|
Kapriolen, Unwetter und Rekorde
Redaktion Harald Jeschke
|
Archiv 2019 |
Jahreswechsel: Extremer Böller-Nebel durch Feinstaub |
Smog in der Silvester-Nacht
Bonn/Duisburg, 27.
Dezember 2019 - Der Wetterbericht für den Jahreswechsel ist
auf den ersten Blick gar nicht so schlecht: Trocken, kalt
und verbreitet windstill. Doch vor allem aufgrund der
Windstille droht in der Silvesternacht die Gefahr von
"Böller-Nebel".
Das Jahr endet mit Hochdruck
„Das Wetter am
Silvesterabend wird von einem kräftigen Hoch mit Zentrum
über Großbritannien dominiert. Es bringt ganz Deutschland
trockenes Wetter.“, weiß Matthias Habel, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline. „Dabei wird es im Norden
windig und frostfrei bleiben, im Rest des Landes hingegen
sinken die Temperaturen bei nur wenig Wind schnell in den
frostigen Bereich. Fürs Anstoßen und Raketenzünden empfehlen
sich bei Temperaturen von 0 bis minus 4 Grad daher
Handschuhe und Mütze.“, so Habel.
Smog und Nebel durch Feinstaub
Von
Nordrhein-Westfalen bis nach Bayern wird es zum
Jahreswechsel windstill. „Genau dies ist ein Problem!“,
warnt Habel. „Die bodennahe Kaltluft wird sich innerhalb von
Minuten durch das Feuerwerk mit großen Mengen von Feinstaub
anreichern. Vor allem in Flusstälern und in Orten, wo
intensiv Feuerwerk abgebrannt wird, bildet sich in kürzester
Zeit dichter Nebel. Dabei wird die Sichtweite abrupt auf
unter zehn Meter sinken. Dies schränkt nicht nur die Sicht
auf das Feuerwerk ein, sondern stellt auch eine Gefahr für
den Straßenverkehr dar. Die hohen Feinstaubmengen können
zudem gesundheitsschädlich sein, da der nicht vorhandene
Wind die Schadstoffe nicht großflächig verbreitet.“
Aerosole ziehen Feuchtigkeit an
Der Rauch der
Silvesterböller und Raketen trägt Milliarden feinster
Partikel in die Atmosphäre. An diese als primäre Aerosole
bezeichneten Staubteilchen dockt die in der Luft enthaltene
Feuchtigkeit an. In der Folge kann sich in kürzester Zeit
dichter Nebel bilden. Aufgrund der verbreitet
vorherrschenden Windstille kann diese Situation bis weit
nach Mitternacht andauern. Die Feinstaubkonzentration dürfte
in vielen Orten die höchsten Werte des ganzen Jahres
erreichen.
Autobahnsperrungen möglich
Besonders extrem war der Nebel zum
Jahreswechsel 2014/2015. Damals sank die Sichtweite unter
anderem in Hamburg und Köln auf teils unter 5 Meter. Autos
fuhren nur noch im Schritttempo durch den "Böller-Nebel",
die Fahrer mussten teils von Fußgängern gelotst werden, die
sich am Randstreifen der Straße orientierten. Bei Köln
wurden damals sogar Autobahnen gesperrt.
Extremer
"Böller-Nebel" kann sich bei Windstille in der
Silvesternacht innerhalb von Minuten bilden. Autofahren ist
bei solch widrigen Sichtverhältnissen nur noch in
Schrittgeschwindigkeit möglich. Foto WetterOnline
|
Von wegen zu kalt: Sport im Winter ist sehr effektiv |
Auf die richtige Tageszeit kommt
es an — Dopamin gegen das Wintertief
Bonn/Duisburg, 16.
Dezember 2019 - Winterzeit ist Kuschelzeit. Wenn die Tage
kürzer werden und die Temperaturen sinken, ist die Sehnsucht
nach Ruhe und Entschleunigung groß. Da machen wir es uns
doch lieber mit dem inneren Schweinehund auf dem Sofa
bequem, als in die Laufschuhe zu schlüpfen. Die Arbeit an
der Bikinifigur verschieben wir auf das nächste Frühjahr und
züchten Bauch und Hüften mit Spekulatius und Lebkuchen.
Dabei ist ausdauernder Sport gerade in der kalten Jahreszeit
besonders effektiv, baut Stress ab und stärkt unser
Immunsystem.
Mit Training
dem Winterblues trotzen
Was viele nicht wissen: Im Winter verbrauchen wir beim Sport
die meisten Kalorien, weil der Körper zusätzliche Energie
aufbringen muss, um den Organismus warm zu halten. Wer im
Winter also regelmäßig trainiert, kann seine Fitness sogar
noch steigern und muss im Frühjahr nicht wieder bei null
anfangen. Positiver Nebeneffekt: Sport im Winter hält uns
gesund. Setzen wir unseren Körper regelmäßig Kältereizen
aus, stärken wir unser Immunsystem. Bei Minusgraden durch
den Park zu spurten, ist also nicht nur was für
Sportfanatiker und Spitzensportler, sondern eine einfache
Lösung, gesund durch den Winter zu kommen. Da durch Sport
das Stresshormon Cortisol abgebaut und Wohlfühlhormone wie
Dopamin und Serotonin ausgeschüttet werden, entgehen wir
durch regelmäßiges Training sogar dem Wintertief und sorgen
stattdessen für gute Stimmung.
Geringere Luftfeuchtigkeit im
Winter: entschleunigt beschleunigen, so lautet die Devise
Damit Sport im Winter
auch gesunde Effekte bringt, sollte man Folgendes wissen:
„Die Luftfeuchtigkeit ist bei Kälte meist gering. Atmen wir
bei hoher Belastung zu stark durch den Mund, trocknen unsere
Schleimhäute aus und wir werden anfälliger für Viren“, so
Matthias Habel, Pressesprecher und Meteorologe bei
WetterOnline. Beim Sport im Winter sollte man es also nicht
übertreiben: „Zum Training eignen sich besonders ausdauernde
Sportarten mit geringerer Belastung wie beispielsweise
Fahrradfahren, Wandern oder moderates Joggen. Wenn es
besonders kalt ist, hilft das Atmen durch die Nase. Dann
kommt die Luft warm in der Lunge an“, so Habel.
Ein zu intensives
Training bei Kälte kann den Körper hingegen schwächen und
krank machen. Um sich vor Krankheiten zu schützen, sind
Sportler mit dem Zwiebellook auf der sicheren Seite, denn
zwischen den Kleidungsschichten bleibt die Wärme gut
erhalten. Wer eine Mütze trägt, schützt seinen Körper
ebenfalls vor Wärmeverlust.
Tageslicht: Power für die Muskeln
Mit durchschnittlich
zwei Sonnenstunden täglich ist Tageslicht in der dunklen
Jahreszeit nur spärlich vorhanden. Trotzdem sollte man nach
Möglichkeit im Hellen trainieren. Studien zeigten, dass
Licht sich begünstigend auf die Leistungsfähigkeit und den
Stoffwechsel der Muskeln auswirkt. Für ein gesundes Training
im Winter ist also der Sport-Biorhythmus entscheidend.
Besonders gut eignet sich der Nachmittag, da ist es am
wärmsten.
Die Temperaturen
spielen jedoch für das Training nur eine untergeordnete
Rolle: Bei regelmäßigem Outdoor-Training im Winter sind auch
niedrige Temperaturen unter dem Gefrierpunkt
unproblematisch.
Bei niedrigen Temperaturen ist der Kalorienverbrauch
besonders hoch. Quelle: WetterOnline
|
Weiße Weihnachten – Ideal und Wirklichkeit |
Laut Statistik zu Weihnachten
häufig Tauwetter
Bonn/Duisburg, 04.
Dezember 2019 - Kurz vor Weihnachten stellt sich die
beliebteste aller Fragen: Wie wird das Weihnachtswetter?
Doch der Wunsch nach weißen Weihnachten wird seltener
erfüllt als gedacht.
Grenzen der Prognose
Die Frage nach Weißen
Weihnachten lässt kaum jemanden kalt und frühzeitige
Prognosen gibt es jedes Jahr aufs Neue. „Bei langfristigen
Prognosen handelt es sich um grobe Modellierungen, die von
den Wetterdiensten experimentell durchgeführt werden und
Tendenzen für die Wetterentwicklung der kommenden Wochen und
Monate angeben“, erklärt Matthias Habel, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline. „Für das Wetter über vier bis
sieben Tage hinaus kann man aber generell nur Trends zur
wahrscheinlichen Entwicklung abschätzen.“
Alles darüber hinaus bleibt also spekulativ. „Denn bereits
geringfügige Störungen eines Musters können das Wetter in
völlig gegensätzliche Richtungen lenken. Dieses sogenannte
Chaos-Prinzip sorgt dafür, dass seriöse
Jahreszeiten-Vorhersagen und Prognosen über viele Wochen
schlicht und einfach nicht möglich sind“, so der Experte
Habel.
Statistische Chancen für Schnee
Ein paar Wochen vor
Heiligabend ist zwar noch keine Prognose möglich, eine
statistische Wahrscheinlichkeit kann man aber durchaus
bestimmen. „Die Chancen für Schnee an Weihnachten liegen im
Flachland meist bei 10 bis 20 Prozent, am Alpenrand bei über
50 Prozent. Für eine genauere Vorhersage müssen wir uns noch
gedulden. Erst um den 15. Dezember herum lässt sich ein
grober Trend aus den Wettermodellen ablesen, eine halbwegs
treffsichere Tagesprognose für die Festtage ist frühestens
ab dem 20. Dezember möglich.“, weiß Habel.
Weihnachtstauwetter-Eine
meteorologische Singularität
Ursache für die
ernüchternden Zahlen ist das sogenannte Weihnachtstauwetter,
das oft für mildes Regenwetter an den Feiertagen sorgt. Mit
bis zu 70 Prozent Eintreffwahrscheinlichkeit tritt es
bemerkenswert häufig auf. Unter dem Begriff
Weihnachtstauwetter versteht man eine milde und nasse
Witterungsphase in Mitteleuropa, die in den meisten Jahren
in der Zeit um Weihnachten eintritt, meist zwischen dem 24.
und 29. Dezember. Bis in die Hochlagen der Mittelgebirge
taut dann der Schnee. Das Weihnachtstauwetter gehört zu den
bedeutendsten Witterungsregelfällen. Man bezeichnet diese
Regelfälle in der Meteorologie als Singularitäten, weil sie
mit hoher Wahrscheinlichkeit zu bestimmten Zeiten im Jahr
auftreten und vom durchschnittlichen Wetterverlauf der
Jahreszeit deutlich abweichen.
An Heiligabend ist eher selten mit Schnee und Eis zu
rechnen. Foro WetterOnline
|
Herbst: Recht durchschnittlich, aber trotzdem leicht
zu warm |
Offenbach/Duisburg,
29. November 2019 - Zu Beginn war der meteorologische
Herbst 2019 in Deutschland unter dem Einfluss von
Hochdruckgebieten meist warm, trocken und sonnig. Ab Ende
September dominierten dann Tiefdruckgebiete mit mehr Wolken
und vor allem reichlich Niederschlag, der die große
Trockenheit beendete.
Insgesamt verliefen die Monate September, Oktober und
November leicht zu warm und nass bei durchschnittlicher
Sonnenscheindauer. Das meldet der Deutsche Wetterdienst
(DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund
2000 Messstationen.
Häufiger Wechsel zwischen warmen und kühlen Perioden
Mit 10,1 Grad Celsius (°C) lag im Herbst der
Temperaturdurchschnitt um 1,3 Grad über dem Wert der
international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im
Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die
Abweichung nach oben 1,1 Grad. Pünktlich zum
meteorologischen Herbstbeginn am 1. September gab es einen
kräftigen Temperaturrückgang in Deutschland. Lediglich im
Osten kletterte das Quecksilber nochmals auf hochsommerliche
Werte. Heißester Ort war dabei Coschen, südlich von
Eisenhüttenstadt, mit 33,6 °C.
Anschließend wechselten kühle und warme Abschnitte häufig
einander ab: Vom 19. bis zum 21. September traten lokal
schon die ersten Nachtfröste auf. Dagegen konnte man vom 12.
bis zum 15. Oktober für die Jahreszeit recht spät verbreitet
noch Sommertage mit 25 °C und mehr zählen.
Während die Temperatur am 31. Oktober in Sohland, südlich
von Bautzen, bis auf -8 °C sank, stieg sie bereits am 2.
November in Ohlsbach bei Offenburg wieder auf 20 °C an. Den
bundesweit tiefsten Wert in diesem Herbst meldete Meßstetten
auf der Schwäbischen Alb, östlich von Rottweil, am 11.
November mit -9,6 °C.
Ende der großen Trockenheit
Mit etwa 205 Litern pro Quadratmeter (l/m²) überschritt der
Herbst sein Soll von 183 l/m² um 11 Prozent. Zunächst setzte
sich in den meisten Gebieten die Trockenheit des Sommers
weiter fort. Erst im letzten Septemberdrittel ging die Dürre
überall in Deutschland mit flächendeckenden Regenfällen zu
Ende. Diese kamen für die Wälder jedoch häufig zu spät: Sie
waren teilweise bereits abgestorben.
Die nasse Witterung dauerte mit kurzen Unterbrechungen bis
in den November an; der Regen ging dabei in der zweiten
Novemberdekade mancherorts in Schnee über.
Niederschlagsreiche und zu trockene Gebiete lagen im Herbst
verstreut in ganz Deutschland. Die Monatssummen schwankten
lokal zwischen rund 500 und 90 l/m². Die größte 24-stündige
Menge fiel in Sigmarszell-Zeisertsweiler bei Lindau am
Bodensee am 8. September mit 71,2 l/m².
Sonnenscheindauer fast genau im Mittel
Der Sonnenschein wich mit rund 315 Stunden kaum von seinem
Soll von 311 Stunden ab. Die sonnenscheinreichsten Gebiete
mit örtlich bis zu 415 Stunden befanden sich im Bayerischen
Wald, im Allgäu und in Sachsen. Wenig Sonnenschein erhielten
das Sauerland und Schleswig-Holstein mit teils weniger als
230 Stunden.
Im Herbst 2019 kam Nordrhein-Westfalen auf eine mittlere
Temperatur von 10,3 °C (9,5 °C). Die Niederschlagsmenge lag
mit mehr als 240 l/m² um 16 Prozent über dem Soll (208
l/m²), die Sonnenscheindauer mit gut 280 Stunden (294
Stunden) um vier Prozent darunter. Damit gehörte
Nordrhein-Westfalen zu den sonnenscheinarmen Bundesländern.
|
Vom Staubkorn zum Eiskristall: So entsteht Schnee |
Bonn/Duisburg,
27. November 2019 - Wie er sich bildet, welche Arten es gibt
und warum Schnee eigentlich weiß ist Wenn der Winter vor der
Tür steht und es draußen kälter wird, träumen viele von
schneebedeckten Dächern und Baumwipfeln.
Damit Schnee entsteht, muss nicht nur die Temperatur,
sondern auch die Luftfeuchtigkeit stimmen. Foto WetterOnline
Ob und wieviel Schnee
in der kalten Jahreszeit noch fallen wird, hängt nicht
allein von der Temperatur ab. Luftfeuchtigkeit und
Kondensationskerne Damit Schnee entstehen kann, muss die
Luft ausreichend Feuchtigkeit und Kondensationskerne
enthalten.
Das können zum Beispiel kleine Staub- oder Rußpartikel sein,
die in der Luft schweben. Sinkt die Temperatur in der Höhe
weit genug ab, so frieren die Wassermoleküle in der Luft an
dem Kondensationskern fest und bilden ein Eiskristall.
„Damit Schnee entsteht, müssen die Temperaturen in den
Wolken etwa minus 12 Grad betragen“, so Matthias Habel,
Pressesprecher und Meteorologe bei WetterOnline. Haben sich
die Eiskristalle gebildet und sind schwer genug, fallen sie
aufgrund der Schwerkraft langsam auf die Erde.
Auf diesem Weg verhaken sich einzelne Kristalle miteinander
und bilden so die typischen Schneeflocken. Schneesterne Die
spezielle Form der Eiskristalle entsteht durch den Aufbau
der Wassermoleküle. In diesen gruppieren sich die beiden
Atome des Wasserstoffs in einem Winkel von 105 Grad um das
Sauerstoffatom. Beim Gefrieren entstehen durch die
Verbindung mehrerer Wassermoleküle sechseckige Eisplättchen,
deren Durchmesser geringer ist als 0,1 Millimeter. Schwebt
ein Eisplättchen nach unten, so friert auf diesem Weg
Wasserdampf an den sechs Ecken des Plättchens fest und ein
Schneestern entsteht.
Jeder Schneekristall ist dabei einzigartig und seine Form
abhängig von der Temperatur, weiß Matthias Habel: „Bei
tiefen Temperaturen entstehen eher Schneeplättchen und
-prismen. Ist es wärmer, bilden die Kristalle ihre Sternform
aus“. Auch die Größe der Schneeflocke hängt von Temperatur
und Luftfeuchtigkeit ab: Je kälter es ist, desto weniger
Luftfeuchtigkeit ist vorhanden und es entstehen nur kleine
Flocken. Bei höheren Temperaturen und einer höheren
Luftfeuchtigkeit bilden sich hingegen größere Schneeflocken.
„Genau wie Wasser sind Schneekristalle übrigens
transparent“, ergänzt Meteorologe Matthias Habel. „Sie
wirken jedoch wie kleine Spiegel, die das Licht reflektieren
und streuen. Schnee erscheint daher weiß.“ Formen des
Schnees Hat die Schneeflocke den Boden einmal erreicht,
beginnt sie mit ihrer Verwandlung.
Während die feinen Kristalle bei frisch gefallenem Schnee
intakt sind, verlieren sie durch Temperaturschwankungen ihre
Form.
Die feinen Äste bilden sich zurück, brechen ab und kleben
aneinander. Mit steigenden Temperaturen wird pulvriger
Neuschnee allmählich feuchter. Durch wiederholte Schmelz-
und Gefrierzyklen entsteht grobkörniger Sulz- bzw.
Nassschnee. Er verwandelt sich durch weiteres Schmelzen und
Gefrieren zu einer kompakten Eisschicht, die als Harsch
bezeichnet wird.
Schnee, der mindestens ein Jahr alt ist und eine besonders
hohe Dichte aufweist wird Firn genannt, aus diesem kann nach
Ablauf weiterer Jahre Gletschereis entstehen. Der beste
Schnee für Schneemänner und Schneeballschlachten ist
übrigens frischer und gleichzeitig feuchter Schnee, denn
dieser klebt unter Druck besonders gut zusammen.
|
Monitoring-Bericht zu Klimawandelfolgen in
Deutschland |
Berlin/Duisburg, 26. November 2019 –
„Die Beobachtungen des Deutschen Wetterdienstes sind
eindeutig. Es wird rasant wärmer, mehr Hitzewellen bedrohen
unsere Gesundheit, jeder muss mit Schäden durch heftigeren
Starkregen rechnen. Der Klimawandel hat Deutschland im
Griff.“
Das erklärte Tobias Fuchs, Leiter der Abteilung Klima und
Umweltberatung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), bei der
Vorstellung des „Monitoring-Berichts zu Klimawandelfolgen“
in Deutschland.
Der Bericht wurde auf Einladung der Bundespressekonferenz
heute vorgestellt durch die Bundesministerin für Umwelt,
Naturschutz und nukleare Sicherheit Svenja Schulze, Dr.
Maike Schaefer, Bremer Bürgermeisterin und Senatorin für
Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und
Wohnungsbau, Maria Krautzberger, Präsidentin des
Umweltbundesamtes (UBA) und den DWD. Der DWD hat auch über
die bisherige Klimaveränderung in Deutschland berichtet. Die
Grafik fasst dazu die Fakten zusammen.
|
Polarluft zum Winteranfang |
Temperaturen gehen zurück
Mit kalter Luft wird
der meteorologische Winteranfang angekündigt. Nach einer
milden und windigen Woche wird es zunehmend kälter. Selbst
im Flachland sind dann nasse Flocken möglich. Wie lange uns
der Frühwinter erhalten bleibt, ist jedoch noch unsicher.
Wetterlage im Umbau
Der Herbst
verabschiedet sich in einem Schlussakkord in Moll. „Über die
gesamte Woche hat ein Tief beim Wetter das Sagen, dass im
Verlauf immer mehr Regenwolken zu uns bringt. Anfangs strömt
dabei milde Luft nach Deutschland, wodurch das Thermometer
verbreitet noch Höchstwerte um 10 Grad anzeigt. Der Wind
frischt allerdings spürbar auf und stellenweise sind
Sturmböen möglich.“, weiß Matthias Habel, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline. „Richtung Wochenende fließt
aus Norden dann Polarluft nach Mitteleuropa und die
Temperaturen gehen deutlich zurück. Meist reicht es kaum
noch für 5 Grad und örtlich schneit es sogar bis in die
Täler hinab.“
Pünktlich zum
meteorologischen Winteranfang am Sonntag wird es in der
nächsten Woche bei Werten um den Gefrierpunkt und teils
mäßigem Nachtfrost recht kalt. „Über Schnee und bei klarem
Himmel ist sogar strenger Frost unter minus 10 Grad
möglich.“, schätzt Habel die Lage ein. Wie es anschließend
weitergeht, sei noch unsicher.
Meteorologischer Winteranfang
Das Jahr wird in
verschiedene Perioden unterteilt, die sich durch
charakteristische astronomische oder klimatische
Eigenschaften auszeichnen. Meteorologisch beginnt der Winter
schon am 1. Dezember, denn für die Meteorologen war es vor
allem zum Beginn ihrer Wissenschaft aus statistischen
Gründen einfacher immer drei ganze Monate einer Jahreszeit
zuzuordnen.
Mit dem
kalendarischen Winteranfang, meist am 21. oder 22. Dezember,
erreicht die Sonne den südlichsten Punkt auf ihrer
scheinbaren Bahn am Himmel, den südlichen Wendekreis. Daher
spricht man auch von der Wintersonnenwende. Die Sonne steht
dann genau 23,4 Grad südlich des Äquators senkrecht am
Himmel. Auf der Nordhalbkugel ist dann der Tiefpunkt der
dunklen Jahreszeit erreicht. Die Tage werden ab dem
kalendarischen Winteranfang wieder länger und heller. Das
heißt, die maximale Ausbeute an Sonnenschein nimmt dann
wieder zu.
Morgendlicher Reif auf den Wiesen wirkt idyllisch. Aber auch
die Tiere müssen sich auf die Kälte einstellen. Foto
WetterOnline
|
Schniefnase & Kratzehals: 5 Tipps gegen Erkältung |
Mit Luftfeuchtigkeit, Zwiebeln
und Kochsalz der Winter-Krankheitswelle trotzen
Bonn/Duisburg, 14. November 2019 - Die
nasskalten Wintermonate können das Immunsystem schwächen und
unsere Abwehr gegen Viren mindern. Wer mit Schnupfen und
Husten flachliegt, kann sich aber oft mit einfachen Mitteln
helfen, um den Genesungsprozess voranzutreiben. 5 Tipps von
WetterOnline verraten, wie man schnell wieder auf die Beine
kommt.
Die Luft feucht halten
In der kalten Jahreszeit lauern
Erkältungen an jeder Ecke. Matthias Habel, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline weiß: „Obwohl es ab Herbst
zunehmend regnet, wird die Luft in der kalten Jahreszeit
nicht feuchter, sondern trockener.“ Genau das jedoch
begünstigt die Entstehung von Erkältungsviren. Denn
Krankheitserreger können in einem trockenen Umfeld besser
überleben. Darum sollte auch im Winter auf ein gutes
Innenraumklima geachtet werden. „Lüften hilft übrigens
nicht, um die Luftfeuchtigkeit zu steigern“, so Matthias
Habel. „Vielmehr sorgt das geöffnete Fenster dafür, dass die
Luft in den Innenräumen noch trockener wird. Besser sind
feuchte Tücher oder eine Schüssel mit Wasser über der
Heizung.“
Viel Flüssigkeit zu sich nehmen
Um den Erkältungsviren keine Chance zu
geben, ist es zudem ratsam, viel zu trinken. Das befeuchtet
die Schleimhäute und die Atemwege. Dadurch fällt es
Krankheitserregern schwerer, sich einzunisten. Außerdem
verflüssigen sich so festsitzende Sekrete in Nase und
Nasennebenhöhlen, wodurch bei einer Erkältung das drückende
Gefühl auf den Kopf nachlässt. Wem Wasser als Getränk zu
langweilig ist, der kann Kräutertees ausprobieren. Diese
wärmen zudem und fördern die Durchblutung. Vor allem
Salbeitee soll Halsschmerzen und Heiserkeit lindern.
Hausmittel nutzen
Gegen leichte Erkältungsbeschwerden
helfen oftmals einfache Hausmittel: So wirkt zum Beispiel
selbstgemachter Zwiebelsirup gegen Husten. Hierfür eine
Zwiebel würfeln und zwei Esslöffel Honig darüber geben. Nach
mehreren Stunden Ziehzeit die entstandene Flüssigkeit
abgießen und den Sirup, der sich gebildet hat, mehrmals
täglich auf einem Löffel zu sich nehmen. Die Zwiebel und der
Honig wirken antibakteriell, zudem beruhigt das
Bienenprodukt den gereizten Rachen.
Inhalieren
Ganz einfach zu Hause durchführen lässt
sich eine Inhalation, welche die Schleimhäute in den oberen
Atemwegen befeuchtet und deren Durchblutung steigert.
Dadurch löst sich festsitzender Schleim. Zum Inhalieren eine
große Schüssel mit heißem Wasser füllen und wahlweise
Kamillentee oder Kochsalz hinzugeben und tief einatmen. Den
Kopf dazu über die Schüssel halten und ein Handtuch so über
Kopf und Schüssel legen, dass kein Dampf entweichen kann –
Vorsicht heiß! Wer möchte, kann täglich zwei bis dreimal
fünf bis zehn Minuten inhalieren.
Positiv bleiben
Zu guter Letzt sollte man eine Erkältung
entspannt angehen, denn auch die seelische Gesundheit
beeinflusst das körperliche Wohlbefinden. Stress wirkt sich
negativ auf unser Immunsystem aus und schwächt die Abwehr.
Viel Ruhe und Entspannung hingegen unterstützen den Körper
bei der Regeneration und helfen dabei, schnell wieder fit zu
werden.
Wenn die Nase zu und der Hals rau ist, helfen Trinken und
viel Ruhe. Foto WetterOnline
|
Unwettertief bringt Gewitter und Sturm |
Turbulente
Zeiten am Mittelmeer
Bonn/Duisburg, 11. November 2019 - Am Mittelmeer stehen
große Wetterturbulenzen bevor: Tief DETLEF bringt von
Spanien bis Griechenland Gewitter, Starkregen und Sturm. Und
nach nur kurzer Wetterberuhigung zieht auch schon das
nächste Sturmtief heran.
Lage, Entwicklung und Aussicht
Über dem westlichen Mittelmeer entwickelt sich derzeit das
Unwettertief DETLEF. „Sein Kern liegt aktuell zwischen den
Balearen und Sardinien. Es verstärkt sich rasch und zieht
dabei langsam nach Osten, wo es am Dienstag nahe Sizilien
den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht. Dann muss von den
Balearen bis nach Griechenland neben Gewittern und heftigen
Regenfällen mit Sturmböen, in Süditalien und an der Adria
sogar mit schweren Sturmböen gerechnet werden. In den
Hochlagen der Alpen lösen die Ausläufer des Tiefs starke
Schneefälle aus.“, erklärt Matthias Habel, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline.
Zur Wochenmitte schwächt sich DETLEF dann zwar langsam ab,
doch folgt von der Biskaya und Spanien her dann schon das
nächste Tief. Aus derzeitiger Sicht dürfte es eine ähnliche
Entwicklung wie sein Vorgänger durchlaufen und in der
zweiten Wochenhälfte neue Unwetter bringen. Aufgrund der zu
erwartenden, teils sintflutartigen Regenfälle besteht in den
betroffenen Regionen vielerorts die Gefahr von
Überflutungen. Wo genau, lässt sich jedoch nur kurzfristig
vorhersagen, da die heftigsten Gewitter bei solchen
Wetterlagen lokal eng begrenzt sind.
Unwettertiefs bringen dem Mittelmeerraum Gewitter und Sturm.
Foto WetterOnline
Mittelmeer-Unwetter typisch im Herbst
Immer wieder kommt es gerade im Herbst zu schweren Unwettern
im Mittelmeergebiet. Ursache ist meistens der Vorstoß kühler
Luftmassen über das noch warme Wasser. „Der Sommer ist im
Mittelmeer vom Subtropischen Hochdruckgürtel geprägt. Das
ist ein Gebiet mit vielen Hochs, die heißes und trockenes
Wetter bringen und die Tiefdruckgebiete von Norden her
abprallen lassen.“, erläutert Habel.
„Im Herbst driftet diese Hochdruckzone südwärts ab und macht
den Weg für Tiefs aus Norden frei. Mit ihnen kommt kalte
Polarluft in der Höhe mitunter weit nach Süden voran. Das
Mittelmeer ist im Herbst aber noch immer sehr warm -
eigentlich sogar kaum kühler als im Hochsommer! Es wirkt wie
eine Heizplatte auf die darüberstreichende Luft. Diese wird
wärmer und nimmt dabei große Mengen an Wasserdampf auf.
Angetrieben durch die enormen Temperaturgegensätze steigt
die Luft in die Höhe, kühlt dabei ab und die Feuchtigkeit
kondensiert. Wolken bilden sich.
Je stärker dabei die Temperaturdifferenz zwischen dem Meer
und der Höhe ist, desto höher und unwetterträchtiger werden
die Wolken. Aus den gewaltigen Wolkentürmen in der Höhe
entladen sich dann heftige Gewitter. In ihrem Bereich sind
auch Hagel und schwere Sturmböen möglich. Nach kräftigen
Gewittern gibt es dann oftmals Sturzfluten und heftige
Überschwemmungen.“
|
Der Oktober war fast 50 Prozent zu nass und recht
mild |
Offenbach/Duisburg,
30. Oktober 2019 – Im Oktober 2019 setzte sich die im
letzten Septemberdrittel begonnene regnerische Witterung
fort. Atlantische Tiefdruckgebiete sorgten großflächig für
viel Niederschlag. Sie transportierten zugleich sehr milde
Meeresluft nach Mitteleuropa. Pilzsammler wurden vor allem
ab Mitte des Monats fündig. In der zweiten Monatshälfte war
es bei zeit- und gebietsweise hohem Luftdruck trockener.
Unter dem Strich war der Oktober spürbar zu warm,
durchschnittlich sonnig und vor allem viel zu feucht. Das
meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.
In der zweiten Dekade gebietsweise spätsommerlich, am
Ende bereits Frost
Mit 10,9 Grad Celsius (°C) lag im Oktober der
Temperaturdurchschnitt für Deutschland um 1,9 Grad über dem
Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis
1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug
die Abweichung nach oben 1,7 Grad. Wie bereits in den Jahren
2017 und 2018 fiel der Oktober deutlich zu warm aus.
Zur Monatsmitte sorgte eine südwestliche Strömung sogar für
ungewöhnliche Temperaturen. Ohlsbach, im nördlichen
Schwarzwald, am 13. sowie Müllheim, südwestlich von
Freiburg, am 14. meldeten mit jeweils spätsommerlichen 27,7
°C den deutschlandweit höchsten Wert.
Auch einige Nächte verliefen sehr mild: Bad Harzburg,
östlich von Goslar, registrierte am 13. eine
Tiefsttemperatur von 17,3 °C. In Siegsdorf-Höll, östlich vom
Chiemsee, zeigte das Thermometer in der Nacht zum 21. um
4.40 Uhr mit Unterstützung des Föhns sogar 21,9 °C.
Die Kaltfront von Tief „Yaroslav“ leitete erst zum Ende der
letzten Dekade eine deutliche Abkühlung ein mit der
Jahreszeit entsprechenden Temperaturen im einstelligen
Plusbereich, aber auch Frost.
Ein besonders in der ersten Monatshälfte nasser Oktober
Durch den wiederholten Einfluss atlantischer
Tiefdruckgebiete erreichte der Oktober 2019 mit über 80
Litern pro Quadratmeter (l/m²) 147 Prozent seines Klimawerts
von 56 l/m². In der Nacht zum 16. intensivierten sich die
Niederschläge an einer Kaltfront über dem Norden erheblich,
teilweise entluden sich für die Jahreszeit schwere Gewitter.
In Bergen, in der Lüneburger Heide, maß der DWD mit 52,4
l/m² die bundesweit größte Tagesmenge.
Ein Frontensystem aus Südwesten brachte am 18. gebietsweise
schwere Sturmböen, die örtlich erhebliche Schäden
verursachten. Mit über 230 l/m² fiel in den Staulagen des
Schwarzwaldes und dem Allgäu aufsummiert der meiste
Niederschlag. Im Oberpfälzer Wald, dem Thüringer Becken und
der Niederlausitz wurde mancherorts mit insgesamt nur rund
35 l/m² das größte Defizit gemessen. Sonnenscheinbilanz
nahezu ausgeglichen, Süden und Osten deutlich im Vorteil Im
Oktober lag die Sonnenscheindauer mit etwa 105 Stunden knapp
unter ihrem Soll von 109 Stunden.
Am längsten zeigte sich die Sonne mit bis zu 160 Stunden in
Ober- und Niederbayern sowie in den östlichen Bundesländern.
Die sonnenscheinarmen Gebiete lagen vor allem im Westen,
Norden und der Mitte Deutschlands mit gebietsweise nur rund
65 Stunden.
Nordrhein-Westfalen erreichte im Oktober 11,4 °C (9,9 °C).
Hier fielen im Mittel etwa 100 l/m² (62 l/m²). Die
Sonnenscheindauer lag bei 90 Stunden (107 Stunden). Am 18.
sorgte ein Frontensystem aus Südwesten gebietsweise für
schwere Sturmböen, die örtlich erhebliche Schäden
verursachten. Düsseldorf meldete hierbei eine
Windgeschwindigkeit von 96 km/h.
|
Das Gruselwetter zu Halloween: Wetterhexe bleibt
freundlich
|
29. Oktober 2019 - Gruselig verkleidet
ziehen Kinder und Jugendliche am 31. Oktober durch die
Straßen und wollen uns einen kalten Schauer über den Rücken
laufen lassen.
Das Sammeln von Süßigkeiten an den Haustüren wird kein
Problem sein, denn richtig nass wird es erst am Wochenende.
Abend vor Allerheiligen Am Donnerstag ist es oft noch
freundlich, von Westen her macht sich aber bereits ein Tief
mit mehr Wolken bemerkbar. „Ein wenig Regen droht - wenn
überhaupt - erst abends und nur im äußersten Südwesten.“,
sagt Matthias Habel, Meteorologe und Pressesprecher von
WetterOnline.
„Ab wann das Wetter richtig gruselig wird, ist noch offen – denn
ob die Wetterfronten des nächsten atlantischen Tiefs uns
schon am Freitagnachmittag Regen bringen, ist derzeit
unsicher. Sicher hingegen ist, dass das Wochenende zwar mild
wird, aber vielerorts ins Wasser fällt.“ Hintergrund
Halloween Ursprünglich geht Halloween auf das keltische
"Samhain" zurück. Dieses feierte man im fünften Jahrhundert
vor Christus und zwar am keltischen Neujahrstag, am Vorabend
zu unserem heutigen Allerheiligen.
Das Wort Halloween entstand aus "All
Hallows Eve" (Allerheiligen Abend).
Die Kelten glaubten, dass sich am Vorabend von Allerheiligen
die Toten in der Welt der Lebenden auf die Jagd nach einer
Seele begeben. Durch gruselige Fratzen und Kostümierungen
versuchte man diese Jäger zu erschrecken und zu vertreiben.
Irische Auswanderer nahmen den Brauch im 19. Jahrhundert mit
in die USA. Dort wurde er zur Tradition und entwickelte
seinen heutigen Charakter. Seit den 1990er Jahren feiert man
Halloween auch bei uns.
Die Kürbislaterne
Der geschnitzte und beleuchtete Kürbis erinnert an die
irische Geschichte vom verstorbenen Jack O'Latern. Dieser
war zur Strafe dazu verdammt, auf ewig zwischen Himmel und
Hölle hin und her zu wandern. Auf seinem Weg hielt er eine
Laterne aus einer hohlen Rübe. Süßes oder Saures Das
Betteln um Süßigkeiten an den Haustüren geht auf eine
christliche Tradition aus dem 11. Jahrhundert zurück.
Die Iren verteilten am Allerseelentag kleine Brote
("Seelenkuchen") an die Bettler, die zum Dank für die
Verstorbenen beteten. Der etwas erpresserische Bettelspruch
"trick or treat" („Süßes, sonst gibt's Saures“) geht auf den
Brauch zurück, das Seelenheil des Gebenden durch das Gebet
des Nehmenden zu retten. Diese Bedeutung ist verloren
gegangen und hat sich zu einem reinen Spaß für Kinder
entwickelt.
Ein ausgehöhlter leuchtender Kürbis gehört zum
Halloween-Spaß dazu - Foto WetterOnline
|
Und jährlich grüßt die Winterzeit |
Ende Oktober
wird die Zeit zurückgestellt – Tipps für die dunkle
Jahreszeit
Umstellung
auf Winterzeit:
So. 27.10.2019 Uhr-Umstellung
von 3 auf 2 Uhr.
Am letzten Sonntag im
Oktober wird die Uhr zurückgestellt und somit von Sommer-
auf Winterzeit gewechselt. Ab diesem Zeitpunkt herrscht dann
bei uns wieder die mitteleuropäische Normalzeit (MEZ).
Winterzeit ideal
Für viele EU-Bürger
ist die Zeitumstellung eine lästige sowie teilweise auch
körperlich und psychisch belastende Angelegenheit. Über den
Sinn und Unsinn, die Uhr zweimal im Jahr auf Sommer- oder
Winterzeit zu stellen, wurde stets rege diskutiert. Nach
Beschluss des EU-Parlaments soll die Zeitumstellung 2021
abgeschafft werden. Die Umsetzung jedoch steht noch in den
Sternen. Allein die Tatsache, dass die Staaten selbst wählen
dürfen, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit haben
wollen, ist ein großes Problem.
Die Bundesregierung
bevorzugt die Sommerzeit. Dabei spricht einiges dagegen.
„Die sogenannte Winterzeit passt besser zu unserem
Tagesrhythmus.“, weiß Matthias Habel, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline. „Morgens wird es früher hell,
was das Aufstehen erleichtert und abends schneller dunkel,
was beim Einschlafen hilft.“
Gedanke der Zeitumstellung
Matthias Habel
erklärt: „Eingeführt wurde die Zeitumstellung ursprünglich,
um im Sommer Energie zu sparen. Denn wenn es abends draußen
länger hell ist, wird weniger Strom für die Beleuchtung
verbraucht, so der Gedanke. Allerdings gleicht sich der
Verbrauch im Frühjahr und im Herbst wieder aus, da dann
morgens mehr Energie für Licht und Heizung benötigt wird,
was die Ersparnisse wieder hinfällig macht.“
Tipps für einen guten Start in den
Tag
Für alle
Morgenmuffel, denen es mit oder ohne Winterzeit schwerfällt,
morgens in die Gänge zu kommen, gibt es einige Tipps, die
das Aufstehen erleichtern. Es empfiehlt sich beispielsweise,
den Wecker so zu stellen, dass man nach dem Klingeln noch
einen Moment ruhig im Bett liegen bleiben kann. Die Augen
sollten dabei geöffnet sein, damit sich der Körper auf den
Wachzustand einstellen kann. Anschließend sollte man sich
ein wenig recken, strecken oder gähnen, um den Kreislauf in
Schwung zu bringen. Etwas Radfahren in der Luft aktiviert
den Kreislauf zusätzlich. Licht ist ebenfalls ein wichtiger
Wachmacher, gerade in der dunklen Jahreszeit: Wenn die
Vorhänge geöffnet, Rollos oder Jalousien hochgezogen oder
helle Lampen angeknipst werden, fällt Licht auf die Netzhaut
und die Bildung des Schlafhormons Melatonin wird gestoppt.
Morgenmuffel können sich freuen, denn
am 27. Oktober 2019 schenkt die Zeitumstellung eine Stunde
mehr Schlaf. - Foto WetterOnline
|
Goldener Oktober |
Darum ist das Licht so magisch
Das Sonnenlicht
erscheint uns im Herbst oft besonders weich und warm. Seit
Jahrhunderten hat in Deutschland die Bezeichnung „Goldener
Oktober“ Tradition. Aber warum sieht man den Herbstmonat in
einem so besonderen Licht?
Eine Frage der Beleuchtung
Duisburg, 21. Oktober
2019 - In den nächsten Tagen setzt sich ruhiges und
niederschlagsfreies Herbstwetter durch und der Goldene
Oktober zeigt sich von seiner schönsten Seite. Bei
Sonnenschein klettern die Temperaturen auf rund 20 Grad.
"Goldener Oktober"
wird eine sonnige und milde Wetterperiode im zweiten
Monatsdrittel genannt. „Für die ‚Vergoldung‘ ist der
Sonnenstand ganz entscheidend.“, erklärt Matthias Habel,
Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline. „Im Herbst
steht die Sonne niedriger am Himmel und das Licht strahlt in
einem flacheren Winkel auf die Erde als noch im Sommer.
Dadurch verändert sich auch dessen Brechung. Vor allem bei
Sonnenauf- und Sonnenuntergang erscheint der Himmel dann in
einer besonders satten goldenen oder rötlichen Färbung.
Bevor wir das Licht wahrnehmen, hat es zu diesen Tageszeiten
schon einen langen Weg durch die Atmosphäre zurückgelegt.
Auf dieser Reise trifft es auf viele Staub- und
Wasserpartikel, an denen es sich bricht. Langwelliges rotes
und orangefarbenes Licht wird dabei weniger stark gestreut
als das kurzwellige blaue Licht der Sonnenstrahlen. Die
‚kalten‘ Anteile des Lichts sind daher am Ende des Weges
eines Sonnenstrahls - also im Auge des Betrachters -
weitgehend herausgefiltert. Übrig bleiben nur die warmen
Rottöne. Sie lassen die herbstliche Landschaft dann so warm
und golden erscheinen.“ Durch den Brechungsprozess an den
Staub- und Wasserpartikel verliert das Sonnenlicht zudem an
Intensität. Es wird diffuser und lässt so den für den Herbst
typischen zauberhaften Weichzeichnungs-Effekt entstehen.
Goldenes Herbstlicht: Die Natur leuchtet prunkvoll. Foto
WetterOnline
Buntes Laub verstärkt den Goldton
Während des Oktobers
setzt zudem die Laubfärbung der Bäume und Pflanzen ein. Wenn
die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, beginnen
sie, das für das Blattgrün verantwortliche Chlorophyll
abzubauen. Die Photosynthese wird zurückgefahren. Während
des Chlorophyll-Abbaus kommen andere Farbpigmente der
Blätter zum Vorschein wie das gelbe Karotin oder das rote
Anthocyan – die bunte Färbung entsteht.
Scheint die im Vergleich zum Sommer tiefer stehende Sonne in
die bunt gefärbte Blätterpracht, dann entfaltet sich das
"goldene" Naturschauspiel in seiner ganzen Pracht. Gelb und
rot gefärbte Wälder reflektieren das Licht, wodurch der
Farbeindruck intensiviert wird.
|
Bunte Blätter: Darum ist der Herbst so farbenfroh |
Bunte Blätter: Darum ist der
Herbst so farbenfroh
Vier Fragen
an den Meteorologen, warum im Herbst die Blätter bunt und
die Äste kahl sind
Duisburg, 15. Oktober
2019 - Sattes Rot, Sonnengelb und leuchtendes Orange – die
farbenfrohen Blätter der Bäume sind typisch für den Herbst.
Warum das so ist, erklärt Matthias Habel, Meteorologe und
Pressesprecher bei WetterOnline.
Warum färben sich im Herbst die
Blätter bunt?
Matthias Habel:
Pflanzen haben verschiedene Blattfarbstoffe, einer von ihnen
ist Chlorophyll. Es gibt den Blättern die grüne Farbe und
ist wichtig für das Überleben des Baumes. Das Chlorophyll
dient Pflanzen vor allem zur Energiegewinnung: Sonnenlicht,
Wasser und Kohlendioxid wird in den Blättern zu Glukose
umgewandelt. Dieser Vorgang heißt Photosynthese und ist für
Mensch und Tier essentiell, da bei ihm Sauerstoff
freigesetzt wird. Wenn die Tage kürzer werden und die
Temperaturen sinken, beginnen die Bäume, das Blattgrün
abzubauen. Die Photosynthese wird zurückgefahren, das
Chlorophyll und die Proteine in ihre Bestandteile zerlegt
und in Stamm und Äste zurückgezogen. Sie bleiben dort bis
zur Wiederverwendung im folgenden Frühjahr.
Während das Chlorophyll abgebaut wird, kommen andere
Farbpigmente der Blätter zum Vorschein wie das gelbe Karotin
oder das rote Anthocyan– die bunte Färbung entsteht. In der
Forschung wird diskutiert, dass Anthocyan und Karotin
durchaus eine Funktion haben. Man nimmt an, dass sie während
des schwindenden Blattgrüns als UV- und Sonnenschutz sowie
als Schutz gegen den Kältestress am Morgen dienen. Forscher
vermuten auch, dass Schädlinge die rote Blattfarbe meiden.
Warum bleiben die bunten Blätter
nicht an den Ästen?
Matthias Habel:
Dass die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren, ist eine
reine Überlebensmaßnahme. Je nach Temperatur verdunstet ein
ausgewachsener Laubbaum an einem Tag bis zu 400 Liter Wasser
über seine Blätter. In der kalten Jahreszeit aber können
Pflanzen weniger Wasser aus der Erde ziehen, denn nicht
selten ist es dann im Boden gefroren. Oft ist das Wasser
auch über längere Zeit in einer Schneedecke gebunden und für
den Baum erst verfügbar, wenn der Schnee schmilzt. Hätte der
Baum also auch im Winter Blätter, würde er vertrocknen. Bei
Frost würde zudem das in den Blättern enthaltene Wasser
gefrieren und diese zerstören. Durch den Blattabwurf
entsorgt der Baum nebenbei auch giftige
Stoffwechselendprodukte und Umweltgifte, die in den Blättern
gespeichert wurden.
Wie lösen sich die Blätter vom
Baum?
Matthias Habel:
Wenn der Baum das Chlorophyll und die anderen Nährstoffe aus
den Blättern zieht, bildet er nach und nach zwischen Zweig
und Blattstiel ein Trenngewebe. Dadurch wird die
Wasserzufuhr abgeschnitten, die Blätter vertrocknen und
hängen nur noch lose an dem Ast. Kommt dann der erste
Herbstwind, weht er die Blätter von den Bäumen. Manche Arten
bilden anstatt eines Trenngewebes auch bestimmte Zellen aus,
die die Wasserzufuhr verstopfen. Dies ist beispielsweise bei
Buchen und Eichen der Fall. Bei ihnen bleiben die braunen,
vertrockneten Blätter daher meist noch etwas länger am Baum
hängen.
Im Winter
sind die Äste dann kahl, bis dahin kommt sicherlich einiges
an Laub zusammen?
Matthias Habel:
Ja, das stimmt. Eine große alte Buche wirft beispielsweise
etwa 30 Kilogramm Laub ab.
Wintervorbereitung: Ab September färben sich die
Blätter der Bäume bunt. Foto: WetterOnline
|
Risikofaktor Kälte: Gesund durch Herbst und Winter |
Ein kleiner Knigge gegen
krankmachende Kältebelastung
Duisburg, 08. Oktober
2019 - Im Herbst und Winter sinken die Temperaturen oftmals
auf frostiges Niveau. Die eisigen Temperaturen können
unseren Körper stark belasten. Wie man trotzdem gesund durch
die kalte Jahreszeit kommt, weiß WetterOnline.
Eiszeit für die Gesundheit
Ab Oktober lauern
Erkältung, Grippe und Co. nicht selten an der nächsten Ecke.
Denn erster Frost und lange Nächte schwächen unseren Körper
und machen ihn anfälliger für Krankheiten. Matthias Habel,
Meteorologe und Pressesprecher bei WetterOnline, erklärt:
„Ab dem Herbst wendet sich die nördliche Erdhalbkugel immer
mehr von der Sonne ab. Die Strahlen der Sonne treffen dann
immer flacher auf die Erde und wärmen nicht mehr so stark.
Dadurch wird die Luft kälter und unsere Nächte länger. Zur
Wintersonnenwende am 21. Dezember haben wir in Deutschland
gerade einmal acht Stunden Licht.“
Das Sonnenlicht ist
wichtig für den Aufbau unseres körpereigenen Abwehrsystems –
bekommen wir nicht genug davon, läuft unser Immunsystem auf
Sparflamme. Darüber hinaus nimmt im Herbst und Winter auch
die Luftfeuchtigkeit ab – ideal für Erkältungsviren, die bei
trockener Luft besser überleben können und so Krankheiten
verursachen. Deshalb wirkt sich feuchtigkeitsarme
Heizungsluft zuweilen begünstigend auf einen Infekt aus. Bei
älteren Menschen kann die frostige Luft sogar Schlimmeres
als eine Erkältung oder Grippe hervorrufen, zum Beispiel
Herzkrankheiten. Denn bei Kälte verengen sich die
Blutgefäße, es gelangt weniger Sauerstoff in den Herzmuskel
und der Blutdruck steigt an.
Foto WetterOnline
Keine Chance für Krankheiten
Wind- und wetterfeste
Kleidung sowie viel Flüssigkeit und vitaminreiche Kost sind
die Basis, um einem Krankheitsrisiko in der kalten
Jahreszeit zu entgehen. Wer auch bei niedrigen Temperaturen
nicht auf Sport verzichten möchte, sollte das
Trainingsprogramm bei starker Kälte nach drinnen verlegen.
Spätestens bei Außentemperaturen im zweistelligen
Minusbereich ist Vorsicht geboten, um das Herz nicht zu
stark zu belasten. Lockere Spaziergänge an der frischen Luft
sind bei Kälte eine gute Alternative. Hier empfehlen sich
besonders die Nachmittagsstunden, denn zu dieser Zeit ist es
am wärmsten. Als Kampfansage gegen Erkältungsviren rät
Matthias Habel zudem, für gute Luftfeuchtigkeit in den
Innenräumen zu sorgen: „Oft reicht es schon, ein Glas Wasser
auf die Heizung zu stellen, um die Luft ausreichend zu
befeuchten und sich so vor Infektionen zu schützen.“
|
Hurrikan Lorenzo nimmt Kurs auf Azoren |
Große Schäden und gewaltige
Sturmflut möglich
Duisburg, 1. Oktober 2019 - Über dem Atlantik bricht bei den
Azoren ein außergewöhnlicher Tropensturm alle Rekorde.
Hurrikan Lorenzo nimmt derzeit Kurs auf die portugiesischen
Inseln.
Am Mittwoch erreicht Hurrikan Lorenzo die westlichen
Azoren. Quelle WetterOnline
Hurrikan erreicht Flores und Corvo
Nach aktuellen
Prognosen wird Hurrikan Lorenzo am Mittwoch die Azoren
erreichen und die westlichen Inseln Flores und Corvo voll
treffen. „Dort wird er mit Spitzenböen von bis zu 180
Kilometer pro Stunde große Schäden anrichten. Zusätzliche
Gefahr droht durch eine Sturmflut und gigantische Wellen von
bis zu 15 Meter Höhe.“, erklärt Matthias Habel, Meteorologe
und Pressesprecher von WetterOnline.
„Auch wenn der Wirbelsturm derzeit noch gut 1000 Kilometer
von den Azoren entfernt ist, ist es leider unwahrscheinlich,
dass Lorenzo die Inseln verschont. Besonders heftig wird der
Sturm die westlichen Inseln treffen. Die weiter im Osten
gelegene Hauptinsel São Miguel hingegen wird nur von seinen
Ausläufern gestreift. Es zeichnet sich bereits ab, dass
Lorenzo einer der schlimmsten Hurrikane ist, der die
Inselgruppe jemals getroffen hat.“
Stärkster Hurrikan im Ostatlantik
Mit seinem riesigen
Wolkenschirm kreist Hurrikan Lorenzo derzeit mitten über dem
Atlantik. Noch am Sonntag wurde er mit Windböen bis 260
Kilometer pro Stunde als Hurrikan der höchsten Kategorie 5
eingestuft. „Ein Hurrikan dieser Stärke wurde seit Beginn
der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen noch nicht so weit
östlich beobachtet.“, betont Matthias Habel, weist
allerdings auch darauf hin, dass sich ein Zusammenhang mit
dem Klimawandel gegenwärtig noch nicht beweisen lasse.
„Zwar hat sich in den letzten Jahrzehnten die
Meeresoberflächentemperatur um mehrere Zehntelgrad erhöht,
was die Bildung von Hurrikanen theoretisch begünstigen
würde, jedoch ist der Zeitraum mit systematischen
Beobachtungen viel zu kurz, um Trends hinsichtlich der
Häufigkeit und Intensität der atlantischen Wirbelstürme
erkennen zu können.“, so Meteorologe Habel.
Entstehung von Hurrikanen
Hurrikane entstehen
über tropischen Meeren bei Wassertemperaturen von mindestens
26,5 Grad. Das Wasser verdunstet und kondensiert zu riesigen
Gewitterwolken. Dabei werden große Mengen an Energie
freigesetzt. Die Luft kann sich dadurch zunehmend aufheizen
und steigt noch weiter auf. Es entsteht eine Zone tiefen
Drucks über dem Meer.
Um den Luftdruck auszugleichen, strömt bodennah feuchte und
somit energiereiche Luft in das Zentrum des Sturms, der sich
daher immer weiter verstärken kann. Die Corioliskraft
schließlich versetzt die zuströmenden Luftmassen in
Rotation, so dass ein großflächiger Wirbel entsteht.
Lorenzos Einfluss auf das Wetter in Europa
Lorenzo wird als
Sturmtief Ende der Woche Irland erreichen. Bis dahin hat er
sich zwar deutlich abgeschwächt, wird aber der Westküste der
Insel Orkanböen und meterhohe Wellen bringen. In Deutschland
wird Lorenzo voraussichtlich kaum zu bemerken sein.
|
Das gibt es noch: Aus
meteorologischer Sicht ein durchschnittlicher September
|
Offenbach/Duisburg, 30. September
2019 – Im September 2019 dominierte im größten Teil
Deutschlands in den ersten 3 Wochen des Monats meist hoher
Luftdruck. Tiefdruckgebiete, die sich zunächst nur in
wenigen Gebieten ausgewirkt hatten, brachten im letzten
Drittel auch bisher vernachlässigten Regionen den ersehnten
Regen.
Heftige Gewitter spielten dabei keine Rolle mehr. Insgesamt
wichen Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein kaum vom
vieljährigen Mittel ab.
Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.
Warme und kühle Abschnitte – gebietsweise bereits
frostige Nächte
Mit 14,1 Grad Celsius (°C) lag im September der
Temperaturdurchschnitt um 0,8 Grad über dem Wert der
international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im
Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die
Abweichung +0,6 Grad.
Pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn am 1. September
drängte die Kaltfront des Tiefs „Egbert“ die vorher in ganz
Deutschland herrschende Hitze nach Osten ab. Lediglich in
Berlin, Brandenburg, Sachsen und an wenigen Stationen
Bayerns kletterte das Quecksilber nochmals über 30 °C.
Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt, erreichte mit 33,8 °C
den höchsten Wert. Anschließend bestimmte abwechselnd kühle
oder warme Luft das Wetter.
So zeigte das Thermometer in Coschen am 7. nur noch maximal
15,7 °C. Am 16. um 14 Uhr lag die Temperatur in Rheinfelden
am Hochrhein bei 29,3 °C, während sie in Jeßnitz in
Sachsen-Anhalt bei 12,2 °C verharrte. Um den 20. trat an
zahlreichen Stationen bereits der erste Frost auf. Den
bundesweit tiefsten Wert meldete dabei Bad Königshofen im
nördlichen Unterfranken am 19. mit -3,0°C.
Zunächst verbreitet zu trocken, später überall
Niederschläge
Der September lag mit knapp 65 Litern pro Quadratmeter
(l/m²) leicht über dem vieljährigen Durchschnitt von 61
l/m². Bis zum Beginn der dritten Dekade brachte er jedoch
nur dem äußersten Norden und Süden sowie am 8. und 9. dem
Osten hin und wieder ergiebige Regenfälle. Die größte
Tagesmenge meldete dabei Sigmarszell-Zeisertsweiler am 8.
mit 71,2 l/m².
In weiten Teilen des Bundesgebietes setzte sich dagegen die
Trockenheit weiter fort. Besonders betroffen waren Hessen
sowie Unter- und Mittelfranken. So fielen bis zum 22. in
Lohr-Halsbach, nordwestlich von Würzburg, nur 1,3 l/m².
Laubbäume, die die Hitze des Sommers überstanden hatten,
färbten sich bereits jetzt herbstlich bunt. Erst im letzten
Drittel sorgten Tiefausläufer von Südwesten her auch in
diesen Regionen für reichlich Regen.
Der insgesamt meiste Niederschlag fiel im Norden
Schleswig-Holsteins mit örtlich fast 220 l/m². Im Südwesten
viel, im Norden wenig Sonnenschein Mit etwa 165
Sonnenstunden übertraf der September 2019 sein
Sonnenscheinsoll von 150 Stunden um rund 10 Prozent. Am
längsten zeigte sich die Sonne am Hochrhein mit bis zu 210
Stunden, am wenigsten in der Lüneburger Heide und in
SchleswigHolstein mit örtlich nur 125 Stunden.
Nordrhein-Westfalen kam auf 14,2 °C (13,7 °C) und mit knapp
60 l/m² nur auf 87 Prozent des Regensolls (67 l/m²). Der
Sonnenschein lag mit rund 150 Stunden dagegen um 11 Prozent
über dem Klimawert (135 Stunden).
|
Wassermangel bis in tiefe Bodenschichten |
Deutscher
Wetterdienst zur Pflanzenentwicklung im Sommer 2019
Offenbach, 26. September 2019: Der Sommer war ähnlich wie im
Vorjahr trocken, warm und sonnig. Problematisch für die
Böden war das Wasserdefizit des Jahres 2018. Es konnte über
den Winter nicht ausgeglichen werden und verschärfte sich im
Jahr 2019 weiter. So mangelte es auch in tiefen
Bodenschichten erheblich an Wasser, was beispielsweise für
Waldbäume zunehmend zum Problem wurde.
In den ersten beiden Augustdekaden dann aber fielen
Niederschläge, die zumindest einigen Kulturen noch
zugutekamen.
Das berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD) über die
Auswirkungen des Wetters auf die Landwirtschaft in
Deutschland im Sommer 2019.
Der Sommer startete bereits trocken im Juni
Die
Juni-Witterung - Foto DWD - war sonnig und warm wie nie und
trocken bis auf einige schwere Gewitter. Das trieb die
potentielle Verdunstung enorm in die Höhe - mit im Mittel
rund 145 Litern pro Quadratmeter (l/m2) war sie etwa 45 l/m2
höher als im vieljährigen Mittel. Da die Böden aber
überwiegend recht trocken waren, konnte im Deutschlandmittel
tatsächlich nur gut die Hälfte des potentiell Möglichen
verdunsten.
Dort wo die Böden besonders trocken waren, wie im Osten
Deutschlands, betrug die reale Verdunstung daher bis zu 35
l/m2 weniger als im Mittel. Dort wo die Böden eher feucht
waren, so wie im Süden Deutschlands, verdunsteten bis zu 60
l/m2 mehr als normal. Die Bodenfeuchte war im Juni nach der
kurzen Erholung im Mai im Deutschlandmittel wieder deutlich
gesunken. Mit nur 61 Prozent nutzbarer Feldkapazität (nFK)
lag sie sehr nah am Minimum der Jahre 1991-2018 (58,6
Prozent nFK).
2018 war der Wert mit 62,6 Prozent nFK nicht ganz so
niedrig. Der Reifeprozess der Kulturpflanzen wurde vor allem
im letzten, heißen Monatsdrittel stark beschleunigt.
Allerdings litten die Pflanzen teils unter Trockenstress und
die Wald- und Grasbrandgefahr stieg örtlich auf die höchste
Stufe. Positiv war hingegen der geringe Befall mit
Pilzkrankheiten in den Beständen.
Die Böden konnten im Juli nicht annähernd das potentiell
Mögliche verdunsten
Im Juli 2019 mussten die Pflanzen mit extremen
Temperaturunterschieden zurechtkommen. Einerseits gab es in
der ersten Monatshälfte ungewöhnlich kühle Nächte; im
Bergland trat vereinzelt sogar Frost in Bodennähe auf.
Andererseits stiegen die Temperaturen während der extremen
Hitzewelle um den 25. Juli im Westen Deutschlands in den
Niederungen teils über 40 Grad Celsius. Diese Hitze hatte
offensichtlich die größeren Auswirkungen: Vor allem im Obst-
und Weinbau kam es an den Früchten durch Überhitzung des
Gewebes zu Sonnenbrand, aber auch Blätter, zum Beispiel von
Zuckerrüben, trugen Schäden davon.
Dies alles spielte sich vor dem Hintergrund stark
ausgetrockneter Böden ab: Die Bodenfeuchte lag im
Deutschlandmittel nur bei 49,8 Prozent nFK und damit
niedriger als jemals im Juli im Vergleichszeitraum 1991 -
2018. Die Folge: Bei Kulturpflanzen stand vielerorts der
Trockenstress im Vordergrund. Die potenzielle Verdunstung
lag entsprechend dem überdurchschnittlich sonnigen und
warmen Monat deutlich über dem vieljährigen Mittel, die
reale Verdunstung war hingegen aufgrund der ausgetrockneten
Böden - abgesehen vom äußersten Süden -
unterdurchschnittlich. Getreide wurde etwas früher als
üblich geerntet.
Lokale Niederschläge, Bodengüte und wassersparende
Bearbeitung gaben dabei oft den Ausschlag zwischen
zufriedenstellendem und stark unterdurchschnittlichem
Ertrag. Lindernde Niederschläge für einige wenige Regionen
und Kulturen im August Auch wenn der August mehr
Niederschläge mit sich brachte als die vorangegangenen
Sommermonate, reichte der Regen an den meisten Orten nicht
aus, um die angespannte Bodenfeuchtesituation deutlich zu
verbessern. Im Vergleich zum Juli wurden im
Deutschlandmittel zwar keine neuen Tiefstwerte erreicht, die
nutzbare Feldkapazität mit einem Monatswert von 53,3 Prozent
lag aber deutlich unter dem Mittel der Jahre 1991 - 2018
(68,1 Prozent nFK). Die regionalen Differenzen bezüglich der
Bodenfeuchte waren sehr markant. So lagen die Werte zwischen
Magdeburg und Erfurt nur zwischen 0 und 25 Prozent nFK, am
südlichen Alpenrand hingegen bei deutlich über 100 Prozent
nFK. Teilweise kamen die Niederschläge in den ersten beiden
Dekaden noch Hackfrüchten und Mais zugute. Die trockenen
Bedingungen zum Monatsende veranlassten dann viele
Landwirte, die Bestellung von Winterraps zu verschieben, so
dass die Aussaat im Mittel etwa 5 Tage später stattfand als
in den Jahren seit 1992.
|
Kongress „K3 Klimawandel, Kommunikation und
Gesellschaft“ |
Karlsruhe/Duisburg, 24. September
2019 - Wissen kommunizieren und persönliche
Betroffenheit ernst nehmen Karlsruhe, 24. September 2019 –
„Der Klimawandel hat sich auf der gesellschaftlichen und
politischen Tagesordnung einen festen Platz erobert. Das hat
zwei Gründe: Wir sind die erste Generation, die die
Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels so umfassend
beobachten und wissenschaftlich analysieren kann.
Dieses Wissen ist in der Welt und lässt sich nicht mehr
unter den Tisch kehren. Zugleich können wir am eigenen Leib
die Folgen der menschengemachten Erderwärmung bereits
erleben. Die WMO und der DWD haben deshalb das gemeinsame
Ziel, durch die Vermittlung von Fakten und Wissen an die
breite Öffentlichkeit Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen
des Klimawandels zu lenken. Denn wir alle wollen eine für
uns Menschen lebenswerte Umwelt erhalten.
Das ist nur möglich, wenn wir unsere Umwelt erforschen und
dieses Wissen angemessen kommunizieren. Zugleich müssen wir
noch viel mehr miteinander ins Gespräch kommen. Dabei sind
wissenschaftliche Erkenntnisse eine wichtige Basis.
Kommunikation ist aber nur dann erfolgreich, wenn sie nicht
nur Fakten gelten lässt, sondern auch persönliche
Betroffenheit ernst nimmt.“
Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident der Weltorganisation für
Meteorologie (WMO) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD)
bei der Eröffnung des Kongresses „K3 Klimawandel,
Kommunikation und Gesellschaft“ vom 23. bis 25. September
2019 in Karlsruhe. Informationen zu K3:
www.k3-klimakongress.org
|
Herbstblues – was hilft dagegen? |
Mit Licht, Bewegung und bunten
Farben gut gelaunt durch die trübe Jahreszeit
Duisburg, 20.
September 2019 - Mal bunt und golden, dann wieder
regnerisch, trüb und kalt – der Herbst hat viele Gesichter.
Zeigt er sich von seiner launischen Seite, geht es auch mit
unserer Stimmung nicht selten bergab: Der Herbstblues ist
da. Was das Tageslicht damit zu tun hat und wie sich der
Herbstblues vermeiden lässt, erklären die Experten von
WetterOnline.
Dunkelheit macht Schlafhormone munter
Ab dem Herbst sind
viele Menschen oft antriebslos oder sogar schlecht gelaunt.
Ein Grund für die träge Herbstlaune ist das Schlafhormon
Melatonin. Dieses produziert unser Körper vermehrt bei
Dunkelheit. „Vom 21. Juni bis zum 21. Dezember werden die
Tage bei uns immer kürzer“, weiß Matthias Habel,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline.
„Die Dunkelheit spüren wir aber erst ab dem Herbst
deutlicher. Dann wendet sich die Nordhalbkugel der Erde
allmählich immer weiter von der Sonne ab: Wir bekommen
weniger Sonnenlicht und längere Nächte.“ Bei mangelndem
Sonnenlicht bildet unser Körper zudem weniger von dem
Gute-Laune-Hormon Serotonin. Kein Wunder also, dass viele
Menschen dann schneller müde, gereizt und launisch sind. Aus
medizinischer Sicht gilt der sogenannte Herbstblues als
saisonal abhängige Depression – also eine emotionale
Störung, die in Verbindung mit den dunklen Jahreszeiten
auftritt. In Deutschland sind etwa ein Drittel der
Bevölkerung von diesem Stimmungstief betroffen.
Mit Licht, Farbe
und Gemütlichkeit gegen den Herbstblues
Doch anstatt sich
unter der Decke zu verkriechen und Trübsal zu blasen, gibt
es viele Möglichkeiten, dem Herbstblues ein Schnippchen zu
schlagen.
Genau jetzt ist der
richtige Zeitpunkt für körperliche Bewegung bei Tageslicht
an der frischen Luft. Bereits ein strammer Spaziergang oder
leichtes Laufen kurbeln die Produktion von Glückshormonen
wieder an und heben die Laune. Auch ein warmes Bad sorgt für
ein angenehmes Wohlgefühl. Mit Kräutern angereichert, dient
es gleichzeitig als Vorsorgemaßnahme gegen Erkältungen. Die
ätherischen Öle haben eine antiseptische Wirkung und helfen
somit, gesund durch die dunkle Jahreszeit zu kommen.
Bunte Farben fördern
dank ihrer stimmungsaufhellenden Wirkung die gute Laune. Wer
zum Beispiel bei der Kleidung auf farbenfrohe Stoffe setzt,
kann auf diese Weise einem Stimmungstief entgegenwirken.
Doch nicht nur bei der Kleidung, auch bei der Ernährung
sollte im Herbst auf viel Farbe gesetzt werden. Buntes Obst
und Gemüse schmeckt gut, macht munter und stärkt
gleichzeitig das Immunsystem.
Ausreichend lange Schlafphasen und
regelmäßige Ruhepausen sind ebenfalls wichtig, da sie uns
ausgeglichener und belastbarer machen. Mit einer Tasse Tee
gemütlich auf dem Sofa sitzend und den Blick aus dem Fenster
auf buntes Herbstlaub gerichtet, lässt sich die herbstliche
Schwermut dann ganz schnell vergessen.
Ein Spaziergang bei Tageslicht an der frischen Luft wirkt
sich positiv auf unser Wohlbefinden aus. Foto WetterOnline
|
Erholung der Ozonschicht – ein Marathonlauf |
Hohenpeißenberg/Offenbach/Duisburg, 16. September 2019 - Das
„Urmeter“ der europäischen Ozonmessung Seit 20 Jahren
befindet sich am Meteorologischen Observatorium
Hohenpeißenberg (MOHp) des Deutschen Wetterdienstes (DWD)
ein sogenanntes Urmeter für die Ozonmessungen in der
Atmosphäre, die mit einem Dobson Ozon-Spektrometer
durchgeführt werden. Es dient als Standard, nach dem alle
diese Spektrometer in der Region Europa und Mittlerer Osten
ausgerichtet werden.
Mit einer Festveranstaltung erinnert der DWD am 2. Oktober
am MOHp gemeinsam mit Partnern an die Anfänge und zeigt die
Bedeutung der langjährigen Ozonmessungen.
Das stratosphärische Ozon im Höhenbereich zwischen etwa zehn
und 50 Kilometer gilt als „natürliche Sonnenbrille“ der
Atmosphäre. Etwa 75 Prozent der gesamten Ozonmenge der
Atmosphäre befindet sich in mittleren Breiten zwischen 15
und 30 Kilometern Höhe und wird allgemein als Ozonschicht
bezeichnet. Diese Schicht schluckt kurzwellige
Sonnenstrahlung, bekannt als UV-Strahlung. Damit schützt die
Ozonschicht das Leben auf der Erde vor zu viel UV-Strahlung
und beispielsweise uns Menschen vor Sonnenbrand und
Hautkrebs.
Seit über 50 Jahren wird am Meteorologischen Observatorium
Hohenpeißenberg (MOHp) des Deutschen Wetterdienstes (DWD)
Ozon in der Atmosphäre gemessen. Seit nunmehr 20 Jahren
befindet sich dort auch das „Urmeter“ der Ozonmessung für
die Region Europa und Mittlerer Osten. Hinter diesem
„Urmeter“ verbirgt sich das Dobson Ozon-Spektrometer Nr. 64.
Was hat es damit auf sich?
„Winzige Schritte“
Zum 1. Januar 1989 trat das Montrealer Protokoll in Kraft.
Es verbot weltweit die Produktion von Substanzen, die die
Ozonschicht zerstören können. Seit etwa dem Jahr 2000 hat
die Ozonschicht begonnen, sich sehr langsam zu erholen.
Forscher gehen davon aus, dass ab der Mitte des 21.
Jahrhunderts die Ozonschicht wieder das Niveau der 1960er
Jahre erreichen wird. Basis für diese Berechnungen sind
Modellprojektionen.
„Um diese Zunahme, die in winzigen Schritten vorangeht, auch
zuverlässig nachzuweisen, bedarf es exakter und stabiler
Messungen durch das weltweite Ozon-Messsystem,“ erklärt Dr.
Wolfgang Steinbrecht, der am MOHp das Ozon-Zentrum des DWD
leitet. „Im Grunde ist die Erholung der Ozonschicht
vergleichbar mit einem Marathonlauf. Wir sind jetzt seit
fast 20 Jahren unterwegs und immer noch auf dem ersten
Viertel der Strecke. Wir wissen auch nicht genau, ob wir
tatsächlich bis 2050 die kompletten 42,195 Kilometer
zurückgelegt haben werden. Denn trotz unserer Berechnungen
gibt es natürlich Unwägbarkeiten und Unsicherheiten. Daher
ist es umso wichtiger, dass wir genaue Messungen haben,“ so
Wolfgang Steinbrecht weiter.
Messung durch Satelliten und Bodenstationen
Doch wie wird die Ozonsäule, also die Dicke der Ozonschicht,
überhaupt gemessen? Zum einen sind seit 1979 Satelliten im
Einsatz, die neben Beobachtungen der Erdatmosphäre über
spezielle Instrumente auch Daten zur Ozonsäule liefern.
Beispiele sind das Infrared Atmospheric Sounding
Interferometer (IASI) oder das Global Ozon Monitoring
Experiment 2 (GOME-2) Instrument. Diese beiden Instrumente,
IASI und GOME-2, fliegen auf den polumlaufenden Satelliten
METOP der Europäischen Satellitenorganisation EUMETSAT.
Sie messen Infrarot-Licht aus der Atmosphäre und
ultraviolettes Licht von der Sonne, um daraus Daten zur
Ozonschicht ableiten zu können. „Der Vorteil der Satelliten
besteht in ihren weltweiten Messungen über dem ganzen
Erdball“, sagt Wolfgang Steinbrecht. Nachteilig sei jedoch,
dass die Instrumente auf den Satelliten auch altern und eine
Nachjustierung im Weltall schwierig bis unmöglich sei. Neben
den Satelliten gibt es aber seit Mitte der 1950er Jahre ein
weltweites Bodenmessnetz. Bei diesem bilden noch heute die
manuell betriebenen Dobson Ozon-Spektrometer das Rückgrat.
Gleichzeitig dienen sie dazu, die Daten, die über die
Satelliten ermittelt werden, auf ihre Richtigkeit zu prüfen.
Das Dobson Ozon-Spektrometer funktioniert am besten, wenn
die Sonne scheint. Denn sie dient dem Spektrometer als
Lichtquelle. Dabei misst das Gerät kurzwelliges und
langwelliges ultraviolettes Sonnenlicht. Als Faustformel
gilt dabei: Je mehr Ozon sich zwischen Sonne und
Spektrometer befindet, desto weniger kurzwelliges, sprich
für den Menschen schädliches, UV-Licht erreicht das
Spektrometer. Ist weniger Ozon zwischen Sonne und
Spektrometer vorhanden, erreicht mehr kurzwelliges UV-Licht
das Spektrometer.
Misst man mit dem Spektrometer also, wieviel Sonnenlicht bei
einer kurzen, stark vom Ozon absorbierten Wellenlänge
gegenüber einer langen, schwach vom Ozon absorbierten
Wellenlänge fehlt, so liefert das einen sehr genauen Wert
für die Gesamtozonsäule über dem Messort. Nur rund 130
solcher Spektrometer weltweit Es war Prof. Gordon Miller
Bourne Dobson (1889-1976) von der Universität Oxford, der in
den 1920er Jahren begann, mit dem von ihm gebauten und
später nach ihm benannten Dobson Ozon-Spektrometer die Dicke
der Ozonschicht in der Atmosphäre zu messen.
Rund 130 solcher Messgeräte wurden insgesamt gebaut. Sie
wurden alle der Reihe nach durchnummeriert. Gut 55 davon
sind heute noch in einem weltumspannenden Netz im Einsatz,
drei in Deutschland beim DWD. Es sind dies die Dobson
Ozon-Spektrometer Nr. 64, 104 am MOHp und Nr. 71 am
Meteorologischen Observatorium Lindenberg /
Richard-Aßmann-Observatorium (MOL-RAO). Hier kommt das
eingangs erwähnte Dobson Ozon-Spektrometer Nr. 64 ins Spiel,
das als europäisches „Urmeter“ fungiert.
Auftrag der Weltorganisation für Meteorologie (WMO)
1996 erhielt der DWD von der Weltorganisation für
Meteorologie (WMO) den Auftrag, als Regionales Dobson
Kalibrierzentrum für die WMO-Region VI, das ist Europa und
der Mittlere Osten, bei der internationalen Überwachung der
Ozonschicht eine wichtige Rolle zu übernehmen. Nach dem
Aufbau der entsprechenden Infrastruktur ging das Regional
Dobson Calibration Centre Europe/Middle East, abgekürzt
RDCC-E, 1999 in Betrieb.
Bei der Kalibrierung geht es darum, dass alle Dobson-Geräte,
die die Ozonsäule messen, so eingestellt und geeicht sind,
dass sie exakt mit demselben Maßstab messen. Nur so können
weltweite Messungen verglichen werden. Die Forscher können
dann sicher sein, dass die Instrumente über einem langen
Zeitraum mit hoher Präzision arbeiten und damit genaue Daten
liefern.
Als Standard, nach dem alle Dobson Ozon-Spektrometer in
Europa und dem Mittleren Osten ausgerichtet werden, fungiert
das Spektrometer mit der Nummer 64 am MOHp – das „Urmeter“
der Ozonmessung mit Dobson-Geräten in der WMO-Region VI.
„Doch damit wurden auch schon Geräte aus der Antarktis, der
Arktis oder aus Afrika am RDCC-E auf dem Hohen Peißenberg
geeicht. Wir bieten an, das Personal zu trainieren, das das
Dobson-Spektrometer bedient. Dies geschieht in enger
Kooperation mit unserem Partner-Observatorium im
tschechischen Hradec Králové“, erklärt Ulf Köhler,
wissenschaftlicher Leiter des RDCC-E. „Wir sind aber auch
maßgeblich beteiligt, wenn es um die Verlegung von
Dobson-Spektrometern an neue Standorte geht, um Lücken im
weltweiten System zu schließen“.
Internationale Vergleichskampagnen
Damit alle Dobson-Geräte in der WMO-Region VI exakt und
gleich messen, veranstaltet das RDCC-E sogenannte
Vergleichskampagnen. Erstmals fand im Juni 1999 am MOHp eine
solche Kampagne statt. Dabei wurden vier Dobson-Spektrometer
aus Deutschland, Tschechien und ein von Köln nach Armenien
verlegtes Gerät kalibriert. In der WMO-Region VI gibt es
derzeit insgesamt 26 operationelle Dobson Ozon-Spektrometer,
die in regelmäßigen Abständen, das heißt alle fünf bis sechs
Jahre, von den DWD-Spezialisten am MOHp kalibriert werden.
„Die Geräte sind äußerst robust und haben eine maximale
Abweichung von 0,5 Prozent, außerdem sind sie besonders
langlebig. Das heute noch operationelle Instrument im
chinesischen Kunming mit der Nummer Drei stammt aus den
1920er Jahren“, berichtet Ulf Köhler. „Neben der
Kalibrierung wurden auch die meisten der momentan
operationellen Geräte repariert oder elektronisch erneuert.
Derzeit haben wir das Dobson-Spektrometer Nummer 92 aus
Grönland zur Kalibrierung am Observatorium, das anschließend
an eine andere Station verlegt werden soll.“
In den Jahren 2004 bis 2006 wurden am Hohenpeißenberger
Observatorium die Dobson-Spektrometer Nr. 31, 73, 103 und
123 des British Antarctic Survey (BAS) generalüberholt und
kalibriert. Mit diesen Spektrometern wurde das Ozonloch über
der Antarktis „entdeckt“. Obwohl die Instrumente über
Jahrzehnte unter rauesten Bedingungen in der Antarktis
betrieben und danach um die halbe Welt transportiert wurden,
wichen ihre Messwerte bei der Ankunft am Hohenpeißenberger
Observatorium nur geringfügig, und zwar zwischen minus 1,5
und plus 0,5 Prozent, vom dortigen „Urmeter“ Nr. 64 ab.
Kalibrierung des Hohenpeißenberger „Urmeter“
Doch selbst das Hohenpeißenberger „Urmeter“ und sein
tschechisches Pendant aus Hradec Králové mit der Nummer 74
müssen sich einer regelmäßigen Kalibrierung unterziehen.
Alle zwei bis drei Jahre werden diese beiden europäischen
Referenzinstrumente gegen einen der beiden absolut
kalibrierten Weltstandardgeräte mit den Nummern 65 und 83
geeicht. Diese beiden Dobson-Spektrometer befinden sich als
Primärstandards bei der National Oceanic and Atmospheric
Administration (NOAA) in Boulder im US-Bundesstaat Colorado.
Die besten Bedingungen für deren sogenannte
Absolut-Kalibrierungen bieten die Messstationen auf dem
Mauna Loa auf Hawaii für die NOAA-Geräte und das Izaña
Observatorio auf Teneriffa für die europäischen
Dobson-Spektrometer.
Diese Orte liegen in niedrigen Breiten und auf hohen Bergen,
sie zeichnen sich durch sehr klare Luft und ganz geringe
Schwankungen der Ozonsäule aus. Da es sehr aufwändig und
teuer wäre, alle zu kalibrierenden Instrumente und ihre
Betreuer dorthin zu bringen, werden dort nur die „Urmeter“
der jeweiligen WMO-Regionen kalibriert. Auf diese Weise
entsteht eine Kalibrationskette, die vom Primärstandard –
das sind die beiden Geräte der NOAA - ausgeht und dann über
die regionalen „Urmeter“ – wie das am Hohenpeißenberg oder
aus Hradec Králové – auf alle Instrumente im weltweiten
Messnetz übertragen wird.
Wie geht es weiter?
Zunächst steht am 2. Oktober 2019 am Meteorologischen
Observatorium Hohenpeißenberg eine Feierstunde an. Die
Ozon-Experten des MOHp wollen an die Anfänge des Regional
Dobson Calibration Centre Europa/Mittlerer Osten erinnern,
aber auch zeigen, warum exakte Messungen der Ozonsäule mit
den Dobson-Spektrometern heute und auch zukünftig
erforderlich sind.
„Wir freuen uns, dass der DWD mit dem Kalibrierzentrum am
Hohenpeißenberg seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur
internationalen Überwachung der Ozonschicht leistet. Die
Ozongruppe des DWD wurde 2017 mit einem Scientific
Leadership Award des Montrealer Protokolls zum Schutz der
Ozonschicht ausgezeichnet – ein bemerkenswerter Erfolg und
direkter Nachweis, wie wichtig solche exakten Messungen
sind,“ sagt Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident des
Deutschen Wetterdienstes und gleichzeitig auch
WMO-Präsident.
Seit 1999 haben 31 Vergleichskampagnen am MOHp stattgefunden
sowie 19 weitere mit RDCC-E-Beteiligung, darunter in Arosa
(Schweiz), Pretoria (Südafrika), Dahab (Ägypten) oder El
Arenosillo (Spanien). Dabei wurden 44 operationelle
Dobson-Spektrometer in technisch guten Zustand gebracht und
mehrfach mit dem regionalen „Urmeter“ Nr. 64 kalibriert. Die
nächste Vergleichskampag-ne ist bereits in der Planung: „Im
Oktober 2019 unterstützen wir das RDCC in Südafrika bei
deren Kampagne“ sagt Ulf Köhler, „dabei erhält auch das
Hohenpeißenberger „Urmeter“ wieder die fällige Kalibrierung
an den Weltstandard.“
„Internationaler Tag zum Schutz der Ozonschicht“
1994 erklärten die Vereinten Nationen den 16. September zum
„Internationalen Tag zum Schutz der Ozonschicht“. Dieses
Datum ist nicht zufällig gewählt: Am 16. September 1987
wurde das Montrealer Protokoll unterzeichnet, das alle
Staaten der Vereinten Nationen anerkannten und das zum 1.
Januar 1989 in Kraft trat. Die Staaten verpflichteten sich
darin, die Produktion von ozonzerstörenden Substanzen wie
Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) zu verbieten. Diese
Stoffe führten zu einem Abbau der schützenden Ozonschicht
und werden seit den 1990er Jahren nicht mehr hergestellt.
|
August 2019 |
Sonnenscheinreich,
niederschlagsarm und am Ende nochmals heiß Nach
der großen Hitze Ende Juli verliefen die ersten beiden
Augustdekaden wesentlich angenehmer: Trockene, sehr warme
und feuchte, kühlere Abschnitte wechselten einander häufig
ab. Das letzte Monatsdrittel zeigte sich dagegen verbreitet
nochmals sommerlich heiß. Damit lagen, wie schon im Juni und
Juli, auch im dritten Sommermonat Temperatur und
Sonnenschein deutlich über dem vieljährigen Mittel, bei
erheblich zu wenig Niederschlag. Das meldet der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse
seiner rund 2000 Messstationen. Im letzten Drittel nochmals
hochsommerliche Hitze Mit 19,0 Grad Celsius (°C) lag im
August der Temperaturdurchschnitt um 2,5 Grad über dem Wert
der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die
Abweichung nach oben 1,5 Grad. Den August 2019 kennzeichnete
zunächst ein häufiges Auf und Ab zwischen sehr warmen oder
heißen und kühleren Tagen. So kletterte das Quecksilber am
9. in Rheinfelden am Hochrhein auf 35 °C, am 12. in
Kaufbeuren nur auf 16 °C. Teils herrschten auch
große Unterschiede zwischen dem Norden und Süden: Am
18. meldete Diepholz in Niedersachsen ein Maximum von 17 °C,
Elsendorf-Horneck in Niederbayern dagegen 34 °C. Die
kälteste Nacht gab es am 14. in Meßstetten auf der
Schwäbischen Alb mit 3,1 °C. Im letzten Monatsdrittel
trumpfte der August nochmals mit hochsommerlicher Hitze auf.
Dabei konnte man in Bernburg an der Saale, südlich von
Magdeburg, acht Tage mit mehr als 30 °C und sogar drei Tage
mit über 35 °C zählen. Dort wurde am 28. mit 35,6 °C auch
die bundesweit höchste Temperatur des Monats gemessen.
Trotz teils kräftiger Gewitter weitere Verschärfung der
Dürre Mit rund 65 Litern pro Quadratmeter (l/m²)
erreichte der August nur 84 Prozent seines Klimawertes von
77 l/m². In den ersten beiden Augustdekaden brachten die
Ausläufer von Tiefdruckgebieten vor allem im Süden mehrmals
Niederschläge, oft begleitet von kräftigen Gewittern. Eine
„Superzelle“, das sind sehr große und langlebige
Gewitterwolken, zog am 18. vom Saarland bis nach Polen. Auf
ihrem Weg richtete sie besonders in dem Gebiet südlich von
Offenbach und nördlich von Aschaffenburg riesige Schäden
durch Hagel und Orkanböen an. Der meiste Regen im August
fiel im Alpenvorland mit bis zu 270 l/m². Die größte
Niederschlagstagessumme meldete Rettenberg-Kranzegg im
Allgäu am 2. mit 87,5 l/m². Doch auch im Süden blieben die
meisten Stationen zu trocken. Im Nordosten erreichte die
Regenmenge oft nicht einmal die Hälfte des Solls. Von der
Ostseeküste über Brandenburg und Sachsen-Anhalt bis nach
Sachsen kamen dabei örtlich nur um 10 l/m² zustande. Damit
setzte sich auch im August die Dürre in Deutschland weiter
fort. Ein sonnenscheinreicher August Der
Sonnenschein lag im August mit rund 220 Stunden rund zehn
Prozent über dem Soll von 200 Stunden. Am meisten schien die
Sonne im äußersten Nordosten mit bis zu 270 Stunden, am
wenigsten am Alpenrand mit teils nur 180 Stunden. In
Nordrhein-Westfalen betrug die Temperatur im August 18,9 °C
(16,6 °C). Die Niederschlagsmenge kam mit knapp 55 l/m² nur
auf 72 Prozent des Solls (73 l/m²). Die Sonnenscheindauer
erreichte dagegen mit rund 225 Stunden 123 Prozent des
Klimawertes (183 Stunden).
Hurrikan Dorian bedroht Florida -
Fragen an Matthias Habel, Meteorologe von WetterOnline
1. Wie stark ist Dorian?
Matthias Habel: „Hurrikan Dorian
wird derzeit als Hurrikan der Kategorie 2 mit
Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 km/h beobachtet. In
Böen werden bereits über 200 km/h erreicht. In den kommenden
Tagen wird sich der Sturm verstärken und könnte dabei die
Kategorie 4 erreichen. Dies würde Windgeschwindigkeiten von
bis zu 250 km/h bedeuten. Am Sonntag zieht der Wirbelsturm
über den Nordwesten der Bahamas. Voraussichtlich in der
Nacht zum Dienstag wird er dann mit voller Wucht als
sogenannter „Major Hurricane“ die Ostküste Floridas treffen
und enorme Schäden anrichten.
2. „Rast“ Hurrikan Dorian tatsächlich auf
Florida zu?
Matthias Habel: „Nein! Das
Gegenteil ist der Fall. Hurrikan Dorian verlagert sich
derzeit nur mit etwa 20 km/h nach Nordwesten. Hurrikane wie
Dorian sind gerade auch deshalb so gefährlich, weil sie sich
nur sehr langsam verlagern. Aus diesem Grund haben sie sehr
viel Zeit, ihre volle Stärke aufzubauen. Gleichzeitig werden
sie dadurch auch so gefährlich, weil sie Orte in ihrer
Zugbahn sehr lange mit hohen Windgeschwindigkeiten und
enormen Regenmengen heimsuchen. Man muss also unbedingt
zwischen der extrem langsamen Verlagerung und den extrem
hohen Windgeschwindigkeiten im Hurrikan selbst
unterscheiden.“
3. Wann und wo ist Dorian entstanden?
Matthias Habel: „Amerikanische
Meteorologen beobachten die Entwicklung von Dorian bereits
seit dem 23. August, als über dem Westatlantik eine Zone
tiefen Luftdrucks entdeckt wurde. Diese Zone verlagerte sich
nach Westen und verstärkte sich südöstlich von Barbados zu
einem Tropischen Tief, aus dem sich in nur wenigen Stunden
ein tropischer Sturm entwickelte. Er zog über einige
Antillen-Inseln hinweg und brachte dort starken Regen und
heftige Windböen.
4. Warum ist Dorian so gefährlich?
Matthias Habel: „Neben extremen
Windgeschwindigkeiten wird das Festland besonders durch
heftige und lang andauernde Regenfälle bedroht. Neben Sturm
und Regen wird die Küstenregion auch durch eine schwere
Sturmflut bedroht, da der Hurrikan einen mehrere Meter hohen
„Wasserberg“ vor sich herschiebt und zusätzlich sehr hohe
Wellen die Küste treffen werden.“
5. Wie kommen Hurrikane zu ihren Namen?
Matthias Habel: „Die World
Meteorological Organization legt die Namen fest. Es gibt
sechs Listen mit je 21 Namen. Pro Jahr kommt eine Liste zum
Einsatz, sodass sich die Benennung der Stürme nach sechs
Jahren wiederholt. Verursacht ein Hurrikan besonders schwere
Schäden, so wird dessen Name aus der Liste gestrichen und
durch einen neuen ersetzt. Gibt es in einem Jahr mehr als 21
Stürme, so werden alle folgenden nach dem griechischen
Alphabet mit Alpha, Beta, Gamma usw. benannt.“
6. Wie entsteht ein Hurrikan?
Matthias Habel: „Hurrikane
entstehen über tropischen Meeren bei Wassertemperaturen von
mindestens 26,5 Grad. Das Wasser verdunstet und kondensiert
zu riesigen Gewitterwolken. Dabei werden große Mengen an
Energie freigesetzt. Die Luft kann sich dadurch weiter
aufheizen und steigt noch weiter auf, es entsteht eine Zone
tiefen Drucks über dem Meer. Um den Luftdruck auszugleichen,
strömt bodennah weitere feuchte und somit energiereiche Luft
in das Zentrum des Sturms, der sich daher immer weiter
verstärken kann. Die Corioliskraft schließlich versetzt die
zuströmenden Luftmassen in Rotation, so dass ein
großflächiger Wirbel entsteht.“
7. Wann treten die meisten Hurrikane auf?
Matthias Habel: „97 Prozent
aller tropischen Stürme über dem Nordatlantik treten von
Juni bis November auf. Diese Monate umfassen somit die
nordatlantische Hurrikan-Saison. Anfangs ist Sturm-Aktivität
nur sehr schwach. Sie nimmt im August dann deutlich zu und
erreicht ihren Höhepunkt Anfang bis Mitte September. Dann
treten im Durchschnitt bis zu 4 tropische Stürme auf, von
denen statistisch gesehen zwei die Stärke eines Hurrikans
erreichen.“
8. Treten Hurrikane durch den Klimawandel
häufiger auf?
Matthias Habel: „Diese Frage ist
nicht eindeutig zu beantworten. Seit dem Beginn der
systematischen Beobachtung von Hurrikanen folgen auf Jahre
mit vielen Stürmen solche mit nur wenigen. In den letzten
Jahrzehnten hat sich die Meeresoberflächentemperatur um
mehrere Zehntelgrad erhöht. Diese Erhöhung der
Wassertemperatur begünstigt theoretisch die Bildung von
Hurrikanen. Statistisch überblicken wir jedoch nur einen
sehr kurzen Zeitraum von etwa 50 Jahren, da es zuvor
keinerlei Beobachtungen über die Sturm-Aktivität über den
Ozeanen gab. Dieser Zeitraum ist viel zu kurz, um einen
Trend zu erkennen. Zumal noch weitere Faktoren bei der
Bildung von Hurrikanen beteiligt sind.“
Hurrikan Dorian bewegt sich auf die
Ostkküste Floridas zu. Quelle: WetterOnline
|
Juli 2019 |
Hitzewelle in Deutschland
erreicht neue Dimensionen Ähnlich wie im
außergewöhnlich heißen Sommer 2018, so rollte auch im
letzten Julidrittel 2019 eine große Hitzewelle heran. „Drei
Tage in Folge 40 Grad, dabei 25 Mal Höchstwerte von 40 Grad
und mehr. Das geht in die meteorologischen Geschichtsbücher
ein“, sagt Andreas Friedrich, Pressesprecher des Deutschen
Wetterdienstes.
Wetterhäuschen - Foto haje Besonders im Westen brachen reihenweise
die bisherigen Rekorde. Mit 42,6 °C wurde dabei in Lingen im
Emsland der alte deutsche Spitzenwert um mehr als 2 Grad
übertroffen. Ansonsten verlief der Juli bei einem deutlichen
Niederschlagsdefizit insgesamt sonnenscheinreich. Dies
meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Anfangs meist angenehm warm, später kolossale Hitze mit
Rekordtemperatur Mit 18,9 Grad Celsius (°C) lag im Juli der
Temperaturdurchschnitt um 2,0 Grad über dem Wert der
international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die
Abweichung nach oben 0,9 Grad. Hochdruckgebiete über
Nordwesteuropa sorgten in den ersten beiden Dekaden im
Norden für kühle und im Süden für angenehm warme Witterung.
Die Nächte verliefen meist recht frisch und das
Thermometer zeigte oft einstellige Werte. Am tiefsten sank
das Quecksilber dabei in Deutschneudorf-Brüderwiese im
Erzgebirge: Am 4. trat dort bei einem Minimum von 1,5 Grad
sogar Bodenfrost auf. Durch die Verlagerung des hohen
Luftdruckes nach Osteuropa konnte im letzten Drittel die
über Südwesteuropa lagernde Gluthitze nach Deutschland
vordringen.
Von 1881
bis 2018 wurden in Deutschland insgesamt 10 Mal 40 Grad
erreicht oder überschritten, jetzt im Juli 2019 25 Mal in
nur 3 Tagen! Trockenheit erreicht zum Teil katastrophale
Ausmaße Mit rund 55 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fehlten
dem Juli 31 Prozent zu seinem Soll von 78 l/m². Deutschland
befand sich häufig im Einflussbereich von Hochdruckgebieten,
die nur an wenigen Tagen Regen oder Gewitter zuließen. Diese
brachten örtlich Sturm, Hagel und große Niederschlagsmengen.
Kreuth-Glashütte, südlich von Bad Tölz, meldete dabei am
28. mit 138,9 l/m² die bundesweit größte Tagessumme des
Monats. In den meisten Gebieten blieb der Juli jedoch
deutlich zu trocken. In zahlreichen Orten, verteilt in ganz
Deutschland, fiel lediglich ein Viertel oder gar Fünftel des
Solls. Angesichts der gnadenlosen Hitze, die dabei zum
Monatsende herrschte und dem immer noch vorhandenen großen
Niederschlagsdefizit aus dem Vorjahr nahm die Dürre in
vielen Gebieten katastrophale Ausmaße an. Die
„Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzer“ sprach von
einer Jahrhundertkatastrophe für die Wälder in Deutschland.
Sonnenscheinbilanz leicht positiv Die Sonnenscheindauer lag
im Juli mit etwa 235 Stunden um 13 Prozent über ihrem Soll
von 212 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne im
Saarland mit örtlich mehr als 310 Stunden, am wenigsten an
der Nordseeküste mit teils unter 170 Stunden. Bei 18,9
°C (17,0 °C) und gut 40 l/m² (82 l/m²) schien die Sonne in
Nordrhein-Westfalen knapp 220 Stunden (187 Stunden). Am 24.
übernahm Geilenkirchen mit 40,5 °C den Rekord als wärmster
Ort Deutschlands, den vorher Kitzingen bei Würzburg mit 40,3
°C gehalten hatte. Doch bereits einen Tag später ging der
Spitzenplatz an Lingen im Emsland, das nun mit 42,6 °C ganz
oben rangiert. Den Ruf als wärmste Orte von NRW teilen sich
jetzt Duisburg- Baerl und Tönisvorst westlich von Krefeld,
wo am 25. jeweils 41,2 °C gemessen wurden.
42,6 Grad: Deutschland hat einen
neuen Allzeit-Hitzerekord
Verbreitet wurden im Westen 40
Grad überschritten
Deutschland hat einen neuen
Allzeit-Hitzerekord: Vorläufiger Spitzenreiter ist das
niedersächsische Lingen mit 42,6 Grad. So heiß war es
hierzulande seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch nie!
Der erst gestern aufgestellte Rekord von 40,5 Grad wurde
somit pulverisiert.
25.07.2019: Tag der Rekorde
Heute wurde verbreitet meteorologische
Geschichte geschrieben. An mehr als 20 Wetterstationen
wurden Werte von 40 Grad und mehr erreicht. Erst gestern
stellte Geilenkirchen mit 40,5 Grad einen neuen bundesweiten
Hitzerekord auf, der 0,2 Grad über dem alten Rekord aus dem
Jahre 2015 lag. „Am Donnerstag dann aber hat die Hitzewelle
noch einmal zugelegt. In Lingen wurde eine neuer
Allzeitrekord von 42,6 Grad aufgestellt. In Duisburg-Baerl
waren es 41.2 Grad. Selbst in den Hochlagen der
Mittelgebirge wurde es bis zu 35 Grad heiß, verbreitet gab
es neue Rekorde. Nahezu flächendeckend sind diese in
Westdeutschland gemessen worden, oft wurden alte und viele
Jahre gültige Allzeitrekorde an den jeweiligen
Wetterstationen pulverisiert.“, erklärt Matthias Habel,
Pressesprecher und Meteorologe bei WetterOnline. Noch
allerdings sind alle Rekordwerte vorläufig und warten auf
die offizielle Bestätigung durch den staatlichen
Wetterdienst. „Insbesondere der Messwert aus Lingen könnte
wegen ungünstiger Messbedingungen noch revidiert werden.
Unabhängig davon aber ist der Tag aus meteorologischer Sicht
als historisch zu bezeichnen.“, so Habel.
Verbreitet mehr als 40 Grad
Zu
den heißesten Orten mit mehr als
41 Grad gehören neben
Spitzenreiter Lingen mit 42,6 Grad die Städte Tönisvorst und
Duisburg mit 41,2 Grad sowie Köln-Stammheim mit 41,1
Grad - Foto WetterOnline). Zudem melden viele Orte an Rhein
und Mosel sowie deren Nebenflüsse neue Rekordtemperaturen.
In Bonn-Roleber war es mit 40,9 Grad der heißeste Tag seit
Beginn der Wetteraufzeichnungen. Kleve trägt sich mit 40,8
Grad in die Rekordlisten ein. In Weilerswist und Trier
flimmerte die Luft bei 40,6 Grad, in Düsseldorf wurde es
40,4 Grad heiß. Auch unsere westlichen Nachbarländer melden
neue Allzeit-Rekorde von teils deutlich über 40 Grad.
Hitze und Klimawandel
Die Rekordwetterlage ist sowohl von den
erreichten Extremtemperaturen als auch von ihrer Dauer
außergewöhnlich. „Heiße Tage gab es natürlich auch in
früheren Jahren. Dass die Hitze aber so brutal zuschlägt und
dann gleich auch noch mehrere Tage andauert, das ist
wirklich extrem.“, sagte Meteorologe Habel und betont: „Die
extremen Phasen haben besonders seit Beginn der 2000er Jahre
deutlich zugelegt, kommen in immer kürzeren Zeitabständen
und sind beständiger. Auch wenn wir hier also weiterhin vom
Wetter sprechen, so sind die Extreme doch eine unweigerliche
Folge des Klimawandels.“
Die Wetterentwicklung
Am Freitag wird es mit 35 bis örtlich 40
Grad nochmals brütend heiß. Nur entlang der Küsten ist es
mit 28 bis 33 Grad etwas erträglicher. Dazu scheint meist
von früh bis spät die Sonne. Nur westlich des Rheins sowie
Richtung Alpen sind im Tagesverlauf in zunehmend schwüler
Luft schon einzelne Hitzegewitter möglich. Dann aber ist der
Hitze-Höhepunkt überschritten. Am Wochenende sickert
überall etwas erträglichere Luft ein, im Westen und Süden
werden schon am Samstag keine 30 Grad mehr erreicht. Dafür
können sich dort unwetterartige Gewitter entladen. Im Osten
geht die Hitze erst am Sonntag, auch dort kracht es
voraussichtlich verbreitet. Nach einem noch wechselhaften
Wochenstart beruhigt sich das Wetter bei deutlich
angenehmeren, aber immer noch hochsommerlich warmen 25 bis
30 Grad.
Hitzewelle ebbt ab: Es bleibt
sommerlich warm
Die Gluthitze schwindet in den kommenden
Tagen nach und nach, dabei sind vor allem am Wochenende in
der Westhälfte heftige Gewitter möglich. In der neuen Woche
beruhigt sich das Wetter, es bleibt aber hochsommerlich
warm.
Ab Freitag erste Hitzegewitter
Nach dem fulminanten Hitze-Höhepunkt am
Donnerstag mit örtlich bis zu 40 Grad sickert in den
Folgetagen allmählich etwas erträglichere Luft ein. „Dabei
sind am Freitag erste Hitzegewitter möglich, am Wochenende
kracht es dann vor allem in der Westhälfte und besonders im
Südwesten verbreitet. Im Norden und Osten bleibt es dagegen
sonnig und heiß.“, weiß Matthias Habel, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline. Sonnenanbeter und
Freibadgänger dürfen sich aber freuen: „Im Verlauf der
neuen Woche setzt sich voraussichtlich wieder überall
freundliches und trockenes Sommerwetter durch. Dabei wird es
im Binnenland warm mit 25 bis 30 Grad, entlang des Rheins
und im Süden auch knapp darüber. Nur an den Küsten ist es
bei auflandigem Wind nicht ganz so heiß. In der ersten
Augustwoche geht das hochsommerlich warme Wetter nach
jetzigem Stand weiter, allerdings deuten sich auch einige
Schauer und Gewitter an.“ Die andauernde Trockenheit und den
damit verbundenen Dauerstress für Pflanzen und Tiere dürften
diese aber kaum lindern, die Waldbrandgefahr bleibt hoch und
steigt sogar weiter an.
Vergangene Hitzewellen
Die aktuelle Hitzewelle mit Temperaturen
weit über 35 Grad ist für viele Menschen schwer erträglich.
„Man mag kaum glauben, dass es auch schlimmer geht. Dennoch
lohnt ein Blick in die Vergangenheit. Schnell findet man
heraus, dass es auch in den vergangenen Jahrzehnten schon
extreme Hitzewochen gab.“, sagt Matthias Habel. „Ein
markante Hitzewelle gab es im 1976. Über Wochen hinweg
wurden damals Höchstwerte von über 30 Grad gemessen. Eine
weitere große Hitzewelle gab es 2003. Viele bis heute
gültige Extremwerte resultieren aus dieser Zeit. In Mannheim
wurden von Anfang Juli bis Ende August nahezu täglich
Höchstwerte um 30 Grad gemessen. Der Hitze-Höhepunkt war die
Zeit vom 3. August bis zum 13. August. In diesem Zeitraum
wurden täglich mehr als 35 Grad erreicht. Im Sommer 2003
purzelten deutschlandweit zahlreiche
Allzeittemperaturrekorde. Zur Rekordhitze gesellte sich eine
Rekordtrockenheit, der Rhein erreichte einen bis dahin nie
gemessenen Tiefststand.“
Hitzewelle ebbt ab, Gewitter rücken ab Freitag an - Foto
WetterOnline
Rekordhitze voraus: Hundstage
bringen schweißtreibende Temperaturen Es wird
heiß, sehr heiß! Ab heute breiten sich aus Südwesten Sonne
und Hitze aus. Bis zur Wochenmitte schwitzt man dann
landesweit bei Höchstwerten über 35 Grad, lokal kann es auch
bis zu 40 Grad heiß werden. An den Stränden der Nord- und
Ostsee erwartet die Urlauber Mittelmeerfeeling.
Höchstwerte bis 35 Grad
Ab morgen scheint überall ungestört die
Sonne vom blauen Himmel, dazu wird es bis Mitte der Woche
täglich wärmer. Die Höchstwerte liegen am Dienstag zwischen
25 Grad an der Ostsee und heißen 35 Grad am Rhein. „Doch das
ist nur der Anfang.“, sagt Matthias Habel, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline. „Subtropische Hitze
übernimmt an den Folgetagen im ganzen Land die Wetterregie.
Die Sonne brennt abgesehen von einzelnen Schleierwolken von
früh bis spät vom Himmel. Selbst an den Küsten herrscht bei
über 30 Grad tagelang Badewetter. Der nationale
Hitze-Hot-Spot aber liegt entlang des Rheins, wo
schweißtreibende Spitzenwerte von bis zu 38 Grad gemessen
werden. Lokal könnte die Gluthitze sogar knapp 40 Grad
erreichen.“
In Frankreich und BeNeLux noch heißer
Extreme Lösungen bieten die Berechnungen
der Wettermodelle für die Nachbarländer westlich von
Deutschland an. „Nachdem in Süd-Frankreich bereits während
der Hitzewelle Ende Juni Temperaturen von bis zu 46 Grad im
Schatten gemessen wurden, dreht die Hitze nun auch im Norden
des Landes sowie in Belgien und den Niederlanden richtig
auf.“, weiß Matthias Habel. „Der neue Allzeitrekord ist zwar
nicht in Gefahr, doch berechnen einzelne Wettermodelle für
die genannten Regionen verbreitet Spitzenwerte von über 41
Grad.“
Mittelmeer-Feeling an der Nordsee
Strandurlaubern an den Küsten der Nordsee
in Belgien, den Niederlanden und Deutschland steht bestes
Sommerwetter bevor. „An den deutschen Stränden bleibt es bei
leichtem auflandigem Wind mit Werten um 30 Grad noch
vergleichsweise kühl. Glühend heißer Sand und Schwitzen sind
hingegen bei ablandigem Wind an den Stränden von Holland und
Belgien angesagt. Selbst unmittelbar am Wasser wird das
Thermometer hier 35 Grad und mehr anzeigen.“ Einzig der
Sprung ins nur knapp 20 Grad warme Wasser der der Nordsee
garantiert dann noch eine Abkühlung. - Foto WetterOnline
Hundstage
Die neuerliche Hitzewelle fällt mit dem
Beginn der Hundstage zusammen. So wird traditionell der
Zeitraum bezeichnet, in dem typischerweise die höchsten
Temperaturen des Jahres auftreten. Der astronomische
Hintergrund der „Hundstage“ liegt schon viele Tausend Jahre
zurück. Im alten Ägypten kehrte in diesem Zeitraum langsam
das Sternbild „Großer Hund“ mit seinem gut sichtbaren
Fixstern „Sirius“ an den Morgenhimmel zurück. Für die
Ägypter war die Zeit der Sirius-Wiederkehr von
herausragender Bedeutung, da sie als sicheres Vorzeichen des
nahenden Nil-Hochwassers galt. „Heute taucht Sirius
übrigens erst Ende August am Morgenhimmel auf.“, erklärt
Matthias Habel. „Der Grund dafür ist, dass die Erde im
Weltall wie ein Kreisel torkelt. Dadurch verändert sich der
Zeitpunkt der Sichtbarkeit aller Gestirne im Laufe von
Jahrtausenden, der Begriff ‚Hundstage‘ jedoch bezieht sich
nach wie vor auf das historische Auftreten des Sternbildes
vor vielen tausend Jahren.“
Die Hundstage kommen: Es wird heiß!
Die Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August nennen wir
„Hundstage“. Der Ursprung dieser Bezeichnung liegt schon
tausende Jahre zurück und geht auf die Sichtbarkeit des
Sirius zurück, dem hellsten Stern des Sternbildes „Großer
Hund“. Der Zeitraum der Hundstage steht für die
normalerweise heißesten Tage des Jahres. Und tatsächlich
stehen die Zeichen auf Hitze. Die Hundstage beginnen
heiß In den kommenden Tagen geht es mit den Temperaturen
verbreitet bergauf. „Genau zum traditionellen Beginn der
Hundstage am 23. Juli wird es dann mit richtig heiß. Nach
heutigem Stand können die Temperaturen dann im Westen
verbreitet auf über 35 Grad klettern, im Rest des Landes
werden 30 bis 35 Grad erreicht. Dabei ist es verbreitet
sonnig und trocken.“, erklärt Matthias Habel, Pressesprecher
und Meteorologe bei WetterOnline. Die Hundstage dauern
vom 23. Juli bis 23. August. Dann werden tatsächlich in
Mitteleuropa oft die höchsten Temperaturen des Jahres
erreicht. "Es wird dann deutlich über 30 Grad, nicht selten
auch über 35 Grad heiß. Und in manchen Jahren, wenn alles
zusammenpasst und der Südwind direkt aus der Sahara weht,
dann sind auch Rekordwerte um 40 Grad in Deutschland
möglich.", weiß Habel.
Der astronomische
Hintergrund der „Hundstage“ liegt schon viele Tausend Jahre
zurück. Im alten Ägypten kehrte in diesem Zeitraum langsam
das Sternbild „Großer Hund“ mit seinem gut sichtbaren
Fixstern „Sirius“ an den Morgenhimmel zurück. Die Dauer der
Hundstage erklärt sich daraus, dass vom ersten Auftauchen
des Sirius in der Morgendämmerung bis zum vollständigen
Erscheinen des gesamten Sternbilds „Großer Hund“ rund ein
Monat vergeht. Für die Ägypter war die Zeit der
Sirius-Wiederkehr von herausragender Bedeutung, da sie als
sicheres Vorzeichen des nahenden Nil-Hochwassers galt.
„Heute taucht Sirius übrigens erst Ende August am
Morgenhimmel auf.“, erklärt Matthias Habel. „Der Grund dafür
ist, dass die Erde im Weltall wie ein Kreisel torkelt.
Dadurch verändert sich der Zeitpunkt der Sichtbarkeit aller
Gestirne im Laufe von Jahrtausenden, der Begriff ‚Hundstage‘
jedoch bezieht sich nach wie vor auf das historische
Auftreten des Sternbildes vor vielen tausend Jahren.“
An den Hundstagen ist eine Abkühlung willkommen. Foto
WetterOnline
Sommerhitze kehrt zurück: Wenig Regen in Sicht
Der Hochsommer fasst nach und nach in
ganz Deutschland wieder Fuß. Mit den Temperaturen geht es
deutlich aufwärts, ab dem Wochenende werden 30 Grad und mehr
erreicht. Anfangs sind noch Schauer und Gewitter dabei.
Höchstwerte bis 35 Grad
Fast 40 Grad im Schatten - der Juni hat
wirklich alle Hitzerekorde gebrochen und war der heißeste
jemals gemessene Juni weltweit. „Nach einer kurzen Abkühlung
kommt der Sommer jetzt vehement zurück.“, weiß Matthias
Habel, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline: „Die
zähen Wolken im Norden verziehen sich in der zweiten
Wochenhälfte immer mehr. Dann steigen auch dort die
Temperaturen spürbar an. Die Höchstwerte liegen zwischen
22 Grad an den Küsten und 27 Grad im Südwesten. Schon am
Wochenende werden vom Rhein bis zur Donau wahrscheinlich
regional 30 Grad und mehr gemessen. Im weiteren Verlauf sind
im Südwesten sogar Spitzenwerte um 35 Grad nicht
ausgeschlossen.“ In Sachen Regen gibt es kleinere
Lichtblicke. „Vor allem am Donnerstag und Freitag entwickeln
sich gebietsweise Schauer und Gewitter, die örtlich auch
kräftig ausfallen. Ab dem Wochenende wird es dann insgesamt
trockener. Besonders den Nordwesten können aber zunächst
noch ein paar Regenwolken streifen.“, so Habel.
Stress für Flora und Fauna
Vor allem durch die Trockenheit des
letzten Jahres und deren Verstärkung durch den heißen Juni
2019 geraten Pflanzen und Tiere unter Stress. Die regional
geringen Niederschlagsmengen und auch der nach oben zeigende
Temperaturtrend könnten die Lage verschärfen.
Hitzegrade - Foto WetterOnline
16. Juli: Partielle
Mondfinsternis - Erdschatten knabbert am Vollmond
Ein besonderes Himmelsschauspiel steht uns am Abend
des 16. Juli bevor. Dann findet eine partielle
Mondfinsternis statt. Zum Höhepunkt des Ereignisses
verschwinden rund zwei Drittel des Vollmondes im Schatten
der Erde.
Maximum um 23:32 Uhr
„Anders als bei der letzten
Mondfinsternis im Januar wird bei dieser Finsternis nur ein
Teil des Mondes verdunkelt. Dabei wird der Vollmond ab 22
Uhr nach und nach vom Erdschatten immer mehr verdunkelt, bis
um 23:32 Uhr nur noch eine schmale Sichel übrig ist. Nach
diesem Maximum der Finsternis kehrt das Sonnenlicht langsam
wieder in die verdunkelten Bereiche unseres Trabanten zurück
und ab 1 Uhr morgens erscheint der Mond wieder rund. Dann
läuft er noch eine Weile durch den unauffälligen
Halbschatten der Erde und wird dabei immer heller.“,
erläutert Matthias Habel, Pressesprecher und Meteorologe bei
WetterOnline
Südosthorizont ist Bühnenbild
Wer das Schauspiel beobachten will,
sollte sich einen Ort mit freier Sicht zum Südosthorizont
suchen. Ideal sind unbewaldete Bergkuppen abseits störender
Lichtquellen. Auch wenn der Mond nicht die bei einer totalen
Mondfinsternis typische rötliche Farbe annimmt, ist das
Schauspiel sehr reizvoll. Denn der Verlauf des auf der
Mondoberfläche sichtbaren Erdschattens macht die
Kugelgestalt der Erde sichtbar. Und diesen Beweis ihrer
Kugelgestalt machten sich Astronomen schon vor 2.500 Jahren
in ihren Berechnungen zunutze.
Vorerst letzte sichtbare
Mondfinsternis
Die partielle Mondfinsternis vom 16. Juli
ist übrigens für längere Zeit das letzte derartige
Himmelsschauspiel, das auch von Europa aus zu sehen ist. Bei
den beiden nächsten Mondfinsternissen zieht der Vollmond nur
durch den Halbschatten der Erde, sodass diese wenig
auffällig sind und wohl nur von geübten Beobachtern
überhaupt wahrgenommen werden. „Die nächste von Deutschland
aus zumindest teilweise sichtbare totale Mondfinsternis
findet dagegen erst in drei Jahren und die nächste in voller
Länge sichtbare sogar erst in knapp zehn Jahren statt.“,
erklärt Habel.
Partielle Mondfinsternis - Foto WetterOnline
Unwetterwarnung auch im Urlaub
Unwetter in Spanien, Italien und
Griechenland haben in den letzten Tagen große Schäden
angerichtet. Touristenhochburgen wurden schwer getroffen,
Menschen getötet oder verletzt. Sehr wichtig ist daher die
richtige Wetter-App, die auch im Urlaub rechtzeitig vor
Unwettern warnt.
Schwere Gewitter mit Erdrutschen,
Tornados und riesigem Hagel haben in den letzten Tagen in
vielen beliebten Urlaubszielen am Mittelmeer Chaos und
Schaden angerichtet. Unter anderem wurden Spanien, Italien
und Griechenland schwer getroffen. Leider gibt es neben
vielen materiellen Schäden auch Todesopfer und Verletzte.
Und die Aussichten sind nicht gut, wie Matthias Habel,
Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline weiß: „Das
Wetter in den Urlaubsregionen bleibt instabil. Es kann auch
in den kommenden Tagen immer wieder zu schweren Gewittern
und Unwettern kommen.“
Lebenswichtig ist es daher, das Wetter im
Auge zu behalten. Dazu bietet sich die WetterOnline-App an.
Über die App können europaweit Unwetterwarnungen als
Push-Nachricht empfangen werden. Auf dem in der
WetterOnline-App enthaltenen WetterRadar kann jeder Urlauber
vor Ort verfolgen, wo sich Unwetter entwickeln und ob diese
in den kommenden Stunden den eigenen Urlaubsort treffen. Das
WetterRadar zeigt dabei neben Wolken und Regen auch
Blitzeinschläge, Gewitterzonen und die aktuelle Temperatur
an.
Schutz suchen bei Unwetterwarnung
Besteht eine Warnung vor schweren
Gewittern, so sollte die Wetterentwicklung aufmerksam
verfolgt werden. Zieht ein Unwetter auf, so ist es dringend
ratsam Schutz zu suchen. Keinesfalls sollte man die
Naturgewalten unterschätzen und unter freiem Himmel
verharren, um den ultimativen Adrenalinkick zu suchen oder
das perfekte Unwetterfoto zu schießen.
App für Unwetterwarnungen - Foto WetterOnline
Geheimnis Aromabläschen: Darum riecht der
Sommerregen
Jeder kennt diesen typischen Geruch, wenn
es nach längerer Trockenheit regnet. Doch warum liegt dieses
spezielle Aroma in der Luft, wenn Wasser doch eigentlich
geruchlos ist? Matthias Habel, Pressesprecher und
Meteorologe bei WetterOnline, kennt die Antwort.
Aromabläschen parfümieren die Luft
„Für die Entfaltung des Regenaromas sind
mehrere Faktoren verantwortlich. Das Wasser der Regentropfen
ist geruchlos. Fallen die Tropfen auf den Boden, bilden sich
unmittelbar beim Aufprall kleine Luftbläschen. Diese füllen
sich mit Partikeln der Bodenoberfläche, die gleichzeitig
auch Träger der Duftaromen sind. Die Aromabläschen steigen
aus dem dünnen Wasserfilm auf und bersten dabei. Die
Aerosole, also das Gemisch aus Schwebeteilchen in den
Bläschen, werden dadurch explosionsartig in der Umgebung
verteilt.“, erklärt Habel und fährt fort: „Schon
leichter Wind genügt, um die Aromastoffe nun noch weiter in
der Luft zu verteilen. Je langsamer leichte Tropfen bei
einsetzendem Landregen auf den Boden fallen, desto mehr Zeit
haben die Bläschen Aromapartikel aufzunehmen. Umgekehrt gibt
es bei einem starken Gewitterschauer mit hoher
Aufprallgeschwindigkeit der großen Tropfen nur wenig Zeit,
die Duftaromen zu verteilen, denn die Wasserschicht ist
schnell zu dick und die Aromabläschen erreichen die
Umgebungsluft nicht mehr.“
Bodenbeschaffenheit bestimmt den Duft
Nicht nur die Stärke des Niederschlags,
sondern auch die Trockenheit und die Porosität des Bodens
bestimmen die Intensität des Duftes. Von trockenen Böden
lösen sich die Aromapartikel leichter. Je poröser ein Boden
ist, desto mehr Luftbläschen können aus den Hohlräumen des
Bodens aufsteigen. Dies trifft besonders auf Waldböden zu,
die sehr intensiven Regengeruch verströmen.
Die hauptsächlichen Aromastoffe, die die
Aromabläschen transportieren sind Geosmin, Öle und Ozon.
Als Geosmin wird ein Alkohol bezeichnet, der von
Mikroorganismen produziert wird und einen erdig-muffigen
Geruch hat. Er versursacht den typischen Geruch von
Erdboden. Öle werden von Pflanzen produziert und können die
Luft ebenfalls aromatisieren. Dies gilt bei entsprechenden
Konzentrationen auch für das farblose Gas Ozon, das aus dem
Griechischen übersetzt sogar „Das Riechende“ heißt. Je nach
Zusammensetzung von Geosmin, Ölen und Ozon können so die
unterschiedlichsten Gerüche entstehen. Matthias Habel:
„Wie jeder weiß, riecht der Regenschauer auf dem großen
geteerten Parkplatz anders als der Regen im Wald oder am
Strand. Dass man den nahenden Sommerregen schon im Voraus
wittern kann, liegt im Übrigen daran, dass der Wind die
gelösten Aerosole aus einem ferneren Niederschlagsgebiet zu
uns herüberweht.“
Bodenbeschaffenheit bestimmt den Duft - Foto WetterOnline
Reiseziele
in der Bundesrepublik mit dem schönsten Wetter
„Warum in die Ferne schweifen? Sieh‘ das Gute liegt so nah!“
– so lautet hierzulande ein geflügeltes Wort. So bietet auch
Deutschland Sommerurlaubern ein facettenreiches Angebot,
viel Komfort und sonnenverwöhnte Orte. Doch in welchen
heimischen Regionen bekommen wir durchschnittlich am meisten
Sonne ab? Wo die Sonne lacht Ob mit dem Kanu über die
Mecklenburgische Seenplatte, Strandurlaub an der Ostsee oder
zum Wandern ins Allgäu – Deutschland ist als Reiseland in
den letzten Jahren wieder deutlich attraktiver geworden.
Die sonnigsten Regionen der Bundesrepublik liegen sowohl an
der südlichen Grenze als auch am nördlichen Rand des Landes
– genau genommen an der Ostseeküste. Matthias Habel,
Pressesprecher und Meteorologe bei WetterOnline erklärt:
„Das kontinentalere Klima am Alpenrand und in der
Ostseeregion begünstigt bestes Sonnenwetter. So hält in den
Alpen der Föhneffekt die Wolken fern. An der Ostsee
wiederum sorgt der Meereswind für einen wolkenfreien Himmel
und somit für viel Sonnenlicht auf unseren deutschen
Ostseeinseln wie Fehmarn, Rügen und Usedom.“ Laut den
durchschnittlichen Sonnentagen der vergangenen Sommer
konkurriert Freiburg im Breisgau mit dem Kap Arkona auf der
Halbinsel Rügen sowie mit kleinen Gemeinden im Alpenvorland
um den Titel der Schönwetterhochburg Deutschlands. Den
wolkenfreiesten Himmel gab es 2018 allerdings nicht an der
Ostsee, sondern mit 2.308 Sonnenstunden in der Hauptstadt
Berlin. Das Schlusslicht bildete 2018 Hamburg mit 1.895
Stunden Sonnenschein. Weitere Pluspunkte für den
Sommerurlaub nebenan Zusätzlich zum angenehm
sommerlichen Klima punktet das Reiseziel Deutschland durch
seine gute Infrastruktur und kurze Entfernungen. Diese
schonen auch den Geldbeutel und die Umwelt. Zudem sind
lästige Sprachbarrieren beim Urlaub in der Heimat ebenso
Fehlanzeige.
Sonnige Reiseziele: Ostsee und Alpen locken mit viel Sonne.
Foto WetterOnline
|
Juni 2019 |
NRW-Umweltministerium:
Trinkwasserversorgung auch an heißen Tagen gesichert
Trinkwasser: Die perfekte, gesunde Erfrischung für die
heißen Tage Erneut steht den Duisburgern ein
heißes Wochenende ins Haus. Die Meteorologen sagen
Temperaturen weit jenseits der 30-Grad-Marke voraus. Das
wird anstrengend für den Körper und da heißt es vor allem
ausreichend trinken. Die Stiftung Warentest hat jüngst
Mineralwässer unter die Lupe genommen und in diesem Rahmen
auch in 20 deutschen Städten das Trinkwasser mit betrachtet.
Das Ergebnis der Warentester war eindeutig: Während
es bei den Mineralwässern durchaus Beanstandungen gab,
erfüllte das Trinkwasser in allen getesteten Städten
allerhöchste Qualitätsstandards. Kein Wunder, gehört doch
Trinkwasser in Deutschland zu den am meisten getesteten
Lebensmitteln überhaupt. Die Trinkwasserverordnung regelt
genau, welche Tests durchzuführen sind und welche Grenzwerte
nicht überschritten werden dürfen, um beanstandungsfreie
Lebensmittelqualität zu liefern. Das gilt natürlich
auch für das Trinkwasser in Duisburg, das von den
Stadtwerken Duisburg in zwei eigenen Wasserwerken im
Düsseldorfer Norden gewonnen wird. Die Qualität des Wassers
wird täglich vom Wasserlabor Niederrhein getestet.
Transparenz spielt dabei eine besondere Rolle, so sind die
Ergebnisse der Trinkwasseranalyse für jedermann im Internet
abrufbar unter
www.stadtwerke-duisburg.de/privatkunden/wasser/.
Außerdem erklären die Stadtwerke Duisburg hier, welchen Weg
das Wasser zurücklegt, ehe es in die Duisburger Haushalte
gelangt. Der Weg ist weit und die technische Ausstattung der
Wasserwerke hochmodern und komplex – trotzdem ist
Trinkwasser weitaus günstiger als andere Getränke. Gerade
einmal 1,63 Euro beträgt der Arbeitspreis für einen
Kubikmeter Wasser, also 1.000 Liter Trinkwasser in geprüfter
Lebensmittelqualität. Für einen Euro bekommt man von den
Stadtwerken Duisburg 613,5 Liter Trinkwasser. Zum
Vergleich: Vom Testsieger unter den Mineralwässern bei der
Stiftung Warentest bekommt man für einen Euro gerade einmal
7,7 Liter. Günstiger kann also niemand in Duisburg seinen
täglichen Flüssigkeitsbedarf decken als mit Trinkwasser und
gesundheitlich vollkommen unbedenklich zudem. An den
heißen Tagen spendieren die Stadtwerke Duisburg übrigens den
Duisburgerinnen und Duisburgern immer wieder eine
Erfrischung.
Mit der Energie Lounge - Foto
Stadtwerke Duisburg AG - “stehen unsere
Mitarbeiter zum Beispiel während der Extraschicht am
Samstag, 29. Juni, am „Garten der Erinnerung“ am Innenhafen
und schenken frisches, gekühltes Trinkwasser aus. Außerdem
kann man sich den gemütlichen Sitzgelegenheiten eine kleine
Erholungspause gönnen. Und weil die Stadtwerke nicht nur
Wasserversorger, sondern natürlich auch Stromversorger sind,
kann in der Pause auch das Smartphone schnell mit frischem
Saft „erfrischt“ werden.
Doppelrekord! Noch nie war ein Juni in Deutschland wärmer
und sonniger Der Juni 2019 ist in Deutschland
der wärmste und sonnigste Juni seit dem Beginn
flächendeckender Messungen. „Schon wieder neue Höchstwerte!
Allmählich verschlägt es mir die Sprache angesichts dieser
inzwischen in Serie auftretenden Klimarekorde“, kommentiert
Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes die
ersten Auswertungen der Ergebnisse der rund 2 000
Messstationen des nationalen Wetterdienstes. Zugleich fiel
der Juni hierzulande – nach einem zu nassen Mai - deutlich
zu trocken aus. Bisheriger Temperaturrekord im Juni
um 0,4 Grad übertroffen Mit 19,8 Grad Celsius (°C)
lag im Juni der Temperaturdurchschnitt in Deutschland um 4,4
Grad über dem Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren
Periode 1981 bis 2010 betrug das Plus 4,0 Grad. Die durchweg
sommerlichen, zum Monatsende hin hochsommerlichen Werte
führten mit einer Differenz von +0,4 Grad gegenüber dem
bisherigen Rekordhalter 2003 zum wärmsten Juni seit
Messbeginn im Jahr 1881. In der dritten Dekade brachte
die erste große Hitzewelle des Jahres die Bevölkerung ins
Schwitzen: Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt und Bad
Muskau, südöstlich von Cottbus, registrieren am 26. jeweils
38,6 °C. Einige Stationen meldeten sogar Tropennächte: In
Kubschütz, östlich von Bautzen, sank das Thermometer am 26.
nicht unter 24,6 °C. Coschen zählte beeindruckende 16 heiße
Tage mit 30 °C und mehr. Verbreitet wenig
Niederschlag, aber auch schwere Gewitter mit großen Mengen
Mit rund 55 Litern pro Quadratmeter (l/m²)
erreichte der Juni nur etwa 64 Prozent seines vieljährigen
Mittels von 85 l/m² und war dementsprechend verbreitet
deutlich zu trocken. Örtlich führten jedoch kräftige
Gewittermit Starkregen, großkörnigem Hagel sowie schweren
Sturmböen hauptsächlich in den ersten beiden Monatsdekaden
zu großen Niederschlagsmengen. Besonders die Region am
Ammersee erlitt am 10. durch ‚Hagelgeschosse‘ mit bis zu 8
cm Durchmesser enorme Zerstörungen. Am 4. gab es bei Bocholt
im Westmünsterland einen Tornado der Stärke F2 (184-255
km/h). Die höchste Tagesregenmenge meldete am 11. Jüterbog,
südwestlich von Berlin, mit 95,9 l/m². Insgesamt fiel im
Südwesten sowie im äußersten Norden Deutschlands mit teils
über 150 l/m² der meiste Niederschlag.
In der Eifel, im Hunsrück, in Frankenwald, im Thüringer
Becken und in der Niederlausitz fielen teilweise nurrund 15
l/m².
Sonnigster Juni seit Messbeginn im Jahr
1951 Mit rund 300 Stunden übertraf die
Sonnenscheindauer ihr Soll von 198 Stunden um 50 Prozent.
Damit wurde der bisherige Juni-Rekord von 1976 mit 287
Stunden übertroffen. Die Sonnenscheindauer wird vom DWD seit
1951 bundesweit gemessen. Am sonnigsten war es in
Ostdeutschland mit bis zu 370 Sonnenstunden. Benachteiligt,
jedoch immer noch deutlich über dem Klimawert, war der
Nordwesten Schleswig-Holsteins und Niedersachsens mit
gebietsweise rund 235 Sonnenstunden. Nordrhein-Westfalen
meldete 19,5 °C (15,4 °C). Damit wurde der alte
Höchstwert um 0,5 Grad überboten. Mit nahezu 300
Sonnenstunden (184 Stunden) wurde ein neuer
Sonnenscheinrekord verzeichnet. Einige Stationen meldeten
sowohl bei der Temperatur als auch der Sonnenscheindauer
neue Spitzenwerte. Der Niederschlag akkumulierte sich auf
knapp 45 l/m² (84 l/m²). Aus einer kräftigen Gewitterzelle
entwickelte sich am 4. bei Bocholt im Westmünsterland ein
Tornado der Stärke F2 (184-255 km/h). Dieser verursachte an
mehreren Häusern immense Schäden
Spätnachmittags ist es am
heißesten
Warum der Hitzehöhepunkt nicht
schon mittags ist
Je nach Ort erreicht die Sonne bei uns
ihren Zenit zwischen 13 Uhr und 13:45 Uhr. Dies ist jedoch
nicht der Zeitraum der größten Hitze. Ihr Gipfelpunkt folgt
erst am Nachmittag, doch warum?
Nachmittagshitze als Folge der
Mittagshitze
Die Bezeichnung „Mittagshitze“ ist
verwirrend, da sie nicht den Zeitraum der Maximaltemperatur
widerspiegelt. „Der Mittagshitze folgt die Nachmittagshitze
und diese ist weitaus intensiver. Während Mittagszeit
befindet sich die Sonne auf ihrem Höchststand und strahlt
mit der höchsten Intensität. Rein meteorologisch wird der
Begriff Hitze für Temperaturen über 30 Grad verwendet. Diese
können selbstverständlich auch zur Mittagszeit erreicht
werden. Demnach ist der Begriff „Mittagshitze“ eigentlich
gar nicht so falsch, denn er bringt zum Ausdruck, dass es
auch mittags schon sehr heiß ist. Das Tagesmaximum der
Temperatur wird jedoch erst am Nachmittag zwischen 16 und 18
Uhr erreicht.“, erklärt Matthias Habel, Pressesprecher und
Meteorologe bei WetterOnline.
Darum ist es erst spätnachmittags heiß
Die Luft und die Erdoberfläche werden
durch die Sonne erwärmt. Die aufgeheizte Erdoberfläche, also
Straßen, Gebäude, Felder, Wiesen und Bäume, geben ihre
gespeicherte Wärme etwas verzögert wieder an die Luft ab und
erhitzen sie zusätzlich. Die Hitze erreicht so also einige
Stunden nach dem Zenitstand der Sonne ihren Höhepunkt. Aus
diesem Prozess des Aufheizens von wärmespeichernden
Oberflächen resultiert auch das Phänomen des
Wärmeinseleffekts. Baudichte, Höhe der Bebauung und der
Anteil von Grünflächen sind ausschlaggebend für die
Intensität dieses Effekts. Je mehr Steine und Asphalt die
Hitze speichern können, desto mehr Wärme wird auch an die
Umgebung abgegeben. Deshalb ist in Städten im Vergleich zu
ländlicher Umgebung die Lufttemperatur bei intensivem
Sonnenschein stets höher.
Was hilft gegen
Kreislaufprobleme bei Hitze?
Freibad, Grillen und ganz viel Sonne: Mit
dem Sommer beginnt für viele die schönste Zeit des Jahres.
Unser Körper arbeitet allerdings auf Hochtouren, um seine
Temperatur auf konstanten 37 Grad zu halten. Nicht selten
führen hohe Temperaturen daher zu Kreislaufproblemen. Wie
kommt es zu Kreislaufproblemen?
Um bei Hitze Körperwärme abzugeben,
weiten sich unsere Blutgefäße. Dadurch sinkt der Blutdruck
und das Blut zirkuliert schlechter. Die Folgen: Unser Körper
erhält weniger Sauerstoff und der Kreislauf wird schwächer.
Dies führt zu Kopfschmerzen, schweren Beinen, Übelkeit oder
Schwindel. „Kein Wunder, die Temperaturen des Sommers
bringen unsere Körper in Extremsituationen.“, sagt Matthias
Habel, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline, und
erklärt: „Größere Hitzewellen, die vielen Menschen zu
schaffen machen, haben wir in Deutschland immer wieder. Erst
im letzten Jahr 2018 hatten wir mehr als 20 Tage mit einer
Höchsttemperatur von mehr als 30 Grad.“ Um
Kreislaufproblemen bei Hitze vorzubeugen, gibt es ein paar
einfache Tipps.
Ausreichend Flüssigkeit
Viel zu trinken ist sehr wichtig. Besonders
Mineralwasser, Saftschorlen oder alkoholfreies Bier
enthalten Elektrolyte, die dabei helfen, Flüssigkeiten
besser im Körper zu verteilen. Alkohol hingegen weitet die
Blutgefäße und entwässert den Körper, was den Kreislauf
zusätzlich belastet. Anregende Wechseldusche Am Morgen
und am Abend eignet sich eine kurze Wechseldusche, um einem
niedrigen Blutdruck entgegenzuwirken. Einfach mehrmals
zwischen warmem und kaltem Wasser wechseln. Wichtig: Langsam
an die unterschiedlichen Temperaturen herantasten, um den
Kreislauf nicht zu überfordern.
Sanfte Bewegung
Auch etwas Bewegung in den kühleren
Morgenstunden oder am späten Abend empfiehlt sich, um den
Kreislauf anzuregen, ohne den Körper zu überhitzen. Sport
oder größere Anstrengungen in der Stunden der intensivsten
Sonneneinstrahlung rund um die Mittagszeit erhöhen das
Risiko von Kreislaufproblemen. An sonnigen Tagen wird die
Höchsttemperatur erst am späten Nachmittag erreicht,
körperliche Anstrengung sollte dann unbedingt vermieden
werden.
Frische Luft Die Klimaanlage sollte im
Sommer nur mit Vorsicht genutzt werden. Denn plötzliche
Temperaturunterschiede stellen für den Menschen eine hohe
Belastung dar. Ein offenes Fenster hingegen sorgt für
ausreichend Luft und hilft dem Körper, den Kreislauf in Gang
zu halten. Ventilatoren bieten sich ebenfalls für eine gute
Luftzirkulation an. Doch aufgepasst: Wer in ständiger
Zugluft sitzt, riskiert eine Erkältung.
Leichtes Essen Grillfans, für die ein
Steak an einem heißen Sommertag einfach dazugehört, sollten
wissen: Das tierische Eiweiß regt die körpereigene
Wärmeproduktion an. Leichtes Essen wie Salat, Obst oder
rohes Gemüse hingegen bieten eine zusätzliche
Flüssigkeitszufuhr und versorgen den Körper mit wichtigen
Vitaminen und Mineralstoffen.
Ein schattiges Plätzchen und ein Getränk helfen bei Hitze,
den Kreislauf in Schwung zu halten. Foto WetterOnline
Die Hitze kommt
"Das Wetter am Siebenschläfertag, sieben Wochen bleiben
mag.", lautet der Wortlaut der Siebenschläfer-Regel, einer
alten Bauernregel. In diesem Jahr erreicht die erste große
Hitzewelle zum Siebenschläfer-Tag am 27.06.2019 Ihren
Höhepunkt. Müssen wir daher im diesjährigen Hochsommer mit
sieben Wochen andauernder Hitze rechnen? Hitzehöhepunkt rund
um den Siebenschläfer-Tag Bleibt es nun sieben Wochen heiß?
"
Das Wetter am Siebenschläfertag, sieben Wochen
bleiben mag.", lautet der Wortlaut der Siebenschläfer-Regel,
einer alten Bauernregel. In diesem Jahr erreicht die erste
große Hitzewelle zum Siebenschläfer-Tag am 27.06.2019 Ihren
Höhepunkt. Müssen wir daher im diesjährigen Hochsommer mit
sieben Wochen andauernder Hitze rechnen? Die Hitze kommt
Nach letzten Schauern am Samstag rollt ab Sonntag eine
ausgewachsene Hitzewelle heran. Zunächst wird es nur im
Westen, dann aber rasch überall 30 Grad bis 35 Grad heiß,
örtlich sind sogar rekordverdächtige 40 Grad nicht
auszuschließen. „Ab Sonntag setzt sich extrem warme Luft
aus Afrika zu uns in Bewegung.“, erklärt Matthias Habel,
Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline. Schon am
Sonntag sind entlang des Rheins bis zu 30 Grad möglich.
Montag und Dienstag klettern die Temperaturen bei
strahlendem Sonnenschein dann landesweit über die
30-Grad-Marke, im Südwesten sind schon bis zu 35 Grad
möglich. „Der Höhepunkt der Hitzewelle wird in der
zweiten Wochenhälfte erreicht. Dann ist bei Werten zwischen
35 bis 40 Grad Schwitzen angesagt.“, sagt Habel, schränkt
allerdings ein: „Ob die 40-Grad-Marke geknackt wird, ist
noch unsicher, aber nicht auszuschließen.“ Auch nachts wird
es sehr warm, die Temperaturen sinken kaum noch unter 20
Grad ab, in den Innenstädten bleibt es nachts noch wärmer.
Hitze zum Siebenschläfer-Tag Zum
Siebenschläfer-Tag am 27.06.2019 könnte sich dann der
Höhepunkt der Hitze einstellen. „Könnten wir der Bauernregel
trauen, müsste es nun sieben Wochen heiß bleiben“, so der
Meteorologe Matthias Habel. Wie sich die Witterung im
Hochsommer allerdings entwickelt, ist trotz der Bauernregel
völlig offen. „Dass der Wetterverlauf für sieben Wochen an
einem einzigen Tag entschieden wird, ist totaler Quatsch!“,
sagt Habel.
Siebenschläfer-Zeitraum und die
Kalenderreform In Anlehnung an die Siebenschläfer-Regel
kann man allerdings den mehrtägigen
„Siebenschläfer-Zeitraum“ von Ende Juni bis etwa zum Ende
der ersten Juliwoche betrachten. Dieser Zeitraum ist gegen
den eigentlichen Siebenschläfer-Tag nach hinten verschoben.
Grund dieser Verschiebung gegenüber dem kalendarischen
Siebenschläfertag ist die Kalenderreform des Jahres 1582.
Damals wurden auf Anordnung des Papstes zehn Kalendertage
übersprungen. Da die meisten Bauernregeln aber vor
dieser Kalenderreform geprägt worden sind, hat sich damit
auch ihr Bezugsdatum um zehn Tage verschoben. Kurz: Der 27.
Juni vor dieser Reform entspricht seither dem Tagesdatum des
7. Juli. Was ist nun dran an der Siebenschläfer-Regel?
„Viel ist an der Regel nicht dran“, sagt Matthias Habel.
„Ihre Eintreffwahrscheinlichkeit beträgt im Binnenland etwa
55 bis 60 Prozent, lediglich in Süddeutschland ein wenig
mehr als 60 Prozent.“, weiß Habel und gibt zu bedenken:
„Alle gängigen Wettermodelle, auf die wir Meteorologen uns
mit den Wettervorhersagen stützen, erreichen eine höhere
Genauigkeit. Wem es kommende Woche zu heiß wird, muss also
nicht befürchten, dass die Hitze uns nun sieben Wochen lang
begleitet.“
Das Thermometer wird in der nächsten Woche verbreitet 35
Grad anzeigen. Foto WetterOnline
Extreme Hitzewelle rollt heran:
Temperaturen um 40 Grad nicht ausgeschlossen
Die Berechnungen verschiedener
Wettermodelle zeigen große Hitze für die nächste Woche. Im
ganzen Land sind dann Spitzenwerte von 30 bis 35 Grad
möglich. Nach einzelnen noch extremeren Berechnungen könnte
es auch noch deutlich heißer werden.
Heißluftdüse
Vor allem im Süden und Osten Deutschlands
besteht um die Wochenmitte mit Luft aus Afrika das Potenzial
für 40 Grad. „Dafür muss natürlich alles zusammenpassen und
dementsprechend ist eine Woche im Voraus dieses Szenario
noch mit großer Vorsicht zu genießen.“, erklärt Matthias
Habel, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline,
betont jedoch: „Dass es nächste Woche für einige Tage sehr
heiß wird, ist allerdings ziemlich sicher.“ Zunächst
aber setzt sich bei uns verbreitet deutlich angenehmere Luft
durch, es gibt einen freundlichen Mix aus Sonne, Wolken und
einzelnen Schauern. Ab Sonntag jedoch stellt sich die
Wetterlage um. „Ein Tief über dem Ostatlantik macht dann
gemeinsame Sache mit einem mächtigen Hoch über dem östlichen
Mittelmeer und wirft die Heißluftdüse an. Wüstenluft gelangt
auf direktem Weg aus Nordafrika zu uns.“, so Habel.
Hitzerekorde möglich
Der Temperaturrekord für Juni liegt in
Deutschland bei 38,2 Grad und stammt aus dem Jahr 1947. Die
höchste in Deutschland je offiziell gemessene Temperatur
wurde 2015 im fränkischen Kitzingen mit 40,3 Grad gemessen.
Ob diese Werte kommende Woche überboten werden, ist noch
unsicher. „Fakt ist: Die kommende Woche bringt uns die
heißeste Luft, die in dieser Jahreszeit überhaupt möglich
ist. Wenn alle meteorologischen Faktoren eintreffen, ist ein
neuer Rekord keinesfalls ausgeschlossen.“, sagt Habel.
Viel trinken!
Erreicht uns im Sommer eine Hitzewelle,
wird es bei der Arbeit, im Büro oder auch in der Schule
ziemlich ungemütlich und ohne Klimaanlage sogar zur Qual. Es
können Beschwerden wie Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen,
Schwindel und Ermüdung auftreten. Deshalb sollte für Kühlung
gesorgt und vor allem reichlich Wasser oder Fruchtschorlen
getrunken werden, um einer Dehydrierung vorzubeugen. Alkohol
sollte hingegen gemieden werden, da dieser dem Körper
Flüssigkeit wieder entzieht. Insbesondere kleine Kinder
sowie alten und kranken Menschen wird empfohlen "über den
Durst" zu trinken.
Abkühlung gefragt - Foto WetterOnline
Gewitterprognose –
Blitz und Donner bleiben unberechenbar Grundsätzlich
ist eine Wetterlage gut im Voraus erkennbar. Welcher Ort
aber genau von einem Gewitter getroffen wird, kann nicht
vorausgesagt werden.
Wetter ist ein natürliches und
chaotisches System Eine Vorhersage wird auf Basis der
Prognosen von Wettermodellen berechnet. Leider ist es jedoch
so, dass auch die besten Wettermodelle einen so komplexen
natürlichen Prozess wie das Wetter nicht in seiner
Gesamtheit erfassen können. „Noch komplizierter sieht es
bei Gewittern aus: Grundsätzlich ist die Wetterlage gut im
Voraus erkennbar. Das heißt, wir können angeben, dass
Gewitter in einer bestimmten Region sehr wahrscheinlich
sind. Welcher Ort aber vom Gewitter getroffen wird, ist
nicht vorhersagbar. Dies ändert sich erst dann, wenn ein
Gewitter entstanden und auf dem WetterRadar erkennbar ist.
Dann lässt sich abschätzen, welche Orte und Städte in den
nächsten Minuten und Stunden getroffen werden können.“,
erklärt Matthias Habel, Meteorologe und Pressesprecher bei
WetterOnline. „Klar aber ist, bei Gewitter werden
niemals alle Orte in einer Region davon getroffen.
Diejenigen, die kein Gewitter erlebt haben, denken dann, die
Prognose sei falsch - dabei hat es vielleicht schon wenige
Kilometer weiter ein heftiges Unwetter gegeben.“
Kochtopf Wetterlage Die Entwicklung einer gewittrigen
Wetterlage ist mit einem Topf Wasser vergleichbar, den man
auf die Herdplatte stellt. „Wir alle wissen, dass irgendwann
Blasen aufsteigen werden, wenn das Wasser zu kochen beginnt.
Wo hingegen im Topf genau eine Blase entsteht, das lässt
sich nicht vorhersagen. Erst wenn sich diese am Boden des
Topfes gebildet hat, so kann man sagen, wo diese Blase die
Wasseroberfläche im Kochtopf erreichen wird.“, erläutert
Habel. „Genauso ist es mit den Gewittern. Wir Meteorologen
wissen im Voraus sehr genau, wo das Potential für Gewitter
vorhanden ist. Ihre konkreten Koordinaten hingegen können
wir im Voraus nicht benennen.“
Foro WetterOnline
Leuchtende Nachtwolken: Magischer
Silberschleier am Nordhimmel
In der vergangenen Nacht konnten
Nachteulen ein ganz besonderes Himmelsspektakel bestaunen:
Helle Wolken erleuchteten ab Mitternacht den Himmel. Was es
mit diesem Phänomen auf sich hat, erklärt Matthias Habel,
Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline.
Was sind Leuchtende Nachtwolken?
Matthias Habel: „Wolken
entstehen normalerweise nur in den untersten Schichten der
Atmosphäre bis in eine Höhe von etwa 13 km. Im Sommer jedoch
können bei entsprechenden Bedingungen Leuchtende Nachtwolken
beobachtet werden, die in der Mesosphäre in einer Höhe von
etwa 81 bis 85 km entstehen. Sie bestehen aus kleinsten
Eiskristallen und sind so dünn und transparent, dass sie
tagsüber unsichtbar sind."
Wie entstehen Leuchtende Nachtwolken?
Matthias
Habel: „Kurioserweise ist der Entstehungsprozess von
Leuchtenden Nachtwolken /Foto WetterOnline) bis heute nicht
vollkommen geklärt. Klar ist, dass zu ihrem Entstehen
Feuchtigkeit, Staubteilchen und extreme Temperaturen von
weniger als minus 120 Grad benötigt werden. Staubpartikel
dienen als Kondensationskerne. Sie sind winzige Reste von in
der Erdatmosphäre verglühten Meteoren oder feinste
Rückstände gewaltiger Vulkanausbrüche. Im Gegensatz zu
erdnahen Luftschichten heizt sich die Mesosphäre im Sommer
nicht auf, sondern kühlt im Gegenteil sogar stark ab. Daher
wird die für die Entstehung der Leuchtenden Nachtwolken
benötigte extrem niedrige Temperatur nur im Hochsommer
erreicht. Leuchtende Nachtwolken sind deshalb ausschließlich
rund um die Sommersonnenwende im Juni und Juli zu
beobachten.“
Wo entstehen Leuchtende Nachtwolken?
Matthias Habel: „Leuchtende
Nachtwolken bilden sich meist über polaren Regionen, weil
dort die Mesosphäre am kältesten ist. Dort können sie
allerdings nicht beobachtet werden, da die Sonne in den
nördlichen Breiten im Sommer nicht untergeht. Es ist dann
schlicht zu hell und die Leuchtenden Nachtwolken bleiben
unsichtbar.“
Warum leuchten die Leuchtenden
Nachtwolken?
Matthias Habel: „Damit
Leuchtende Nachtwolken sichtbar werden, muss es einerseits
dunkel genug sein, anderseits muss Sonnenlicht noch die
Eiskristalle in großer Höhe erreichen. Diese Bedingungen
sind gegeben, wenn die Sonne nachts mindestens 6 Grad und
maximal 16 Grad unter dem Horizont steht, also kurz nach
Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang. Nur dann wird
das Licht der Sonne von den Leuchtenden Nachtwolken noch
reflektiert.“
Welche Farben und Formen haben Leuchtende
Nachtwolken?
Matthias Habel: „Leuchtende
Nachtwolken erscheinen überwiegend in blassen Blautönen und
gelegentlich auch noch in gelben Farbtönen. Alle anderen
Farbbestandteile des Lichtes werden durch die Erdatmosphäre
und die Ozonschicht gefiltert. Unmittelbar über dem Horizont
erkennt man oft auch noch einen rötlichen Schimmer, der aber
durch die Morgen- bzw. Abenddämmerung in der unteren
Atmosphäre entsteht und nicht die Leuchtenden Nachtwolken
erreicht. Diese erscheinen oft als leuchtende Schleier mit
faserigen Strukturen. Sie können aber auch als Streifen,
Bänder, Wirbel und Wellen mit diffusen oder scharfen Kanten
auftreten. Für den Betrachter am Erdboden ergibt sich immer
ein beeindruckender Farbverlauf mit faszinierenden Mustern.“
IVAN lässt es krachen: Schwerer
Sommersturm und Gewitter
Sturmtief IVAN dreht aktuell noch über
Frankreich seine Kreise. In den kommenden Stunden wandert
der Sommersturm weiter nordwärts. Nachmittags erreichen
seine Wetterfronten den Westen Deutschlands. Dann drohen von
der Nordsee bis zum Alpenrand schwere Sturmböen und
Gewitter.
Brenzlige Wetterlage
Bereits im Laufe des Vormittags hat der
Südostwind deutlich zugelegt, erste stürmische Böen wurden
bereits gemessen. „Doch das ist erst der Anfang. Richtig
brisant wird es ab den späten Nachmittagsstunden. Dann
rauscht aus Westen IVANs Kaltfront mit schweren Sturmböen
und Gewittern heran. Selbst Orkanböen mit
Windgeschwindigkeiten nahe 120 Stundenkilometer sind nicht
ausgeschlossen.“, sagt Matthias Habel, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline. Wie immer bei solch
brenzligen Wetterlagen ist zwar generell ein hohes Potential
für Unwetter vorhanden, jedoch treffen die Gewitter nicht
jeden Ort. Stürmisch hingegen wird es weit verbreitet. Wer
nun aber glaubt, dass es nach den ersten Sturmböen schon
wieder vorbei ist, der täuscht sich. „In der Nacht legt der
Sturm von der Eifel bis zur Nordsee noch einmal deutlich zu.
Bis etwa Samstagnachmittag dauert der ruppige Sommersturm
an.“, warnt Habel.
Gefahr für belaubte Bäume
Besonders für die Laubbäume wird IVAN zur
Belastungsprobe, denn mit ihren vielen Blättern bieten sie
dem Sturm eine riesige Angriffsfläche. Im Gegensatz zum
Winter ist schon bei deutlich niedrigeren
Windgeschwindigkeiten die Gefahr von Windbruch groß. Daher
sollte bereits ab Windspitzen von 80 km/h der Wald und frei
stehende Bäume gemieden werden, denn Äste können krachen
oder ganze Bäume umstürzen.
Ausblick auf das Pfingstwetter
Am Pfingstsonntag bleibt es meist
freundlich. Nachmittags und abends entladen sich im
Südwesten einzelne Gewitter. Das Thermometer zeigt
Spitzenwerte zwischen 21 und 29 Grad an. Am Pfingstmontag
beschert uns ein Tief wahrscheinlich turbulentes Wetter mit
vielen Regengüssen, örtlich starken Gewittern. Für Details
ist es aber noch zu früh.
Foto WetterOnline
Tornado wütet in Bocholt: Schwere
Schäden durch eines der heftigsten Windsysteme der Erde
Bei den Unwettern in der vergangenen
Nacht wurde das nordrhein-westfälische Bocholt von einem
Tornado getroffen. Der Sturm hatte sich gegen 23 Uhr während
eines Gewitters gebildet. Er deckte Dächer ab, entwurzelte
Bäume und wirbelte sogar Fahrzeuge durch die Luft. Einige
Fragen zum Tornado beantwortet Matthias Habel, Meteorologe
und Pressesprecher von WetterOnline:
Wie stark war der Tornado von Bocholt?
Matthias Habel: „Der Tornado zog
am späten Dienstagabend gegen 22:55 Uhr durch Bocholt und
erreichte nach ersten Einschätzungen von Experten die Stärke
F2 auf der Fujita-Skala. Dies entspricht
Windgeschwindigkeiten von etwa 180 bis 250 km/h.“
Was ist die Fujita-Skala?
Matthias Habel: „Die
Fujita-Skala wurde 1971 von Dr. Tetsuya Theodore Fujita
eingeführt und beschreibt die Stärke eines Tornados unter
den Aspekten Windgeschwindigkeit und Zerstörungsgrad. Im
Allgemeinen werden für die Tornado-Klassifikation die
Stärken F0 für Windgeschwindigkeiten von 116 Kilometer pro
Stunde mit leichten Schäden bis F5 für Windgeschwindigkeiten
über 418 Kilometer pro Stunde und verheerenden Verwüstungen
benutzt, teilweise wird auch noch F6 hinzugenommen.“
Was ist ein Tornado?
Matthias Habel: „Tornados, die
heftigsten Windsysteme der Erde, sind im Unterschied zu den
bis zu 1000 Kilometer Durchmesser erreichenden "Hurrikans"
oder auch "Taifunen", sehr kleinräumige Wirbelstürme, die
nur selten einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer
erreichen. Ihr schlauchartig von Gewitterwolken bis auf den
Erdboden herabreichender Sturmrüssel erinnert vom Aussehen
an den rotierenden Wasserstrudel über einem
Badewannenabfluss. Wegen den enormen Windgeschwindigkeiten,
die innerhalb der kreisenden Luftsäule bis über 500 km/h
erreichen können, hinterlassen Tornados entlang ihrer
Zugbahn oft eine Schneise der Verwüstung.“
Ist ein Tornado ein seltenes Ereignis in
Deutschland?
Matthias Habel: „Erst im März
verwüstete ein Tornado Teile des Ortes Roetgen in der Eifel.
Im vergangenen Jahr verursachte im Mai ein Tornado bei
Viersen in NRW schwere Schäden. Aber auch in früheren
Jahrzehnten und Jahrhunderten haben Tornados immer wieder
auch Teile von Deutschland heimgesucht. Überliefert sind
sogar mehrere F4-Stürme und sogar zwei F5-Tornados mit
errechneten Windgeschwindigkeiten über 418 km/h. Neben
diesen großen und sehr zerstörerischen Tornados gab es schon
immer zahllose weitere, schwächere Tornados. Allein aufgrund
der geringen Besiedlungsdichte wurden in früheren Tagen nur
vergleichsweise wenige dieser Fälle bekannt. So schätzen
Experten die Zahl der Tornados in Deutschland lange Zeit nur
auf 10 bis 20 Fälle pro Jahr. Die Menge der in den
vergangenen Jahren gesicherten Beobachtungen deutet heute
auf mindestens 30 bis 40 Fälle jährlich hin.“
Grafik WetterOnline - Wie ein Tornado
entsteht, erklärt WetterOnline in diesem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=7DwDEO6T4Dk
Montag, 03. Juni 2019: Gewitterlage in der Stadt Duisburg: Es gab
nur Sachschäden! Stand 06 Uhr: In den frühen
Morgenstunden gab es in Duisburg eine Gewitterlage mit
stärkerem Niederschlag, Hagelkörnern und starken Windböen.
Der Deutsche Wetterdienst hat kurz vor der Gewitterlage eine
Wetterwarnung der Stufe 3 ausgesprochen. Aufgrund des
Niederschlages sowie der Winböen resultierten ca. 15
Einsätze, die sich haupstächlich auf die Stadtgebiete:
Neudorf, Meiderich und Neuenkamp verteilten. Bei den
Einsätzen handelte es sich hauptsächlich um abgebrochene
Äste und teilweise auch um umgestürzte Bäume. Es gab nur
Sachschäden. Aufgrund der Wetterwarnung des Deutschen
Wetterdienstes hat die Feuerwehr Duisburg vorbereitende
Maßnahmen getroffen um auch eine größere Anzahl von
Einsätzen abarbeiten zu können. Die Löschzüge der
Freiwilligen Feuerwehr wurden in Bereitschaft zu ihren
Standorten alarmiert und arbeiten sämtliche Einsätze, die
das Gewitter verursacht hat, ab. Es sind nur noch
einzelne Einsätze in Bearbeitung. In ca. 1 Stunde werden die
Einsätze beendet sein.
Heißer Start in den Sommer: Gewitter und Schauer in
schwüler Luft Zum Start in den meteorologischen
Sommer wird es Dank Hoch PIA hochsommerlich heiß. Zu Beginn
der neuen Woche übernehmen aber schon wieder
Tiefdruckgebiete die Regie. Die Luft wird dann feuchter, bei
drückender Schwüle drohen regional unwetterartige Schauer
und Gewitter. Sommer dreht auf Die kommenden Tage
werden in ganz Deutschland hochsommerlich. „Samstag scheint
verbreitet die Sonne, nur im Norden werden vereinzelte
Wolkenfelder etwas Schatten spenden. Dazu liegen die
Temperaturen zwischen 22 und 27 Grad, am Rhein wird es lokal
schon bis zu 30 Grad heiß.“, erläutert Matthias Habel,
Meteorologe und Pressesprechen von WetterOnline. Auch am
Sonntag scheint im ganzen Land die Sonne. Sie erhitzt die
Luft auf Werte bis 33 Grad. Abends können sich im äußersten
Westen vereinzelt erste Hitzegewitter entladen. Schwüle
Luft und Unwetter Zum Wochenstart steigt das
Gewitterrisiko zunächst im Westen weiter an. Örtlich besteht
dann große Unwettergefahr in schwül-heißer Luft. Die
Gewitter breiten sich im Laufe der Woche auch in Richtung
Osten aus und gehen einher mit heftigem Starkregen, Hagel
und Sturmböen. Während im Westen die Schwüle nachlässt,
bleibt es nach Osten hin heiß mit 30 Grad und mehr. Erst in
der zweiten Wochenhälfte wird es dann auch von Berlin bis
München etwas kühler. Ausblick auf das Pfingstwochenende
Für Pfingsten deutet sich aber schon der nächste
Hitze-Vorstoß an. Demnach wären bei viel Sonnenschein sogar
Spitzenwerte von knapp 35 Grad möglich. Blitz und Donner
lassen aber nicht lange auf sich warten, auch eine erneute
Unwetterlage mit schweren Gewittern ist nicht
auszuschließen. Besucher beliebter Festivals wie Rock am
Ring oder Rock im Park sollten sich auf typisch-heißes
Festivalwetter mit Gewittern einstellen. Umstellung der
Wetterlage Grund für die schwül-heißen Aussichten ist
eine radikale Umstellung der bisherigen Wetterlage. Matthias
Habel erklärt: „Bislang dominierten Tiefs über Skandinavien
unser Wetter. Sie brachten immer wieder kühle Polarluft über
die Nordsee zu uns. Doch damit ist nun Schluss, denn das
letzte Tief zieht nach Osten ab. Über Mitteleuropa macht
sich am Wochenende kurzzeitig Hoch PIA breit, rasch macht
aber ein neues Tief über Großbritannien den Spielverderber.
Es lässt einen warmen Wind aus Südwesten wehen, führt aber
damit auch feuchte Luft direkt aus Spanien zu uns. Schauer
und teils kräftige Gewitter begleiten uns daher die gesamte
nächste Woche.“
Foto WetterOnline
|
Mai 2019 |
Ab dem Wochenende stellt sich das Wetter um: Der Sommer
kommt! Am Wochenende Höchstwerte nahe 30 Grad
Diese Woche dominiert noch einmal kühles und
wechselhaftes Wetter, an den Alpen drohen erneut ergiebige
Regenfälle. Ab dem Wochenende stellt sich das Wetter
grundlegend um: Der Sommer kommt! Der Mai verabschiedet sich
mit einer meist unter 20 Grad kühlen und teils nassen Woche.
„Bis einschließlich Mittwoch regnet es im Südosten aus
dichten Wolken, im Stau der Alpen können bis zu 100 Liter
pro Quadratmeter zusammenkommen.“, weiß Matthias Habel,
Meteorologe bei WetterOnline. Vor allem an kleineren Flüssen
und Bächen besteht Hochwassergefahr. In den anderen
Landesteilen wechseln sich Sonne und Wolken ab, der Mittwoch
wird bei Zwischenhocheinfluss für viele der freundlichste
Tag der Woche. Am Wochenende stellt sich die Wetterlage
voraussichtlich grundlegend um.
„Pünktlich zum meteorologischen Sommeranfang am
1. Juni dreht die Strömung auf Südwest.“, kündigt Habel an.
„Somit gelangt deutlich wärmere Luft nach Mitteleuropa und
bringt verbreitet Höchstwerte um 25 Grad.“ Am Rhein sind
sogar Temperaturen um 30 Grad möglich. Dabei lässt sich
häufig die Sonne blicken, allerdings könnten sich auch erste
Wärmegewitter entwickeln.
Grafik WetterOnline
23. Mai: Badeverbot an Duisburger Seen
Vor dem Hintergrund der steigenden Temperaturen und dem
damit verbundenen Wunsch nach dem Besuch eines Badesees,
weist das Bürger- und Ordnungsamt darauf hin, dass das Baden
in allen öffentlichen zugänglichen Seen und Baggerlöchern
verboten ist. Schon häufig haben sich in den Seen in
Duisburg und Umgebung Unfälle ereignet, teilweise mit
tödlichem Ausgang. Ursache ist häufig, dass unbefestigte
oder zu steile Uferböschungen einstürzen und Schwimmer
mitreißen. Darüber hinaus gefährden Untiefen und sehr
unterschiedliche Wassertemperaturen die Schwimmer. Auch
können aufgrund der Wasserqualität Gesundheitsgefahren nicht
ausgeschlossen werden und die Seen verfügen über keine
rettungsdienstliche Infrastruktur. Damit Badegäste ein
ungefährdetes Badevergnügen genießen können, verweist dass
Bürger- und Ordnungsamt auf die öffentlichen Freibäder im
gesamten Duisburger Stadtgebiet. Ferner sind in Duisburg
drei Seen als Badegewässer zugelassen. Dabei handelt es sich
um den Kruppsee, Wolfsee und Großenbaumer See. Dort wird
auch regelmäßig die Wasserqualität untersucht. Die
Ergebnisse sind auf der Internetseite der Stadt Duisburg
unter
www.duisburg.de
nachzulesen. Alle anderen Seen sind nicht als Badegewässer
zugelassen.
Unwetter: Regional
Dauerregen und starke Gewitter Hochwassergefahr steigt
deutlich an Unwetter-Tief Axel hat in einigen
Landesteilen heftige Gewitter im Gepäck. Besonders in der
Mitte und im Süden droht anhaltender Starkregen mit
Überschwemmungen. Gewaltige Regenmengen am Dienstag
In einem breiten Steifen von Hessen bis zum Alpenrand kommen
bis Mittwoch beachtliche Regenmengen zusammen. Verbreitet
fallen dort rund 50 Liter pro Quadratmeter, am Alpenrand und
im Bereich der heftigsten Regengüsse sind auch Mengen von
deutlich über 100 Liter möglich. Dort besteht dann
Hochwassergefahr, Erdrutsche sind möglich.
Verantwortlich für die heftigen Regenfälle ist Tief Axel,
das bis Dienstag nahezu ortsfest über Ostdeutschland liegt.
Es zapft feuchtwarme Luft an, die sich immer wieder über den
gleichen Regionen abregnet und an den Alpen regelrecht
ausgewrungen wird. Dauerregen von Hessen bis ins Allgäu
In der Nacht auf Dienstag ist in einem Streifen von
Hessen bis ins Allgäu mit ergiebigen Regen zu rechnen. Bäche
sowie kleine Flüsse werden stark ansteigen, es kann zu
Überflutungen kommen. Am frühen Dienstagmorgen kommt der
Regen in der Mitte etwas nach Westen voran. Im Süden regnet
es unvermindert stark weiter. In Verbindung mit der
Schneeschmelze besteht vor allem an den Alpenflüssen
Hochwassergefahr. Wenig Änderung auch am
Dienstagvormittag: In der Mitte und im Süden regnet es
weiterhin ergiebig. Am Nachmittag lassen die Regenfälle in
der Mitte nur zögernd nach. Weiter östlich bilden sich
wieder teils kräftige Gewitter. Gegen Abend zieht sich der
Schwerpunkt des Regens allmählich an den Alpenrand zurück.
Im Osten sind noch teils kräftige Schauer und einzelne
Gewitter unterwegs. Abends regnet es dann besonders noch in
Thüringen und in Bayern. In der Nacht zum Mittwoch lassen
die Regengüsse immer mehr nach. Am frühen Morgen regnet es
aber besonders im Südosten noch anhaltend.
Foto WetterOnline
3. Mai:
Polarluft im Anmarsch:
Kälteeinbruch zum Wochenende
Der Wonnemonat macht seinem Namen in der
nächsten Zeit keine Ehre. Im Gegenteil: Tiefs bescheren uns
eine wechselhafte Phase und vor allem am kommenden
Wochenende spielt sogar noch mal kalte Polarluft mit.
Höchstwerte bei 8 bis 13 Grad.
Aller Bereitschaft zum Sonnenbaden,
Grillen und lauen Mainächten zum Trotz: Es wird kalt und
regional sogar winterlich. Nach einem milden Start in den
Mai folgt zum Wochenende ein richtiger Wettersturz. „Bei
Höchstwerten zwischen 7 und 13 Grad gibt es klassisches
Aprilwetter mit Regen- und Graupelschauern. Örtlich sind
auch Blitz und Donner dabei. Die Schneefallgrenze sinkt
deutlich ab, nachts und in den Frühstunden können sogar mal
Flocken bis in tiefere Lagen dabei sein. Bei nächtlichem
Aufklaren droht Anfang nächster Woche noch einmal verbreitet
Frost.“, weiß Matthias Habel, Pressesprecher und Meteorologe
bei WetterOnline, und rät: „Empfindliche Pflanzen sollte man
lieber ins Haus holen oder zumindest abdecken. Autofahrern,
die bereits Sommerreifen aufgezogen haben, sei besondere
Vorsicht geboten. Sowohl bei Hagelschauern als auch bei den
zu erwartenden winterlichen Gegebenheiten mit Schneematsch
auf den Straßen bieten Sommerreifen keinesfalls ausreichend
Rutschfestigkeit.“
Kurze trockene Phasen
Im Verlauf der nächsten Woche geht es mit
den Temperaturen zwar zögerlich aufwärts, Werte um oder über
20 Grad sind nach derzeitigem Stand allerdings sehr
unwahrscheinlich. Neben freundlichen Phasen mit Sonnenschein
ziehen auch immer wieder Regenwolken durch. Zumindest
Landwirte und Hobbygärtner werden sich über die wechselhafte
und recht kühle Phase freuen, denn für die Natur ist der
anstehende Regen ein Gewinn. Im April 2019 kamen im
Landesmittel nur rund 30 Liter Regen pro Quadratmeter vom
Himmel. Dies sind rund 18 Liter weniger als im Schnitt der
vergangenen 30 Jahre. Somit war es noch trockener als im
April 2018.
Foto WetterOnline
|
April 2019 |
Klimawandel live: 13 zu warme Monate in Folge –
neuer Rekord seit 1881
Auch der April 2019 ist in
Deutschland verglichen mit dem vieljährigen Durchschnitt zu
warm ausgefallen. Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident des
Deutschen Wetterdienstes: „Wir können jetzt den Klimawandel
live erleben. Der April 2019 ist hierzulande der 13. zu
warme Monat in Folge. Das hat es in Deutschland seit 1881
noch nie gegeben.“ Im April dominierte in Mitteleuropa meist
Hochdruckeinfluss. Überwiegend gelangten dabei mit östlicher
oder südlicher Strömung warme kontinentale Luftmassen nach
Deutschland, die die Temperatur auf ein frühlingshaftes,
teils auch schon frühsommerliches Niveau steigen ließen.
Insgesamt verlief der April nicht nur zu mild, sondern auch
sehr sonnig und niederschlagsarm. Das meldet der nationale
Wetterdienst nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner
rund 2 000 Messstationen.
Oft frühsommerlich warm, nur kurzzeitig winterlich
Mit 9,6 Grad Celsius (°C) lag im April der
Temperaturdurchschnitt um 2,2 Grad über dem Wert der
international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
Gegenüber der wärmeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010
betrug die positive Abweichung 1,3 Grad. Im April dominierte
lange das Skandinavien-Hoch „Katharina“: Zur Monatsmitte
bescherte es Deutschland vielerorts Maxima nur knapp über
dem Gefrierpunkt, über Ostern bis zur Mitte der letzten
Dekade dagegen frühsommerliche Werte. Hierbei wurde in
Kitzingen, südöstlich von Würzburg, sowie in München-Stadt
am 25. mit jeweils 28,1 °C die bundesweit höchste Temperatur
gemessen. Außerdem traten in WaghäuselKirrlach, südöstlich
von Speyer, Worms am Rhein sowie Kahl am Main, nordwestlich
von Aschaffenburg, insgesamt bereits sechs Sommertage auf.
Den deutschlandweit tiefsten Wert registrierte Carlsfeld im
westlichen Erzgebirge am 12. mit -7,4 °C.
Der April war ein sehr
trockener Monat - besonders im Osten Der April
erreichte mit rund 30 Liter pro Quadratmeter (l/m²) nur 53
Prozent seines Solls von 58 l/m². Bundesweit traten sehr
unterschiedliche Niederschlagssummen auf. So kamen in der
Fränkischen Alb, dem Passauer Land, der Leipziger
Tieflandbucht, der Prignitz sowie der Mecklenburgischen
Seenplatte bis zum 25. örtlich nur rund 1 l/m² zustande. Zu
Monatsbeginn und im zweiten Drittel sorgte kurzzeitig
typisches Aprilwetter mit Niederschlägen, die teils als
Schnee fielen, zeitweise bis ins Flachland für winterliche
Verhältnisse. Eine Kaltfront aus Südwesten brachte am 24.
stürmische, vereinzelt sogar orkanartige Böen: In Würzburg
maß der DWD 105 km/h. Die bundesweit größte Tagessumme mit
47,0 l/m² fiel am 26. in Haag in Oberbayern, östlich von
München. Insgesamt wurde im Schwarzwald mit gebietsweise um
die 95 l/m² der meiste Niederschlag gemessen.
April 2019 unter den fünf
sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951
Der April lag mit etwa 220 Stunden deutlich über seinem Soll
von 154 Stunden und gehörte damit zu den fünf sonnigsten
seit Messbeginn 1951. Am meisten schien die Sonne in
Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 310 Stunden. Im Allgäu und
im äußersten Südwesten blieb sie dagegen örtlich unter 140
Stunden.
Nordrhein-Westfalen verzeichnete im April 2018 eine
Mitteltemperatur von 10,3 °C (7,9 °C), eine
Niederschlagsmenge von knapp 30 l/m² (62 l/m²) und eine
Sonnenscheindauer von nahezu 215 Stunden (148 Stunden).
Launischer April im Stimmungstief Kaum konnte
man fast überall ein paar milde Tage genießen, bestimmt in
der neuen Woche kühlere Luft das Wetter. In der zweiten
Wochenhälfte geht es mit den Höchstwerten oft auf unter 10
Grad zurück. Wechselhaft und kühl für die Jahreszeit
Warme Jacken sollten trotz der vergangenen sonnigen Tage
noch griffbereit hängen, denn die Temperaturen befinden sich
auf dem Sinkflug. „Am Dienstag und am Mittwoch scheint in
der Nordhälfte oft die Sonne, im Süden ist es deutlich
wolkiger und auch nasser. Dabei wird es Schritt für Schritt
kälter. In der zweiten Wochenhälfte sinken zunächst im
Norden und dann auch im Süden die Höchstwerte auf unter 10
Grad ab.“, erklärt Matthias Habel, Meteorologe und
Pressesprecher bei WetterOnline. Am Rande eines Hochs
dominiert dabei trockenes Wetter, vor allem im Nordosten
sind auch einzelne Schauer möglich. Bis weit herunter können
sogar nasse Flocken fallen. Wochenende kalt und nass
Auch am Wochenende hält sich voraussichtlich kalte Luft mit
Höchstwerten unter 10 Grad. Bei einem schwächelnden Hoch
deuten sich wieder mehr Wolken und Schauer an. Bis weit
herunter kann sogar Schnee fallen. Im weiteren Verlauf sieht
es wieder nach südlichen Winden aus. Somit ist in der
Karwoche milderes Wetter etwas wahrscheinlicher als ein
erneuter Kaltlufteinbruch
Aprilwetter - Foto WetterOnline
|
|
|