BZ-Home Der Weg ins Finale Rund ums Finale



DFB-Pokal 2011
Das FINALE



Letzte Meldungen:
Anfangself mit Grlic + Kern
Maierhofer auf der Bank
 
Maierhofer kann spielen







Fotostrecken und mehr auf den Sonderseiten in "Rund ums Finale"

 
Milan allein auf der Pressekonferenz
Spieler tauten erst auf dem Gala-Bankett etwas auf
Jochem Knörzer, Manfred Schneider (Foto)

Berlin, 21/22. Mai 2011 - Nach dem Spiel saß MSV-Trainer Milan Sasic allein auf dem Podium der Pressekonferenz. Sein siegreicher Trainerkollege Ralf Rangnick feierte wohl noch im Stadion.

Milan Sasic: "Es war ein verdienter Sieg, auch in dieser Höhe. Natürlich war ich in der zweiten Halbzeit enttäuscht, aber so eine Viertelstunde vor Schluss wich diese Enttäuschung. Man hat in diesem Spiel, gegen einen qualitativ guten Gegner, deutlich gesehen, dass uns unsere verletzten Spieler wie Julian (Koch), Baki (Baljak) und Stefan (Maierhofer) gefehlt haben. Insgesamt war es aber eine gute Saison für uns. Das wissen auch unsere Fans, die uns während des Spiels immer, egal bei welchem Spielstand, angefeuert und unterstützt haben. Auch nach dem Spiel haben sie weiter gemacht. Unsere Fans sind super!
In der Kabine fließen Tränen, auch mir geht es so. Einige Spieler verlassen ein gutes Team. Das ist im Profigeschäft so, aber es tut diesmal weh. Aber ich verspreche, dass dieser MSV in der nächsten Saison genau so wiederkommen wird!"

Ausgelassen gefeiert wurde auf dem Gala-Bankett des MSV Duisburg im Berliner Ritz-Carlton nicht. Zu tief saß die Enttäuschung über die 0:5-Niederlage im Pokalfinale. Erst nachdem die Tischordnung aufgehoben wurde, das Dessert im Foyer bereitstand, eine Liveband für moderne Tanzmusik sorgte, lockerte sich die Stimmung ein wenig.
Auch die Spieler, die nach dem Finale wortkarg bis "unsichtbar" waren, nahmen sich Zeit für ein paar Worte.

David Yelldell: "Wir sind natürlich enttäuscht. Wenn du in einem Endspiel stehst, willst du auch gewinnen. Das ist heute gänzlich daneben gegangen. So eine Situation wie beim dritten Tor passiert mir normalerweise nicht. Das war nicht unser Tag."

Julian Koch: "Ich hätte schon gerne den Pokal in den Händen gehalten. Wenn ich nicht verletzt wäre, hätte ich der Mannschaft bestimmt helfen können. Ich hätte gerne gespielt."

Co-Trainer Fuat Kilic: "Der frühe Rückstand und dann kurz darauf das zweite Gegentor war für uns natürlich Gift. Wir haben einfach zu viele individuelle Fehler gemacht. Schalke hat gezeigt, warum sie in der Champions-League bis ins Halbfinale gekommen sind. Für uns ist ein großer und unerwarteter Erfolg, bis ins DFB-Pokalfinale gekommen zu sein. Und darauf können wir stolz sein."

MSV-Sportdirektor Bruno Hübner: "Ich habe am Freitag schon gesagt, dass wir mit dem Erreichen des Pokalendspiels schon eine große Leistung vollbracht haben. Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Mannschaft mutiger aufgetreten wäre."

 

Das F I N A L E
Liveberichterstattung aus Berlin vom Jochem Knörzer, Michael Reucher, Harald Jeschke und Manfred Schneider (Foto)
MSV Duisburg - FC Schalke 04
 
0:5 (0:3)

Deftige Niederlage gegen gut aufgelegten Farfan und Schalkern in Madrid-Form, MSV-Fans feiern trotzdem und zurecht ihre Zebras
Die Duisburger Spieler, Verantwortlichen und Fans dürfen die Köpfe nicht hängen lassen, sondern sollten trotz der klaren Niederlage den unerwarteten Einzug ins DFB-Pokalfinale und eine unerwartet gute Saison feiern!

 

Zebras auf dem Rasen des Olympiastadions
Jochem Knörzer, Manfred Schneider (Foto)

Berlin, 20. Mai 2011 - "Alle Mann an Bord" hieß es beim Abendtraining im Berlin Olympiastadion.

Die ersten fünfzehn Minuten des Trainings durfte die Presse dabei sein.

Stefan Maierhofer lief überraschend "rund", Benjamin Kern ging es etwas vorsichtiger an und Ivo Grlic hat immer noch "Sprint- und Schuss-Verbot". Bis zum morgendlichen Test.

Noch ein Foto zum Abschied, "Zeigt her eure Füße" war angesagt.

 

Zebras haben nichts zu verlieren, Schalke alles
Hübner stolz auf die Mannschaft
Jochem Knörzer, Manfred Schneider (Foto)

Berlin, 20. Mai 2011 - Die Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalfinale fand in der Aufwärmhalle im Berliner Olympiastadion statt.
Zu Beginn wurde eine Zusammenfassung der Tore der Finalgegner auf dem Weg ins Pokalfinale gezeigt. Die Zebras wurden dabei passend mit "Zebrastreifen weiß und blau" unterlegt.
Während sich Schalkes Trainer Ralf Rangnick auch Tore seiner Mannschaft anschauen musste, die er höchstens auf dem Bildschirm erlebt hatte - man darf nicht vergessen, dass Felix Magath bis acht Spieltage vor Saisonende noch Trainer bei Schalke war - konnten sich

MSV-Trainer Milan Sasic und Ivica "Ivo" Grlic ein durchaus stolzes Grinsen nicht verkneifen.

Auch MSV-Sportdirektor Bruno Hübner (Foto re.) schaute sich den Duisburger Zusammenschnitt genau und mit einem zufriedenen Grinsen an. Da ich direkt neben ihm saß, fragte ich ihn, was er dabei empfindet. "Stolz. Gerade die Art und Weise, wie die Mannschaft ihre Pokalspiele gestaltet hat, macht mich stolz. Sie war die bessere Mannschaft und hat sich das Pokalfinale erspielt und verdient. Auch im Spiel gegen Cottbus, bis zur 75. Minute, bis zur Roten Karte, war unsere Mannschaft spielbestimmend", so Hübner.

Keiner wollte den Pokal berühren: v. l. MSV-Trainer Milan Sasic, Schalke-Trainer Ralf Rangnick
Für Schalke und Rangnick ist der Gewinn des DFB-Pokal die einzige Möglichkeit, diese Saison doch noch zu krönen und in der nächsten Saison in einem internationalen Wettbewerb zu spielen. Ein Scheitern ist schlicht und einfach nicht eingeplant, Fragen dazu, "wenn doch, was dann?", bleiben unbeantwortet.
Die Zebras haben ihre unerwartet gute Saison bereits mit dem Erreichen des Pokalendspiels gekrönt.
So sieht es auch Ivo Grlic: "Es ist nur ein Spiel. Ob 90 oder 120 Minuten, das ist egal. Die Favoritenrolle ist klar verteilt. Wir können ohne Druck und ganz beruhigt aufspielen."

Die obligatorische Nachfrage aus dem Pressebereich nach der morgigen Aufstellung des MSV an Milan Sasic, beantwortete er so: "Wir werden Schalke morgen überraschen. Weil wir uns selber überraschen. Es entscheidet sich erst Samstagmittag, wer beim Anpfiff auf dem Platz steht."
Dann schaun mer mal. 
Noch ein kleiner Einblick, wie angenehm es sich im Berliner Olympiastadion aktuell arbeiten lässt:

Herzliche Grüße aus Berlin!

 

Bruno Hübner, das "Zebra für alles"
Ivo Grlic verbreitet Zuversicht
Jochem Knörzer, Manfred Schneider (Foto)


Berlin, 20. Mai 2011 - Eine halbe Stunde vor dem Beginn der Pressekonferenz im Berliner Olympiastadion fuhr auch MSV-Sportdirektor Bruno Hübner auf den Parkplatz neben dem Südtor. Er war bereits gestern, als Einzelkämpfer, mit dem Auto nach Berlin aufgebrochen, um noch ein paar Vorbereitungen für die Mannschaft, die gleich mit dem Flugzeug eintrifft, zu erledigen.
Hübner freute sich diebisch über seinen letzten Coup, kurz vor dem Pokalfinale die Verpflichtung von Jürgen Gjasula öffentlich zu machen.
Und das es "still und heimlich" über die Bühne ging, war ihm ein breites Grinsen wert.
Ivica "Ivo" Grlic , MSV-Trainer Milan Sasic und MSV-Pressesprecher Martin Haltermann, die zusammen heute morgen mit dem Flugzeug von Düsseldorf nach Berlin aufgebrochen waren, trafen kurz danach im Stadion ein.
Grlic ist durchaus zuversichtlich, dass er im morgigen Finale auflaufen kann. Auch Milan Sasic macht einen recht gelösten Eindruck.
Mal schauen, was die gleich folgende Pressekonferenz bringt.

 

Gesprächsrunde beim MSV
Maierhofer darf spielen - Banovic gibt Entwarnung - Kern zuversichtlich - Grlic gibt sich cool
Jochem Knörzer, Manfred Schneider (Foto)

Duisburg, 18. Mai 2011 - Drei Tage sind es noch bis zum Highlight des Jahres. Und bevor sich der MSV- und Journalisten-Tross nach Berlin aufmacht, fand nochmal eine Pressekonferenz an der Westender Straße statt. Es war, im wahrsten Sinne des Wortes, eine runde Sache. Ivica "Ivo" Grlic, Benjamin Kern, Goran Sukalo, Stefan Maierhofer und Milan Sasic "kreisten" zwischen mehreren Journalisten-, Interview- und Kamerarunden.

Ivo Grlic , der in München bei Dr. Müller-Wohlfahrt über zwei Tage querbeet mit Wärme-, Kälte-, Ultraschall- und Spritzenkuren behandelt wurde, wird jetzt von MSV-Arzt Dr. Roslawski weiter behandelt. "Zwischen" den Behandlungen macht Grlic Ausdauertraining, sprinten und schießen sind bis zum Extra-Test, am Samstag in Berlin, tabu.
Grlic: "Für die Verletzungsart bin ich schon relativ weit. Im Moment stehen meine Chancen aber noch bei 40 zu 60. Wenn ich spielen kann, dann kann ich unserer jungen Mannschaft mit meiner Erfahrung sicher helfen."
Er ist davon überzeugt, dass jeder einzelne MSV-Spieler im Finalspiel alles geben wird, denn "Es geht in diesem Spiel darum, Geschichte für den MSV zu schreiben!" "Wir wollen positive Schlagzeilen schaffen. Das ist wichtig für den Verein und wichtig für die Stadt Duisburg", so Grlic weiter.
Und wenn es für einen Einsatz im Finale gesundheitlich doch nicht reicht?
Grlic: "Fit oder Bank, so einfach ist das."

Bei Benjamin Kern sieht es etwas anders aus. Die Schwellung ist aus dem lädierten Knöchel verschwunden, die Außenbänder aber natürlich immer noch gerissen. Kern: "Auch wenn es am Samstag klappt, kann man nicht von Heilung sprechen, denn es ist dann immer noch kaputt. Ich habe in der Hinrunde gegen den FSF Frankfurt und gegen Bochum auch mit einem Innenbandriss gespielt. Auch jetzt arbeitet die medizinische Abteilung des MSV auf Hochtouren, trotzdem können wir nur von Tag zu Tag schauen."
Seit drei Tagen unterzieht sich Kern einer Schmerzkur, damit er voll einsatzbereit ist. Kern: "Ich kann nur dann auf den Platz, wenn ich auch voll da bin. Es kommt nicht gut, wenn Farfan mit 700 Stundenkilometer an mir vorbei läuft und ich nicht dran bleiben kann."
Ist das Finale in Berlin ein besonderer Anreiz zu spielen?
Kern: "Es ist für mich jeden Spieltag eine Ehre, bei einem Zweitligaspiel auf dem Platz zu stehen. Dann muss man auch mal über den Schmerz drüber gehen."
Vermissen wird Benjamin Kern seinen Opa, der krankheitsbedingt nicht vor Ort sein kann.

Für Goran Sukalo ist es ein besonderes Spiel, ein Höhepunkt, den nicht jeder Spieler in seiner Karriere erreicht.
Sukalo: "Ich will mich gut präsentieren und gewinnen. Ich bin Realist genug, um zu wissen, dass Schalke Favorit ist. Wir haben aber keine Angst vor unserem Gegner, auch Raul ist nur ein Mensch aus Fleisch und Blut. Respekt, wie es sich gehört, aber keine Angst."
Auch Sukalo wird von seiner Familie in Berlin unterstützt.
Verspüren Sie vor dem Spiel mehr Druck als vor einem Ligaspiel?
Sukalo: "Nein, wir können frei aufspielen, der Gegner hat Druck, muss gewinnen, um in der nächsten Saison wieder im internationalen Geschäft zu sein."

Stefan Maierhofer, der seinen lädierten Fuß mit einem Eisbeutel kühlte, klagte über Zahnschmerzen.
Maierhofer: "Ich achte sehr auf meine Zähne. So habe ich mir eine Klammer einsetzen lassen, damit sich da noch was richtet. Das lenkt von dem Fuß ab."
Maierhofer hat alles getan, um in Berlin doch noch auf dem Platz zu stehen. Maierhofer: "Wenn du in Berlin im Olympiastadion einläufst,
75.000 Zuschauer sind da und feuern ihre Mannschaft an - mehr Adrenalin geht doch gar nicht. Ich würde auch auf den Händen einlaufen!"
Während seiner Presserunde hatte Maierhofer immer sein Handy in unmittelbarer Hörweite. Er wartete sehnsüchtig auf den Anruf von Dr. Seebauer aus München, der drei Bilder vom Fuß vorliegen hat, bewerten muss und heute die Entscheidung fällt, ob Maierhofer in Berlin auflaufen darf.
Mittlerweile ist die Entscheidung gefallen:
Stefan Maierhofer hat aus München "grünes Licht" bekommen und darf im Finale spielen!

Damit hat sich die Nachfrage, was er macht, wenn der Arzt sein Veto einlegt, erledigt.
Maierhofers Antwort will ich nicht schuldig bleiben: "Dann werde ich auf dem Weg nach und in Berlin sicher kein Wasser trinken."

MSV-Trainer Milan Sasic, der auf Stefan Maierhofer folgte, und die letzten Sätze mitgehört hatte, sagte dazu: "Stefan ist immer positiv eingestellt. Was er bis jetzt getan hat, um doch im Finale spielen zu können, ist schon Wahnsinn."
Für Samstag ist sicher, dass beim Anpfiff des Spiels elf Zebras auf dem Platz stehen werden. Sasic: "ich weiß nur noch nicht wer da auf dem Platz steht. Ivica Banovic ist zum Arzt, er hat Muskelprobleme. Ich versuche, mir zurzeit keine Gedanken zu machen, wer am Samstag spielen kann. Das muss ich abwarten."
Sasic hat sich den Gegner nach eigenem Bekunden sechsmal angesehen. Sasic: "Ich weiß schon um die Stärken und Schwächen der Mannschaft, der Spieler und werde das an meine Mannschaft weiter geben. Es können für meine Spieler historische Momente werden, Momente, von denen sie später ihren Kindern erzählen können."
Die verletzungsbedingt schwierige Situation sieht Sasic auch als zusätzlichen Motivationsschub für die, die spielen werden.
Der Bundesligist ist Favorit, aber, so Sasic, "wir haben auf dem Weg ins Finale zwei Bundesligisten geschlagen, warum sollen wir den Dritten nicht im Finale schlagen."
Wie sehen Sie sich selber, auf das Pokalfinale bezogen?
Sasic: "Diese Chance bekommt nicht jeder Trainer, das ist was Besonderes. Auch eine Belohnung für unsere Fans, deren Leben in Duisburg nicht so einfach ist."

Und dann war da noch Ivica Banovic, der gerade vom Arzt kam und mir auf dem MSV-Gelände über den Weg lief.
Sein Muskelproblem hatte im unteren Rückenbereich gelegen, sein Einsatz am Samstag ist aber nach eigenen Angaben nicht gefährdet.
Banovic: "Nein, das ist kein Problem. Ich kann spielen."

Das war dann schon die zweite gute Nachricht an diesem Tag. Endlich mal gute Nachrichten!

 

Rund ums Finale:
Autokorso und Empfang in Duisburg
Als es noch die
"Empfangs-Unschuld" in dieser Stadt gab: Aufstiegs-Empfang am 22. Mai 2007
Public Viewing zum DFB-Pokalfinale: Torwandschießen, Musik und Quiz