Duisburg, 13. Juni 2011 - Während auf dem Trainingsplatz bereits die ersten Runden gelaufen wurden,
saßen sichtlich gut gelaunte MSV-Verantwortliche bereits zwei Stunden vor dem offiziellen Trainingsauftakt an der Westenderstraße im trauten Gesprächskreis mit Duisburger Journalisten.
v. l.: Pressesprecher Martin Haltermann, Trainer Milan Sasic und Geschäftsführer Roland Kentsch Der aktuelle Kader für das Trainingslager in St. Kassian, vom 14. bis 23. Juli 2011, lag bereits in Schriftform vor, darunter die Steckbriefe der aktuellen Neuzugänge. Mit Valeri "Domo" Domovchiyski wurde, wie erwartet, Vollzug gemeldet, Daniel Bronsinski hatte unmittelbar vor dieser Gesprächsrunde seine Unterschrift unter
seinen Vertrag gesetzt und mit Florian Fromlowitz von Erstligist Hannover 96 zauberte der MSV einen Torhüter aus dem Hut, der sicher den Anspruch hat, die Nummer eins im Tor zu werden. Auch diese drei Neuzugänge haben sich mit einem Zwei-Jahres-Vertrag an den MSV gebunden. Roland Kentsch: "Der MSV ist wieder eine bessere Adresse geworden. Das, was wir hier aufbauen, trägt bereits Früchte. Man kann schnell, ganz schnell, etwas kaputt machen, das Aufbauen geht bedeutend langsamer." Während auf
dem Trainingsplatz Blut für die ersten Laktattests entnommen,
die ersten Fotos,
hier die beiden Ex-Cottbuser (v. l.) Emil Jula und Jiayi Shao, geschossen und
die ersten Autogrammwünsche erfüllt wurden, kamen in der Gesprächsrunde
weitere Neuigkeiten auf den Tisch. Marcel Herzog, der in der Vorbereitung 2010/2011 vom damaligen Neuzugang David Yelldell im Kampf um die Nummer eins zwischen den Pfosten verdrängt wurde und so wieder nur die Nummer zwei war, verlässt den MSV. Gespräche haben bereits im Vorfeld stattgefunden, "wir werden eine gemeinsame Regelung finden", so Roland Kentsch. Sefa Yilmaz hatte sich kurz vorher von seinen, jetzt ehemaligen, Mitspielern verabschiedet und versucht sein Glück, wie bereits vermeldet,
beim 'Süper Lig' Erstligisten Kayserispor. Milan Sasic: "Sportlich ist der Weggang von Sefa ein Verlust, weil er aber noch einen laufenden Vertrag hat, ist es finanziell eine gute Sache für den MSV." Roland Kentsch hat die Gespräche und den Vertrag "in trockene Tücher" gebracht und die finanziellen Modalitäten geregelt. Kentsch: "Wir bekommen unser Geld, dafür war ich 20 Jahre Banker." Die Kaderplanung ist aber noch nicht ganz abgeschlossen. Zwei Spieler, mit denen bereits verhandelt wurde,
sollen noch zu den Zebras stoßen. Einer könnte ein guter, "alter" Bekannter, ein Freund der Zebras sein. Olivier Veigneau ist immer noch vereinslos, Milan Sasic steht mit ihm, zuletzt gestern, in persönlichem Kontakt. Passend dazu auch die Frage von Branimir Bajic vor der Spielerkabine vor der Gesprächsrunde, als der Name 'Veigneau' fiel: "Habt ihr ihn schon gesehen? Ist er da?" Sicher ist der MSV trotz des Pokalerfolges finanziell nicht "auf Rosen gebettet", vielleicht hätte Ex-MSV-Sportdirektor
Bruno Hübner doch ein paar Euro mehr anbieten können, als nur den 'Inflationsausgleich' der letzten zwei Jahre. Apropos Hübner. Kentsch: "Für Bruno Hübner ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Die wohnliche Nähe zu Frankfurt, der Abstieg der Eintracht, mit dem vor der Saison nicht zu rechnen war, das sind die Punkte, die den Ausschlag gaben. Ich bin nicht glücklich darüber, dass einige Medien die Vertragsauflösung kritisiert haben und einen finanziellen Ausgleich in Raum gestellt haben. Sie
wissen doch, dass wir keine Aussagen zu unseren finanziellen Modalitäten machen." Das hörte sich schon so an, als wenn ein gewisser Ausgleich für den MSV geflossen wäre. Wäre ja auch nicht falsch. Eine Rückkehr von Ivica Banovic ist mittlerweile ausgeschlossen. Sasic: "Auf dieser Position sind wir gut besetzt, da ist kein Platz mehr."
Und dann, fast anderthalb Stunden vor dem offiziellen Trainingsauftakt, begann der 'Strom' der MSV-Fans, der auch erst mit dem Auftakt um 17:30 Uhr abebnete.
Beim MSV schaute man überall in überraschte, aber auch
strahlende Gesichter. Weder die Chefetage um den Vorsitzenden Dieter Steffen, noch Geschäftsführer Roland Kentsch oder Trainer Milan Sasic oder die Spieler hatten mit dem 'Massenansturm' von gut 6.000 Besuchern gerechnet.
Mit 'Kind und Kegel' ging es zum Trainingsplatz,
auf Vaters Schultern, das Zebra in den Himmel gereckt
oder
mit einem passenden Spruch auf dem T-Shirt.
Die besten, vorderen Plätze waren schnell besetzt,
der ganze Platz rund um das Spielfeld wurde genutzt.
Durch das Spalier
der Besucher gingen als Erstes (v. l.) Geschäftsführer Roland Kentsch, Vorsitzender Dieter Steffen und Aufsichtsratsvorsitzender David Kaparthy.
Auch die Zielsetzung der Zebras für diese Saison, "im oberen Drittel der Zweiten Liga mitspielen", wurde verkündet. Roland Kentsch ist, "wenn alles läuft und wir von so einem Verletzungspech wie in der letzten Saison verschont bleiben", sogar noch etwas optimistischer: "Wir
wollen oben mitspielen."
Dann kamen die "Gladiatoren", die MSV-Spieler bahnten sich den Weg durch das Fan-Spalier. Auch MSV-Kapitän Srdjan Baljak ging in kurzer Hose und MSV-Shirt mit auf das Spielfeld. Ihm war aber deutlich anzusehen, dass er noch einen langen Weg vor sich hat, bevor er wieder für die Zebras auflaufen kann.
Zum Schluss
ging MSV-Trainer Milan Sasic, eher noch lauter von den Fans begrüßt als die Spieler.
Jeder Spieler, jeder aus dem Trainerstab wurde vorgestellt. Interessant, dass auch bei dem Namen 'Goran Sukalo' ein Spieler nach vorne trat, obwohl Sukalo bei einem Benefizspiel für seinen ersten Trainer, der jetzt im Rollstuhl sitzt, mit der slowenischen Nationalmannschaft gegen den Ball trat. Auch Ivica 'Ivo' Grlic fehlte. Er war
bereits in Italien, um Vorbereitungen für das morgen beginnende Trainingslager zu treffen.
Auch bei der Vorstellung erntete Milan Sasic den lautstärksten Zuspruch der MSV-Fans.
Ein paar Aufwärmrunden,
ein bisschen Torwarttraining,
bei dem David Yelldell jetzt schon zeigt, dass er die Nummer eins nicht kampflos hergibt,
und ein munteres Spielchen rundeten einen absolut gelungenen Trainingsauftakt der Zebras ab. Zum Schluss die Neuen:
Obere Reihe v. li.: Zvonko Pamic (19), Florian Fromlowitz (23), Jürgen Gjasula (10), Emil Jula (27), Valeri Domovchiyski (9), Jiayi Shao (33), Trainer Milan Sasic untere Reihe v. li.: Daniel Brosinski (7), Kevin Wolze (17), Sergej Karimov (13), Daniel Beichler (28), Vasileios Pliatsikas (2)
Der MSV könnte in dieser Saison, 2011/2012, tatsächlich schon einen Schritt weiter kommen.
Zumindest, wenn man die Namen der Neuzugänge zugrunde legt.
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