nach allen Seiten, ob auch niemand zuhört, von Fraktionsmitgliedern von sich gegeben. Ihnen wird vorgegaukelt, dass nach bekanntwerden der namentlichen Abstimmung ja noch vier Jahre Zeit bis zur nächsten Wahl ist.
Bis dahin wird ja wohl Gras über dieser schlimme Sache gewachsen sein.
Wenn man sich da nicht gewaltig täuscht und es doch ein Spießrutenleben im Wahlkreis gibt. Harald Jeschke
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Und wieder grüßt das Murmeltier

Gutachten über Gutachten, Bilder über Bilder.
Duisburg, 3. September 2010 - Oberbürgermeister Sauerland versucht sich einen Persilschein mit einem Privatgutachten von Frau Dr. Ute Jaspers zu erkaufen, das Innenministerium kontert mit einer kurzgutachterlichen Stellungsnahme von Prof. Dr. Mayen und Veranstalter Schaller setzt jede Menge Fotos und zusammen geschnittene Videoaufnahmen ein.
Jeder versucht die Schuld auf die jeweils anderen abzuwälzen.
Niemand übernimmt VERANTWORTUNG!
Verantwortung
ist das Zauberwort seit dem 24. Juli 2010, Verantwortung für den Tod von 21 Menschen, für über 500 Verletzte.
Adolf Sauerland will die Tragödie allen Ernstes aussitzen, brüstet sich vor der eigenen Fraktion damit, dass er noch im Rathaus ist, wenn einige der Damen und Herren der CDU-Ratsfraktion nach der nächsten Kommunalwahl im Jahr 2014 kein Mandat mehr erringen. Er sieht sich aufgrund des Privatgutachtens gut  aufgestellt, obwohl Frau Dr. Jaspers noch bei der Vorstellung des Berichts eingestehen musste, dass ihr wichtige Unterlagen wie die Protokolle der Telefonkonferenzen nach 15 Uhr nicht vorgelegt wurden. Ausgerechnet der Zeitbereich der Katastrophe bleibt in ihrem Gutachten außen vor!
Das ganze Papier taugt nur fürs Recyceln, der Rat der Stadt muss die Kostenübernahme für das Gutachten ablehnen! Soll doch der bezahlen, der den "Persilschein" in Auftrag gegeben hat.
Auch in der Sondersitzung des Innenausschusses blieb OB Sauerland Antworten schuldig, statt der geforderten Transparenz versuchte er sich lediglich in Schuldzuweisungen in Richtung Polizei.
Kaum dem Innenausschuss entflohen, muss er erfahren, dass ein interner Vermerk der Staatskanzlei aufgetaucht ist.
Ein Vermerk, der ihn erneut der Lüge überführt.
Aus dem Vermerk soll hervor gehen, dass Oberbürgermeister Sauerland sich nicht nur um die Unterstützung des damaligen NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers bemüht hat, die Loveparade mit allen Mitteln in Duisburg auszurichten, sondern auch, dass bei fehlender Unterstützung medialer Druck ausgeübt werden würde.
Und obwohl Duisburg eine Stadt unter Nothaushaltsrecht ist, keine freiwilligen Ausgaben tätigen darf, soll eine Werbekampagne für die Loveparade vorfinanziert worden sein - mit Geldern aus dem Innenministerium.
Von wegen "Die Loveparade nach Duisburg zu holen, war der Wunsch des Rates."
Adolf Sauerland hat den Antrag in den Rat gebracht und er hat sich auch persönlich dafür, anscheinend mit allen Mitteln, dafür eingesetzt, dass die Loveparade in Duisburg stattfindet.
Wie weit muss ein Oberbürgermeister eigentlich noch gehen, bis sich die Staatsanwaltschaft seiner annimmt?
Bei Jörg Kachelmann reichte eine kaum prüfbare Aussage, ihn für über vier Monate in Untersuchungshaft zu bringen. OB Sauerland, als moralischer und politischer Verantwortlicher, als Chef der Verwaltung, die
die Loveparade genehmigt hatte, dürfte somit im Focus der Staatsanwaltschaft stehen, bekommt aber bis heute weiter die Möglichkeit, Akten und Unterlagen beliebig hin- und her zu schicken.
Wenn die Duisburger CDU dieses perfide Spiel des Machtmenschen Adolf Sauerland noch weiter hinnimmt, hat sie es verdient, bei der Kommunalwahl 2014 daran "aufgehängt" zu werden.
21 Tote und über 500 Verletzte werden bis dahin nicht vergessen sein.
Und wenn man das immer wieder ins Gedächtnis rufen muss!
Jochem Knörzer
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Eklat bei OB Sauerlands erstem "öffentlichem" Auftritt nach der Loveparade-Tragödie

Duisburg, 31. August 2010 - So richtig öffentlich war der erste Auftritt des "Immer-noch-Oberbürgermeisters" Adolf Sauerland nicht.
Wie wir aus einer gut informierten Quelle erfuhren, hielt OB Sauerland die Eröffnungsrede bei einer Zusammenkunft der Bürgerstiftung Duisburg im Rathaus.
Dabei kam es zum Eklat, als Dr. Conradis die Veranstaltung mit den Worten: "Man kann doch nach so einer Katastrophe nicht einfach zur Tagesordnung weiter gehen!", verließ.
Die anderen Anwesenden, u.a. Gabriele Grillo (Foto rechts) und Monika Scharmach, hatten damit offensichtlich kein Problem.

Dieser Auftritt fand in einem kleinen, ausgesuchten, ja fast schon intimen Kreis statt. Wie endet wohl ein echter Auftritt in der echten Öffentlichkeit? Jochem Knörzer (HaMo Fotos)

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Leserbrief: Fassungslosigkeit macht sich breit

Weitere Aktenbeschlagnahmung im Rathaus
Duisburg, 26. August 2010 - Da liest man die Onlineportale durch und stößt dann auf solche Schlagzeilen:
http://www.bild.de/BILD/regional/ruhrgebiet/aktuell/2010/08/26/razzia-beim-duisburger-ob/adolf-sauerland-loveparade-duisburg.html
Hier wird nur bestätigt, was andere in vorangegangen Leserbriefen schon anmahnten:
ALLE Akten sollten der Staatsanwaltschaft übergeben werden.
Sind sie aber offenbar nicht.
Für den Beobachter kann es daraus nur eine Schlussfolgerung geben:
Herr Sauerland hat etwas zu verstecken!
Nicht mehr, nicht weniger.
Jeder Bürger mit einem reinen Gewissen – vor allem wenn er es in der Öffentlichkeit jedes Mal in der Form kundtut – übergibt alle Unterlagen den Ermittlungsbehörden.
Geschieht dies nicht, ist dies ein weiteres Indiz auf eine Verstrickung in Machenschaften, die einer erfolgreichen Planung und der damit verbundenen präventiven Rettung von Menschleben entgegenstehen.
In Duisburg mussten nun 21 Menschen sterben, vermutlich aus Geltungssucht und Geldgier.
Spätestens nach der „Razzia“ der Staatsanwaltschaft – die auch objektiv viel zu spät kommt – ist ein Rücktritt unumgänglich.
Vereitlung und Behinderung der Ermittlungen sind Tatbestände, die einen OB in dieser Form nicht mehr tragbar machen. Michael Schulze
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Kommentar: Warten und Hoffen auf den Befreiungsschlag für Duisburg

Duisburg, 21. August 2010 - Die Meldungen um Oberbürgermeister Adolf Sauerland, die er selber initiiert, reißen nicht ab. Und er versinkt mit jedem Tag immer tiefer in seinen eigenen Peinlichkeiten.
Jetzt macht sich langsam aber sicher Endzeitstimmung breit.
Der engagierte PR-Berater Steinkühler, immerhin mit einem Tageskostensatz um die 2.000 Euro, hat das Handtuch geworfen, weil er keine Informationen von der Stadtspitze erhält, mit denen er arbeiten könnte.
Die einstweilige Verfügung gegen xtranews.de ist ebenfalls eine Farce.
Nicht nur, weil die Dokumente jetzt auf vielen Seiten im Internet zu finden sind, sondern weil die Stadtspitze jetzt mitteilen ließ, dass sie die ach so geheimen Schreiben selber in den Umlauf gebracht hat!
CDU-Ratsherr Heidenreich muss beim „Strohhalmziehen“ verloren haben, anders ist die Lachnummer, die Rücktrittsforderung an den nigelnagelneuen Innenminister Ralf Jäger nicht zu erklären. Nun müssten nur noch weitere Rücktrittsforderungen an den Bundespräsidenten und die Bundeskanzlerin folgen, um dem Witz auch eine Pointe zu geben.
So dürfte auch der letzte CDU-treue Duisburger verstanden haben, dass der „erste Bürger der Stadt“ den ihm möglicherweise positiv anzurechnende Kredit in der Stadtentwicklung, längst bis auf den letzten Cent verspielt hat!
Duisburg wartet auf den längst fälligen Befreiungsschlag!
Duisburg braucht endlich eine integere und transparente Stadtspitze, die die Stadt durch diese schweren Zeiten führen kann! Jetzt!
Jochem Knörzer
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Kommentar: Duisburgs Bürger wünschen sich Neuwahlen

Duisburg, 18. August 2010 - Nein, es geht hier an dieser Stelle nicht um Schuldzuweisung.
Sicher auch nicht mit Hasstiraden oder Morddrohungen. Das versteht sich von selbst. 
Es geht um Duisburg.
Wie kann eine Stadt mit einem Bürger weiter umgehen, der durch sein moralisches und politisches Verhalten täglich negativ in den Schlagzeilen steht.
Und das beileibe nicht nur in den lokalen Medien.
Aber die Frage nach der Zukunft dieser Stadt diskutieren Duisburgs Bürger täglich. Auf den Straßen, in ihren Wohnungen, auf der Arbeit ...
Dies wird auch in den Parteien und Wählervereinigung nach der Sommerpause ganz heftig der Fall sein.
Und dann wird es spannend. Da sich die beiden Grünenvertreter im Rat, Doris Janicki und Prof. Dieter Kantel, schon ziemlich deutlich geoutet hatten, wird es zunehmend interessanter, wie die CDU selbst über ihren ersten Mann denkt.
Nach vielen Gesprächen mit CDU-Politkern ist die bis jetzt im Raum stehende Aussage, dass alle komplett hinter ihrem OB stehen falsch. Zumindest in der Öffentlichkeit. Im Vier-Augen-Gespräch sieht das schon anders aus. Fast täglich wird der CDU jetzt vor Augen gehalten, wie jämmerlich sich ihr höchster Vertreter gibt, wie er damit die CDU in Duisburg moralisch auf die Knie zwingt.
Werden sich die über ihren OB entsetzten Christdemokraten outen?
Wenn es zur Abstimmung im Rat um die Abwahl des OBs bzw. der Abstimmung um die notwendige Zwei-Drittelmehrheit geht, werden diese dazu gezwungen, da es eine namentliche Abstimmung sein wird.
Das Schreckenszenario für die Duisburger Christdemokraten wird noch um eine Nuance erweitert werden, wenn sie sich für den Verbleib entscheiden sollten.
Wie werden sie dann den Bürgern in ihrem Wahlkreis entgegentreten?
Schon jetzt ist es in Duisburg, in der Diskussion mit dem Bürger, sehr sehr deutlich geworden, dass man eigentlich eine Neuwahl herbeisehnt, um den völligen personellen Neuanfang in Duisburg auf der politischen, aber erst recht auf der Ebene der Verwaltung angehen zu können.
Eine kommunale Neuwahl kann es aber nicht geben.
Was bleibt? Die Verunsicherung, eine gewisse Ohnmacht und immer überbordende Politikverdrossenheit, wenn dieser OB weiter im Amt bleiben sollte. Man muss sich einmal vorstellen, dass die Bundesspitze der CDU ihre Empfehlung, was Adolf Sauerland tun müsste, mehr als deutlich öffentlich zum Ausdruck gebracht hat.
Und dann stellt sich noch einmal die Frage, wie Duisburger CDU-Parteimitglieder ihren Wählern entgegentreten, die mit dieser Ratsfraktion zulässt, dass dieser OB bleiben könnte. 
Harald Jeschke
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Kommentar: Einfach unsäglich!
WDR "Kreuzverhör" mit Oberbürgermeister Adolf Sauerland

Duden: unsäglich - ärgerlich, blamabel, das Letzte, dümmlich, eine Frechheit, haarsträubend, himmelschreiend, niveaulos, peinlich, schändlich, schlecht, skandalös, unerträglich, unsinnig; (ugs.): allerhand, blöd, bodenlos, entsetzlich; (emotional): eine Unverschämtheit, unverschämt; (abwertend): albern, erbärmlich, hanebüchen, lächerlich, lachhaft, töricht; (ugs. abwertend): schrecklich; (ugs., meist abwertend): unmöglich. © Duden - Das Synonymwörterbuch
Duisburg, 15. August 2010 - Kreuzverhör? Für diese Sendung müsste die GEZ die Ausgaben zurück fordern und den Zuschauern die Gebühren erstatten!
Das war vertane Zeit. "Immer-noch-Oberbürgermeister" Adolf Sauerland brachte zwar mit drei Wochen Verspätung endlich eine Art Entschuldigung an die Adresse der Angehörigen der Toten, an die Verletzten über die Lippen, doch war es auch nicht mehr als ein Lippenbekenntnis. „Mir, uns, tut es unwahrscheinlich leid, dass es zu diesem tragischen Ereignis gekommen ist“, hörte er sich sagen.


Uns?
Wer ist "uns"?
Uns Duisburgern, unserer Stadt Duisburg, tut es schon seit dem Spätnachmittag des 24. Juli 2010 leid, unendlich leid. Uns tut es leid um jeden, der im Zuge der Loveparade-Tragödie gestorben ist, der Schaden an Leib und Seele erlitten hat. Und uns tut es leid, dass wir einen Oberbürgermeister haben, der bis dato immer noch nicht begriffen hat, was Verantwortung heißt!
Statt endlich mal zumindest zu versuchen, Antworten zu liefern, gab er die längst bekannten Fakten und längst widerlegte Schutzbehauptungen von sich: Die Loveparade ins Ruhrgebiet zu holen, war 2007 ein Grundsatzbeschluss des Ruhrgebiets - Alle wollten die Loveparade - Persönliche Mitschuld? –> Muss geklärt werden. Soweit sind wir nicht. Wir sind davon ausgegangen, dass die Loveparade durchführbar ist. - Brandschutz-Konzept erst 48h vorher genehmigt. -> Ist bei so Großveranstaltungen normal. - Seinen Mitarbeitern und den vorliegenden Protokollen bezichtigt er der Lüge: Nicht er persönlich wollte die Loveparade, es war politischer Wille, den er durchzusetzen hatte. - Wann treten Sie zurück? -> Die Aufklärung kann ich nur im Amt betreiben. - Ist die Aufklärung durch einen neuen OB nicht besser und objektiver? -> Das Prozedere dauert zu lange, das zieht sich über Monate. - Ja, ich stelle mich der politischen Verantwortung, aber erst nach Klärung der Fragen.
Adolf Sauerland verwechselt, und hier ist er nicht allein, Verantwortung und Schuld.
Wenn die Staatsanwaltschaft, nicht Herr Sauerland, die wichtigsten Fragen geklärt hat und die Gerichte bemüht werden, geht es nicht mehr um moralische und/oder politische Verantwortung, dann geht um Schuld und Bestrafung.
Welche Schuld Oberbürgermeister Adolf Sauerland auf sich geladen hat, mag und will ich nicht beurteilen.
Als oberster Vertreter der Stadt Duisburg, der Genehmigungsbehörde, steht er auch an der Spitze der Verantwortung. Und dieser ist er weder in seinen ersten Aussagen am Abend der unfassbaren Tragödie nachgekommen, noch auf der ersten Pressekonferenz am Tag danach, noch bis zum heutigen Tag!
Hätte er sich dieser Verantwortung gestellt, die Stadt Duisburg, die BürgerInnen würdig vertreten, hätte er sich, seiner Familie, den Angehörigen der Toten, den Verletzten und Duisburg so Manches ersparen können.
Am Ende des angeblichen Kreuzverhörs sprach Adolf Sauerland von einem "bösen Traum", der Realität ist.
Das geht mir und vielen Anderen auch so. Der Oberbürgermeister hat wieder einmal bewiesen, dass es leider kein böser Traum ist! Unsäglich! Jochem Knörzer
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Zwischenbericht des Privat-Gutachtens des Oberbürgermeisters Sauerland
oder "Gekaufter, vorläufiger Persilschein, CDU-Seilschaften und Bananen-Republik"

Duisburg, 5. August 2010 - Wie bekannt wurde, hat die Stadt Duisburg durch den Oberbürgermeister Adolf Sauerland die bekannte Düsseldorfer Kanzlei "Heuking, Kühn, Lüer und Wojtek" beauftragt, einen Bericht über die Ursachen der Loveparade-Katastrophe zu erstellen. Heute wurde ein erster Zwischenbericht veröffentlicht, der keine Pflichtverletzung auf Seiten der Stadt Duisburg ausmacht.
"Nach dem derzeitigen Stand der Prüfung liegen uns keine Erkenntnisse dafür vor, dass Mitarbeiter der Stadt Duisburg ihre gesetzlichen Pflichten verletzt hätten und auf diese Weise zum Unglück beigetragen oder es gar verursacht hätten."
Nicht genug damit, dass dieses Zwischenergebnis dem Auftraggeber, Oberbürgermeister Sauerland, und dem Kostenträger, Stadt Duisburg, natürlich sehr angenehm ist, sieht der Bericht Dritte als Verursacher:
"Allerdings haben unsere Recherchen verschiedene Umstände ergeben, aus denen sich schließen lässt, dass Dritte gegen Vorgaben und Auflagen der Genehmigung der Stadt Duisburg verstoßen haben. Wir können nicht ausschließen, dass diese Verstöße im Zusammenhang mit dem Unglück relevant geworden sind."
In dem nachfolgenden, 32-seitigen Bericht, werden dann Fehler, Fehlverhalten des Veranstalters, insbesondere aber der Polizei dargelegt.
Als Grundlage für diesen Bericht dienen 35 Aktenordner, die relevante Akten in elektrischer Form (Festplatte der Computer) des Bauordnungsamtes und des Ordnungsamtes sowie Niederschriften der mit den städtischen Mitarbeiter geführten Gespräche beinhalten.

Akten des Ordnungs- und des Bauordnungsamtes?
Die müssten doch schon vorher von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden sein.
Auch Festplatten sollen ausgebaut und mitgenommen worden sein.
Hat die Staatsanwaltschaft schlampig gearbeitet oder hat man ihr relevante Daten vorenthalten?
Und warum gibt der Oberbürgermeister auf Kosten der Stadt Duisburg ein privates "Gutachten" in Auftrag?
Es ist doch bekannt, dass vor Gericht keine Privatgutachten anerkannt werden, die RichterInnen auf "öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige" zurück greifen.
Wer will sich denn da einen, vorläufigen, "Persilschein" erkaufen?

Der private Zwischenbericht wirft, wie man sieht, mehr Fragen auf als das er tatsächlich welche beantwortet!
Die Frage nach der Erstellerin des Zwischenberichts lässt sich leicht beantworten: Frau Dr. Ute Jasper.
Jasper, Ute Jasper, Dr. Ute Jasper.
Für die Staatsanwaltschaft Duisburg keine Unbekannte.
Dieselbe Ute Jasper, die 2002 vom damaligen Mülheimer OB Dr. Jens Baganz (CDU) beauftragt wurde, ein Gutachten bezüglich des Verkaufs von städtischen Anteilen der Wassergesellschaft RWW an RWE anzufertigen.
Für RWE, die Kanzlei Heuking, Kühn und Partner und Dr. Ute Jasper endete die Sache erfolgreich:
RWE erhielt die Anteile für, in der Relation, "kleines" Geld, die Kanzlei erhielt 1,4 Millionen Euro für ihre Bemühungen und Frau Jasper erhielt einen Beratervertrag bei RWE.
Doppelt abkassiert, würde man das am Stammtisch bezeichnen.
Nur für den CDU-Mann Dr. Jens Baganz endete die Geschichte mit seinem Rücktritt, weil bekannt wurde, dass Frau Jasper seine Geliebte war.
Das Rechnungsprüfungsamt empfahl der Stadt Mülheim eine Strafanzeige gegen Baganz und Jasper. Die Verantwortlichen der Stadt lehnten ab und die Staatsanwaltschaft Duisburg stellte ihre Ermittlungen ein.

Duisburgs OB Sauerland scheint mit der Wahl der Bearbeiterin kräftig an den einschlägigen Seilschaften der CDU gezogen zu haben.
Diese, wie auch die Duisburger CDU und die eingefleischten CDU-Wähler, werden ihm nicht klarmachen wollen oder können, dass er dennoch in der Verantwortung steht.
In der moralischen Verantwortung, weil er am 11. Juni 2007 zusammen mit DusiburgMarketing, Uwe Gerste, den Antrag in den Rat der Stadt Duisburg eingebracht hatte, die Loveparade nach Duisburg zu holen.
Und in der politischen Verantwortung, weil bei "seiner" Loveparade in "seiner" Stadt 21 junge Menschen den Tod fanden und hunderte Menschen an Leib und Seele verletzt wurden!
Die Duisburger CDU'ler verweisen in ihrer Verzweiflung mittlerweile darauf, "was OB Sauerland in den letzten Jahren Gutes für die Stadt getan hat."
Über das "Gute", wie "Forum" (Multi-Casa-Verhinderungsgrund) oder "Königsgaleria" oder "Stadtfenster" (wenn es denn kommt), kann man geteilter Meinung sein, die Abwägung zwischen "Verdiensten" und 21 Toten empfinde ich schlicht als pervers!
Wenn ich das alles zusammen betrachte, muss ich feststellen, dass wir anscheinend doch in einer Bananen-Republik leben! Jochem Knörzer
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Scharfe Kritik von Innenminister Jäger an Stadt Duisburg
Komplette Rede (pdf)

Stadt übergibt Genehmigung erst beim zweiten Nachfragen am Samstag an Polizei
Duisburg, 28. Juli 2010 - Innenminister Ralf Jäger (SPD, Duisburg) hat in seiner Pressekonferenz vor laufenden Kameras scharfe Kritik an der Stadt Duisburg geübt.
Zum Abschluss der Pressekonferenz sagte der Innenminister: "Wir werden auch klären müssen, warum die Polizei das Sicherheitskonzept erst so spät erhalten hat. Sie war eingebunden in die Vorgespräche. Sie ging davon aus, dass die wesentlichen Bedenken umgesetzt wurden. Aber eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen einer Stadt als Genehmigungsbehörde und ihrer Polizei stelle ich mir anders vor!"

Zu Beginn der Pressekonferenz erklärt der Innenminister die Zuständigkeit bei der Veranstaltung: „Wie Sie bereits wissen, sind bei privaten Großveranstaltungen die Aufgaben auf drei Stellen verteilt - Die Zuständigkeit für die Genehmigung von Veranstaltungen im öffentlichen Raum wie der Loveparade liegt bei der zuständigen Kommune, also der Stadt Duisburg. Diese prüft den Antrag des Veranstalters und entscheidet über die Genehmigung.
Die Verantwortung für die ordnungsgemäße Durchführung im Veranstaltungsbereich hat ausschließlich der Veranstalter. Er muss mit seinen privaten Sicherheitskräften für die Sicherheit der Teilnehmer auf dem Veranstaltungsgelände sorgen und die Genehmigung der Stadt einhalten. Genauso wie bei Fußballspielen in Stadien und Open-Air-Konzerten.
Thema ist heute der dritte Aufgabenbereich, die Arbeit der Polizei:
Sie muss sicherstellen, dass die Besucher möglichst reibungslos und sicher über die öffentlichen Straßen und Wege auf das Veranstaltungsgelände gelangen können. Das heißt, die Polizei übernimmt die Kontrolle für den nicht abgesperrten Bereich außerhalb des Veranstaltungsgeländes.
Es hat sich im Laufe der Veranstaltung ergeben, dass der Veranstalter die Polizei zu Hilfe gerufen hat, weil das Geschehen auf dem Veranstaltungsgelände außer Kontrolle geriet."
Danach schilderte der Polizei-Inspektor von NRW, Dieter Wehe, den weiteren Ablauf, aufgrund eines ersten, vorläufigen Berichts der Duisburger Polizei.
Auszug:
Der Veranstaltungsbereich der Loveparade in Duisburg am 24.07.2010 umfasste das eigentliche Veranstaltungsgelände, den alten Güterbahnhof, die Rampen sowie den gesamten Bereich des Karl-Lehr-Brückentunnels zwischen den Sperrstellen des Veranstalters an der Düsseldorfer Straße (westliche Begrenzung) und Grabenstraße (östliche Begrenzung).
... Die in diesem Bereich eingesetzte Polizei hatte ausschließlich ihre eigenen Aufgaben, wie z.B. Bearbeitung von Diebstählen, Fundsachen, Verhinderung von Körperverletzungen, allgemeine Hilfeleistungen etc. wahrzunehmen. Dazu hat die Polizei vier Hundertschaften auf dem Gelände eingesetzt und u. a. sechs mobile Wachen eingerichtet, um nicht erst im Bedarfsfall auf das Gelände gelangen zu müssen.
...
Die Polizei Duisburg hat im Vorfeld der Veranstaltung Sicherheitsbedenken für den nicht zu ihrem Verantwortungsbereich gehörenden Tunnel und Rampenbereich vorgetragen. Diese Bedenken haben die zuständige Genehmigungsbehörde, also die Stadt Duisburg, und der Veranstalter entgegen genommen. Sie haben entsprechende Änderungen der von ihnen erarbeiteten und zu verantwortenden Sicherheitskonzeption angekündigt und zugesagt.
Die Stadt Duisburg ist zuständige Genehmigungsbehörde für die Love-Parade. Der Polizei wurde die Genehmigung erst am Samstagmorgen, also am Veranstaltungstag, auf eigenes Verlangen übergeben. Auch auf Nachfrage vom Freitag erhielt die Polizei die Genehmigung nicht.
... Die Genehmigung der zuständigen Stadt Duisburg sieht eine maximal zulässige Auslastung der eigentlichen Veranstaltungsfläche, also des ehemaligen Güterbahnhofes, von 250.000 Personen vor. Zudem gestattet diese eine Unterschreitung der eigentlich gesetzlich vorgesehenen Breite und Länge der notwendigen Rettungswege.
... Deshalb hat der Veranstalter die Polizei um 15.30 Uhr um Unterstützung gebeten.
...
Es bestand eine klare Absprache Sperrmaßnahmen der Polizei zur Unterstützung der Ordner im Bereich der Rampe und zeitgleich Schließung der Eingangsschleusen durch den Veranstalter um dadurch weiteren Zulauf zur Rampe zu unterbrechen. Zusätzlich wollte der Veranstalter mit sog. Pushern den Stau am oberen Rand der Rampe aufzulösen. Der Veranstalter hat die Ordner um 15:46 Uhr angewiesen, das Konzept umzusetzen, insbesondere die Tunnel zu sperren.
Wie wir heute wissen, wurde dieser Auftrag vom Veranstalter nicht umgesetzt. Warum, trotz verbindlicher Absprache und der Übermittlung des Auftrags durch den Veranstalter an die Ordner im Beisein des polizeilichen Abschnittsleiters diese Anweisung durch die Ordner nicht umgesetzt wurde, ist nicht bekannt.
Am ostwärtigen Zugang, also an der Grabenstraße, wurden nur kurzfristige Sperrungen vorgenommen. Am westlichen Zugang wurden vorhandene Absperrungen durch die Ordner des Veranstalters um 16:31 Uhr geöffnet, um einem Rettungstransportwagen die Durchfahrt zu ermöglichen. Dieses Zaunelement wurde nicht sofort wieder geschlossen. Zusätzlich wurde um 16:36 Uhr ein weiteres Zaunelement entfernt, wodurch sich der Zulauf der Teilnehmer in Richtung der Tunnel nochmals erheblich erhöhte. Offenbar erst nach Hinweis der Polizei wurden die entfernten Zaunelemente durch die Ordner um 16:40 Uhr wieder eingesetzt.
...
Nach Abstimmung und zur Unterstützung der Ordner wurden Polizeibeamte jeweils in den Tunneln als auch auf der Rampe eine Polizeikette eingesetzt. Weitere polizeiliche Sperren im Bereich der Rampe gab es nicht. Da der Veranstalter entgegen seiner eigenen Anordnung den Zulauf in die Tunnel nicht begrenzte, also die Zugänge nicht sperrte, sondern wie oben bereits gesagt sogar am westlichen Zugang den Zulauf erhöhte, mussten die polizeilichen Maßnahmen auf Grund der nachdrängenden Menschenmenge und des sich ständig erhöhenden Drucks aufgegeben werden. Zudem gelang es dem Veranstalter nicht wie angekündigt, den Rückstau am oberen Ende der Rampe aufzulösen. Hierdurch kam es zu weiteren Zulauf durch Zuschauer, die den Veranstaltungsort bereits wieder verlassen wollten. joke
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Kommentar: Polizei-Inspektor Wehe mit anderer Schilderung als Augenzeugen!

Polizei-Inspektor Wehes Schilderung basiert auf einem ersten, vorläufigen Bericht der Duisburger Polizei.
In dem Zeitpunkt 16 bis 17 Uhr kollidiert die Schilderung mit den Aussagen von Augenzeugenberichten, mit denen ich zum Teil vor Ort, im Tunnel, gesprochen habe und die mir persönlich bekannt sind.
Die Duisburger Polizei hat in diesem Zeitraum sowohl den Tunneleingang Düsseldorfer Straße als auch an der Grabenstraße abgesperrt und auch versucht zu verhindern, dass Menschen den Tunnelbereich verlassen konnten. Nur mit massivem verbalem und auch ein wenig körperlichem Einsatz gelang es den Menschen, an den Polizisten vorbei die freien Straßen zu erreichen!
Ein Augenzeuge bezeichnete das als "natürlichen Polizisten-Reflex": "Die sind doch diese Menschenmassen nur bei Demos oder Fußballspielen gewohnt. Und da wird, wenn es nur zwei Zugänge gibt, dann eben "eingekesselt". Und genau das hat die Duisburger Polizei zu diesem Zeitpunkt gemacht!"
Es ist eine unsägliche Geschichte geworden!
21 junge Menschen, die ihre Zukunft noch vor sich hatten, sind gestorben, zum Teil wohl qualvoll.
Und die, die in der Verantwortung stehen, wie
- Oberbürgermeister Adolf Sauerland, mindestens in der politischen Verantwortung, der die Loveparade unbedingt in Duisburg haben wollte, den Antrag dafür in den Rat einbrachte, um sich später darin sonnen zu können, dem bekannt sein musste, dass das Sicherheitskonzept unzulänglich war und nach der Katastrophe den Opfern die Schuld gab ("Es lag wohl am eigenen Fehlverhalten") Beschlussvorlage 11.6.2007,
- Veranstalter Rainer Schaller, dem bekannt sein musste, dass ein Platz für 250.000 Besucher nicht annähernd ausreichen kann, der schlicht mindestens 750.000 Menschen "vergessen" hat,
- Rechtsdezernent Wolfgang Rabe, der anstatt seinen eigentlichen Aufgaben nachzukommen, nur darauf erpicht war, die "Wünsche" des OB durchzusetzen - Protokoll Dressler,
- die Duisburger Polizei, die in den entscheidenden Momenten mit der Situation anscheinend überfordert war,
- DusiburgMarketing-Chef Uwe Gerste, der noch am Vortag von einem "Riesenerfolg" und "Das Event wird weit strahlen" sprach und jetzt auf einer Kreuzfahrt untergetaucht ist,
- und "Last, but not least" auch ein Thomas Mahlberg, der, anstatt die massiven Bedenken des Duisburger Polizeipräsidenten Rolf Cebin ernst zu nehmen und zu hinterfragen, dafür sorgte, dass Cebin frühzeitig in Pension gehen konnte - Schreiben an Wolf,
versuchen jetzt mit aller Macht, Tricks und Lügen, sich vor ihrer Verantwortung zu drücken, waschen ihre Hände in Unschuld.
Nein, von Unschuld kann man nicht sprechen, wohl aber von "drauf rum trampeln auf den Gefühlen der Betroffenen"! Und da beziehe ich die Duisburger Bürger/innen mit ein!

Wenn ich etwas falsch gemacht habe, muss ich dazu stehen, Verantwortung dafür übernehmen!
Das habe ich schon in meiner Kindheit gelernt.
Bei diesen Herren scheint das Wort "Verantwortung" nicht im Vokabular vorhanden zu sein.
Dann muss man ihnen jetzt beibringen, dass es existiert! Jochem Knörzer
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Leserbrief: Aus Schock wurde Wut

Duisburg, 27. Juli 2010
Nach dem unfassbaren Unglück ist seit gestern mein Schock in Wut umgeschlagen. Die Äußerungen unserer führenden Leute wie OB, Rabe, Polizeivertreter, Dressler und wie sie alle heißen, zeigen die völlige Unfähigkeit
in ihrer Aufgabe. Unwahrheiten, Halbwahrheiten, nichts mit tun haben wollen usw. sind die Antworten unserer führenden Vertreter dieser Stadt. Alle diese Leute, auch Herr Schaller vom Veranstalter, müssen für Ihre Unfähigkeit bei der Organisation zur Rechenschaft gezogen werden.
Ich war mit meiner Frau von 14.00 bis 15.30 auf dem Gelände und wir konnten nur mit größter körperlicher Anstrengung gegen den Strom auf der Rampe das Gelände wieder verlassen. Um diese Zeit hatte sich der Stau am oberen Ende der Rampe schon gebildet, da die Leute dort stehen blieben um die Floats zu sehen. Es wurden bereits Zäune am oberen Rand der Rampe niedergerissen und Leute erklommen das Gelände über die Böschung. Also weit vor dem Zeitpunkt der Katastrophe deutete sich eine Gefahr an.
Wer saß in dem Hubschrauber, der 20 Minuten vor der Katastrophe über der Rampe stand?
Hat denn das niemand kommen sehen?
Neben der Trauer über den Verlust von so vielen Menschen und die guten Wünsche für die Verletzten, ist durch die Unfähigkeit unserer Verwaltung ein irreparabler Schaden für alle Bürger unserer Stadt entstanden.
Das Grundstück ist für alle Zeiten "verbrannt". Wer will als Adresse angeben: "... da wo mal 20 Tote bei der Love Parade waren...."
Dass der OB und die anderen an der Sache beteiligten leitende Mitarbeiter ihren Posten räumen müssen, ist
wohl selbstverständlich. Jo, Neudorfer Anwohner der Veranstaltungsfläche
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Leserbrief: Weiter so, König Adolf

 Lieber König Adolf,
einige Deiner Wähler verehren Dich. Wie Sie es schaffen, immer wieder die Duisburger Presse (zugegeben eine nicht sehr kritische) an der Nase herum zu führen, ist einfach wundervoll und zeichnet Sie als christlich demokratisch orientierten Menschen und Vollblutpolitiker aus.
Auf die Frage eines Journalisten in der Pressekonferenz im Rat(losen)haus am 25.07.2010, ob Sie in die Sicherheitsvorbereitungen zur Love-Parade involviert waren, antworteten Sie, mit einem super gut aufgelegten unschuldigen Dackelblick, mit "Nein".
Der oberste Sicherheits-und Verwaltungschef war nicht an den Vorbereitungen der größten in „seiner„ Stadt anstehenden Veranstaltung am Sicherheitskonzept beteiligt?
Sie wissen aber doch schon, dass Sie Oberbürgermeister der Stadt Duisburg sind, gleichzeitig als solcher auch den Vorsitz der SW Duisburg im Aufsichtsrat innehaben? Dazu kommen weitere Posten, z.B. Vorsitz der Trägergesellschaft der ARGE etc.

Lassen Sie sich bitte die monatlichen Überweisungen auf Ihrem Konto von Ihrer Gattin erklären, sie kann sicherlich die einzelnen Einnahmen erläutern. Wie sonst können Sie erfahren, wo Sie überall zumindest auf dem Papier Verantwortung tragen, dazu eignen sich die Abrechnungen hervorragend, schließlich gibt es überall reichlich Salär dafür.

Ihre Parteikollegen und einzelne Ratsmitglieder haben es scheinbar versäumt, es Ihnen mitzuteilen.
Oder gehen Sie nach dem Motto vor: Ein fauler Apfel im Korb infiziert auch die anderen Äpfel?

Dann wird die Zeit in Ihrer Partei und im Stadtrat für Sie arbeiten. Ein Rücktritt, der ohnehin nur für einen aufrechten Politiker in Frage kommen würde, ist dann nicht vonnöten.

Der Tübinger Strafrechtler Jörg Kinzig ist der Auffassung, dass allenfalls eine Bewährungsstrafe für den Straftatbestand fahrlässige Tötung in Betracht kommt.

Also  können Sie und Ihre fähigen Verwaltungs-und Parteimitglieder aufatmen.

Zur nächsten Kommunalwahl und ein Jahr später zur OB-Wahl hat der einfach denkende Wahlbürger den Vorfall längst vergessen.

Das Ansehen und das Image der Stadt Duisburg jedoch wird auf lange Zeit beschädigt sein, aber dann sind Sie vielleicht nicht mehr König Adolf.

Die Bürger dieser Stadt werden sich später höchstens daran zurück erinnern, einen OB gehabt zu haben, der seiner eigenen Karriere zuliebe Menschenleben geopfert hat und aufgrund seines miesen Charakters – so die Meinung einiger befragter Personen – aus eigenen Stücken nicht zurückgetreten ist.

Schade, dass Sie bisher die Chance verpasst haben, freiwillig aus dem Amt zu scheiden. Nun müssen die Duisburger noch länger einen OB ertragen, der nicht in der Lage ist, auch nur halbwegs verantwortungsbewusst sein Amt auszuüben.

Es bleibt abzuwarten, worauf demnächst Ihre Unterschrift zu sehen ist, ohne dass Sie wissen, wofür Sie sie gegeben haben.

Armes Duisburg, das hast du wirklich nicht verdient.
Klaus Rietz

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Leserbrief: Endlich Konsequenzen ziehen!

Duisburg, 27. Juli 2010
Sehr geehrter Herr Sauerland,
als Duisburger, der bisher immer sehr gerne in Duisburg gelebt hat, bitte ich Sie nun endlich zurückzutreten.
Jede Sekunde, die Sie an Ihrem Stuhl kleben, schadet dem Image Duisburgs. Sie wollten sich ein Denkmal setzen mit der Loveparade - das haben Sie ja nun auch irgendwie geschafft, allerdings in negativer Hinsicht.

Jetzt wird es Zeit die Konsequenzen zu ziehen.
Sie als Oberbürgermeister sind verantwortlich für die Verwaltung, da gab es riesengroße Fehler – unabhängig von den jetzt zu klärenden Details. Seien Sie endlich ein Mann und übernehmen Sie Verantwortung. Das wird nicht zuletzt auch gut für die Duisburger CDU sein, die sich dann unbelasteter neu aufstellen kann.

Auch Ihr Image in der Öffentlichkeit wird nicht weiter verlieren - es ist eh (und zurecht) am Boden und sinkt immer mehr, je länger Sie an diesem Stuhl kleben - das Spiel ist aus und das sollten Sie endlich begreifen.

Verharren an Ihrem Stuhl bestätigt allerdings das schon länger negative Bild von Ihnen - machtgeil, Party-OB, rücksichtslos, auf die eigene Karriere bedacht - und Duisburger sind Ihnen eh egal.
Hauptsache sie erreichen Ihre Ziele - das ist ein Bild mit dem man eigentlich nicht schlafen kann.
Schlafen können sollten Sie aber eh nicht mehr, mit 20 Toten und 510 Verletzten auf dem Gewissen und einem ruinierten Duisburger Image!

Vielen Dank im Voraus für Ihren Rücktritt
Erik Becker
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Der Tag nach der Tragödie

26. Juli 2010: 16:30:
Persönliche Stellungnahme von Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland zum Loveparade-Unglück am 24. Juli
„Gestern und auch heute ist die Frage nach Verantwortung gestellt worden, auch nach meiner persönlichen. Ich werde mich dieser Frage stellen. Doch heute und in den nächsten Tagen muss es darum gehen, die schrecklichen Ereignisse aufzuarbeiten und die vielen Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammenzufügen.
Ich habe der Verwaltung bereits gestern Nachmittag eine Reihe von Fragen vorgelegt, die schnellstmöglich zu beantworten sein werden. Wir werden unsere Erkenntnisse unverzüglich der Staatsanwaltschaft mitteilen und diese darüber hinaus uneingeschränkt in ihrer Arbeit unterstützen. Auch unsere eigene Rolle gilt es dabei zu beleuchten: Wenn sich die Stadt etwas vorzuwerfen hat, dann werden wir Verantwortung übernehmen.
Ich kann das Geschehene nicht ungeschehen machen. Dies ist eine unfassbare Tragödie und wir sind nicht in der Situation, behaupten zu können, das Leid der Opfer und der Angehörigen auch nur ansatzweise nachvollziehen zu können. Ich kann erahnen, wie nah hier Wut und Trauer beieinander liegen.

Es gibt bohrende und drängende Fragen, auf die nun Antworten gefunden werden müssen. In einer eigens einberufenen Verwaltungsvorstandskonferenz habe ich daher alles Erforderliche veranlasst, um die Arbeit der ermittelnden Behörden uneingeschränkt zu unterstützen.
Doch die notwendige Aufarbeitung des Unglücks spiegelt natürlich nur eine Seite wider. Die Frage, ob wir uns etwas vorzuwerfen haben, beschäftigt mich ganz persönlich, lässt mich nicht ruhen. Die in diesem Zusammenhang genannte Forderung nach einem Rücktritt als Oberbürgermeister Duisburgs kann ich nachvollziehen. Und dennoch müssen wir uns die Zeit nehmen dürfen, zunächst die schrecklichen Geschehnisse aufzuarbeiten.
Ich will mich ausdrücklich auch an die Angehörigen der Verstorbenen wenden und auch an diejenigen, die Kinder, Verwandte und Freunde verloren haben oder die verletzt wurden:
Es tut mir unendlich leid. Ihr Schmerz ist nicht teilbar. Ich weiß, dass Sie von mir Antworten erwarten. Ich kann Ihnen diese heute nicht geben. Aber ich werde Ihnen diese geben, sobald sie vorliegen. Die Stadt trauert mit Ihnen, auch ich ganz persönlich. Ich bin in Gedanken bei Ihnen.“

Anmerkung der Redaktion:
Jetzt zurücktreten hieße Verantwortung zu übernehmen! Alles andere in der Stellungnahme sind Nullinformationen.

 

Kommentar

Der Tag nach der Tragödie - Duisburg ist betroffen über die toten und verletzten Gäste
Duisburg trauert mit den Angehörigen der Opfer aus China, Niederlanden, Bosnien-Herzegowina, Italien, Spanien Bad Oeynhausen,  Bielefeld, Bremen, Castrop-Rauxel, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Hamm, Lünen, Mainz, Münster und Steinfurt.
Duisburg schämt sich aber auch unglaublich für OB Sauerland und Rechtsdezernent Rabe

Der Eindruck ist niederschmetternd. Die Tragödie um die Duisburger Loveparade hat sich wie Mehltau über die Stadt gelegt. Niedergedrückt, fassungslos, tieftraurig, beschämt aber auch wütend sind die Menschen. "Ich entschuldige mich für alle für diese erbärmliche Organisation. Ich bin durch und durch Duisburger, aber ich schäme mich für so eine Organisation", so ein niedergeschlagener junger Duisburger in die laufenden Kameras. "Ich bin der Tragödie in Duisburg entkommen, ich lebe noch", so eine junge Frau aus Polen. Mehr muss eigentlich nicht gesagt werden.
Es muss den Profis der Staatsanwaltschaft überlassen werden, in aller Ruhe zu prüfen, warum 19 Menschen den Tod fanden und hunderte Gäste der Loveparade verletzt wurden. Sehr hart und mit absolutem Unverständnis reagierten die Nachrichtensender auf die Aussagen des Oberbürgermeisters, dass alle Sicherheitsmaßnahmen gegriffen hätten. Hätten sie es getan, hätte es keine Toten gegeben...
Ein sofortiger Rücktritt einiger Verantwortlicher schon aus menschlicher Sicht war bis heute nicht angesagt. Das käme ja auch einem Schuldeingeständnis gleich.

 
Kennen sie die Bewegungsabläufe der Aale? Bestes Verhaltensbeispiel lieferten die Podiumsteilnehmer auf der Pressekonferenz heutet im Rathaus. Da war von nur 105 000 Bahnreisenden als einzig belastbare Zahl von Detlef von Schmeling, stellvertretender Polizeichef in Duisburg, die Rede. Auf allen Kameras und anderen Bildern war aber im gesamten Bereich Hauptbahnhof, Mercatorstraße, Kremerstraße, Friedrich-Wilhelm-Straße, Düsseldorfer Straße, Karl-Lehr-Straße, Koloniestraße usw. eine unübersehbare Menge Menschen zu erkennen. Es dufte ja bloß nicht die Zahl des Veranstalters von 1,4 Millionen Besucher offiziell anerkannt werden, da man das Festgelände ja nur mit 250 000 ausgegeben hatte oder von maximal 350 00 sprach, die aber - wieder Originalton des Vize-Polizeichefs - nie in Gänze ausgeschöpft worden sei, da es laut Luftbildern der Polizeihubschrauber immer noch leere Flächen auf dem Kerngelände am Güterbahnhof zu sehen gab.
Und dann die "wachsweichen" Stadtvertreter. Rechtsdezernent  Wolfgang Rabe wies darauf hin, dass er Leiter des Krisenstabes sei, also nur dann verantwortlich sei, wenn es passiert, also im Nachhinein. OB Sauerland toppte das mit der Aussage, dass er nicht in die Planungen eingebunden war. Aal eben.
Unüberhörbar bzw. -lesbar die massiven Forderungen im Internet nach dem sofortigen Rücktritt.
Es kotzt einen geradezu an, dass diese Stadtoberen noch so zwischen den Zeilen andeuten, dass die Raver selbst die Verursacher waren. Da ist ein Fritz Pleitgen zu erwähnen, der sich irgendwie moralisch schuldig fühlt, da er mit seinem Wunsch Anfang des Jahres, dass "im Kulturhauptstadtjahr die Ausrichtung der Loveparade schon wünschenswert sei."
Rabe und Sauerland wissen nur zu genau, dass sie ganz schnell im Fokus der Justiz wegen fahrlässiger Tötung stehen können. Deshalb wird auch verzweifelt und vor allem aalglatt versucht, alle Schuldzuweisung weit von sich zu weisen, auf gar keinen Fall Besucherzahlen bestätigen, die weit über die Kapazität des Güterbahnhofgeländes hinausgehen. Aber die Menschen sind nicht blöd. Niemand mehr in Duisburg wird diesen Herren jemals vertrauen. Niemals werden die Duisburger dieses aalglatte Verhalten vergessen. Es bleibt - wenn auch schon viel zu spät - nur der sofortige Rücktritt von ihren Ämtern. Die Reaktion der trauernden Bürger am Tunnel mit wütenden Buh-Rufen zum Kranz niederlegenden OB waren da nur der Anfang.

Wir Duisburger halten zu unserer Stadt, trauern um die zu Tode gekommen Gäste und schämen uns für solche Stadtvertreter. Am Abend der Tragödie gab es zu hunderten die Rufe im Bahnhof "Scheiß Duisburg". Wieder einmal mussten Hilfskräfte wie die Bahnhofsmission, Rote Kreuz, Malteser und viele
ungenannte ehrenamtliche Helfer einspringen, um weiteren schweren Schaden zu verhindern.
Harald Jeschke
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Bürger fordern lautstark Rücktritt von Oberbürgermeister Sauerland

Nach der Pressekonferenz eine weitere Schande für Duisburg
Duisburg, 26. Juli 2010 - Bereits auf der gestrigen Pressekonferenz im Rathaus wirkte Oberbürgermeister Adolf Sauerland eher gelangweilt denn betroffen, als sein Rechtsdezernent Rabe erklärte, dass das Sicherheitskonzept nach dem Tod der 19 Menschen gegriffen hätte.
Wie kann ein Konzept nach der Katastrophe greifen? Es sollte diese verhindern!
Im Gespräch mit einem anwesenden Polizisten im Zuge der Pressekonferenz auf dem Lopa-Gelände, einen Tag vor der Veranstaltung, erfuhren wir, dass 220.000 bis 250.000 Personen dort Platz finden können.
Unsere Gegenfrage, wo denn die restlichen 750.000 Raver ihren Platz finden würden, wurde am Samstag auf entsetzliche Art und Weise beantwortet.
Die vier Herren auf dem Podium im Ratssaal konnten nur eine gesicherte Zahl anführen: 105.000 Menschen sind bis 14 Uhr mit dem Zug angereist.
Und was wollen sie uns damit sagen?
Dass die in den Medien genannten Zahlen maßlos übertrieben sind?
Oder dass das "ach so tolle Sicherheitskonzept" nicht einmal dann gegriffen hat?
Unfassbar, wie die Herren Sauerland, Rabe, Schaller und von Schmeling mit aller Macht und Trickserei versuchen, sich aus ihrer Verantwortung zu ziehen!
So ein "erster Bürger" und Rechtsdezernent der Stadt Duisburg ist untragbar geworden!
Gestern Abend erwies OB Sauerland Duisburg erneut einen "Bärendienst", als er gegen 19.15 Uhr die Gedenkstelle am Gelben Bogen zwischen Hochfeld und Neudorf aufsuchte, um dort einen Blumenstrauß abzulegen.
Statt Antworten gab es für die Betroffenen und Trauernden ein Achselzucken und den Hinweis auf das laufende Verfahren der Staatsanwaltschaft.
Wut und zum Teil auch Hass der Betroffenen schlugen dem Stadtoberhaupt mit geballter Wucht entgegen und bereits nach 3 Minuten verließ der OB unter Polizeischutz den Ort des Geschehens und fuhr in seiner Dienstlimousine davon. 
Die Frustration und Wut über den Umgang des OB mit dem Unglück ging aus allen Gesprächen der
BZ mit den Menschen hervor, die in ihrer Trauer und unter dem Schock des selbst erlebten vor Ort waren.
Es reicht, Herr Sauerland, was Sie Duisburg und den Opfern der "Loveparade-Katastrophe" angetan haben. Nehmen Sie Ihren Hut und treten Sie zurück!

Im Gegensatz zu dem Geltungs- und Mediendrang des Oberbürgermeisters, gab es bei der Tragödie auch echte Profis. Unser besonderer Dank gilt den Rettungskräften, Polizisten und friedlich gebliebenen Rest-Ravern.
Sie haben eine hervorragende Arbeit geleistet, um Schlimmeres zu verhindern und einen restlichen reibungslosen Ablauf ermöglicht.
Jochem Knörzer, manu, HaMo
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Erklärung von RUHR.2010 zur Love Parade in Duisburg

Ruhr, 26. Juli 2010 - Die Bestürzung über die Tragödie in Duisburg hält bei uns an. Wir hatten uns ein fröhliches und friedliches Fest junger Menschen vorgestellt. Es ist anders gekommen.
Die Katastrophe, der so viele junge Menschen zum Opfer gefallen sind, legt sich wie ein schwerer Schatten auf die Kulturhauptstadt.
Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und allen, die durch das schreckliche Unglück körperliche und seelische Schäden davongetragen haben.

Die Love Parade trägt das Label der Kulturhauptstadt. Veranstaltet wurde sie allerdings in alleiniger Verantwortung der Lopavent in Duisburg. Schon 2007 und 2008 hat diese große Open-Air-Musikparty mehrere hunderttausend Besucher nach Essen und Dortmund gezogen. RUHR.2010 will zeigen, dass die Metropole Ruhr gerade auch für junge Menschen attraktiv ist und hat daher die Love Parade ideell unterstützt.

Beim nächsten Großereignis von RUHR.2010 am 12. September in Duisburg wird Mahlers 8. unter Beteiligung aller Chöre und Orchester des Ruhrgebiets in der Kraftzentrale aufgeführt. Dabei wird es eine würdige Form des Gedenkens geben. Im derzeit laufenden Kulturhauptstadtprogramm wird insbesondere bei Veranstaltungen von und für Jugendliche auf die Ereignisse in Duisburg eingegangen.

RUHR.2010 hat nur sechs Tage vor der Love Parade mit großem Erfolg das Still-Leben A40 durchgeführt, an dem drei Millionen Menschen beteiligt waren. Die Bewohner und Besucher des Ruhrgebiets haben als Gäste und Gastgeber an diesem Fest der Alltagskulturen mitgewirkt. Umso bedauerlicher und bestürzender ist es, dass die fröhlichen Erinnerungen und Bilder von diesem Gemeinschaftserlebnis nun von den Bildern der Massenpanik in Duisburg überschattet und überlagert werden. Doch im Mittelpunkt des Denkens, Handelns und Fühlens der Kulturhauptstadtorganisation steht jetzt das Schicksal der Familien der Angehörigen und Verletzten. Alle haben einen Anspruch auf lückenlose Aufklärung der Geschehnisse und Verantwortlichkeiten! PM-Ruhr2010
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Nebenwirkungen wirken lassen

Das Ende der ersten und letzten Loveparade in Duisburg
Duisburg, 25. Juli 2010 - Die Tragödie, die sich bei der Loveparade ereignet hat, hinterlässt ihre Spuren. Gerade eben (2.00 Uhr am Morgen) zog es mich doch noch einmal auf die Straßen Neudorfs hinaus. Neugierig habe ich das Ausmaß und die Nebenwirkungen dieser Veranstaltung auf mich einwirken lassen.
Auf dem Ludgeriplatz ist noch immer das Deutsche Rote Kreuz stationiert, dennoch ist endlich Ruhe eingekehrt. Vor dem Hauptbahnhof sind noch einige wenige Partysuchende und einige, die auf dem Weg in die Heimat sind. Als es mich durch die Neudorfer Straße in Richtung Koloniestraße verschlug, sprach mich eine aus Aachen angereiste Gruppe an, die mich neugierig fragten, was denn passiert sei. Als ich ihnen von dem Unglück berichtete, weichte die Partylaune.
Kommentar eines jungen Herrn: „Jetzt weiß ich, warum meine Mutter ständig versucht hat mich zu erreichen.“ Betroffen verschlägt es sie in Richtung Hauptbahnhof. Einziges Ziel: Nur noch nach Hause.
Geringfügig vermüllte Straßenabschnitte stören wenig, es kehrt allmählich wieder scheinbare Normalität ein. Mannschaftswagen der Polizei finden sich ein und fahren geschlossen ab, teilweise aus Wiesbaden und Münster, wie zu erkennen war.
Es zieht mich weiter hinunter in Richtung Sternbuschweg. Dort ist von der Loveparade und ihren Anhängern nichts mehr zu erkennen. Weder Müll noch Raver sind zu ersehen. Doch der Verkehr hat wieder wie gewohnt Einzug genommen.
Dennoch immer wieder diese Fragen im Hinterkopf: Waren es die zahlreichen Opfer wert?
Wie wird man in den nächsten Tagen damit umgehen?
Dem Oberbürgermeister Adolf Sauerland war es auf Biegen und Brechen wichtig, dieses Event in unsere Stadt zu bekommen. Koste es, was es wolle. Aber war es dieser Preis wirklich wert?
Nun haben es die Herren Sauerland, Rabe und Gerste geschafft, Duisburg auf alle Radio- und Fernsehkanäle zu bringen, unsere Stadt bekannter zu machen.
Aber wie, zu welchem Preis und mit welcher Auswirkung?
 Wenn diese Veranstaltung absolut ohne besondere Vorkommnisse verlaufen wäre, hätte sich Herr Sauerland zu Hauf mit Lorbeeren schmücken lassen. Hätte sich feiern lassen und hätte sich auf die nächste Wahlperiode mit reibenden Händen gefreut. Doch jetzt, nachdem sich ein solch entsetzliches, unfassbares Unglück ereignet hat, waschen sich diese Herren ihre Hände in Unschuld. Niemand mag nun die Verantwortung übernehmen, stattdessen wird die Schuld ganz weit von sich gewiesen und, noch schlimmer und verwerflicher, den Opfern zugeschoben!
Den „schwarzen Peter“  mag sich niemand in diesem Moment geben lassen. Oder besser gesagt, mit Herrn Sauerlands Worten: „Wir werden Untersuchungen einleiten.“
Nach dem Motto: „Das war ich nicht, das war schon so!“ Es wird ja schon von Leichtsinn und jugendlichem Übereifer gesprochen. Die Organisatoren, insbesondere die Verantwortlichen der Stadt Duisburg, sind offensichtlich zu optimistisch an diese Mega-Veranstaltung heran gegangen und haben, so das entsetzliche Ergebnis, nicht jede Gefahrenquelle erkannt. Und wenn sie nicht zu ihrer Verantwortung stehen, so müssen sie dazu heran gezogen werden!
Nun nur noch schnell die leere Kammerstraße bis zur Bismarckstraße hinunter gehen und zu dem ersten sicheren Ergebnis kommen: Die Loveparade hat es an diesem Tag zwei Mal in Duisburg gegeben.
Zum ersten und zum letzten Mal.
Hinein in die Oststraße, die Uhr zeigt 3:30 Uhr an und endlich nur noch zur Ruhe kommen.
Manuela Ihnle, Jochem Knörzer

Sind Veranstaltungen Größenordnung noch organisierbar?
Kann bei mehr als einer Million Menschen die Sicherheit garantiert werden?
Warum musste das Nadelöhr "gelber Bogen" so stark in Anspruch genommen werden?

Duisburg, 24. Juli 2010 - Höher, weiter, noch mehr Besucher! Ob es das Guinness-Buch der Rekorde ist, ein möglicher Imagegewinn für diesen oder jenen oder gar Profitdenken - immer da wo Menschenleben in Gefahr geraten, kann, muss ein Schlussstrich gezogen werden.
Die Stadt Bochum sagte die Ausrichtung der Loveparade ab, da es den Stadtvätern nicht möglich erschien, für rund eine Million zu erwartenden Menschen, oder gar mehr, die Sicherheit zu garantieren.
Nach den 15 Toten von Duisburg werden Bochums Stadträte sich bestätigt fühlen.
Aber was ist mit Duisburg? Von einem nicht mit Geld zu bezahlenden Imagegewinn für die Stadt war aus dem Lager des Oberbürgermeisters und dem Chef von Duisburg-Marketing Uwe Gerste gern und oft zu hören, als die Stadt wegen der desaströsen Haushaltslage diese Parade gar nicht ausrichten sollte. Der OB setzte alles daran, dass das "Muss" Loveparade nach Duisburg kam und der Stadt nach seinen Angaben kein Geld kosten würde, mit Ausnahme der Beamten, die man ja ohnehin zu bezahlen hätte.
Nun haben jungen Menschen den Besuch der Loveparade 2010 in Duisburg mit ihrem Leben bezahlt.
Das wird auf immer und ewig mit der Loveparade 2010 von Duisburg in Verbindung gebracht werden.
Jedem in Neudorf wohnenden Menschen war der Haupteingang zum Veranstaltungsgelände durch den "gelben Bogen" suspekt. Jedem Ortskundigen war klar, die müssen doch einen weiteren Zugang von der Nordseite einplanen bei der nicht ausreichenden Größe des Geländes für eine Million Besucher und dem offenkundigen Nadelöhr "gelber Bogen". Oder wird doch die Düsseldorfer Straße oder die A59 für die Floats genutzt? Als die Sperrungen bekannt wurden und nichts dergleichen zu erkennen war, fragten sich die Insider, wie das gehen soll. Und diese Fragen haben sich Verwaltung, Organisator, Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte sowie die Bahn nicht gestellt? Fakt war, dass es im Bereich der nicht gesicherten Treppe, im Bereich des Tunnels, die Schwachstelle gab, die letztendlich durch den Druck der Menge überrannt wurde und zur Todesfalle wurde.
Wer nun vielleicht fahrlässig gehandelt hat, die Sicherheitslage falsch eingeschätzt oder im völlig falschen Moment die falsche Entscheidung traf wird sich noch herausstellen, muss nach den ersten Versorgungsmaßnahmen am Ort mit Besonnenheit angegangen werden.
Harald Jeschke
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