Am 11. Dezember 1946 in New York:
Kinderhilfswerk Unicef wird ins Leben gerufen!
Am 24. Juli 1957
wurde in Duisburg aus Dankbarkeit und der Einsicht, dass
auch in vielen anderen Teilen der Welt Kinder in großer Not
leben, die Arbeitsgruppe Duisburg ins Leben gerufen. Redaktion Harald Jeschke
• Archiv:
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UNICEF: 2024 war eines der schlimmsten Jahre für
Kinder in Konfliktsituationen
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Kinder dürfen nicht „Kollateralschaden der
ungebremsten Kriege der Welt“ werden
Ali (11), läuft über die Trümmer seines zerstörten Hauses in
Gaza-Stadt. / © UNICEF/UNI501989/Al-Qattaa
New York/Köln/Duisburg, 28. Dezember 2024 - Die Auswirkungen
bewaffneter Konflikte auf Kinder weltweit haben im Jahr 2024
ein verheerendes und womöglich beispielloses Ausmaß
erreicht. Dies geht aus einer UNICEF-Analyse der neuesten
verfügbaren Daten und globalen Trends hervor.
Schätzungen zufolge leben mehr Kinder als je zuvor entweder
in Konfliktgebieten oder sind aufgrund von Konflikten und
Gewalt gewaltsam vertrieben worden. Die Rechte einer
Rekordzahl von Kindern, die von Konflikten betroffen sind,
werden verletzt, unter anderem, weil sie getötet und
verletzt werden, die Schule abbrechen müssen, es an
lebenswichtigen Impfungen fehlt oder sie an schwerer
Mangelernährung leiden. Diese Zahl wird voraussichtlich noch
weiter steigen.
"Konflikte sind für etwa 80 Prozent
des gesamten humanitären Bedarfs weltweit verantwortlich und
beeinträchtigen den Zugang zu lebensnotwendigen
Grundleistungen wie sauberem Wasser, Nahrungsmitteln und
medizinischer Versorgung.
Über 473 Millionen Kinder –
mehr als jedes sechste Kind weltweit – leben heute in
Konfliktgebieten. Die Zahl der Konflikte ist laut Global
Peace Index die höchste seit dem Zweiten Weltkrieg. Der
Anteil der Kinder weltweit, die in Konfliktgebieten leben,
hat sich verdoppelt – von etwa zehn Prozent in den 1990er
Jahren auf heute fast 19 Prozent.
Bis Ende 2023
wurden 47,2 Millionen Kinder aufgrund von Konflikten und
Gewalt vertrieben. Die Trends für 2024 weisen auf einen
weiteren Anstieg von Vertreibungen hin, weil sich
verschiedene Konflikte weiter zuspitzen, unter anderem in
Haiti, im Libanon, in Myanmar, in Palästina und im Sudan.
Kinder und Jugendliche sind überproportional von Flucht und
Vertreibung betroffen: Sie machen rund 30 Prozent der
Weltbevölkerung aus, im Durchschnitt sind aber rund 40
Prozent der geflüchteten Menschen und 49 Prozent der im
eigenen Land vertriebenen Menschen Minderjährige. In
Ländern, die von Konflikten betroffen sind, ist im
Durchschnitt mehr als ein Drittel der Bevölkerung arm (34,8
Prozent), verglichen mit etwas mehr als zehn Prozent in
Ländern, die nicht von Konflikten betroffen sind.
„In
fast jeder Hinsicht war 2024 eines der schlimmsten Jahre für
Kinder in Konfliktsituationen in der 78-jährigen Geschichte
von UNICEF – sowohl was die Zahl der betroffenen Kinder als
auch die Auswirkungen auf ihr Leben betrifft“, sagte
Catherine Russell, Exekutivdirektorin von UNICEF. „Ein Kind,
das in einem Konfliktgebiet aufwächst, geht mit größerer
Wahrscheinlichkeit nicht zur Schule, ist mangelernährt und
wird aus seinem Zuhause vertrieben – und das häufig mehrfach
– in Vergleich zu einem Kind, das an einem friedlichen Ort
lebt. Das darf nicht zur neuen Normalität werden. Wir dürfen
nicht zulassen, dass eine Generation von Kindern zum
Kollateralschaden der ungebremsten Kriege in der Welt wird.“
Rekordwert von schweren Kinderrechtsverletzungen wie
Tötung und Verstümmelung
Laut den neuesten
verfügbaren Daten aus dem Jahr 2023 verifizierten die
Vereinten Nationen einen Rekord von 32.990 schweren
Kinderrechtsverletzungen gegen 22.557 Kinder und Jugendliche
– die höchste Zahl seit Beginn des vom UN-Sicherheitsrates
eingesetzten Überwachungsmechanismus. Auch wenn für 2024
noch nicht alle Zahlen vorliegen, rechnet UNICEF angesichts
der aktuellen Entwicklungen mit einem weiteren Anstieg. So
wurden beispielsweise in Gaza Tausende von Kindern getötet
und verletzt, und die Vereinten Nationen verifizierten in
der Ukraine in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 mehr
Opfer unter Kindern als im gesamten Jahr 2023.
Die Situation für Frauen und Mädchen ist besonders
besorgniserregend, da es in Konfliktgebieten zahlreiche
Berichte über Vergewaltigungen und sexuelle Gewalt gibt. In
Haiti ist der Anteil der gemeldeten Fälle sexualisierter
Gewalt gegen Kinder in diesem Jahr um 1.000 Prozent
gestiegen. In bewaffneten Konflikten sind auch Kinder mit
Behinderungen in der Regel unverhältnismäßig stark Gewalt
und der Verletzung ihrer Rechte ausgesetzt.
In
Konfliktgebieten ist Bildung stark beeinträchtigt.
Schätzungen zufolge gehen mehr als 52 Millionen Kinder in
von Konflikten betroffenen Ländern nicht zur Schule. Kinder
im Gazastreifen und ein erheblicher Teil der Kinder im Sudan
haben mehr als ein Jahr lang keine Schule besucht, während
in Ländern wie der Ukraine, der Demokratischen Republik
Kongo und Syrien Schulen beschädigt, zerstört oder
zweckentfremdet wurden. Dadurch können Millionen von Kindern
nicht lernen. Die Zerstörung der Bildungsinfrastruktur und
fehlende Sicherheit in der Nähe von Schulen haben die
ohnehin schon katastrophale Bildungssituation in diesen
Regionen noch verschlimmert.
Mangelernährung von
Kindern in Konfliktgebieten hat ein alarmierendes Ausmaß
erreicht. Konflikte und bewaffnete Gewalt sind nach wie vor
die Hauptursachen für Hunger in zahlreichen Krisengebieten,
da Nahrungsmittelsysteme gestört, Menschen vertrieben und
der Zugang zu humanitärer Hilfe behindert wird. So wurde
beispielsweise in Nord-Darfur im Sudan die erste Hungersnot
seit 2017 festgestellt. Im Jahr 2024 leiden schätzungsweise
mehr als eine halbe Million Menschen in fünf von Konflikten
betroffenen Ländern unter Hunger (eingestuft als „IPC-Phase
5“, der schlimmsten Form der Ernährungsunsicherheit).
Konflikte haben verheerende Auswirkungen auf den Zugang
von Kindern zu lebenswichtiger Gesundheitsversorgung. Etwa
40 Prozent der nicht oder unzureichend geimpften Kinder
leben in Ländern, die entweder teilweise oder vollständig
von Konflikten betroffen sind. Diese Kinder sind oft am
anfälligsten für Krankheitsausbrüche wie Masern und Polio,
weil sie durch fehlende Sicherheit, mangelnden Zugang zu
Ernährung und Gesundheitsdiensten besonders vulnerabel sind.
Auch die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von
Kindern sind enorm. Das Erleben von Gewalt, Zerstörung und
der Verlust von Angehörigen kann sich bei Kindern unter
anderem in Reaktionen wie Depressionen, Albträumen und
Schlafstörungen, aggressivem oder zurückgezogenem Verhalten,
Traurigkeit und Angst äußern.
2024 ist das bisher
tödlichste Jahr für humanitäre Helfer*innen, in dem weltweit
281 Mitarbeitende von Hilfsorganisationen ums Leben kamen
und damit alle bisherigen Rekorde übertroffen wurden.
„Kinder in Kriegsgebieten sind mit einem täglichen
Überlebenskampf konfrontiert, der sie ihrer Kindheit
beraubt“, sagte Russell. „Ihre Schulen werden bombardiert,
ihre Häuser zerstört und ihre Familien auseinandergerissen.
Sie verlieren nicht nur ihre Sicherheit und den Zugang zu
überlebensnotwendigen Dingen, sondern auch die Möglichkeit
zu spielen, zu lernen und einfach nur Kinder zu sein. Die
Welt lässt diese Kinder im Stich. Mit Blick auf 2025 müssen
wir mehr tun, um das Blatt zu wenden und das Leben von
Kindern zu retten und zu verbessern.“
UNICEF fordert
alle Konfliktparteien und diejenigen, die Einfluss auf sie
haben, auf, entschlossen zu handeln, um das Leid der Kinder
zu beenden, die Wahrung ihrer Rechte sicherzustellen und
ihren Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht
nachzukommen.
UNICEF ruft zu Spenden für Kinder im
Krieg auf:
https://www.unicef.de/spenden/kinder-im-krieg
|
Gesichter des Schocks, des Schmerzes und tiefer
Trauer 25 Jahre UNICEF
|
Foto des Jahres: Unabhängige Jury zeichnet erstmals
zwei Gewinnerbilder aus
© Avishag Shaar-Yashuv, Israel (l.); Samar Abu Elouf, Palästina
(r.)
Berlin/Köln/Duisburg, 19. Dezember 2024 - Die
beiden Gewinnerbilder des UNICEF Foto des Jahres 2024 zeigen
die Hauptleidtragenden der grausamen Gewalt in Israel und
Palästina – die Kinder. Auf subtile und würdevolle Weise
geben die Bilder zarte Hinweise auf davongetragene Wunden
innerer und äußerer Art. Erstmals in der 25-jährigen
Geschichte des Wettbewerbs zeichnet die unabhängige Jury die
Bilder zweier Fotografinnen mit dem ersten Preis aus.
Die Fotos von Avishag Shaar-Yashuv (Israel) und
Samar Abu Elouf aus Palästina erinnern daran, dass das
Schicksal von Kindern im Krieg und die resultierenden
Erfahrungen, Verletzungen und Verluste sie für immer prägen
werden. Den zweiten Preis erhält ein Foto des französischen
Fotografen Pascal Maitre zur Viruserkrankung Mpox. Es zeigt
das mit Pusteln übersäte Gesicht eines sieben Monate alten
Jungen in einem Krankenhaus im Osten der Demokratischen
Republik Kongo.
Die französische Fotografin
Maylis Rolland bekommt den dritten Preis. Ihr Bild hält
fest, wie im Universitäts-Krankenhaus der Stadt Rennes, ein
kleiner frühgeborener Junge noch unter einer Atemmaske, das
Gesicht seiner Mutter berührt. „Die beiden UNICEF Fotos des
Jahres 2024 fordern uns auf, innezuhalten. Sie bringen uns
dazu, die Perspektive zu verändern, uns in die Situation der
Kinder einzufühlen. In ihre Trauer, ihre Angst, ihre
Fassungslosigkeit, ihren Schmerz. Empathie und Mitgefühl
machen uns stärker. Sie sind die unverzichtbaren
Voraussetzungen dafür, auch in scheinbar aussichtslosen
Situationen irgendwann nach Verständigung zu suchen,”
erklärt UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender (Gattin des
Bundespräsidenten) in ihrer Laudatio.
„Gemeinsam
stehen wir an der Seite aller Kinder. Das ist die Botschaft
des UNICEF Foto des Jahres 2024.” „Die diesjährige Auswahl
der beiden Siegerbilder unterstreicht die Universalität des
kindlichen Leids,” sagt Peter-Matthias Gaede, Mitglied der
Jury und des Deutschen Komitees für UNICEF. „Dass wir
erstmals in der Geschichte des Wettbewerbs zwei Bilder von
zwei Seiten einer Front ausgezeichnet haben, bedeutet: Nicht
über Schuldfragen urteilen wir hier, denn Kinder können
nicht schuldig sein. Und nicht über die Quantität des
Leidens in einem Krieg richten wir. Sondern alleine danach,
was er in jedem einzelnen Kind anrichten kann, wenn er das
bisherige Leben in einen Abgrund stürzt.“
„Die
beiden Siegerbilder strahlen etwas zwingend Ruhiges aus. Sie
rauben einem gleichermaßen die Worte und regen zum
Nachdenken an,” erklärte Prof. Klaus Honnef, Vorsitzender
der Jury. „Selten habe ich so furchtbare Bilder von
äußerlich nahezu unverwundeten Kindern gesehen. Das von den
Kindern Erlebte überschreitet den Horizont des
Vorstellbaren.“
Israel / Palästina: Die
verschiedenen Gesichter des Schocks, des Schmerzes und einer
tiefen Trauer Eins der diesjährigen Gewinnerbilder wurde von
der israelischen Fotografin Avishag Shaar-Yashuv aufgenommen
und stammt aus der Arbeit „Portraits of the survivors“. Es
zeigt den achtjährigen Stav. Der Junge ist einer der
Überlebenden des Überfalls der Hamas am 7. Oktober 2023 auf
die Siedlung des Moschav Netiv HaAsara. Aufgenommen wurde
das Bild am 22. Oktober 2023 in einem Hotel im Kibbuz Maale
HaHamisha.
Im Zuge ihrer Arbeit portraitierte
die israelische Fotografin Avishag Shaar-Yashuv einige
Wochen nach dem Überfall der Hamas neben Stav weitere
Kinder. Sie waren nach der Vertreibung aus ihren Häusern in
Hotels oder provisorischen Unterkünften untergebracht. Das
zweite Gewinnerbild von Samar Abu Elouf, einer
palästinensischen Fotografin, gehört zur Arbeit „Wounded
children of Gaza“. Zu sehen sind die elfjährige Dareen und
der fünfjährige Kinan. Ihre Eltern und 70 weitere
Familienmitglieder der Geschwister kamen bei einem
israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus ums Leben.
Das gemeinsame Portrait der beiden palästinensischen
Kinder entstand in einem Hospital in Katar, in das sie zur
medizinischen Versorgung aufgenommen worden waren. Neben
Dareen und Kinan begleitete Abu Elouf im Zuge ihrer Arbeit
weitere Kinder aus Gaza, die mit den Folgen physischer und
psychischer Verletzungen sowie dem Verlust ihrer Familien
und Freunde belastet sind.
Demokratische
Republik Kongo: Ein Virus auf dem Vormarsch Der
zweite Preis geht in diesem Jahr an ein Bild aus der
Reportage „Mpox“ des französischen Fotografen Pascal Maitre.
Die Reportage dokumentiert die Entwicklungen der
Viruserkrankung Mpox innerhalb der Demokratischen Republik
Kongo. Dort werden bereits etwa 40.000 Fälle vermutet, 8.000
wurden bereits bestätigt und über 1.000 Todesopfer erfasst.
Pascal Maitre ist ins Zentrum der Infektionen gegangen und
hat die Behandlung betroffener Kinder im Kavumu-Hospital in
der Region Kivu, im Osten des Kongo, fotografisch begleitet.
Darunter der sieben Monate alte Junge Japhet, dessen Pusteln
im Gesicht mit dem antiseptischen Medikament „Gentian
Violet“ behandelt werden. Gepflegt und behütet wird Japhet
von seiner 19-jährigen Mutter Christevi.
Frankreich: Der schwere Weg ins Leben
Die französische Fotografin Maylis Rolland hat am
Universitäts-Krankenhaus der Stadt Rennes einige Zeit lang
die wunderbaren Momente eingefangen, in denen das
zerbrechliche Leben winzigster Babys mit großem Aufwand an
Geräten und zugleich intensiver menschlicher Zuwendung
stabilisiert wird. Dabei ist auch das mit dem dritten Preis
ausgezeichnete Bild.
Es zeigt den Moment, in dem
der kleine Junge Gabin, nach 25 Schwangerschaftswochen
geboren und noch unter einer Atemmaske, das Gesicht seiner
Mutter Doriane berührt. Nach einer Studie der
Weltgesundheitsorganisation werden weltweit etwa zehn
Prozent aller Kinder vor Vollendung der 37.
Schwangerschaftswoche geboren, also drei Wochen zu früh. Je
früher die Geburt, desto dramatischer wird der Eintritt ins
Leben. Sieben weitere Reportagen hob die Jury mit
ehrenvollen Erwähnungen hervor:
-
Äthiopien/Malaysia: Wenn ein Junge nicht mehr spricht –
Fotografin: Patricia Krivanek, Kanada - Frankreich,
Nepal: Kinder, die in Handys kriechen – Fotograf: Jérôme
Gence, Frankreich - Gaza: Es ist nicht ihr Krieg –
Fotograf: Saher Alghorra, Palästina - Israel: Yael war
stärker als der Terror – Fotograf: Ziv Koren, Israel -
Nigeria: Ein Tanz in das Selbstbewusstsein – Fotograf:
Vincent Boisot, Frankreich - Sambia, Argentinien: Eine
Kindheit ohne Eltern – Fotograf: Valerio Bispuri, Italien
- Sudan: Die unbeachtete Tragödie – Fotograf: Ivor Prickett,
Irland
Eine Ausstellung mit allen prämierten Arbeiten
ist bis Ende Januar 2025 im Haus der Bundespressekonferenz
in Berlin zu sehen. Anschließend sind sie vom 30. Januar bis
27. April 2025 für die allgemeine Öffentlichkeit im
Willy-Brandt-Haus zugänglich.
UNICEF Foto des Jahres
– Wettbewerb
Mit der Auszeichnung UNICEF Foto des
Jahres prämiert UNICEF Deutschland seit dem Jahr 2000 Fotos
und Fotoreportagen, die die Persönlichkeit und
Lebensumstände von Kindern weltweit auf herausragende Weise
dokumentieren. In diesem Jahr findet der Wettbewerb zum 25.
Mal statt. Voraussetzung für die Teilnahme ist die
Nominierung durch eine*n international renommierte*n
Fotografie-Expert*in. Über die Preisvergabe entscheidet eine
unabhängige Jury.
Epson begleitet den Wettbewerb
„UNICEF Foto des Jahres“ seit vielen Jahren. Auch in diesem
Jahr wurde die Ausstellung durch Epson gedruckt.
Eine
Übersicht aller ausgezeichneten Fotoreportagen finden Sie
auf
https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/foto-des-jahres.
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25 Jahre: UNICEF Foto des Jahres 2024
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Köln/Duisburg, den 11. Dezember 2024 - Am
Donnerstag, den 19. Dezember 2024 stellt UNICEF Deutschland
die Preisträgerinnen und Preisträger des internationalen
Fotowettbewerbs auf einer Pressekonferenz in Berlin vor. Zum
25. Mal werden mit dem UNICEF Foto des Jahres herausragende
Bilder und Reportagen internationaler Fotojournalistinnen
und -journalisten ausgezeichnet. Erstmals in der Geschichte
des UNICEF Foto des Jahres werden die Bilder zweier
Fotografinnen mit dem ersten Preis gewürdigt.
© UNICEF/Soliz
Die Gewinnerbilder
erinnern auf subtile und würdevolle Weise daran, dass das
Schicksal von Kindern im Krieg und die resultierenden
Erfahrungen, Verletzungen und Verluste sie für immer prägen
werden. Die Preisträgerinnen und Preisträger des UNICEF
Fotos des Jahres 2024 werden am Donnerstag, den 19.
Dezember, um 11 Uhr in Berlin im Haus der
Bundespressekonferenz von UNICEF-Schirmherrin Elke
Büdenbender präsentiert.
Renommierte
Fotografinnen und Fotografen aus der ganzen Welt haben auch
in diesem Jubiläumsjahr ihre Bilder eingereicht.
Eindringlich schildern die Reportagen die Herausforderungen
des Aufwachsens in einer Zeit multipler Krisen.
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Syrien: „Eine Generation Kinder kennt nur Angst und
Not“ |
Köln/Duisburg, den
9. Dezember 2024 - Angesichts der sich rasch entwickelnden
Ereignisse in Syrien ruft UNICEF Deutschland dazu auf,
Kinder in Syrien zu schützen. Nach fast 14 Jahren Krieg
brauchen Kinder weiter Hilfe.
© UNICEF/UNI638395/Aldhaher
„Ein Kind, das
2011 in den beginnenden Krieg hinein geboren wurde, hat
heute das Teenageralter erreicht. Eine ganze Generation
syrischer Kinder kennt nichts als Angst und Not“, sagte
Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
„Die Kinder sehnen sich nach Frieden und einer besseren
Zukunft für sich und ihr Land. Noch bleibt unsicher, wie es
für die Kinder weitergehen wird. Gemeinsam müssen wir alles
daran setzen, sie zu schützen und so schnell wie möglich ein
stabiles Umfeld zu schaffen. Ihr Wohlergehen ist der
Schlüssel für ein künftiges Zusammenleben in Frieden.“
Fast 14 Jahre Krieg in Syrien haben schreckliche Not
über die Zivilbevölkerung gebracht. Vor allem die Kinder
leiden unter Gewalt, Vertreibung, Hunger und Armut. Rund
16,7 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe
angewiesen, darunter 7,5 Millionen Kinder. Mehr als 7,2
Millionen Menschen sind innerhalb des Landes vertrieben, 3,4
Millionen von ihnen im Nordwesten des Landes.
Nach
Angaben der Vereinten Nationen wurden fast 14.700 Kinder
seit dem Beginn des Krieges getötet oder verletzt. Dies sind
allein die verifizierten Fälle, die tatsächliche Zahl ist
vermutlich weitaus höher. UNICEF schätzt, dass in den
vergangenen zwei Wochen mindestens 35 Kinder getötet wurden.
Rund 85 Prozent der Familien kommen angesichts der
schwierigen wirtschaftlichen Lage kaum über die Runden.
Viele Eltern in Syrien wissen nicht, wie sie die Mittel
aufbringen können, um ihre Kinder zu ernähren.
Schätzungsweise 650.000 syrische Kinder leiden an
chronischer Mangelernährung.
Der Krieg hat zudem zu
einer schweren Bildungskrise geführt. Eine von drei Schulen
wird als Notunterkunft genutzt oder wurde zerstört oder
beschädigt. Mehr als 2,4 Millionen Kinder in Syrien besuchen
keine Schule.
UNICEF ruft dazu auf, humanitären
Organisationen sicheren und ungehinderten Zugang zu Kindern
in Not zu gewähren. UNICEF steht bereit, in der aktuellen
Lage die dringend benötigte humanitäre Hilfe rasch
auszuweiten.
UNICEF ist seit den 1970er-Jahren für
Kinder in Syrien im Einsatz und hat seit 2011 sehr
umfangreiche Not- und Übergangshilfe in Syrien und den
Nachbarländern geleistet. Im ersten Halbjahr 2024 hat UNICEF
beispielsweise mehr als eine Million Kinder in Syrien mit
grundlegenden Gesundheitsprogrammen erreicht. Mehr als eine
Million Kinder wurden auf schwere Mangelernährung untersucht
und mit Nahrungsmitteln, Mikronährstoffpräparaten und
Beratungsdiensten versorgt. Rund 600.000 Kinder erhielten
Zugang zu Bildungsangeboten und mehr als 14 Millionen
Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
UNICEF steht
bereit, um in der aktuell unsicheren Lage die dringend
benötigte humanitäre Hilfe auszuweiten.
UNICEF
Deutschland ruft zu Spenden für Kinder in Syrien auf:
www.unicef.de/syrien.
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2050: Wie Demografie, Klima und Technologie die
Kindheit verändern
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Neuer UNICEF-Bericht „Zur Lage der Kinder
in der Welt“ / Aufruf zum Handeln und bundesweite Aktionen
zum Internationalen Tag der Kinderrechte
© UNICEF/UNI552921/Elfatih
New York/Köln/Duisburg, 20. November
2024 - Die Zukunft der Kindheit hängt in der
Schwebe, wenn die Kinderrechte in einer sich rapide
verändernden Welt nicht dringend besser geschützt und
umgesetzt werden. Davor warnt UNICEF in einem am heutigen
Internationalen Tag der Kinderrechte veröffentlichten neuen
Bericht.
In der diesjährigen Ausgabe des Reports „Zur
Lage der Kinder in der Welt“ mit dem Titel „The Future of
Childhood in a Changing World“ richtet das
UN-Kinderhilfswerk UNICEF den Blick in das Jahr 2050. Anhand
von Projektionen untersucht der Report, wie sich die drei
Megatrends demografischer Wandel, Klima- und Umweltkrise
sowie technologische Entwicklungen auf Kinder auswirken
werden.
„Kinder erleben unzählige Krisen, von
Klimawandel bis hin zu Online-Gefahren, und diese werden
sich in den kommenden Jahren noch verschärfen“, sagte
UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. „Die
Projektionen in diesem Bericht zeigen, dass die
Entscheidungen, die die Staats- und Regierungschefs heute
treffen – oder nicht treffen –, die Welt prägen, die die
Kinder erben werden. Um für 2050 eine bessere Zukunft zu
erschaffen braucht es mehr als nur Vorstellungskraft, es
braucht Taten. Jahrzehnte des Fortschritts, besonders für
Mädchen, sind in Gefahr.“
Die Klimakrise hat bereits
heute gravierende Auswirkungen; 2023 war das heißeste Jahr
seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dem Bericht zufolge
werden Klima- und Umweltkrisen im Jahrzehnt 2050 bis 2059
voraussichtlich noch weiter zunehmen. Im Vergleich zu den
2000er Jahren werden, wenn sich aktuelle Trends fortsetzen,
achtmal so viele Kinder extremen Hitzewellen, dreimal so
viele Kinder extremen Flussüberschwemmungen und fast doppelt
so viele Kinder extremen Waldbränden ausgesetzt sein.
Wie sich diese Klimagefahren auf Kinder auswirken, hängt
von ihrem Alter, ihrer Gesundheit, ihrer sozioökonomischen
Lage und ihrem Zugang zu Ressourcen ab. So hat
beispielsweise ein Kind mit Zugang zu klimaresilienten
Unterkünften, Klimaanlagen, Gesundheitsversorgung, Bildung
und sauberem Wasser eine größere Chance, Klimaschocks zu
überleben, als ein Kind ohne Zugang. Der Bericht
unterstreicht die dringende Notwendigkeit gezielter
Umweltmaßnahmen, um alle Kinder zu schützen und die Risiken,
denen sie ausgesetzt sind, zu mindern.
Die
demografische Entwicklung bringt ebenfalls große
Herausforderungen mit sich. In den 2050er Jahren werden
Subsahara-Afrika und Südasien voraussichtlich die
zahlenmäßig größten Kinderpopulationen haben. Der Anteil der
Kinder und Jugendlichen wird in allen Regionen der Welt
voraussichtlich sinken, in Afrika mit 40 Prozent (rund 50
Prozent in den 2000er Jahren) aber weiterhin hoch bleiben.
In Ostasien und Westeuropa wird der Anteil der
Kinder der Projektion zufolge von zuvor 29 beziehungsweise
20 Prozent der Bevölkerung in den 2000er Jahren auf unter 17
Prozent sinken. Diese Veränderungen bedeuten für manche
Länder die Herausforderungen, sehr viele Kinder mit
Grunddiensten versorgen zu müssen, während andere die
Bedürfnisse von Kindern und einer wachsenden älteren
Bevölkerung ausbalancieren müssen.
Bahnbrechende neue
Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) bieten Kindern
sowohl Chancen als auch Gefahren. Bereits jetzt interagieren
viele Kinder mit KI, die in Apps, Spielzeugen, virtuellen
Assistenten, Spielen und Lernsoftware eingebettet ist. Aber
die digitale Kluft bleibt groß. Im Jahr 2024 waren über 95
Prozent der Menschen in Ländern mit hohem Einkommen mit dem
Internet verbunden, verglichen mit nur knapp 26 Prozent in
Ländern mit niedrigem Einkommen. Vielen jungen Menschen
fehlen die nötigen digitalen Kompetenzen, die sie für
bessere Bildung und Berufsaussichten brauchen.
Positive Trends/ Drei Zukunftsszenarien Der Bericht
enthält jedoch auch gute Nachrichten. Wie Kindheit im Jahr
2050 wirklich aussehen wird, hängt von vielen Faktoren ab.
Im UNICEF-Bericht werden drei mögliche Zukunftsszenarien
vorgestellt. Im schlechtesten Fall, dass sich die
Entwicklung verlangsamt, steigt zum Beispiel die Gefahr von
regionalen Rivalitäten und Konflikten. Im besten Szenario
einer beschleunigten Entwicklung könnten nahezu alle Kinder
eine Grundschul- und weiterführende Bildung erhalten.
Im mittleren Szenario, wenn aktuelle Trends sich
fortsetzen, steigt die Lebenserwartung, während die
Kindersterblichkeit weiter sinkt. In den 2050er Jahren
erhalten dann fast 96 Prozent der Kinder weltweit mindestens
eine Grundschulbildung, verglichen mit 80 Prozent in den
2000er Jahren. Aber die Klimarisiken steigen stark, und ein
größerer Teil der Kinder und Jugendlichen (23 Prozent statt
elf Prozent) wird dann in Ländern mit niedrigem Einkommen
aufwachsen.
Der UNICEF-Bericht unterstreicht, wie
wichtig es ist, die in der UN-Kinderrechtskonvention
dargelegten Kinderrechte in allen Strategien, Richtlinien
und Maßnahmen in den Mittelpunkt zu stellen, um eine gute
Zukunft zu sichern. Insbesondere fordert UNICEF
Investitionen in Bildung und Gesundheit von Kindern,
Klimaschutz und –anpassung sowie Internetzugang und digitale
Kompetenzen für alle Kinder.
Bundesweiter Aktionstag
in Deutschland: Kinderrechte und Demokratie Rund um den
heutigen Internationalen Tag der Kinderrechte – dem Tag, an
dem vor 35 Jahren die UN-Kinderrechtskonvention
verabschiedet wurde – finden weltweit zahlreiche Aktionen
für Kinderrechte statt. Als Zeichen für Kinder und ihre
Rechte werden beispielsweise bekannte Gebäude blau
angestrahlt.
Bei den vielfältigen Aktionen in
Deutschland steht das Motto „Kinderrechte leben. Demokratie
stärken.“ im Fokus. Denn die konsequente Verwirklichung der
Kinderrechte ist nicht nur entscheidend für das Wohlergehen
der Kinder und Jugendlichen, sondern auch ein
unverzichtbarer Beitrag zur Stärkung unserer
freiheitlich-demokratischen Gesellschaft.
Im Rahmen
einer bundesweiten Mitmachaktion machen sich über eine
Viertelmillion Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland
mit UNICEF für ihre Rechte stark. Gemeinsam füllen sie die
Aktionsbotschaft „Du gehörst dazu" an ihrer Schule mit Leben
und setzen in ihrer Stadt ein Zeichen für Vielfalt und
Zusammenhalt. Ehrenamtlich für UNICEF engagierte Menschen
machen in allen Teilen des Landes auf die Kinderrechte
aufmerksam und führen vor Ort Gespräche mit
Entscheider*innen aus Politik und Wirtschaft.
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UNICEF: Durchschnittlich 16 Kinder pro Woche in
der Ukraine getötet oder verletzt
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1.000 Tage Krieg in der Ukraine -
Familien leiden unter harten Bedingungen vor drittem Winter
-
UNICEF ruft vor dem beginnenden Kriegswinter dringend zu
Spenden auf:
www.unicef.de/ukraine
Sofia in der Region Charkiw mit einem
Winterhilfe-Paket von UNICEF (Archivbild November 2023). Den
Kindern in der Ukraine steht ein weiterer schwerer
Kriegswinter bevor. © UNICEF/UNI497964/Filippov
New
York/Kiew/Köln/Duisburg, 18. November 2024 - Seit August
2024 mussten rund 170.000 Menschen ihre Häuser im Osten des
Landes verlassen, viele wurden aus Gebieten evakuiert, in
denen heftige Kämpfe stattfanden. Insgesamt sind fast 3,6
Millionen Menschen innerhalb der Ukraine vertrieben. Über
6,75 Millionen haben außerhalb des Landes Zuflucht gesucht.
In Europa sind neun von zehn geflüchteten Menschen aus der
Ukraine Frauen und Kinder.
In den Frontgebieten
brauchen fast drei Millionen Menschen dringend Wärme,
sauberes Wasser und medizinische Versorgung. Schulen und
Krankenhäuser sind immer wieder Ziel von Angriffen. In den
letzten tausend Tagen wurden nach Angaben der Vereinten
Nationen mindestens 1.496 Bildungseinrichtungen und 662
Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine beschädigt oder
zerstört. Rund 1,7 Millionen Kinder haben keinen Zugang zu
sauberem Wasser, und 3,4 Millionen haben keinen Zugang zu
zentralisierten Sanitäreinrichtungen, was ihr
Krankheitsrisiko erhöht.
„Schulen, Krankenhäuser und
zivile Infrastruktur sind nicht nur Gebäude; sie sind
Lebensadern und Symbole der Hoffnung für die Erholung und
Widerstandsfähigkeit der Kinder“, sagte Russell. „Die Kinder
der Ukraine müssen vor dem anhaltenden Horror dieses Krieges
geschützt werden. Die Welt kann nicht schweigen, während sie
leiden.“
UNICEF fordert weiterhin, das humanitäre
Völkerrecht durch den Schutz von Kindern und der für ihr
Überleben entscheidenden Infrastruktur aufrechtzuerhalten.
Die sofortige Beendigung des Einsatzes explosiver Waffen in
besiedelten Gebieten und aller schweren Übergriffe gegen
Kinder muss oberste Priorität haben.
Trotz der großen
Herausforderungen bleiben UNICEF und seine Partner vor Ort
im Einsatz und helfen Kindern und Familien unter anderem
durch psychosoziale Unterstützung, Bildung und grundlegende
Dienstleistungen wie Wasser- und Sanitärversorgung. Der
Nothilfe-Aufruf für Kinder in der Ukraine und für aus der
Ukraine geflüchtete Kinder in den Nachbarländern in 2024 ist
noch um 30 Prozent unterfinanziert.
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