Das 1900
erbaute und das alte Gebäude ersetzende neue Rathaus, die Salvatorkirche
und der Bugplatz prägen heute das Bild des Stadtteils.
Der Krieg hat die Altstadt zu fast 90% zerstört.
"Die Grundsteinlegung
der jetzigen Kirche erfolgte vermutlich im Jahr 1316. Bauherren waren
die Deutschen
Ordensritter. Der Orden hatte seit 1254 die
Patronatsrechte über die Kirche. Wahrscheinlich wurde mit dem Neubau des
Turmes begonnen, der vor allem von den städtischen Bürgern finanziert
wurde. Er diente nach seiner Fertigstellung auch als Wachturm für die
Stadt. Nach Anlage des Chors und der Nebenchore nehmen erst in der
zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts das Langhaus und die Seitenschiffe
Gestalt an. Der Abschluss des Kirchenbaus wird in das Jahr 1415 datiert.
Der erste gotische Turmbau war 1367 vollendet. Der Turmhelm der Kirche
wurde viermal erneuert. Mit seinem zweiten achtseitigen, spitz
zulaufenden Helm und abgewalmten Füßen, der 106 Meter hoch in den Himmel
ragte, war die Kirche die damals höchste Kirche in Nordwestdeutschland.
1467 brannte der Turm vollständig ab und konnte erst 1513
wiederhergestellt werden. Der Turmhelm brannte erneut im Jahre 1613.
Erst 1692 wurde er durch einen barocken Haubenturm stilfremd ersetzt.
Der Düsseldorfer Architekt Rudolf Wiegmann renovierte die Salvatorkirche
in den Jahren 1847 bis 1852 in spätgotischem Stil. Bei der großen
Restaurierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt die Kirche einen
achteckigen neugotischen Turmhelm, der auf den quadratischen Turm
gesetzt wurde, so dass die Kirche eine Höhe von 90 Metern annahm. Der
neugotische Turmhelm der Salvatorkirche fiel kurz vor Ende des 2.
Weltkrieges den Bomben zum Opfer und stürzte auf das Langhaus. Sie wurde
in 15jähriger Bauzeit wiederaufgebaut, und seit dem Jahre 1960 kann die
alte Kirche wieder benutzt werden. Bis heute fehlt der Kirche der
Turmhelm. Die letzte ausgedehnte Renovierung der gesamten Kirche fand
bis zum Jahre 2003 statt.
Epitaphien von Johannes Clauberg
Die heute evangelische Kirche wurde Christus, dem "Salvator mundi"
("Erlöser der Welt") geweiht, dem Schutzpatron der Stadt Duisburg. In
der Kirche liegen der berühmte Kartograph Gerhard Mercator und der
Gründungsrektor der Alten Universität Duisburg, Johannes Clauberg
begraben.
Vorgängerkirchen
Die Salvatorkirche geht zurück auf eine Holzkapelle des Königshofes zu
Duisburg, die bis ins 9. Jahrhundert im Besitz des Klosters St. Salvator
in Herrieden an der Altmühl war, aber bald in den Besitz der Abtei Prüm
gelang. Im 11. Jahrhundert wurde die Kapelle durch eine Pfalzkirche
ersetzt, aber schon hundert Jahre später musste auch diese Kirche durch
einen Neubau ersetzt werden. Es entstand eine dreischiffige romanische
Basilika mit einem Westturm. Grundmauern dieses romanischen Baues der Stauferzeit konnten
ausgegraben werden. Im 13. Jahrhundert ließ sich in
Duisburg der Deutsche Orden nieder. Er erwarb von der Abtei Prüm die
Duisburger Pfalzgebäude mitsamt der Basilika und richtete dort eine
Niederlassung ein. Im Jahre 1283 kam es zu einem verheerenden Brand, bei
dem die Duisburger Königspfalz und die Kirche zerstört wurden. 1290
verpfändet König Rudolf von Habsburg die Stadt Duisburg gegen 2000
Silbermark an den Grafen von Kleve.
1316 schließlich war der Bau der heutigen Salvatorkirche im Gange. Etwa
um das Jahr 1415 war der Kirchenbau abgeschlossen. Sie war religiöser
Mittelpunkt der Stadt. Ihrem größten Schatz, der hölzernen
Salvatorstatuette, sagte man Wunderkraft zu.
1543 wurde auf Beschluss des Rates der Stadt im evangelischen Sinne
gepredigt und in den Folgejahren auch das Abendmahl in beiderlei Gestalt
(Brot und Wein) gefeiert, so dass bis 1555 die Reformation endgültig Fuß
fassen konnte. Vorherrschend war das reformierte Bekenntnis, dem auch
die reiche mittelalterliche Ausstattung der Kirche zum Opfer fiel. Nur
wenige Katholiken verblieben in der Stadt.
Vor
400 Jahren wurde in Duisburg Reformationsgeschichte geschrieben: 36
Vertreter der Reformierten Gemeinden kamen im September
1610 in der
Duisburger Salvatorkirche zusammen, um „in Fried, Lieb und
Einigkeit“ über die Ordnung der protestantischen Kirche zu beraten.
In ihren Gesprächen legten sie den Grundstein für die künftige
Gestalt des Protestantismus am Niederrhein und weit darüber hinaus.
Die Ausstellung, die vom Archiv der Evangelischen Kirche im
Rheinland organisiert wurde, skizziert im politischen und
gesellschaftlichen Kontext der Zeit die Bedingungen und
Protagonisten jener Generalsynode und illustriert das Fortleben
ihrer Beschlüsse bis in die Gegenwart hinein.
Bauplan
Die Salvatorkirche ist eine gotische Basilika mit einem dreischiffigen,
sechsjochigen Langhaus. An die Vierung schließen sich einjochige
Querschiffe an. Der zweijochige Chor hat einen polygonalen 5/8-Schluss.
Die südliche Seitenkapelle entspricht in ihrer spätgotischen Form der
des Chores. Das Maßwerk zeigt reichen Fischblasenschmuck. Das Mauerwerk
ist aus hellgrauem Tuffstein gefertigt. Das Kirchendach ist mit dunklem
Schiefer gedeckt. Das Strebewerk am Langhaus ist ein Schmuck der
historisierenden Gestaltung zu Beginn des 20. Jh. Statisch wäre es nicht
erforderlich. Ebenso stammen die gemauerten Giebel der Querschiffe aus
dieser Zeit.
Der Turm hatte zeitweilig eine Höhe von 112 Metern. Er wurde erstmals
1367 fertig gestellt und ruht auf vier mächtigen Pfeilern im Westteil
der Kirche. Die Westwand des Turmuntergeschosses präsentiert ein
beachtliches Fenster zum Alten Markt hin. Den heutigen Abschluss des
Turmes bildet ein oktogonales Glockengeschoss von 1903. Der zugehörige
neogotische Turmhelm wurde im 2. Weltkrieg zerstört."
Blick im Langhaus nach Westen auf die 2002 installierte Kuhnorgel
Die evangelische Innenstadtgemeinde, der die Salvatorkirche gehört,
sieht die Salvatorkirche als zentrale evangelische Kirche und als
Citykirche. Viele Kulturveranstaltungen insbesondere kirchenmusikaler
Art finden hier statt. Andererseits liegt die Kirche doch etwas weit ab
vom Schuss, selbst wenn sie direkt neben dem Rathaus liegt.
Besucherströme sind hier also nicht zu erwarten. Was eigentlich
bedauerlich ist. Eine so zentrale Kirche hätte schon mehr Beachtung
verdient.
Die Fenster der Nordseite wurden überwiegend mit Motiven aus den
Evangelien vom Duisburger Claus Pohl gestaltet
"Das Schwanentor war eines der vier Haupttore Duisburgs, wie sie der
Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 zeigt. Es bestand mindestens
mit der Stadtmauer seit dem 13. Jahrhundert. 1815 wurde das Schwanentor
als erstes der Duisburger Stadttore abgebrochen. Sein ehemaliger
Standort des Tores ist der heutige Calaisplatz. In der Umgebung des
einstigen Stadttores ist sein Name noch präsent. Von der
mittelalterlichen Stadtbefestigung ist am Schwanentor noch ein Turmrest
erhalten.
Bereits im Mittelalter befand sich vor dem Schwanentor ein Altrheinarm,
entstanden nach einer Rheinverlagerung, die sich vor 1000 vollzog. Im
19. Jahrhundert hat man im Bereich dieses mittelalterlichen und eines
römischen Rheinlaufs den Duisburger Innenhafen angelegt. Damit ist der
Bereich des Schwanentors heute wieder unmittelbar am Wasser gelegen. Die
Schwanentorbrücke markiert dies markant mit ihren vier Pylonen.
Unterhalb der Brücke befindet sich der Steiger Schwanentor, Anleger für
Fahrgastschiffe.
Der Steiger Schwanentor ist eine Anlegestelle für Rundfahrtschiffe im
Duisburger Innenhafen. Im Rahmen des Masterplans von Sir Norman Fosters
and Partners wurde die traditionelle Anlegestelle 1994 nach den Plänen
dieses Architekturbüros komplett neu gestaltet. Der Zugang zum
Calais-Platz und zur Hafenpromenade wurde geöffnet, der Abgang zum
Anleger mit Rampen und Pontons behindertengerecht gestaltet. Die Schiffe
der Weißen Flotte Duisburg fahren von hier aus auf ein- oder
zweistündigen Hafenrundfahrten oder Sonderfahrten. Der nächste
Anlegepunkt ist der Steiger Schifferbörse.
Das Marientor war das südliche der vier Haupttore Duisburgs, wie sie der
Plan des Johannes Corputius von 1566 zeigt. Es lag unmittelbar westlich
der Marienkirche. Das Marientor wurde im ersten Drittel des 19.
Jahrhunderts abgerissen. Sein ehemaliger Standort wird noch immer mit
seinem Namen bezeichnet.
Das Tor war durch ein Vorwerk und Wassergräben gesichert. Unmittelbar
vor der Toranlage floss der Dickelsbach. Im Corputius-Plan wird er von
einer Brücke überspannt. Innerhalb der Stadt führte schon damals die
Beekstraße vom Marientor zum zentralen Markt und dem Burgplatz mit der
Salvatorkirche
Wandbehang zur 1200-jährigen Geschichte der
Salvatorkirche (1993) - ausgeführt und gestaltet von Maria Hinnenberg -
Fotos Manfred Schneider |