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UDE-Forscher widersprechen
Sachverständigenrat Gut gemachter Mindestlohn hilft |
Duisburg, 18. November 2013 - Ob ein
Mindestlohn tatsächlich der Beschäftigung schadet oder
nicht, hängt vom Umfeld ab. Er kann auch die Wirtschaft
ankurbeln, weil Konsum und Produktivität steigen. In
Unternehmen mit guter Ausbildung und effizienter
Arbeitsorganisation sind höhere Entgelte möglich als in
einem innovationschwachen Umfeld. „Die Behauptung der
Mehrheit des Sachverständigenrates, dass ein Mindestlohn
meist der Beschäftigung schade, gibt den Stand der
internationalen Forschung nicht angemessen wieder“,
kritisiert das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der
Universität Duisburg-Essen (UDE). Neuere Studien
kommen überwiegend zu dem Ergebnis, dass Mindestlöhne der
Beschäftigung nicht schaden. Und einige ältere Studien,
die negative Wirkungen auf die Beschäftigung
signalisierten, konnten inzwischen mit verfeinerten
Methoden widerlegt werden. Ideale Bedingungen scheinen in
Dänemark vorzuliegen, wo trotz eines Mindestlohns von über
14 Euro pro Stunde die Beschäftigungsquote höher liegt als
in den USA oder Deutschland. „In Ländern mit weniger
innovativen Unternehmen und einem schlechteren
Bildungsniveau könnte ein so hoher Mindestlohn allerdings
zu Beschäftigungsverlusten führen“ räumen die IAQ-Forscher
Prof. Dr. Gerhard Bosch und Dr. Claudia Weinkopf im
aktuellen IAQ-Report ein. Ihre im Internet verfügbare
Publikation fasst u.a. die theoretische Debatte zu
Mindestlöhnen, Ergebnisse von neueren empirischen
Untersuchungen und von Evaluationen zu den deutschen
Branchenmindestlöhnen zusammen. Die Erfahrungen in
anderen Ländern wie auch in Deutschland sprechen aus der
Sicht des IAQ dafür, dass es nicht nur um das „Ob“,
sondern vor auch um das „Wie“ – also die Art und Weise der
Umsetzung eines gesetzlichen Mindestlohns – geht. Bei
frühzeitiger Ankündigung, wie dies in Großbritannien der
Fall war und ist, haben die Unternehmen einen
Planungsvorlauf und können sich vorbereiten.
Innovationsberatungen sowie Unterstützung bei der
Qualifizierung von Beschäftigten können Betrieben helfen,
neue Geschäftsmodelle zu finden, die nicht auf schlecht
bezahlter Arbeit aufbauen, raten die IAQ-Forscher. In
Deutschland sollten kluge Unternehmen, die bei Einführung
einer verbindlichen Lohnuntergrenze ihre Löhne erhöhen
müssen, ohnehin eigentlich schon einen „Plan B“ in der
Schublade haben: Was muss im Betrieb verändert werden, um
den Beschäftigten künftig mindestens den gesetzlichen
Mindestlohn bezahlen zu können? Die internationale
Forschung zeigt, dass es hierfür zahlreiche Stellschrauben
gibt: Unternehmen können das Spektrum ihrer Produkte und
Dienstleistungen verändern oder erweitern, neue
Kundengruppen erschließen oder ihre Preise erhöhen. Sie
können zudem die Arbeitsorganisation ändern oder in die
Qualifikation ihrer Beschäftigten investieren.
Geschäftsmodelle, die bislang im Wesentlichen auf
Lohndumping setzten, werden mit der Einführung eines
Mindestlohns nicht mehr funktionieren. Nicht jeder
Arbeitsplatz und nicht jedes Unternehmen werden erhalten
bleiben, aber das ist auch ausdrücklich so gewollt.
„Veränderte betriebliche Strategien und verbesserte
Arbeitsbedingungen werden aber nur gelingen, wenn die
Einhaltung von Mindestlöhnen auch wirkungsvoll
kontrolliert wird“, warnen die IAQ-Forscher. Aus der
Sicht des Instituts sind Politik, Arbeitgeberverbände und
Gewerkschaften, Unternehmensberatungen und nicht zuletzt
auch die Wissenschaft gefragt, sich aktiv daran zu
beteiligen, das gesamtgesellschaftliche Projekt
„Mindestlohneinführung“ in Deutschland zum Erfolg zu
führen. „Letztlich geht es darum, für mehr Fairness auf
dem deutschen Arbeitsmarkt zu sorgen, ohne die
Beschäftigung zu verringern.“
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Umwelt- oder Abfallmanagement
optimieren
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Richtkranz über dem Duisburger Campus
Manfred Schneider
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Duisburg, 6. November 2013 - Kupfer,
Eisen, Zink und viele seltene Metalle finden sich auf
Deponien – Wertstoffe, die sich biologisch rückgewinnen
lassen. So gibt es zum Beispiel Bakterien, die Kupfer aus
komplexen Verbindungen herauslösen können. Im Fachgebiet
Abfall- und Siedlungswasserwirtschaft der Universität
Duisburg-Essen (UDE) wird an einer entsprechenden Methode
gearbeitet. Firmen, die diese oder andere innovative
Methoden in ihrem Umwelt- oder Abfallmanagement einsetzen
möchten, können sich ab sofort kostengünstig fachlich
beraten lassen.
Möglich macht dies das europaweite
ReNEW-Projekt, an dem auch das Zentrum für Wasser- und
Umweltforschung der UDE beteiligt ist. Interessierte
Unternehmen können sich um Industrie-Voucher bewerben, die
die Hälfte – maximal 5.000 Euro – des Forschungs- und
Entwicklungsbedarfs eines innovativen Projekts decken. In
ReNEW kooperieren spezialisierte Forschungseinrichtungen
aus Großbritannien, Irland, Belgien und Deutschland.
Erfolgreiche Bewerber werden dem Forschungszentrum
zugewiesen, das am besten zum eingereichten Vorschlag
passt.
Das INTERREG IVB Projekt ReNEW hat eine
Laufzeit von zweieinhalb Jahren und wird mit insgesamt
fünf Millionen Euro gefördert. Es zielt darauf ab,
zusammen mit regionalen Wirtschaftsunternehmen innovative
Lösungen für die Abfallproblematik zu entwickeln. So soll
u.a. der Rohstoffknappheit entgegen gewirkt und ein
umweltfreundliches Produktdesign entwickelt werden.
Bewerbungen für den Industrie-Voucher können bis November
2014 eingereicht werden.
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UDE: Engineer’s Night lockt mit offenen Laboren
und Experimente-Show Von smart bis hart |
Duisburg, 13. Oktober - Sie finden sich
in Autos oder Fassaden, Prothesen oder Computern. Neue
Werkstoffe sind Alleskönner, denn ihre Eigenschaften
lassen sich nach Bedarf modellieren. Um solche innovativen
Materialien dreht sich diesmal die Engineer’s Night an der
Universität Duisburg-Essen (UDE). „Von smart bis hart“
heißt es am 18. Oktober, ab 17 Uhr an der Duisburger
Bismarckstraße. Besucher können in High-Tech-Labore
schauen, spannende Vorträge hören oder sich von den
spektakulären Experimenten der Physikanten verblüffen
lassen. Deren preisgekrönten Shows verbinden Wissenschaft
mit Comedy. Zunächst stellen die Ingenieure ihre
Arbeit vor. Mit Segways kann man zwischen Ausstellungen
und Laboren hin- und herdüsen – denn verpassen sollte man
besser nichts: So simulieren Forscher im
Hochspannungslabor Blitzeinschläge und ihre Folgen; die
Experten für Brandentdeckung fackeln allerlei ab, um
Feuermelder zu testen, während die Schiffstechniker sich
mit großen Wellen befassen und das E-Team – allesamt
Studierende – sein Rennauto präsentiert. Viele
Exponate aus der Elektro- und Informationstechnik, der
Nanotechnologie und dem Maschinenbau illustrieren
außerdem, wo uns täglich Wissenschaft begegnet – beim
Mobilfunk etwa oder bei der Energieversorgung. Ab 19
Uhr führt Radiomoderator Danny Ortwein durch das Programm
im großen Hörsaal: Was Automotoren und Hüftgelenke
gemeinsam haben, erklärt ein Forscher. Eine andere
beantwortet die Frage, seit wann es eigentlich innovative
Materialien gibt. Auch der Gewinner des Schülerwettbewerbs
Innovative Materialien wird ausgezeichnet. Gegen
21.30 Uhr zeigen die Physikanten ihre Wissenschaftsshow:
Sie leiten Strom durch Menschen, bringen Gurken zum
Leuchten, hantieren mit Laserstrahlen und Knallgas. Auch
wenn auf der Bühne Dinge explodieren und Funken fliegen –
für die Zuschauer ist es ganz harmlos. Beton ist
grau, schwer, hässlich – Mit diesem Vorurteil räumt im
Schlussvortrag eine Expertin für Massivbau auf. Sie zeigt,
dass es auch anders geht, nämlich farbig oder
durchsichtig, leicht und ästhetisch. Die 9.
Engineer’s Night (Gebäude BA, Bismarckstr. 81), richtet
sich an interessierte Laien – Erwachsene wie Jugendliche.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt frei.
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UDE: Jutta Limbach übernimmt Gastprofessur der
Stiftung Mercator Deutschland – In guter Verfassung? |
Duisburg, 1. Oktober 2013 - Die ehemalige Berliner
Justizsenatorin und Präsidentin des
Bundesverfassungsgerichts a.D. Prof. Dr. Jutta Limbach
übernimmt im kommenden Wintersemester die „Gastprofessur
für Politikmanagement der Stiftung Mercator“ an der NRW
School of Governance der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Öffentlich referiert Prof. Limbach am 22. Januar zum Thema
„Primus inter pares? Das Bundesverfassungsgericht im
politischen Institutionengeflecht“. Die Gastprofessur
für Politikmanagement der Stiftung Mercator wird seit 2008
an ausgewiesene Kenner der politischen Praxis verliehen.
Ziel ist es, den Studierenden Einblicke in die politische
Praxis zu ermöglichen. Bisherige Amtsinhaber waren
Wolfgang Clement, Antje Vollmer, Stefan Aust, Peer
Steinbrück und Bernhard Vogel. Im Dialog mit erfahrenen
Führungspersönlichkeiten ergänzen die Studierenden ihr
wissenschaftliches Profil.
Prof.
Dr. Jutta Limbach (© Herlinde Koelbl)
„Die Berufung von Prof. Limbach ist ein großer Gewinn
für die NRW School of Governance. Denn das
Bundesverfassungsgericht gewinnt im politischen Prozess an
Bedeutung. Das zeigt nicht nur die Debatte um die
Modernisierung des Wahlrechts, sondern auch die
Einschränkung des Einflusses europäischer Politikakteure.
Einsichten in die ‚Karlsruher Perspektive‘ tragen zum
besseren Verständnis von Entscheidungsprozessen auf allen
Ebenen politischer Systeme bei“, so Prof. Dr. Christoph
Bieber, Welker-Stiftungsprofessor für Ethik in
Politikmanagement und Gesellschaft an der NRW School of
Governance.
„Mit dem Anspruch, eine enge
Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis herzustellen,
steht die NRW School of Governance – als Professional
School an einer öffentlichen Hochschule – beispielhaft für
eine zukunftsweisende Differenzierung im deutschen
Hochschulsystem und ist ein Pionierprojekt mitten im
Ruhrgebiet“, so Prof. Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Stiftung Mercator. Die NRW School
of Governance wird bereits seit 2006 von der Stiftung
Mercator unterstützt. Fördergelder insgesamt in Höhe von
rund 2,2 Mio. Euro fließen vor allem in die Einrichtung
der Gastprofessur, Promotionsstipendien, Förderpreise und
den internationalen Wissenschaftler-Austausch.
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UDE: Offene Türen bei Physikern und
Nanowissenschaftlern Vom Nanopartikel bis zum Weltall
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Duisburg, 19. September 2013 - Plasmalabor, Reinraum &
Co.: Das NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ), das Zentrum für
BrennstoffzellenTechnik (ZBT) und die Fakultät für Physik
der Universität Duisburg-Essen öffnen am Freitag, 27.
September, ab 17 Uhr ihre Labore und Hörsäle:
Interessierte Laien, kleine und große Experten sind
herzlich willkommen. Die Fakultät für Physik in den
sogenannten Keksdosen und das im Februar eröffnete
NanoEnergieTechnikZentrum liegen am Campus Duisburg nur
wenige Schritte voneinander entfernt. So haben die Gäste
bei der „Nacht der Physik“ und dem parallel stattfindenden
„Abend der offenen Tür“ im NETZ gleich doppelten Grund zum
Staunen: Die Laborführungen, Vorträge und Demonstrationen
umspannen die Größenordnungen vom Allerkleinsten bis hin
zur Grenze des menschlichen Horizonts – vom Syntheselabor,
in dem Nanopartikel hergestellt werden, bis hin zur Frage
„Wie entsteht ein Planetensystem?“ inklusive Besuch des
Spiegelteleskops. Die ersten Angebote und Vorträge
beginnen bereits um 17 Uhr, damit auch Kinder zum Beispiel
in einem Workshop ihr eigenes Hologramm erzeugen oder sich
in Wissenschaftler-Outfit fotografieren lassen können. Das
Laserlabor öffnet seine Türen genauso wie das Plasmalabor,
in dem Nanodiamanten entstehen. Sogar der Reinraum ist zu
besichtigen, doch hier steht die Tür im wahren Wortsinn
nicht ganz so weit offen: Besucher müssen Schutzkleidung
anlegen und den Schleusenraum mit klebrigem Boden
passieren, um möglichst wenige Verunreinigungen in den
sensiblen Bereich hineinzutragen. In den zahlreichen
Vorträgen geht es um Nanostürme im Wasserglas, sichtbare
Atome und das Schnüffeln menschlicher und technischer
Nasen – um nur einige Beispiele zu nennen. Zwei Gewinner
verschiedener Science Slams zeigen mit ihren Vorträgen,
warum das Publikum sie jeweils auf Platz 1 gesetzt hat,
wenn es darum geht, Wissen allgemeinverständlich und vor
allem unterhaltsam zu präsentieren. Das ZBT zeigt,
welchen Beitrag Wasserstofftechnik und Brennstoffzellen
zur Energiewende und zur Mobilität der Zukunft leisten
können. Energiewandlung und -speicherung sind hier die
zentralen Themen im Ausstellungsbereich genauso wie in den
Laboren. Während der Abend im NETZ gegen 21 Uhr
langsam ausklingt, geht es bei den Physikern um 22 Uhr
noch um „Physik im Alltag – die besten YouTube-Filme“.
Hier heißt es bei so manchem gewagten Experiment: besser
nicht nachmachen. Interessierte Laien,
Ein-bisschen-Wissende und Experten jeden Alters sind
herzlich eingeladen. Und mit ein bisschen Glück gibt es im
NETZ einen Nachmittag am Elektronenmikroskop zu gewinnen.
Für beide Veranstaltungen nutzen Besucher am besten die
Uni-Parkplätze am Forsthausweg.
UDE: Schüler-Infotag am 2. Oktober
Schüler-Infotag an der Universität Duisburg-Essen (UDE):
Unter 79 Veranstaltungen können Studieninteressierte am
Mittwoch, 2. Oktober wählen, wenn Dozenten ihre Fächer
vorstellen. Das Programm mit Laborführungen, Vorträgen und
Beratungsmöglichkeiten beginnt an beiden Campi um 9 Uhr.
Wie in den Vorjahren erwartet die Uni mehr als 3.000
angehende Abiturienten. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich. Nur Lehrer, die mit einer großen Gruppe
kommen wollen, werden gebeten, das anzukündigen.
„Viele fragen sich ob, was und wo sie studieren sollen.
Der Infotag bietet Oberstufenschülern eine wirklich gute
Orientierung“, sagt Michaela Christoph vom Akademischen
Beratungs-Zentrum. „Sie erhalten an beiden Campi Einblick
in nahezu alle Fächer – von A wie Anglophone Studies über
M wie Medizin und O wie Ostasienwissenschaften bis W wie
Wirtschaftswissenschaften. Außerdem klären wir in
allgemeinen Veranstaltungen, wie studieren geht und wie
man es finanzieren kann.“ Übrigens: Wen ein MINT-Studium
reizt, der kann testen, ob die Mathe-Kenntnisse reichen.
Hautnah Forschung miterleben: Das geht vor allem am
Campus Duisburg, wo die Natur- und Ingenieurwissenschaften
durch die High-Tech-Labore führen, etwa durch das
Nano-Schülerlabor oder den Reinraum des Zentrums für
Halbleiterleitertechnik. Wer Lehrer werden möchte, der hat
am Campus Essen die Qual der Wahl: Welche Schulform soll
es sein und welches Fach – Chemie oder Physik, Deutsch,
Geschichte oder etwas ganz anderes? Wie in jedem Jahr
stehen beim Infoforum am Audimax in Duisburg und Essen
Vertreter von Studienberatung, Auslandsamt, Studentenwerk
oder der Agentur für Arbeit Rede und Antwort. Das Angebot
am Infotag ist riesig. Michaela Christoph rät deshalb,
„vorab einen Blick in das Programm zu werfen, um nicht
planlos über den Campus zu laufen.“ Wer eine
Teilnahmebescheinigung braucht, auch die gibt es.
Das Programm ist abrufbar unter: http://www.uni-due.de/abz/studieninteressierte/infotag
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UDE hilft Schülern bei der Orientierung Studieren – aber
was? |
Duisburg, 10. September 2013 -
BWL oder Geschichte? Chemie oder Maschinenbau? Was sie
studieren sollen, beschäftigt viele Schüler nicht erst zum
Abitur. Die Universität Duisburg-Essen (UDE) hilft mit
verschiedenen Angeboten, sich richtig zu entscheiden.
Wer noch völlig unentschlossen ist, dem rät das
Akademische Beratungs-Zentrum ABZ zum Workshop „Deine
Studienwahl – schon klar?" An einem Nachmittag lernen
die Teilnehmer, wie man das Passende für sich findet.
Verschiedene Termine stehen bis Januar an: So am 17.
September in Essen oder am 22. Oktober in Duisburg –
jeweils von 14.30 bis 18.30 Uhr. Anmeldung und Infos unter
http://www.uni-due.de/abz/studieninteressierte/schuelerseminare.shtml
Auch der Schülerinfotag hilft bei der Orientierung. Am
2. Oktober stellen sich alle Studiengänge vor; es gibt an
beiden Campi ein abwechslungsreiches Programm aus
Kurzvorträgen und Laborführungen. Los geht es um 9 Uhr –
Motto: einfach vorbei kommen. Wer schon weiß, was er
studieren will, dem rät Michaela Christoph vom ABZ seine
Vorstellungen zu überprüfen: „Im
Schülervorlesungsverzeichnis sind quer durch alle Fächer
Vorlesungen, Übungen und Seminare der ersten beiden
Semester aufgelistet. Am besten schnuppert man einmalig in
eine der Veranstaltungen hinein, lässt sich dann im ABZ
beraten und spricht außerdem mit der jeweiligen
Fachschaft. Das hilft den meisten sehr viel weiter.“
Erst probieren, dann studieren heißt es zudem in
ausgewählten Fächern. In Chemie, Elektrotechnik,
Bauingenieurwesen, Physik oder Wirtschaftsinformatik
stellen Dozierende ihre Studiengänge vor – Laborversuche
inklusive. Das Probestudium läuft gut vereinbar mit der
Schule nachmittags oder samstags. Eine weiterer Weg,
Uni-Luft zu schnuppern, ist das Frühstudium (ab Klasse
10). Alle Fakultäten beteiligen sich. Viele Schüler nutzen
es, um Fächer zu testen; sie kommen sogar regelmäßig an
die Uni, schreiben Klausuren oder Hausarbeiten und halten
Referate. „Das hört sich nach viel Arbeit an, an der UDE
machen das aber etwa hundert Schüler jedes Semester. Die
Leistungen werden in der Regel für das spätere Studium
anerkannt“, ermutigt Christoph. Wer mehr wissen möchte: Am
1. und 2. Oktober finden Infotreffen statt.
http://www.uni-due.de/imperia/md/content/abz/studieninteressierte/svv_ws_13_14.pdf
Auch für besorgte Mütter und Väter hat die
Studienberatung wieder ein Ohr. Sie veranstaltet in den
kommenden Wochen die beliebte Elternsprechstunde: am 24.
Oktober, um 14 Uhr im Blauen Haus in der Duisburger City.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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UDE: Neues Gasthörerverzeichnis erschienen |
Duisburg, 26.August 2013 - Der Hörsaal ruft: Auch wer
nicht an der Uni eingeschrieben ist, kann als Gasthörer an
unterschiedlichsten Seminaren teilnehmen. Die Universität
Duisburg-Essen (UDE) hat wieder interessante
Veranstaltungen für Gasthörer zusammengestellt, die ihren
Horizont erweitern wollen. Etwa in einem Seminar zum
römischen Landleben oder zum Islam, Vorlesungen über
französische Literatur oder das Reich der Staufer, einem
physikalischen Kolloquium oder einer Einführung in die
Genetik. Das Programm ist online unter
http://www.uni-due.de/imperia/md/content/studierendensekretariat/gasthoererverzeichnis.pdf
abrufbar. Gedruckte Exemplare gibt es kostenlos in den
Heine-Buchhandlungen und den Uni-Bibliotheken sowie
Studierendensekretariaten an beiden Campi. In Duisburg
liegt die aktuelle Ausgabe im Erdgeschoss des LG-Gebäudes
aus. Wer möchte, kann sich das Verzeichnis auch zuschicken
lassen. Hierzu muss ein mit 1,45 Euro frankierter
Rückumschlag gesendet werden an: Universität
Duisburg-Essen, Sabine Salewski, Dezernat 3, 45117 Essen.
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UDE trauert um ihren Ehrenbürger Berthold Beitz |
Vorsitzender der Krupp-Stiftung war ein langjähriger
Förderer der Uni Duisburg, 1.August 2013 -
Er war einer der wichtigsten
Manager der deutschen Nachkriegsgeschichte und ein großer
Mäzen, der in alle gesellschaftlichen Bereiche wirkte.
Dass Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz am Dienstag (30.
Juli) mit 99 Jahren verstorben ist, erfüllt auch die
Universität Duisburg-Essen (UDE) mit Trauer. Der
Vorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und
Halbach-Stiftung war seit drei Jahrzehnten ihr
Ehrenbürger. "Wir verlieren eine große
Persönlichkeit, einen Förderer und Freund unserer
Universität. Berthold Beitz hat nicht nur
Wirtschaftsgeschichte geschrieben, er hat auch unglaublich
viel für die Kultur- und Wissenschaftsregion Ruhrgebiet
getan, besonders für die Stadt und die Universität seiner
Wahlheimat Essen. Sein Weitblick und seine Art, Brücken zu
bauen, waren unvergleichlich“, würdigte Rektor Prof.
Ulrich Radtke den Verstorbenen. Schon im September
1983 verlieh ihm die damalige Gesamthochschule Essen die
Ehrenbürgerschaft für seine außerordentlichen Verdienste
um die Hochschule. „Auf Seiten der Praxis, zu der ich
selbst gehöre, setzt sich die Überzeugung durch, dass
passives Mäzenatentum nicht mehr ausreicht“, sagte Beitz
anlässlich der Feier. „Die Praxis mit ihren technischen,
gesellschaftlichen und kaufmännischen Problemen muss
selbst sagen, welche Themen und Fragestellungen für sie
besonders wichtig sind und den Schritt auf die Hochschule
zu tun.“ Nicht nur in diesem Punkt war er ein
Vorbild: Schon 1975 richtete die Stiftung unter Beitz‘
Leitung eine Stiftungsprofessur für Energiewirtschaft an
der GH Essen ein, damals die erste ihrer Art. 24
Lehrstühlen hat sie seither bundesweit gefördert,
insgesamt sechs davon an der Universität Duisburg-Essen –
quer durch alle Fakultäten. Die Forschungsaktivitäten
im Ruhrgebiet zu verstärken und der breiten Bevölkerung
eine Ausbildung zu ermöglichen, war Berthold Beitz stets
ein Anliegen. Dafür hat er auch in Politik und Wirtschaft
geworben, über die Förderprogramme der Stiftung hat er
viele Studierende unterstützt. An der UDE wurden dieses
Jahr beispielsweise in den Bildungswissenschaften
Stipendien finanziert. „Ich versuche, dass soziale
Engagement des letzten Inhabers der Firma Krupp
fortzuführen“, sagte er einst bescheiden. Es ist ihm
eindrucksvoll gelungen.
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Diskussion an der Uni mit EU-Parlamentspräsident Martin
Schulz: Wer zahlt, der hat das Sagen?
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Duisburg, 22. Juli 2013 - Europa steckt
in der Krise. Was das für die politische Arbeit der EU
bedeutet, erklärt Martin Schulz, Präsident des
Europäischen Parlaments, bei einem Vortrag an der
Universität Duisburg-Essen (UDE). Eingeladen hat ihn die
NRW School of Governance; Direktor Prof. Dr. Karl-Rudolf
Korte diskutiert anschließend mit dem prominenten Gast,
und das Publikum kann Fragen stellen. Die Veranstaltung
findet am Donnerstag, 29. August, von 15 bis 16.30 Uhr im
Duisburger Gerhard-Mercator-Haus, Lotharstr. 57, statt.
Eine Anmeldung ist bis zum 15. August erforderlich.
„Martin Schulz ist ein leidenschaftlicher Kämpfer für die
europäische Idee, er ist die starke Stimme des Parlaments.
Wir freuen uns, ihn für diesen Vortrag gewinnen zu können
“, so Professor Korte. Und darum geht es: Die
Schuldenkrise und die zugespitzte wirtschaftliche
Situation vieler Mitgliedsländer drängen die EU zum
Handeln. Politische Entscheidungen werden unter Zeitdruck
getroffen. Aber wer trifft diese letztlich? Werden Staaten
auf Kosten der repräsentativen Demokratie gerettet – nach
dem Motto: Wer zahlt, der hat das Sagen? Solche Fragen
möchte Martin Schulz beantworten und erklären, wie sich
die Rolle des Europäischen Parlaments verändert. Der
Vortrag ist öffentlich. Wer teilnehmen möchte, muss sich
allerdings bis zum 15. August angemeldet haben bei: Andrea
Licht, NRW School of Governance, andrea.licht@uni-due.de,
Fax 0203/379-4765 Zur Person: Martin Schulz, geboren
1955 in Eschweiler, ist gelernter Buchhändler, viele Jahre
betrieb er eine eigene Buchhandlung in Würselen, wo der
SPD-Politiker auch Bürgermeister war (1987-1998). Schulz
gehört dem Vorstand und Präsidium seiner Partei an, seit
1994 sitzt für sie im Europäischen Parlament; seit Januar
2012 ist er dessen Präsident.
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Duisburg war Ziel des Universitäts-Empfangs
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Duisburg, 22. Juli 2013 - Die
Universität Duisburg-Essen (UDE) zählt zu den
aufsteigenden Sternen am Hochschul-Himmel. Gerade erst
zehn Jahre alt wurde sie mit drei weiteren deutschen Unis
unter die 100 weltbesten „jungen“ Hochschulen gewählt. Die
Juroren des „Times Higher Education-Ranking 100“ erkennen
in der Arbeit der UDE „großes Potenzial“. Und die beiden
Städte profitieren zunehmend von den Erkenntnissen der
Wissenschaft. Da ist der Empfang für die neuen
Professorinnen und Professoren nur ein kleiner Dank und
Ausdruck der Wertschätzung der beiden Oberbürgermeister
Reinhard Paß (Essen) und Sören Link (Duisburg). Nicht
nur die Hochschullehrer gingen am 19. Juli 2013 auf
Entdeckungsreise durch Duisburg, auch weitere
Repräsentanten der Universität und ihrer
Kooperationspartner aus Wirtschaft, Politik und
Gesellschaft entdeckten die touristischen Highlights
Duisburgs und besichtigen die Ditib-Merkez-Moschee in
Marxloh. Zum dritten Mal richteten die Universität sowie
die beiden Campusstädte Duisburg und Essen den Empfang für
die „Neuen“ an der Universität aus, in diesem Jahr freut
sich Uni-Rektor Professor Ulrich Radtke gleichzeitig über
den zehnten Geburtstag der Universität. Längst hat
sich der Doppelstandort bewährt. Die Hochschule ist ein
wichtiger Impulsgeber für wirtschaftliche, soziale,
demografische, kulturelle und städtebauliche Entwicklung
in Duisburg und Essen. Neben 40.000 Studierenden hat die
UDE inklusive Uniklinik 11.000 Beschäftigte. Die UDE macht
rund eine Milliarde Euro Umsatz im Jahr und ist
Eigentümerin und Mieterin von Gebäuden und Grundstücken an
15 Standorten und auf einer Fläche von rund 232.000 m²
(ohne Universitätsklinikum). Die beiden
Oberbürgermeister Paß und Link sind sich darüber einig,
dass die UDE ein „Leuchtturm im Revier“ ist. „Sie ist
neben den Universitäten in Bochum und Dortmund die
Akademikerschmiede der Region.“ Gerade in Zeiten des
Fachkräftemangels sei es wichtig, dass der akademische
Nachwuchs vor Ort ausgebildet werde. Rektor Radtke:
„Die gemeinsame Begrüßungsveranstaltung der beiden
Universitätsstädte hat sich zur guten Tradition
entwickelt. So lernen unsere neu berufenen Professoren
gleich das kommunale Umfeld und wichtige Ansprechpartner
in den Rathäusern kennen.“ Beide Städte übernehmen
im Wechsel die „Reiseleitung“: In diesem Jahr lag der
Schwerpunkt auf Sehenswürdigkeiten in Duisburg. Gäste und
Gastgeber gingen mit einem Cabrio-Bus auf Stadtrundfahrt
oder besichtigten die Ditib-Merkez-Moschee in Marxloh.
Die neuen Professorinnen und Professoren wurden von den
Oberbürgermeistern von Duisburg und Essen empfangen.
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Wie Clubs und Kartelle der deutschen
Hochschullandschaft schaden
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Die selbsterklärten
Auserwählten. Wie Clubs und Kartelle der deutschen
Hochschullandschaft schaden Offener Brief an die
Universitätsrektorinnen und –rektoren sowie
Universitätspräsidentinnen und –präsidenten in der HRK
von Ulrich Radtke (Rektor, Universität Duisburg-Essen)
Duisburg, 8. Mai 2013 - Verehrte
Kommilitoninnen und Kommilitonen, seit der
Wissenschaftsrat 2010 Empfehlungen zur Differenzierung
des Hochschulwesens herausgegeben hat, ist einiges in
Bewegung geraten. Dabei sind, im verschärften Kampf um
finanzielle Mittel, allerdings Konstellationen
entstanden, die mit den „institutionellen
Selbstentwürfen“, zu denen wir aufgerufen waren, kaum
gemeint gewesen sein können: In unseren Reihen bilden
sich neuerdings Verbünde und Lager, und die Hochschulen
geraten im Gerangel um Gelder, Drittmittel und Sponsoren
zusehends in die Konfrontation. Dass aus
Kommilitonen Konkurrenten geworden sind, ist uns
geläufig. Dass wir uns nun darüber hinaus
„differenzieren“ sollen in Kontrahenten auf der einen
und/oder Komplizen auf der anderen Seite, ist neu und so
überflüssig wie gefährlich. Rivalitäten bringen uns
nicht weiter. Sie bringen uns nur weit auseinander.
Ein knappes Gut – verteilt auf viele Köpfe Wir alle
kämpfen mit überwältigenden Massen – und mit äußerst
begrenzten Ressourcen. Knapp sind nicht nur die zur
Verfügung stehenden Finanzen. Auch die
Leistungspotenziale sind endlich - und entsprechend
umkämpft. Zwei Blöcke sind leicht zu erkennen: auf der
einen Seite die alten, großen, teils mit „Exzellenz“
geschmückten Universitäten und auf der anderen die in
der Regel jungen Universitäten und Fachhochschulen.
1965 gab es bundesweit 200.000 Studierende, im
Deutschland von heute sind es 2,5 Millionen. Selbst wenn
man zugesteht, dass aufgrund von Bildungshemmnissen, die
noch zu beseitigen wären, das Potential bei den
Jugendlichen noch nicht vollständig gehoben ist, darf
doch nicht übersehen werden, dass bei einer Quote von
über 50 % Hochschulzugangsberechtigten der Pool der
kreativen Intelligenz irgendwann erschöpft sein wird.
Auch die Leistungsfähigkeit des wissenschaftlichen
Personals kann nicht homogen sein, wenn mittlerweile rd.
25.500 Universitätsprofessorinnen und –professoren an
deutschen Universitäten beschäftigt sind. Wie also am
gesellschaftlichen Ideal wachsender
Bildungsgerechtigkeit festhalten und gleichzeitig
Qualität sichern?
Von Clustern und Klüngeln
Die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder hat
immerhin Ausgezeichnetes zutage gefördert und in einer
vertikalen Gliederung die Forschungslandschaft
dahingehend sortiert, die internationale
Wettbewerbsfähigkeit einzelner Hochschulen sichtbar zu
machen und zugleich zu bestärken. Tatsächlich gibt es
exzellente Cluster, die Hervorragendes leisten, und
zweifellos gibt es einige Spitzenuniversitäten, die
dauerhaft in mehreren Fachbereichen internationale
Relevanz beanspruchen können. Der frühere DFG-Präsident
Ernst-Ludwig Winnacker schätzt sie auf drei bis vier.
Damit liegt er wohl richtig. Diese Zahl ist nun aber
recht klein. Schlecht für diejenigen, die sich in neuen
Bildungsmärkten behaupten müssen und daher bestrebt
sind, besonders attraktiv zu wirken. Vor diesem
Hintergrund haben sich in jüngerer Zeit eigene
Gruppierungen aus Hochschulen gebildet, die sich aus der
namenlosen Masse dringend herausheben möchten. Sie
konstituieren sich nach weitgehend willkürlichen
Selektionskriterien und nennen sich in straffen,
suggestiven Kürzeln „TU9“ sowie „U15“. Beide versuchen,
durch eine schlicht postulierte, apodiktische Belegung
der „Spitze“ eine Art „pole position“ im Kampf um die
Futtertröge einzunehmen. Die Abgrenzungskriterien, bzw.
Alibiparameter, der zweiten Gruppe sind etwa schiere
Größe, Forschungsstärke und das Vorhandensein eines
Universitätsklinikums. So etwas haben ja nicht alle. Die
Ausgrenzungsmechanismen solcher akademischen
Scheinriesen wirken beliebig, die Missverständnisse,
die sie evozieren, wirken gewollt: Aus Quantität wird
Qualität, die Größten wollen die Stärksten und zugleich
die Besten sein. Bald schon ist in den Medien von dem
„Verband der 15 forschungsstärksten Unis“ die Rede. Und
im Villa Hügel-Gespräch 2012 wurden sie der Einfachheit
halber gar als die „systemrelevanten Hochschulen“
bezeichnet. Eine Art selbstbestätigendes Selbstlob.
Statt Wettbewerb: Kartelle Für die beschriebenen
Vereinigungen gibt es Vorbilder, etwa in England, wo
sich vor ein paar Jahren die „Russell-Group“
zusammenfand. Sie ging hervor aus einer Reihe von 24
Universitäten, die Probleme bei der Finanzierung ihrer
medizinischen Fakultäten hatten und etablierte sich
rasch als ein exklusiver Club mit strengen
Zugangskontrollen. Die Hiesigen gerieren sich von
vornherein als „the happy few“, zahlenmäßig schon im
Namen zementiert: neun oder fünfzehn. Die anderen müssen
draußen bleiben. Man könnte den Versuch des
Prestigegewinns durch Selbstermächtigung belächeln –
wenn er nicht gefährlich wäre. Die selbsterklärten
Eliten scheuen sich nämlich nicht, offen eine monetäre
Besserstellung zu verlangen. So forderte Michael Arthur,
der damalige Sprecher der Russell Group, dass die Gruppe
90% der zu verteilenden Forschungsmittel erhalten müsse.
Und in Deutschland fordert der Sprecher der „U15“ in
diesen Tagen besonders viele Fördermittel vom Bund für
die, wie es heißt, „besonders leistungsfähigen
Hochschulen“. Er meint damit seine Gruppe und
behauptet, die müsse bevorzugt behandelt werden. (vgl.
Tagesspiegel vom 25. März 2013). „U15“ klingt
schließlich fast doppelt so potent wie die
internationale Gemeinschaft „G8“. Es handelt sich hier
um reine Kartelle, die verderben, was sie zu stützen
behaupten: den Wettbewerb. Das ist leistungsfeindlich
und sorgt gerade nicht für Zuwachs an Qualität. Die
Privilegierung von Marktbeziehungen wirkt in der
akademischen Welt überhaupt ruinös. Dessen sollten wir
uns bewusst sein. In England hat Thomas Docherty,
Professor an der Universität von Warwick, in diesem Sinn
scharfe Kritik an der Russell-Group geübt und
aufgezeigt, wie solche, durch nichts legitimierte Zirkel
die Freiheit von Forschung und Lehre gefährden, indem
sie die Wissenschaft in Klassen spalten und jeder
rationalen Quelle entziehen. (Times Higher Education,
28. Feb. 2013). Dabei ist ihm die Ironie nicht
entgangen, dass sich in der Gruppe viele von jenen
zusammenfanden, deren Renommee in internationalen
Rankings gerade abrupt gesunken war. Es könnte sein,
dass es sich bei den Verbündelungen in Deutschland
ebenfalls um eine Art Schreckmanöver im Abstiegskampf
handelt. Einige Universitäten – auch Mitglieder von
„U15“ - wurden 2012 herabgestuft. Was ist schlimmer:
„Exzellenz“ niemals errungen – oder aber dieses Prädikat
in einem förmlichen Aberkennungsverfahren wieder
verloren zu haben? Man begegnet hier einer
Abwärtsspirale, aus der es kein Entrinnen zu geben
scheint. Sie zu bedienen, heißt der Hochschullandschaft
nachhaltig zu schaden. Wer, wie der Verfasser, die
sich rasant entwickelnde mit 10 Jahren jüngste große
deutsche Universität zu repräsentieren hat, gerät
schnell in den Ruch der Befangenheit und in den
Verdacht, nur pro domo zu reden. Aber Missgunst ist
nicht mein Ratgeber: Es muss erlaubt sein, auf die große
Gefahr hinzuweisen, die die genannte Entwicklung mit
sich bringt. Will man darauf hinaus, die Universitäten
zu diskreditieren, die zwar der Grundlagenforschung
verpflichtet und leistungsstark in Forschung und Lehre
sind, aber eben nicht Clubmitglied der TU9 oder der U15
sind? Will man das künstliche Konstrukt einer
universitären Ober- und Unterschicht erreichen? Vor dem
Hintergrund der Tatsache, dass für den gesamten
Hochschulsektor in Deutschland viel zu wenig Geld zur
Verfügung steht, ist das fatal. Übrig bleibt gegenüber
den freihändig festgestellten „Eliten“ nämlich eine
große Schar von scheinbaren „Verlierern“, die sich die
Unterfinanzierung ihrer Bildungsstätten als Folge
mutmaßlichen Leistungsversagens selbst zuzuschreiben
hätten. Das ist ebenso unerträglich wie unproduktiv.
Möglichkeiten des Wissenschaftsmanagements Viel
produktiver wäre es, weiter gemeinsam für eine solide
Grundfinanzierung zu streiten. Und diesbezüglich sollten
wir einander bestärken. Deutschland besitzt noch
breitgestreut eine Vielzahl von sehr guten Universitäten
– bei der einen ist ein bestimmter Fachbereich, bei der
nächsten ein anderer besser aufgestellt.
Wissenschaftlicher Wettbewerb ist da auf allen Ebenen
erwünscht. Eine Hochschule in Gänze jedoch mit finalen
Bewertungsnoten belegen zu wollen, führt in die Irre. Im
angelsächsischen Raum sind Rankings tradiert und
vertraut, bei uns neigt man im Umgang mit ihnen zur
Fetischisierung. Wer zur Akquise von Drittmitteln immer
nur die Besten im Blick hat, verliert den
gesamtgesellschaftlichen Auftrag aus den Augen und
verbessert übrigens mitnichten seine wirtschaftlichen
Perspektiven. Die deutsche Hochschullandschaft ist stark
und selbstbewusst genug, eigene Wege zu gehen. Dass
die Finanzierung des so rasant aufgeblähten
Hochschulsektors für Staat und Gesellschaft zum Problem
geworden ist, können wir durch feindschaftliche
Binnenverhältnisse nicht regeln. Da die aktuellen
Verbünde u. a. aber auch eine Verknappung der Mittel
erwarten, muss man sich schon den Anfängen einer
Kannibalisierung der Hochschulen untereinander wehrhaft
entgegenstellen. Mögliche Auswege lassen sich durchaus
skizzieren: Das Verhältnis in der Verteilung auf
Fachhochschulen und Universitäten sollte verändert
werden: Bisher studieren ca. 70% der Studierenden, d. h.
ca. 1,7 Mio von 2,5 Mio, an Forschungsuniversitäten, der
Rest an Fachhochschulen oder zunehmend privaten
Sparten-Hochschulen. In den Niederlanden ist das
Verhältnis von 40:60 nahezu umgekehrt. Ein
Bachelorstudium an einer FH ist derzeit mit
durchschnittlich ca. 14.000 € zu veranschlagen -
gegenüber ca. 28.000 € an der Universität. Innerhalb des
Systems selbst steckt also noch eminenter finanzieller
Gestaltungsspielraum. Darüber hinaus wäre es sehr wohl
eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses wert, zu
überdenken, ob dem Großteil der Studierenden wirklich
mit einem grundlagenorientierten, wissenschaftlichen
Studium am besten gedient ist. Die Universität sollte
wieder den Kern des deutschen Wissenschaftssystems
bilden. Nur weil das föderale Finanzierungssystem
schlecht funktioniert, dürfen die Universitäten ihre
Entscheidungshoheit über die Forschung nicht im Zuge
einer sogenannten „Helmholtzisierung“ zusehends
zugunsten einer politisch gesteuerten Programmforschung
noch weiter aus der Hand geben. Es kann nicht
angehen, die Universitäten de facto zugunsten
außeruniversitärer Forschungsinstitute finanziell
auszutrocknen. Anstelle einer versuchten Abschottung
nach „unten“ wären alle Bemühungen um eine horizontale
Differenzierung des Hochschulsystems mit Nachdruck zu
unterstützen, um den zunehmend divergierenden
Bildungsbiographien und der insgesamt heterogeneren
Studierendenschaft besser gerecht zu werden.
Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung
müssen zudem als unterschiedliche, aber gleichermaßen
wichtige Schwerpunkte herausgestellt werden. Was die
vertikale Differenzierung angeht - und dies betrifft in
erster Linie die Forschung, denn sie entscheidet im
internationalen Vergleich über Rang und Erfolg -,
sollten alle Hochschulen und damit auch alle
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine faire
Chance erhalten. Wettbewerb zwischen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, zwischen
Exzellenzclustern, Graduate Schools u. ä., jederzeit
gerne! Bloß nicht nebulöse Titel wie
„Exzellenzuniversität“ als Ergebnis einer sogenannten
„dritten Profillinie“! Nebulöse Kategorien wie
„Forschungsstärke“ sind kontraproduktiv. -Es gewinnt
auch nicht einer „die Olympiade“, bloß weil er aus einem
großen Land kommt und ein Pferd dabei hat, d.h., wenn
eine Hochschule dadurch zur Exzellenzuniversität wird,
dass verschiedene Forschungsbereiche dieser Universität
exzellent sind, dann wird dadurch möglicherweise das
Renommee von WissenschaftlerInnen, die zwar zu dieser
Universität, nicht aber zu dem betreffenden
Forschungsbereich gehören, zu Unrecht aufgewertet, und
ebenso wird das Renommee von denen, die nicht zu einer
Exzellenuniversität gehören, zu Unrecht abgewertet.
Den Wettbewerb kartellartig auf wenige Universitäten zu
beschränken, kommt nicht in Frage: Dies hieße
einerseits, Kandidaten zu Siegern zu küren, die am
Wettkampf noch gar nicht teilgenommen haben, und zum
anderen hieße es, die in vielen Fachbereichen noch
erfolgreichen neuen, kleinen und mittelgroßen
Universitäten in permanenten Akten der
Entsolidarisierung dauerhaft an den Rand zu drängen und
ihr Potential zu vernichten. Größe ist bekanntlich kein
Erfolgsgarant.
Auf die Größe kommt es nicht an
Die namhaften, alten Universitäten erheben in „U15“
Hypotheken auf ihre eigene Vergangenheit. Aber sind die
gedeckt? Ist man klug beraten, hier zu investieren?
Welcher Sponsor wäre so töricht zu verkennen, dass die
präsumptive „Leistungsstärke“ in etlichen Bereichen mit
der in Rankings vorgelegten Leistungsbilanz nicht
übereinstimmt? Welche Regierung hätte je
strukturpolitisch absichtsvoll die Region verhungern
lassen, um die fetten Ballungszentren weiter
anzufüttern? Wie viel Irrationalität verträgt das
Wissenschaftssystem? Was zählt, ist doch nicht ein
vermutetes Potential, sondern der Nachweis von Effizienz
und herausragender wissenschaftlicher Qualität. Einzelne
Mitglieder von „U15“ beschwichtigen freundlich und
versichern treuherzig, es bestehe kein Grund zur Sorge.
Es sei doch besser, wenn ein paar Universitäten
besonders gut - als alle gleichermaßen defizitär
aufgestellt wären. Die Methode ist aber schlimm. Und
zwar nicht nur deswegen, weil die Verbünde den
Wettbewerb verzerren und gleichzeitig Loyalität
ausgerechnet von jenen fordern, die sie gerade sitzen
lassen, sondern auch wegen gravierender
gesellschaftlicher Folgen. Wer unter Hinweis auf
seine vorgebliche „Leistungsstärke“ besondere
Zuwendungen einfordert und sich zufrieden gibt, wenn er
sie erhält, oder wer die Prävalenz von Marktmechanismen
zum Schein auf die gewährte öffentliche Finanzierung
überträgt, bemäntelt die dramatische Unterfinanzierung
des Hochschulsektors als reguläres, funktionales
Marktgeschehen und leistet der Selbstdestruktion des
öffentlichen Sektors Vorschub. Er betreibt eine ebenso
unseriöse wir unselige „Privatisierung“ unter
gleichzeitiger Umgehung der Gesetze des Marktes. „Too
big to fail“ kann es im Feld der Wissenschaft nicht
geben. - Allesamt übrigens Kategorien, von denen unsere
Arbeit und die Arbeit der HRK bislang frei gewesen ist.
„Jung, ungebunden, tüchtig und frei sucht …“
In Anbetracht der normativen Kraft des Faktischen, ist
kaum davon auszugehen, dass sich die bestehenden
Gruppierungen „TU9“ und „U15“ auflösen werden. Aber die
Installierung transparenter Kriterien für Zugehörigkeit
sollte schon geschehen und entsprechende
Aufnahmekriterien wären festzulegen. – Eine Konsequenz
steht allerdings fest: Die Hochschulrektorenkonferenz
würde durch das Entstehen stärkerer Verbünde in ihrem
Inneren unweigerlich an Bedeutung verlieren. Auch dies
liefe den gemeinsamen Interessen der Hochschulen
letztlich zuwider. Divide et impera! Dass aber „U15“ und
„TU9“ mit ihrem bedeutsamen Stimmengewicht die HRK als
ihr Werkzeug instrumentalisieren, wird von den anderen
Hochschulen sicherlich nicht lange hingenommen werden.
Sollten die vielen anderen Universitäten und Hochschulen
womöglich Gegenmaßnahmen ergreifen und einen eigenen
Verein gründen? Aus jenen, die „jung und ungebunden“
sind?
Ein frisches Gegenüber? Sie könnten es „CU“
nennen - einerseits im Sinne von „see you“ an die
Jugend das Versprechen, freundlich zusammenzukommen,
andererseits im Sinne von „coming-up-Universities“, im
Unterschied zu denen, die schon viele Jahrhunderte ihrer
Zukunft schon hinter sich haben? Wohl nur im Scherz. -
Wir sollten uns fragen, ob wir die HRK, nicht lieber
ertüchtigen sollten, statt sie in Vertretungen
partikulärer Interessen zu zerspalten, was dazu führt,
dass diese Institution verzichtbar wird. Statt
Schein-Eliten zu bedienen, sollten wir eine
Konsolidierung unserer staatlichen Grundfinanzierung,
auch durch den Bund, penetrant weiter und öffentlich
fordern. Das verlangt uns eine gewisse interaktive
Kommunikation ab, besseren Lobbyismus und strategisches
Handeln. Es gilt, die Glaubwürdigkeit dessen zu stärken,
was uns bewegt und begeistert: Virtuose Wissenschaft und
fruchtbare Lehre. Jedenfalls möchte ich Sie ermuntern,
gemeinsam darüber nachzudenken, ob es nicht etwas
Besseres gibt als den Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
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UDE: Uni-Colleg widmet sich Nanomaterialien - Hype
oder Chance? |
Duisburg, 8. Mai 2013 - In
winzige Welten nimmt das Uni-Colleg der Universität
Duisburg-Essen (UDE) am 15. Mai seine Zuhörer mit: Prof.
Dr. Gerd Bacher spricht über „Nanomaterialien in der
Elektrotechnik — Hype oder Chance?“. Der Vortrag beginnt
um 19.30 Uhr im Hörsaal MD 162, am Campus Duisburg. Der
Eintritt ist frei. Nanomaterialien sind winzig
klein, und ihre Eigenschaften hängen entscheidend von
der Größe ab. „In Nanomaterialien werden faszinierende
Phänomene entdeckt – oft allerdings nur bei extremen
Bedingungen, etwa bei Temperaturen in der Nähe des
absoluten Nullpunkts“, erklärt der UDE-Professor.
„Betrachtet man die Forschungen, fragt man sich zu
Recht: Hype, also Modeerscheinung, oder Zukunftschance?
Im Vortrag verdeutlicht Bacher an Beispielen, dass
Nanokristalle mit Ausdehnungen im Bereich weniger
Milliardstel Meter etwas bewirken können, was mit
herkömmlichen Materialien gar nicht oder nur
eingeschränkt möglich wäre. So stellt er Leuchtelemente
vor, die fast perfektes weißes Licht emittieren,
Bauelemente, die einzelne Photonen‚ auf Bestellung‘
liefern, oder Nanokristalle, bei denen Magnetismus durch
Licht gesteuert werden kann – und das alles bei
Raumtemperatur.
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Übergabe des 4,5
Mio.-Förderbescheids für neue Graduiertenschule
Innovation in
Ostasien |
Duisburg, 6. Mai 2013 - Was
können wir von Ostasien bei der Gestaltung der Zukunft
lernen? Das ist das zentrale Thema einer neuen School of
Advanced Studies an der Universität Duisburg-Essen
(UDE), die in den nächsten vier Jahren mit 4,5 Mio. Euro
aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
gefördert wird. Der UDE-Antrag setzte sich als eines von
sechs unter vielen eingereichten Projekten für den
Förderschwerpunkt „Stärkung und Weiterentwicklung der
Regionalstudien (area studies)“ durch. Der
Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Thomas Rachel,
überreichte den Förderbescheid am 6.Mai.
V.l.: BMBF-Staatssekretär Thomas Rachel, Rektor Prof.
Dr. Ulrich Radtke, Foto UDE
Wie wird technische Innovation in Ostasien
vorangetrieben und wie wird sie von der Gesellschaft
getragen und „gelebt“? Kann die potenzielle
Zukunftstechnologie Elektromobilität neue Lösungen für
die Herausforderungen wachsender Metropolenbildung und
Urbanisierung bieten? Diese und andere Fragen beleuchtet
die neue IN-EAST School of Advanced Studies der UDE, an
der künftig 18 Nachwuchswissenschaftler forschen werden,
vom Doktoranden bis zum Junior-Professor.
Urbane Systeme und neue Antriebssysteme
Die IN-EAST School wird von verschiedenen Disziplinen
getragen und vernetzt die an der UDE vorhandenen
Problemlösungskompetenzen. Die Forschungsagenda wird
sich mit der gesamtgesellschaftlichen Einbettung von
Innovationsprozessen auseinandersetzen. Der Schwerpunkt
liegt auf den Themenkomplexen Urbane Systeme und neue
Formen von Mobilität wie Elektromobilität. Direktor
Prof. Dr. Taube: „Die Gesellschaften Ostasiens
experimentieren derzeit mit diversen Lösungsstrategien.
Wenn wir diesen dynamischen Prozess besser verstehen und
mehr über die Entwicklungen in Ostasien wissen, können
wir erfolgreiche Lösungsansätze vielleicht auch auf
Deutschland übertragen.“
Innovatives Organisationskonzept
Auch organisatorisch wird mit der neuen IN-EAST School
ein neuer Weg beschritten, um regionalwissenschaftliche
Forschung noch besser mit den Systemdisziplinen zu
vernetzen. Deshalb wird eine „Molekülstruktur“ von sechs
miteinander kommunizierenden Forschungseinheiten
eingerichtet. Diese interdisziplinären Nachwuchsgruppen
setzen sich aus einem Postdoc bzw. Juniorprofessor sowie
zwei Promovenden zusammen, die durch ein Mentorentandem
von zwei Professoren betreut werden. Taube: „Mit dieser
Forschungsorganisation wird ein innovatives Konzept in
die deutschen Regional- und Sozialwissenschaften
eingeführt, das strukturbildend werden kann.“
Mit der IN-EAST School soll außerdem das Thema Ostasien
stärker in der Universität verankert werden. Es geht
darum, die wachsende geopolitische und wirtschaftliche
Rolle Ostasiens in der Welt fakultätsübergreifend zu
durchdenken und den rasch expandierenden
Wissenschaftsraum Ostasien für die Universität noch
besser zu erschließen.
|
Grün-weiße
Oase im Herzen Neudorfs |
Manfred Schneider
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UDE erhält Gasturbine von Siemens |
Duisburg, 26. April 2013 - Um Erdgas in
mechanische Energie umzuwandeln, werden Gasturbinen
gebraucht. Einen besonders effektiven Typ hat Siemens
entwickelt: Die SGT5-8000H hält mit einem Wirkungsgrad von
über 60 Prozent im kombinierten Betrieb in einem Gas- und
Dampfturbinen-Kraftwerk den aktuellen Weltrekord. Jetzt
bekam die Universität Duisburg-Essen (UDE) ein Modell
dieser leistungsstarken Turbine. Im Maßstab 1:10 dient es
Wissenschaftlern und Studierenden als Anschauungsobjekt.
„Solche Turbinen treiben Kraftwerksgeneratoren an und sind
auch künftig wichtig für eine sichere Stromversorgung. Für
unsere Studierenden ist dies wohl das beste Beispiel einer
Gasturbine, an der sie sehen können, wie aktuelle Lehr-
und Forschungsinhalte bei der Entwicklung einer höchst
effektiven Maschine umgesetzt werden“, freut sich der
Leiter des Lehrstuhls für Strömungsmaschinen, Prof.
Dr.-Ing. Friedrich-Karl Benra, über die hochwertige
Spende. Das Modell ist teilweise aufgeschnitten, so
dass der Aufbau und alle relevanten Komponenten sichtbar
sind. Bei einer Länge von 1,5 Metern wiegt das Exponat
rund 100 Kilogramm. Ein Gestell erlaubt dennoch den
Transport, so dass die Turbine in Vorlesungen und Übungen
gezeigt werden kann. Verschiedene Ingenieurdisziplinen
arbeiten an einem solch komplexen Produkt – daher ist die
genaue Funktionsweise nicht nur für angehende
Maschinenbauer, sondern auch für Studierende anderer
Fakultäten interessant. Die Einzelanfertigung kostet etwa
62.000 Euro. „Wir sehen für alle Beteiligten einen
großen Mehrwert darin, Forschung, Lehre und Industrie
enger miteinander zu verzahnen. Deshalb will Siemens
konsequent den Austausch mit Universitäten und den
Studierenden fördern“, so Dr. Wilfried Ulm, CEO Steam
Turbines in der Division Fossil Power Generation bei
Siemens Energy.
Acht deutsche Universitäten hat
das Unternehmen ausgewählt und unterstützt sie mit
derartigen Exponaten. Siemens stiftet zudem Lehrmaterial
wie Originalausrüstung aus Maschinen, organisiert
Fachvorträge sowie Exkursionen und beteiligt sich an der
Ausbildung durch Industriepraktika und praxisbezogene
Vorlesungsbeiträge. Ziel dieses als University Liaison
Management (ULM) bezeichneten Programms ist es, Industrie
und Forschung noch stärker zu verknüpfen. Seitens der UDE
wird die Zusammenarbeit durch den Förderverein
Ingenieurwissenschaften koordiniert.
Ungewöhnliche Studie Roboter
berühren unsere Gefühle Eigentlich ist es nur
eine Maschine, sagt der nüchterne Verstand. Aber davon
lässt sich das Gefühl anscheinend nicht beeindrucken. Wenn
Roboter misshandelt werden, leiden die Zuschauer mit. Zu
diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität
Duisburg-Essen (UDE), die im Juni bei einer Konferenz in
London vorgestellt wird. Mit zwei Experimenten wurde
die emotionale Bindung zu einem Roboter untersucht. 40
Testpersonen sahen Videos, in denen ein kleiner
Dinosaurier-Roboter entweder liebevoll oder grob behandelt
wurde. Die Forscher maßen währenddessen die physiologische
Erregung und fragten die Teilnehmer nach ihren
Empfindungen. Viele hatten Mitleid: Während der
Gewaltszenen zeigten sie stärkere körperliche Reaktionen
und berichteten danach häufiger, sich schlechter zu
fühlen. Bei einem zweiten Versuch wurde zusammen mit
dem Erwin L. Hahn Institut für Magnetresonanz die
Hirnaktivität von 14 Personen gemessen, während
unterschiedliche Filme liefen: Einerseits wurde der
Roboter gefüttert und gestreichelt, andererseits gequält.
Weitere Videos zeigten eine Frau in ähnlichen Situationen.
Zudem wurde mit einem Pappkarton mal freundlich, mal böse
umgegangen. Die Forscher wissen nun, warum wir im Kino
mit R2-D2 oder Nummer 5 mitgefiebert haben. Ihre
Ergebnisse belegen eindeutige Reaktionen im Gehirn:
Szenen, in denen Menschen beziehungsweise Roboter
fürsorglich oder brutal behandelt werden, führen zu
vergleichbaren Aktivitätsmustern im limbischen System. Es
werden also ähnliche Gefühle ausgelöst – egal ob es um
Menschen oder Maschinen geht. Allerdings sind diese
intensiver, wenn wir Menschen beobachten.
„Robotik-Forscher wollen technische Begleiter entwickeln,
die eine langfristige Beziehung zu einem menschlichen
Nutzer aufbauen – denn sie können nützliche Werkzeuge
sein“, erklärt Astrid Rosenthal-von der Pütten, die die
Studie mit Prof. Dr. Nicole Krämer und Prof. Dr. Matthias
Brand durchgeführt hat. „Sie unterstützen
Senioren bei alltäglichen Aufgaben, so dass sie länger zu
Hause leben können. Ebenso ist es denkbar, dass sie
behinderten Menschen oder Reha-Patienten helfen.“ Und
warum sind hierbei persönliche Bindungen wichtig? Die
Wissenschaftler hoffen, dass Roboter mit menschlichen
Fähigkeiten wie Empathie die Gefühlsebene der betreuten
Personen langfristig ansprechen und so in ihren Alltag
fest integriert werden. Denn eine neue Technologie ist
anfangs interessant; dieser Effekt lässt jedoch bei
gleichbleibenden Aktivitäten nach.
Foto UDE
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UDE: Tagung zur biologischen Vielfalt - Tiere und
Pflanzen erobern die Stadt |
Duisburg, 21. März 2013 - Keine Betonwüsten. Ganz im
Gegenteil: Unsere Städte gehören zu den artenreichsten
Lebenswelten. Auf kleinstem Raum siedeln sich exotische
Pflanzen an, wilde Tiere nutzen Straßen als
Wanderkorridore, und Verkehrsmittel fördern die
Ausbreitung neuer Arten. Dieser Dynamik sind sich die
Teilnehmer einer Tagung an der Universität Duisburg-Essen
(UDE) bewusst. Zum Thema „Urbane Biodiversität –
regionale, nationale und internationale Aspekte“ treffen
sie sich am 26. und 27. März. Es ist ein weites Feld,
für das sich u.a. Vertreter aus Planungsbüros,
Naturschutzverbänden, Biologischen Stationen und
Forschungseinrichtungen begeistern. Sie skizzieren in
Vorträgen und Workshops, wie mannigfaltig die europäischen
Ökosysteme sind. Um drei zentrale Themen geht es: Neobiota
(nicht-heimische Arten), Brachflächen und urbane Gewässer.
Exotische Pflanzen – bekämpfen oder fördern?, ist eine
der vielen Fragen. Wissenschaftliche Grundlagen werden
diskutiert, denn mitunter sind diese „Neubürger“ auf
Brachen, Halden und Verkehrsinseln höchst willkommen. So
wächst hierzulande beispielsweise der Klebrige Alant, eine
Pflanze aus dem Mittelmeerraum, die die trockenen
Standorte der Halden mit als erstes besiedelt. Die 120
Fachbesucher lernen zudem, wie Wildtiere niederländische
Städte erobern und was es mit der Spontanflora oder
speziellen Blumenwiesen auf sich hat.
Im
Ruhrgebiet entstanden wie in kaum einem anderen
Ballungsraum Industriebrachen von über 10.000 Hektar, die
heute einen erstaunlichen Artenreichtum aufweisen. Oftmals
ist es „Natur auf Zeit“, denn ungenutzter Raum findet bald
das Interesse von Wirtschaft und Stadtplanung. Wie kann
man trotzdem der biologischen Vielfalt gerecht werden? Der
Regionalverband Ruhr sichert Brachflächen, pflegt sie wie
im Gleispark Frintrop und zeigt auf der Route
Industrienatur, wie vielfältig und spannend solche Areale
sind.
Denn Flora und Fauna lassen sich erfolgreich
in eine moderne Stadtentwicklung integrieren. Das zeigt
die Emscher, 100 Jahre lang Synonym für einen
Schmutzwasserkanal, die heute aufwändig renaturiert wird.
Ein eigenes Ökosystem entwickelt sich, mitten im Revier.
Nicht nur die Wohn- und Lebensqualität wird dadurch
erheblich verbessert: Durch das saubere Wasser nimmt die
Zahl der Tierarten zu. Ungefähr 20 Prozent stehen sogar
auf der Roten Liste; sie finden mittlerweile im Emschertal
ein neues Zuhause. Abschließend stellt eine Exkursion
die Höhepunkte der urbanen Biodiversität im Ruhrgebiet
vor: Sie führt u.a. zum Läppkes Mühlenbach, der durch den
dicht besiedelten Essener Stadtteil Frintrop fließt.
Zwischen 1989 und 1991 wurden 1,8 km des Oberlaufs von der
Emschergenossenschaft renaturiert. Derzeit wird der
Abschnitt bis zu seiner Mündung in Oberhausen umgestaltet
und ökologisch verbessert. Ausrichter der Tagung sind
die Abteilung Aquatische Ökologie und das Zentrum für
Wasser- und Umweltforschung der UDE, das Geographische
Institut der RUB, die Emschergenossenschaft, der
Lippeverband, die Biologische Station Westliches
Ruhrgebiet und der Regionalverband Ruhr.
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UDE: Partnerhochschule zu Gast Hoher Besuch aus
den USA |
Duisburg, 28. Februar 2013 - Richard Brandt von der Lehigh
University in Pennsylvania (USA) besuchte kürzlich die
Universität Duisburg-Essen (UDE) und wurde auch von Rektor
Prof. Dr. Ulrich Radtke begrüßt. Sie kennen sich gut, sie
trafen sich bereits im Umfeld eines Ministerbesuchs in den
USA. Brandt hält persönlichen Kontakt zur Mercator School
of Management an der UDE. Die Fakultät für
Betriebswirtschaft unterhält seit langem ein erfolgreiches
Austauschprogramm mit der renommierten US-Universität, die
auch mit dem Institut für Soziologie an der UDE
partnerschaftlich verbunden ist.
Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke (l.) und Richard
Brandt (Foto UDE)
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UDE bereitet sich auf den doppelten
Abi-Jahrgang vor: Deutlich mehr Studienplätze
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Duisburg, 28. Februar 2013 - Wenn in den kommenden Monaten
zwei Abiturjahrgänge die NRW-Schulen verlassen, beginnt
bald auch der Run auf die Hochschulen in der Region. Die
Universität Duisburg-Essen (UDE) ist gut vorbereitet und
nimmt erheblich mehr Studienanfänger auf als in einem
normalen Jahr. Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke: „Wir
leisten unseren Beitrag dazu, dass die zusätzlichen
Erstsemester dieses Jahres eine Studienchance über einen
Zeitraum von zwei Jahren erhalten. Dafür erhöhen wir
unsere Studienplatzzahlen 2013 und 2014 um jeweils 50
Prozent. Das ist ein klares Signal, dass wir unseren
Bildungsauftrag für die Region sehr ernst nehmen.“ Zur
Vorbereitung auf den doppelten Abiturjahrgang vereinbarte
das Land mit den NRW-Hochschulen erhöhte
Aufnahmekapazitäten für Erstsemester. Auch für die UDE
wurde ein schrittweiser Aufwuchs der Studienanfängerzahlen
vertraglich festgelegt. Fakt ist, dass die UDE sogar
deutlich mehr aufnehmen wird.
Im Wintersemester 2013/14 werden rund 2.500 zusätzliche
Plätze für Studienanfänger bereit gehalten (statt der
vereinbarten ca. 1.300), so dass insgesamt 7.300 ihr
Studium an der UDE aufnehmen können. Auch im
Wintersemester 2014/15 werden nochmals rund 2.500
Erstsemester (also erneut 7.300 insgesamt) zusätzlich
eingeschrieben (statt der geplanten Erweiterung um ca.
1.000 Plätze). Ein Ausbau mit Augenmaß: Um die
notwendige Studienqualität zu sichern, wurden 30 neue
professorale Arbeitsgruppen eingerichtet mit zusätzlichen
300 wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen. In Mensen und
Bibliotheken wurden neue Lernräume geschaffen. Zudem
wurden in Campusnähe weitere Räumlichkeiten für
Lehrveranstaltungen angemietet und die nötige technische
Infrastruktur ausgebaut. An beiden Universitäts-Campi
werden derzeit neue Hörsaalzentren gebaut.
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Neue Studie untersucht die bundesweiten
Unterschiede: Wie viel kostet ein Kindergartenplatz?
Und warum? |
Duisburg, 27. Februar 2013 - Für die Kleinen ist uns nichts zu
teuer? Wer in der richtigen Stadt wohnt, braucht für die
Kindergartenunterbringung keinen Cent zu berappen. In
anderen Kommunen ist man gleich mehrere tausend Euro los.
Warum es so große Unterschiede bei den Elternbeiträgen
gibt, untersuchten jetzt Prof. Dr. Achim Goerres von der
Universität Duisburg-Essen (UDE) und sein Kollege Prof.
Dr. Markus Tepe von der Universität Oldenburg. Anhand
vorliegender Daten für vier Modellfamilien bestimmten die
beiden Sozialwissenschaftler die wichtigsten
Einflussfaktoren auf die durchschnittlichen
Kindergarten-Unterbringungskosten in den 95 größten
deutschen Städten zwischen 2007 und 2010. Mit
2.527 Euro für den Durchschnitt über alle vier
Modellfamilien zahlte man in Cottbus am
meisten für einen Kindergartenplatz, beitragsfrei
untergebracht waren dagegen die Kinder in Städten wie
Heilbronn. Fazit der Studie: Weniger der
tatsächliche Bedarf an Kindergartenplätzen vor Ort ist
entscheidend für die Höhe des Elternbeitrags als vielmehr
die strukturellen Rahmenbedingungen: Reiche Kommunen mit
wenig Schulden und hohen Landeszuschüssen leisten sich die
niedrigsten Kindergartenbeiträge. Hochverschuldete Städte
belasten insbesondere einkommensstarke Eltern.
Elternbeiträge sollen die Betriebskosten einer
Kindertageseinrichtung abdecken. Aber oft reichen sie
nicht aus, und die Kommune muss für das Defizit aufkommen.
Ob überhaupt und wenn ja in welcher Höhe sich Eltern an
der Kindergartenunterbringung beteiligen müssen, ist ein
örtliches Politikum. Teilweise wurden die Beitragssätze
sogar in kurzer Zeit drastisch gesenkt.
Das kann
mit den politischen Mehrheiten im Stadtrat zusammenhängen:
Parteien nutzen vorhandene Spielräume, um ihre bildungs-
und sozialpolitischen Umverteilungsziele durchzusetzen.
Linke Mehrheiten sorgen häufig dafür, dass Familien mit
mittlerem und höherem Einkommen höhere Gebühren zahlen
müssen. Wer wenig verdient, ist dagegen flächendeckend vom
Beitrag befreit. Aber auch Betroffenheitsinteressen
lassen sich oft in der Beitragshöhe ablesen: Ist der
Frauenanteil im Stadtrat vergleichsweise groß, werden die
einkommensstarken Familien meist nicht so stark belastet.
Stadträtinnen gehören oft selbst dieser Schicht an und
machen scheinbar ihren Einfluss geltend.
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Einweihung des NanoEnergieTechnikZentrums NETZ
|
Wissenschaftsministerin Schulze: „Ein großer
Sprung nach vorn“ Duisburg, 21. Februar 2013 -
In den vergangenen zwei Jahren drehten sich zahlreiche
Kräne an der Baustelle am Duisburger Campus der
Universität Duisburg-Essen (UDE). Jetzt ist das Werk
vollbracht: Das neue NanoEnergieTechnikZentrum NETZ mit
seiner futuristisch anmutenden Außenfassade und
zahlreichen Speziallaboren im Inneren ist fertig und wurde
heute (21. Februar) seiner Bestimmung übergeben. „Für
Nordrhein-Westfalen ist NETZ ein großer Sprung nach vorn.
Hier verbinden sich die grundlagenorientierten
Nanowissenschaften zur Lösung der energietechnischen
Fragestellungen von morgen“, so Wissenschaftsministerin
Svenja Schulze bei der Einweihung. Prof. Dr. Robert
Schlögl, Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemische
Energiekonversion in Mülheim ergänzte: „Die Energiewende
wird nicht ohne die kleinsten Nanoteilchen gelingen. Ob es
um die Wandlung, Speicherung oder Einsparung von Energie
geht, immer wird die Nanotechnologie wesentliche
Materialien liefern. Zu deren Entwicklung ist auch
‚hochgezüchtete‘ Analytik erforderlich: Man muss die
Nanowelt buchstäblich sehen können, und es bedarf
effektiver Herstellungsverfahren. Die Kombination aus
beidem ist das Bestechende am NETZ.“
Oberbürgermeister Sören Link: „Ich freue mich ganz
außerordentlich, dass NETZ am Duisburger Campus realisiert
werden konnte. Ich bin mir sicher, dass dieser neue
technologische Leuchtturm weit über die regionalen und
nationalen Grenzen hinweg ausstrahlen wird.“ Rektor Prof.
Dr. Ulrich Radtke bestätigte: „NETZ ist in der Tat die
richtige Antwort auf die hohen Dynamik des Zukunftsthemas
NanoEnergie. Die flexible Infrastruktur des Forschungsbaus
und die Fachgrenzen überschreitenden Wissenschaftlerteams
bieten ideale Voraussetzungen, um sich dieser
Herausforderung zu stellen.“
36 Labore, eine
Syntheseanlage und ein Mikroskopiezentrum
Hinter
den rhythmisch versetzt angebrachten Metallblenden der
NETZ-Fassade verbirgt sich eine clevere Raumeinteilung:
Auf der Ostseite befindet sich der Laborbereich mit vier
Etagen, die Büros sind auf den fünf Etagen der westlichen
Hälfte untergebracht. Die Außenwand mit ihrer
ungewöhnlichen Fenstergestaltung gleicht den Versprung
optisch aus. Insgesamt kostete NETZ 46 Mio. Euro – je zur
Hälfte finanziert von Bund und Land. Es verfügt über 3.900
m2 Nutzfläche mit 66 Büros, 36 Laboren, einer
Syntheseanlage und einem Mikroskopiezentrum.
120
Wissenschaftler aus der Chemie, den
Ingenieurwissenschaften und der Physik sowie
kooperierender Einrichtungen entwickeln im NETZ
maßgeschneiderte Nanomaterialien für energietechnische
Anwendungen, etwa in der Photovoltaik, der Thermoelektrik
oder auch der Batterie- und Brennstoffzellentechnik. Die
fachübergreifende Zusammenarbeit in projektbezogen
miteinander gekoppelten Speziallaboren ist in dieser Form
einzigartig und lässt besondere Ergebnisse erwarten. In
einer eigenen Syntheseanlage können hochwertige
Nanopartikel auch in größeren Mengen für die
Weiterverarbeitung produziert werden. Alle Schritte der
jeweiligen Prozesskette können im hauseigenen
Mikroskopiezentrum MIZE detailliert untersucht werden, um
sie anschließend zu optimieren.
In die
MIZE-Großgeräte wurden sechs Mio. Euro investiert, das
teuerste Einzelgerät ist ein Elektronenmikroskop im Wert
von zwei Mio. Euro. Temperatur und Feuchtigkeit werden für
die hochempfindlichen MIZE-Großgeräte exakt geregelt. Sie
stehen auf jeweils 100 Tonnen schweren Fundamenten, die
schwingungsfrei vom Gebäude abgekoppelt sind. Dank der im
Boden belassenen Spundwände ist MIZE darüber hinaus auch
elektromagnetisch nach außen abgeschirmt. Übrigens: Mit
ihrer Abwärme sorgen die High-Tech-Geräte für die
Klimaregelung im ganzen Gebäude. Der Fernwärmeanschluss
wird nur im Notfall eingesetzt.
Zentrales Ziel der
Arbeiten im NETZ sind die Herstellung und Analyse sowohl
neuer Nanomaterialien als auch neuer Methoden, um
Anwendungen in der Energietechnik zu erschließen. Im
Vordergrund stehen: • Brennstoffzellen (z.B.:
langzeitstabile Katalysatoren mit minimierter
Edelmetallbelegung und verbessertem Wassermanagement für
Brennstoffzellen) • Lithium-Ionen-Batterien (z.B.
Anodenmaterialien mit fünffach höherer Speicherdichte)
• Energietechnisch relevante Katalyse (z.B.:
Photokatalyse mit deutlich erhöhter Effizienz sowie neue
Katalysatoren für die Kraftstofferzeugung aus Biomasse und
Strom) • Photovoltaik (z.B. Erhöhung der Effizienz
durch neue laserbasierte Dotierungsverfahren) •
Thermoelektrik (z.B. neue Komposite für eine
effizientere Nutzung thermischer Energie)
Kooperationspartner aus Wissenschaft und Industrie können
in NETZ eigene Labors und Büros beziehen. Konkrete Pläne
hierzu gibt es bereits mit dem Forschungszentrum Jülich
(Photovoltaik), dem Max-Planck-Institut für Chemische
Energiekonversion in Mülheim/Ruhr (Katalyse) sowie der
Osram GmbH (Nanopartikel-basierte Leuchtdioden). NETZ wird
maßgeblich von Mitgliedern des Centers for Nanointegration
CENIDE der UDE getragen. Die wissenschaftliche Leitung hat
Prof. Dr. Christof Schulz.
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Das Jahr der Schlange in der Mensa
Neujahrsessen zum chinesischen Frühlingsfest |
Duisburg, 5. Februar 2013 - Am Freitag, dem 8. Februar
2013, steht die Hauptmensa des Studentenwerks am Campus
Duisburg ganz im Zeichen der Schlange. An diesem Tag kocht
das Mensateam um Frank Kalkowski anlässlich des
chinesischen Neujahrsfestes von 11.15-14.15 Uhr für alle
Studierenden und Hochschulangehörigen traditionelle
chinesische Gerichte. „Das ist für uns jedes Jahr wieder
etwas Besonderes und eine Herausforderung, der wir uns
gerne stellen“, berichtet er. Am Freitag bieten wir als
typisch chinesische Speisen XI HU - Rindfleischsuppe, KUNG
PAO – Hähnchenfilet, chinesischen Rindergulasch,
gebratenen Seeteufel und natürlich JIAOZI - chinesische
Maultaschen an.
Damit alles den traditionellen
chinesischen Regeln entspricht, berät Nikolina Pusic,
Mitarbeiterin des Büros für Internationale Kommunikation
des Studentenwerks Essen-Duisburg, unterstützt von
chinesischen Studierenden das Mensateam. Sie erklärt: „Der
Fisch ist wichtig, denn er steht für ein wohlhabendes
Leben. Ebenso Jiaozi, chinesische Teigtäschchen mit
Fleisch- und Gemüsefüllung. Sie sind ein ganz wichtiger
Bestandteil der chinesischen Esskultur.“ Traditionell
werden Teigtaschen zu festlichen Anlässen, insbesondere am
Silvesterabend, gegessen, weswegen diese Speise zum
Chinesischen Neujahr ein Muss ist. Welche unterschiedliche
Bedeutung die Schlange für die Menschen in China und
Deutschland hat, erklärt Nikolina Pusic so: „In China wird
die Schlange für ihre herausragende Intelligenz,
Kreativität und ihr logisches Denkvermögen geschätzt. Hier
wird sie viel positiver wahrgenommen als in der deutschen
Mythologie, in der die Schlange als listige Verführerin
eher gemieden wird.“ Die Wasser-Schlange gilt in China als
das weiseste Tier und soll das Jahr 2013 zu einem guten
Jahr für Geldangelegenheiten machen. Um mit den
rund 1.200 chinesischen Studierenden der Uni dieses
traditionelle Familienfest fern der Heimat zu feiern,
haben sich die Mitarbeiterin des Büros für Internationale
Kommunikation, kurz KOMM IN! und das Mensateam einiges
einfallen lassen. Zusätzlich zum kulinarischen
Angebot können sie interessante Details zum wichtigsten
Familienfest in China erfahren, ihren Namen kalligraphisch
zeichnen lassen und die Mensa in chinesischem Ambiente
genießen.
Wochen der Studienorientierung an der UDE
Kompass für den Campus Die Auswahl ist groß:
Weit über 1.000 Studiengänge gibt es aktuell in Nordrhein
Westfalen. Wer da den Überblick behalten will, ist mit den
„Wochen der Studienorientierung“ des
NRW-Wissenschaftsministeriums gut beraten. Auch die
Universität Duisburg-Essen (UDE) beteiligt sich rege: Vom
14. Januar bis 1. Februar stellen sich an beiden Campi die
Fakultäten vor. Welches Fach passt zu mir? Wie soll
ich mein Studium bezahlen? Und ist Soziologie & Co. ebenso
was für Jungs wie technische Studiengänge für Mädchen? Um
allen den Einstieg zu erleichtern, präsentieren sich die
Geistes- und Bildungswissenschaften ebenso wie die
Studiengänge der Gesellschafts-, Natur- und
Wirtschaftswissenschaften. Außerdem gibt es Infos zum
UDE-Lehramtsstudium und einen eigenen MINT-Tag mit
Laborführungen und Vorträgen für Technikfans.
Erstmals gibt es außerdem einen Tag nur für Schüler zum
Thema „Soziales ist (nichts) was für Jungs?!“ Und selbst
die Eltern, die sich immer stärker in die Planung
einbringen wollen, werden individuell umsorgt: ein
spezielles Elternforum beantwortet alle Fragen rund um
Zulassung und Studienfinanzierung. Damit möglichst
viele von den Veranstaltungen profitieren, finden sie
nachmittags statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die
genauen Termine sind online abrufbar:
http://www.unidue.de/abz/studieninteressierte/wochen_der_studienorientierung
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„Witz – Folklore – Volksmusik“ |
Festkonzert der Universität Duisburg-Essen
Duisburg, 21. Januar 2013 - Das diesjährige
Festkonzert stellt einen der ersten Höhepunkte im
Jubiläumsjahr 2013 dar. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum
zehnjährigen Bestehen der Universität Duisburg-Essen
knüpft das Universitätsorchester, unter der Leitung von
Professor Oliver Leo Schmidt, mit einem ganz besonderen
Programm an die musikalischen Erfolge der vergange- nen
Jahre an. Spielstätten sind auch in diesem Jahr wieder das
Theater Duisburg sowie die Philharmonie Essen. Das
Konzertprogramm steht unter dem Motto „Witz – Folklore –
Volksmusik“ und verspricht den Zuhörerinnen und Zuhörern
einen kurzweiligen und ab- wechslungsreichen
„Ohrenschmaus“ von Igor Strawinskys Orchesterfassung
„Zirkuspolka“ über Edvard Griegs „Konzert für Klavier und
Orchester“ a-Moll op. 16 mit der talentierten, jungen
Solistin Tanja Zhou (Foto)bis hin zu Antonín Dvorˇáks 9.
Symphonie e-Moll „Aus der Neuen Welt“.
Orchesterleiter
Professor Oliver Leo Schmidt
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Bildung als Sprungbrett für elf UDE-AbsolventInnen
mit Migrationshintergrund |
Duisburg, 16. Januar 2013 - Sie sind
jung, ehrgeizig und haben erreicht, wovon viele ihrer
Kommilitonen träumen: einen überdurchschnittlichen
Studienabschluss. Für ihre hervorragenden Leistungen
wurden gestern (15.01.) elf hervorragende AbsolventInnen
mit Migrationshintergrund aus allen Fakultäten der
Universität Duisburg-Essen (UDE) ausgezeichnet.
Geehrt wurden: • Frau Lan Anh Tran (Vietnam), Fakultät
für Geisteswissenschaften • Frau Leutrime Grainca
(Kosovo), Fakultät für Gesellschaftswissenschaften •
Frau Barbara Strzelczyk (Polen), Fakultät für
Bildungswissenschaften • Frau Mahkameh Shahri (Iran),
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften • Herr Sovann
Kiririth Tang (Kambodscha), Fakultät für
Betriebswirtschaft • Herr Timur Mashkin (Ukraine),
Fakultät für Geisteswissenschaften • Herr Hichem
Hattab (Tunesien),Fakultät für Physik • Herr Adam
Abdulselam (Türkei), Fakultät für Chemie • Frau Anna
Shvayba (Russland), Fakultät für Biologie • Frau Lejla
Karsten (Russland), Fakultät für Ingenieurwissenschaften
• Frau Ilseyar Akhmetzyanova (Russland), Medizinische
Fakultät
Foto (©
http://www.eventfotograf.in/)
Kurze Einblicke
in einige Werdegänge: Die Eltern von Lan Anh Tran
kamen vor 35 Jahren als Boat People nach Deutschland. Tran
(26) studierte Germanistik und Anglistik an der Uni
Düsseldorf und machte anschließend ihren Master in
Literatur und Medienpraxis an der UDE. Derzeit volontiert
sie in der Unternehmenskommunikation von IBM Deutschland
in Düsseldorf. Mahkameh Shahri (27) wurde in Teheran
geboren und flüchtete als Einjährige zusammen mit ihrer
Familie vor der islamischen Revolution nach Deutschland.
Während ihre Eltern nicht studieren konnten, hat Mahkameh
Shari an der UDE ihren Master inWirtschaftsinformatik
gemacht. Bereits während des Studiums erhielt sie mehrere
berufliche Offerten und arbeitet nun fest angestellt in
der IT-Strategie- und Prozessberatung. Die Eltern von
Sovann Kiririth Tang (28) flüchteten 1980 aus Kambodscha.
Er wuchs mit seinen drei Geschwistern in Oberhausen auf.
An der UDE studiert Sovann Kiririth Tang
Betriebswirtschaftslehre. Einen B.A.-Abschluss hat er
bereits. Im kommenden Jahr wird er voraussichtlich sein
Masterstudium abschließen.
Hichem Hattab (34)
wurde in Oberhausen geboren, wuchs aber in Tunesien auf
und machte dort sein Abi. Als 20-Jähriger kam er nach
Deutschland zurück , um Physik an der UDE zu studieren.
Hichim Hattab promovierte über hochauflösende
Elektronenbeugung und arbeitet derzeit als
wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UDE. Wenn seine
Bewerbung Erfolg hat, wird er bald als Postdoc in den USA
forschen können.
Adam Adulselam (26) wurde in der
Türkei geboren und kam mit fünf Jahren nach Deutschland.
Den Masterabschluss in Chemie an der UDE hat er bereits
mit Bestnote geschafft, jetzt steht die Promotion an, die
er ebenfalls hier plant.
Anna Shvayba (25) ist
gebürtige Moskauerin und studierte zunächst Genetik an der
dortigen Agraruniversität. Als Au-Pair in Deutschland
lernte sie Land und Leute kennen und lieben. Hier wollte
sie weiterstudieren und entschied sich für Medizinische
Biologie an der UDE. 2010 bestand sie die Bachelorprüfung,
der Master folgte zwei Jahre später. Ihre Abschlussarbeit
schrieb sie am Helmholtz-Zentrum in München, wo sie
zurzeit auch lebt. Als nächstes möchte sie promovieren.
Lejla Karsten (26) wurde im Süden Russlands
geboren und kam 1997 mit ihrer Familie als Spätaussiedler
nach Deutschland. Als jeweils Klassenbeste wechselte sie
schnell von der Haupt- auf die Realschule und später dann
aufs Gymnasium. 2006 entschied sie sich für ein
Wirtschaftsingenieurstudium (Bachelor und Master) an der
UDE. Wegen ihrer besonderen Sprach- und Fachkenntnisse
setzte sie ihr derzeitiger Arbeitgeber, Siemens, schon als
Werkstudentin (mit Projektleitungsfunktion) im
Qualitätsmanagement für den Bahnenbau für die
Winter-Olympiade 2014 in Sotschi ein.
Mit
Auszeichnung schloss Ilseyar Akhmetzyanova aus Russland
ihre medizinische Promotion ab. Ihr Schwerpunkt ist die
Tumorforschung am Institut für Virologie am
Universitätsklinikum.
UDE: Das Stromnetz der Zukunft - Vortrag über
Smart Grids Um „Smart Grids – das Internet
der Energie“ geht es am Mittwoch, 16. Januar, im
Uni-Colleg. Holger Hirsch, Professor für Energietransport
und -speicherung, beginnt seinen Vortrag um 19.30 Uhr im
Hörsaal MD 162 am Campus Duisburg. Weil der Anteil
grünen Stroms im Energiemix steigt, weil die Versorgung
immer dezentraler wird, braucht man denkende, flexibel
steuerbare Systeme. Denn die Solaranlage auf dem Dach
produziert nicht zu jeder Zeit Energie, und der
Verbraucher benötigt mal mehr, mal weniger „Saft“. Das
Stromnetz der Zukunft, das so genannte Smart Grid, soll
solche Schwankungen ausgleichen. Moderne
Kommunikationstechnologie deckt dabei alles ab: Erfassung,
Analyse, Steuerung, Speicherung und Transport. Professor
Hirsch erklärt, was ein Smart Grid ist, warum man es
braucht und was künftig machbar ist.
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