Unicef-Foto des Jahres |
Berlin, den
17.12.2015. Das Siegerfoto des internationalen
Fotowettbewerbs
„UNICEF-Foto des Jahres 2015“ zeigt die schiere
Verzweiflung von Flüchtlingskindern an der
griechisch-mazedonischen Grenze. Der Fotograf Georgi
Licovski (epa) hielt den Augenblick fest, als dort am 21.
August 2015 zwei Kinder zwischen vordringenden
Menschenmassen und Grenztruppen von ihren Eltern getrennt
wurden. Mit dem zweiten Preis wird die Reportage des
schwedischen Fotojournalisten Magnus Wennman (Aftonbladed)
ausgezeichnet, der schlafende Flüchtlingskinder im Nahen
Osten und auf dem Weg nach Europa fotografierte.
Die Leidensfähigkeit, die Kriege Kindern und Eltern
abverlangen, steht im Mittelpunkt der dritten
Auszeichnung. Sie geht an die in Jerusalem lebende
US-amerikanische Fotografin Heidi Levine (Sipa Press) für
ihr Portrait eines schwer verletzten palästinensischen
Vaters und seines kleinen Sohnes.
Der internationale
Fotowettbewerb „UNICEF-Foto des Jahres“ wird von der
Zeitschrift GEO und der DZ BANK unterstützt.
„Georgi Licovski (Copyright)
fängt in seinem Bild wie in einem Brennglas die
Verzweiflung von Kindern auf der Flucht ein“, erklärte die
Schirmherrin von UNICEF Deutschland Daniela Schadt bei der
Präsentation des UNICEF-Fotos des Jahres 2015 in Berlin.
„Das Foto ist eine Momentaufnahme, die Europas Dilemma und
Europas Verantwortung zugleich festhält.“
„Die
Fotografen des Wettbewerbs dokumentieren eindringlich, was
Menschen einander und ihren Kindern antun“, sagte Prof.
Dr. Klaus Honnef, Vorsitzender der Jury unabhängiger
Fotoexperten. „Durch ihre hohe Kunst, ihre
Beobachtungsgabe und Einfühlung bezeugen sie aber auch den
Mut, die Zuversicht und den Behauptungswillen der Kinder –
jenseits der Klischees des Nachrichtengeschäfts.“
Das Siegerbild: Schiere Verzweiflung der
Flüchtlingskinder Es ist der 21. August 2015, als es an
der griechisch-mazedonischen Grenze zu einer traumatischen
Situation für zwei Flüchtlingskinder kommt. Ihr Zeuge: der
für die European Press Agency arbeitende Fotograf Georgi
Licovski. Er erlebt eine brutale Konstellation: Um das
Herz der mazedonischen Grenztruppen zu erweichen, schicken
manche Flüchtlinge Frauen und Kinder in die erste Reihe.
Von hinten schieben die Massen nach, Kinder werden von
ihren Eltern getrennt, teils auch von Fremden an die Hand
und über die Grenze mitgenommen – während die Angehörigen
nicht nachkommen können. Ein weiteres Drama in jenem
großen Drama, das in Afghanistan, im Irak und in Syrien
beginnt – und in Europa nicht zu Ende ist. Nach Schätzung
von UNICEF war jeder vierte der 730.000 Flüchtlinge, die
von Januar bis November 2015 auf der Balkanroute in die
Europäische Union kamen, ein Kind oder Jugendlicher.
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Schutz und Unterstützung für Flüchtlingskinder
UNICEF und Bundesregierung treffen Vereinbarung über
Initiative für Flüchtlingskinder |
14. Dezember 2015 - Das
UN-Kinderhilfswerk UNICEF und die Bundesregierung starten
eine gemeinsame Initiative, um die schätzungsweise 300.000
Flüchtlingskinder in Deutschland besser zu schützen und zu
unterstützen.
Das gaben Bundesfamilienministerin
Manuela Schwesig, die UNICEF-Koordinatorin für die
Flüchtlingskrise in Europa Marie-Pierre Poirier und der
Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Christian
Schneider, heute (Montag) in Berlin bekannt. Trotz der
großen Anstrengungen Deutschlands auf allen Ebenen sind
die Sozial- und Schutzsysteme durch das Ausmaß der Krise
stark belastet. Der gemeinsamen Einschätzung von UNICEF
und der Bundesregierung zufolge sind Flüchtlingskinder
dadurch nicht ausreichend geschützt.
„Dort wo sich
Kinder, Jugendliche und Frauen aufhalten, müssen besondere
Maßnahmen zum Schutz vor Übergriffen und
geschlechtsbezogener Gewalt einschließlich sexueller
Übergriffe und Belästigung ergriffen werden“, sagte
Ministerin Manuela Schwesig.
„Für mehr Schutz braucht
es aber personelle und räumliche Maßnahmen, sowie mehr
Information, Sensibilisierung und Fortbildung der
Fachkräfte und Ehrenamtlichen. Deshalb wollen wir
gemeinsam mit UNICEF Angebote schaffen, die eine
Verbesserung des Schutzes in den Einrichtungen für Kinder,
Jugendliche und Frauen ermöglichen.“
Die Lagebewertung
von UNICEF und Bundesregierung hat ergeben, dass
Flüchtlingskinder und –frauen in Gefahr sind, Opfer von
Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung zu werden, vor allem in
Erstaufnahmeeinrichtungen und Notunterkünften. Kinder
haben in diesen Einrichtungen zudem häufig mehrere Monate
lang keinen vollen Zugang zu Schulbildung, psychosozialer
Unterstützung und Freizeitaktivitäten.
„Wir haben mit
Deutschland als unserem Partner ein gemeinsames
Verantwortungsbewusstsein, für den Schutz der Kinder zu
sorgen, die ihn am meisten benötigen, und zwar unabhängig
davon, woher sie kommen“, sagte die UNICEF-Koordinatorin
für die Flüchtlingskrise in Europa, Marie-Pierre Poirier.
„Flüchtlingskinder haben Krieg, Verfolgung und eine
schreckliche Reise hinter sich. Sie mögen in ihrem
Zielland Deutschland angekommen sein, aber es ist der
Beginn einer neuen Reise für sie. Wir müssen ihnen zur
Seite stehen.“
Die Bundesregierung und UNICEF werden
jetzt gemeinsam mit deutschen
Nichtregierungsorganisationen Maßnahmen entwickeln, um die
Situation von Flüchtlingskindern genauer zu untersuchen
und zu verbessern.
Zu den geplanten Maßnahmen
gehören:
•
Unterstützung bei der Identifizierung von gefährdeten
Kindern
•
Unterstützung für Lern- und Spielmöglichkeiten und
Zusammenarbeit mit Partnern, um den Zugang zu Hilfen und
Beratung zu verbessern, und zwar durch Einbringen von
Fachwissen und Schulungen zum Konzept der
„Kinderfreundlichen Orte“
• Schulungen und Beratung
von Mitarbeitern in Flüchtlingseinrichtungen, um Gewalt
und Missbrauch vorzubeugen
•
Beratung und Unterstützung, um Schutzmechanismen in
Erstaufnahmeeinrichtungen und anderen
Gemeinschaftsunterkünften aufzubauen und zu stärken
•
Unterstützung bei der Verbesserung der Datensammlung und
der Überwachung der Situation der Kinder
•
Unterstützung bei der Erarbeitung von praxisnahen
Richtlinien, Schulungen und Beratung, um Einrichtungen
kinderfreundlicher und geschlechtssensibel zu gestalten
•
Etablierung von Verhaltensregeln für Mitarbeiter in
Einrichtungen sowie bessere Beschwerde- und
Weiterverweisungsmechanismen.
„Flüchtlingskinder
befinden sich in Deutschland nach ihrer langen und
gefährlichen Flucht zwar in relativer Sicherheit“, sagte
Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF
Deutschland. „Doch werden ihre Lebensumstände in
Gemeinschaftsunterkünften wie Turnhallen, Kasernen oder
anderen Notunterkünften noch für lange Zeit schwierig
bleiben.
Unzählige Mitarbeiter und freiwillige Helfer dort leisten
großartige Arbeit. Einen verbindlichen Standard für den
Schutz der Kinder sowie ausreichende Spiel- und
Lernangebote oder psychosoziale Hilfen gibt es bisher
allerdings nicht. Es darf nicht vom Zufall abhängen, ob
Flüchtlingskinder in Deutschland gut geschützt, versorgt
und betreut werden oder nicht.“
UNICEF
wurde 1946 ursprünglich gegründet, um nach dem Zweiten
Weltkrieg Nothilfe für Kinder - UN-Foto Deutschland 1946 -
in Europa zu leisten. Heute versorgt UNICEF unter anderem
Kinder in Konfliktländern wie Syrien, Irak oder
Afghanistan mit Trinkwasser und sanitären Anlagen,
Kinderschutzmaßnahmen und Bildungsangeboten. Außerdem
unterstützt UNICEF Kinder, die sich in den Balkanstaaten
auf der Flucht befinden.
Die Bundesregierung hat
die Arbeit von UNICEF dieses Jahr mit 250 Millionen Euro
unterstützt – das sind rund 100 Millionen Euro mehr als
2014 –, um Millionen von Kindern in Konfliktländern wie
Afghanistan, Irak, Jemen, Libyen, Syrien und Ukraine zu
erreichen. Ein Hauptschwerpunkt ist dabei die Hilfe für
syrische Flüchtlingskinder in Jordanien, Libanon und der
Türkei.
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Gründung des Kinderhilfswerks am 11. Dezember 1946 |
Duisburg, 11. Dezember 2015 - Der Tag
heute erinnert an die Gründung des Kinderhilfswerks der
Vereinten Nationen am 11. Dezember 1946. Das
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (engl. United
Nations International Children's Emergency Fund, UNICEF)
ist eines der entwicklungspolitischen Organe der Vereinten
Nationen. Die UNICEF wurde zunächst gegründet, um Kindern
in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu helfen.
Unicef: Chancen für Kinder in Konfliktregionen
Jedes Recht braucht jemanden, der es
durchsetzt! Sie sehen eine Weltkarte mit den aktuellen
Nothilfeeinsätzen von UNICEF.
Jedes Jahr sind es über 250. Doch
Unicef-Mitarbeiter hatten noch nie so viele schwerste
Krisen zu bewältigen wie im letzten Jahr – und leider ist
die Situation in diesem Jahr nicht besser geworden.
Syrien, Irak, Südsudan – das sind nur einige der Länder,
in denen Leben und Gesundheit der Kinder im Moment massiv
bedroht sind.
Auf der Karte erkennt ma die Einsätze
der höchsten Nothilfestufe „drei“ an einem Ausrufezeichen.
Mindestens eines von zehn Kindern der Welt ist in einem
Land zu Hause, das von Krieg und Gewalt beherrscht wird.
Der Syrienkonflikt ist einer der grausamsten und
verfahrensten dieser Konflikte. Die Zahl der betroffenen
Kinder in den letzten vier Jahren auf unfassbare 14
Millionen angestiegen ist, mehr Kinder, als in Deutschland
leben. UNICEF-Mitarbeiter sprechen von einer „neuen
Generation humanitärer Krisen“. Sie schnüren Familien in
Krisenregionen oft über Jahre oder Jahrzehnte die Luft zum
Überleben ab. Damit einher geht auch eine „Generation“ der
Kriegs- und Krisenkinder. UNICEF tut alles, um mit der
enormen Not Schritt zu halten.
Unicef: Chancen für
Kinder in Konfliktregionen Was macht Unicef einzigartig?
- Weltweit in rund 150 Ländern – auch abgelegenen
Orten
- Einheimische Experten
-
Beratung und Einfluss auf Regierungen
-
Professionelle Logistik
-
Entwicklungserfolge:
- Überleben
- Kindersterblichkeit konnte seit 1992 halbiert
werden.
Das Thema Kinder in Konfliktregionen hat
viele Aspekte. Mit der neuen Kampagne wollen wir uns
gezielt auf einen Aspekt konzentrieren: die Seele der
Kinder. Um Kindern zu helfen, braucht es mehr als
Medikamente und Trinkwasser. Es braucht das, was wir bei
UNICEF manchmal etwas abstrakt „psychosoziale Betreuung“
nennen. Psychosoziale Betreuung – das heißt zunächst:
Kindern „sichere Orte“ geben, Räume schaffen, die ihnen
Schutz geben nach schrecklichen Erlebnissen von Krieg und
Flucht.
Ganz konkret heißt das: Spielangebote in einem
UNICEF-Zelt nur für Kinder. Unterricht in einer Ecke eines
Flüchtlingscamps, damit die Kinder verpassten Schulstoff
nachholen können. Und - wo immer möglich - auch gezielte
Therapie für einzelne Kinder. Allein in Syrien und den
Nachbarländern hat UNICEF mit diesen Angeboten im letzten
Jahr über eine Million Mädchen und Jungen! Zwei Jahre
zuvor waren es erst 40.000.
Unicef möchte Verständnis
für die Situation der Kinder wecken, den Blick auf das
schwere Gepäck richten, das auch Flüchtlingskinder die
nach Deutschland kommen mitbringen. Bisher wird viel zu
wenig gesehen, dass etwa ein Drittel der Flüchtlinge in
Deutschland Kinder sind und dass Kinder besondere
Bedürfnisse haben. Für sie kommt es auf jeden Tag, jeden
Monat an, in dem sie medizinisch gut versorgt sind, lernen
können – oder eben nicht.
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So setzt UNICEF Deutschland Ihre Spende ein |
Köln/Duisburg, Dezember 2015 - UNICEF
ist es sehr wichtig, Spenden gut und zielgerichtet
einzusetzen, damit sie nachhaltig wirken – als echte Hilfe
für Millionen von Kindern.
Von jedem Euro an UNICEF
Deutschland
• kommen fast 80 Cent direkt den
Programmen für Kinder zugute.
• verwendet Unicef gut 2
Cent hier in Deutschland für die Kinderrechtsarbeit – zum
Beispiel arbeiten wir mit Schulen und überzeugen
Politiker.
• brauchen wir gut 5 Cent, damit die
richtige Hilfe weltweit am richtigen Ort ankommt und
möglichst viele und die besonders notleidenden Kinder
erreicht – zum Beispiel für Strategie, Planung,
Koordination der internationalen Mitarbeiter und
Überwachung der Programmfortschritte.
• investieren
wir gute fast 11 Cent, um neue Spenden zu gewinnen – zum
Beispiel für Informationen für Spender, für Werbung und
Öffentlichkeitsarbeit.
• gibt Unicef 4 Cent für
seriöse und korrekte Verwaltung aus – zum Beispiel für
Spendenbescheinigungen und Buchhaltung.
Über UNICEF
UNICEF arbeitet
weltweit in so gut wie jedem Land der Erde. In jährlich
über 250 Nothilfeeinsätzen sorgt Unicef für Trinkwasser
und Medikamente und hilft, zerstörte Schulen
katastrophensicher wieder aufzubauen. Durch langfristige
Programme können Millionen Kinder gesund aufwachsen, zur
Schule gehen und vor Ausbeutung und Gewalt geschützt groß
werden – gerade in den am meisten benachteiligten
Regionen.
Rockstar zeichnet
UNICEF-Friedens-Grußkarte
Köln, den 07.
Dezember 2015. Udo Lindenberg ruft mit seiner neuen
UNICEF-Grußkarte dazu auf, Friedensbotschaften zu
verschicken. Das eigenhändig im Graffiti-Stil gezeichnete
Motiv „Give Peace a Chance“ ist ein buntes Statement für
Solidarität und Zusammenhalt. Seinen Friedensappell
begründet der Rocker mit der dramatischen Situation in
Krisengebieten weltweit und der Bedrohung durch Krieg und
Terrorismus:
„Die allgemeine Weltlage ist ja echt
Horror. Zu viele Kamikaze-Piloten auf unserem kleinen
blauen Raumschiff Erde. Was ist zu tun? Außer Militär
fällt ihnen wenig ein. Egal, wo Du lebst und an welchen
Gott Du glaubst: Hass ist nie ein Weg!!!“ Seine neue
Grußkarte zeichnete Udo Lindenberg direkt nach den
Terroranschlägen von Paris. Mit seinem diesjährigen
Kartenmotiv greift der Künstler einen Klassiker von John
Lennon auf. Der britische Pop-Star und Ex-Beatle hatte in
den 70er Jahren mit Songs wie „Give Peace a Chance“ und
„Imagine“ einer ganzen Generation von Friedensaktivisten
eine Stimme verliehen.
Nun erinnert Udo Lindenberg
daran, dass es heute mehr denn je darauf ankommt, sich
gemeinsam für Frieden und Menschenrechte einzusetzen:
„Gab‘s da nicht mal ne Uno-Charta für Menschenrechte
weltweit? Lass uns nicht wegschauen. Geht uns alle an,
über alle Grenzen hinweg. Auf die 'da oben' kann man sich
nicht verlassen. Unsere 'Waffe' ist die Menschen-Liebe.
Träumt einer allein, ist er ein Träumer, träumen wir
zusammen, wird‘s Realität. Lass uns zusammen für den
Frieden am Start sein!“
Zum fünften Mal hat Udo
Lindenberg, der im kommenden Jahr zusammen mit UNICEF
seinen 70. Geburtstag feiert, vor Weihnachten eine
UNICEF-Grußkarte gestaltet. Mit den Erlösen finanziert
UNICEF Hilfsprogramme für Kinder in den ärmsten Ländern
und in Krisengebieten wie zum Beispiel in Syrien und
seinen Nachbarländern.
Bereits seit mehreren
Jahrzehnten setzt sich Udo Lindenberg für Frieden und die
Menschenrechte ein. In seinem Song „Wozu sind Kriege da“
aus dem Jahr 1981 beschreibt er Krieg aus der Sicht eines
zehnjährigen Kindes: „Keiner will sterben, das ist doch
klar. Wozu sind denn dann Kriege da?“
Die neue
UNICEF-Grußkarte von Udo Lindenberg ist online im
UNICEF-Grußkartenshop erhältlich (solange der Vorrat
reicht). Das 5er-Sortiment kostet zehn Euro inkl.
Mehrwertsteuer. Darüber hinaus wird die Karte von
UNICEF-Gruppen auf Weihnachtsmärkten, Ständen und in
Grußkarten-Shops vor Ort angeboten. Hier kostet die
Einzelkarte zwei Euro.
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Tag der Rechte des Kindes |
Tag
der Rechte des Kindes und die Duisburg-Walsumer GGS
Sternstraße |
UNICEF-LAGEBERICHT: SYRISCHE KINDER IM KRIEG UND
AUF DER FLUCHT |
„ES GIBT
KEINEN EINZIGEN SICHEREN ORT FÜR KINDER“
Berlin/Duisburg, 24. November 2015 - Die anhaltende
Fluchtbewegung syrischer Familien ist nach Einschätzung
von UNICEF Folge der verschärften Kämpfe in Syrien in
diesem Jahr. Gleichzeitig haben Hoffnungslosigkeit und Not
der Flüchtlinge in den Nachbarländern zugenommen. Der
heraufziehende Winter mit sinkenden Temperaturen, Regen
und Schnee verschärft jetzt zusätzlich vor allem die Lage
der Kinder.
Viele Familien leben in unbeheizten Zelten
oder nicht isolierten Notunterkünften. Sie haben oft kein
Geld mehr zum Heizen und für warme Kleidung. UNICEF
schätzt, dass derzeit rund 8,2 Millionen Mädchen und
Jungen innerhalb Syriens und in den Nachbarländern
dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.
Das
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ruft Regierungen
und private Spender zur Hilfe auf, um die Kinder mit dem
Nötigsten zu versorgen. Neben besserer Überlebenshilfe
sind laut UNICEF auch Lernmöglichkeiten und psychosoziale
Hilfen für die syrischen Kinder besonders wichtig.
„Nach
fast fünf Jahren Krieg in Syrien liegt das Leben einer
ganzen Generation von Kindern und Jugendlichen in
Trümmern“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von
UNICEF Deutschland.
„Aber diese Kinder sind die Zukunft
ihres Landes und ihrer Region. Wir müssen sie in dieser
entscheidenden Phase ihres Lebens besser unterstützen.
Kindheit kann nicht warten.“ Der aktuelle
UNICEF-Lagebericht „Zur Situation der syrischen Kinder im
Krieg und auf der Flucht“ dokumentiert die immer
schlechter werdende Lage von Millionen Kindern, die als
Vertriebene innerhalb Syriens oder als Flüchtling in den
Nachbarländern vor dem fünften Kriegswinter stehen. Auch
wenn es in Europa anders erscheint: Die allermeisten
syrischen Flüchtlinge halten sich in der Nähe ihrer Heimat
auf. Allein innerhalb Syriens sind über 6,5 Millionen
Menschen Vertriebene im eigenen Land – fast die Hälfte
davon sind Kinder. Auch die über vier Millionen Syrer, die
Zuflucht in den Nachbarländern gesucht haben, hoffen
darauf, wieder nach Hause zurückzukehren. Allerdings
lassen Perspektivlosigkeit gepaart mit wachsender Armut
immer mehr Familien verzweifeln.
Aufwachsen im
Krieg und auf der Flucht
„Es gibt in ganz
Syrien keinen einzigen sicheren Ort für Kinder“, sagt
Hanaa Singer, Leiterin von UNICEF Syrien. Allein 2014
wurden mindesten 60 Schulen bei Angriffen getroffen. Im
September 2015 starben in einem von UNICEF unterstützen
Kinderzentrum sechs Minderjährige. In Homs starben vor
wenigen Wochen auf einem Spielplatz 19 Kinder. Insgesamt
wurden seit 2011 mindestens 11.000 Kinder getötet. Viele
Familien wurden bereits mehrfach vertrieben.
Drei
Viertel der syrischen Bevölkerung leben in Armut.
Besonders besorgniserregend ist die Situation von
rund zwei Millionen Kindern in schwer umkämpften oder
belagerten Gebieten, die nicht oder nur unregelmäßig
humanitäre Hilfe erhalten. Die lebensnotwendige
Infrastruktur ist vielerorts zusammengebrochen oder schwer
beschädigt.
Im September waren in Aleppo zum Beispiel
zwei Millionen Menschen tagelang ohne Trinkwasser. Nur
noch jedes dritte Krankenhaus ist funktionsfähig. Rund
zwei Millionen Kinder in Syrien können nicht zur Schule
gehen. In Jordanien, Libanon, Irak, Türkei und Ägypten
leben über zwei Millionen Flüchtlingskinder. Viele von
ihnen können keine Schule besuchen und müssen arbeiten.
UNICEF führt in Syrien und in seinen
Nachbarländern eine der größten Hilfsoperationen seit
seiner Gründung durch.
Zusammen mit einem
Netzwerk von Partnern führt UNICEF Impfkampagnen durch,
versorgt Gemeinden mit Trinkwasser und unterstützt
Schulunterricht und psychosoziale Hilfe in Kinder- und
Jugendzentren. Vor dem Winter erhalten Kinder warme
Kleidung, und Schulen und Kinderzentren werden winterfest
gemacht. Mit dem Programm „No Lost Generation“ werden
Kinder in die Schule gebracht und Ausbildungs- und
Freizeitangebote für die Flüchtlingskinder geschaffen.
Gefährliche Flucht nach Europa Für viele syrische Familien
erscheint die Gefahr, in ihrer Heimat oder in der Region
zu bleiben, größer als die Gefahr einer Flucht nach
Europa.
Auf der Balkanroute stammen über 60
Prozent der Hilfesuchenden aus Syrien. Bis September
hatten 214.000 Kinder in den Staaten der Europäischen
Union Asyl beantragt. In Deutschland liegt der Anteil der
Kinder und Jugendlichen unter den Flüchtlingen derzeit
etwa bei einem Drittel. Auf dem Weg erleben viele Kinder
gefährliche und belastende Situationen. Bei der Überfahrt
nach Griechenland ertranken zahlreiche Kinder.
UNICEF-Mitarbeiter berichten, dass an Grenzübergängen oder
in chaotischen Situationen Kinder von ihren Angehörigen
getrennt wurden. Seit dem Sommer wurden in Mazedonien
immer mehr unbegleitete Kinder und Jugendliche
registriert. Im Oktober war dort eines von vier
registrierten Kindern allein unterwegs. Die meisten
Flüchtlingskinder sind erschöpft und vielfach auch
schlecht ernährt.
Zusammen mit lokalen und
internationalen Partnern hat UNICEF an den wichtigsten
Aufnahme- und Registrierungszentren auf dem Balkan
„kinderfreundliche Orte“ und „Zonen für Mütter und
Kleinkinder“ eingerichtet und sorgt für
Trinkwasser und Hygieneartikel.
Diese Einrichtungen
werden derzeit winterfest gemacht. In der Fremde In Europa
angekommen befinden sich die Kinder und ihre Familien zwar
in relativer Sicherheit. Aber ihre Lebensumstände werden
für lange Zeit schwierig bleiben. Sie müssen in
Deutschland nach derzeitigem Stand bis zu sechs Monate in
überfüllten Turnhallen, Kasernen, Zelten oder anderen
Notunterkünften leben – auf engstem Raum ohne Privatsphäre
und mit vielen unbekannten und oft auch traumatisierten
Menschen.
Vielerorts fehlt es an Mindeststandards zum
Schutz von Kindern und Frauen – genauso wie an Spiel- und
Lernangeboten. Aus der Sicht von UNICEF sollten die Kinder
so kurz wie möglich dort bleiben. Die
Gemeinschaftsunterkünfte müssen kindergerecht ausgestattet
und der Kinderschutz verbessert werden. Die Kinder
brauchen schnellen Zugang zu Lernangeboten und
Sprachkursen.
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Trotz Regen: Unicef Duisburg gut gestartet |
Eröffnung
des Duisburger-Weihnachtsmarktes
Duisburg, 19. November
2015 - "Wir sind gut überraschend gut gestartet", hieß es
unisono schon Stunden vor der offiziellen Eröffnung des
Duisburger-Weihnachtsmarktes 2015.
Die nimmermüde
Organsiation rund um die erfahrene Claudia Anhaus hatte
sich erneut bezahlt gemacht. Und nach einem Aufruf in
Duisburger Medien konnten tatsäschlich auch noch neue
Helfer begrüßt werden.
Noch ruhiger, aber durchaus zufriedenstellender Beginn vor
dem großen Regenschauer
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unicef sucht Unterstützung |
Duisburg, 1. November 2015
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UNICEF FREUT SICH ÜBER GROSSEN RÜCKHALT IN DER
DEUTSCHEN BEVÖLKERUNG |
Köln, 30. Oktober 2015 - Auf der Liste
des ersten GemeinwohlAtlas für Deutschland, der heute
veröffentlicht wurde, belegt UNICEF den sehr guten 16. von
insgesamt 127 Rängen. Der Atlas stellt den
Gemeinwohlbeitrag von 127 Unternehmen und Organisationen
in Deutschland dar und bringt diese in eine Rangliste.
Im Rahmen der systematischen Untersuchung wurden insgesamt
7.802 Personen im Alter zwischen 19 und 91 Jahren in
Deutschland befragt. Die Befragten waren aufgefordert, zu
beurteilen, wie sich bestimmte, besonders bekannte
Unternehmen und Organisationen für das allgemeine Wohl
einsetzen. Die Umfrage umfasst sowohl Industrieunternehmen
und Medienhäuser als auch wichtige Einrichtungen und
Institutionen der Zivilgesellschaft.
Im Fokus standen
dabei die vier Dimensionen Lebensqualität,
Aufgabenerfüllung, Zusammenhalt und Moral. Die Befragten
hatten Gelegenheit, konkrete Aussagen anhand einer
Punkteskala zu bewerten, so beispielsweise zum Thema
Aufgabenerfüllung: „Die jeweilige Organisation leistet im
Kerngeschäft gute Arbeit.“ In den Dimensionen
Aufgabenerfüllung und Moral wird UNICEF besonders gut
eingeschätzt und liegt unter den zehn anerkanntesten
Institutionen in Deutschland. „Wir freuen uns sehr über
die große Anerkennung und den Rückhalt in der deutschen
Bevölkerung“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer
UNICEF Deutschland.
„Das gute Ergebnis bestätigt uns
in unserem Einsatz für Kinder weltweit. Es ist eine
Ermutigung für alle, die sich für UNICEF engagieren – als
freiwilliger Helfer, Pate, Partner oder hauptamtlicher
Mitarbeiter.“
© UNICEF Hinter dem GemeinwohlAtlas
steht das Team des Center for Leadership and Values in
Society der Universität St. Gallen (CLVS-HSG). In seiner
managementorientierten Forschung möchte das Center den
gesellschaftlichen Dialog über Gemeinwohlbeiträge von
Organisationen anstoßen und den Platz, den Organisationen
in der Gesellschaft einnehmen, näher bestimmen.
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UNICEF: Kinderlähmung - das Ende ist greifbar |
New York/ Genf/
Köln, 23. Oktober 2015 - Zum Weltpoliotag sieht UNICEF
Grund zu Optimismus: Noch nie gab es so wenige Fälle von
Kinderlähmung (Polio) auf der Welt wie heute, und das Ende
von Neuinfektionen ist in greifbarer Nähe. Bisher wurden
für 2015 lediglich 51 Fälle offiziell registriert, das ist
ein Rückgang um über 99 Prozent seit 1988 (350.000 Fälle).
Gleichzeitig ruft UNICEF dazu auf, im Kampf gegen
Kinderlähmung nicht nachzulassen, bis jedes Kind auf der
Welt geimpft und die Krankheit damit endgültig besiegt
ist. Nachdem dieses Jahr Nigeria nach
zwölf Monaten ohne neuen Fall von der Liste der
Polio-endemischen Länder gestrichen wurde, ist die hoch
ansteckende Viruskrankheit nur noch in
Pakistan und Afghanistan verbreitet.
Einzelne Polio-Fälle in Laos, Guinea, Syrien oder der
Ukraine zeigen aber auch, dass nur flächendeckender
Impfschutz neue Ausbrüche verhindern kann. In der Ukraine
zum Beispiel sind weniger als 14 Prozent der Kinder gegen
Kinderlähmung geimpft. „Es gibt dramatische Fortschritte
bei dem Ziel, Kinderlähmung vollständig zu beenden“, sagt
Peter Crowley, Leiter der Polio-Abteilung von UNICEF.
„Aber – und es ist ein großes Aber – bis alle Kinder
überall auf der Welt lückenlos und routinemäßig gegen
Polio geimpft sind, bleibt die Bedrohung bestehen. Wir
dürfen nicht nachlassen, bis es weltweit kein einziges
Kind ohne Impfschutz mehr gibt.“ Kampf gegen Kinderlähmung
ist Erfolgsgeschichte Kinderlähmung, einst die
Hauptursache für schwere körperliche Behinderungen bei
Kindern unter fünf Jahren, hat durch Routine-Impfungen
vielerorts ihren Schrecken verloren.
In
Indien beispielsweise wurden früher jährlich
Tausende Kinder durch die Folgen der Krankheit gelähmt,
inzwischen gab es dort seit vier Jahren keinen neuen
Polio-Fall mehr. Seit 1988 die Globale Initiative zur
Ausrottung von Polio (GPEI) gegründet wurde, konnten
schätzungsweise zehn Millionen Kinder vor einer Infektion
und 1,5 Millionen Kinder vor dem Tod bewahrt werden.
Die Erfolge sind den Regierungen und 20 Millionen
freiwilligen Helfern auf lokaler Ebene zu verdanken sowie
den Partnern und Unterstützern der Globalen Initiative –
UNICEF, Weltgesundheitsorganisation, Rotary International,
Bill und Melinda Gates Stiftung und
Zentren zur Kontrolle und Prävention von Krankheiten.
UNICEF hat allein 2014 rund 1,7 Milliarden
Polio-Impfdosen in 76 Ländern zur Verfügung gestellt
und von Karachi in Pakistan bis Kano in Nigeria
Zehntausende Helfer – und vermehrt Helferinnen – geschult,
die Bevölkerung aufzuklären, Vertrauen zu gewinnen und
auch in den entlegensten und wegen Konflikten schwer
zugänglichen Regionen Kinder zu impfen. Impf-Lücke bei
Polio muss geschlossen werden Trotz der Erfolge warnt
UNICEF davor, dass Kinderlähmung sich jederzeit wieder
rasch ausbreiten kann. Das zeigt zum Beispiel das
Wiederauftreten von Polio in Syrien 2013 und im Irak 2014,
nachdem Mädchen und Jungen in Folge des Konflikts nicht
mehr routinemäßig geimpft wurden.
Durch breit
angelegte Impfkampagnen für Millionen von Kindern ist es
UNICEF und Partnern gelungen, den Ausbruch im Nahen Osten
zumindest vorläufig zu stoppen. Auch in anderen
Konfliktregionen mit erschwertem Zugang für Impfhelfer wie
Nigeria, Jemen oder Südsudan sowie in den von Ebola
betroffenen Ländern mit ihren geschwächten
Gesundheitssystemen ist die Gefahr groß, dass nicht alle
Kinder geimpft werden können und die Krankheit wieder
auftritt. Über Kinderlähmung und den Weltpoliotag
Kinderlähmung, auch Poliomyelitis oder Polio, befällt vor
allem Kinder unter fünf Jahren. Die ansteckende
Virus-Krankheit kann innerhalb von wenigen Stunden zu
irreversiblen Lähmungen und in einigen Fällen zum Tod
führen. Kinderlähmung ist nicht heilbar, kann aber durch
einfache und kostengünstige Impfungen wirksam verhindert
werden. Der Weltpoliotag soll jedes Jahr an die
Gefahren von Kinderlähmung erinnern und für
kontinuierliches Engagement im Einsatz gegen die Krankheit
werben. Weitere Informationen und Möglichkeit zur
Online-Spende:
www.unicef.de/impfen.
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UNICEF: Kindern in Nepal droht schwerer Winter
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UNICEF
warnt vor erneuter humanitärer Krise: Mehr als 80.000
Haushalte mit hunderttausenden Kindern sind nicht
ausreichend für den Winter gewappnet
Köln/Duisburg, 22. Oktober 2015 - UNICEF warnt vor einer
erneuten humanitären Krise in Nepal. Sechs Monate nach den
schweren Erdbeben vom 25. April und 12. Mai 2015 hat sich
das südasiatische Land noch nicht von den Folgen der
Naturkatastrophe erholt. In den anstehenden
Wintermonaten droht nun vor allem in den ländlichen
Bergregionen eine Verschärfung der Situation. Rund 400.000
Menschen in mehr als 80.000 Haushalten, darunter
hunderttausende Kinder, sind nach Schätzungen von UNICEF
noch nicht ausreichend für den Winter vorbereitet. Die
meisten Notunterkünfte sind nicht winterfest, zudem ist
vielfach die Lebensmittelversorgung nicht gesichert.
Nachbeben und Monsun-Regenfälle haben für Erdrutsche
gesorgt und die Versorgung der Bergdörfer behindert.
Weiter erschwert wird die Hilfe durch akute
Treibstoffknappheit. Insbesondere schwer zugängliche
Bergregionen drohen im Winter von jeglicher Hilfe
abgeschnitten zu sein. „Der Wiederaufbau nach den
Erdbeben ist schwierig, besonders in den abgelegenen
Dörfern“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von
UNICEF nach seiner Rückkehr aus Nepal. „Auch Dank der
Spenden aus Deutschland konnte UNICEF in den vergangenen
Monaten viele Kinder und ihre Familien mit dem Nötigsten
versorgen. Doch vor allem Kindern aus den ärmsten Familien
und auch schwangeren Frauen droht jetzt ein sehr harter
Winter. Wir müssen für sie eine zweite Katastrophe durch
Kälte, Hunger und Krankheiten verhindern.“
Insbesondere die armen Familien in abgelegenen
Bergregionen leiden weiter unter den Folgen der
Naturkatastrophe. Regenbedingte Erdrutsche in der
Monsun-Saison haben zusätzliche Zerstörungen angerichtet
und Erntefelder vernichtet. Darüber hinaus ist die
Treibstoffversorgung aus dem Nachbarland Indien beinahe
zum Erliegen gekommen.
Hunderttausende Menschen
leben in notdürftig gebauten Unterkünften, unter Dächern
aus Zeltplanen, meist ohne wirksamen Schutz vor Kälte oder
Zugang zu Heizungen. Rund 60.000 Menschen müssen noch
immer in 120 Obdachlosenlagern ausharren, wo sie
Unterstützung von UNICEF erhalten. Etwa 530.000 Menschen
müssen aufgrund von Ernteausfällen akute
Lebensmittelknappheit befürchten. Insbesondere Kinder sind
von Krankheiten, Hunger und Kälte bedroht. Dringend
benötigt werden bessere Überdachungen, warme Kleidung,
Decken sowie Heiz- und Kochutensilien. „Die Menschen
in Nepal haben nach den Beben erstaunliche
Widerstandskraft bewiesen und versuchen, trotz der
schlimmen Zerstörungen und Verluste ihre Leben wieder
aufzubauen“, sagt der Leiter des UNICEF-Länderbüros in
Nepal Tomoo Hozumi. „Doch nun setzt der Winter ein, und
wir müssen dringend die Kinder und Frauen in den besonders
stark betroffenen Bergregionen schützen und auf die kalte
Jahreszeit vorbereiten.“
Seit dem verheerenden
Erdbeben hat UNICEF weltweit bereits mehr als 100
Millionen US-Dollar an privaten und öffentlichen Spenden
für Nepal erhalten und damit vor allem die etwa 1,1
Millionen Kinder in den 14 am stärksten betroffenen
Regionen unterstützt. · Gemeinsam mit der
nepalesischen Regierung und seinen Partnern vor Ort hat
UNICEF beispielsweise Zelte, Medikamente, Hygieneartikel
sowie Schul- und Spielsachen bereitgestellt. ·
650.000 Menschen wurden mit sauberem Trinkwasser versorgt,
etwa mithilfe von Wassertanks, Wasserverteilung und
Wasserreinigungstabletten. Mit einer Kampagne für sauberes
Wasser und Hygiene konnte zudem die Ausbreitung von
Cholera eingedämmt werden. · 22 Notlager für
schwangere Frauen und junge Mütter wurden eingerichtet, in
denen sie unter medizinischer Aufsicht ihr Kind zur Welt
bringen bzw. versorgen können. · UNICEF hat
knapp 1.400 Not-Klassenzimmer aufgebaut, in denen 135.000
Kinder ihre Bildung fortsetzen können. Insgesamt 158.000
Kinder haben psychosoziale Hilfe erhalten. ·
238.000 besonders Bedürftige haben darüber hinaus Nothilfe
in Form einer kleinen Bargeldzahlung erhalten, um sich
selber vor Ort mit den nötigsten Gütern zu versorgen.
UNICEF ruft weiterhin zu Spenden für die Opfer
der Erdbeben in Nepal und den Wiederaufbau des Landes auf.
Weitere Informationen:
www.unicef.de
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Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt - UNICEF:
Jetzt die Weichen für die Stabilisierung und Integration
von Flüchtlingskindern stellen |
Berlin/Köln/Duisburg, 29. September
2015 - Anlässlich des heute im Berliner Kanzleramt
stattfindenden Treffens der Bundesregierung mit
zivilgesellschaftlichen Organisationen zur aktuellen
Flüchtlingskrise weist UNICEF auf die problematische
Situation von Kindern in Erstaufnahmeeinrichtungen und
Notunterkünften hin. Vielfach müssen Kinder mit ihren
Familien wochen- oder sogar monatelang in einer für Kinder
völlig ungeeigneten Umgebung in Zelten oder Turnhallen
leben. Sie wohnen auf engstem Raum mit vielen Erwachsenen,
haben kaum Spielmöglichkeiten, keine Privatsphäre und sind
nicht ausreichend gegen mögliche Übergriffe geschützt.
„Es wird dieser Tage viel über Geld gesprochen, aber
wenig über Flüchtlingskinder. Ihre Situation muss jetzt
rasch stabilisiert werden“, sagt der Vorsitzende von
UNICEF-Deutschland, Jürgen Heraeus. „Bund, Länder und
Kommunen müssen jetzt die Weichen für eine erfolgreiche
Integration der Kinder und Jugendlichen stellen und
gezielt Mittel für ihre Versorgung und Förderung
bereitstellen.“
Dazu gehören die kindgerechte
Ausgestaltung von Unterkünften, die sofortige Betreuung
und Beschulung durch gut ausgebildete Fachkräfte,
psychosoziale Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche,
die schwere Erfahrungen hinter sich haben, sowie
verstärkte Integrationsangebote. Auch viele unbegleitete
Jugendliche brauchen qualifizierte Hilfe, die von Kommunen
und Trägerorganisationen auf der Grundlage einer soliden
Finanzierung geleistet werden kann.
UNICEF hat
der Bundesregierung sowie den anderen von der Krise
betroffenen europäischen Ländern Unterstützung bei der
Bewältigung der anstehenden Aufgaben angeboten. Sowohl
technische Expertise zum Aufbau so genannter
kinderfreundlicher Orte (child-friendly spaces) als auch
der Einsatz von Hilfsgütern wie der mobilen „Schule in der
Kiste“ können zur Verbesserung der Situation von
Flüchtlingskindern bereitgestellt werden.
In den
ersten sieben Monaten dieses Jahres ist die Zahl der
Flüchtlingskinder, die in Europa Zuflucht suchen, um 80
Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Schätzungsweise
jeder vierte Flüchtling ist derzeit ein Kind oder
Jugendlicher. UNICEF ruft dringend dazu auf, mehr zu tun,
um die Lage der rund 7,6 Millionen hilfebedürftigen Kinder
und Jugendlichen in Syrien und seinen Nachbarländern zu
verbessern.
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UNICEF: Die Welt braucht eine Agenda für Kinder
570 Millionen Kinder auf der Welt wachsen in extremer
Armut auf |
Nachhaltigkeitsgipfel der
Staats- und Regierungschefs in New York
Köln/Duisburg,
den 22. September 2015 - UNICEF ruft Politik, Wirtschaft
und Zivilgesellschaft dazu auf, sich im Interesse der
Kinder hinter die neue Agenda für nachhaltige Entwicklung
der Vereinten Nationen zu stellen. Am kommenden Wochenende
werden die Regierungen in New York erstmals gemeinsame
Entwicklungsziele verabschieden, die für Entwicklungs- und
Industrieländer gleichermaßen gelten. Sie versprechen, bis
zum Jahr 2030 Armut und Hunger zu besiegen, alle Kinder in
die Schule zu bringen, Erde und Umwelt zu schützen und
Ungleichheit zu bekämpfen. „Die neuen
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bleiben nicht
länger bei der Bekämpfung von Krisensymptomen stehen. Sie
setzen an den Wurzeln der globalen Zukunftsprobleme an“,
erklärt der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland
Christian Schneider. „So lange Armut, Ungerechtigkeit und
Umweltzerstörung so vielen Kindern die Zukunft rauben,
kann es keine friedliche Entwicklung geben. Die Welt
braucht eine Agenda für Kinder.“
Anlässlich des
UN-Gipfels, zu dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel,
Bundesaußenminister Steinmeier und Entwicklungsminister
Müller erwartet werden, weist UNICEF auf die enormen
weltweiten Herausforderungen für Kinder hin:
· Fast die Hälfte aller Menschen in Armut sind
Kinder und Jugendliche – rund 570 Millionen Kinder müssen
sogar von weniger als 1,25 Dollar am Tag leben. Arme
Kinder sind häufiger krank und haben geringere
Überlebenschancen. Sie sind vielfach von Bildung
ausgeschlossen oder in der Schule benachteiligt. Das
Risiko, dass sie ausgebeutet oder nicht richtig am Leben
ihrer Gesellschaft teilhaben, ist hoch. ·
Weltweit wachsen 230 Millionen Kinder und Jugendliche in
Ländern auf, in denen Krieg herrscht oder bewaffnete
Konflikte an der Tagesordnung sind. Auf diese Länder
entfallen weltweit fast die Hälfte aller Todesfälle bei
Kindern und die Hälfte aller Kinder, die keine Schule
besuchen. · Immer mehr Kinder sind auch durch
Naturkatastrophen bedroht – vielfach in Folge des
Klimawandels. Zwischen 1990 und 2000 waren jedes Jahr 66,5
Millionen Kinder von Naturkatastrophen betroffen – im
kommenden Jahrzehnt werden es 175 Millionen Kinder sein.
· Diese Krisen und Katastrophen drohen,
wichtige Entwicklungsfortschritte zu zerstören. Sie
treiben Millionen dazu, ihre Heimat zu verlassen und als
Flüchtling oder Migrant eine bessere Zukunft zu suchen.
Die Hälfte der weltweit fast 60 Millionen Flüchtlinge und
Vertriebenen sind Kinder und Jugendliche. Es besteht die
Gefahr, dass viele von ihnen dauerhaft ausgeschlossen
bleiben – zum Beispiel, weil ihnen Bildung und
medizinische Hilfe vorenthalten werden.
Erneuerte internationale Zusammenarbeit Die so genannten
„Nachhaltigen Entwicklungsziele“ („Sustainable Development
Goals“) tragen der Tatsache Rechnung, dass globale
Probleme nur gemeinsam zu lösen sind. Sie sind Ausdruck
des Willens der Regierungen, trotz aller unterschiedlichen
Interessen die internationale Zusammenarbeit zu stärken.
Nach mehrjährigen weltweiten Beratungen und unter
intensiver Beteiligung der Zivilgesellschaft wurden 17
Ziele und 169 Unterziele vereinbart. Der Aktionsplan hat
das Ziel die „Tyrannei der Armut zu überwinden“ und „ die
Zukunft unseres Planeten zu sichern“. Um dies zu
erreichen, verbindet er wirtschaftliche und soziale Ziele
mit der Notwendigkeit, die Umwelt zu schützen. Die neuen
Entwicklungsziele gelten sowohl für Entwicklungs- und
Schwellenländer als auch für Industrieländer, die ihre
eigene Wirtschafts-, Konsum- und Lebensweise nachhaltiger
machen müssen. Sie lösen die so genannten
Millenniums-Entwicklungsziele ab. Diese haben in den
vergangenen fünfzehn Jahren den Rahmen für den Kampf gegen
Armut und Unterentwicklung gestellt. Auch wenn nicht alle
Millenniumsziele erreicht wurden, haben sie doch
maßgebliche Fortschritte für Millionen Menschen gebracht.
So wurde die weltweite Kindersterblichkeit halbiert, die
Ernährung und der Zugang zu sauberem Wasser und zu Bildung
verbessert. Allerdings sind diese Fortschritte sehr
ungleich verteilt – sowohl in den verschiedenen
Weltregionen als auch innerhalb der einzelnen Länder.
Die neue Agenda der Vereinten Nationen eröffnet die
Chance, globale Herausforderungen gemeinsam anzugehen –
und das Leben der zukünftigen Generationen nachhaltig zu
verbessern. UNICEF fordert dazu:
· Die Regierungen müssen gezielt und
verlässlich in Bildung, Gesundheit und Schutz der Kinder
aus den ärmsten Familien investieren. Insbesondere bessere
Bildung und Ausbildung bringen den größten Ertrag im Kampf
gegen die Armut – für die Kinder und für die ganze
Gesellschaft. · Deutschland muss
Nachhaltigkeit fördern. Als Industrieland tragen wir eine
doppelte Verantwortung: Wir müssen die ärmsten Länder
stärker dabei unterstützen, die Umweltzerstörung zu
stoppen und die Folgen des Klimawandels zu bewältigen.
Gleichzeitig müssen wir glaubwürdig sein und unsere eigene
Wirtschafts- und Konsumweise nachhaltiger gestalten.
· Wir müssen allen Kindern einen fairen Start ins
Leben ermöglichen und den Kampf gegen Kinderarmut
verstärken – auch bei uns. Denn das Wohlergehen der Kinder
ist Maßstab für die Zukunftsfähigkeit einer jeden
Gesellschaft. · Kinder und Jugendliche wollen
und müssen bei der Überwachung und Umsetzung der neuen
Entwicklungsziele beteiligt werden. UNICEF Deutschland
unterstützt dafür seit 2013 gemeinsam mit dem
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung das Projekt „WorldWeWant & friends“. 20
Jugendliche treffen sich im November in Berlin, um Ideen
für die Zukunft unseres Planeten zu erarbeiten und
Gleichaltrige zu mehr Engagement für Nachhaltigkeit zu
gewinnen. (www.worldwewant.de)
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Unicef AG Duisburg beim Weltkindertag am
Duisburger Innenhafen dabei |
Duisburg, 20. September 2015 - Es
begann mit viel Sonne und nicht nur deshalb gab es rundum
nur strahlende Gesichter. Das änderte sich auch nicht, als
sich der Himmel nach und nach bedeckte. Es blieb
weitgehend trocken. Das half viel bei den unzähligen
Spielangeboten - es war ein wunderbar buntes Treiben im
Garten der Erinnerung im Herzen des Innenhafens. Ein
absolut geeigneter Ort. Niemand fühlte sich beengt. Staus
gab es trotzdem.
A n fast allen Ständen der
Hilforganisationen oder Vereine.
Das Unicef-Team der AG Duisburg um
Leiter Harald Jeschke
Hier gab es Reiten
auf den so gutmütigen Islandpferden,
Judith führte und Lilly freute sich,
wie ungezählte Kinder
auf dem Rücken der Vierbeiner vom
Islandpferdehof Grenzdyck
Neben dem Spiel und der Betreuung der
Islandpferde stand aber die
Information an erster Stelle.
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UNICEF mahnt EU: Flüchtlingskinder jetzt schützen |
New York/Köln/Duisburg September
2015 - Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF begrüßt das wachsende
Engagement von Europäischen Regierungen. Gleichzeitig
mahnt UNICEF, dass den Beschlüssen jetzt konkrete Taten
zum Schutz von Flüchtlingskindern folgen müssen.
„Der
Schutz von Flüchtlingskindern muss absolut im Zentrum der
europäischen Initiative stehen, vor allem jetzt,
angesichts des nahenden Winters“, sagte Yoka Brandt,
stellvertretende UNICEF-Exekutivdirektorin. „Alle diese
Kinder, die schon so viel durchgemacht haben, haben das
Recht auf Schutz und auf Würde. Jetzt ist es an der Zeit,
diese Rechte in die Realität umzusetzen.“
Ein
Viertel aller Asylantragssteller in Europa sind Kinder und
Jugendliche unter 18 Jahren. Allein in den ersten sechs
Monaten diesen Jahres haben 106.000 Minderjährige Asyl in
der EU beantragt, die meisten von ihnen aus Syrien, Irak
und Afghanistan – das entspricht einem Anstieg um 75
Prozent im Vergleich zu 2014.
UNICEF
fordert als wichtigste Maßnahmen für Flüchtlingskinder:
• Familien müssen zu jeder Zeit
zusammenbleiben können. Programme, die bei der Suche nach
Familienangehörigen und der Familienzusammenführung
helfen, sind insbesondere für unbegleitete Minderjährige
und für die Kinder wichtig, die auf der Flucht von ihren
Familien getrennt wurden.
• Kinder müssen Zugang zu Asylverfahren
haben, bei denen ihr Wohl jederzeit vorrangig
berücksichtigt wird.
• Kinder und ihre Familien müssen
Unterstützung und Beratung erhalten, damit ihre Rechte
gewahrt bleiben, unabhängig von ihrem rechtlichen Status
und in jedem Stadium des Verfahrens. •
Kinderschutzsysteme, -leistungen und -personal müssen
ausreichend finanziert werden, so dass sichergestellt ist,
dass Kinder von gut ausgebildeten Experten betreut werden
– mit dem gleichen hohen Standard wie Kinder aus den
EU-Mitgliedsstaaten.
• Die Bedrohungen durch
Menschenschmuggel und andere Gefahren müssen weiter
bekämpft werden. Kinder sind besonders gefährdet, Opfer
von Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch zu werden, vor allem
die unbegleiteten unter ihnen. Sie brauchen Schutz während
der Flucht, aber auch bei der Ankunft in den Zielstaaten.
• Umverteilungs- und Resettlement-Programme müssen die
Rechte der Kinder in den Mittelpunkt stellen. Dazu gehören
Gesundheitsfürsorge, Lern- und Spielmöglichkeiten sowie
psychosoziale Unterstützung, die ihnen einen Umgang mit
den Traumata ihrer Flucht ermöglicht.
Parallel zu dem
Engagement für Flüchtlingskinder in Europa müssen auch die
Humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe in den
Herkunftsländern stärker unterstützt sowie die Bemühungen
zur Beendigung von Konflikten und zur Bekämpfung der Armut
verstärkt werden. Sonst bleibt vielen Familien weiterhin
keine andere Wahl, als die gefährliche Reise nach Europa
auf sich zu nehmen, in der Hoffnung auf Sicherheit und
eine neue Chance.
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Repräsentative Umfrage zum Weltkindertag 2015 -
UNICEF und Deutsches Kinderhilfswerk: Politik hat großen
Nachholbedarf in Sachen Kinderfreundlichkeit |
Köln/Berlin/Duisburg, 16. September 2015 - 58 Prozent der
Bundesbürger halten Deutschland zwar insgesamt für
kinderfreundlich, sehen jedoch erhebliche Defizite in
zentralen Politikbereichen, die für Kinder von Bedeutung
sind. 39 Prozent der Erwachsenen über 18 Jahre sagen
sogar, dass Deutschland kein kinderfreundliches Land ist.
In der Gesamtschau sehen vor allem ältere Deutsche,
Frauen und Ostdeutsche mehr Defizite in Bezug auf eine
kinderfreundliche Politik, während insbesondere die 18-
bis 29-Jährigen Deutschland für ein eher
kinderfreundliches Land halten.
Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage von
infratest dimap im Auftrag von UNICEF Deutschland und
Deutschem Kinderhilfswerk anlässlich des Weltkindertags am
20. September.
Als besonders wichtig für die Kinderfreundlichkeit
betrachten die Bundesbürger den Schutz von Kindern vor
Gewalt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und den
Kampf gegen Kinderarmut. 90 Prozent sagen, dass es zur
Kinderfreundlichkeit gehört, dass sich um
Flüchtlingskinder gut gekümmert wird. Danach befragt, ob
sie diese Bereiche gut umgesetzt sehen, konstatieren die
Befragten allerdings erhebliche Probleme. Lediglich 26
Prozent sind der Ansicht, dass sich Politiker „sehr gut“
oder „gut“ um die Bekämpfung der Kinderarmut in
Deutschland kümmern, und nur 27 Prozent stimmen der
Aussage zu, dass sich Deutschland gut um die Belange von
Flüchtlingskindern kümmert. Die Unterstützung für
Familien und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die
98 Prozent als sehr wichtig betrachten, sehen lediglich 41
Prozent der Befragten als „sehr gut“ oder „gut“ erfüllt
an. Aus der Sicht von UNICEF und dem Deutschen
Kinderhilfswerk zeigen diese Ergebnisse klaren
Handlungsbedarf für die Politik. „Die
Kinderfreundlichkeit unseres Landes zeigt sich daran, ob
wir es schaffen, den Kindern Chancen und Perspektiven zu
geben, die es besonders schwer haben“, sagt Dr. Jürgen
Heraeus, Vorsitzender von UNICEF Deutschland. „Jedes Kind
hat ein Recht auf Förderung, Schutz und Beteiligung – das
gilt auch für Flüchtlingskinder.“ „Die Zahlen sind ein
klarer Handlungsauftrag an die Politik, entschiedener als
bisher die Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen.
Gleichzeitig brauchen derzeit die Kinder, die als
Flüchtlinge in Deutschland Schutz vor Krieg, Armut und
Verfolgung suchen, unsere besondere Aufmerksamkeit“,
betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen
Kinderhilfswerkes. Umfrageergebnisse im Einzelnen Trotz
differenzierter Sicht der Anhänger der verschiedenen
Parteien kommen jeweils große Mehrheiten in allen
politischen Lagern zur Aussage, dass sich die Politik
nicht ausreichend um die Bekämpfung der Kinderarmut
kümmert. Diese Einschätzung teilen 77 Prozent der
Linken-Anhänger, 76 Prozent der Grünen-Anhänger, 72
Prozent der SPD-Anhänger und 69 Prozent der
Unions-Anhänger. Bei der Frage, ob sich Staat und
Gesellschaft ausreichend um Kinder aus Flüchtlingsfamilien
kümmern, gehen die Auffassungen der Parteianhänger
deutlicher auseinander. Als „weniger gut“ oder „gar
nicht gut“ erfüllt sehen diesen Punkt 59 Prozent der
Unions-Anhänger, 69 Prozent der SPD-Anhänger, 74 Prozent
der Linken-Anhänger und 83 Prozent der Grünen-Anhänger an.
Auch bei der Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen
sieht eine große Mehrheit der Befragten (62 Prozent)
erhebliche Defizite: 72 Prozent der Anhänger der Linken,
63 Prozent der SPD-Anhänger, 58 Prozent der
Grünen-Anhänger und 57 Prozent der CDU-Anhänger sind der
Auffassung, dass dieses wichtige Kriterium einer
kinderfreundlichen Gesellschaft in Deutschland „weniger
gut“ oder „gar nicht gut“ erfüllt ist.
Für
die repräsentative Umfrage zur Kinderfreundlichkeit
in Deutschland wurden von infratest dimap
im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes und UNICEF
Deutschland deutschlandweit 1.006 Wahlberechtigte ab 18
Jahren mittels computergestützter Telefoninterviews
befragt. Die Fehlertoleranz liegt zwischen 1,4 (bei einem
Anteilswert von 5%) und 3,1 Prozentpunkten (bei einem
Anteilswert von 50%). „Kinder willkommen!“ – so
lautet bundesweit das Motto für den Weltkindertag 2015.
UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk
rufen dazu auf, die Rechte und Bedürfnisse aller Kinder in
das Zentrum von Politik und Gesellschaft zu stellen –
ausdrücklich auch die von Kindern und Jugendlichen, die
als Flüchtlinge in Deutschland Schutz suchen. Der Tag wird
überall in Deutschland mit bunten Kinder- und
Familienfesten gefeiert. Die beiden größten
Veranstaltungen finden am 20. September in
Berlin
und in
Köln
statt.
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Krisen im Nahen Osten: 13 Millionen Kinder gehen
nicht zur Schule |
Köln/ Amman /
Duisburg, 3. September 2015 - Wegen der brutalen Konflikte
im Nahen Osten und Nordafrika gehen laut einem heute
veröffentlichten UNICEF-Bericht derzeit 13 Millionen
Kinder nicht zur Schule. Die fehlenden Bildungs- und
Zukunftsperspektiven ihrer Kinder sind ein Grund für
Familien aus den Krisengebieten, ihre Heimat zu verlassen
und Zuflucht in Europa zu suchen.
Der mit Abstand
größte Teil der rund vier Millionen syrischen Flüchtlinge
hält sich nach wie vor in den Nachbarländern Libanon,
Jordanien, Irak und Türkei auf. Diese bemühen sich mit
Unterstützung von UNICEF, die Kinder in die Schule zu
bringen. Trotzdem hat dort über die Hälfte der Mädchen und
Jungen keine Chance auf Bildung. UNICEF ruft deshalb
dringend zu mehr Unterstützung für Kinder in den syrischen
Nachbarländern auf. „Die zerstörerischen Folgen von
Konflikten bekommen Kinder in der ganzen Region zu
spüren“, sagt Peter Salama, der UNICEF-Regionaldirektor
für den Nahen Osten und Nordafrika. „Nicht nur Schulen
liegen in Trümmern, sondern auch die Träume und
Zukunftsaussichten einer ganzen Generation von
Schulkindern.“
Der Report „Education Under Fire”
zeigt, dass verschiedene Faktoren zur Bildungsnot der
Kinder beitragen: Fast 9.000 Schulen in Syrien, Irak,
Jemen und Libyen sind zerstört oder nicht benutzbar,
Tausende Lehrer sind geflohen, und vielerorts schicken
Eltern ihre Kinder nicht zum Unterricht, weil der Schulweg
lebensgefährlich ist. Länder, die sehr viele Flüchtlinge
aufgenommen haben wie zum Beispiel Libanon, sind
überlastet und nicht in der Lage, so viele Kinder in die
Schulen zu integrieren. Wirtschaftliche Not führt
dazu, dass immer mehr Flüchtlingskinder arbeiten müssen
oder schon als Teenager verheiratet werden. In der Folge
haben in der Türkei, im Libanon, im Irak, in Jordanien und
Ägypten durchschnittlich 53 Prozent der syrischen
Flüchtlingsmädchen und -jungen im Schulalter keinen Zugang
zu Bildung. UNICEF betreibt unter anderem Schulen in den
Flüchtlingscamps in Jordanien, unterstützt 600 Schulclubs
mit Aufholkursen innerhalb Syriens, stattet Campschulen in
der Türkei mit Möbeln und Lernmaterial aus und verteilt
Schulrucksäcke, Hefte und Stifte an vertriebene Kinder im
Irak.
Um mehr Flüchtlingskindern in ihrer
Heimatregion Bildung und Zukunftsperspektiven zu
ermöglichen, werden allerdings dringend mehr Spenden
benötigt. Bisher wurden nur zwei Prozent der
internationalen Nothilfe-Gelder für Bildungsprogramme zur
Verfügung gestellt. UNICEF ruft weiterhin zu Spenden
auf: UNICEF, Konto 300 000, Bank für Sozialwirtschaft,
BLZ 370 205 00, IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00,
Stichwort: Syrien. Weitere Informationen und Möglichkeit
zur Online-Spende:
www.unicef.de.
Der Report „Education Under Fire“ steht zum Download auf
bit.ly/1NbRatz.
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Flüchtlingsdiskussion UNICEF: „Aus Überforderung
darf nicht Ausgrenzung werden“ |
Köln/Duisburg,
26. August 2015 - Angesichts der Diskussion um den Umgang
mit Flüchtlingen und des Besuchs von Bundeskanzlerin
Angela Merkel in Heidenau fordert UNICEF Deutschland, dass
Standards im Umgang mit Flüchtlingskindern nicht in Frage
gestellt werden dürfen und überall eingehalten werden
müssen. Aktuelle Forderungen, die Schulpflicht für
Flüchtlingskinder zeitweise auszusetzen, stehen im
Widerspruch zu internationalen völkerrechtlichen
Verpflichtungen.
Erfahrungen von UNICEF in vielen
Krisengebieten zeigen, dass frühzeitige psychosoziale
Hilfen und niedrigschwellige Bildungsangebote für
Flüchtlingskinder sehr wichtig sind. „Aus dem
verständlichen Gefühl der Überforderung, das in vielen
Kommunen angesichts steigender Flüchtlingszahlen
herrscht, darf keine Ausgrenzung werden“, erklärte der
Geschäftsführer von UNICEF-Deutschland, Christian
Schneider. „Gleichgültig, wie die genauen Umstände und
Ursachen der Flucht sind: Flüchtlingskinder sind in erster
Linie Kinder und müssen auch so behandelt werden. Sie
haben vielfach extreme Erfahrungen von Angst und Gewalt
hinter sich. Für ihre Betreuung brauchen die Kommunen
endlich mehr Unterstützung.“
Der Umgang mit
diesen Kindern und Jugendlichen muss sich an ihrem
Wohlergehen orientieren – so wie es die UN-Konvention über
die Rechte des Kindes vorschreibt. Alle Zufluchtsstaaten
haben diese Konvention ratifiziert und sich dazu
verpflichtet, immer im besten Interesse des Kindes zu
handeln. Dies bedeutet, dass die Kinder und
Jugendlichen unabhängig von ihrem offiziellen Status als
Flüchtlinge oder Migranten in einer sicheren und
altersgemäßen Umgebung untergebracht werden müssen – und
nicht in Massenunterkünften. Sie sollen Zugang zu Bildung,
Gesundheitsversorgung, sozialer und rechtlicher
Unterstützung erhalten. Die Schutzbestimmungen der Kinder
und Jugendhilfe gelten auch für diese Heranwachsenden.
Eine Studie im Auftrag von UNICEF Deutschland
zeigte bereits im vergangenen Jahr,
dass Flüchtlingskindern in Deutschland teilweise
elementare Rechte vorenthalten bleiben. Unter anderem
ergab die Untersuchung, dass die Unterkünfte oft nicht
kindgerecht sind, die Mädchen und Jungen häufig lange auf
einen Platz an der Schule warten müssen und dass sie
medizinisch schlechter versorgt sind. In der Studie
„In erster Linie Kinder“ hat UNICEF 2014 die Lage von
Flüchtlingskindern in Deutschland dokumentiert.
http://www.unicef.de/presse/2014/fluechtlingskinder-in-deutschland/56230
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Unicef-Aktion grandios umgesetzt: Sehr
erfolgeicher Spendenlauf für sauberes Wasser der
Förderschule Am Rönsbergshof |
Duisburg, 16. Juni 2015 - Im Rahmen der
"Entlassfeier" einiger Schüler der Beeker
Förderschule Am Rönsbergshof gelang es, dem Duisburger
Unicef-Leiter Harald Jeschke fast der Sprache zu berauben.
Eltern, Lehrer und vor allem die fast 200 Schüler
hatten sich dermaßen ins Zeug gelegt, dass nach dem
Sponsorenlauf im Schulgelände und auf dem angrenzenden
Sportplatz von Viktoria Beeck insgesamt 2518,39 Euro und
die stolze Summe von 1260 Euro für Unicef blieb. "Das was
hier geleistet wurde ist einfach grandios. Ich kann nur
allen Beteiligten Danke sagen", so der Unicef-Mitstreiter.
Die Leistungsbilanz der Förderschule kann sich sehen
lassen
Laufen für sauberes Wasser: Schulleiterin Sirka Justus -
rechts stehend mit Mikrofon - kündigte ein sehr gutes
Ergebnis für Unicef an
Die Beecker Förderschule Am Rönsbershof
Die "Entlassfeier" und die
Spendenbereitschaft sowie das famose Engagement der
Schüler zeigte deutlich auch die Verbundenheit
untereinander. "Ich liebe meine Schule," verkündete
Schülerin Bema bei der Aufzählung wichtiger Ereignisse des
vergangenen Schuljahres. Das war offenkundig der
allgemeine Tenor der Schüler, Eltern und der Lehrer.
"Diese Kinder machen sehr viel Freude", gab ein Lehrer
unumwunden zu. Auch deshalb gab es viele Tränen bei der
Verabschiedung von Schülern, die diese Schule 13 Jahre
besucht hatten udn sie sehr vermissen werden. Die meisten
von ihnen werden im Neudorfer Süden in der Werkstatt für
Behinderte neue Aufgabe finden.
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Die ärmsten Kinder werden zurückgelassen |
Bilanz
zur Umsetzung der Millenniums-Entwicklungsziele
Köln / New
York, im Juni 2015 - Die internationale Gemeinschaft lässt
Millionen Kinder im Stich, wenn sie nicht die am stärksten
benachteiligten Familien in den Mittelpunkt der
Entwicklungspolitik stellt. Dies ist das Fazit des neuen
UNICEF-Reports „Fortschritt für Kinder“, der die Umsetzung
der Millenniumsziele für Kinder überprüft.
Dem
Bericht zufolge sind zwar deutliche Verbesserungen der
Lebenssituation von Kindern weltweit zu verzeichnen. Doch
weiterhin verurteilen ungleiche Startchancen Millionen von
ihnen zu einem Leben in Armut und lassen sie früh sterben.
Sie sind auch dafür verantwortlich, dass Kindern das Recht
auf Bildung vorenthalten wird und sie durch
Mangelernährung in ihrer gesamten Entwicklung
beeinträchtigt werden.
Die UNICEF-Bilanz ist eine
Botschaft an die Regierungen vor der geplanten
Verabschiedung der neuen internationalen
Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen im September.
„Nachhaltige Entwicklungsziele“ (Sustainable
Development Goals / SDGs) sollen 2015 die so genannten
Millenniumsziele ablösen, die in den Jahren seit 2000 den
Rahmen für den Kampf gegen Armut und Unterentwicklung
gesetzt haben.
„Die Millenniumsziele haben
außerordentliche Fortschritte für Kinder ermöglicht – aber
sie haben auch sichtbar gemacht, wie viele Kinder wir
zurücklassen“, erklärte UNICEF-Exekutivdirektor Anthony
Lake. „Das Leben und die Zukunft der am stärksten
benachteiligten Kinder zählt – nicht nur für sie selbst,
sondern auch für ihre Familien, ihre Gemeinden und ihre
Gesellschaft.“
Weil die ärmsten Kinder von
Entwicklungsprogrammen oft nicht erreicht wurden, ist ihr
Risiko, vor ihrem fünften Geburtstag zu sterben, doppelt
so hoch, wie bei ihren Altersgenossen aus wohlhabenden
Familien. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sie
Minimalstandards im Lesen und Schreiben erreichen, ist
gering. Wenn nicht mehr für die benachteiligten Kinder
getan wird, werden nach Einschätzung von UNICEF im Jahr
2030…
· weitere 68 Millionen Kinder vor
ihrem fünften Geburtstag an vermeidbaren Krankheiten
sterben;
· immer noch 119 Millionen Kinder
durch chronische Mangelernährung in ihrer gesamten
Entwicklung beeinträchtigt sein;
· weiter eine
halbe Milliarde Menschen ohne einfache Latrinen ihre
Notdurft im Freien verrichten müssen.
· Und es
wird noch 100 Jahre dauern, bis auch alle Mädchen aus den
ärmsten Familien im südlichen Afrika eine Grundschule
besuchen können.
Der UNICEF-Bericht dokumentiert
aber auch deutliche Verbesserungen für Kinder:
· Seit 1990 wurde die Kindersterblichkeit von
weltweit 12,7 Millionen Kindern pro Jahr auf fast 6
Millionen mehr als halbiert.
· Untergewicht und
chronische Mangelernährung bei Kindern haben um 42 bzw. 41
Prozent abgenommen. Schätzungsweise 100 Millionen weniger
Kinder sind hierdurch in ihrer Entwicklung beeinträchtigt.
· Die Zahl der Kinder, die keine Grundschule
besuchen, ist seit 1990 von 102 auf 58 Millionen gesunken.
· 2,6 Milliarden Menschen haben erstmals
Zugang zu einer verbesserten Wasserversorgung erhalten.
Auch viele arme Familien haben vom Kampf gegen Armut
und Unterentwicklung in den vergangenen 15 Jahren
profitiert. So schließt sich die Kluft zwischen den
ärmsten und den wohlhabenden Familien bei rund der Hälfte
der Indikatoren langsam – zum Beispiel beim Kampf gegen
die Kinder- und die Müttersterblichkeit. Bedrückend
bleibt, dass weiterhin jedes Jahr fast 6 Millionen Kinder
vor ihrem fünften Geburtstag sterben – meist an
vermeidbaren Krankheiten. Schätzungsweise 121 Millionen
Kinder und Jugendliche gehen nicht zur Schule. Und 289.000
Frauen überleben die Geburt ihres Kindes nicht.
UNICEF ruft die Regierungen dazu auf, mit der neuen
nachhaltigen Entwicklungsagenda allen Kindern einen fairen
Start ins Leben zu ermöglichen. Dies ist möglich durch
· gezielte Investitionen in die ärmsten Kinder
und Gemeinden;
· innovative Techniken wie
Mobilfunk und soziale Medien, die geographische Barrieren
überwinden und bislang ausgeschlossene Kinder erreichen;
· bessere Gesundheits-, Bildungs- und
Kinderschutzsysteme;
· besseres Wissen darüber,
welche Kinder benachteiligt und wie ihre Chancen
verbessert werden können.
„Die Nachhaltigen
Entwicklungsziele sind eine Chance, die Lektionen, die wir
gelernt haben anzuwenden, und die besonders bedürftigen
Kinder zu erreichen“, sagte Anthony Lake. „Mehr
Gerechtigkeit und bessere Chancen für die Kinder von heute
bedeuten weniger Ungleichheit und mehr Fortschritt für die
Welt.“
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UNICEF zum „Tag des afrikanischen Kindes“: Mehr in Bildung
investieren |
Köln, den 16.
Juni 2015 -
Anlässlich des „Tags
des afrikanischen Kindes“, der am 16. Juni zum 25. Mal
stattfindet, ruft UNICEF zu mehr Investitionen in Bildung
der ärmsten und am stärksten benachteiligten Kinder auf
dem afrikanischen Kontinent auf. Am Ende dieses
Jahrhunderts werden dort voraussichtlich die Hälfte aller
Kinder und Jugendlichen unter 18 auf der Welt leben. I
n vielen Ländern stellen sie jetzt schon rund die Hälfte
der Bevölkerung. In der afrikanischen Jugend steckt also
riesiges Potenzial – aber Millionen von Mädchen und Jungen
haben keine Chance, ihre Fähigkeiten voll zu entwickeln.
Denn rund 30 Millionen Kinder im südlichen Afrika erhalten
keinerlei Bildung. Das ist mehr als die Hälfte der
weltweit 58 Millionen Kinder im Grundschulalter, die nicht
zur Schule gehen.
Rund um den „Tag des afrikanischen
Kindes“ haben ehrenamtliche UNICEF-Gruppen in vielen
deutschen Städten rund 20 Lesungen aus dem Buch „Afrika,
wie ist es da“ für über 300 Kindergarten- und
Grundschulkindern organisiert. In Berlin liest die
Schauspielerin Cornelia Jahr heute um 10 Uhr in der
Philipp-Schaeffer-Bibliothek (Berlin-Mitte) die
Geschichten „Bojabi, der Zauberbaum“, „Abdi, der
Hirtenjunge“ und „Als Sosu sein Dorf rettete“.
Das Kinderbuch
„Afrika, wie ist es da?“ haben UNICEF Deutschland, die Peter Krämer Stiftung, die
Stiftung Lesen und der Carlsen-Verlag gemeinsam
entwickelt, um Kindern in Deutschland den vielfältigen
Kontinent Afrika mit seinen Herausforderungen, aber vor
allem auch mit seinen schönen Seiten und seiner reichen
Kultur näher zu bringen. Das Buch enthält 27 der schönsten
Geschichten aus und über Afrika für Kinder ab drei Jahren,
ab fünf Jahren und ab sieben Jahren zum Vor- und
Selberlesen. Es entstand zum zehnjährigen Jubiläum der
Initiative „Schulen für Afrika“, die UNICEF gemeinsam mit
der Nelson Mandela Foundation und der Peter Krämer
Stiftung gegründet hat.
Dank der breiten Unterstützung durch
viele Spender und Partner haben von der Initiative
inzwischen Millionen von Kindern in 13 afrikanischen
Ländern profitiert. „Bei meinen Reisen nach Afrika habe
ich viele Schulen besucht und gesehen, wie konzentriert
und begeistert die Kinder im Unterricht sind“, sagt der
Hamburger Unternehmer Peter Krämer, Initiator von „Schulen
für Afrika“ und Vorstandsmitglied von UNICEF Deutschland.
„Sie wollen lernen, sie wollen lesen, schreiben und
rechnen, um später die Chancen zu haben, die alle Kinder
auf der Welt verdienen – egal, welche Hautfarbe sie haben
und von welchem Kontinent sie stammen.“
Während die Initiative anfangs auch
Schulen baute, konzentriert sie sich heute darauf,
benachteiligten Kindern den Zugang zur Schule zu
ermöglichen, die Lernbedingungen zu verbessern und die
Schulen „kinderfreundlich“ zu gestalten. Dafür baut UNICEF
zum Beispiel sanitäre Anlagen und Wasseranschlüsse. UNICEF
bildet auch Lehrer aus und setzt sich für Lehrpläne ein,
die Werte wie Respekt und Toleranz vermitteln und Kindern
eine Grundbildung in Gesundheits- und Hygienefragen
vermitteln.
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Mats Hummels verstärkt Team UNICEF |
Köln, 18. Mai 2015 -
Fußballweltmeister Mats Hummels übernimmt die
Schirmherrschaft der Aktion „wir laufen für UNICEF“. Bei
seiner ersten Aktion als UNICEF-Pate startet der Kapitän
von Borussia Dortmund an der Henry-Ford-Realschule in Köln
die diesjährige Saison der bundesweiten UNICEF-Läufe. „Ich
will junge Menschen dazu motivieren, sich für andere
einzusetzen: Bei „wir laufen für UNICEF“ lernen die Kinder
ihre eigenen Rechte kennen und setzen sich auch noch aktiv
für andere ein. Dafür streife ich mir gerne das
UNICEF-Trikot über.“
„Wir sind glücklich, dass
sich mit Mats Hummels eine ganz besondere
Fußballerpersönlichkeit für UNICEF einsetzt“, sagt
Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF
Deutschland. „Mats Hummels begeistert nicht nur im Stadion
seine Fans, sondern zeigt Kindern und Jugendlichen, wie
sie sich im alltäglichen Leben engagieren können. Herzlich
Willkommen im UNICEF-Team!“ „Ich weiß, dass viele Kinder
auf der Welt Hilfe brauchen, damit sie eine Chance
bekommen, sich zu entwickeln und ein eigenständiges Leben
zu führen. Deshalb engagiere ich mich für UNICEF“,
begründet Mats Hummels seine neue Aufgabe. „Ich möchte
besonders junge Menschen motivieren, aktiv zu werden und
mitzuhelfen, die Lebenssituation von Mädchen und Jungen zu
verbessern, denen es nicht so gut geht.“
Bei der
Aktion „wir laufen für UNICEF“
sammeln
bundesweit Schülerinnen und Schüler bei einem Lauf in
ihrer Schule pro gelaufenen Kilometer oder pro Runde
Spenden. Mit ihnen unterstützen sie zur Hälfte
UNICEF-Projekte für sauberes Trinkwasser,
Sanitärversorgung und Hygiene, die andere Hälfte der
Einnahmen erhält die teilnehmende Schule. Jedes Jahr
nehmen tausende Schülerinnen und Schüler an der Aktion
„wir laufen für UNICEF“ teil. Die Schülerläufe vermitteln
den Kindern Informationen über Kinder weltweit und
eröffnen ihnen einen Weg, sich für die Verbesserung ihrer
Situation einzusetzen.
Als neuer
UNICEF-Pate ist es dem Fußballstar auch ein
besonderes Anliegen, die Bildungschancen von Kindern zu
verbessern. Denn trotz weltweit steigender
Einschulungsraten haben bis heute rund 58 Millionen
Grundschulkinder noch keinen Platz im Klassenzimmer. Auch
ist die Qualität des Unterrichts vielerorts schlecht und
die Kinder brechen die Schule frühzeitig ab. UNICEF führt
weltweit Programme durch, um benachteiligten Kindern eine
bessere Grundbildung zu ermöglichen. Neben Mats Hummels
setzen sich viele internationale Sportlerpersönlichkeiten
ehrenamtlich für UNICEF ein, darunter
Dirk
Nowitzki, Lionel Messi, Robert Lewandowski und David
Beckham.
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Erdbeben in Nepal:
2 Millionen Kinder
brauchen dringend Hilfe! |
80 Tonnen Hilfgüter für Nepal
8. Mai 2015 - Das UN-Kinderhilfswerk
(UNICEF) und die Europäische Union haben gemeinsam 80
Tonnen Hilfsgüter wie Zelte, Decken, Medikamente und
Hygieneartikel nach Nepal geflogen. Die Güter sollen
besonders den rund zwei Millionen Kindern, die vom
Erdbeben betroffen sind, zugutekommen.
Die nepalesische
Regierung, UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) haben außerdem eine große Masern-Impfkampagne
gestartet. In den kommenden Wochen sollen 500.000 Kinder
unter fünf Jahren gegen Masern und Röteln geimpft werden.
UNICEF befürchtet, dass die schlechten Hygiene-Bedingungen
zu einem neuen Ausbruch der Krankheit führen könnten.
Duisburg, 29. April 2015 -
Ein
schweres Erdbeben der Stärke 7,8 hat am Samstag Nepal
erschüttert und verheerende Schäden in der Hauptstadt
Kathmandu und den Bergdörfern des Himalaya
angerichtet. UNICEF ist vor Ort und hat sofort mit der
Nothilfe begonnen.
„Nach dem verheerenden Erdbeben sind
fast eine Million Mädchen und Jungen betroffen. Sie
brauchen dringend sauberes Trinkwasser, Nahrung und
medizinische Versorgung. Wir in Duisburg rufen alle Bürger
zur Hilfe der Kinder in Nepal auf! Vielen Dank.“
UNICEF arbeitet mit einem
großen Netzwerk von Partnern seit über 40 Jahren in Nepal.
UNICEF hat bereits Notzelte für die medizinische
Versorgung der Verletzten bereitgestellt und bereitet
gerade zwei Transportflüge mit 120 Tonnen Hilfsgütern mit
Medikamenten, Zelten und Decken nach Kathmandu vor. Aus
seinen lokalen Warenlagern stellt UNICEF Tabletten zur
Wasseraufbereitung, Hygienepakete und Plastikplanen
bereit. Als Teil des nationalen Katastrophenschutzes hilft
UNICEF zusammen mit seinen Partnern und der Regierung,
Familien mit sauberem Trinkwasser, Nahrung und
medizinischer Hilfe zu versorgen.
UNICEF kümmert sich zusammen mit
seinen Partnern besonders darum, die Kinder mit dem
Nötigsten zu versorgen. Insbesondere Kinder aus armen
Familien brauchen in dieser Situation die Hilfe und den
Schutz von UNICEF. Die Folgen der Naturkatastrophe für
diese Kinder sind noch nicht abzusehen. Jeder vierte
Nepalese lebt in extremer Armut; jedes dritte Kind muss
arbeiten und 40 Prozent der Kinder sind chronisch
mangelernährt.
UNICEF bittet dringend um Spenden
für die Kinder in Nepal:
Spendenkonto 7131410001
Volksbank Rhein-Ruhr eG
BLZ 35060386
IBAN DE34 3506 0386 7131 4100 01
BIC GENODED1VRR
So hilft Ihre Spende:
Für 68 Euro
kann UNICEF fünf Familien mit Kanistern,
Wasserreinigungstabletten und Seife versorgen.
Für 100 Euro stellt UNICEF vier Erste-Hilfe-Sets mit
Verbandszeug und Medikamenten zur Verfügung.
Ihre
Spende ist für Kinder in Not unverzichtbar. Sollte das
Nothilfeprogramm in Nepal mehr Unterstützung als benötigt
erhalten, würde UNICEF Ihren Beitrag dort einsetzen, wo
Kinder ihn aktuell am dringendsten brauchen.
Laufend aktualisierte
Informationen zur Situation der Kinder in Nepal finden Sie
auf
http://www.unicef.de.
Harald Jeschke
-Leiter Unicef Duisburg-
I n
Nepal droht Trinkwasser-Notstand
1,7 Millionen Kinder brauchen
dringend Hilfe/
UN stellen heute
Hilfsappell vor
Köln, den 29.4.2015. Nach
dem schweren
Erdbeben in Nepal droht jetzt ein Trinkwasser-Notstand
für die betroffene Bevölkerung, warnt das Kinderhilfswerk
der Vereinten Nationen UNICEF. Erkundungsteams von UNICEF
haben mehrere schwer verwüstete Orte besucht und schätzen,
dass zum Beispiel in Bakhtapur in der Nähe der Hauptstadt
Kathmandu momentan nur 20 Prozent der Bevölkerung Zugang
zu sauberem Trinkwasser haben. Außerdem werden dringend
Latrinen benötigt.
„Verschmutztes Trinkwasser und die
teilweise katastrophalen hygienischen Bedingungen können
schnell zur Ausbreitung von Krankheiten führen“, sagte der
Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Christian
Schneider.
„Vor allem für die jüngsten und durch
Mangelernährung bereits geschwächten Kinder ist das
lebensgefährlich. Wir müssen die Hilfe massiv ausweiten,
um eine Katastrophe nach der Katastrophe zu verhindern.“
Nach neuester Schätzung von UNICEF brauchen 1,7 Millionen
Kinder in Folge des Erdbebens dringend Hilfe. Heute
Nachmittag stellen die Vereinten Nationen in Genf den
Nothilfe-Aufruf für die nächsten drei Monate vor.
Erkundungsteams von UNICEF waren unter anderem auch in
Dhading, Gorkha und Lamjung. In Lamjung sind 90 Prozent
der Häuser zerstört oder beschädigt. Insgesamt sind in 16
Distrikten 52 Schulen vollständig und 222 weitere
teilweise zerstört. An allen besuchten Orten ist der
Bedarf an Notunterkünften, Trinkwasser, Lebensmitteln und
Medikamenten groß. UNICEF hat aus den in Nepal für
Notfälle eingelagerten Beständen bereits
Wasserreinigungstabletten, Planen und Hygieneartikel an
500 Familien im Kathmandu-Tal verteilt. In 16 Notlagern
wurden insgesamt 40 große Wassertanks aufgestellt.
UNICEF-Partnerorganisationen haben mit dem Bau von 90
Latrinen begonnen.
Hilfe für unbegleitete und
traumatisierte Kinder
Genau so dringend wie
die lebensrettenden Maßnahmen sind für UNICEF Hilfen für
unbegleitete und durch die Ereignisse traumatisierte
Kinder. Heute beginnen fünf Sozialarbeiter, unbegleitete
Kinder in den zwei größten Notlagern in Kathmandu zu
registrieren und nach Möglichkeit mit ihren Familien
zusammenzuführen. UNICEF plant außerdem psychosoziale
Hilfen für traumatisierte Kinder und richtet zusammen mit
Partnern sogenannte kinderfreundliche Orte in den
Notlagern ein, in denen die Kinder spielen und Abstand
gewinnen können. Spielmaterial für 100 solcher einfachen
Kinderzentren soll ab heute verteilt werden. UNICEF
arbeitet seit über 40 Jahren in Nepal und hat dort über
200 Mitarbeiter.
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Projekt "Kinderrechte" an der Baerler-Waldschule |
Duisburg, 18. April 2015 - Zahlreiche
Schülerinnen und Schüler, sowie Eltern und das
Waldschulteam der städtischen evangelischen Grundschule
Waldstraße in Duisburg-Baerl setzen eine außergewöhnliche
Idee des Schülerparlamentes in die Tat um. Am
18.04.2015 von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr wurde das
„Recht auf Mitbestimmung“ durch die Schüler und
Schülerinnen (vertreten durch das Schülerparlament) für
alle sichtbar.
Mit einer Schweigeminute für in Not
geratene Kinder und dem gemeinsamen Singen des
Waldschulenliedes wurde der Tag der Ideen-Umsetzung
gestartet.
"Die Waldschule macht Spaß, wir lernen
gestern, heute und morgen und fühlen uns hier geborgen...
Die Idee und der Plan eines „Grünen
Klassenzimmers“ an der Baerler Waldschule eingebettet in
das Jahresthema „Kinderrechte“ anlässlich des
25jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonvention konnte
mit Hilfe zahlreicher Sponsoren in die Tat umgesetzt
werden.
Es
entstanden mehrere wetterfeste Sitzgruppen mit großer
Tafel auf einer umgestalteten Grünfläche auf dem Schulhof
inklusive Sonnenschutz zum ganzheitlichen Lernen zum
Schreiben, Malen, Basteln u.v.m..
Die
Schulleiterin der Baerler Waldschule, Frau Nicole
Wardenbach, freute sich besonders darüber, dass nicht nur
das Thema Kinderrechte
im Rahmen einer
Projektwoche sehr vielfältig behandelt wurde, sondern,
dass für die Schülerinnen und Schüler das „Recht auf
Mitbestimmung“ durch dieses Projekt erfahrbar wurde:
„Dank der großen Unterstützung
(personell und finanziell) konnte ein solches Vorhaben,
das über mehrere Monate von den Kindern geplant wurde, nun
umgesetzt werden, sagte Schulleiterin Nicole Wardenbach,
hier neben Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann
(links) und Markus Dorok vom Bezirksamt
Homberg/Ruhrort/Baerl.
S o
„begreifen“
Kinder ihre Rechte, verankert in der guten
Zusammenarbeit der Gemeinde, in einem
Nebeneinander
von Fröhlichkeit und Besinnung, in einer Schule voller
gelingender Hoffnungen.“
Alle Kinder haben Rechte
Von Unicef Duisburg unterstützten AG-Leiter
Harald Jeschke und Cornelia Beck die Kinder an diesem
Tag.
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UNICEF: Immer mehr Kinder getötet und verletzt
Nigeria: Kinder zur Zielscheibe gemacht
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Köln/Duisburg, den 13.4.2015 - Seit
Ausbruch der Kämpfe im Jemen wurden nach Angaben von
UNICEF mindestens 74 Kinder getötet und 44 schwer
verletzt. Dies sind vorsichtige Schätzungen – die
tatsächliche Zahl der Opfer dürfte angesichts der
intensiven Kämpfe der vergangenen Tage viel höher liegen.
„Die Situation ist sehr gefährlich.
Krankenhäuser sind überfüllt und sogar Krankenwagen werden
entführt“, sagt Julien Harneis, Leiter von UNICEF im
Jemen. „Kinder werden getötet, verletzt, müssen fliehen.
Ihre Gesundheit ist in Gefahr, sie können nicht mehr zur
Schule gehen. Alle Konfliktparteien müssen den Schutz der
Kinder sicherstellen.“
Landesweit waren bis
Ostermontag über 100.000 Menschen vor den Kämpfen
geflohen. Krankenhäuser sind angesichts der vielen
Verletzten überlastet. Es fehlt an Medikamenten. Auch
Gesundheitseinrichtungen wurden angegriffen. Mindestens
drei Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen und ein
Fahrer eines Krankenwagens wurden bei diesen Angriffen
bislang getötet.
Immer wenn es die
Sicherheitslage erlaubt, versorgen UNICEF-Teams zusammen
mit Partnern die Menschen mit sauberem Wasser und
unterstützen die Gesundheitsversorgung. In Aden und zwei
weiteren Städten im Süden des Landes stellt UNICEF
Treibstoff für den Betrieb von Wasserpumpen bereit, da die
Trinkwasserversorgung an vielen Stellen beschädigt ist.
Der Zusammenbruch der Wasser- und Abwassersysteme erhöht
das Krankheitsrisiko.
UNICEF sorgt auch dafür,
dass Impfstoffe für die Versorgung von Kindern weiter
sicher gelagert und gekühlt werden können. Aus lokalen
Warenlagern verteilt UNICEF therapeutische Zusatznahrung
sowie Medikamente zur Behandlung von für Kindern
lebensgefährlichen Durchfallerkrankungen. Über die Medien
warnt UNICEF Eltern und ihre Kinder vor den Gefahren von
Blindgängern.
Die Kämpfe im Jemen verschärfen
die ohnehin prekäre Lage der Kinder in einem der ärmsten
Länder der Region. In weiten Teilen des Landes fehlt es an
Lebensmitteln. Viele Kinder leiden unter schwerer akuter
Mangelernährung.
Nigeria: Kinder zur
Zielscheibe gemacht
UNICEF-Bericht ein Jahr nach der
Entführung von Schulmädchen durch Terrorgruppe
Vor einem Jahr haben Terroristen über 200 Schulmädchen
im Norden von Nigeria entführt. Die Situation für Kinder
hat sich laut UNICEF seither in der Region weiter
verschärft. Die Zahl der Menschen, die aus Angst vor Boko
Haram und der Kämpfe mit Regierungstruppen und bewaffneten
Bürgerwehren innerhalb Nigerias auf der Flucht sind, hat
sich in einem Jahr auf 1,2 Millionen fast verdoppelt.
Mehr
als 200.000 Flüchtlinge haben nach Angriffen oder
Drohungen gegen ihre Dörfer Schutz in den Nachbarländern
Niger, Tschad und Kamerun gesucht. Mehr als die Hälfte der
Flüchtlinge und Vertriebenen – 800.000 – sind Kinder. „Die
Entführung der Mädchen aus Chibok vor einem Jahr war ein
schreckliches Verbrechen. Angriffe auf Schulen und
Entführungen von Kindern dürfen in Nigeria nicht länger
zum Alltag gehören“, sagt Christian Schneider,
Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
„Schutz und
Hilfe für Kinder in der Region müssen wo immer möglich
verstärkt werden.“ Tausende Kinder aus Nigeria sind Opfer
schwerer Menschenrechtsverletzungen. Mädchen und Jungen
werden getötet, entführt, zwangsverheiratet, als Kämpfer
rekrutiert oder in extremen Fällen dazu gezwungen, sich
als Selbstmordattentäter in die Luft zu sprengen.
Zwischen 2012 und 2014 wurden bei gezielten Angriffen auf
Schulen im Nordosten Nigerias mindestens 196 Lehrer und
314 Schüler getötet, mehr als 300 Schulen wurden zerstört
oder schwer beschädigt. Viele Familien kommen nach langer
Flucht völlig entkräftet und mittellos in Flüchtlingscamps
an und brauchen dringend Hilfe. Immer mehr Kinder und
Jugendliche sind auf sich allein gestellt, weil ihre
Eltern tot sind oder sie auf der Flucht von ihnen getrennt
wurden.
Allein in den Provinzen Borno und Yobe hat
UNICEF 2.400 unbegleitete Mädchen und Jungen registriert.
Sie sind besonders gefährdet, Opfer von Missbrauch oder
Ausbeutung zu werden. Notschulen und psychologische Hilfe
für Flüchtlingskinder UNICEF hat seine Nothilfe in Nigeria
sowie Niger, Kamerun und Tschad ausgeweitet und richtet
unter anderem Notschulen in Flüchtlingscamps ein. Seit
Anfang 2015 können 40.000 nigerianische Kinder dadurch
wieder zur Schule gehen. Mit Unterstützung von UNICEF
haben außerdem 60.000 Mädchen und Jungen psychologische
Hilfe erhalten, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten.
In Nordnigeria, Kamerun und Niger wurden fast 1,8
Millionen Kinder gegen Polio sowie 900.000 gegen Masern
geimpft. UNICEF hat zudem rund 8.000 mangelernährte
Kleinkinder mit therapeutischer Nahrung versorgt, damit
sie wieder zu Kräften kommen.
UNICEF fordert alle
Konfliktparteien dringend dazu auf, ihren Verpflichtungen
gemäß internationalem Recht nachzukommen und für den
Schutz von Kindern zu sorgen. Dazu gehört, dass Angriffe
auf Schulen sofort aufhören müssen, entführte Kinder zu
ihren Familien zurückgebracht werden und keine
Kindersoldaten rekrutiert werden.
Darüber hinaus
fordert UNICEF ungehinderten Zugang für humanitäre Helfer
sowie mehr finanzielle Unterstützung durch die
internationale Gemeinschaft. UNICEF macht weltweit mit der
Kampagne #BringBackOurChildhood auf das Leid der
nigerianischen Kinder aufmerksam und ruft zur
Unterstützung auf.
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Unicef Duisburg: Tag der offenen Tür in Ruhrort |
Unicef Duisburg, 28. März 2015
- Die Tür des
neuen Büros der Arbeitsgruppe Duisburg war in der
Fabrikstraße in Duisburg-Ruhrort von 11 bis 14 Uhr
weit geöffnet. Nachbarn, Gäste und Freunde des
Kinderhilfwerkes machten regen Gebrauch davon.
Das
neue Büro war bis zum Ende fast immer proppevoll - und das
auch mit Besuch von Kindern aus Ruhrort.
Die Geschwisterkinder Jacqueline
(13), Pierre und Joel kannten Unicef, ihre beiden brüder
Begletung auch. Dominik und Justin kamen drei
Mal, beim zweiten Mal sogar mit Blumen aus dem Garten, um
sich zu bedanken! Ja wo gibt`s denn sowas! Einfach Klasse.
Buchautor und Poetry Slamer
Raniero Spahn hatte viel Spaß beim "Tag der offenen
Tür".
Aber es gab auch Blumen
und kleine Präsente von den Nachbarn aus der Fabrikstraße,
aus der Neumühler Gemeinde von Pater Tobias und seinem
Projekt Lebenswert.
Eine junge Besucherin aus Libyen blieb lange und
hörte aufmerksam zu.
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Unicef Duisburg mit offizieller Büro-Eröffnung in
Ruhrort |
Unicef Duisburg, 23. März 2015
- Ende Februar zog das
Duisburger Büro der Kinderhilfswerk-Unterstützer von
Duisburg-Homberg nach Duisburg-Ruhrort in die Fabrikstraße
32. Nach dem Einrichten stand nun die offizielle Eröffnung
mit den Medien, Oberbürgermeister Sören Link und
Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann, dessen
Stellvertreter Klaus Radny sowie dem Ruhrorter
Bürgervereins-Vorsitzenden Mario Adams an. Am Samstag, 28.
März 2015,
folgt von 11 bis 14 Uhr ein "Tag der offenen Tür" für
Nachbarn, Gäste, Freunde und Mitstreiter.
OB Sören Link, Garbiela Viefers von der
Unicef-Bundesgeschäftsstelle Köln, Harald Jeschke (Leiter
Unicef Duisburg) und Vermieterin Büttgenbach beim
symbolischen "Eröffnungsakt".
Duisburger Politik bei Unicef
Duisburg: OB Sören Link, Klaus Radny (CDU, stellvertr.
Bezirksbürgermeister Homberg-Ruhrort-Baerl und
Hans-Joachim Paschmann (SPD, Bezirksbürgermeister
Homberg-Ruhrort-Baerl).
Starke Unicef-Damenriege mit
Mann: Doris Spahn - neu im Team -, Claudia Anhaus
(vorherige Leiterin), Garbiela Viefers von der
Unicef-Bundesgeschäftsstelle Köln, Mechthild Arntz,
frühere Leiterin), Anna-Maria Kramer, Sabine Beimel, Monika
Lange und Monika Degner. Es fehlt Monika Strebl,
Büroteam-Mitglied Cornelia
Eleonore Beck auf dem unteren Foto
Vielfältige
Themen wurden angesprochen, mit dabei der Ruhrorter
Bürgervereins-Vorsitzende Mario Adams (Dritter von Links)
Eröffnungsgespräche
mit Kamerateam von Studio 47, hinten links
Büroteam-Mitglied Cornelia Eleonore Beck
Das Ladenlokal an der Ruhororter
Fabrikstraße
Bürozeiten
Nach den Osterferien 2015:
mittwochs 9.30 - 12 Uhr
donnerstags 15 - 18 Uhr
Website
www.duisburg.unicef.de
Bankverbindung
Konto: 7131410001
BLZ: 35060386
IBAN: DE34 3506 0386 7131 4100 01
Volksbank
Rhein-Ruhr eG
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Schmutziges Wasser kostet täglich fast 1.000
Kindern das Leben
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UNICEF zum Weltwassertag am 22. März
UNICEF-Botschafterin Eva Padberg setzt sich für
sauberes Trinkwasser für alle ein Köln, den 20. März
2015. Anlässlich des Weltwassertags fordert UNICEF, dass
bis zum Jahr 2030 jeder Mensch überall auf der Welt
sauberes Trinkwasser hat. Trotz großer Fortschritte haben
748 Millionen Menschen nach wie vor kein sicheres Wasser
zur Verfügung, 90 Prozent von ihnen leben in Asien und
Subsahara-Afrika. Besonders für Kinder in armen ländlichen
Regionen ist das lebensgefährlich: Jeden Tag sterben fast
1.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen,
verursacht durch verschmutztes Trinkwasser, fehlende
Toiletten und mangelnde Hygiene.
„Für uns ist
es selbstverständlich, dass wir einfach den Wasserhahn
aufdrehen und trinken können. Aber für viele Kinder in
Entwicklungsländern ist es lebensgefährlich, ihren Durst
zu stillen“, sagt UNICEF-Botschafterin Eva Padberg.
„Deshalb setze ich mich zusammen mit UNICEF dafür ein,
dass in Zukunft jede Familie auf der Welt Zugang zu
sauberem Trinkwasser und Latrinen hat.“ Padberg hat auch
die Kampagne „Wasser wirkt“ unterstützt, die UNICEF
Deutschland jetzt nach drei Jahren erfolgreich abschließt.
Ende dieses Jahres laufen die sogenannten
„Millenniums-Entwicklungsziele“ aus. Mit ihnen hatten sich
die Vereinten Nationen unter anderem vorgenommen, die Zahl
der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser von 1990
bis 2015 zu halbieren. Dieses Ziel wurde sogar schon fünf
Jahre vor Ablauf der Frist erreicht, 2,3 Milliarden
Menschen haben seit 1990 Zugang erhalten. Nur in drei
Ländern – der Demokratischen Republik Kongo, Mosambik und
Papua Neuguinea – hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung
noch immer kein sicheres Trinkwasser.
Die guten
Durchschnittswerte verdecken jedoch große Unterschiede:
Vor allem die ärmsten Familien, die in einer ländlichen
Region im südlichen Afrika oder Asien leben, bleiben von
dem Fortschritt bisher ausgeschlossen. Mädchen verlieren
außerdem viel Zeit mit Wasserholen – Zeit, die ihnen zum
Beispiel für den Schulbesuch fehlt. UNICEF schätzt, dass
allein in Afrika die Menschen, vor allem Frauen und
Mädchen, jedes Jahr 40 Milliarden Stunden mit Wasserholen
beschäftigt sind.
UNICEF fordert deshalb, dass bis
2030 erstmals alle Menschen weltweit in ihren Häusern oder
in der nahen Umgebung Trinkwasser und sanitäre Anlagen
haben sollen. Auch Schulen und Krankenhäuser sollen einen
Mindeststandard von Wasser, Latrinen und Hygieneregeln
haben, um Krankheiten vorzubeugen. Das soll auch
verbindlich in den neuen nachhaltigen Entwicklungszielen,
die dieses Jahr von den Vereinten Nationen verabschiedet
werden sollen, festgelegt werden.
Auch dank besserem
Zugang zu Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygiene
konnte die Kindersterblichkeit in den vergangenen
Jahrzehnten halbiert werden. Die Zahl der Kleinkinder, die
an Durchfallerkrankungen sterben, ist seit 2000 um 54
Prozent gesunken. Dennoch gehören Durchfallerkrankungen
neben Lungenentzündungen weiterhin zu den häufigsten
Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren weltweit.
Kampagne „Wasser wirkt“ hilft über 500.000
Kindern
Zum Weltwassertag schließt UNICEF
Deutschland die erfolgreiche Kampagne „Wasser wirkt“ ab.
Drei Jahre lang haben vor allem die 150 ehrenamtlichen
UNICEF-Gruppen in ganz Deutschland auf das Menschenrecht
auf Wasser aufmerksam gemacht und Spenden für Kinder in
sechs Programmländer gesammelt. Insgesamt 700
Informationsveranstaltungen, Vorträge, Schülerläufe und
Spendenaktionen haben ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Rahmen der Kampagne organisiert. Mit
Erfolg: Mehr als 5,6 Millionen Euro Spenden für Wasser-
und Hygieneprojekte sind zusammengekommen. Das
ursprüngliche Ziel, 500.000 Kinder zu erreichen, konnte
sogar übertroffen werden. Mehr als 560.000 Kindern in
Äthiopien, Bangladesch, Kambodscha, Sambia, Somalia und
Südsudan haben jetzt sauberes Trinkwasser, Latrinen an
ihren Schulen und Hygiene-Unterricht.
UNICEF, das
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, führt in mehr als
100 Ländern weltweit Programme für Trinkwasser und Hygiene
durch. Bei Naturkatastrophen und Krisen wie aktuell in
Vanuatu, in Syrien oder Südsudan stellt UNICEF unter
anderem große Mengen von Chemikalien zur Wasserreinigung
bereit und verteilt Hygienesets mit Seife, Waschmittel und
anderen Hygieneartikel an Flüchtlinge in Notunterkünften.
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Vanuatu: 54.000 Kinder von
Zyklon Pam betroffen
UNICEF Duisburg ruft zu Spenden
für Opfer des Wirbelsturms im Pazifik auf
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Unicef Duisburg, 18. März 2015
-
Der Zyklon „Pam“ hat am Freitag und
Samstag auf Vanuatu verheerende Schäden angerichtet. Der
Inselstaat im Pazifik hat den Notstand ausgerufen.
Schätzungen zufolge ist die Hälfte der Einwohner Vanuatus
von den Folgen des Zyklons betroffen, darunter mindestens
54.000 Kinder. Allerdings ist das ganze Ausmaß der Schäden
weiterhin unklar, weil die Telefonverbindungen
zusammengebrochen sind. UNICEF-Mitarbeiter sind vor Ort in
Vanuatu und haben sofort mit ersten Nothilfe-Maßnahmen
begonnen.
Harald Jeschke, Leiter Unicef
Duisburg: „Ich glaube, dass die ganze Wucht von
Superzyklon Pam deutlich schlimmer war als ursprünglich
vorhergesagt „Für die Menschen von Vanuatu werden die
Folgen aller Wahrscheinlichkeit nach katastrophal
sein. Sie brauchen unsere Hilfe.“
„Das Dach unseres Hauses wurde
weggerissen und das Wasser strömte herein“, berichtet die
21-jährige Jayleen. Sie überstand den Zyklon in Port Vila
mit zehn Familien-Mitgliedern, darunter einem eine Woche
alten Baby, in der Küche ihres beschädigten Hauses.
Bis zu 90 Prozent der Häuser in
der Hauptstadt Port Vila sind zerstört oder schwer
beschädigt. Die Wasserversorgung funktioniert vielerorts
nicht mehr. UNICEF kümmert sich um sauberes Trinkwasser
und Hygieneartikel für die Menschen in den
Notunterkünften. Auch die Vorbereitungen für
Masern-Impfungen sowie für die Einrichtung von Notschulen
und Kinderschutz-Zentren laufen bereits.
UNICEF-Mitarbeiter haben begonnen, Hilfsgüter von den
benachbarten Fidschi-Inseln nach Vanuatu zu verschicken.
Für die Nothilfe in
Vanuatu ruft UNICEF zu Spenden auf:
Spendenkonto 7131410001
Volksbank Rhein-Ruhr eG
BLZ 35060386
IBAN DE34 3506 0386 7131 4100 01
BIC GENODED1VRR Stichwort: Vanuatu
UNICEF Neuseeland hat eine
Website mit fortlaufend aktualisierten Informationen und
Videos eingerichtet:
https://storify.com/UNICEFNZ/cyclone-pam.
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UNICEF zum vierten Jahrestag des Syrien-Konflikts:
Syrische Kinder – zwischen Verzweiflung und Hoffnung
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Berlin/Duisburg, 12. März 2015 - Vier
Jahre nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien leiden
laut UNICEF mehr Kinder als jemals zuvor unter den
direkten und indirekten Folgen des Konflikts. In Syrien
und seinen Nachbarländern sind heute schätzungsweise 14
Millionen Kinder und Jugendliche von Gewalt, Flucht sowie
wachsender Armut, Ausbeutung und Hoffnungslosigkeit
betroffen. Anlässlich des Jahrestages des Konflikts
appelliert UNICEF an die Regierungen und Öffentlichkeit,
diese Kinder nicht allein zu lassen, die humanitäre Hilfe
aufzustocken und gezielt in Bildungsprojekte und
psychosoziale Hilfen für Kinder und Jugendliche zu
investieren.
„Humanitäre Hilfe allein kann keinen
Krieg beenden“, sagte Daniela Schadt, Schirmherrin von
UNICEF Deutschland. „Aber wir können und müssen dafür
sorgen, dass so viele betroffene Kinder und Jugendliche
wie möglich in ihren prägenden Jahren die Chance bekommen,
etwas zu lernen und den Schrecken zu überwinden. Sie
brauchen Hoffnung, damit Hass und Gewalt nicht auch ihre
Zukunft beherrschen.“
Am Schlimmsten ist die Situation
für Kinder weiter innerhalb Syriens. In den vergangenen
vier Jahren wurden dort mindestens 10.000 Kinder getötet.
5,6 Millionen Mädchen und Jungen in Syrien sind in einer
akuten Notsituation – bis zu zwei Millionen sind sogar
ganz oder zeitweise von jeglicher Hilfe abgeschnitten.
Rund zwei Millionen Kinder und Jugendliche mussten ihre
Heimat verlassen, und mehr als 114.000 Babys wurden als
Flüchtling geboren.
„Die Menschen in Syrien sind in
einer absolut verzweifelten Lage und leben von einem Tag
auf den nächsten“, sagte Hanaa Singer. Sie leitet seit
einem halben Jahr das UNICEF-Büro in Damaskus und war in
den vergangenen Monaten viel innerhalb des Landes
unterwegs, unter anderem in Homs, Aleppo, Quamishly und
Hama. „Aber wenn ich nahe daran bin, die Hoffnung zu
verlieren, treffe ich junge Kinder in einer Schule. Dann
sehe ich das Leuchten in ihren Augen, ihr Lächeln und höre
sie sogar lachen trotz der ganzen Zerstörung um sie herum.
Deshalb fühle ich, dass es auch Hoffnung gibt – sie liegt
in den Herzen der Kinder und Jugendlichen, die trotz der
schwierigen Situation nicht aufgegeben haben. Sie sind
fest entschlossen, das Beste aus ihrem Leben zu machen“,
sagte Singer.
Ein
neuer UNICEF-Bericht zeigt in einer Serie von
Portraits ermutigende Beispiele von Mädchen und Jungen,
die sich der Gewaltspirale entziehen und für andere ein
Vorbild sind. So hat beispielsweise der 16-jährige Alaa im
zerstörten syrischen Homs in einem Kurs Techniken für
kritisches Denken, Kommunikation und Problemlösung gelernt
und gibt dieses Wissen nun an andere Jugendliche weiter.
Die 10-jährige Christina, die als Flüchtling in Nordirak
lebt, hilft jüngeren Kindern bei ihren Schularbeiten. Nach
vier Jahren Bürgerkrieg haben die meisten Familien aus
Syrien keine Einkommensquellen mehr.
Mädchen trauen
sich oft nicht mehr aus dem Haus und werden jung
verheiratet, um ihre Familien zu entlasten. Männliche
Jugendliche müssen häufig Geld verdienen oder schließen
sich aus Mangel an Alternativen bewaffneten Gruppen an.
Während die Notversorgung für die leidende Bevölkerung und
die Flüchtlinge weitergehen muss, fordert UNICEF deshalb
gleichzeitig mehr gezielte Investitionen in
Bildungsprogramme und psychosoziale Hilfen für Kinder und
Jugendliche. Insbesondere fordert UNICEF
·
Chancen für Jugendliche: Fünf Millionen Syrer sind
zwischen zwölf und 18 Jahre alt. Sie brauchen Zugang zu
Bildung, Ausbildungsmöglichkeiten und auf sie
zugeschnittene Freizeitangebote.
·
Schulbildung muss weitergehen: Vom Konflikt betroffene
Kinder brauchen sowohl formelle als auch informelle
Bildungsangebote. Es muss sichergestellt werden, dass
Abschlüsse, die sie erwerben, auch anerkannt werden.
· Psychosoziale Hilfen: Viele Mädchen und Jungen
haben traumatische Erlebnisse gehabt. Sie brauchen
psychosoziale Hilfen, um sie zu verarbeiten. ·
Unterstützung für Gastländer: Die Gesundheits- und
Bildungssysteme in den Nachbarländern Syriens müssen
gestärkt werden. Auf diese Weise profitieren die syrischen
und alle anderen vom Konflikt betroffenen Kinder.
UNICEF ruft weiterhin zu Spenden auf: UNICEF, Konto 300
000, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, IBAN DE57
3702 0500 0000 3000 00, Stichwort: Syrien. Weitere
Informationen und Möglichkeit zur Online-Spende:
www.unicef.de/syrie
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ESA-Astronaut Alexander Gerst wird
UNICEF-Botschafter
„Astro-Alex“ startet Aufruf zum
internationalen Jugendgipfel |
Köln/Duisburg,
6. März 2015 - Mit Entdeckergeist, Mut und Verantwortung
hat Alexander Gerst von der Internationalen Raumstation
ISS aus Millionen Menschen begeistert und inspiriert.
Aufgrund seines Engagements für den Schutz unseres
Planeten und für bessere Lebensbedingungen für die Kinder
wurde “Astro-Alex“ jetzt zum UNICEF-Botschafter ernannt.
„Das Wichtigste ist, dass alle Kinder die Möglichkeit
haben zu lernen, sich inspirieren zu lassen und dass sie
die Freiheit bekommen, ihren Weg zu gehen“, begründet der
38-jährige Astronaut seinen Einsatz für die Kinder und
UNICEF.
In seinem ersten Einsatz als offizieller
UNICEF-Botschafter ruft Gerst Jugendliche zur Teilnahme am
internationalen Jugendgipfel J7 im Mai 2015 in Berlin auf.
Vor dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der
führenden Industrienationen Anfang Juni diskutieren dort
Jugendliche die drängenden weltpolitischen Themen der G7.
Engagierte Mädchen und Jungen im Alter von 15 bis 17
Jahren können sich bis zum 15. März unter
www.j7summit.org für die
Teilnahme bewerben.
„Als ich zusammen mit meinen
russischen und amerikanischen Freunden von der ISS auf die
Erde schaute, mussten wir oft den Kopf darüber schütteln,
wie wir mit diesem kleinen blauen Planeten umgehen. Dabei
ist der doch unser einziges Zuhause“, erklärte Alexander
Gerst. „Wir dürfen die Zukunft nicht allein
irgendwelchen Experten oder Gremien überlassen“, so Gerst.
„Jeder kann dazu beitragen, unsere Erde zu bewahren, sie
friedlicher und gerechter zu machen. Der J7-Gipfel ist
eine tolle Chance, gemeinsam mit Jugendlichen aus aller
Welt daran zu arbeiten.“ Der internationale Jugendgipfel
J7 ist eine Initiative von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Er ist Teil des Dialogs mit der Zivilgesellschaft
anlässlich des G7-Treffens auf Schloss Elmau. Am 11. Mai
werden die Jugendlichen aus Deutschland, Großbritannien,
Frankreich, Italien, Kanada und den USA ihre Ideen und
Forderungen der Kanzlerin vorstellen. Der J7 wird
gemeinsam vom Bundesjugendministerium und UNICEF
Deutschland organisiert. „Alexander Gerst ist
Vorbild und Inspiration“ „Alexander Gerst bringt uns
dazu, die Perspektive zu wechseln. Mit seinen Bildern und
seiner Persönlichkeit rückt er unsere Verantwortung für
die nachwachsenden Generationen in den Mittelpunkt“,
erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF
Deutschland anlässlich der Ernennung des ESA-Astronauten
zum UNICEF-Botschafter. „Besonders für Kinder und
Jugendliche ist Astro-Alex Vorbild und Inspiration.“
Von Bord der internationalen Raumstation ISS aus hat
Alexander Gerst in sozialen Netzwerken, Interviews und mit
Videobotschaften eine riesige Fangemeinde erreicht. Trotz
der großen Zahl wissenschaftlichen Experimente und
Aufgaben stellte er sich den Fragen von Schülern, erklärte
physikalische Sachverhalte und schickte faszinierende
Fotos und Videos, mit denen er Neugierde und
Nachdenklichkeit weckte.
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Unicef Duisburg nun an der Fabrikstraße 32 in
Duisburg-Ruhrort |
Duisburg, 1. März 2015 - In der letzten
Februarwoche fand der Umzug der Geschäftsstelle der
Arbeitsgruppe Duisburg statt, wurde das neue Domizil an
der Fabrikstraße 32 in 47119 Duisburg-Ruhrort mit Leben
gefüllt. Die Arbeitsgruppe Duisburg setzt sich seit 1957
für Kinder ein.
Bürozeiten
nach kompletten Umzug und
offizieller Eröffnung Ende März ab April 2015:
mittwochs 9.30 - 12.00 Uhr
donnerstags 15 - 18 Uhr
Website
www.duisburg.unicef.de
Bankverbindung
Konto: 7131410001
BLZ: 35060386
IBAN: DE34 3506 0386 7131 4100 01
Volksbank
Rhein-Ruhr eG
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UNICEF zum Welttag gegen den Einsatz von
Kindersoldaten
Kinder, nicht Soldaten! |
Köln/Duisburg, 12. Februar 2015 -
Instabilität, bewaffnete Konflikte und chronische Gewalt
führen dazu, dass trotz weltweitem Verbot jedes Jahr
zehntausende Kinder rekrutiert und zum Kämpfen gezwungen
werden. In Syrien und Irak werben beispielsweise mehrere
Gruppen, unter ihnen der sogenannte „Islamische Staat“,
gezielt Minderjährige an und bilden sie zu Kämpfern aus –
manche von ihnen sind erst acht Jahre alt. In den
Bürgerkriegen in Südsudan und der Zentralafrikanischen
Republik waren im vergangenen Jahr schätzungsweise 22.000
Kinder und Jugendliche im Einsatz.
UNICEF ruft
anlässlich des „Red Hand Days“
dazu auf,
den Missbrauch von Kindern als Soldaten zu stoppen und als
Kriegsverbrechen konsequent zu verfolgen. Milizen und
Armeen müssen alle Minderjährigen demobilisieren. Dies ist
auch in komplexen Konfliktsituationen möglich: In Südsudan
werden derzeit mit Hilfe von UNICEF 3.000 Kindersoldaten
aus den Rängen einer Miliz befreit. „Zurzeit sind so viele
Kinder von bewaffneten Konflikten betroffen wie seit dem
Zweiten Weltkrieg nicht mehr“, erklärte Christian
Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
„Tausende Kinder zum Beispiel in Syrien, Nigeria und
Südsudan werden zur Zielscheibe – und auch zu Tätern
gemacht. Kinder als Soldaten zu missbrauchen ist ein
Kriegsverbrechen. Diese müssen systematisch dokumentiert
und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.“
Laut aktuellem Bericht des UN-Sicherheitsrats
wurden 2013 Kinder und Jugendliche in 15 Ländern als
Soldaten missbraucht und waren anderen schweren Formen der
Gewalt ausgesetzt: in Afghanistan, Irak, Jemen, der
Demokratischen Republik Kongo, Kolumbien, Mali, Myanmar,
Nigeria, Philippinen, Somalia, Sudan, Südsudan, Syrien,
der Zentralafrikanischen Republik sowie grenzübergreifend
in der Zentralafrikanischen Region. Auch aus Indien,
Pakistan und Thailand wird über den Einsatz von
Kindersoldaten berichtet.
Die Vereinten Nationen
werfen sieben staatlichen Armeen oder Regierungstruppen
und 51 bewaffneten Gruppen vor, weiterhin Minderjährige zu
rekrutieren. Kinder und Jugendliche sind leichter zu
manipulieren und für bewaffnete Gruppen oft preiswerter
als Erwachsene. Auch die weltweite Flut von buchstäblich
„kinderleicht“ zu bedienenden Kleinwaffen trägt dazu bei,
dass bewaffnete Gruppen Minderjährige einsetzen. Häufig
entführen Milizen gewaltsam Mädchen und Jungen und zwingen
sie, als Kämpfer oder Selbstmordattentäter, aber auch als
Boten, Köche, Sanitäter oder Sexsklaven für sie zu
arbeiten. Auch Rachegefühle sowie Armut und
Arbeitslosigkeit können Kinder dazu bringen, sich solchen
Gruppen anzuschließen.
Nach ihrem Einsatz in
Konfliktsituationen sind die Mädchen und Jungen häufig
traumatisiert, sie leiden an Alpträumen und psychischen
Störungen. Ehemalige Kindersoldaten in die Gesellschaft zu
reintegrieren und ihnen Perspektiven für die Zukunft zu
geben ist ein langwieriger Prozess.
CHILDREN not Soldiers
Zusammen mit der
UN-Sonderbeauftragten für Kinder in bewaffneten Konflikten
hat UNICEF im März 2014 die Kampagne „Children not
Soldiers“ gestartet. Das Ziel: Bis 2016 sollen die sieben
Regierungen, deren Truppen bisher noch Minderjährige
rekrutieren oder einsetzen (Afghanistan, Jemen, DR Kongo,
Myanmar, Somalia, Sudan, Südsudan) in Zusammenarbeit mit
den UN diese Praxis beenden. Darüber hinaus soll die
Kampagne eine breite Öffentlichkeit auf das Problem
aufmerksam machen und auf das Recht aller Kinder, in
erster Linie Kinder zu sein.
Mit Unterstützung von
UNICEF konnten seit 1998 mehr als 100.000 Kinder
und Jugendliche demobilisiert werden – 2014 gab
es Erfolge zum Beispiel in Südsudan, Myanmar und der
Zentralafrikanischen Republik. Neben medizinischer und
psychologischer Hilfe sind Schul- und Ausbildungsprogramme
für ehemalige Kindersoldaten besonders wichtig. Ihre
Familien und Dörfer müssen darauf vorbereitet werden, sie
wieder aufzunehmen.
UNICEF unterstützt zum Beispiel
Programme für ehemalige Kindersoldaten in Südsudan, der
Demokratischen Republik Kongo und der Zentralafrikanischen
Republik. UNICEF Deutschland ist Mitglied im Deutschen
Bündnis Kindersoldaten, das sich unter anderem für das
vollständige Verbot der Rekrutierung Minderjähriger
einsetzt. Bisher ist der freiwillige Militärdienst von
Jugendlichen über 15 Jahren erlaubt, wenn sie nicht an
Kampfhandlungen teilnehmen. Auch die deutsche Bundeswehr
nimmt bis heute 17-jährige Freiwillige auf.
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Unicef-Jahresempfang der
Arbeitsgruppe Duisburg
Neue Leitung, frisch gegründete Hochschulgruppe und
neue Geschäftsstelle in Duisburg-Ruhrort
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Jahresempfang der
Duisburger Unicef-Arbeitsgruppe
Duisburg, Februar 2015 - Am 1.
Februar fand in der Begegnungsstätte der Karmelkirche in
Duisburg-Stadtmitte der traditionelle Jahresempfang der
Duisburger Unicef-Arbeitsgruppe statt.
"Es gibt Grund zu feiern",
erklärte Gabriela Viefers von der
Unicef-Bundesgeschäftsstelle in Köln. Sie war im
vergangenen Jahr Interims-Gruppenleiterin des Duisburger
Ablegers. Die Arbeitsgruppe hatte ein sehr erfreuliches
Ergebnis bei der Beteiligung am Duisburger Weihnachtsmarkt
erzielen können, was in einem hohen Maß an der bis Anfang
2014 als Gruppenleiterin aktiven Claudia Anhaus gelegen
hatte, die den Unicef-Stand auf dem Duisburger
Weihnachtsmarkt noch organisiert hatte. Dafür gab es viel
Beifall. Neue Geschäftsstelle
In diesem Monat wird es auch den Umzug der Geschäftsstelle geben. Vom bisherigen
Standort auf der Prinzenstraße in Duisburg-Hochheide geht es nun in
die Fabrikstraße in Duisburg-Ruhrort. Das neue Domizil
rückt also mehr ins Zentrum Duisburgs und ist zum
vorherigen Domizil nun ein echtes Ladenlokal. Der Umzug
wird Ende Februar erfolgen, die
Eröffnung soll Anfang
März 2015 stattfinden.
Neue
Leitung und Hochschul-Unterstützung
Harald Jeschke übernimmt ab sofort die Arbeitsgruppe
Duisburg. Sephanie Robrecht übernimmt die Medienarbeit,
während Sabine Beimel neben dem Engagement im Büro auch
die Homepage der Duisburger Arbeitsgruppe betreuen wird.
Die neu gegründete Hochschulgruppe der Uni Duisburg-Essen
wird sich ebenfalls ab sofort für das Kinderhilfswerk
einbringen.
Gabriela Viefers (Bildmitte)
umringt von Gruppenmitgliedern der Uni-Duisburg-Essen
Die Ziele für 2015 aus Sicht des
neuen Leiters Harald Jeschke: "Das Wirken des Kinderhilfswerkes in
Duisburg weiter herausstellen, Kontakte zu
Schulen, Wirtschaft, Politik und Verwaltung
knüpfen - wenn möglich noch mehr präsent sein. Ich
denke, dass dies mit dem bisher gezeigten unglaublichen
Engagement der ehrenamtlichen Mitstreiter für die Belange
bedrängter Kinder in der Welt sehr gut umsetzen lässt."
Harald Jeschke - im Bild ganz
rechts - soll die Duisburger Arbeitsgruppe führen
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